Praxis der hundegestützten Therapie - Rainer Wohlfarth - E-Book

Praxis der hundegestützten Therapie E-Book

Rainer Wohlfarth

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Beschreibung

Hundegestützte Therapie erfreut sich immer größerer Beliebtheit und mehr und mehr Therapeuten möchten ihre Hunde in ihre Therapien einbeziehen. Doch warum ist es sinnvoll, einen Hund in einer Therapie einzusetzen? Welche Voraussetzungen sollten bei Mensch und Hund gegeben sein? Welche Eigenschaften sollte der ideale Therapiebegleithund besitzen und worauf sollten Therapeuten besonders achten? Die Autoren zeigen ebenso wissenschaftlich fundiert wie praxisorientiert den aktuellen Stand der hundegestützten Therapie auf. Sie beschreiben, warum der Einsatz von Hunden in der Therapie positive Wirkungen auf therapeutische Prozesse haben kann. Das Buch ist ein unverzichtbares Grundlagenwerk für alle, die Hunde in der Therapie einsetzen möchten.

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Seitenzahl: 312

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reinhardt

mensch & tier

Dr. Rainer Wohlfarth, psychologischer Psychotherapeut, ist akademischer Mitarbeiter der Pädagogischen Hochschule in Freiburg. Er arbeitet in eigener Praxis, leitet Ani.Motion, das Institut für tiergestützte Therapie in Sasbachwalden, und ist Vizepräsident der „International Society of Animal-Assisted Therapy“ (ISAAT).

Bettina Mutschler ist Spezialistin für tiergestützte Therapie. Als Coach setzt sie Hund und Esel in ihrer täglichen Arbeit mit ihren Klienten ein. Außerdem gibt sie deutschlandweit Seminare und bildet Therapiebegleithunde-Teams aus. Weitere Informationen unter: www.animotion-institut.de und www.wohlfarth-mutschler.de

Hinweis: Soweit in diesem Werk eine Dosierung, Applikation oder Behandlungsweise sowie Angaben zu Versicherungen oder rechtlichen Aspekten erwähnt werden, darf der Leser zwar darauf vertrauen, dass die Autoren große Sorgfalt darauf verwandt haben, dass diese Angabe dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes entspricht. Für Angaben über Dosierungsanweisungen und Applikationsformen oder sonstige Behandlungsempfehlungen kann der Verlag jedoch ebensowenig eine Gewähr übernehmen wie für die dargestellten rechtlichen Aussagen. – Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnungen nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.dnb.de> abrufbar.

ISBN 978-3-497-03135-1 (Print)

ISBN 978-3-497-61602-2 (PDF-E-Book)

ISBN 978-3-497-61603-9 (EPUB)

4., aktualisierte Auflage

© 2022 by Ernst Reinhardt, GmbH & Co KG, Verlag, München

Dieses Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne schriftliche Zustimmung der Ernst Reinhardt GmbH & Co KG, München, unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen in andere Sprachen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Der Verlag Ernst Reinhardt GmbH & Co KG behält sich eine Nutzung seiner Inhalte für Text- und Data-Mining i.S.v. § 44b UrhG ausdrücklich vor.

Printed in EU

Coverbild: © iStock.com/Shelley Dennis

Satz: FELSBERG Satz & Layout, Göttingen

Ernst Reinhardt Verlag, Kemnatenstr. 46, D-80639 München

Net: www.reinhardt-verlag.de E-Mail: [email protected]

Inhalt

Vorwort

1Einleitung

2Geschichte tiergestützter Therapie mit Hunden

3Begriffe und Definitionen

3.1IAHAIO-Definition

3.2Definition grundlegender „tiergestützter“ Prinzipien

3.3Weitere Begriffe

Therapiebegleithund

Stationshund

Besuchshund

Assistenzhunde oder Servicehunde

4Merkmale tiergestützter Therapie

4.1Keine eigenständige Therapiemethode

4.2Notwendigkeit spezifischer Weiterbildung

4.3Der Hund als aktiver Arbeitspartner

4.4Zielorientierung tiergestützter Therapie

4.5Die Triade Therapeut – Hund – Klient

4.6Qualität der Mensch-Hund-Beziehung

4.7Interaktionsformen tiergestützter Therapie

4.8Salutogenetische Aspekte

5Sonderstellung Hund

5.1Unterschiedliche Funktionen des Hundes

5.2Gemeinsame Evolution von Hund und Mensch

5.3Verbale Welt – Erfahrungswelt

6Grundlagen der Mensch-Hund-Beziehung

6.1Biophilie

6.2Du-Evidenz

6.3Evolutionäre Aspekte

6.4Spiegelneurone

6.5Hormonelle Aspekte

6.6Bindungstheorie

6.7Aspekte der Kommunikation

7Wirkfaktoren und Wirkungen tiergestützter Therapie

7.1Hunde als Angst- und Spannungsminderer

7.2Hunde als Bindungsfigur

7.3Hunde als soziales Medium

7.4Hunde als Motivatoren

7.5Hunde arbeiten „klienten-zentriert“

7.6Hunde als Kommunikationsförderer

7.7Hunde als Projektionsfläche

7.8Hunde als Förderer der Selbstwirksamkeit

8Tierschutz und Tierethik

8.1Anthropomorphisierende Sichtweise

8.2Tierschutzgesetz als grundlegende Leitlinie

8.3Spezifische tierethische Aspekte

8.4Die Verantwortung des Menschen

9Grundvoraussetzungen für das Mensch-Hund-Team

9.1Grundvoraussetzungen beim Menschen

9.2Grundvoraussetzungen beim Hund

10Kriterien für die Auswahl des Hundes

Instinkt und Bedürfnisse

Der Biotonustest

Der 6-Wochen-Test

11Sozialisierung

11.1Beim Züchter

Die Auswahl der Elterntiere

Wo Welpen aufwachsen sollten

Was die Welpen kennenlernen sollten

11.2Der Besuch, der lange bleibt

12Verhaltensbeobachtung vor der Ausbildung

13Die Aus- und Weiterbildung des Menschen

14Die Ausbildung des Mensch-Hund-Teams

14.1Die Voraussetzungen

14.2Die Grundlage

Baustein 1: Kommunikation Mensch und Hund

Baustein 2: Beziehungsorientierte Erziehung

Baustein 3: Aufbau von Signalen

Baustein 4: Alltagssituationen meistern

Baustein 5: Talente erkennen und fördern

Baustein 6: Gemeinsame Aktivitäten

14.3Der Weg

Baustein 7: Das zukünftige „Arbeitsumfeld“

Baustein 8: Gelerntes abrufen

Baustein 9: Spaß

Baustein 10: Ruhephasen

Baustein 11: Gezielte Übungen

14.4Das Ziel: Eine sichere Bindung

15Konzepte tiergestützter Therapie

15.1Die Interaktionen in der Triade

15.2Konzept Nähe – Distanz

15.3Aktive und passive Rolle des Hundes

15.4Formen der Interaktion

15.5Funktionen des Hundes

15.6Unser konzeptionelles Vorgehen

16Organisation, Durchführung und Evaluation hundegestützter Therapie

16.1Planung

16.2Die Einrichtung erkunden

16.3Vorbereitende Fortbildungen

16.4Abstimmung und Festlegung des Procedere

16.5Aufklärungsgespräch und Einwilligungserklärung

16.6Schnupperbesuch des Hundes

16.7Auswahl der Räumlichkeiten

16.8Screening zum Verhältnis zu Hunden

16.9Basisdokumentation

16.10Zielformulierung

16.11Verlaufsdokumentation

16.12Ergebnisevaluation

16.13Das leidige Thema „Bezahlung“

16.14Der konkrete Einbezug des Hundes

17Übungselemente

18Qualitätsmanagement

18.1Warum Qualitätsleitlinien?

