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Amy Andrews

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Beschreibung

Für sie bricht er alle Regeln.

Harper Nugent ist von einer Size Zero mehr als nur ein paar Pfunde entfernt, und ihr Stiefbruder nutzt jede Gelegenheit, sie deswegen bloßzustellen. Als der heiße Rugby-Spieler Dexter Blake Zeuge dieser Sticheleien wird, fragt er Harper prompt nach einem Date. Harper weiß, dass Dexter nur höflich sein will. Und das Letzte, was Dexter in seinem Leben gebrauchen kann, ist eine Frau an seiner Seite. Doch auf das erste Date folgt ein zweites und auf das zweite ein drittes. Und plötzlich fühlen sich die vorgetäuschten Gefühle ganz schön echt an ...

Heiße Rugby-Spieler, die reihenweise Herzen brechen. Starke Frauen, die sich nicht leicht um den Finger wickeln lassen. Und große Gefühle.

Die neue Sports-Romance-Reihe der USA-Today-Bestseller-Autorin Amy Andrews bei beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert!



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Inhalt

CoverÜber dieses BuchÜber die AutorinTitelImpressumWidmungKapitel einsKapitel zweiKapitel dreiKapitel vierKapitel fünfKapitel sechsKapitel siebenKapitel achtKapitel neunKapitel zehnKapitel elfKapitel zwölfKapitel dreizehnEpilogDanksagung

Über dieses Buch

Für sie bricht er alle Regeln.

Harper Nugent ist von einer Size Zero mehr als nur ein paar Pfunde entfernt, und ihr Stiefbruder nutzt jede Gelegenheit, sie deswegen bloßzustellen. Als der heiße Rugby-Spieler Dexter Blake Zeuge dieser Sticheleien wird, fragt er Harper prompt nach einem Date. Harper weiß, dass Dexter nur höflich sein will. Und das Letzte, was Dexter in seinem Leben gebrauchen kann, ist eine Frau an seiner Seite. Doch auf das erste Date folgt ein zweites und auf das zweite ein drittes. Und plötzlich fühlen sich die vorgetäuschten Gefühle ganz schön echt an …

Heiße Rugby-Spieler, die reihenweise Herzen brechen. Starke Frauen, die sich nicht leicht um den Finger wickeln lassen. Und große Gefühle.

Die neue Sports-Romance-Reihe der USA-Today-Bestseller-Autorin Amy Andrews.

Über die Autorin

Die USA-Today-Bestsellerautorin Amy Andrews lebt mit ihrer Jugendliebe und zwei erwachsenen Kindern am Rande Brisbanes, Australien. Sie hat bereits über sechzig Bücher veröffentlicht, die in mehr als zwölf Sprachen übersetzt worden sind. Früher hat sie als Krankenschwester gearbeitet, doch mittlerweile widmet sie sich vollkommen ihrer großen Leidenschaft: den Büchern.

AMY ANDREWS

PLAYINGitCOOL

Aus dem Englischen von Sabine Neumann

beHEARTBEAT

Deutsche Erstausgabe

»be« – Das eBook-Imprint der Bastei Lübbe AG

Für die Originalausgabe:

Copyright © 2016 by Amy Andrews. First published in the United States under the title PLAYING IT COOL: A Sydney Smoke Rugby Novel. This translation published by arrangement with Entangled Publishing, LLC through RightsMix LLC. All rights reserved.

Für diese Ausgabe:

Copyright © 2019 by Bastei Lübbe AG, Köln

Textredaktion: Li-Sa Vo Dieu

Titelgestaltung: Christin Wilhelm, www.grafic4u.de unter Verwendung von Motiven © Shutterstock: Miloje | ArtOfPhotos | Angelo Cordeschi

eBook-Erstellung: hanseatenSatz-bremen, Bremen

ISBN 978-3-7325-6178-0

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

Für Curtis Svehlak von Entangled – für alles, was du hinter den Kulissen tust. Wir kennen uns nicht persönlich, aber ich finde, es wird höchste Zeit, dem Kerl zu danken, der öfter als alle anderen in meinem Posteingang ist (und das meine ich vollkommen unzweideutig). Ich schulde dir ein Fass von was immer du trinkst, wenn wir uns endlich mal treffen.

Kapitel eins

Dexter Blake stand auf Frauen mit üppigem Hintern. Und das große kurvige Mädchen an der Seitenlinie hatte einen besonders stolzen. Und eine schmale Taille. Und einen ansprechenden Vorbau. Ihre Brüste zu sehen, kam für ihn schon fast einer religiösen Erfahrung gleich.

