POLYGLOTT on tour Reiseführer Madrid - Robert Möginger - E-Book

POLYGLOTT on tour Reiseführer Madrid E-Book

Robert Möginger

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Beschreibung

Diese Stadt ist das kulturelle Konzentrat eines ganzen Landes: authentisch, voller Lebensfreude und Charakter, genau wie ihre Bewohner. Lassen Sie sich inspirieren von der Energie der lebhaften iberischen Metropole – einer der größten Europas! Mit dem POLYGLOTT on tour Madrid lässt sich der Herzschlag der spanischen Hauptstadt erspüren. Der Autor Robert Möginger führt in neun ausgeklügelten Touren durch die Vielseitigkeit der Stadt und lässt Sie Typisches, Besonderes und Eigenheiten entdecken. Schnuppern Sie mediterranes Lebensgefühl und lernen Sie Madrid hautnah kennen. Besuchen Sie Salamanca und Retiro, erkunden Sie die Viertel Chueca und Malasaña oder machen Sie einen Ausflug ins nahe Toledo. Probieren Sie sich durch die besten Adressen für Churros und begeben Sie sich auf die Spuren der Habsburger oder sogar bis ins Mittelalter. Sicher können Sie sich dem Flair der spanischen Stadt bald nicht mehr entziehen. Dank individueller Tipps können Sie ausprobieren und eintauchen, mitten hinein ins mediterrane Leben. Auf einen Blick: TYPISCH-Kapitel mit "Eine Reise wert", "50 Dinge" und "Was steckt dahinter" Faltkarte für die perfekte Orientierung vor Ort E-Book mit Verlinkungen zu Standorten der Adressen POLYGLOTT im Web unter www.polyglott.de oder bei Facebook

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Seitenzahl: 206

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Impressum

© eBook: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

© Printausgabe: GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, München, 2019

Alle Rechte vorbehalten. Weiterverbreitung und öffentliche Zugänglichmachung, auch auszugsweise, sowie die Verbreitung durch Film und Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Zustimmung des Verlags.

Redaktionsleitung: Grit Müller

Verlagsredaktion: Anne Kathrin Scheiter

Autor: Robert Möginger

Redaktion: Annette Pundsack

Bildredaktion: Dr. Nafsika Mylona

Layoutkonzept/Titeldesign: fpm factor product münchen

Kartografie: Theiss Heidolph und Kunth Verlag GmbH & Co. KG

eBook-Herstellung: Anna Bäumner, Martina Koralewska

ISBN 978-3-8464-0661-8

1. Auflage 2019

GuU 0661 05_2019_02

Bildnachweis

Coverabbildung: laif/Tophoven, Frank

Fotos: Alamy/Azenha, Sergio: >; Fotolia/Abu-Dayeh, Gabriele: >; Fotolia/Horvath, Botond: >; Fotolia/Preve, Beatrice: >; Fotolia/smn: >; gemeinfrei: >; Getty Images/Davilla, Luis: >, >; Getty Images/Toledano, Urosa & Manuel, Alberto: >; Huber Images/Taylor, Richard: >; Huber Images/Giocoso, Paolo: >, >, >; Huber Images/Schmid, Reinhard: >; imago/Panthermedia: >; Jahreszeiten Verlag/Körte, Christina: >, >, >, >, >, >, >, >, >, >; Jahreszeiten Verlag/Spörl, Lukas: >, >, >, >, >, >, >, >, >; laif/Gonzalez, Miquel: >, >, >; laif/Gumm, Monica: >; laif/hemis.fr/Maisant, Ludovic: >; laif/Knechtel, Gunnar: >; laif/Multhaupt, Suse: >; Lookphotos/age fotostock: >; Lookphotos/Pompe, Ingolf: >; Lookphotos/SagaPhoto: >, >, >; Lookphotos/Travel Collection: >; mauritius images/Alamy: >; mauritius images/Alamy/Vallecillos, Lucas: >; mauritius images/foodcollection: >; mauritius images/hemis.fr/Gardel, Bertrand: >; Möginger, Robert: >; Schapowalow/SIME/Giocoso, Paolo: >; Shutterstock/Bertl123: >; Shutterstock/Bostock, Steven: >; Shutterstock/chiakto: >; Shutterstock/IR Stone: >; Shutterstock/Jaszczuk, Mari: >; Shutterstock/Kiev.Victor: >; Shutterstock/Mistervlad: >; Shutterstock/Pavone, Sean: >; Shutterstock/S-F: >; Shutterstock/Sun_Shine: >; Shutterstock/trabantos: >; stock.adobe.com/cribe: >; stock.adobe.com/Rokhin, Valery: >; The Westin Palace Madrid: >, >; Wikipedia/Escuela, Marina CC BY-SA 2.0: >.