18.2Wie definiert sich Qualität?

18.3Qualitätsdimensionen

18.4Checkliste zu Qualitätsdimensionen

19Rechtliche Grundlagen

19.1Gefährdungsmanagement

19.2Hygienemanagement

19.3Weitere rechtliche Aspekte

Heilpraktikergesetz

Tierschutzgesetz

Bürgerliches Gesetzbuch: Haftpflicht

Landeshundegesetze

20Ein etwas anderer Ausblick

Literatur

Bildnachweis

Sachregister

Vorwort

Tiergestützte Therapie ist „IN“. In zahlreichen Zeitschriften und selbst zur Primetime im Fernsehen wird darüber berichtet sowie in vielen Internetforen darüber diskutiert. Durch die verstärkte mediale Aufmerksamkeit werden Hunde oft als „Wundermittel“ angesehen, das sie nicht sind. Viele schwarze Schafe – wobei wir den echten Schafen hier grob unrecht tun – tummeln sich auf diesem Markt. Sie versprechen Heilung, wo es keine Heilung geben kann und was wir besonders schlimm finden: Es wird wenig darauf geachtet, wie es den Hunden dabei geht. Therapeuten werden Aus- und Weiterbildungen zwischen günstig und unbezahlbar, von einem Wochenende bis zur Dauer von mehr als zwei Jahren angeboten. Daher ist die Frage „Wie muss die Mensch-Hund Beziehung gestaltet sein, dass wir Hunde ethisch vertretbar als Co-Therapeuten einsetzen dürfen?“ zu einem Lebensthema für uns geworden.

„Hunde als Begleiter in der Therapie: Traumtänzerei, Tierquälerei oder sinnvoller Einsatz?“ Mit diesem Buch möchten wir diese Frage beantworten und haben daher unsere Erfahrungen, unsere Einsichten und Ideen sowie unsere Haltung zusammengefasst. Manches an unserer Haltung mag ungewöhnlich sein, manches irritieren und manches unbequem erscheinen. Aber lassen Sie sich nicht abschrecken. Der Neurobiologe Gerald Hüther (2014) spricht davon, dass immer die Irritation, das Verstörende, das Unbequeme der Ausgangspunkt, der Motor und die Triebfeder für jede neue Entdeckung, jede neue Erkenntnis und für jede neue Sicht auf die Dinge sind. Wir möchten Sie daher einladen, unsere Haltung kennenzulernen, kritisch zu hinterfragen und eine eigene Haltung dazu zu entwickeln. Über tiergestützte Therapie mit Hunden kann man manches lesen und man kann sich vieles aneignen. Das Wichtigste aus unserer Sicht ist jedoch, eine eigene Haltung zu seiner Arbeit, seinen Klienten und seinem Hund sowie der gemeinsamen Arbeit zu entwickeln.

In dieses Buch sind eigene wissenschaftliche Erkenntnisse und praktische Erfahrungen eingeflossen. Aber nicht nur: Wir haben von interessanten Diskussionen mit den Teilnehmenden und Referierenden unserer Fortbildungen profitiert und konnten durch zahlreiche Supervisionen tiergestützter Arbeit vielfältige Einblicke in unterschiedlichste Arbeitsfelder gewinnen. Auch die Mitarbeit in verschiedenen Projekten zu tiergestützten Interventionen hat unseren Blick geweitet und neue Sichtweisen vermittelt. Viele wichtige Ideen, Hinweise und Anregungen – ohne diese im Buch jeweils kenntlich gemacht zu haben – stammen von: Andrea Beetz, Karin Hediger, Susanna Haitzer, Antigone Kiefner, Diana Ladner, Jan Nijboer, Erhard Olbrich, Lisa Ott, Wedigo von Wedel, Karin Jansen sowie unseren norwegischen Kolleginnen Line Sandstedt und Mari-Louise Asp. Herzlichen Dank! Wir danken auch den vielen anderen, die uns auf unserem Weg – wissenschaftlich wie praktisch – bisher begleitet haben.

Dieses Buch wäre ohne unsere verstorbene Schafpudelhündin Ayla nie geschrieben worden. Ihre kreative Persönlichkeit hat uns erst dazu gebracht, uns mit dem Verhalten von Hunden intensiv auseinanderzusetzen. Seit einigen Jahren bereichert nun Thimba unser Leben. Sie ist eine zurückhaltende und doch selbstsichere Barbethündin, die Talent und Freude hat, mit uns therapeutisch zu arbeiten.

Nun geht das Buch bereits in die vierte Auflage. Über den breiten Anklang sind wir sehr erfreut, zeigt dies doch, dass wir eine bestehende Lücke in dem Angebot an Büchern zum Thema tiergestützte Interventionen haben füllen können. Anlässlich der Überarbeitung des Textes waren zwar keine tiefgreifenden Eingriffe in die Struktur des Buches notwendig, wohl aber umfangreiche Aktualisierungen und inhaltliche Neuausrichtungen. Außerdem wurde die Sammlung der zusätzlichen Online-Materialien nochmals erweitert.

Wir hoffen, dass dieses Buch weiterhin Inspiration sein kann für einen kreativen, ehrlichen und reflektierten Umgang mit unseren Hunden, welche einen großen Schatz als therapeutisches Medium darstellen.

Einleitung

Streicheln, Kuscheln, Nähe zulassen: Der Kontakt zu Hunden kann Menschen helfen, Ängste abzubauen und Nähe zuzulassen. Mit einem psychisch kranken Menschen Kontakt aufzunehmen, ist selbst für uns Therapeuten nicht so einfach. Wenn während der Sitzung jedoch ein netter Hund um den Klienten herumtollt, ihn aus braunen Knopfaugen anschaut und signalisiert: „Streichle mich“, kann dies die Situation deutlich entspannen.

Aus der Neurobiologie wissen wir heute auch, dass neue Erfahrungen in neuronalen Netzen, den Datenautobahnen unseres Gehirns gespeichert werden und jede neue Erfahrung die Landkarte unseres Gehirns verändert. Und hier sind Tiere ganz besonders wirksam, denn sie schaffen einen kreativen Erfahrungsraum, der es erleichtert, neue Erfahrungen zu machen, gleichsam unsere neuronalen Netzwerke umzuprogrammieren und unsere individuellen Landkarten im Gehirn zu verändern.