Leider hatte sie nur Augen für Chuck Nugent, den gut aussehenden Sportreporter von Channel Five, der mit einem Kameramann im Schlepptau gerade mal wieder sein kriecherisches Gelaber perfektionierte, indem er die obligatorischen Spielanalyse-Interviews mit den Spielern führte.

Sie ging unruhig am Spielfeldrand auf und ab und konnte es anscheinend nicht erwarten, seine Aufmerksamkeit zu bekommen.

Der verdammte Glückspilz.

Wenn es nach Dex gegangen wäre, hätte sie gerne weiterhin so herumtigern können. Zu beobachten, wie ihre Kurven wippten, war für ihn das Sahnehäubchen des heutigen Tages. Es gab nichts Besseres, als ein hart umkämpftes Rugby-Match zu gewinnen. Aber eine hübsche Frau anzuschauen, kam gleich an zweiter Stelle.

»Ich wollte gerade sagen, nicht umdrehen, Hintern auf sechs Uhr, aber du warst anscheinend schneller.«

Dex grinste Tanner Stone an, seines Zeichens Kapitän des Rugby-Teams Sydney Smoke und ein guter Kumpel, der gerade zu ihm aufschloss und sich dann bückte, um sich die hintere Oberschenkelmuskulatur zu dehnen.

»Ich habe keine Ahnung, wovon du redest.«

»Hey, Dex.« Bodie Webb kam von der anderen Seite herbei. »Ein Arsch nach deinem Geschmack an der Seitenlinie.«

Hinter ihnen ertönte ein leiser Pfiff. »Ich hoffe, du hast vor, das klarzumachen, Dex«, murmelte Lincoln Quinn, der ebenfalls zu ihnen aufschloss und dabei lässig ein paar Teenagermädchen zuwinkte, die von den sich leerenden Rängen zu ihm hinüberriefen.

Dex lachte. »Seid ihr seit Neuestem alle im Zuhälter-Business, oder was?«

Linc schlug ihm auf die Schulter. »Wir wollen dir nur helfen.«

»Danke. Ich kann mir meine Ärsche selbst beschaffen.«

Und bedauernswerterweise konnte das Mädel da drüben noch so sehr sein Typ sein – ihr Arsch war tabu. Ein Blick auf sie reichte, um zu wissen, dass sie die Art von Mädchen war, der man Liebe gab. Mit der man eine Beziehung einging. Die man heiratete. Mit der man Kinder bekam. Sie war die Art von Mädchen für etwas Festes.

Dex hatte seit über einem Jahrzehnt jegliche Art von romantischen Verstrickungen vermieden und kannte so alle Warnsignale. Und dieser Frau stand »Ich mache keine halben Sachen« ins Gesicht geschrieben.

Und er machte in puncto Frauen keine ganzen Sachen. Seine Karriere stand an erster Stelle. Er hatte hart um seinen Platz im Team gekämpft, und mit dreißig blieben ihm wahrscheinlich nur noch ein paar gute Jahre. Er konnte es sich nicht erlauben, den Blick auch nur eine Sekunde vom Ball zu nehmen. Er wusste, wie schnell man alles verlieren konnte. Wie schnell die Karriere den Bach herunterging, wenn man es am wenigsten erwartete. Er würde niemals nach Perry Hill zurückkehren.

Für feste Beziehungen war später noch genug Zeit. Im Moment ging es nur um Rugby.

»Aber das tust du ja nicht«, sagte Tanner.

»Nur weil ich nicht mit einem Dauerständer rumrenne wie Linc …«

»Hey!«

Sie alle ignorierten Lincs halbherzigen Protest. Der übermütige Flügelstürmer trug seine permanente Geilheit stolz zur Schau wie eine verdammte Ehrennadel.

»… heißt das noch lange nicht, dass ich abstinent lebe.« Und selbst wenn, ging das niemanden etwas an.

Chuck beendete gerade sein Interview mit dem Kapitän der unterlegenen Mannschaft und kam auf sie zu, als er Tanner entdeckte.

»Verdammt«, stöhnte Dex. »Arschloch im Anmarsch.«

Tanner seufzte. »Wir denken wohl lieber an unsere Verträge und lächeln brav für die Kamera.«

»Oh, Hallöchen«, schnurrte Bodie. »Sie setzt sich auch in Bewegung.«

Dex sah wieder zu der Frau hinüber und beobachtete, wie sie Chuck hinterhereilte. Dabei schwangen ihre Hüften verführerisch, und ihre Brüste wippten eindrucksvoll unter ihrem T-Shirt.

Verdammt, das war wirklich heiß.

»Chuck«, rief sie jetzt und legte noch einen Zahn zu, um zu ihm aufzuschließen.