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Bei Interesse an maßgeschneiderten B2B-Editionen: [email protected]

Die Polyglott-Homepage finden Sie im Internet unterwww.polyglott.de

www.facebook.com

SYMBOLE ALLGEMEIN

L

Erstklassig: Besondere Tipps der Autoren

C

Seitenblick: Spannende Anekdoten zum Reiseziel

1

Top-Highlights und

0

Highlights der Destination

TOUR-SYMBOLE

1

Die POLYGLOTT-Touren

6

Stationen einer Tour

1

Hinweis auf 50 Dinge

PREIS-SYMBOLE

Hotel DZ

Restaurant

bis 75 EUR

bis 12 EUR

€€

75 bis 150 EUR

12 bis 20 EUR

€€€

über 150 EUR

über 20 EUR

Zeichenerklärung der Karten

Autobahn Schnellstraßebeschriebene Region (Seite=Kapitelanfang)Hauptstraße sonstige Straßen FußgängerzoneSehenswürdigkeitenEisenbahn StaatsgrenzeTourenvorschlagLandesgrenze Nationalparkgrenze

TOP-12-HIGHLIGHTS

Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten

1 PLAZA MAYOR >

Das lebendige Herz der Altstadt ist ein Juwel der Architektur.

2 CAVA BAJA >

An der Gourmetmeile liegen die urigsten Restaurants Tür an Tür.

3 MONASTERIO DE LAS DESCALZAS REALES >

Das Kloster birgt großartige Kunst von Tizian bis Zurbarán.

4 PALACIO REAL >

Der Barockpalast mit seinen 2000 Sälen ist Amtssitz des Königs.

5 EL RASTRO >

Jeden Sonntagmorgen pilgern Tausende zum Flohmarkt in La Latina.

6 PARQUE DEL RETIRO >

Madrids historischer Park ist besonders am Wochenende beliebter Treffpunkt.

7 CALLE DE SERRANO >

In Salamanca lockt die noble Einkaufsmeile mit schicken Designer-Boutiquen.

8 MUSEO DEL PRADO >

Die königliche Gemäldesammlung trumpft mit großen Meistern auf.

9 MUSEO THYSSEN-BORNEMISZA >

Hochkarätige Kunst von Caravaggio bis Hopper bietet die Tour durch die Epochen.

! CENTRO DE ARTE REINA SOFÍA >

In keinem anderen Museum ist die spanische Moderne so hochklassig vertreten.

@ TOLEDO >

Das mittelalterliche Toledo ist eine der schönsten historischen Städte Spaniens.

# EL ESCORIAL >

Der grandiose Klosterpalast gilt als Inbegriff spanischer Großmachtträume zu Zeiten Felipes II.

ALLE TOUREN AUF EINEN BLICK

mehr entdecken, schöner reisen

Perfekte Planung > Parallel > aufschlagen

TOUREN

REGION

DAUER

TOUR1

Morería / Madrid de los Austrias

Altstadt

2–3 Std.

TOUR2

Königliches Madrid

Altstadt

2–4 Std.

TOUR3

Um die Gran Vía

Gran Vía, Malasaña und Chueca

3–5 Std.

TOUR4

Literatenviertel und Rastro

Literatenviertel und Rastro

3–5 Std.

TOUR5

Salamanca und Retiro

Salamanca & Castellana

3–8 Std.

TOUR6

Paseo del Prado

Paseo del Prado

1–1,5 Tage

TOUR7

Ein Wochenende in Madrid

Extra-Tour

2–3 Tage

TOUR8

Madrid in einer Woche

Extra-Tour

1 Woche

TOUR9

Madrid der Habsburger und Morería

Extra-Tour

2–3 Std.

© Schapowalow/SIME/Giocoso, Paolo

Schattiger Platz in den Gartenanlagen von Madrids Königspalast

TYPISCH

MADRID IST EINE REISE WERT!

Madrid schminkt sich nicht, bevor Besuch kommt. Diese Stadt ist wie sie ist: authentisch, voller Lebensfreude und Charakter – wie ihre Bewohner. Lassen Sie sich inspirieren von der Energie der lebhaften iberischen Metropole!

