POLYGLOTT on tour Reiseführer Israel - Carolin Lauer - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Israel E-Book

Carolin Lauer

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Beschreibung

Israel bietet eine ungewöhnliche Dichte und einmalige Pracht an sakralen Denkmälern und Heiligtümern. Jedoch macht das "gelobte Land" auch seine wunderschöne Natur aus, ebenso wie das pulsierende Leben in den Großstädten Jerusalem und Tel Aviv. Mit dem POLYGLOTT on tour Israel lässt sich der Herzschlag des Landes im Nahen Osten erspüren. Die Autorin Carolin Lauer führt in 16 ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit des Landes und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten der Region entdecken. Lernen Sie Israel hautnah kennen. Spazieren Sie durch die schönsten Viertel Jerusalems, wandern Sie durch den En-Gedi-Naturpark, streifen Sie durch orientalische Basare oder reiten Sie auf einem Kamel durch die Wüste Negev. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins Leben des faszinierenden Landes in Nah-Ost. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 207

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autor: Carolin Lauer

Redaktion: Anja Lehner

Bildredaktion: Anne-Katrin Scheiter

Layoutkonzept/Titeldesign: Independent Medien Design, München Horst Moser (Artdirection), Lucie Heselich

Kartografie: Huber Kartographie GmbH

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0722-6

1. Auflage 2019

GuU 0722 08_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: Jahreszeiten Verlag/Schmitz, Walter

Fotos: AWL Images/Langley, Jason: >; Alamy/Isachar, Hanan: >; Getty Images/Bibikow, Walter: >; Getty Images/EyeEm/Dengler, Matthias: >; Getty Images/EyeEm/Ilan, Yael: >; Getty Images/Jacobs, Michael: >; Getty Images/Maremagnum: >; Getty Images/NurPhoto: >; Getty Images/White, Tim E.: >; Huber Images/Schmid, Reinhard: >, >; iStockphoto/Beldowska, Malgorzata: >; iStockphoto/kavram: >; iStockphoto/Lazar, Bogdan: >; Jahreszeiten Verlag/GARP/Hänel, Gerald: >; Jahreszeiten Verlag/Hilger, Naftali: >, >; Jahreszeiten Verlag/Schmitz, Walter: >, >, >, >, >, >, >; laif/hemis.fr/Maisant, Ludovic: >; laif/hemis/Renault, Philippe: >; laif/Hub, Andreas: >; laif/Kern, Corinna: >; laif/Martin, Michael: >; Lauer, Carolin: >; LOOK-foto/Fleisher, Elan: >; mauritius images/Alamy: >; Ministry of Tourism: >, >; Perez, Dan: >; plainpicture/Nesher, Guy: >; Weber, Achim/Lauer, Carolin: >; Shutterstock/Africa Studio: >; Shutterstock/alefbet: >; Shutterstock/badahos: >; Shutterstock/ChameleonsEye: >, >; Shutterstock/Cortyn: >; Shutterstock/DeltaOFF: >; Shutterstock/Glinsky, Rostislav: >; Shutterstock/Konstantnin: >; Shutterstock/Layue: >; Shutterstock/Lerner, Vadim: >; Shutterstock/Lieber, Horst: >; Shutterstock/mazmacs: >; Shutterstock/Prescott, Paul: >; Shutterstock/Protasov AN: >; Shutterstock/Rozhkov, Igor: >; Shutterstock/Savina, Olga: >; Shutterstock/Theodor, John: >; Shutterstock/tTroiani, Mario: >; Shutterstock/VanderWolf Images: >; Shutterstock/Volkova, Natalia: >;

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Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

 

 

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

 

 

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

 

 

PREIS-SYMBOLE

 

Hotel DZ

Restaurant

bis 80 EUR

bis 20 EUR

€€

80 bis 200 EUR

20 bis 50 EUR

€€€

über 200 EUR

über 50 EUR

 

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1»WEISSE STADT«, TEL AVIV >

Das Bauhausviertel der Stadt gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

2 CAESAREA >

Eindrucksvolle Ruinen zeugen von der bedeutendsten Stadt des antiken Palästina.