Idiot. Dex würde niemals zulassen, dass eine Frau ihm so hinterherrennen musste. Nicht, wenn sie stattdessen vor ihm gehen und er so ihren Prachtarsch direkt vor Augen haben konnte.

»Was zur Hölle will sie von dem Kerl?«, fragte Bodie.

Dex hatte keine Ahnung, aber der nie völlig erlöschende Drang, den schmierigen Reporter zu erwürgen, brodelte plötzlich wie ein Geysir in seiner Brust hoch.

»Chuck«, rief sie, dieses Mal lauter. Sie hatte ihn jetzt fast eingeholt.

Das Arschloch blieb stehen. Drehte sich um. Dann sah er sich um, als wäre ihm etwas peinlich. Dann zischte er sie an: »Was zur Hölle, Harper?« Er sprach leise, aber der wütende Unterton in seiner Stimme war deutlicher zu hören, als ihm lieb war.

»Ich habe dir gesagt, du sollst auf der Tribüne bleiben und mich nicht blamieren, indem du auf das verdammte Feld gelaufen kommst, mit deinem peinlichen Fettarsch, den du kaum in deine Jeans reinkriegst. Ich habe hier ein Image aufrechtzuerhalten, und da kann ich keine fetten Weiber gebrauchen, die mir nachrennen.«

Dex’ Kiefer spannte sich an, und ihm stellten sich die Nackenhaare auf. Fettes Weib? Er sah, wie sie rot anlief, und der brodelnde Geysir in seiner Brust spuckte glühend heiße Lava.

»Er ist echt ein Vollidiot«, flüsterte Bodie.

»Entschuldigt mich«, knurrte Dex.

Lava brannte in seiner Brust, als er entschlossen auf Chuck und die Frau zuging, die dem Reporter jetzt ihrerseits etwas zuzischte, was Dex aber nicht richtig verstand. Er war verschwitzt und schmutzig, und jeder verdammte Muskel tat ihm weh, aber das alles war ihm im Augenblick herzlich egal.

Der Drang, dem schmierigen Reporter eine zu verpassen, wurde immer unerträglicher, doch als Dex schließlich neben Chuck zum Stehen kam, hatte er einen anderen Plan. Einen besseren Plan. Einen, der weniger Sanktionen und dafür mehr Hintern für ihn bedeutete.

»Hey, Chuck«, sagte er und zwang sich zu einem Lächeln, während er dem Reporter auf den Rücken schlug. Es tat gut, den Typen vor Schmerz aufstöhnen zu hören.

»Oh, Dex. Hi«, erwiderte Chuck mit seinem typischen schmierigen Lächeln und drehte sich dabei so, als versuche er, Dex die Sicht auf seine Begleiterin zu nehmen.

Keine Chance mit diesen mickrigen Hänflingsschultern.

»Super Spiel heute Abend«, schwärmte Chuck. »Wenn du mich kurz ein Minütchen entschuldigst, bin ich gleich bei dir.«

»Ehrlich gesagt, Chuck«, Dex lächelte die Frau an – von nahem betrachtet war sie noch beeindruckender, und das wütende Funkeln in ihren marsalabraunen Augen stand ihr gut, »habe ich gehofft, du würdest mich der Lady vorstellen.«

Er beobachtete amüsiert, wie sich der hübsche Junge beinahe an seiner eigenen Zunge verschluckte. Kurz glaubte Dex, er würde sagen: Lady? Welche Lady?, doch dann drehte sich Chuck um und wandte sich der Frau hinter ihm zu.

»Natürlich. Das ist Harper … Nugent. Meine …«

Die Frau – Harper – verschränkte die Arme vor der imposanten Brust, und Dex’ Blut rutschte aus seinem Kopf ein paar Etagen tiefer.

»Komm schon, Chuck, du schaffst es«, sagte sie mit vor Sarkasmus triefender Stimme. »Es fängt mit S an. S wie Schwester.«

In Dex machte sich Erleichterung breit. Also hatte sie nichts mit diesem Arschloch. Es gab also doch einen Gott.

»Stiefschwester!«, warf Chuck scharf ein.

Sie verdrehte die Augen, lächelte Dex an und gab ihm die Hand. Er bemerkte geistesabwesend die Farbe an ihren Fingern. »Schön, dich kennenzulernen.«

Dex war ein großer Kerl. Breitschultrig. Nicht ganz so riesig wie einige der Erste-Reihe-Stürmer aus dem Team, aber dennoch über 1,85 m, und er hatte Probleme, Shirts zu finden, die ihm an den Schultern nicht zu eng waren. Diese große, amazonisch anmutende Frau war mit ihm auf Augenhöhe. Er hatte noch nie eine Frau kennengelernt, die das mit flachen Schuhen schaffte, und auf eine seltsame Weise törnte es ihn total an.