Neuronale Netzwerke knüpfen sich dann, und nur dann besonders gut um, wenn wir Verdichtungserlebnisse machen, also gleichzeitig mehrere Hirnareale angeregt werden. Diese Erlebnisse sind dann besonders wirksam, wenn sie in einem positiven Kontext, also zum Beispiel in guten Beziehungen, erfahrbar werden, wie sie Klienten mit Therapiebegleithunden erleben können.

Normalerweise arbeitet der Therapeut mit dem Klienten in einer Zweierbeziehung, das kann manchmal langweilig und ermüdend sein. Durch den Einbezug eines Tieres wird dies aufgebrochen, weil eine Dreierbeziehung entsteht. Und dies kann nicht zu gering geschätzt werden. Mit einem tierischen Co-Therapeuten tauchen wir in eine andere Atmosphäre im Therapieraum ein. Denn Tiere setzen die Klienten nicht unter Leistungsdruck, verurteilen sie nicht für ihre Probleme und Schwierigkeiten, für ihre Lebensweise und dass sie nicht der Norm entsprechen. Sie haben keine Meinung über sie. In der Erweiterung der Therapie um einen tierischen Kollegen entsteht ein neuer psychischer Raum, der die Therapie grundsätzlich verändert. Denn der neu entstandene Raum wird nun von drei Lebewesen beeinflusst und geformt – vom Therapeuten, dem Tier und dem Klienten. Das therapeutische Setting wird aber nur spannender, wenn das Tier tatsächlich als eigenständiges Du anerkannt wird und es auf seine tierspezifische Art Kontakt zum Klienten aufnehmen kann.

Abb. 1: Das Wissen, mit Thimba kuscheln zu dürfen, motiviert, in die Therapie zu kommen.

Durch Anwesenheit eines Hundes wird der diagnostische und therapeutische Prozess dynamischer, vielschichtiger und kreativer. Es wird zu einem komplexen Spiel von agieren, beobachten, reagieren, beeinflussen, reflektieren. Der Klient kann uns in unserem Umgang mit dem Tier beobachten und daraus lernen. Auch kann er im Kontakt mit dem Tier unterschiedliche Verhaltensweisen ausprobieren und sehen, welche erfolgreich sind, um sein Ziel zu erreichen. Und schließlich können wir und der Klient das Tier beobachten und sein Verhalten als Modell aufgreifen.

Vielschichtiger wird es aber auch aus einem weiteren Grund: Während der normalen Therapiesitzungen ist der Therapeut derjenige, der die Situation lenkt und leitet und letztlich alle Macht besitzt. Durch die Anwesenheit eines Tieres wird dieses Machtgefälle aufgehoben. Teilweise wird dem Klienten sogar das Gefühl gegeben, die Fäden in der Hand zu halten und gleichsam Herr der Lage zu sein.

Unsere Arbeit zeigt noch einen weiteren Aspekt: Tiere wirken nicht nur für ihre Besitzer als Ruhepol und Wohlfühloase, sondern auch für viele unserer Klienten. Wenn Thimba im Therapieraum ist, dann huscht vielen Klienten ein Lächeln über das Gesicht. Wenn sie Thimba streicheln, wird ihr Gehirn sehr wahrscheinlich von Wohlfühlhormonen geduscht, wodurch Stress und Angst zurückgedrängt werden. Und dass Thimba auf sie zugeht und Kontakt sucht, vermittelt ihnen das Gefühl von Akzeptanz und Zugehörigkeit. Hunde helfen Klienten daher einfacher und schneller in den beschriebenen kreativen und spannenden Erlebnisraum eintreten zu können.

Abb. 2: Hier wird Nikan „versorgt“. Dies fördert beim Klienten die Feinmotorik sowie das Gefühl, etwas Gutes für den Hund zu tun. Dabei wird der Hund so positioniert, dass der Kopf „ausgespart“ bleibt, da viele Hunde dies nicht mögen.

Hunde sind zudem fantastische Lehrer, denn sie können sich nicht verstellen, sie versuchen es schon gar nicht. Sie sind vielmehr authentisch, wertschätzend, machen Beziehungsangebote, wenden sich uns zu und geben direkte Rückmeldung auf unser Verhalten, daher sind sie glaubwürdig. Und genau das braucht es, damit unser Gehirn neue emotionale und mentale Leistungen erbringen kann. Einen Aspekt möchten wir aus unserer Erfahrung gleich hier besonders hervorheben: Menschen beobachten sehr genau, wie der Therapeut mit seinem Hund umgeht. Nur wenn dieser Umgang durch Fürsorglichkeit gekennzeichnet ist, wird der Klient davon ausgehen, dass der Therapeut seine Fürsorge auch auf ihn überträgt.

Viele unserer Klienten berichten auch, dass sie im Kontakt mit Thimba ein schönes, warmes und belohnendes Gefühl verspüren. Aus der Neurobiologie wissen wir, dass dieses Gefühl hauptsächlich in einem Gehirnbereich entsteht, der für das Prinzip Hoffnung zuständig ist, weil hier emotionale Belohnungs- und Glückserwartungen verarbeitet werden. Tiere sind wahre Meister darin, dieses Glücks- und Belohnungssystem zu aktivieren. Dann wird unser Gehirn durch einen Cocktail unterschiedlicher Überträgerstoffe geduscht.

In dem beschriebenen Erlebnisraum können vielfältige Ziele angestrebt werden. Es kann zum Beispiel darum gehen, die körperlichen, kognitiven und emotionalen Funktionen zu erhalten oder wiederherzustellen oder Fähigkeiten und Fertigkeiten zu unterstützen, welche für Alltagsaktivitäten bedeutsam sind. Ein Hund kann in der Physiotherapie helfen, behinderte Kinder zu motivieren, sich zu bewegen. In der Psychotherapie kann er Angst und Stress mindern und so helfen, dass Klienten offener werden und leichter über ihre Schwierigkeiten sprechen. In der Sprachtherapie fällt es Kindern oft leichter, einem Hund etwas vorzulesen. In der Ergotherapie kann durch Bürsten oder Streicheln die Feinmotorik geübt werden.

Hundegestützte Therapie ist ohne Zweifel eine wirksame Methode. Doch erst eine qualifizierte Ausbildung und laufende Fortbildungen machen aus einer Aktivität mit einem Hund eine wirklich gelungene tiergestützte Therapie. Denn wie gut und wie erfolgreich Ihre Arbeit sein wird, hängt weitgehend von Ihrem Wissen und Ihrer Ausbildung ab. Als menschliches Teammitglied müssen Sie lernen, Ihren Hund „zu lesen“, die therapeutischen Sitzungen gut zu planen, so dass Hund und Klient ein gutes Gefühl entwickeln und mögliche Risiken für Mensch und Hund minimiert werden können. Auch die Fähigkeit eines Hundes, Therapeuten in ihrer Arbeit zu unterstützen, ist nicht angeboren, vielmehr ist eine solide Ausbildung für Hund und Mensch notwendig, bevor man mit tiergestützter Therapie starten kann. Eine gute und fundierte Ausbildung kann helfen, Sie und Ihren Hund auf die Herausforderungen, welche an eine hundegestützte Therapie gestellt werden, allmählich vorzubereiten.