© Möginger, Robert

ROBERT MÖGINGER

absolvierte Teile seines Tourismus-Studiums in Spanien und in Lateinamerika. Nach Madrid zieht es den Münchener immer wieder. Ein Ritual ist der Besuch des Museo del Prado, wo er eine Stunde vor Kassenschluss jeweils einen anderen Saal aussucht – am liebsten Goya oder Velázquez. Noch schwerer fällt ihm die Wahl zwischen den vielen guten Tapas-Lokalen.

© Shutterstock/IR Stone

Die Puerta del Sol bildet den lebendigen Mittelpunkt der spanischen Hauptstadt

»Madrid sucht einen Eiffelturm«, titelte die Tageszeitung »El País« kürzlich. Hoteliers und spanische Fremdenverkehrsexperten beklagten das Fehlen eines richtigen Wahrzeichens in der Hauptstadt. Um eine »touristische Marke« zu erschaffen, müsse nun endlich ein Symbol mit Wiedererkennungswert her. Sonst verliere man noch den Anschluss im globalen Wettbewerb um zahlungskräftige Besucher. Schon gingen die Besucherzahlen zurück, während etwa die schicke Rivalin Barcelona regelmäßig mit neuen tollen Zahlen auftrumpft. Wo also beginnen? Irgendwo muss es sich ja verstecken, das werbewirksame neue Image.

Halb zehn Uhr vormittags, unterwegs in der Altstadt. Die schmalen Gehsteige sind frisch geputzt, aus Hauseingängen riecht es scharf nach lejía, dem chlorhaltigen Reinigungsmittel, auf das spanische Hausfrauen bereits seit Generationen schwören. An der Puerta del Sol, dem Mittelpunkt der Stadt, strömen eilige Pendler aus den Metro-Aufgängen. Ein paar Touristen auf der Suche nach dem Null-Kilometerstein aller spanischer Nationalstraßen stehen im Weg. Lotterieverkäufer bewerben lautstark ihre gewinnträchtigsten Losnummern.

Es ist Zeit für ein typisches Madrider Frühstück im Traditionscafé La Mallorquina an der Puerta del Sol. Der Laden ist voll wie jeden Morgen, alle brauchen sie jetzt ihr Koffein. »¡Díme! Sag an!« Dem flinken Barmann in der weißen Jacke entgeht kein neuer Gast, sofort landen scheppernd eine Tasse mit duftendem cortado, ein Stück Gebäck und ein Glas Leitungswasser auf dem Tresen. Ein Wahrzeichen? »Naja«, grinst der Mann, »nehmt halt meine Kaffeemaschine.«

Oder den Bären am Erdbeerbaum, draußen auf dem Platz. Ihrem Wappentier setzte die Stadt ein Denkmal, das wegen der Baustellen in den letzten Jahren ständig von einer Straßenecke zur nächsten wanderte. Ganz nett, aber irgendwie zu putzig für Großstadt.

Die Recherche geht weiter. Nachmittags am Paseo del Prado: Die Hitze flimmert über dem Asphalt. Auf dem Boulevard tobt der Verkehr. Wie wäre es mit dem Palacio de Cibeles, der monumentalen alten Hauptpost mit den Ausmaßen einer Kathedrale? Nein, doch zu protzig. Das weltberühmte Museo del Prado, die Goya-Statue? Velázquez? Picasso? Große Kunst. Aber zu beschaulich für eine Stadt mit so viel Tempo.

Dann eben auf die Gran Vía – ist nicht der »Broadway Madrids« ein Inbegriff der Urbanität? Das Edificio Metrópolis mit der geflügelten goldenen Victoria ist jedenfalls eines der meistfotografierten Motive Madrids. Aber eben doch nur eine von vielen Gründerzeit-Fassaden. Die Häuserschlucht lässt den Lärm hunderter Motoren, Hupen und Polizeisirenen widerhallen. Die Menschenmassen schieben sich an Kinopalästen und den bunten Schaufensterauslagen vorbei. Eine Gruppe aufgekratzter Teenager übertönt spielend die röhrenden Linienbusse.