»Das Vergnügen ist ganz auf meiner Seite«, raunte er und erwiderte ihren festen Händedruck. Er mochte es, wenn eine Frau ordentlich zupacken konnte.

»Ja … wie auch immer«, sagte Chuck mit gequältem Gesichtsausdruck, als Harper ihre Hand sinken ließ. »Harper muss los. Ihre Freundin hat Mädchenprobleme oder so.«

Dex zog eine Augenbraue hoch. Ihre Freundin? Enttäuschung machte sich in ihm breit. Sie war lesbisch?

Sie lachte und schüttelte den Kopf. »Nicht diese Art von Freundin.«

Sein Blick wurde von ihrem sexy Mund angezogen, der perfekt ins makellose olivfarbene Gesicht passte. Anscheinend trug sie kein Make-up, abgesehen von ein wenig farblosem Lipgloss, der den sinnlichen Schwung ihrer vollen Lippen zusätzlich betonte. Sie glänzten feucht und verführerisch.

Dex lachte ebenfalls, und Erleichterung durchströmte ihn wie prickelnder Champagner. »Ich bin so froh, das zu hören.«

Chuck räusperte sich. »Ja. Okay, ich muss jetzt Interviews mit der Mannschaft führen.« Er starrte seine Schwester eindringlich an.

»Okay. Aber vergiss nicht, Jace und Tabby einzusammeln, wenn du fertig bist. Sie sind noch mit Jenny auf der Tribüne, aber sie kann sie nachher nicht nach Hause bringen«, sagte Harper. »Und ich habe deiner Mutter gesagt, dass du die Kids mitnimmst.«

»Verdammt noch mal, ich vergesse sie schon nicht«, erwiderte Chuck gereizt.

Sie schenkte Dex ein entschuldigendes Lächeln und wandte sich zum Gehen. Chuck und er sahen ihr nach. Die sexy Silhouette ihres runden Hinterns in der engen Jeans stieg Dex ein wenig zu Kopf. So ein prächtiger Anblick.

»Mein Gott, was für ein fetter Arsch«, murmelte Chuck angewidert.

Dex ballte die Hände zu Fäusten. Was für ein elender Wichser. Er öffnete den Mund, ohne noch einmal darüber nachzudenken, und rief ihr nach: »Harper, warte!«

Sie sah ihn über ihre Schulter an und runzelte verdutzt die Stirn.

»Dex.« Chuck legte ihm eine Hand auf den Arm, als er einen Schritt in Harpers Richtung machte.

»Tanner wartet da drüben«, sagte Dex zu ihm, schüttelte seine Hand ab und joggte dann auf Harper zu.

»Hey«, sagte sie und strich sich, noch immer sichtlich verwundert, eine Strähne ihres langen dunkelbraunen Haars aus der Stirn.

Er lächelte. »Ich wollte fragen, ob du vielleicht mal mit mir ausgehen würdest.«

Sie blinzelte, und die Furche zwischen ihren Augenbrauen vertiefte sich. »Oh.«

Dex lachte. Das war nicht gerade die Reaktion, die er üblicherweise von Frauen bekam. Normalerweise überschlugen sie sich vor Freude, wenn er nach einem Date fragte. Verdammt, die meisten warteten gar nicht erst darauf, dass er fragte. Seine Aversion gegenüber Dates war überall bekannt, sodass die Frauen üblicherweise selbst das Heft in die Hand nahmen.

Hätte er ein weniger gesundes Selbstbewusstsein gehabt, hätte er Harpers zögerliche Reaktion vielleicht als Beleidigung aufgefasst. Aber er spürte, dass ihre Zurückhaltung echt war, als sie unsicher zu den Jungs hinübersah, die alle glotzten und grinsten und ganz offensichtlich über sie beide sprachen. Dann wanderte ihr Blick über seine Schultern hinweg zu Chuck, der sie ebenfalls anzustarren schien, wenn Dex das Kribbeln zwischen seinen Schulterblättern richtig deutete.

