Post vom Balkanspion - Thomas Roser - E-Book

Post vom Balkanspion E-Book

Thomas Röser

4,7

Beschreibung

Vor einem Vierteljahrhundert beerdigte sich Jugoslawien in einem blutigen Bürgerkrieg. Doch was ist vom einstigen Staat der Südslawen geblieben? Seit über einem Jahrzehnt durchkreuzt der Balkan-Korrespondent Thomas Roser von seinem Wohnort Belgrad aus die kommunikationsfreudigen Schluchten des grenzreichen Vielvölkerlabyrinths. Es sind persönliche Alltags-Wahrnehmungen, die der Liebhaber des Seitenblicks in Briefen mit seinen Lesern teilt. Endlich liegen die begehrten Depeschen des rastlosen "Balkanspions" nun in einer aktualisierten Neuauflage vor. PRESSESTIMMEN: "Der Autor gibt seinen Lesern auf sehr amüsante Weise einen Einblick in die alltäglichen Sorgen, Nöte und auch Freuden der Menschen. Er redet mit Richtern und Gaunern, Würdenträgern und Wichtigtuern, vor allem aber mit normalen Menschen, die sich eher schlecht als recht durchs Leben schlagen müssen. (...) Die Geschichten sind kleine, sehr genau beobachtete Einblicke, von Roser liebevoll zu Papier gebracht." (Knut Krohn, STUTTGARTER ZEITUNG) "Der Autor Thomas Roser ist einer der wenigen noch verbliebenen deutschen Korrespondenten auf dem westlichen Balkan. (...) Ziel der "Depeschen" ist die Ausleuchtung von allerlei Merkwürdigkeiten, die westeuropäische Augen und Ohren oft verwundern lassen. (...) Wer sich trotz aller Komplexität in die sprichwörtlichen Schluchten des Balkans traut, wird hier kurzweilig und amüsant an die Hand genommen." (Thomas Brey, SÜDOSTEUROPA MITTEILUNGEN, München) "Gut gelaunt und neugierig nimmt der Balkanspion Land und Leute unter die Lupe und begeistert interessierte Leser mit teils spannenden, teils absurden und manchmal durchaus rührenden Anekdoten. (...) Kritik hin, Kritik her: Bei der "Post vom Balkanspion" handelt es sich um eine amüsante, kurzweilige und lehrreiche Lektüre. Darauf erst einmal ein Gläschen Schnaps!" (Renata Britvec, INDIE PUBLISHING) "Journalist Roser hat (...) immer auch den Alltag in Serbien, Kroatien, Slowenien, Kosovo und Mazedonien beschrieben. Er nennt das Depeschen aus einem verschwundenen Land - denn sein Rayon ist immer noch das ganze Gebiet des einstigen Jugoslawiens. (...) Die oft humoristischen Texte verraten viel von sich verändernder und auch zunehmend gelassener Lebensart." (Thomas Waldmann, BASLER ZEITUNG) "Der Autor kennt sich vor Ort aus und gibt mit authentischen Anekdoten Einblicke in die Besonderheiten der Länder. Sehr lesenswert!" (Die TWENTYSIX-Jury zur Wahl des Buches zum Toptitel des Monats)

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 198

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
4,7 (18 Bewertungen)
13
5
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