3 BAHAI-SCHREIN, HAIFA >

Terrassenförmig angelegte Gärten umgeben das Weltzentrum der Bahai-Religion.

4 KREUZFAHRERSTADT, AKKO >

Schönster Raum ist das von drei mächtigen Pfeilern getragene Refektorium.

5 SEE GENEZARETH >

Viele Stätten rund um den See sind eng mit dem Leben und Wirken Jesu verbunden.

6 JERUSALEM >

In der Heiligen Stadt finden sich zentrale Heiligtümer dreier Weltreligionen.

7 GEBURTSKIRCHE, BETHLEHEM >

Die Basilika zieht nicht nur an Weihnachten Tausende christlicher Pilger an.

8 TOTES MEER >

In gepflegten Strandanlagen badet und kurt man vor grandioser Wüstenkulisse.

9 QUMRAN >

Als Fundort der ältesten bekannten Bibeltexte erregte der Ort weltweit Aufsehen.

! MASSADA >

Die spektakulär gelegene Felsenfestung symbolisiert den jüdischen Freiheitskampf.

@ NEGEV >

Eine Nacht unter dem funkelnden Sternenhimmel ist ein unvergessliches Erlebnis.

# CORAL BEACH RESERVE, ELAT >

Rund um ein strandnahes Korallenriff tummelt sich eine bunte Meeresfauna.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR 1

Durch die Innenstadt

Tel Aviv

1 Tag

TOUR 2

Nördlich des Zentrums

Tel Aviv

1/2 Tag

TOUR 3

Süden & Old Jaffa

Tel Aviv

1 Tag

TOUR 4

Nach Rosh Hanikra

Mittelmeerküste

4 Tage

TOUR 5

Um den See Genezareth

Galiläa & Westbank

1 Tag

TOUR 6

Hula-Tal & Golanhöhen

Galiläa & Westbank

2 Tage

TOUR 7

Nach Ramallah

Galiläa & Westbank

1 Tag

TOUR 8

Muslimisches Viertel

Jerusalem

1 Tag

TOUR 9

Vom Jaffator zum Berg Zion

Jerusalem

1 Tag

TOUR 0

Westjerusalem

Jerusalem

1 Tag

TOUR !

Kidrontal & Ölberg

Jerusalem

1/2 Tag

TOUR @

Zum Toten Meer

Der Süden

2 Tage

TOUR #

Nach Elat am Roten Meer

Der Süden

2 Tage

TOUR $

Klassische Israel-Rundreise

Extra-Tour

2 Wochen

TOUR %

Auf den Spuren Jesu

Extra-Tour

1 Woche

TOUR ^

Vom Meer in die Berge

Extra-Tour

3 Tage

© AWL Images/Langley, Jason

Im Kurort En Bokek am Südwestufer des Toten Meer ist der Tourismus auf Salz gebaut

TYPISCH

ISRAEL IST EINE REISE WERT!

Seit Jahrtausenden ist das Land im Nahen Osten Kristallisationspunkt vieler Hoffnungen und Sehnsüchte. Es bildet die Brücke zwischen Europa, Asien und Afrika, und es verbindet Menschen, Religionen und Kulturen durch ihre gemeinsame Geschichte.

© Lauer, Carolin

CAROLIN LAUER

Die Autorin arbeitet seit 1992 reisejournalistisch und hat an der Erstellung vieler Reiseführer renommierter deutscher Verlage mitgewirkt. Israel fasziniert sie seit ihrem Studium der Evangelischen Theologie und sie bereist das Land regelmäßig. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin lebt heute in Zürich.

Reisen beginnt im Kopf. Bevor ich zum ersten Mal dorthin aufbrach, war meine Vorstellung von Israel im Wesentlichen von der Berichterstattung in den Medien und den biblischen Beschreibungen geprägt: Israel, das Heilige Land, seit Jahrzehnten der Ort von Konflikten zwischen Israelis und Palästinensern, die beide das Recht auf ihrer Seite wähnen.