Schließlich sah sie ihn wieder an. »Ähm …«

Hm, vielleicht wurde das hier nicht so einfach, wie er es sich vorgestellte hatte. Er deutete auf das Handy, das sie in der Hand hielt. »Gib mir dein Telefon.«

Sie sah stirnrunzelnd auf das Gerät. »Warum?«

Dex seufzte übertrieben auf und nahm es ihr aus der Hand. »Alles gut«, versicherte er ihr, als sie anfing, zu protestieren. Seine Finger bahnten sich den Weg zu ihrem Adressbuch. »Ich speichere dir nur schnell meine Nummer ab, weil ich mein Handy offensichtlich nicht dabeihabe und du mir nicht deine geben kannst.«

Sie verschränkte die Arme und beobachtete ihn beim Eintippen der Nummer, und er brauchte gleich doppelt so lange.

»Hier«, sagte er und gab ihr das Telefon zurück.

Sie sah auf den neuen Adressbucheintrag hinunter, und sein Herz vollführte einen kleinen Stepptanz, als sich ihr Mundwinkel zu einem Lächeln verzog. Dann hob sie eine Augenbraue und sah ihn an. »Dex, der Hengst?«

Er grinste und zuckte mit den Achseln. »Tja, was soll ich sagen?«

»Und was soll ich deiner Meinung nach damit machen?«

»Wenn du die Sache mit deiner Freundin erledigt hast, rufst du mich an, und wir machen etwas aus für unser Date.«

»Okay, das ist immerhin schon mal ein Fortschritt verglichen mit dem letzten Typ, der seine Nummer in meinem Handy gespeichert hat, in der Hoffnung, dass ich ihm Nacktfotos schicke«, sagte sie flapsig.

Dex blinzelte. Was zur Hölle? »Total niveaulos.«

»Na ja, fairerweise muss man sagen, dass er ›künstlerische‹ Bilder wollte.«

»Hey.« Er nahm die Hände in gespielter Kapitulation hoch und lachte. »Ich würde niemals solchen künstlerischen Ausdrucksformen im Wege stehen, wenn es das ist, was du mit meiner Nummer machen willst. Aber seine solltest du wirklich unbedingt löschen.«

Sie erwiderte sein Lachen und hatte ihn damit voll im Griff. Wie alles an ihr war auch dieses Lachen groß und üppig und echt. Aber dann wanderte ihr Blick wieder über seine Schulter hinweg, und das Lächeln verschwand langsam von ihrem Gesicht.

Dex stieß einen übertriebenen Seufzer aus. »Du wirst nicht anrufen, oder?«

Mit einem glänzenden Lächeln auf den glänzenden Lippen schüttelte sie den Kopf. »Auf gar keinen Fall.«

»Warum?«

Sie sah erneut zu ihrem Stiefbruder hinüber. »Manche Dinge sind einfach nicht der Mühe wert.«

Da musste Dex ihr durchaus zustimmen. Aber für ihn gehörte Harper Nugent nicht zu diesen Dingen. Unbeirrt nahm er ihr das Handy wieder ab. Seine Reflexe funktionierten blitzschnell nach über zehn Jahren Profi-Rugby. »Du lässt mir keine Wahl«, tadelte er und rief schnell von ihrem Telefon seine eigene Nummer an.

»Hi, Dex, der Hengst«, sagte er, als sich die Mailbox meldete. »Hier ist Dex.« Er sah Harper an und wackelte mit den Augenbrauen. Sie lächelte und verdrehte die Augen. »Ich rufe an, um dich daran zu erinnern, dass du Harper Nugent unter dieser Nummer anrufst und sie noch einmal nach einem Date fragst. Lass ein Nein als Antwort auf keinen Fall gelten. Selbst wenn«, er grinste sie an, »sie dir stattdessen künstlerische Nacktfotos anbietet.«

Dex legte auf und gab ihr das Telefon zurück. »So. Jetzt habe ich deine Nummer. Und ich werde anrufen.«

Sie sah auf das Handy hinunter, dann zu ihm hoch und schließlich zu den Jungs hinüber. Linc grinste wie ein Irrer und zeigte Dex zwei erhobene Daumen.

»Na klar«, erwiderte sie mit einem höflichen, aber angespannten Lächeln auf dem Gesicht, und Dex hätte Linc am liebsten eine verpasst.

Sie verabschiedete sich von ihm und verschwand, und zum ersten Mal im Leben freute sich Dex auf etwas anderes als auf Rugby und darauf, Linc zu vermöbeln.

***

Drei Stunden später klingelte Harpers Handy. Sie trank gerade eine Flasche Wein bei ihrer besten Freundin Em, die ihre Probleme mit Lover-Nummer-sechzehn ertränken musste.

