Plan B ist für Loser – Ich habe nicht mal Plan A - JW Sicherheitsgeschichten - E-Book

Plan B ist für Loser – Ich habe nicht mal Plan A E-Book

JW Sicherheitsgeschichten

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Beschreibung

Plan B ist für Loser – Ich habe nicht mal Plan A von JW Sicherheitsgeschichten Ein Ferienhaus am Pool? Von wegen! Statt Ruhe und Ordnung gibt es für Leo, Jasmin, Ella, Paul und Jonas: •eine Ranch voller neugieriger Lamas •einen Geländewagen, der lieber streikt als fährt •Pizza, die plötzlich zum Sicherheitsproblem wird •TikTok-Trubel um ein viral gegangenes Missgeschick •und jede Menge Abenteuer zwischen Campingplatz, Maislabyrinth und Schokoladenwettkampf Doch aus kleinen Katastrophen werden große Erinnerungen – und ganz nebenbei lernt die Clique, dass Regeln, Zusammenhalt und ein klarer Kopf im Chaos den Unterschied machen. Ein humorvolles Jugendabenteuer mit Herz, in dem Sicherheit und Spaß kein Widerspruch sind. Perfekt für Jugendliche und junggebliebene Erwachsene, die Geschichten lieben, in denen alles anders läuft als geplant. Besonderes Extra: Im Anhang gibt es die wichtigsten Sicherheitsregeln aus den Abenteuern – kurz erklärt, alltagstauglich und sofort anwendbar.

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Seitenzahl: 132

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Plan B ist für Loser – Ich habe nicht mal Plan A

Impressum

Autor und Herausgeber JW Sicherheitsgeschichten

Verantwortlich für den Inhalt gemäß § 18 Abs. 2 MStV:JW Safety & Security

Jörg WeidemannBahnhofsallee 1237351 Dingelstädt

Kontakt:E-Mail: [email protected]

Hinweis zur Erstellung:Dieses Buch wurde im Rahmen einer Selfpublishing-Veröffentlichung erstellt. Das Cover und die verwendeten Fotos wurden spezifisch für dieses Buch mittels KI-Technologie entworfen. Ebenso wurde KI als unterstützendes Werkzeug beim Schreiben eingesetzt. Alle Inhalte und Ergebnisse wurden durch den Autor geprüft und angepasst, um höchste Qualität und Relevanz sicherzustellen.

Rechte und Vervielfältigung:Alle Rechte an Text, Inhalt und Gestaltung von „Plan B ist für Loser – Ich habe nicht mal Plan A“ liegen beim Autor.Ohne ausdrückliche schriftliche Genehmigung des Autors dürfen keine Teile des Buches vervielfältigt, gespeichert oder verbreitet werden.

Haftungsausschluss:Die in diesem Buch dargestellten Ereignisse, Personen und Orte sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit realen Personen, lebend oder verstorben, sind rein zufällig.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

5

Kapitel 1: Von Airbnb zu Lama-B&B

9

Kapitel 2: Lamas lieben Pizza

12

Kapitel 3: Der Fluch des alten Geländewagens

20

Kapitel 4: Der Campingplatz des Grauens

26

Kapitel 5: Das Lama ist weg!

36

Kapitel 6: Ein TikTok-Star wider Willen

48

Kapitel 7: Yoga mit Yaks

57

Kapitel 8: Der Schokoladen Wettkampf

69

Kapitel 9: Bootfahren ohne Boot

82

Kapitel 10: Der Spuk von Hütte 13

87

Kapitel 11: Die Kunst des Überlebens

100

Kapitel 12: Picknick mit dem Bürgermeister

111

Kapitel 13: Die Karaoke Katastrophe

117

Kapitel 14: Verirrt im Maislabyrinth

126

Kapitel 15: Eine Hochzeit und drei peinliche Reden

136

Kapitel 16: Das große Lama-Rodeo

143

Kapitel 17: Plan A war überwertet

152

Epilog

161

Anhang: Was wir aus dem Sommer gelernt haben

164

Vorwort

Wenn du jetzt denkst, das klingt nach Chaos, liegst du genau richtig. Und dort beginnt unser Sommer: nicht auf einer Postkarten-Terrasse mit Pool, sondern zwischen neugierigen Schnauzen, weichem Fell und sehr vielen… Lamas. Bevor wir loslegen.