INHALTSVERZEICHNIS

VORWORT

IN DEN SCHLUCHTEN DES BALKANS

Wissensdurstige Freizeitspione

Unsere und Eure Sprache

Nach dem Land verschwindet das Wort

Im Reich der politischen Wanderdünen

Fortschritt und Armut

SOCKEL UND HELDEN

Der späte Kampf um Titos Erbe

Partisanendrang in die Tiefe

Wladimir ist nicht mehr allein

Turmhohe Helden

Rocky kämpft für Žitište

Nur der Gipsadler hält Wacht

DIE WEISSE STADT

Drang zum Fluss

Zwanglose Nähe

Stadt der inbrünstigen Sänger

In Belgrad geht alles „glatko“

Sommerlicher Krisenblues

Brotlose Wasserspiele

Federer versus Nadal

Graffiti-Ikonen der Straßenhelden

REISETÜCKEN

Die späte Rache der Missachtung

Orientierungslos im Straßenkampf

Viele Grenzen, viel Geldsegen

Wappen gegen Vandalen

In den Radler-Schluchten des Balkans

UNTERWEGS

Weg von der Insel

Der unerhörte Ruf der Bucht

Trippeln und Drängeln

Alt, tief und klar

Geteilte Schankstube

Der Lockruf des Blechs

Olympische Privatpisten

FESTE UND FEIERN

Honigkind und Fetzenhemd

Verlängerte Festtagsfreuden

Ferienzeit ist Hochzeitszeit

Haus ohne Hüter-Ei

Serbiens wichtigster Familientag

JAHRESZEITEN

Serbische Fensterheizungen

Sturm und Smog

Tröpfelnder Hitzeregen

Sommerlicher Melonenklang

Hooligans als Frosthelfer

GEBRANNT, GEGRILLT & GERÖSTET

Allheilmittel Rakija

Der Wundersud aus dem Kupferkessel

Das Geheimnis der bosnischen Ćevapi

Knusprige Festtagsferkel

Die süße Sehnsucht nach der Kremšnita

Niedergang eines Magenfüllers

Der Kaviar der Paprika

Drang zum Krautfass

Nahrhaftes Gehänge

Der Lockruf der Balkantrüffel

DAS LIEBE VIEH

Herrchenloses Hundeleben

Die Plage des Amselfelds

Kleines Land mit großem Bärenherzen

Vom Pack- zum Creme-Esel

Wimmeln und Wusseln

Unter den Fittichen des Storchenvaters

Glitschig, blind und leichenblass

LEBENSLAGEN

Richter in Lederjacken

Rückkehrer ohne Reue

Flucht aus der Kornkammer

Niemals erzieht man in Serbien allein

Der wöchentliche Generationensprung

Allmorgendliche Zeitungsqual

Befreites Aufrauchen

Mit Ungarisch nach Schweden

Grenzenlose Herzensbande

ÜBER DEN AUTOR

Kaum mehr im gemeinsamen Ringelreigen des Kolo-Tanzes vereint: Die Völker des früheren Jugoslawiens versuchen sich nun als Solo-Tänzer

(Plakat „Bewahrt Jugoslawien“. Quelle: Ausstellung „Jugoslawien vom Anfang bis zum Ende“ 2012, © Museum der Geschichte Jugoslawiens, Belgrad).

VORWORT

Jugoslawien lernte ich zu spät, aus der niederländischen Ferne - und in seinen schwärzesten Stunden kennen. „Passen Sie doch bitte bei den Namen auf die richtige Schreibweise auf. Wir haben sehr viele Leser aus dieser Region!“, reagierte ein Redakteur in Frankfurt 1995 mit leichtem Tadel auf meine ersten Berichte als Benelux-Korrespondent über das UN-Kriegsverbrecher-Tribunal in Den Haag. Elf Jahre später ereilte mich als Polen-Korrespondent in Warschau ein Anruf eines Wiener Redakteurs, der mich selbst ins zerfallene Vielvölkerreich beförderte: „Hast Du Lust, nach Belgrad zu gehen?“

Jugoslawien war verschwunden, als ich endlich im Dezember 2006 im Schneetreiben in der Weißen Stadt niederstrich. Kurz zuvor hatte sich selbst Montenegro aus dem Staatenbund mit Serbien verabschiedet. 2008 sagte sich Kosovo endgültig vom ungeliebten Mutterland los. Jugoslawien ist zur Geschichte geworden. Doch was ist vom untergegangenen Land der Südslawen geblieben?

Seit über einem Jahrzehnt durchkreuze ich die kommunikationsfreudigen Schluchten des Balkans. Es sind persönliche Alltagswahrnehmungen, die ich als Liebhaber des Seitenblicks seitdem in Briefen mit meinen Lesern teile: Meine Depeschen aus einem verschwundenen Land sind auch der Versuch, verbliebene Gemeinsamkeiten, aber auch Eigenheiten der Nachfolgestaaten zu beschreiben.

Kriege, Krisen und Urnengänge; Hochwasser und Massenmord; abgestürzte Flugzeuge und Karrieren; Sternchen und Stimmenjäger; Würdenträger und Wichtigtuer: Das Arbeitsfeld von Korrespondenten scheint unendlich – und ist doch oft begrenzt. Eher selten kommen persönliche Erlebnisse und die Gepflogenheiten ihrer Gastländer zur Sprache. Dabei ist ein Einblick darüber, wie der ferne Mitmensch über seine Nachbarn tratscht, Geburten, Hochzeiten oder Beerdigungen feiert, zum Verständnis anderer Kulturen oft genauso erhellend wie Analysen zum jüngsten Wahlausgang, kundige Portraits von Staatenlenkern oder düstere Konjunkturberichte.

Gerade im EU-Wartesaal des sogenannten Westbalkans sind die Segnungen der Globalisierung relativ schwach ausgeprägt: Es ist oft der menschliche Faktor, mit dem sich nicht nur landesspezifische Eigenheiten des Vielstaatenlabyrinths, sondern auch die Turbulenzen auf dessen von Trotz, Stolz und unersättlicher Raffgier bestimmten Politikparkett erschließen lassen. Der Großteil der Briefe ist in Belgrad verfasst. Doch die dort beobachteten Tücken des Alltags ähneln keineswegs zufällig auffällig oft denen der ex-jugoslawischen Nachbarn.