Em war süß, quirlig und zu allem bereit. Aber sie hatte einen echt lausigen Männergeschmack. Wenn Em eine Beziehung einging, dann mit Haut und Haaren – etwas, das Harper immer bewundert hatte, auch wenn ihre Freundin stets den falschen Typen ihr Herz schenkte. Solchen, die nur an kurzfristigem Spaß interessiert waren und nicht an einer dauerhaften Beziehung. Aber Em landete immer wieder auf den Füßen, und Harper hatte einen Riesenrespekt vor ihrer Beharrlichkeit und der absoluten Überzeugung, dass es irgendwo da draußen für jeden den richtigen Menschen gab.

Wenn auch nicht heute Abend. Während Harper sich mit Wein zufriedengab, trank Em nach ihren gescheiterten Beziehungen am liebsten Karamellschnaps, und heute hatte sie dank dieses Getränks den Entschluss gefasst, Nonne werden zu wollen. Um Harper ihre Ernsthaftigkeit zu beweisen, googelte sie gerade nach »wie man wieder Jungfrau wird«.

Also war Harper sowohl angetrunken als auch vollkommen abgelenkt, als sie ans Telefon ging.

»Hi«, meldete sie sich, während Em neben ihr Würgegeräusche angesichts der Fotos auf der Webseite machte, die sie gerade überflog.

»Hey, Harper.«

Die Härchen in ihrem Nacken stellen sich auf, genauso wie sie es vorhin getan hatten, als ihr Dexter Blake seine Aufmerksamkeit geschenkt hatte.

Sie hatte einen kurzen Aussetzer. Er rief sie an?

Natürlich tat er das. Sie war ganz eindeutig Gegenstand irgendeiner blöden Wette, die er mit seinen Teamkollegen abgeschlossen hatte. Mit dreiundzwanzig Jahren war es nicht das erste Mal, dass sich irgendein Blödmann auf ihre Kosten einen Spaß machen wollte.

Ich wette, du traust dich nicht, das fette Mädchen nach einem Date zu fragen. Kicher. Prust. Schulterklopf.

Manche Männer waren solche Arschlöcher.

Aber auch wenn es nur vorübergehend war, hatte es so gutgetan, ihren scheinheiligen Stiefbruder in die Schranken zu weisen.

»Harper? Ich bin es, Dex, der Hengst. Erinnerst du dich?« Seine Stimme klang warm und vergnügt.

Harper schloss die Augen. Ob sie sich erinnerte? Sie hatte seine Frage nach einem Date ungefähr noch ein Dutzend Mal im Geiste durchgespielt, auch wenn sie sich dabei noch so oft gesagt hatte, dass das alles nur ein dummer Scherz war. Sie hatte Em davon erzählt, nachdem ihre Freundin zu weinen aufgehört und dann gebeten hatte, sie möge ihr etwas Lustiges erzählen, um sie aufzuheitern.

Und dann hatten sie ihn gegoogelt.

»Harper?« Seine Stimme klang jetzt schärfer, und Harper riss sich zusammen und setzte sich aufrecht hin.

»Ja. Natürlich … Hi.«

»Du klingst ein bisschen … weggetreten.«

Harper schielte zu der leeren Weinflasche hinüber und dann zu der vollen, die sie gerade geöffnet hatte. »Tja … ich bin ein bisschen betrunken. Daher kommt das wahrscheinlich.«

Er lachte leise, und sein Lachen strich wie verführerische Hände über ihren Nacken. »Der Freundinnen-Notfall?«

»Jap.«

Em sah sie an. »Wer ist das?«

»Dex.«

Ihre Augenbrauen schossen in die Höhe. »Der Rugby-Typ?«

»Ist das die Freundin?«, fragte Dex am anderen Ende der Leitung.

»Jap«, antwortete Harper beiden.

»Frag ihn, ob er weiß, wie man wieder Jungfrau wird.«

Harper schüttelte den Kopf. »Das werde ich ihn bestimmt nicht fragen.«

»Was fragen?« Seine Stimme klang köstlich, wenn er sich amüsierte. Tief und zähflüssig hüllte sie sie von Kopf bis Fuß ein. Wie Schokoladenguss.

Gott. Sie liebte Schokolade.

»Frag«, beharrte er. »Was auch immer es ist.«

»Glaub mir. Das willst du nicht wissen.«

»Machst du Witze?«, mische sich Em ein. »Er ist ein professioneller Rugby-Star. Jeder weiß, dass die ständig Sex haben. Er weiß mit Sicherheit alles über die weibliche Anatomie. Dann weiß er bestimmt auch, wie man wieder Jungfrau wird.«

Wahrscheinlich eher, wie man keine Jungfrau mehr wird. Da war sich Harper ziemlich sicher.