Das hier ist keine perfekte Reise. Es ist die Geschichte einer Clique, die herausfindet, dass Sicherheit selten nur aus Regeln besteht – sondern aus Vertrauen, aus Zusammenhalt und aus einem guten Sinn für Humor, wenn alles anders läuft als geplant. Wir wollten ein Ferienhaus, wir bekamen eine Lama-Ranch. Wir wollten Ruhe, es wurde Lachen. Und wir wollten Kontrolle – stattdessen lernten wir, uns selbst zuzutrauen, was ohne Plan möglich ist.

Am Anfang steht ein Missverständnis: eine Buchung mit idyllischen Fotos, dazu ein Name, der man fast überliest. Aus „Airbnb“ wird „Lama-B&B“, und schon stehen wir vor schiefen Stockbetten, einer Mondlicht-Toilette und einem Hof, der nach Heu, Staub und Abenteuer riecht. Hier lernen wir Pedro kennen, das Lieblingslama. Er frisst nicht nur Herzen, sondern gelegentlich auch Pizza und genau das sorgt für Szenen, die man so schnell nicht vergisst.

Wir machen Bekanntschaft mit einem alten Geländewagen, der rückwärts schlechter kann als vorwärts. Wir übernachten auf einem Campingplatz, auf dem das Rascheln im Gebüsch mehr Fantasie weckt, als uns lieb ist. Wir suchen mitten in der Nacht nach Pedro, der einfach beschlossen hat, frei zu haben. Und als wäre das nicht genug, stolpert einer von uns in eine Szene, die aus einem kleinen Video ein großes Internet-Ding macht: ein TikTok-Star wider Willen.

Wir versuchen Yoga mit Yaks, die sehr klare Vorstellungen vom richtigen Tempo haben. Wir treten in einem Schokoladen-Wettkampf an, der mit Pralinen beginnt und als Schokoladenpizza endet. Wir wollen Boot fahren und stellen fest, dass Wasser, Luft und guter Wille nicht immer reichen. Und wir betreten eine Hütte mit der Nummer 13, in der die Geräusche der Nacht plötzlich sehr persönliche Fragen stellen.

Zwischendurch lernen wir Nützliches, das beim ersten Mal schiefgeht: Feuer machen, ohne etwas abzufackeln. Knoten knüpfen, die halten, zumindest meistens. Orientierung finden, auch wenn der Weg nicht ausgeschildert ist. Wir picknicken mit dem Bürgermeister, geraten in lokale Schlagzeilen, singen Karaoke, als wären nur wir da, und verlaufen uns in einem Maislabyrinth so gründlich, dass am Ende nicht der Ausgang zählt, sondern die, die mit dir suchen.

Es ist ein Sommer der kleinen Niederlagen, aus denen große Erinnerungen werden. Der Moment, in dem jemand den Mut findet, Fehler zuzugeben. Die stille Geste, die sagt: Ich hab dich. Das Lachen, das eine peinliche Situation entschärft. Und die Erkenntnis, dass Sicherheit nicht das Ende von Spaß bedeutet, sondern die Basis dafür, dass wir uns trauen, Neues auszuprobieren – mit Vorsicht, Verstand und dem Mut, nachzufragen, wenn etwas unklar ist.

Am Ende führt alles auf ein Fest zu, das so unvernünftig wie unvergesslich klingt: ein Lama-Rodeo mit glitzernden Ideen, schiefen Hüten und Herzen, die ein bisschen schneller schlagen. Wird alles gut? Nicht immer. Wird es richtig? Ziemlich sicher. Denn dieser Sommer zeigt uns, warum Plan A überbewertet ist und wieso das beste Backup „Freundschaft“ heißt.

Es sollte der perfekte Sommerurlaub werden. Mit diesem Versprechen hatte Leo alle überzeugt. Doch je holpriger die Landstraße wurde, desto leiser wurde sein Selbstvertrauen. „Ich habe das perfekte Ferienhaus gebucht! Swimmingpool, Bergblick und …“, begann er. „Und was noch?“, fragte Jasmin, während sie die Adresse auf dem Handy prüfte. „Und es war ein echtes Schnäppchen“, setzte Leo nach.

Das „Schnäppchen“ entpuppte sich als staubige Ranch, auf der mehr Lamas als Menschen lebten. Ein verwittertes Schild verkündete: „Willkommen bei Lamas & Urlaub – Dein Lama-Paradies!“ Wo sie einen Pool erwartet hatten, stand eine Tränke. Wo sie den freien Blick in die Berge erhofft hatten, starrten sie in große, neugierige Lamaaugen.

„Das ist ein Witz, oder?“, fragte Ella fassungslos.