Denn die Therapie wird in vielen Fällen zunächst nicht einfacher, sondern komplexer, da die Anforderungen bezüglich der Mensch-Hund-Beziehung in diesem Arbeitsgebiet besonders hoch sind. Es gilt, die Potentiale, die der Umgang mit Hunden und Menschen bieten kann, optimal zu nutzen und möglichen Schaden oder negative Folgen für den Klienten und den Hund möglichst abzuwenden.

Eine positive Wirkung eines Tieres ergibt sich nur dann, wenn eine konstante, intensive, positive und partnerschaftliche Beziehung zwischen Hund und Bezugsperson vorliegt. Die bloße Anwesenheit eines Tieres sagt aus unserer Sicht den Verlauf einer Therapie nicht automatisch vorher. Vielmehr verändern Hunde die Atmosphäre im Therapieraum so, dass Vertrauen, Sicherheit, Mitteilungs- und Geselligkeitsbedürfnis sowie Motivation und Kooperation positiv beeinflusst werden. Daher können wir von einer „Vorfeldfunktion“ sprechen (Prothmann, 2012). Dies bedeutet, wie gut eine Intervention abläuft, hängt von der Fachkraft, dem Tier und vor allem von deren Beziehung ab.

Im Folgenden wird aus Gründen der sprachlichen Vereinfachung nur die männliche Form verwendet. Es sind jedoch stets Personen männlichen und weiblichen Geschlechts gleichermaßen gemeint. Den Begriff „Therapie“ verwenden wir umfassend für alle Maßnahmen wie „Behandlung“, „Förderung“, „Training“, „Rehabilitation“, „Coaching“, „Hilfe“, „Unterstützung“, „Initiierung von Lernprozessen“ oder „Pflege“. Der Begriff „Klient“ meint u. a. Patienten, Klienten, Bewohner, Coachees, Kunden. Der Begriff „Therapeut“ umfasst alle Berufsgruppen, welche ihre Patienten oder Klienten therapieren, behandeln, fördern, unterstützen, trainieren, coachen oder pflegen. Es sind daher u. a. gemeint: Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Pflegekräfte, Sozialpädagogen, Coaches, Psychotherapeuten, Psychologen u.a.m.

Geschichte tiergestützter Therapie mit Hunden

Die Anfänge

Die moderne tiergestützte Therapie beginnt im Jahr 1962, damals erschien der erste wissenschaftliche Artikel „The Dog as a Co-Therapist“ („Der Hund als Co-Therapeut“) des amerikanischen Kinderpsychotherapeuten Boris Levinson (Levinson, 1962). Einige Jahre später erschien sein wegweisendes Buch „Pet-Oriented Child Psychotherapy“ (Levinson, 1969).

Levinson, der heute als Pionier der tiergestützten Therapie gilt, entdeckte durch Zufall, dass ein Tier ein Katalysator für menschliche Interaktionen sein kann. Die folgende Schlüsselgeschichte von Boris Levinson verdeutlicht, wie ein Tier einen Therapieprozess unterstützen kann:

Die Eltern eines Jungen, der lange Zeit erfolglos behandelt wurde, baten Levinson, die Behandlung ihres Sohnes zu übernehmen. Daraufhin lud er sie zu einem Gespräch in seine Praxis ein. Die völlig verzweifelten Eltern erschienen bereits eine Stunde vor dem verabredeten Termin. Zu dieser Zeit war zufällig Levinsons Hund Jingles in der Praxis. Auf die stürmische Begrüßung durch Jingles reagierte der Junge nicht ängstlich, sondern drückte und streichelte das Tier. Nach einer Weile fragte das Kind, ob wohl alle Kinder, die in die Praxis kamen, mit dem Hund spielen dürften. Auf die zustimmende Antwort des Psychologen erklärte der Junge, dann auch wiederkommen zu wollen, um mit dem Hund zu spielen. Dies tat er dann einige Sitzungen lang, ohne Levinson selbst Beachtung zu schenken. Allmählich wurde dieser aber in das Spiel mit einbezogen. Langsam entwickelten die beiden eine gute Arbeitsbeziehung, an deren Ende die erfolgreiche Behandlung des Jungen stand.

Nach dieser Erfahrung setzte Levinson nun auch bei seinen anderen Patienten Jingles als „Eisbrecher“ ein und erreichte so, dass sich die psychisch auffälligen Kinder ihm mehr als je zuvor öffneten und ihre Reserviertheit und Feindseligkeit ihm als Therapeuten gegenüber aufgaben.

In den 1970er Jahren bauten Sam und Elizabeth O’Leary Corson an der Psychiatrischen Klinik der Ohio State University ein Tierversuchslabor auf, in dem sie das Verhalten von Hunden in unterschiedlichen Settings beobachten wollten. Sie hatten die Vorstellung, dass das Verhalten der Hunde ihnen einen Einblick in das Verhalten von Kindern und Jugendlichen erlauben würde. Da der Zwinger, in dem die Hunde gehalten wurden, nicht lärmgeschützt war, hörten die Patienten in der Abteilung für Jugendliche die Hunde bellen. Schon bald fragten Jugendliche, die bisher schweigsam waren und sich in sich zurückgezogen hatten, ob sie bei der Versorgung der Hunde mithelfen könnten und ob sie sich nicht intensiver um die Hunde kümmern dürften.

Die Reaktion der Jugendlichen auf die Hunde regte die Corsons an, ein Forschungsprojekt zu starten, das zeigen sollte, welche Effekte Hunde auf psychiatrische Patienten haben können. Ausgewählt wurden vor allem solche Patienten, die bisher nicht auf die herkömmlichen Behandlungsmethoden angesprochen hatten. Das fast unglaubliche Ergebnis dieser Pilotstudie war eine Verbesserung bei 28 von 47 Patienten.

Sie schlussfolgerten, dass es den Jugendlichen aufgrund der Anwesenheit der Hunde leichter falle, soziale Kontakte zu knüpfen. Auch breite sich durch die Interaktion zwischen Patienten, Hunden und Therapeuten ein „erweiternder Kreis aus Wärme und Zustimmung“ aus. Die Verbesserungen erklärten Elisabeth und Samuel Corson auch damit, dass sich Kinder und Jugendliche zu Tieren hingezogen fühlen, unabhängig davon, ob sie in der Lage sind, zu Erwachsenen eine Beziehung aufzubauen. Jugendliche seien bereit, so die Corsons, Tieren Vertrauen entgegenzubringen, da sie entweder noch keine Erfahrungen mit ihnen gemacht haben oder sogar positive. Viele Kinder und Jugendliche konnten zudem durch den Umgang mit den Hunden Selbstwirksamkeit erfahren, da die Tiere – anders als die Therapeuten – keine Ansprüche an sie stellten (Corson et al., 1977).