Mit diesen Vorstellungen ging ich auf meine erste Reise nach Israel. Wie die meisten Touristen kam ich nachts am Flughafen Tel Aviv an und fuhr dann mit dem Leihwagen nach Jerusalem. Schon diese erste Etappe auf der Nationalstraße 1, die sich, nachdem man den Großraum Tel Aviv hinter sich gelassen hat, in südöstlicher Richtung Meter für Meter nach oben schraubt, war für mich ein unvergessliches Erlebnis. Vorbei an den Hügeln und Tälern näherte ich mich Jerusalem und stellte mir vor, wie bereits all jene auf dieser Route vom Meer hoch in die judäischen Berge gezogen waren, die Glück und Heil, Wohlstand und Macht suchten – Babylonier, Perser, Römer, Kreuzfahrer und Osmanen. Einzigartig in ihrer Schönheit erwachte in der Morgendämmerung dann dort oben, fast 800 m über dem Meeresspiegel, Jerusalem, die goldene Stadt. In dem Moment, als ich die Sonne von Osten her, hinter dem Ölberg, über der Stadt aufgehen sah, erinnerte ich mich an die jahrhundertealte Weisheit des Talmud: »Zehn Maß Schönheit kam auf die Erde herab. Neun Maß davon bekam Jerusalem, die übrige Welt eines.«

© Perez, Dan

Auf dem Carmel-Markt schmeichelt der Duft orientalischer Gewürze der Nase

Mit der Zeit lernte ich, dass die medial vermittelten Versatzstücke nur einen Teil der israelischen Wirklichkeit abbilden. Sie waren richtig und wurden zugleich wieder durch ihr Gegenteil in Frage gestellt: Israel ist ein Heiliges Land, das die wichtigsten Stätten der Juden und Christen, des Islams sowie des Bahai-Glaubens beherbergt. Diese sind die Zeugen einer Vergangenheit, die Israel als die Wiege der drei monotheistischen Weltreligionen ausweist und die das Land bis in die Gegenwart hinein prägt. Auch wenn man selbst nicht als Pilger unterwegs ist – die tiefe Spiritualität, die Gläubige aus der ganzen Welt an der Klagemauer, in der Via Dolorosa und in der Grabeskirche umgibt, wird niemanden unberührt lassen. Oder die Stimmung am See Genezareth, wenn sich in den Gesichtern der Pilger die Empfindung widerspiegelt, dem historischen Jesus ganz nah zu sein.

Und zugleich erlebt man in Tel Aviv die weltliche Seite eines Landes, das auf den Straßen der Stadt zwischen dem letzten Drink am Abend und dem ersten Kaffee am Morgen sich und die kulturelle Vielfalt eines Einwanderungslands mit Menschen aus über 100 Nationen feiert. Neben Olivenbäumen und Orangenhainen ist das Silicon Wadi in der Küstenebene gewachsen, ein Zentrum von Hightech-Firmen, das in der internationalen Bedeutung nur vom kalifornischen Silicon Valley übertroffen wird. Tel Aviv ist das ökonomische und kulturelle Zentrum des Landes, zugleich besticht die Stadt durch eine Atmosphäre gelebter, fröhlicher Toleranz. Schwulen und Lesben bietet sie als einzige Stadt im Nahen Osten gesellschaftliche, wirtschaftliche und soziale Emanzipation.

Wer mit offenen Augen das Land bereist, erlebt das strenggläubige und das säkulare, das westliche und das orientalische Israel, ein Land, das mit seiner Vergangenheit lebt und versucht, hieraus eine Zukunft zu gestalten, die mehr als 25 Jahre nach den Friedensabkommen von Oslo, der zweiten Intifada und den Entwicklungen in jüngster Zeit ungewisser ist denn je. Und er erlebt freundliche Gastgeber, die ihre Besucher mit offenen Armen empfangen.