© Lookphotos/SagaPhoto

Die Frühlingssonne genießen auf der Terrasse des El Madroño, Plaza de Puerta Cerrada

Das neue Wahrzeichen der Stadt müsste man am besten auch hören können. Oder schmecken? Wenn der Hunger kommt, führt jeder Weg ins Barrio de las Letras, das »Literatenviertel«. Dessen Straßen die Namen von Klassikern tragen. Die Klassiker in den Tavernen heißen jamón serrano, tortilla española, gambas al ajillo. Der Himmel der Madrilenen hängt voller Schinkenkeulen. Dazu geht immer ein eiskaltes Bier oder ein Gläschen Wein. Madrid zählt rund 5000 Restaurants und gut 20.000 Tavernen, Tascas, bares und cervezerías. Jedes Lokal bietet eigene Spezialitäten aus den Regionen des Landes. Es gibt also viel zu probieren, obwohl die Wirtschaftskrise seit 2008 einige Gastronomen zum Aufgeben zwang. Hart sei es immer noch, meint Barmann Francisco im »Barril de las Letras«, während er gekonnt an einem Schinken säbelt. Aber »schlimmer kann es kaum noch werden«, und die Madrilenen ließen sich das Ausgehen ohnehin nicht nehmen – man lebe schließlich nur einmal.

Hat er eine Idee für das neue Wahrzeichen? Sein Vorschlag: Die Viertel Chueca und Malasaña am Abend. Hay mucha marcha, da sei immer etwas los. In der Tat, in den Clubs und Kneipen rund um die Plaza Dos de Mayo vibriert die junge Szene, als habe es la crisis nie gegeben. Die sorgte immerhin dafür, dass die Mieten in den In-Vierteln etwas sinken. So trauen sich nun wieder mehr junge Kreative, eigene Läden zu eröffnen. Minimalistische Bars, schräge Boutiquen, interessante Biotope abseits des Mainstreams entstehen fast im Wochentakt.

Spätestens jetzt ist klar: Diese Stadt lässt sich nicht kategorisieren. Deshalb braucht Madrid keinen Eiffelturm.

WAS STECKT DAHINTER?

Die kleinen Geheimnisse sind oftmals die spannendsten. Hier werden die Geschichten hinter den Kulissen erzählt.

WAS PASSIERTE MIT TÍO PEPE?

Der berühmteste Flaschenkopf Spaniens überlebte beinahe alles: Die Leuchtreklame des Sherry-Produzenten González Byass thronte von 1936 bis 2011 auf dem Dach der Hausnummer Puerta del Sol, 1. Weder Bürgerkrieg noch eine Verordnung gegen Werbung im Stadtbild konnte Tío Pepe (»Onkel Sepp«) etwas anhaben, denn die Madrilenen hatten das Männchen mit der Gitarre und dem Flamenco-Anzug ins Herz geschlossen. Erst als der US-Konzern Apple das Gebäude kaufte, musste der Tío weichen. Er wurde abgebaut und in Einzelteilen in einer Lagerhalle an der Peripherie abgelegt. Es heißt, die Amerikaner hätten etwas gegen Alkoholreklame.

2013 setzten sich 50.000 Bürger mit ihrer Unterschrift für Tío Pepes Auferstehung ein. Und im April 2014 war es tatsächlich soweit: Der Neon-Onkel erstrahlt nun in neuem Glanz, technisch und optisch überholt, zur Sicherheit nun über der Hausnummer 11 der Puerta del Sol.

WARUM FÄHRT DIE METRO LINKS?

Als die Madrider U-Bahn 1919 eröffnet wurde, herrschte auf den Straßen noch Linksverkehr. Der Rechtsverkehr wurde erst 1924 offiziell eingeführt. Aus Kostengründen blieb dagegen unterirdisch alles beim Alten und wurde seither auch nicht mehr in Frage gestellt.

Tipp: Ein Besuch des Metro-Museums Andén 0 (»Bahnsteig 0«) im stillgelegten »Geister-U-Bahnhof« an der Plaza Chamberí, [email protected], Do 10–13, Fr 11–19, Sa, So 10–15 Uhr.

WAS MACHT DER BÄR AM BAUM?

El oso y el madroño, »der Bär und der Erdbeerbaum«: Das ungewöhnliche Wappentier Madrids ziert als Statue die Puerta del Sol und als Vignette die Trikots des Fußballklubs Atlético. Aber wofür steht der Braunbär, wofür der Baum? Die tiefere Bedeutung verliert sich im 13. Jh. Heraldiker vermuten darin ein Symbol der Einigkeit zwischen Landadel, verkörpert durch den mächtigen Bären, und dem Klerus, dessen Baum den Bären nährt.