Leo scrollte hektisch durch die Buchung. „Ähm … vielleicht habe ich die Beschreibung nicht ganz zu Ende gelesen …“

„Du hast uns in eine Lama-Ranch gebucht?!“, fuhr Jasmin ihn an.

Paul, eben erst auf der Rückbank aufgewacht, brummte: „Wenn das der Bergblick ist, brauche ich ’ne Brille.“

Bevor jemand weiter meckern konnte, stand Günther vor ihnen, der Besitzer der Ranch, als wäre er aus dem Staub der Einfahrt gewachsen. „Willkommen! Ihr werdet es lieben. Aber bitte, füttert die Lamas nicht mit Pizza. Das endet nie gut.“

Das „Haus“ war eine windschiefe Hütte mit Stockbetten und einer Toilette, die laut Günther „nur bei Mondlicht zuverlässig funktioniert“. Jasmin ließ sich seufzend aufs Bett fallen. „Leo, du bist offiziell von der Urlaubsplanung suspendiert.“

Und trotzdem: Die Ranch hatte ihren eigenen Charme. Die Lamas waren liebenswert – wenn auch aufdringlich. Während Ella in der Hängematte schaukelte, meinte sie: „Vielleicht ist das nicht der perfekte Sommer, den wir geplant haben. Aber vielleicht ist es der, den wir brauchen.“

Paul grinste. „Solange wir die Lamas nicht mit Pizza füttern, kann ja nichts schiefgehen.“

Leo stöhnte. „Bei uns läuft nie etwas nach Plan.“

So begann ihr chaotischster Sommer – voller Abenteuer, die sie nie geplant hatten und die sie nie wieder vergessen würden.

Kapitel 2 – Lamas lieben Pizza

Der Duft verriet uns. Noch bevor der Lieferwagen die Einfahrt hochratterte, hob Pedro den Kopf und blinzelte in unsere Richtung, als hätte er „Margherita“ im Alphabet seiner Ohren gehört. „Nur schnell essen, okay?“, sagte Jasmin. „Und drinnen.“ Leo nickte eifrig. „Drinnen“, versprach er. Paul grinste. „Was soll schon schiefgehen?“

Es ging schief, kaum dass die Kartons auf dem Tisch standen. Ella riss die Fenster auf, „damit es nicht nach Pizzeria riecht“. Jonas stellte die Getränke kalt. „Wo ist mein Handy?“, murmelte Leo, griff nach der Tüte und ließ – äußerst elegant – eine Pizza in einem flachen Bogen vom Tisch rutschen. Die Schachtel klappte wie in Zeitlupe auf. Der Duft war jetzt kein Duft mehr, er war eine Einladung.

Pedro stand im Rahmen der offenen Tür. Hinter ihm: drei weitere Lamas, die wir noch nie so schnell haben traben sehen. „Nicht füttern!“, rief eine Stimme in meinem Kopf, die exakt wie Günther klang. „Nicht füttern!“, wiederholte sie laut – leider zu spät.

„Pedro, nein!“, rief Ella. Pedro, ja. Mit einer Mischung aus Geschmeidigkeit und Unverschämtheit schnappte er sich ein Dreieck Margherita, kaute ernsthaft und betrachtete uns, als wolle er höflich nach Parmesan fragen. Das Geräusch, das Paul machte, war irgendwo zwischen Lachen und Hilfeschrei. „Er hat Geschmack“, stellte er fest. „Er hat Hunger“, korrigierte Jasmin.

In Sekunden war der Raum voll. Fell, Nasen, samtige Oberlippen. Ein Lama zielte auf die Kartons, eines rempelte gegen den Stuhl, der Stuhl gegen den Tisch, der Tisch gegen Leo. „Plan?“, fragte Jonas. „Türen zu“, sagte Jasmin. „Und zwar in der richtigen Reihenfolge.“

Wir rückten in einer Art chaotischem Ballett zusammen, schoben Kartons auf das höchste Regal, das wir finden konnten, und versuchten gleichzeitig, möglichst beruhigend zu klingen. „Gute Lamas, brave Lamas, keine Pizza für Lamas.“ Ella hielt Pedro am Halfter, als hätte sie das schon tausendmal getan. „Pedro, Kumpel, das ist nichts für dich.“ Pedro kaute. Gelassen. Überzeugt vom Gegenteil.

„Ablenkung“, sagte Jonas, sah sich um und griff nach dem Heusack. „Der hier duftet nach… Heu.“ Er hob ihn wie eine Trophäe. Die Aufmerksamkeit der Herde drehte sich, als hätte jemand ein unsichtbares Lenkrad bewegt. „Heu. Draußen. Viel davon.“ Langsam, wirklich langsam, wichen wir rückwärts zur Tür. „Keine schnellen Bewegungen“, murmelte Jasmin. „Kein Rennen.“ Paul nickte so stark, dass seine Kappe vom Kopf rutschte. Er fing sie und tat so, als wäre das Absicht.