© Getty Images/EyeEm/Ilan, Yael

Die raue Judäische Bergwelt ist in der Bibel Ort der Begegnung mit Gott

Bei meinem ersten Besuch der Klagemauer fand ich mich inmitten einer Bar-Mizwa-Feier wieder: Ich schaute neugierig zur anderen Seite der Kotel hinüber, auf der die Männer Tefillin – Gebetsriemen – anlegten und ein Junge zum ersten Mal feierlich aus der Thora vorlas. Gerade, als ich überlegte, wie ich unaufdringlich Fotos machen könnte, sprach mich eine Israelin aus der Familie an. Ihre Kamera funktioniere nicht, ob ich vielleicht ein paar Fotos dieser Zeremonie für sie machen könne? Somit hatte ich nicht nur meine Fotos, sondern fand später auch ein Paket zu Rosh HaShana in meiner Post. Vor allem habe ich eine erste, unmittelbare Erfahrung israelischer Aufgeschlossenheit gemacht.

Es war für mich der Beginn einer bis heute andauernden Entdeckungsreise, auf der mein Bild von Israel, das so viel Geschichte und Kultur, spannende Städte, faszinierende Menschen und großartige Landschaften bietet, immer wieder um neue, überraschende Facetten bereichert wird. In diesem Sinne: Drech zelecha – Gute Reise!

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WAS HAT ES MIT DEM SHABBAT ELEVATOR IM HOTEL AUF SICH?

Zu den Dingen, die am Sabbat verboten sind, gehört auch die Benutzung von elektronischen Geräten. Schon seit Jahrzehnten sind daher in vielgeschossigen Gebäuden sogenannte Shabbat Elevators im Einsatz: Sie halten automatisch für eine bestimmte Zeit auf jedem Stockwerk, um frommen Juden das Bedienen des Fahrstuhlschalters zu ersparen. Wer daher am Sabbat mit dem Lift zu seinem Hotelzimmer im 15. Stock hinauffahren möchte, sollte viel Zeit mitbringen …

WESHALB TRAGEN VIELE JUDEN KLEINE RUNDE KAPPEN?

Man sieht sie in unterschiedlichen Farben, mit Borten oder dem Davidstern verziert: die Kippa (Plural: Kippot), die viele Juden auf dem Hinterkopf tragen, manche ständig, manche nur zum Gebet. Seit dem 17. Jh. gilt das Bedecken des Kopfes als Ausdruck der Demut und Ehrerbietung, denn der Name des Herrn sollte nicht mit unbedecktem Haupt ausgesprochen werden.

WARUM WIRD IN DER SYNAGOGE EIN HORN GEBLASEN?

Der biblische Bericht über die Eroberung Jerichos liefert einen eindrucksvollen Beweis für die Klangkraft des Schofar, der aus dem Horn des Widders hergestellt wird. Noch heute haben die Naturhörner ihren Platz in der Liturgie jüdischer Feiertage, als klingende Erinnerung an das durch einen Engel verhinderte Opfer Isaaks. In der biblischen Überlieferung wird der Schofar als Signal zum Kampf geblasen, an Gerichtstagen und bei der Krönung von Königen. Daher kann der Hörnerklang auch als Weckruf an die Gläubigen oder als feierliche Anerkennung der Hoheit Gottes interpretiert werden.

WIESO GEHEN DIE UHREN IN DER GRABESKIRCHE IM SOMMER ANDERS?

Für sechs Konfessionen ist die Grabeskirche ein heiliger Ort, was in der Vergangenheit für recht irdisch ausgetragene Streitigkeiten sorgte. Wer darf wo wie lange beten? Welcher Bereich der Kirche steht welcher Konfession zu? Wann finden welche Prozessionen statt? Diese und viele andere Fragen regelte der osmanische Herrscher, Mustafa III., 1767 per Dekret. Seit 1852 gilt der Status quo – und da es zu dieser Zeit die Sommerzeit noch nicht gab, führt im Sommer ein Schritt in den Kirchenraum 60 Minuten in die Vergangenheit. Querelen gibt es trotz all dieser Regeln bis heute. Sie haben unter anderem zur Folge, dass notwendige Renovierungsarbeiten aufwendige Absprachen voraussetzen.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

… ERLEBEN SOLLTEN

1 Tauchgang in die Antike Bei Caesarea > kann man im archäologischen Unterwasserpark die Ruinen des Hafens erkunden, den Herodes der Große anlegen ließ (Old Caesarea Diving Center Online-Karte, Tel. 04-626 58 98, www.caesarea-diving.com, 250 NIS).