Der Erdbeerbaum jedenfalls ist ein typisches Gewächs des westlichen Mittelmeerraums, und seine roten Früchte ähneln nur entfernt der Erdbeere. Immerhin sind sie als Konfitüre und als Basis für einen Likör genießbar. Der 3–6 m hohe Madroño-Baum ist extreme Trockenheit gewohnt und gilt als recht resistent gegen Feinstaub und Abgase – insofern hat das knorrige Gehölz heute sogar mehr Berechtigung im Stadtwappen als jemals zuvor.

50 DINGE, DIE SIE …

Hier wird entdeckt, probiert, gestaunt, Urlaubserinnerungen werden gesammelt und Fettnäpfe clever umgangen. Diese Tipps machen Lust auf mehr und lassen Sie die ganz typischen Seiten erleben. Viel Spaß dabei!

© laif/Gumm, Monica

Auf der Terrasse des Mercado de San Antón

… ERLEBEN SOLLTEN

1Gourmet-Markt San Antón Die Markt- und Imbissstände im Mercado de San Antón Online-Karte im Viertel Chueca sind ein Fest für die Sinne. Frische Tapas aus den Regionen Spaniens (sehr gut: La Trastienda im Zwischengeschoss) und eine Terrasse machen diesen Markt zur kulinarischen Partyzone (A Figueroa, 24, www.lacocinadesananton.com).

2Madrid im Seat 600Online-Karte Zu Fuß, per Fahrrad, E-Bike, Motorroller oder gar im thailändischen Tuk-Tuk: Das Angebot an Madrid-Touren ist schier endlos. Ein besonderes Erlebnis ist die geführte Tour im Seat-600-Oldtimer mit oder ohne Chauffeur. Preis ab 49,95 €/Pers., www.600tourmadrid.com>.

3Spanisch Kochen Ein Erlebnis, das noch zu Hause seine Wirkung entfaltet, ist ein Kochkurs, bei dem man die Zubereitung von typisch spanischen Gerichten wie Paella erlernt. Ein schöner Einsteiger-Kurs: Die Tapas-Klasse (70 €/Pers.) von Cooking Point Online-Karte(Calle de Moratín, 11, www.cookingpoint.es).

4Flamenco-Festival Die Suma Flamenca> im Juni ist eines der wichtigsten Festivals seiner Art weltweit. Bei Konzerten auf kleinen Bühnen, in Kulturzentren, bei Ausstellungen und auf Workshops kann man Flamenco hautnah erleben – ohne touristisches Showprogramm.

5Fan-Träume Fußball-Legenden live anfeuern kann man bei einem Heimspiel von Real im Estadio Santiago Bernabéu >. Oder bei Atlético im Estadio Metropolitano. Die Tickets sind allerdings so begehrt wie Opernkarten. Verkauf unter www.realmadrid.com und www.atleticodemadrid.com.

6Feria de San Isidro Die Woche rund um den Namenstag des Stadtpatrons am 15. Mai ist der Höhepunkt im Kalender aller Stierkampf-Aficionados. Aber man muss die corrida nicht mögen, um die Feria zu lieben: Kostenlose Rockkonzerte auf Straßen und Plätzen, klassische Musik, Theater, Folklore und Feuerwerk – während der Festwoche wird überall in der Stadt gefeiert (www.sanisidromadrid.com) >.

7Fahrradtour am Manzanares Neuland in spanischen Städten: Radwege. An der Flusspromenade > kann man gute Räder stunden- und tageweise mieten (auch E-Bikes) und abseits des Verkehrs spazieren fahren. Ab 4 €/Std. bzw. 25 €/Tag bei www.mibikerio.com.

© Jahreszeiten Verlag/Körte, Christina

Bootstour mitten in der Stadt im Retiro-Park

8Rudern im Retiro Für die Madrilenen ist eine Bootstour auf dem Estanque, dem See im Retiro-Park >, beliebtes Wochenend-Ritual. Bequemer ist ein solarbetriebenes Motorboot. Ruderboot ab 6 €/Std., Solarboot 2 €/15 Min.

9Zeitreise ins Mittelalter Im Frühjahr und Herbst fährt der Tren Medieval ins kastilische Hinterland. Unter Gauklern, Troubadouren und Zauberern findet man sich mitten im Mittelalter wieder. Das Reiseziel Sigüenza gilt es bei einer geführten Tour zu entdecken (35 €/Pers., bis 13 Jahre 16 €, www.renfe.com).