Die Lamas setzten sich in Bewegung, eines nach dem anderen, die Nasen der Pizza hinterher, dann dem Heu hinterher, dann uns hinterher, dann dem Heu wieder hinterher. Draußen, auf dem Hof, verteilte Jonas das Heu in zwei ordentlichen Haufen. „Tischservice geschlossen“, sagte er feierlich. „Buffet eröffnet.“

„Alles gut hier?“ Günther stand plötzlich neben dem Tor, als hätte ihn der Pizzaduft herbeigerufen. Er sah auf die Lage. Er sah auf die Tomatenspur auf Leos Shirt. Er sah auf Pedro, der unschuldig in der Gegend kaute. „Ich hab’s dreimal gesagt“, brummte er. „Keine Pizza für Lamas. Aber immerhin habt ihr den Heusack gefunden.“

„Pedro hat nur ein kleines Stück erwischt“, sagte Ella. „Sehr klein“, bekräftigte Paul. Günther nickte, musterte Pedro routiniert und zückte ein Beutelchen mit Kräuterpellets. „Damit beruhigt sich der Bauch. Und ihr beruhigt euch hoffentlich auch.“ Er sah uns streng an und dann – ganz kurz – amüsiert. „Es gibt hier Regeln aus Gründen. Tiere verbinden Gerüche mit Belohnung. Heute Pizza, morgen Pappe, übermorgen Probleme. Verstanden?“

„Verstanden“, sagten wir im Chor. Leo hob die Hand. „Sehr verstanden.“

Wir blieben eine Weile bei der Herde. Pedro schnaubte zufrieden, die anderen hatten das Heubuffet entdeckt. Der Hof war wieder ein Hof und keine Filiale einer sehr speziellen Pizzeria. „Nächstes Mal essen wir im Schrank“, murmelte Paul. „Nächstes Mal lesen wir Schilder“, sagte Jasmin, blickte zur Stalltür und zeigte auf das handgemalte Holzbrett: „Bitte nicht füttern.“

Als der erste Schreck wich, kam das Lachen. Leos Shirt war ein Kunstwerk aus Tomatensoße. Jonas hatte Heu im Haar, als hätte er eine neue Frisurenrichtung erfunden. Ella setzte sich auf die Stufe, atmete durch und sagte: „Okay. Wir lernen: Was für uns lecker riecht, ist für andere gefährlich.“ Jasmin nickte. „Und: Fenster zu, Essen rein, Türen zu, Prioritäten klar.“

„Ich mach eine Liste“, sagte Leo und zog sein Handy. „Regeln, die offensichtlich hätten klar sein sollen, aber nicht klar waren.“ Paul grinste. „Regel eins: Pizza gehört auf Teller, nicht in Lama.“ „Regel zwei: Pedro ist schneller, als er aussieht“, ergänzte Jonas. „Regel drei“, sagte Ella, „wenn etwas schiefgeht, zuerst atmen, dann handeln.“

Günther kam wieder mit einem Eimer Wasser. „Für euch“, sagte er. „Und für den Tisch.“ Er betrachtete die Pizzakartons. „Ich nehme die mal weg, bevor jemand die Tomaten als Deko missversteht.“ Dann blieb er stehen, stemmte die Hände in die Hüften und lächelte doch. „Ihr seid nicht die Ersten. Einmal hat ein Gast ein ganzes Tablett Spaghetti fallen lassen. Seitdem weiß ich: Lamas und Nudeln… sagen wir, das Ende passt nicht ins Kinderbuch.“

„Wir bemühen uns um pizza-freie Tage“, versprach Jasmin. „Werdet ihr“, sagte Günther. „Und ihr werdet staunen, wie gut das ohne Plan klappt, wenn ihr die richtigen Dinge plant.“ Er deutete mit dem Kinn zum Schuppen. „Apropos: Wenn ihr später Lust habt, fahrt mit dem alten Geländewagen zum Dorfladen und holt frisches Brot. Der Tank ist halb voll, die Batterie ist— na ja, sie ist da. Und im dritten Gang springt er manchmal direkt in den fünften. Nicht erschrecken.“

„Klingt nach einem Abenteuer“, meinte Paul. „Klingt nach einer Risikoanalyse“, murmelte Jonas und blinzelte Jasmin zu. Sie grinste. „Wir fahren. Aber erst wischen.“