2 Biken am Kraterrand Spannende Offroadtouren rund um den Maktesh Ramon > oder mittendurch auf den Spuren alter Beduinenpfade organisiert das Radlerhotel iBex Online-Karte, das auch Bikes verleiht (Tel. 052-436 78 78, www.ibexhotel.co.il).

3 Israel begrünen Im Rahmen eines Aufforstungsprojekts wurden bislang 240 Mio. Bäume in Israel gepflanzt. Gegen eine Spende von 18 € (Ölbaum in Jerusalem 100 €) können Sie bestimmen, wo »Ihr« Baum wachsen soll (Infos: www.jnf-kkl.de).

4 Massada im ersten Tageslicht Geschichtsbewusste Juden lassen sich nicht mit der Seilbahn zum Symbolort jüdischen Widerstands bringen, sie steigen bei Tagesanbruch von der Jugendherberge > am Fuß des Felsens aus den Pfad zur Festung hoch. Earlybirds können sich ihnen anschließen.

5 Tick Tick Tock Der beste Weg, das ewige Klacken am Strand von Tel Aviv nicht mehr hören zu müssen: selbst Matkot spielen, das israelische Strandtennis. Die Ausrüstung bekommt man in jedem Sportgeschäft. Für Fans von High-End-Equipment: www.gomatkot.com.

6 Paddeln auf dem Jordan Zu den Aktivitäten, die der Kibbuz Kfar Blum in der Hula-Ebene organisiert, zählen auch Rafting- und Kajaktouren – für Genießer auf ruhigeren Flussabschnitten oder auf wilderen für Adrenalinjunkies (www.kayaks.co.il, März–Okt., ab 100 NIS).

© Shutterstock/Layue

Am Tell Maresha können Hobbyarchäologen gemeinsam mit Profis nach Artefakten suchen

7 Dig for a Day Israel ist ein Abenteuerspielplatz für Hobbyarchäologen – in seiner Erde liegen noch viele Schätze verborgen, die auf Entdeckung warten. Am Tell Maresha kann man auch tageweise an diesem Abenteuer teilhaben (Infos: www.archesem.com, 30 $ plus 25 NIS Eintritt Nationalpark Beit Guvrin).

© Shutterstock/Theodor, John

Der Jerusalem-Marathon punktet durch seine attraktive Streckenführung

8 Stadtlauf auf heiligem Pflaster Im Laufschritt durch 3000 Jahre Geschichte führt der Jerusalem-Marathon >. Fünf Strecken von 42, 21, 10, 5 oder 1,7 km zeigen die Heilige Stadt von ihren schönsten Seiten (Infos und Anmeldung unter www.jerusalem-marathon.com).

9 Zu Fuß zu den Qumran-Höhlen Vom Besucherzentrum führt ein Saumpfad hinauf zu den Höhlen, in denen 1947 die ältesten bekannten Bibelhandschriften entdeckt wurden >. Zur Vorbereitung: Das Israel Museum Online-Karte> hat u.a. die 7,34 m große Jesaja-Rolle online gestellt (www.dss.collections.imj.org.il).

0 Chillen am Strand Jeden Freitagabend wird Tel Avivs südlicher Strandabschnitt beim ehemaligen Dolphinarium zum »Drum Beach«. Alle sind eingeladen, zu den Klängen von Tam-Tams, Darbukas und Bongos zu singen, zu tanzen und den Sonnenuntergang zu feiern.

! Eine Bar-Mizwa mitfeiern Unter den fröhlichen Klängen von »Siman Tov« und anderen beliebten Agency-Songs ziehen festlich gekleidete Familien und kleine Ensembles mit Klarinette, Saxofon, Schofar und Trommeln vom Dungtor zur Klagemauer (So–Di, Do vormittags).

… PROBIEREN SOLLTEN

@ Hummus Als eine der besten Adressen für die sämige Paste aus Kichererbsen, Tahini und Olivenöl gilt Abu Hassan (Ali Karavan) Online-Karte in Jaffa. Der Laden ist nur geöffnet, solange der Vorrat reicht. Das ist meist nicht lange … (1 Dolphin St., Tel. 03-682 03 87, So–Fr 8–15 Uhr).