Anspruch auf Ausgewogenheit und die Wahrheit erheben die Beobachtungen des „Balkanspion“ keineswegs. Denn das ex-jugoslawische Reich ist so facettenreich wie seine Küche - und das turbulente Leben der dem neugierigen Gast meist sehr aufgeschlossenen Bewohner. Zumindest hoffe ich, dass das Büchlein den Lesern eine Erkenntnis über den im Westen oft mit Vorurteilen überladenen „Jugović“ vermitteln kann: Der Mensch ist ein Mensch, überall.

1. IN DEN SCHLUCHTEN DES BALKAN

Das einzige was in den politischen Abgründen der Balkan-Schluchten sicher ist, bleibt für deren geschäftstüchtige Gladiatoren der elastische Wandel. Nicht nur von gewieften Polit-Chamäleons unterzeichnetes Papier erweist sich im Vielvölkerlabyrinth geduldiger und strapazierfähiger als jede Eselshaut. Auch das gesprochene Wort gilt im Reich der politischen Wanderdünen meist nur bis zum nächsten Zungenschlag.

WISSENSDURSTIGE FREIZEITSPIONE

007 im Reportergewand: Das Eldorado der Hobby-Agenten

Ein kurzweiliger Sonntagabend sieht anders aus. In Schlips, Kragen und im Schweinwerferlicht schwitzen ab- oder wiedergewählte Würdenträger. Gehetzte Chronisten hapsen im Gedränge verzweifelt nach Zitaten - und Luft. Und dann quetschen sich auch noch lärmende Musikanten mit rumpelndem Hörner- und schrägen Ziehharmonikaklang durch die beengten Gänge schmuckloser Parteizentralen: Auch in Serbien gibt es angenehmere Sausen als die Wahlpartys nimmermüder Stimmen- und Pfründenjäger. Doch manchmal lösen sich im beengten Nachwahlchaos auch die Sieger- und Verliererzungen. Gefragt, warum ich trotz mehrmaliger Anfragen kein Interview mit seinen Chefs erhalten habe, offenbarte mir kürzlich ein Parteisöldner schulterzuckend Grundsätzliches: „Die wollten nicht mit Ihnen sprechen. Die glauben, dass Sie ein Spion sind.“

„Balkanski špijun – Balkanspion“ lautete der Titel eines jugoslawischen Kultfilms Mitte der 80er Jahre. Überzeugt, dass sein aus dem Westen heimgekehrter Untermieter Petar ein Agent und eine Bedrohung für die nationale Sicherheit sei, schnüffelte der paranoide Ex-Stalinist Ilija auf groteske Weise seinen Nachbarn aus.

In einer Region, in der Klatsch, Tratsch und Verschwörungstheorien immer Hochkonjunktur heben, beflügelt der Berufsstand der neugierigen Frager auch drei Jahrzehnte später noch stets die Phantasie: Der vermeintliche Auslandsagent im Journalistengewand wird grenzüberschreitend schnell erkannt.

„Wie geht’s Deinem James Bond im Skoda?“ erkundigte sich kürzlich in Belgrad der redselige Pizza- Bäcker Miša im Halbscherz bei meiner Freundin. Auf weniger freundliche Aufnahme stieß ich als angeblicher Agent hingegen in der kroatischen Krajina. „Mach, dass Du wegkommst, Du russischer Spion!“, fauchten mich beim Fotografieren von zerstörten Häusern vertriebener Serben in einem Dorf erboste Einheimische an. Per Mail wurde ich derweil von den rührigen Mitgliedern eines deutschen Kroatenverbands erst als serbischer und dann als britischer Agent „enttarnt“.

Ein empörter Wirtschaftsförderer des Staatenneulings Kosovo im fernen Wien wiederum brachte meine ihm missliebige Berichterstattung über die triste Wirtschaftslage seines Landes dunkel mit meinem Belgrader Wohnsitz in Verbindung. Auch Serbiens größte Patrioten und Verschwörungs-Theoretiker hausen im deutschsprachigen Exil: Vor allem in den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit des Kosovo wurde ich in Web-Kommentaren regelmäßig als US-Agent oder Knecht des Westkapitals entlarvt.

Das Misstrauen gegenüber dem Nächsten sitzt in der Region der unvergessenen Kriege bei aller Leutseligkeit tief. Vielleicht ist es auch heimlicher Neid auf den scheinbaren Traumberuf des Spions, der im Reich der Geheimdienste die Agenten-Legenden blühen lässt. Denn nicht wenige Bewohner des zerfallenen Staats verfügen über das wichtigste Spionage-Rüstzeug: eine unersättliche Neugier, die vor der Privatsphäre keineswegs haltmacht. Ganz im Gegenteil.