»Hat sie gerade gesagt, sie will wissen, wie man wieder Jungfrau wird?«

Wäre Harper nüchtern gewesen, hätte sie besser aufgepasst, was Em über das Paarungsverhalten von Profi-Sportlern zu sagen hatte, anstatt über die süße Verführung von Schokoladenguss nachzudenken. Sie seufzte. »Jap.«

»Warum sollte man so etwas wollen? Verdammt … geht das überhaupt?«

»Ich weiß es nicht und ja, laut dem Internet geht das. In spiritueller und in chirurgischer Hinsicht.«

»Das klingt … schmerzhaft.«

Harper lachte. »Ja. Beides.«

»Und ganz im Ernst, würdest du irgendeinen seltsamen Typen mit einem Skalpell an deine Geschlechtsteile lassen?«

Sie erschauderte. »Ich kann mir was Besseres vorstellen, was Typen da unten machen können.«

Sein dunkles Lachen hallte in ihrem Ohr wider, und ihr wurde bewusst, was sie da gerade gesagt hatte. Sie wurde rot. »Oh, sorry. Das habe ich gerade wirklich laut gesagt, oder?«

»Das hast du tatsächlich, Harper Nugent.«

»Ich nehme es zurück.«

»O nein«, er lachte noch mehr. »Das kannst du nicht zurücknehmen.«

Harper stöhnte innerlich auf. Gott. Wo war ihr Anstand geblieben? Sie schielte zur Weinflasche hinüber. Ganz offensichtlich von all dem Wein weggespült.

»Na gut. Dann ignoriere es wenigstens. Es ist der Alkohol. Von Weißwein kriege ich immer eine große Klappe.«

»Ich kann es kaum erwarten, das zu sehen.«

Seine Stimme klang jetzt eine Oktave tiefer, noch rauer, und es schwang der leise Hauch eines Versprechens mit. Sie ging Harper durch Mark und Bein bis in die besagten Geschlechtsteile, und sie wand sich auf dem Stuhl, um den plötzlichen ziehenden Schmerz loszuwerden.

»Sie meint das nicht ernst, oder?«

Sie brauchte einen Moment, um zu kapieren, dass er schon weiter war, und nahm den Themawechsel dankend an. »Nein. Sie ist nur stinksauer und betrunken.«

Em hatte schon einige Schnäpse intus gehabt, als Harper bei ihr ankam.

»Wieder Jungfrau zu werden, ist nur eine von vielen Möglichkeiten, über die wir heute Abend gesprochen haben. Ich glaube, als Nächstes will sie eine Voodoo-Puppe basteln.«

Er lachte erneut. »Sie gefällt mir.«

Harper seufzte mit einem Blick auf Ems karamellfarbenen Lockenkopf, den weißen Teint und den hohen Wangenknochen. Sie sah aus wie diese Babys aus dieser alten Seifenwerbung. In der erwachsenen Version.

»Sie ist wunderschön. Du solltest sie nach einem Date fragen. Ihr zwei würdet hübsche Babys machen.«

Das darauffolgende Schweigen war lange genug, um Harpers alkoholisiertem Kopf klarzumachen, dass Babys vermutlich nicht auf Dex Blakes Agenda standen.

»Danke«, sagte er belustigt, »aber ich glaube, ich bleibe bei meinem ursprünglichen Plan.«

»Oh?«

»Du und ich. Ein Date.«

»Oh.« Harpers Magen zog sich zusammen. Sie hatte genau gesehen, wie seine Teamkollegen sie vorhin beobachtet hatten. Wie ihm der jüngere Typ zwei erhobene Daumen gezeigt hatte. Für sein Timing hätte sie Dex küssen können, aber sie hatte durchaus ihren Stolz. Außerdem wollte sie ganz sicher nicht die Person sein, über die getratscht wurde, weil sie versuchte, außerhalb ihrer Liga mitzuspielen.

»Hör zu, ich fühle mich wirklich geschmeichelt, dass du ein Date mit mir willst, aber –«

»Tu es«, unterbrach Em sie.

Harper sah ihre beste Freundin irritiert an. »Was?«

»Wie ich schon sagte: Sie gefällt mir«, sagte Dex am anderen Ende der Leitung.

Em zuckte mit den Achseln. »Schon allein, um Chuckers eine reinzuwürgen, ist es das wert.«

Wenn es überhaupt möglich war, verabscheute Em Chuck noch mehr als Harper selbst.

Harper dachte einen Augenblick über diese Sichtweise nach. Ihr drehte sich noch immer der Kopf. Em hatte recht. Warum nicht? Wenn Dex sie benutzte, um irgendeine dämliche Wette zu gewinnen, konnte sie ihn ja wohl genauso benutzen, oder?