Später wechselte das Ehepaar Corson in ein Altenpflegeheim, wo sie auch erfolgreich ihre Hunde einsetzten. So fasste die Vorstellung, dass tiergestützte Therapie als therapeutische Intervention, ähnlich der Musik- oder Kunsttherapie, eingesetzt werden könnte, langsam Fuß.

Die wissenschaftliche Erforschung

Bei einer Untersuchung, welche Faktoren die Prognose bei Herzinfarktpatienten positiv beeinflussen, stellte die Soziologin Erika Friedmann in den 1980er Jahren zu ihrem eigenen Erstaunen fest, dass den entschieden günstigsten Einfluss der Besitz eines Haustieres darstellte (Friedmann et al., 1980).

Auch Alan Beck und Aaron Katcher postulierten schon 1983, dass Tiere die körperliche und psychische Gesundheit fördern, soziale Unterstützung bieten und auch therapeutisch wirken können (Beck & Katcher, 1983). In der zweiten Auflage ihres Buches „Between pets and people: The importance of animal companionship“ im Jahr 1996 belegten sie mit zahlreichen Forschungsarbeiten, dass Tiere für uns nicht nur Begleiter im Alltag sein, sondern dass sie auch bei der therapeutischen Arbeit mit Menschen einen wertvollen Beitrag leisten können (Beck & Katcher, 1996).

In Deutschland waren Prof. Bergler und die Forschungsgruppe „Psychologie der Mensch-Tier-Beziehung“ der Universität Köln wesentlich an der wissenschaftlichen Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung beteiligt. Die bisherigen theoretischen wie empirischen Forschungsergebnisse wurden seit 1986 in Monographien, Zeitschriftenartikeln und Kongressbeiträgen publiziert. So erschien zum Beispiel 1986 das Buch „Mensch und Hund“ (Bergler, 1986). Die frühen Forschungen zur Mensch-Tier-Beziehung sind auch mit dem Psychologen Professor Erhard Olbrich verbunden. Er erkannte früh, dass die Mensch-Tier-Beziehung eine Vielzahl sozialer, psychischer und somatischer Effekte hat.

Abb. 3: Mit einem tierischen Begleiter kommt man schnell mit Passanten ins Gespräch.

Eine wissenschaftliche Weiterentwicklung dieser ersten Forschungsarbeiten zu tiergestützter Therapie blieb in der Folge im deutschsprachigen Raum jedoch aus. Es kam zu keiner systematischen evidenzbasierten Praxis der tiergestützten Therapie. Die meisten Praktiker traten kaum an die Öffentlichkeit und systematische Forschung, die wissenschaftlichen Standards genügt, entstand in keinem nennenswerten Umfang.

Erste Organisationen entstehen

Ende der 1970er Jahre gründeten Mediziner, Psychologen, Gerontologen, Psychotherapeuten und Verhaltensforscher aus den USA und England eine Organisation, die „Human Animal Companion Bond“, welche sich die Erforschung der Mensch-Tier-Beziehung zur Aufgabe gemacht hatte. Aus diesen Anfängen entstand im Laufe der Jahrzehnte eine große Anzahl von Institutionen, die sich mit der Mensch-Tier-Beziehung befassen:

1977 entstand in Portland/Oregon die Stiftung „Delta Socitey“, die mit ihrem sogenannten „Pet Partner Programm“ die „Pet facilitated Therapy“ flächendeckend in den USA verbreitete. Nach über 35 Jahren änderte die Delta Society 2012 ihren Namen in „Pet Partners“, um direkt im Namen der Organisation ihre Ziele deutlich zu machen. Wichtigstes dieser Ziele ist die Verbesserung der Gesundheit von Menschen durch die positive Interaktion mit Therapie-, Service- und Haustieren (englisch: therapy, service and companion animals).

1990 wurde die internationale Dachorganisation „International Association of Human-Animal Interaction Organizations“ (IAHAIO) gegründet. Als Folge des internationalen Zusammenschlusses aller Institutionen, die sich mit dem Thema der Mensch-Tier-Beziehung beschäftigen, ist die IAHAIO in Organisationen weltweit untergliedert, z. B. in Großbritannien (z. B. „Society für Companion Animal Studies“), in Deutschland (z. B. „Forschungskreis Heimtiere in der Gesellschaft“, Hamburg), in Japan (z. B. „Society for the Study of Human Animal Relations“).

Der von der „Delta Society“ ausgelöste Boom, vor allem Hunde in Therapien und im Rahmen von Besuchsdiensten, in den USA einzusetzen, führte auch im deutschsprachigen Raum zur Gründung unterschiedlichster Organisationen. Angelehnt an die Vorgaben und das Vorgehen der „Delta Society“ gründeten sich kleine Gruppen von Interessierten.

In Österreich organisierte 1985 die Biologin Gerda Wittmann erste Initiativen zur tiergestützten Therapie. Gerda Wittmann hatte während ihres Aufenthaltes in Australien die Gelegenheit gehabt, die tiergestützte Therapie kennenzulernen. Nach ihrer Rückkehr setzte sie es sich zum Ziel, diese auch in Österreich einzuführen. Wittmann und einigen freiwilligen Helferinnen, die von ihrer Idee überzeugt waren, gelang es, ein Tierbesuchsprogramm im Gartenareal des ehemaligen Geriatriezentrums am Wienerwald einzuführen. 1991 wurde dann der Verein „Tiere als Therapie“ gegründet.

Eine ähnliche Entwicklung war in der Schweiz zu beobachten. Ursula Sissener reiste oft zur Weiterbildung in die USA. Sie lernte dort durch die „Delta Society“ die Arbeit von Therapiehunden kennen. Sie führte das Konzept dann 1992 in der Schweiz ein – als Präsidentin des Vereins „Therapiehunde Schweiz“. 1993 bestand dann die erste Pioniergruppe einen Eignungstest nach den Kriterien der „Delta Society“.

In Deutschland wurde 1987 der Verein „Tiere helfen Menschen e. V.“ gegründet. Initiatorin war die Tierärztin Brigitte von Rechenberg. Sie hatte die Idee aus den Vereinigten Staaten von Amerika mitgebracht. Nachfolgend entstanden in Deutschland vielfältige Organisationen, Vereine und Initiativen, die sich mit tiergestützter Therapie im weitesten Sinne beschäftigten. Während die Initiativen zunächst den Schwerpunkt ihrer Tätigkeit in der praktischen Umsetzung sahen, zeigte sich bald, dass ohne die Entwicklung von systematischen Aus- und Weiterbildungen sowie der Einführung von zumindest minimalen Qualitätsstandards eine Fortentwicklung nicht möglich sein würde. Dies führte im Oktober 2004 zur Gründung der ESAAT, der „European Society for Animal Assisted Therapy“ in Wien. Sie machte es sich zur Aufgabe, die therapeutischen, pädagogischen und salutogenetischen Wirkungen der Mensch-Tier-Beziehung zu erforschen und zu fördern.