Ob auf dem Markt, beim Straßenklatsch oder im Taxi: Mit verblüffender Offenheit werden in Serbien nicht nur Nachbarn, sondern auch Zufallsbekanntschaften und Fremde nach dem Gehalt, der Miete, dem Kredit, dem Wohl und Wehe der Familie und etwaigen Liebschaften ausgefragt - oder besser: ausgepresst. Zu den erhaltenen Infos gesellt sich eine lebendige Vorstellungskraft: Schlüsse werden gerne schnell und am liebsten nach eigener Erwartungshaltung gezogen. Meist mangelt es den mitteilungsbedürftigen Hobby-Spionen indes an der agentenüblichen Verschwiegenheit: Mit ihren Spionage-Erkenntnissen halten die klatschfreudigen Belgrader selten hinter dem Berg.

„Sie haben ja sehr viel Damenbesuch“, kommentierte in meiner ersten Belgrader Behausung die allwissende Nachbarin Snežana mit hochgezogenen Augenbrauen die gelegentlichen Visiten von Kolleginnen und der Sprachlehrerin: „Gut, Sie sind jung. Aber Sie müssen selbst wissen, was Sie da tun.“ Auch eine kurz darauffolgende Zechtour bis in die frühen Morgen- stunden mit einem Besuch aus Polen ließ Snežana nicht unkommentiert. Schon wieder sei ich sehr spät „mit einer jungen Frau“ nach Hause gekommen sei, bemerkte mit leichtem Tadel die selbsternannte Blockwärterin. Eine Antwort wollte sie ohnehin nicht hören – und habe ich ihr erspart. Die von ihr durchs Guckloch im Treppenhaus erspähte Liebhaberin hatte einen Bierbauch, eine Glatze – und hieß Krzysztof.

(Belgrad, Juli 2012)

UNSERE SPRACHE UND EURE SPRACHE

Ex-jugoslawische Nachbarn verstehen sich, aber sprechen nicht mehr dieselbe Sprache

Auch als später Jungvater ist man in Belgrad vor neugigen Nachfragen der Mitmenschen nie gefeit. „Ist das Ihr Enkel?“, erkundigte sich kürzlich in der Straßenbahn eine weißhaarige Dame mit Blick auf meinen Gummibärchen kauenden Sohn. „Entschuldigen Sie bitte. Wir Serben sind halt neugierig“, sagte sie und kompensierte den Versuch, mich der eigenen Großmutter-Generation zuzuschlagen, mit einem freundlichen Aushorchkompliment: „Woher kommen Sie denn? Sie sprechen unsere Sprache aber gut!“

Kommunikation ist mein Korrespondentengeschäft. Doch ein Sprachtalent bin ich ehrlich gesagt nie gewesen. Und egal in welcher Fremdsprache ich mich zu verständigen suche, die deutsche Einfärbung ist immer erkennbar. In einer von Auswanderung geprägten Region, deren Emigranten in ganz Europa sich die Sprachen ihrer Gastländer anzueignen haben, ist das egal – und jeder Fremde mit Kenntnissen der Landessprache hoch willkommen.

„Ah, Sie sind unser Schwager!“, freute sich kürzlich die Krankenschwester in der Kinderklinik über meine serbischen Ausflüchte, nachdem sie zuvor streng die Lutschsucht meines Sohnes getadelt hatte: „Tun Sie ihm Paprika in den Schnuller, dann hört das auf!“

Unterlaufen mir an guten Tagen weniger Fehler, werde ich in Belgrad schon mal für einen Slowenen gehalten. Obwohl es natürlich Serbisch ist, was ich zu sprechen versuche, werde ich bei Recherchen in Kroatien, Bosnien oder Montenegro stets mit dem vertrau- ten Kompliment empfangen: „Sie sprechen UNSERE Sprache aber gut!“

Serbokroatisch oder Kroatoserbisch lautete einst der offizielle Name der wichtigsten Amtssprache von Jugoslawien. Nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats hat Serbokroatisch als Begriff nur bei den Linguisten oft ausländischer Universitäten überdauert. Vor allem in Kroatien, aber auch in Bosnien und in Montenegro mühen sich patriotische Sprachforscher nach Kräften, sich mit Wortneuschöpfungen oder der Neubelebung archaischen Vokabulars von der einstigen Standardsprache abzusetzen.