»Okay, von mir aus. Aber ich schlafe nicht mit dir. Oder lasse dich auch nur in die Nähe meiner Geschlechtsteile.« Anscheinend verabschiedete sich ihr Stolz mit steigendem Alkoholpegel immer mehr.

Wieder dieses leise Lachen. Es streichelte verführerisch über ihre Haut und ihre Nervenenden, und Harper bekämpfte den Drang, sich wohlig zu strecken. Und zu schnurren.

»Du weißt, dass du das gerade auch laut gesagt hast, richtig?«

»Ja, ich weiß.«

»Ich werde mich von meiner besten Seite zeigen. Ich verspreche, ich bringe noch nicht mal Kondome mit.«

Die nüchterne Harper nickte, zufrieden über das Entgegenkommen. Die betrunkene hemmungslose Harper wusste genau, dass er sie auch ohne die Hilfe eines Kondoms ruinieren konnte, und hatte damit anscheinend auch kein Problem.

Die hemmungslose Harper war gefährlich. Diese Schlampe musste sie unbedingt im Zaum halten.

Kapitel zwei

Am Mittwochabend darauf trommelte Harper mit ihren farbbeklecksten Fingern auf einem farbbeklecksten Tisch herum. Dex war schon zehn Minuten zu spät. Oder er kam gar nicht erst. Was wahrscheinlicher war.

Vielleicht hatte er das Date nur klarmachen und gar nicht dafür erscheinen müssen, um die Wette zu gewinnen? Vielleicht hatte er ein besseres Angebot von einer der vielen schlanken Frauen, mit denen er ständig fotografiert wurde?

Harpers obsessives Gegoogle war gar nicht gut für ihr Ego gewesen. Die Frauen schienen in zwei Kategorien zu fallen: weibliche Rugby-Fans, die in Smoke-Trikots und -Schals bei Spielen erschienen und sich nach dem Match an seine verschwitzten Arme hängten, oder Glamour-Girls in Abendkleidern, um die er den Arm gelegt hatte, während sie auf dem roten Teppich für die Kameras posierten.

Jetzt wünschte sie sich, sie hätte sich bloß vom Internet ferngehalten, denn offensichtlich war sie überhaupt nicht sein Typ. Weder schlank noch anhänglich. Genau darauf hatte Chuck sie nur zu gerne aufmerksam gemacht, als er von dem Date erfahren und sie angerufen hatte, um sein Missfallen zum Ausdruck zu bringen. Glücklicherweise hatte er nur die Mailbox erreicht.

Typen wie Dexter Blake fangen nichts mit dicken Frauen an, wenn sie Supermodels haben können.

Und dann hatte er an sie appelliert, sie möge doch bitte an seine Karriere denken.

Um Himmels willen, iss bloß nicht vor ihm oder tu bitte nicht irgendetwas Verzweifeltes, mit dem du mich blamierst oder meinen Status beim Sender torpedierst.

Verdammt, er war so ein Vollidiot, und es fühlte sich gut an, etwas zu tun, das ihm so was von absolut überhaupt nicht in den Kram passte. Wenn Jace und Tabby nicht gewesen wären, hätte sie sowieso nichts mit ihm oder seiner Mutter und deren oberflächlichen Gehabe zu tun.

Harper sah auf ihre Armbanduhr. Fünfzehn Minuten. War es noch zu früh, um sich versetzt zu fühlen? Aber dann piepste ihr Handy, und eine Welle der Erleichterung spülte über sie hinweg, als sie die Nachricht von Dex sah.

Mann, sorry. Scheiß Verkehr. Ich bin in fünf Minuten da. Bitte geh nicht. Ich freue mich schon die ganze Woche auf heute Abend.

Trotz all ihrer Vorbehalte musste Harper lächeln. Wenn er sie wirklich benutzte, war er dabei wenigstens respektvoll. Sie tippte ihre Antwort.

Ich gehe nicht. Ich trinke Wein. Du solltest Angst haben. Große Angst.

Sie nahm noch einen Schluck Wein, wohl wissend, dass das Glas schon halb leer war und sie eigentlich hätte nüchtern sein müssen, wenn er kam, für den Fall, dass sie wieder irgendetwas über irgendwelche Geschlechtsteile herausposaunen würde. Etwa, dass sie die letzten vier Nächte nur an ihn gedacht hatte, wenn sie den Vibrator angeworfen hatte.

Fünf Minuten später kam er hereingestürzt. »Tut mir leid«, entschuldigte er sich und zog sich den Stuhl gegenüber heran. »Das Training ging länger als geplant. Griff ist irgendeine Laus über die Leber gelaufen. Und dann dieser scheiß Verkehr.«