0Baden in der Stadt Wenn Madrid unter der Sommerhitze ächzt, tut Abkühlung gut. Das öffentliche Freibad in der Casa de Campo > ist eine Option, die Erfrischung verheißt. Am Wochenende kann es jedoch recht voll werden (Mitte Mai bis Sept., Eintritt ab 4,50 €, MLago).

© Jahreszeiten Verlag/Körte, Christina

Churros aus der Chocolatería San Ginés sind beliebt

… PROBIEREN SOLLTEN

!Süß, fett, köstlich! Ein Diät-Frühstück sieht anders aus! Aber an den Churros in der Chocolatería San Ginés > führt einfach kein Weg vorbei. Zu den frisch in Öl gebackenen Teigstangen wird dickflüssige heiße Schokolade gereicht, die direkt aus dem Block geschmolzen ist (Portion mit Schokolade: 4 €).

@Manzanilla, Fino & CoVino de Jerez oder, auf Englisch, Sherry: Die Madrilenen lieben den südspanischen Likörwein, der keineswegs nur süß ist. Probieren Sie als Aperitif den nussig-herben Oloroso, einen trockenen Fino oder die salzig-mandelartige Manzanilla. Besonderer Tipp: Taberna La Venencia, Echegaray, 7>.

#Kutteln nach Madrider Art Innereien, die Mitteleuropäern abwegig vorkommen mögen, finden in Madrider Tavernen durchaus Anklang. Ein echter Klassiker: Callos a la madrileña (Kutteln mit Chorizo). Tipp: El Landó Online-Karte(Pl. Gabriel Miró, 8, MSol).

$Jamón, Jamón Spaniens luftgetrocknete Schinken sind Exportschlager. Aber die beste Qualität bleibt meist im Lande. Fragen Sie nach edlem Jamón Ibérico de Bellota, vom eichelgefütterten schwarzen Schwein (die ración ab ca. 18 €). Tipp: Museo del Jamón, Filialen überall im Zentrum >.

%Marzipan aus Toledo Was Lübeck ist für Deutschland, das ist Toledo in Spanien: Die Hochburg des Marzipans. Allerdings ist Toledaner Marzipan meist weniger süß, dafür überwiegen feines Mandel- und Honigaroma. Eine kleine Schachtel gibt es ab ca. 4,50 €. Eine der besten Adressen vor Ort: Obrador Santo Tomé (www.mazapan.com) >.

© mauritius images/foodcollection

Im Sommer erfrischt eine Horchata

^Horchata Wenn es heiß wird in Madrid, ist es im Retiro unter schattigen Bäumen am schönsten. Erfrischend und aromatisch ist die Erdmandelmilch Horchata > vom Kiosk im Park.

&Cocido Madrileño Die Madrider Spezialität schlechthin bringt selbst Vielesser an ihre Grenzen. Jede Menge Kichererbsen, Schweinebauch, Blutwurst, Chorizo, Kartoffeln und Kohl in einem Eintopf, die Brühe davon gibt es als Vorspeise. Aber einmal muss es doch sein, z.B. im Malacatín >.

*Kroketten-Kult Heiß, außen knusprig, innen butterweich – so muss sie sein, die ideale Croqueta de bacalao. Seit 1860 gibt es die mit Stockfisch gefüllte Krokette in Perfektion in der Casa Labra >, das Stück für etwas über 1 €. Dazu passt eine caña, ein kleines Bier vom Fass.

(Mariscos Madrid, der größte Fischereihafen Spaniens? Doch, das stimmt: Hier landet jeden Morgen frische Ware direkt von der Nordküste. Etwa der Oktopus auf galicische Art (pulpo a feira), gekocht und mit Paprika-Kartoffeln serviert, schmeckt hier so frisch wie der Atlantik selbst: Pulpería de la Victoria Online-Karte(Victoria, 2, MSol, www.pulperiadevictoria.com).

)Huevos Rotos »Kaputte Eier« sind eine Madrider Spezialität – einfach, preiswert und lecker: Über einer Portion krosser Kartoffelchips (oder wahlweise: Bratkartoffeln) werden angebratene Serrano-Schinkenwürfel und »zerrissene« Spiegeleier verteilt – schmeckt am besten zu Bier oder Weißwein, z.B. im Almendro 13 >.