# Orientalische Plätzchen Auf dem Markt in Jericho > bekommt man Mamoul, feine Gebäckstückchen aus mit Rosen- und Orangenblütenwasser aromatisiertem Griesteig. Gefüllt sind die Küchlein mit einer Paste aus Medjoul, der Königin unter den Datteln.

$ St. Petersfisch Was Petrus auf Jesu Geheiß aus dem See Genezareth angelte, um damit die Tempelsteuer zu bezahlen, kommt noch heute in vielen Restaurants rund um das Galiläische Meer > fangfrisch auf den Tisch.

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Bagels heißen in Israel Beigele und werden an jeder Straßenecke verkauft

% Begele Die großen, mit Sesamsamen bestreuten Brotringe sind die israelische Version der türkischen Simit. Am Damaskustor > in Jerusalem bekommt man sie ganz frisch gebacken.

^ Koscherer Cognac 16 Jahre lagert der Jonathan Tishbi Special Reserve Brandy in Eichenfässern. Der prämierte Tropfen wird nach dem Rémy-Martin-Verfahren in einer Originaldestille aus dem Cognac gebrannt (Tishbi Winery Online-Karte, Road 652 North Industrial Zone, Binyamina, Tel. 04-638 04 34/35, www.tishbi.com).

& Challah Nur am Freitag gibt es das Sabbat-Brot, mit Eiern statt mit Milch gebackenen Hefezopf. Die größte Auswahl bietet der Mahane-Yehuda-Markt Online-Karte> in Jerusalem. Hier kann man auch an geführten Touren durch die Bäckereien teilnehmen (Infos: www.machne.co.il).

* Shakshouka Auf keinem Frühstücksbüfett fehlen darf dieses aus Nordafrika stammende Gericht aus gestockten Eiern in pikanter Tomaten-Paprika-Zwiebel-Soße. Gute Shakshouka von morgens bis spätabends serviert das Benedict Online-Karte in Tel Aviv (171 Ben Yehuda St., Tel. 03-686 86 57, www.benedict.co.il).

( Süß und gesund Frozen Yogurt mit Früchten und Nüssen steht bei den Israelis aktuell ganz hoch im Kurs. Bei Tamara Online-Karte sitzt man hinter großen Glasfenstern auf Schaukeln, während man sein Eis genießt. Zum Niederknien gut: heißes Schokoladen-Fudge als Topping (96 Ben Yehuda St., Tel Aviv).

) Sieger-Schokolade Mehrfach bei Wettbewerben prämiert wurden die mit Zaatar – einer Gewürzmischung aus Sumach, Thymian und Sesam – verfeinerten Trüffel der Chocolaterie Ika Online-Karte in Tel Aviv (11 Yad Haruzim, www.ikachocolate.com).

q Gefilte Fisch Der Laib aus Fischfarce unter Aspik, für viele der Inbegriff jüdischer Traditionsküche, wird an Feiertagen als kalte Vorspeise gereicht (z.B. bei Keton Online-Karte, Tel Aviv, 145 Dizengoff St., Tel. 03-523 36 79).

w Sambusak Die mit Lamm oder Gemüse und Schafkäse gefüllten Teigtaschen sind die Spezialität der Abulafia Bakery, seit 1879 am Clocktower Square ansässig und eine Institution in Jaffa.

… BESTAUNEN SOLLTEN

© Shutterstock/VanderWolf Images

Mit seinen Graffitis geht Street-Art-Künstler Banksy gegen Mauern in den Köpfen an

e Banksy in der Westbank 2005 begann der britische Street Artist Banksy, die Mauer zwischen Israel und der Westbank mit politischen Statements zu besprühen. Palästinensische Guides bieten am Checkpoint Bethlehem Führungen an.

r Sonnenaufgang am Ölberg Wer sich zwischen 5 und 6 Uhr auf dem Aussichtsplateau vor dem Hotel Seven Arches > postiert, kann dabei zusehen, wie die Kuppel des Felsendoms sich langsam in strahlendes Gold kleidet.

t Futuristisches Design unter der Erde Der neue Yitzhak-Navon-Bahnhof in Jerusalem > für den Hochgeschwindigkeitszug nach Tel Aviv gehört zu den am tiefsten gelegenen Bahnhöfen der Erde. Beeindruckend lange Rolltreppen führen zu den Bahnsteigen hinab.

y Sound of Silence Wer den Jom Kippur, den höchsten jüdischen Feiertag, in Israel verbringt, erlebt ein Land in absoluter Stille: Der öffentliche Verkehr ruht, Radio und Fernsehen haben Sendepause, auch der Flughafen ist nicht in Betrieb.