Nein, ein Serbisch-Deutsches Wörterbuch habe sie nicht, beschied mir bei einem meiner ersten Sarajevo-Besuche einmal eine unwirsche Buchhändlerin. Auf meine Nachfrage, welches Wörterbuch Sie mir denn sonst als Ersatz für mein in Belgrad vergessenes Nachschlagewerk empfehle, entgegnete sie triumphierend: „Bosnisch-Deutsch!“

Vor allem das Kroatische zählt tatsächlich viele ureigene Wörter. Für meine ausländischen Ignorantenohren sind bei Besuchen in Zagreb indes wesentlich geringere Unterschiede zwischen Kroatisch und Serbisch als zwischen Schwäbisch und Hochdeutsch zu erhören. Größere Sprachvarianten sind innerhalb Kroatiens oder in manchen abgelegenen Tälern der Herzegowina auszumachen. Ob an der dalmatinischen oder montenegrinischen Küste: Am Meer hat die von mir mühsam erlernte Sprache dank zahlreicher „j“ einen viel weicheren und fast schon singenden Klang.

Eher komisch muten denn auch einstige Versuche in Kroatien an, serbische Filme mit fast identischen Übersetzungstexten zu untertiteln. Bei manchen gescheiterten Friedensverhandlungen während des Bosnienkriegs sollen nationalistische Eiferer selbst auf Simultanübersetzungen bestanden haben. Pragmatisch gehen derweil die panjugoslawischen Dolmetscher im Kriegsverbrecher-Tribunal von Den Haag zu Werke: Sie übersetzen die auf Englisch geführten Prozesse der Einfachheit halber in „B/K/S“ – „Bosnisch, Kroatisch, Serbisch“.

Im Handel sind „B/K/S“-Sprachhilfen (noch) nicht erhältlich. Die Hilfe des Wörterbuchs muss ich aber zum Glück ohnehin stets seltener nutzen. Und wenn, greife ich aus praktischen Gründen immer weniger zu den neuen nationalstaatlichen Varianten im Bücherregal als zu einem auf dem Flohmarkt erstandenem „Standard“-Wörterbuch von 1953: Deutsch- Serbokroatisch, Serbokroatisch-Deutsch. Den Namen der offiziell verschwundenen Sprache nehme ich um des lieben Friedens Willen bei Reisen durchs Vielvölkerreich aber nicht in den Mund. Bei Bedarf spreche ich lieber von „Eurer Sprache“ – egal wo ich bin.

(Belgrad, November 2010. Inzwischen nutze ich vermehrt auch Internet-Übersetzungshilfen.)

NACH DEM LAND VERSCHWINDET DAS WORT

Aus dem Alltag getilgt: Von Jugoslawien bleibt in seiner einstigen Hauptstadt fast nur noch die Erinnerung

Nicht nur das Holzplankengerüst vor unserem Belgrader Palast erinnerte uns die letzten drei Monate an längst vergangene Zeiten. „Jugogradnja – Jugo-Bau“ prangte ein weißer Schriftzug auf den Overalls der emsigen Handwerker, die sich unermüdlich an der denkmalgeschützten Fassade unseres betagten Gemäuers abarbeiteten.

Über acht Jahrzehnte hatte das untergegangene Reich der Südslawen in unterschiedlicher politischer Form und territorialer Ausdehnung existiert. Doch selbst in seiner früheren Hauptstadt ist fast nur noch die Erinnerung an das offiziell 2003 verabschiedete Jugoslawien geblieben. Nach dem Land verschwindet das Wort: Längst sind die Zeiten vorbei, dass die JAT (Jugoslovenski Aerotransport) Touristen aus aller Welt nach Jugoslawien einflog oder beim Zagreber Plattenlabel „Jugoton“ die bekanntesten Popstars zwischen Sloweniens Alpen und Montenegros Adria-Küste unter Vertrag standen.

Zwar beherbergt Belgrad noch immer das Jugoslawische Dramatische Theater und die Jugoslawische Kinothek: Beide Institutionen verstehen sich bis heute als Foren für Kulturschaffende des gesamten südslawischen Raums. Doch ansonsten ist der Begriff Jugoslawien weitgehend aus dem Alltag der nun serbischen Hauptstadt getilgt. Der Name des unter gegan- genen Landes prangt nur noch in Leuchtreklame- Lettern über dem Eingang des in die Jahre gekommenen „Hotel Jugoslavija“.

Vom früheren Glanz der einstigen Nobelherberge ist nicht mehr viel geblieben. Denn dem einstigen Fünfsterne-Hotel in Neu-Belgrad ist es seit dem Zerfall Jugoslawiens nicht viel besser als seinem Namensgeber ergangen. In der 90er Jahren zeitweise im Besitz eines mittlerweile ermordeten Kriegsschergen beherbergt die 1969 am Donau-Ufer eröffnete Bettenburg inzwischen einen Glückspieltempel. Der Großteil des Hotels Jugoslavija steht ansonsten leer – und ist abgesperrt: Nur ein kleiner Teil der abgetakelten Herberge dient lärmbeständigen Nostalgie-Reisenden als preis- günstige Billig-Unterkunft.