… BESTAUNEN SOLLTEN

qMadrid-Panorama Von der Aussichtsplattform auf dem Palacio de Cibeles > hat man einen fantastischen Blick auf die Boulevards der Stadt: Gran Vía, Castellana, Calle de Alcalá. Die alte Hauptpost ist heute ein Kulturzentrum.

wDie Dame von Elche Das Juwel im Archäologischen Museum: Die Dama de Elche, eine 2500 Jahre alte Büste aus keltiberischer Zeit, deren magisch-stoischer Blick Forschern wie Laien Rätsel aufgibt – eine antike Mona Lisa aus Stein >.

eDon Quijote und Sancho Pansa Die unzertrennlichen Reiter auf ihrer Odyssee durch La Mancha müssen fast im Minutentakt als Fotomodelle herhalten. Nachts, wenn das Cervantes-Denkmal > an der Plaza de España angestrahlt wird, wirken die zwei Helden aus Bronze besonders lebendig.

rGroßer Picasso Jeder meint es zu kennen, denn Abbildungen gab es schon im Schulbuch. Wer dann aber im Centro de Arte Reina Sofía zum ersten Mal vor »Guernica« steht, ist dennoch überwältigt. Ein Gemälde wie ein Supertanker: 3,49 m × 7,77 m groß, dazu Picassos gewaltige Bildsprache >.

© mauritius images/Alamy/Vallecillos, Lucas

Im Bahnhof Atocha wird der Opfer vom 11. März 2004 gedacht

tAtocha-Mahnmal Der schönste Bahnhof Europas> ist eine Sehenswürdigkeit für sich. Im Untergeschoss erinnert ein Mahnmal an die 191 Toten des Terroranschlags am 11. März 2004: Ein Glas-Acrylzylinder ragt 11 m aus einem tiefblauen leeren Raum hinauf ins Freie. Sonnenlicht projiziert die Namen der Opfer ins Innere – ein einzigartiger Ort, der sprachlos macht.

yKorkenzieher-Brücke Das ehrgeizigste Entwicklungsprojekt der Stadt seit der Planung der Gran Vía heißt »Madrid Río«. Der Hingucker am Fluss ist El Puente Monumental de Arganzuela> von Dominique Perrault. Die spiralförmige Konstruktion erinnert an einen überdimensionalen Korkenzieher und steht in spannendem Kontrast zum barocken Puente de Segovia.

uRätseln mit Velázquez »Las Meninas« >, »Die Hofdamen«, heißt eines der meistdiskutierten Werke der Kunstgeschichte. Wer betrachtet hier eigentlich wen? Der Hofmaler Diego de Velázquez das Königspaar? Oder sieht er uns an, die Betrachter im Museo del Prado? Der Meister malt auf dem Bild selbst ein Bild. Aber was ist wohl auf der Leinwand zu sehen? Was im Spiegel? Fragen über Fragen …

iGoyas Kapelle Ein wenig abseits des Zentrums und von Besuchern daher oft übersehen liegt die Ermita de San Antonio de la Florida, Goyas Grabstätte >. Der Meister selbst schuf die großartigen Kuppelfresken, die man über Spiegel in Ruhe betrachten kann. Schlicht ergreifend: Die Gesichter der Menschen, die dem Wunder des hl. Antonius beiwohnen.

oAus dem Leben eines Marqués Staunend spaziert man im Stadtpalais des Marqués de Cerralbo > durch ein unglaubliches Kabinett an Gemälden, Waffen, Rüstungen und Möbeln aus dem 18./19. Jh. Großartig: Der pompöse Ballsaal, bewacht von einem lebensgroßen Indianerpärchen aus Bronze.

pSonnenuntergang am Tempel Der beliebteste Platz mit Aussicht für den Sonnenuntergang ist der antike Templo de Debod >, der vom Nil an den Río Manzanares versetzt wurde. Von hier hat man den besten Blick auf Königspalast und in die Weite von La Mancha.

… MIT NACH HAUSE NEHMEN SOLLTEN

QSpanisches Nougat Turrón, das weiße Mandel-Nougat, brachten einst die Araber nach Iberien. Die süßen Platten halten mindestens ein Jahr lang, sind in Supermärkten zu bekommen und leicht zu transportieren.

WVinos finos Weine aus Spanien stehen hoch im Kurs. Auch die Region Madrid produziert einen ausgezeichneten Tinto. Kosten Sie den Biowein »Qubél Revelación« der Bodega Gosálbez Orti Online-Karte(Calle del Real, 14, Pozuelo del Rey, www.qubel.com), der Jahrgang 2013 kostet ca. 9 €.