© Shutterstock/ChameleonsEye

Im Schrein des Buches in Jerusalem krönt der riesige Griff einer Thorarolle das Buch Jesaja

u Shrine of the Book Die Architektur des bedeutendsten Teils des Israel Museum > ist spektakulär. Sie greift in ihrer Form die steinernen Gefäße auf, in denen die berühmten Schriftrollen von Qumran gefunden wurden.

i Logistik in Jerusalems Altstadt Am frühen Morgen wird man im muslimischen Viertel der Jerusalemer Altstadt > Zeuge eines besonderen Spektakels: Händler balancieren ihre hoch aufgetürmten Waren auf wackeligen Karren durch die engen Straßen, kleine Traktoren schieben sich über die Stufen.

o Himmel über der Wüste »Starman« Ira Machefsky lüftet bei nächtlichen Touren in die Wüste bei Mitzpe Ramon > die Geheimnisse des Sternenhimmels, der hier zum Greifen nah ist (Tel. 052-544 97 89, www.astronomyisrael.com, 175 NIS).

p Mona Lisa von Galiläa Ihr Lächeln ist ebenso rätselhaft wie das ihrer Schwester im Louvre: Grabungen in Zippori brachten dieses zauberhafte Bodenmosaik aus römisch-byzantinischer Zeit ans Licht (Sommer Sa–Do 8–17, Fr 8–16, Winter Sa–Do 8–16, Fr 8–15 Uhr, www.parks.org.il, 28 NIS).

Q Vorhang aus Licht Für die Synagoge des Hadassah-Hospitals Online-Karte in Jerusalem schuf Chagall zwölf Glasfenster, die den Raum in ein magisches, heiter stimmendes Licht tauchen (Ein Kerem, So–Do 8.30–15.30 Uhr, www.hadassah-med.com, 20 NIS).

© Shutterstock/Africa Studio

Salz aus dem Toten Meer erzeugt auch in der heimischen Badewanne Floating-Gefühle

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

W Salz vom Toten Meer Am Ufer des Toten Meeres > lagert sich Salz ab, das man in Tütchen füllen kann, um zu Hause bei einem Bad in Urlaubserinnerungen zu schwelgen. Nur an ausgewiesenen Stellen zum Meer laufen (Senklöcher!).

E Sabra Jaffa-Orangen sind Israels Exportgut Nummer eins. Die Binyamina Winery verarbeitet sie zu einem aromatischen Schokoladen-Orangen-Likör (Winery Street Online-Karte, Binyamina, www.binyaminawines.co.il).

R Große Momente Das Bild von der Unabhängigkeitserklärung Ben Gurions machte Rudi Weissenstein berühmt. Reproduktionen von diesem und anderen historischen Fotos bekommt man im Photohouse Online-Karte in Jaffa (5 Tchernikhovski St., Tel. 03-517 79 16, www.thephotohouse.com).

T Kunst auf zwei Beinen Die von Künstlern gestalteten Strumpfhosen und Leggings von Zohara Online-Karte finden sich mittlerweile in Boutiquen auf der ganzen Welt. Der Flagshipstore in Tel Aviv lässt Fanherzen höher schlagen (255 Dizengoff St., www.zoharatights.com).

Y Haussegen In vielen jüdischen Haushalten hängt eine Mezuzah am Türrahmen: Die Schriftkapsel mit Versen aus dem 5. Buch Mose stellt die Bewohner unter göttlichen Schutz. Besonders schön gestaltete Exemplare gibt es im Shop des Israel Museum >.