Weiter möchte die ESAAT die tiergestützte Therapie als eigenständige Methode etablieren sowie Richtlinien für die Aus- und Weiterbildung europaweit entwickeln und vereinheitlichen.

Jedoch kam es bald zu Unstimmigkeiten über die Qualitätsstandards und vor allem über die Ausbildung der Therapiebegleittiere. Daraufhin spaltete sich die „International Society of Animal Assisted Therapy“ (ISAAT) ab, so dass derzeit zwei (konkurrierende) Organisationen existieren.

Der aktuelle Stand

Es kann festhalten werden, dass das Feld der tiergestützten Interventionen aus der Praxis heraus entstanden ist und durch sie wesentlich geprägt wurde. Die bisherige Entwicklung zeigt den typischen Verlauf einer sogenannten ‚Graswurzelbewegung‘. Dies hat dazu geführt, dass das Feld der tiergestützten Interventionen – zumindest in Deutschland – durch eine ausgeprägte Heterogenität der Angebote, der Strukturen und der Akteure gekennzeichnet ist. Zunächst waren es vor allem Menschen, die mit ihrem Hund alte oder kranke Menschen besuchten. Später integrierten mehr und mehr Therapeuten ihre eigenen Tiere, insbesondere Hunde, in ihre therapeutische Arbeit.

Es darf dabei nicht vergessen werden, dass die ersten Jahrzehnte tiergestützter Therapie häufig aus wenig professionellen Versuchen bestanden, Tiere bei meist sonst als „untherapierbar“ geltenden Patienten einzusetzen. So verweist Gabriele Niepel in ihrem wegweisenden Buch „Mein Hund hält mich gesund: Der Hund als Therapeut für Körper und Seele“ schon 1998 darauf hin, dass im Mittelpunkt stets die Menschen standen, denen es zu helfen galt (Niepel, 1998). Die Tiere dagegen waren allein ein Mittel zum Zweck, das ausgetauscht werden konnte, wenn es diesen Zweck nicht zufriedenstellend erfüllte. Die Entscheidung darüber, welche Tiere man einsetzte, beruhte häufig weniger auf Überlegungen hinsichtlich der therapeutischen Ziele oder einer Passung zwischen Tier und Klient, sondern vielmehr auf räumlichen, organisatorischen, finanziellen und/oder personellen Gegebenheiten.

In den Anfangsjahren der tiergestützten Therapie wurden Tiere noch häufig funktionalisiert und instrumentalisiert. Sie wurden gleichsam als Pille oder Therapiematerial betrachtet. Erst nach und nach setzte sich sowohl bei Praktikern wie Wissenschaftlern die Erkenntnis durch, dass Tiere in der Therapie als Arbeitspartner angesehen werden sollten und nicht als Werkzeug, das ausgebeutet wird. Ebenso wurde erkannt, dass trotz aller Euphorie über die Wirkungen tiergestützter Interventionen, tierethische Überlegungen nicht zu kurz kommen dürfen (Wohlfarth & Olbrich, 2014).

Ein weiterer Meilenstein war die Veröffentlichung des „Handbook on Animal Assisted Therapy“, das von Aubry Fine 1999 erstmals herausgegeben wurde. Heute in der vierten Auflage erschienen, stellt es das Standardwerk im englischen Sprachraum dar.

Im deutschsprachigen Raum wurde der aktuelle Wissensstand 2018 erstmals in dem Fachbuch „Tiergestützte Interventionen: Handbuch für die Aus- und Weiterbildung“, herausgegeben von Andrea Beetz, Meike Riedel und Rainer Wohlfarth, zusammengefasst.

Trotz der zunehmenden empirischen und theoretischen Fundierung werden Tiere auch heute noch häufig als „Wundermittel“ angesehen. Dies führt dazu, dass die Chancen tiergestützter Therapie überschätzt und die Risiken unterschätzt werden.

Es besteht ein Missverhältnis zwischen den Hoffnungen, welche in diese Therapieform gesetzt werden und den wissenschaftlich gesicherten Erkenntnissen über ihre Wirkmechanismen und möglichen Wirkungen.

Um dies zu verdeutlichen, stellen wir hier exemplarisch zwei aktuelle Übersichtsarbeiten vor. Diese zeigen, dass hundegestützte Therapie durchaus empirisch gesicherte Wirkungen zeigen:

Jones und Mitarbeiter (2019) fasste die Wirkungen von hundegestützter Psychotherapie zusammen. Sie konnte zeigen, dass positive Effekte bei posttraumatischen Belastungsstörungen, Angst und Depression auftraten. Positive sekundäre Aspekte fanden sich bezüglich Motivation, Sozialverhalten und der Minderung störenden Verhaltens. Kein Effekt ergab sich bezüglich Selbstwert, subjektivem Wohlbefinden und Bewältigung von Belastungen.

Nach Graham & Bair (2019) ergaben sich nach Auswertung von 24 Studien durchschnittliche Verbesserungen in folgenden Bereichen: Schmerzsymptome 15%, Angstsymptome 16%, Depressionssymptome 13%, posttraumatische Belastungsstörung 18%. Auf den ersten Blick scheinen die mittleren Verbesserungen nur gering zu sein, sie entsprechen jedoch Größenordnungen, wie sie auch bei anderen therapeutischen Verfahren erzielt werden.

Trotz der steigenden Zahl von Studien – vor allem im englischsprachigen Raum – bestehen weiterhin vielfältige Limitationen (Santaniello et al., 2020, Lopez-Cepero, 2020):

Meist handelt es sich um kleine Stichproben, die nicht randomisiert wurden. Die eingesetzten Interventionen sind oft nicht ausreichend beschrieben und nicht vergleichbar. Die Häufigkeit des Tiereinsatzes ist unterschiedlich, sie reicht von einer Sitzung bis über zwanzig Sitzungen. Leider werden auch längerfristige Wirkungen nur selten erfasst. Zudem werden vor allem in Übersichtsarbeiten die Wirkungen unterschiedlicher Tierarten zusammengefasst, wobei unklar ist, ob unterschiedliche Tierarten in ihrer Wirkung vergleichbar sind.

Neben der noch nicht ausreichenden wissenschaftlichen Grundlage sind vier weitere wesentliche Grundprobleme in der praktischen Arbeit festzuhalten:

Erstens wird immer noch davon gesprochen, dass „tiergestützte Therapie“ ein Beruf werden könnte. Jedoch besitzen tiergestützte Interventionen weder eine eigenständige Modellbildung, Theorien noch Bezugssysteme. Der Einbezug eines Tieres muss daher immer zunächst auf dem Hintergrund der Modelle, der Theorien und des Bezugsrahmens der jeweiligen Profession, also der Ergotherapie, Physiotherapie, Logopädie oder Psychotherapie konzipiert werden. Erst daran anschließend sind Überlegungen sinnvoll, ob und wie der Einsatz eines Tieres einen Mehrwert innerhalb des geplanten Konzeptes erbringen kann.