Wir putzten den Tisch, schrubbten die Dielen und retteten, was von der Pizza zu retten war. Überraschung: Nicht viel. „Immerhin“, sagte Leo, „haben wir jetzt eine Geschichte, die niemand glaubt.“ „Doch“, entgegnete Ella. „Pedro glaubt sie. Er war dabei.“

Am Nachmittag saßen wir im Schatten der alten Kastanie. Die Luft roch wieder nach Heu, nicht nach Oregano. „Was nehmen wir mit?“, fragte Jonas. „Aus der Sache eben?“ Jasmin zählte an den Fingern ab: „Ruhig bleiben. Tiere nicht mit Essen verwechseln. Klare Zuständigkeiten. Türen schließen. Und, ganz wichtig: Humor hilft, aber Regeln zuerst.“ Paul lehnte den Kopf zurück. „Und ich nehme mit, dass ich nie wieder vor Pedro ‚P‘ wie Pizza ausspreche.“ Pedro hob bei „P“ den Kopf. Wir lachten. „Siehst du?“, sagte Ella.

Als die Sonne tiefer stand, klappte Günther den Schuppentürflügel auf. „Wagen steht bereit!“, rief er. „Er hat Charakter, hört auf den Spitznamen ‚Der Fluch‘ und mag keine Steigungen, aber wenn ihr ihn gut zuredet, kommt ihr hin und zurück.“ Leo sah uns an. „Sind wir bereit?“ Jasmin stand auf. „Wir sind selten bereit und fahren trotzdem.“ Paul schnippte seine Kappe gerade. „Ich nenne das: Mut mit Bauchgefühl.“ Jonas zuckte die Schultern. „Und mit Werkzeugkasten.“

Wir sahen noch einmal zu Pedro. Er blinzelte in die sinkende Sonne, satt und zufrieden, ganz ohne Pizza. „Abgemacht“, sagte Ella. „Heute keine Küche mehr. Heute lernen wir fahren.“

Und so begann das nächste Kapitel unseres Sommers: nicht mit einem Plan, sondern mit einem Schlüssel, der ein Eigenleben hatte—und einem Geländewagen, der schon im Schatten knurrte, als hätte er eine Meinung zu uns. Was sollte schon schiefgehen? Wir wussten es nicht. Aber wir würden es gleich herausfinden.

Kapitel 3 – Der Fluch des alten Geländewagens

Günther nannte ihn liebevoll „der Fluch“. Das passte, denn schon beim ersten Anblick wusste man, dass dieser Geländewagen Geschichten kannte, die er nicht freiwillig erzählte. Der Lack war müde, die Türen klangen nach Metall und Erinnerung, und das Zündschloss wirkte, als hätte es Prinzipien. Wir standen davor, jede und jeder mit einer anderen Art von Optimismus.

„Nur zum Dorfladen, frisches Brot und Wasser“, sagte Jasmin. „Hin und zurück, keine Experimente.“ Paul legte die Hand aufs Dach, als könnte er so Vertrauen übertragen. „Das wird unser Roadtrip in klein.“ Leo nickte. „Ich hab eine Liste: Kuppeln ruhig, nicht hetzen. Kein Gasstoß im dritten. Vorsicht mit dem Rückwärtsgang.“ Jonas schob den Werkzeugkasten unter den Sitz. „Ich habe eine Ahnung, dass wir heute lernen, wozu Zangen wirklich da sind.“ Ella schnürte ihre Schuhe fester. „Ich bin für Musik. Leise. Falls er empfindlich ist.“

Der Motor erwachte nachdenklich, hustete zweimal, brummte dann wie jemand, der aus Prinzip nicht gern aufsteht. Wir rollten vom Hof, als würde der Wagen prüfen, ob er uns trauen kann. Die Schotterstraße war holprig, aber ehrlich. Wir fuhren langsam, hörten mehr auf Geräusche als auf Worte. Jedes Klacken hatte seine Stelle, jedes Summen seine Geschichte.

„Links kommt die Steigung“, sagte Jonas. „Wenn er springt, halten wir Kurs.“ Leo atmete tief. „Alles gut. Ruhig bleiben.“ Der Wagen schaltete, wie er wollte: Der dritte Gang tat so, als sei er ein Vorschlag, der fünfte wie eine Überraschung. „Wir fahren nicht, wir führen Verhandlungen“, murmelte Jasmin. Ella kicherte, bis ein metallisches Kratzen von vorn unseren Atem anhalten ließ.