U Olivenholzschnitzereien Jiries Giacamans Blessings Gift Shop Online-Karte in Bethlehem verkauft in dritter Generation Krippenfiguren und Kreuze, aber auch wunderbare Schalen und Bestecke aus fair gehandeltem Olivenholz (80–82 Milk Grotto St., www.blessingsgiftshop.com).

I Meerschlammkosmetik Mineralhaltiger Schlamm aus dem Toten Meer ist die Basis der weltweit gefragten Ahava-Pflegeprodukte. Zum Shop in Ha Tachana > in Tel Aviv gehört ein Spa mit breitem Angebot an Beauty-Anwendungen.

O Jordanwasser An der Taufstelle Yardenit > können Sie Flaschen – von hübschen Glasflakons bis zu zweckmäßigen Plastikgallonen – erwerben, um Ihr selbst geschöpftes Jordanwasser mit nach Hause zu nehmen.

P Diamanten Ob als einzelner Stein oder geschliffen und gefasst – dieses glitzernde Mitbringsel sorgt garantiert für leuchtende Augen (Infos beim Tel Aviv Diamond & Jewellery Center Online-Karte, D-Mall Center, Ramat Gan, So–Do 9–18, Fr 9–14 Uhr, www.tlvdc.co.il).

a Designed in Israel Der Pulp Shop Online-Karte in Tel Aviv blickt auf eine 100-jährige Tradition in der Papierherstellung zurück und verbindet diese mit zeitgenössischem Design. Die wunderschönen Schreibblöcke, Notizbücher und Accessoires werden auch weltweit versandt (147 Dizengoff St., www.pulp-shop.com).

© Shutterstock/alefbet

Was könnte an Weihnachten passender sein als Krippenfiguren aus Bethlehem?

s Bauhaus-Souvenirs Von Miniaturen aus Keramik über Poster und Bücher bis zu Uhren und Spielen – im Shop des Bauhaus Center in Tel Aviv > dreht sich alles um den Internationalen Stil.

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

d Zweige abreißen Vor allem nicht im Garten Gethsemane. Wenn jeder von hier ein Souvenir mitbringen würde, wäre es um die über 2000 Jahre alten knorrigen Ölbäume bald schlecht bestellt.

f Am Sabbat auf den Bus warten Vom Sonnenuntergang am Freitagabend bis zum Aufgehen der Sterne am Samstagabend dauert der Sabbat. In dieser Zeit können Sie lange an der Haltestelle stehen: Es verkehren keine öffentlichen Verkehrsmittel.

g Geldtausch am Flughafen Die Wechselstuben am Flughafen erheben einen Zuschlag – viel günstiger sind die in der Stadt, besonders am Damaskustor. Auch an jedem Geldautomaten können Sie mit der Bank- oder Kreditkarte gegen Gebühr Schekel ziehen.

© laif/Hub, Andreas

So viel Nettigkeit verdient Würdigung – durch mehr als ein paar zusammengekratzte Schekel

h Am Trinkgeld sparen Die Lebenshaltungskosten in Israel sind hoch und das Personal bekommt meist nur ein niedriges Festgehalt – bedenken Sie dies bei der Bemessung Ihres Trinkgelds >.

j Händchenhalten in der Kirche Zeigen Sie beim Besuch von Kirchen, Synagogen und Moscheen durch zurückhaltendes Benehmen und angemessene Kleidung, dass Sie die Würde dieser heiligen Stätten respektieren.

k Zu viel Sonne Zwar ist die UV-Strahlung am Toten Meer wegen der tiefen Lage, des höheren Luftdrucks und des absorbierenden Wüstenstaubs in der Luft geringer, ohne ausreichenden Schutz bekommt man dennoch schnell einen Sonnenbrand.

l Die Abfertigungszeit unterschätzen Finden Sie sich frühzeitig im Flughafen ein: Die Sicherheitskontrollen bei Flügen von und nach Israel brauchen viel Zeit, und zu Stoßzeiten können sich lange Schlangen bilden.

A Auf eigene Faust in die Wüste Die Temperaturen sind erbarmungslos, Wasser ist rar und die Orientierung fällt nicht leicht – lassen Sie Vernunft walten und nutzen Sie die Kompetenz lokaler Guides.