Mit der Flagge des sozialistischen Jugoslawiens auf den Schultern und roten Tüchern um den faltigen Häl- sen ziehen in die Jahre gekommene Jung-Pioniere mit geballter Faust zwar am Geburtstag des einstigen Staatenlenkers Josip „Tito“ Broz (1892-1980) noch immer zu dessen Marmorsarkophag in seiner Belgrader Grabesstätte. Doch auch wenn sich in fast allen Nachfolge-Staaten Tito-Museen und Retro-Kneipen finden, ist die Erinnerung an den im Kriegsjahrzehnt der 90er Jahren untergegangenen Vielvölkerstaat am Verblassen.

Wie in anderen Regionen des Balkans begannen sich im 19.Jahrhundert sowohl im Habsburger als auch im Osmanen-Reich erste Unabhängigkeitsbewegungen zu regen. Der bosnische Gymnasiast Gavrilo Princip löste als militanter Streiter für die Einigung der Südslawen mit seinem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand 1914 in Sarajevo den Ersten Weltkrieg aus. An dessen Ende stand die Gründung des Königreich Jugoslawiens (1918-41). Aus dem Zweiten Weltkrieg ging das zweite Jugoslawien in Form einer sozialistischen Volksrepublik hervor. Die Jugoslawien-Kriege (1991-1995) sollten das faktische Ende des Vielvölkerreichs besiegeln. Das sogenannte Restjugoslawien firmierte hernach als „Bundesrepublik Jugoslawien“, bevor es 2003 von dem drei Jahre später wieder aufgelösten Staatenbund Serbien- Montenegro beerbt – und beerdigt wurde.

Doch zumindest mein im mazedonischen Skopje zu Zeiten des Königreichs geborener Schwiegervater hat als Kind Jugoslawiens sein Geburtsland nicht vergessen. Am Abend würden die deutschen Basketballer auf „Jugoslawien, äh, Serbien“ treffen, ließ mich der sportbegeisterte Momčilo bei der sonntäglichen Familientafelrunde kürzlich wissen.

Verschwundenes Land hin, neue Grenzen her: Als Korrespondent habe ich noch immer den gesamten Kosmos des Vielstaatenlabyrinths zu bereisen – und zu beackern. Für das Neujahrsfoto an die Lieben in der Heimat pflege ich mich darum alljährlich in ein etwas knapp gewordenes Jugoslawien- Shirt zu zwängen. Das dunkelblaue Foto-Utensil hatte ich einst bei einem Kleiderhändler hinter der Belgrader Messe aufgestöbert. Zu jugoslawischen Zeiten habe er als Abteilungsleiter umgerechnet über 1000 Mark verdient, drei Jahrzehnte später habe er sich mit dem Verramschen von Billig-Klamotten mit einem Monatssalär von 200 bis 300 Euro zu bescheiden, berichtete mir damals der Verkäufer, ein früherer Ingenieur: „Was soll man machen? So ändern sich eben die Zeiten.“

(Belgrad, Oktober 2015. Mittlerweile wurde vorläufig folgenlos die Modernisierung des Hotels Jugoslavija angekündigt, das einmal unter dem Namen einer internationalen Hotelkette firmieren soll.)

IM REICH DER POLITISCHEN WANDERDÜNEN

Drei Parteibücher in einem Monat: Parteiwechsel dienen in Serbien der Existenzsicherung

Die ins Mobiltelefon getickte Frage eines österreichischen Kollegen auf Belgrad-Visite erreichte mich abends beim Kinderhüten. „Sag mal, ist das immer so, dass sie hier eine neue Regierung vor dem Parlament feiern? Oder hat das der neue Premier erfunden?“

Tatsächlich hatten Busse aus allen Ecken des krisengeplagten Landes den ganzen arbeitsfreien Sonntag tausende eher abgehärmte Fahnenträger vor Serbiens Volksvertretung in die Hauptstadt gekarrt. Nicht um gegen die miese Lage zu protestieren. Nein, um jubelnd der dreistündigen Verlesung der Regierungserklärung ihres Hoffnungsträgers zu verfolgen.

Mein V-Mann und verblüffter Augenzeuge vor dem Parlament vermochte den Ansturm kaum zu fassen. „Lauter Leute, die so gar nicht in die Innenstadt passen“, kabelte er seine Beobachtung durch: „Die Zähne so rar wie das Geld im Beutel!“

Es ist die Not und die Hoffnung auf einen Job oder auf den Erhalt desselben, die den Parteien auf dem Balkan trotz spürbarer Politikverdrossenheit ihr Fuß- und Stimmvolk zutreiben. Denn Gewinner haben immer Recht – und sind stets populär. Über 60 000 Neumitglieder konnte beispielsweise Serbiens rechtspopulistische SNS allein in den letzten beiden Monaten begrüßen: Täglich drängeln sich eintausend Neu-Erweckte an die Futtertröge der größten Regierungspartei.