Zweitens ist der Diskurs über Ethik im Bereich tiergestützter Interventionen bisher über grundsätzliche Überlegungen zur Rolle des Tieres in der Mensch-Tier-Beziehung oder zur Qualitätssicherung nicht hinausgekommen. Aufgrund der wachsenden Einsatzgebiete und der immer weiter zahlreicher werdenden Klientengruppen entstehen vielfältige ethische Probleme. Unter anderem sind dies: Keine einheitlichen Standards bzw. Leitlinien für die Auswahl von Tieren, für Ausbildung und Prüfung der eingesetzten Tiere bzw. Mensch-Tier Teams, für die Aus- und Weiterbildung der Anbieter von Tiergestützten Interventionen, bezüglich der „Arbeitsbedingungen“ der Tiere (z. B. Einsatzdauer, Pausen, Höchstalter, Gesundheit).

Drittens gibt es kaum rechtliche Vorgaben, welche den Einsatz von Hunden in tiergestützter Therapie regeln. Es ist jedoch festzustellen, dass in Deutschland die Veterinärämter vermehrt einen Sachkundenachweis nach §11 Tierschutzgesetz fordern. Für den Nachweis der entsprechenden Sachkunde dienen neben fachspezifischen Aus- und Weiterbildungen auch berufliche oder sonstige Erfahrungen im Umgang mit der betreffenden Tierart. In Österreich dagegen wurden die Begriffe „Assistenzhund“ und „Therapiehund“ erstmals 2014 verbindlich gesetzlich geregelt. Es zeigte sich jedoch, dass eine gesetzliche Regelung angesichts der heterogenen Grundprofessionen, in denen Hunde zum Einsatz kommen, nicht unproblematisch ist.

Viertens gibt es keinen Konsens darüber, wer tiergestützte Therapie anbieten darf und welche Voraussetzungen hierfür gegeben sein müssen. Es sind jedoch erste Bestrebungen erkennbar, dass hierfür eine Weiterbildung zur Fachkraft für tiergestützte Interventionen nach ESAAT / ISAAT sowie eine Ausbildung mit dem jeweiligen Tier vorausgesetzt werden.

Für die Zukunft tiergestützter Intervention ist es wichtig, dass

sich die Zusammenarbeit der einzelnen Organisationen und Institutionen im Feld tiergestützter Interventionen verbessert und sich Praxis und Forschung vermehrt gegenseitig „befruchten“,

gut geplante Studien durchgeführt werden, welche einen hohen Praxisbezug besitzen,

folgende wesentlichen ethischen Fragen beantwortet werden: Was sind die Normen und die Pflichten von tiergestützt Tätigen im Umgang mit ihren Tieren? Welche Leitziele und welcher Weg zur Verwirklichung einer für alle Beteiligten „guten“ Intervention bestehen? Welches sind die sozialen und ökologischen Bedingungen, unter denen eine „gute“ Intervention möglich wird?

Weiterführende Literatur

Serpell, J. A. (2015). Animal-assisted interventions in historical perspective. In H. A. Fine (Ed.). Handbook of animal-assisted therapy: Theoretical foundations and guidelines for practice (4rd Ed.) (pp. 11–19). London: Academic Press.

Turner, D. C., Wohlfarth, R., Beetz, A. (2021). Geschichte tiergestützter Interventionen. In A. Beetz, M. Riedel, R. Wohlfarth (Hrsg.). Tiergestützte Interventionen: Handbuch für die Aus- und Weiterbildung (2. Aufl.) (S. 14–17). München: Ernst Reinhardt Verlag.

Wohlfarth, R. & Mutschler, B. (2020). Die Heilkraft der Tiere. Wie der Kontakt mit Tieren uns gesund macht. München: btb.

Begriffe und Definitionen

Sicherlich haben Sie schon in der Einleitung bemerkt, wie schwierig es ist, eine griffige Bezeichnung für Hunde als therapeutische Begleiter zu finden. Dies ist vor allem darin begründet, dass die therapeutischen Felder, in denen Hunde eingesetzt werden, sehr heterogen und oft kaum miteinander vergleichbar sind. Zudem bestehen in Deutschland keine rechtlichen Vorgaben, so dass es eine Vielzahl unterschiedlicher Begriffe wie auch Aus- und Weiterbildungen gibt.

Ausgehend von der aktuellen Definition der „International Association of Human Animal Interaction Organizations“ (IAHAIO) werden einige Begriffe näher beleuchtet und spezifiziert.

3.1 IAHAIO-Definition

Eine Arbeitsgruppe der „International Association of Human Animal Interaction Organizations“ (IAHAIO) hat international anerkannte Definitionen von Formen der Tiergestützten Intervention erarbeitet (IAHAIO, 2018).

DEFINITION

Als Übergriff benennt die IAHAIO tiergestützte Intervention (TGI). Eine tiergestützte Intervention ist eine zielgerichtete und strukturierte Intervention, die bewusst Tiere in den Bereichen Gesundheitswesen, Pädagogik und Sozialwesen einbezieht und integriert, um therapeutische Verbesserungen bei Menschen zu erreichen. Tiergestützte Interventionen sind formale Ansätze, bei denen Teams von Mensch und Tier im Gesundheits- und Sozialwesen einbezogen werden und umfassen Tiergestützte Therapie (TGT), Tiergestützte Pädagogik (TGP) und unter bestimmten Voraussetzungen auch Tiergestütztes Coaching (TGC).

Tiergestützte Therapie (TGT): Tiergestützte Therapie ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte therapeutische Intervention, die im Gesundheitswesen, der Pädagogik oder dem Sozialwesen von professionell ausgebildeten Personen angeleitet oder durchgeführt wird (beispielsweise Psychologen oder Fachpersonen für Soziale Arbeit). Fortschritte im Rahmen der Intervention werden gemessen und professionell dokumentiert. TGT wird von beruflich (durch Lizenz, Hochschulabschluss oder Äquivalent) qualifizierten Personen im Rahmen ihrer Praxis innerhalb ihres Fachgebiets durchgeführt und/oder angeleitet. TGT strebt die Verbesserung physischer, kognitiver, verhaltensbezogener und / oder sozio-emotionaler Funktionen bei Klienten entweder im Einzel- oder im Gruppensetting an. Die Fachkraft, welche TGT durchführt (oder der Betreuer der Tiere unter Supervision dieser Fachkraft), muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit sowie die Indikatoren und die Regulation von Stress der beteiligten Tiere besitzen.