ESchicke Espadrilles Die luftigen Sommerschuhe mit der Sohle aus Hanfstroh gibt es von modisch bis verspielt. Hier findet man garantiert seinen Lieblingsschuh: Alpargatus Online-Karte, Gran Vía, 56, MGran Vía, www.alpargatus.com.

REdle Konserven Dosenfisch, geht das? Ja, das geht. Sofern die Ware erstklassig ist und die Dosen auch noch toll aussehen. Am besten: Weißer Thunfisch (Atún blanco), die Konserve ab ca 6 €, etwa in der Delikatessenabteilung bei El Corte Inglés > oder im Einzelhandel.

TAlles Käse Vakuumverpackt ist die Tetilla, ein nordspanischer Kuhmilchkäse und daher problemlos im Koffer mitzunehmen. Zu dem buttermilden köstlichen Käse passt hervorragend dulce de membrillo, ein festes Quittengelée. Eine Tetilla kostet man im »Club Gourmet« bei El Corte Inglés >.

YShopping im Museum Schöne Ausstellungsplakate kann man im Museumsladen des Museo del Prado > erstehen.

© Getty Images/Davilla, Luis

Aus den Blütennarben des Crocus sativus werden die kostbaren Safranfäden gewonnen

UDas Gold der Mancha Bis zu 7000 € kostet ein Kilo Safran – teurer als Kaviar. Größter Produzent ist zwar der Iran, aber spanischer azafrán aus La Mancha ist hochwertiger. Echte spanische Safranfäden vom Feinkosthändler sind nur ein paar Gramm leicht und sehr kostbar.

IOlivenöl für KennerAceite de oliva virgen extra ist das Öl der besten Kategorie. Es ist kaltgepresst und stammt von sortenreinen Oliven der Handelsklasse. Die Sorte Arbequina ist besonders aromatisch, 1 Liter kostet ca 17 €. Patrimonio Comunal Olivavero Online-Karte(Mejía Lequerica, 1, www.pco.es) >.

ODer Flamenco lebt Alles für den Flamenco-Fan gibt es bei El Flamenco Vive >. Wie wäre es beispielsweise mit einem Tanzkurs auf DVD? »El Baile Flamenco« von Manuel Salado.

PTraditionelle Fächer Traditionsgeschäfte wie Casa de Diego > bieten die größte Auswahl an abanicos aller Preisklassen von 8 € bis weit über 1000 €.

… BLEIBEN LASSEN SOLLTEN

aGetrennt zahlen Am Tresen einer Tapas-Bar getrennte Rechnungen zu verlangen, ist in Spanien nicht üblich. Auch im Restaurant bezahlt man alles zusammen.

sTaschendiebe einladen Die Metro und der Flohmarkt Rastro sind ihre bevorzugten Reviere. Portemonnaies sollten besser nirgends aus Gesäßtaschen lugen, Handtaschen niemals offen stehen.

dAutofahren in Madrid Für die Stadtbesichtigung ist das Auto ungeeignet. Parken im Zentrum ist schwierig, falsch parken teuer.

fZur falschen Zeit ins Museum gehen Der Prado zu den Gratis-Öffnungszeiten? Das Thyssen bei Regen? Keine gute Idee. Am wenigsten los ist meist unter der Woche mittags (ca. 14–16 Uhr).

gZu spät zum Flughafen fahren Barajas ist einer der größten Flughäfen Europas, die Terminals liegen weit auseinander. Zwar bringt die Metro Sie direkt hin, mit Umsteigen kann das aber dauern.

hDie Hitze unterschätzen In den Monaten Juni bis September ist Madrid ein Glutofen. Vor allem spätnachmittags ist die Hitze oft schwer erträglich. Passen Sie Ihr Programm den Temperaturen an – und halten Sie Siesta!

jBilligsouvenirs kaufen Viele ach so »typisch spanische« Souvenirs wie Plastikstiere stammen eher aus Fernost als aus Südspanien.

kGar kein Spanisch sprechen Die Madrilenen sind freundlich und freuen sich, wenn Auswärtige zumindest ein paar nette Redewendungen auf Spanisch sagen können.

lVon oben herab behandeln Kellner, Barleute oder Angestellte an der Hotelrezeption sind serviceorientiert und unkompliziert. Gästen begegnen sie auf Augenhöhe und erwarten dies allerdings genauso auch umgekehrt.

ASich einfach dazu setzen Was in der vollen Tapas-Bar normal ist, geht im Restaurant gar nicht: Sich zu anderen Gästen ungefragt an den Tisch setzen.