Überzeugungen seien für Partei-Eintritte nur „sekundär“, konstatiert die Zeitung „Blic“: „In die Parteien gehen die Leute wegen der Karriere und der Hoffnung auf einen Arbeitsplatz für sich oder einen Angehörigen.“

An hehren Versprechungen, den Einfluss der Parteien in der Führung der Staatsbetriebe zurück zu drängen, hat es noch nie eine Regierung mangeln lassen: „Nur noch Fachleute“ lautet das oft gehörte und nie erfüllte Versprechen. Denn trotz des Abschieds vom Sozialismus ist Serbien noch immer ein Parteienstaat.

Die Parteien verteilen nicht nur politische Pfründe der Macht unter sich. Vor allem die Staatsbetriebe und die aufgepumpte Verwaltung dienen als Versorgungposten der eigenen Parteikader. Und trotz unaufhörlicher Spar-Appelle und des gähnend leeren Staatssäckels bleibt der Staat mit Abstand der wichtigste Arbeitgeber in dem von hoher Arbeitslosigkeit geplagten Land. Die Gedanken sind aber auch im Land der politischen Zwangsloyalität frei. „Das sind hier alles Idioten“, raunte mir bei einer Wahlparty einmal ein frustrierter Parteisoldat zu.

Nicht zuletzt der Versorgungsdrang von Serbiens Parteien macht es möglich: Von den nur noch 1,8 Millionen Beschäftigten bei dem sieben Millionen Einwohner zählenden EU-Anwärter stehen mit 800 000 fast die Hälfte beim Staat in Lohn und Brot. Der Rest hat mit vermehrten Abgaben nicht nur das staatliche Jobwunder, sondern auch das wachsende Heer von Arbeitslosen, Frührentnern und Sozialhilfeempfängern zu finanzieren.

Gewiefte Würdenträger überstehen mit strategischen Parteiwechseln alle Stürme der Zeit. Für landesweite Schlagzeilen sorgte im Land der politischen Wanderdünen kürzlich der Bürgermeister der Landgemeinde Boljevac, der innerhalb eines Monats aus wahl- und nachwahltaktischen Gründen auf die stolze Zahl von drei verschiedenen Parteibüchern kam. „Ohne Unterstützung der Zentrale existieren wir nicht“, begründete der Provinzpolitiker den mehrfachen Fahnenwechsel mit der gewünschten Nähe zur Belgrader Macht.

Allein steht er mit seiner eher opportunistischen Partei-Wahl keineswegs. Politologen warnen bereits von einer Rückentwicklung zum Einparteisystem. Andere halten die Partei-Treue der spätberufenen Wan- der-Mitglieder aus Erfahrung ohnehin für eher gering: Sobald die Popularität einer Partei zu sinken beginne, würden die meisten bei einem anderen potenziellen Brötchengeber anheuern.

Tatsächlich sehen auf dem Balkan angeheuerte Claqueure oder Zwangsfahnenträger ihren bezahlten oder Pflicht-Einsatz für die Partei oft eher nüchtern. Auf wen er im Nieselregen vor dem Podium eigentlich warten müsse, wisse er auch nicht so genau, gestand mir während eines rumänischen Stimmenstreits einmal ein missmutiger Mann auf dem Marktplatz von Sibiu (Hermannstadt). In seinem Dorf seien auf Geheiß des Bürgermeisters die Busse vorgefahren, „und dann wir sind eben eingestiegen“.

(Belgrad, Juli 2014)

FORTSCHRITT UND ARMUT

Nicht jede Zivilisationsneuerung ist ein Segen

Der Blickwinkel bestimmt auch auf dem Balkan die Sicht. Während der Anblick von Pferdefuhrwerken bei Besuchern des noch nicht ganz von den Segnungen der Globalisierung heim gesuchten Vielvölkerreichs entzückte Freudenschreie und hektische Griffe zum Foto-Apparat auslöst, verursacht dieser bei Einheimischen eher resignierte Seufzer.

„Schau mal wie rückständig wir geblieben sind“, klagte kürzlich mein rumänischer Bekannter Robert, als wir in der Transsylvanien-Metropole Targu Mures (Neumarkt) ein über den Asphalt holperndes Pferdegespann passierten: „Selbst in die Stadt müssen manche Leute noch mit dem Pferdekarren kommen – weil sie kein Geld für den Bus oder ein Auto haben.“

Befremdet wiederum sind Gäste aus mitteleuropäischen Müllsortier-Breiten, wenn sie mich in meiner serbischen Wahlheimatstadt Belgrad Flaschen, Altpapier, Konserven und Abfall unsortiert im hohen Bogen im nächsten Müllcontainer versenken sehen. „Gibt’s denn hier keine Mülltrennung?“ fragen sie ungläubig.