Tiergestützte Pädagogik (oder tiergestützte Erziehung): Tiergestützte Pädagogik (TGP) ist eine zielgerichtete, geplante und strukturierte Intervention, die von professionellen Pädagogen oder gleich qualifizierten Personen angeleitet und/oder durchgeführt wird. TGP wird von Lehrpersonen mit einem einschlägigen Abschluss in allgemeiner Pädagogik oder Sonderpädagogik im Einzel- oder Gruppensetting durchgeführt. Ein Beispiel für Tiergestützte Pädagogik durch einen Schulpädagogen sind Tierbesuche, die zu verantwortungsbewusster Tierhaltung erziehen sollen. Von einem Sonder- oder Heilpädagogen durchgeführte TGP wird auch als therapeutische und zielgerichtete Intervention angesehen. Der Fokus der Aktivitäten liegt auf akademischen Zielen, auf pro-sozialen Fertigkeiten und kognitiven Funktionen. Fortschritte der Schüler werden gemessen und dokumentiert. Die Fachkraft, welche TGP durchführt, einschließlich der regulären Lehrkraft (oder des Betreuers der Tiere unter Supervision dieser Fachkraft), muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit und die Indikatoren und die Regulation von Stress der beteiligten Tiere besitzen.

Tiergestütztes Coaching (TGC): Tiergestütztes Coaching (oder tiergestützte Beratung) ist eine zielorientierte, geplante und strukturierte tiergestützte Intervention, die durch professionell ausgebildete Coaches oder Berater durchgeführt und/oder angeleitet wird. Fortschritte im Rahmen der Intervention werden gemessen und professionell dokumentiert. TGC wird von beruflich (durch Lizenz, Hochschulabschluss oder Äquivalent) qualifizierten Personen im Rahmen ihrer Praxis innerhalb ihres Fachgebiets durchgeführt und / oder angeleitet. TGC strebt die Förderung von persönlichem inneren Wachstum und der sozialen und/oder sozio-emotionalen Funktionen der Klienten an und bietet Unterstützung zur Verbesserung von gruppenbildenden Prozessen. Die Fachkraft, welche TGC durchführt (oder der Betreuer des Tieres unter Supervision der Fachkraft), muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit sowie die Indikatoren und Regulation von Stress der beteiligten Tiere besitzen.

Tiergestützte Aktivitäten (TGA): TGA sind geplante und zielorientierte informelle Interaktionen/Besuche, die von Mensch-Tier-Teams mit motivationalen, erzieherischen/bildenden oder entspannungs- und erholungsfördernden Zielsetzungen durchgeführt werden. Die Mensch-Tier-Teams müssen mindestens ein einführendes Training, eine Vorbereitung und eine Beurteilung durchlaufen haben, um im Rahmen von informellen Besuchen aktiv zu werden. Mensch-Tier-Teams, die TGA anbieten, können auch formal und direkt mit einem professionell qualifizierten Anbieter von gesundheitsfördernden, pädagogischen oder sozialen Leistungen hinsichtlich spezifischer und dokumentierter Zielsetzungen zusammenarbeiten. In diesem Fall arbeiten sie im Rahmen einer TGT oder TGP, die von einer professionellen, einschlägig ausgebildeten Fachkraft in ihrem jeweiligen Fachgebiet durchgeführt wird. Beispiele für TGA umfassen tiergestützte Hilfe bei Krisen, die darauf abzielt, Menschen nach einer Traumatisierung, einer Krise oder Katastrophe Trost und Unterstützung zu geben oder auch einfache Tierbesuchsdienste für Bewohner von Pflegeheimen. Die Person, welche TGA durchführt, muss adäquate Kenntnisse über das Verhalten, die Bedürfnisse, die Gesundheit und die Indikatoren von Stress der beteiligten Tiere besitzen.

Über diese Definition der IAHAIO hinaus möchten wir hier Kriterien beschreiben, welche den Begriff tiergestützte Therapie näher erläutern.

3.2 Definition grundlegender „tiergestützter“ Prinzipien

„Tiergestützt“ sind aus der Grundprofession geplante pädagogische, psychologische, pflegerische und sozialintegrative Angebote unter Berücksichtigung „tiergestützter“ Prinzipen mit speziell dafür sozialisierten, an das Setting gewöhnten, spezifisch ausgebildeten und artgerecht gehaltenen Tieren für Menschen jeden Alters mit und ohne physischen, psychischen, sozial-emotionalen und kognitiven Einschränkungen und Verhaltensweisen. Die grundlegende Planung und Umsetzung einer Intervention erfolgt nach den Richtlinien der jeweiligen Profession. Sie integriert dabei „tiergestützte“ Prinzipien. Dies bedeutet, dass in der jeweiligen zielgerichteten Intervention an und mit dem Klienten das Tier als Subjekt mit besonderer Berücksichtigung seiner Bedürfnisse in diese Arbeit einbezogen wird.

Die „tiergestützten“ Einheiten werden von Personen geplant, durchgeführt und evaluiert, die eine therapeutische, pädagogische, soziale, pflegerische oder medizinische Profession oder Coaching als Profession besitzen sowie eine tiergestützte Weiterbildung absolviert haben.

„Tiergestützte“ Angebote erfordern eine spezifische Tierethik, welche die Wahrnehmung der Tiere als fühlende Lebewesen, die Respekt verdienen, eine tiergerechte Haltung sowie eine tiergemäße Ausbildung der Tiere umfasst. Diese Tierethik umfasst im Speziellen:

Abb. 4a–b: Für den Hund. Ein Karabiner wird an eine Leine angebracht. Hier braucht der Hund gar nicht anwesend sein.

Abb. 5: Mit dem Hund. Thimba ist hier der Motivator, um auf dem Wackelbrett zu stehen und die Gleichgewichtsübung zu machen.

Die Begegnung von Tieren und Menschen, mit denen gearbeitet wird, erfolgt mit Achtung und Respekt.

Die Ausrichtung der tiergestützten Arbeit berücksichtigt die ethischen Grundlagen des jeweiligen Berufsfeldes und tierethischer Aspekte zum Wohle von Menschen und Tieren.

Eine intensive, partnerschaftliche und tragfähige Beziehung zu den eingesetzten Säugetieren.

Die Kenntnis der individuellen Vorlieben und Bedürfnisse der Tiere.

Ein besonderes Augenmerk bei der „tiergestützten“ Arbeit liegt auf dem Schutz des Tieres.

Die eingesetzten Tiere dürfen nicht instrumentalisiert, ausgebeutet oder überfordert werden.

Bei Stress oder Unwohlsein in der „tiergestützten“ Arbeit werden sofort Maßnahmen zum Wohlergehen des Tieres ergriffen.

Jedes eingesetzte und/oder gehaltene Tier wird entsprechend der aktuellen Leitlinien und Standards der jeweiligen tierspezifischen Fachgesellschaften (z. B. BTI–Bundesverband tiergestützte Interventionen, ÖKL –Österreichisches Kuratorium für Landwirtschaft, TVT – Tierärzte für den Tierschutz) art- und tiergerecht gehalten und versorgt.

Die Vorbereitung des Tieres auf den tiergestützten Einsatz beinhaltet verpflichtend eine gute Sozialisation, Habituation und eine tiergerechte Ausbildung durch Methoden der positiven Bestärkung, des Modelllernens und des sozialen Lernens.

Die Vorbereitung bzw. Ausbildung des Tieres muss weitgehend stressfrei und wertschätzend erfolgen.