Nein und ja lautet die Antwort. In den von der Krise gebeutelten Balkan-Staaten sind es mittlerweile nicht mehr nur Roma, die mit den Überresten der Wegwerfgesellschaft ihren Lebensunterhalt bestreiten: Auf der Suche nach Altpapier, Schrott oder Altkleidern ziehen auch immer mehr „weiße“ Rentner oder Arbeitslose mit Handkarren oder aus Autoresten zusammen gebastelten Knatterfuhrwerken von Container zu Container.

„Ist etwas für mich dabei?“, fragt eine Roma-Frau am Container hoffnungsvoll, bevor ich die Berge alter Zeitungen direkt in ihren auf ein Kinderwagengestell montierten Sammelkarton versenke. Die tägliche Konfrontation mit der Armut ist an den Müllcontainern auch für die Bewohner der Balkan-Großstädte verstörend, aber vertraut. Manche pflegen ihr altes Brot oder abgelegte Kleidung für die Bedürftigen in Plastiktüten an die Seiten der Müllcontainer zu hängen. Andere stecken den mit Stangen in den Abfällen stochernden Müllsuchern hin und wieder ein paar Dinar zu.

Doch der Fortschritt macht zum Leidwesen der Ärmsten auch vor ihrer Lebensgrundlage nicht halt. Pünktlich vor den letzten Wahlen begannen Bagger tiefe Löcher in den zentralen Wohnvierteln Belgrads zu graben. Unterirdische Müllcontainer breiten sich seitdem in Windeseile in der „Weißen Stadt“ aus: Hinter einer Klappe poltern die Abfallsäcke unerreichbar für die Müllsucher in die Tiefe.

Mit der Verschönerung des Straßenbilds begründen die Stadtväter die Verbannung des Abfalls in den Untergrund. Ketzer argwöhnen hingegen, dass wohl vor allem befreundeten Unternehmern ein lukrativer Auftrag zugeschanzt werden sollte. Selbst pilgere ich lieber weiter zu einem der wenigen verbliebenen offenen Containern in meiner Straße: Denn der vermeintliche Fortschritt erweist sich keineswegs für alle als Segen.

Größere Kartons und Sperrmüll passen zum Leidwesen der Nutzer leider nicht mehr in die neuen Containerklappen. Die Leerung der Untergrund-Ungetüme ist derweil für die Müllabfuhr nicht nur eine mühsame, sondern zum Leidwesen der Anwohner zudem eine ziemlich lärmende Angelegenheit. Lasten Schnee und Eis auf den versenkten Containern, sind sie kaum mehr zu leeren – und türmt sich bald ein Berg gefrorener Abfallsäcke um die verstopfte Klappe. Die neuen Müllcontainer seien „gegen die Armen“, sagte mir kürzlich bei dem Besuch einer Roma-Siedlung in einem Belgrader Industriegebiet die zweifache Mutter Sonja: „Wir stören. Und sie wollen, dass wir nicht mehr in die Innenstadt kommen. Aber von was sollen wir denn sonst leben?“

(Januar 2013. Im Sommer 2015 wurden in Belgrad die ersten Altglascontainer aufgestellt.)

2. SOCKELN UND HELDEN

Vorbei sind im zerfallenen Jugoslawien die Zeiten, dass der einst allgegenwärtige Josip Broz Tito auf Briefmarken und Denkmalsockeln prangte. Doch wen hievt man heute auf den Sockel und wen feiert man als Helden? Die Auswahl ist groß – und findige Baumeister können der Nachwelt auch ihr eigenes Palastmonument hinterlassen.

DER SPÄTE KAMPF UM TITOS ERBE

Jugostalgie wird zum einträglichen Geschäft

Zebras grasen auf der Küstenweide. Energisch lotsen sommerlich geschürzte Damen träge trottende Touristen durch das verschlafene Inselreich des legendären Staatenlenkers. Meist habe Josip Broz Tito von Gästen Tiere als Morgengabe erhalten, „lebend oder ausgestopft“, erläutert auf der kroatischen Insel Brijuni eine blonde Fremdenführerin die verstaubten Tigerfelle im Inselmuseum: „Das war damals Mode.“

Für 1000 Dollar pro Stunde könnten Interessierte den unter einer Zeltplane blinkenden Dienst-Cadillac des früheren Nationalhelden über die Holperpfade von dessen Sommerresidenz steuern, lockt die sonst so gestrenge Dame mit sonorer Stimme: „Und lassen sie das Rauchen bleiben: Das ist auf Brijuni verboten.“