Prinz Anton und die Maus Casemir - Carsten Zehm - E-Book

Prinz Anton und die Maus Casemir E-Book

Carsten Zehm

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Beschreibung

In meinem Buch "Prinz Anton und die Maus Casemir" entführt die geschichtenübergreifend auftauchende "Weise aus dem Feengarten" die Leser in eine zauberhafte Welt voller Märchenabenteuer und Weisheit. Mit 16 märchenhaften Erzählungen über Mut, Freundschaft, Liebe und Überwindung von Hindernissen lädt das Buch dazu ein, die Fantasie fliegen zu lassen. Die Geschichten beinhalten Verwandlungen, Schlösser in Not, mutige Drachenmädchen und vieles mehr. Mit schwarzweißen Illustrationen ist es perfekt zum Vorlesen für Kinder ab 6 Jahren und zum Selbstlesen für alle, die sich von Märchen verzaubern lassen möchten.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 135

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Allen, die noch an Märchen glauben …

… wollen.

Prinz Anton und die Maus Casemir

© 2023 Carsten Zehm

Website: www.carsten-zehm.de

Covergrafik: freepik

ISBN: 978-3-384-04169-2

Verlagslabel: Oranien-Buch Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist der Autor verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Heinz-Beusen-Stieg 5, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

„Man wird wieder aus Himmel und Sternen

Bilder machen und Spinnweben alter

Märchen auf offene Wunden legen.”

Christian Morgenstern

Für euch, meine Enkel, und für eure Kinder.

Möget ihr nie den Glauben an den Zauber der

Märchen verlieren.

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Widmung

Die Weise aus dem Feengarten

Prinz Anton und die Maus Casemir

Wie die kleine Hexe wieder zaubern wollte

Die Gänsemagd und der gläserne Berg

Die Ringe der drei Wanderer

Das Pferd und seine fünf Freunde

Goldrute und Hasel

Die magische Kastanie

Eine Medizin für den Großvater

Das Drachenmädchen

Die Suche nach der Wunderblume

Das Schloss im Wald

Der Wassergeist

Der Zauber des Gesangs

Der Spiegel der Versöhnung

Das Geheimnis der Weisen aus dem Feengarten

Märchen …

Abenteuer auf den Zauberblumenwiesen

Die Bandath-Saga - Gesamtausgabe

Über den Autor

Bildquellen:

Prinz Anton und die Maus Casemir

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Widmung

Die Weise aus dem Feengarten

Bildquellen:

Prinz Anton und die Maus Casemir

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Die Weise aus dem Feengarten

In längst vergangenen Zeiten, als die Wälder noch dichter waren und die Berge majestätisch über das Land aufragten, als Wunder noch alltäglich und magische Ereignisse normal waren, als sich noch niemand wunderte, wenn Fabelwesen unter den Menschen wandelten, gab es eine Zeit der Stille und des Friedens im Königreich. Doch unter dieser äußeren Ruhe lauerten Geheimnisse und unerzählte Geschichten, die auf ihre Enthüllung warteten.

Am Rande des tiefen Waldes, dort, wo die Berge den Himmel zu berühren schienen, verbarg sich ein versteckter See. Seine Oberfläche glitzerte wie flüssiges Silber im Schein der Sonne, und die umliegenden Bäume und Blumen erstrahlten in den schillerndsten Farben. Dieser Ort wurde als der Feengarten bekannt, weil Feen zwischen den Bäumen und Blüten umherschwirrten.

Eines Tages, als der Wind sanft durch die Blätter rauschte und die Vögel ihre Lieder sangen, geschah etwas Wundersames. Aus den tiefen Gewässern des Sees erhob sich eine Gestalt – eine Frau von zeitloser Schönheit und Weisheit. Ihr langes, gelocktes Haar schimmerte golden im Licht, und ihre Augen leuchteten wie die Sterne am nächtlichen Himmel. Sie trug ein Kleid aus schimmerndem Grün, das von den Farben des Waldes inspiriert schien.

Die Frau schritt an das Ufer des Sees und blickte hinaus auf das glitzernde Wasser. Ein Lächeln huschte über ihre Lippen, als ob sie die Geheimnisse des Sees und der Natur verstünde. In diesem Moment erkannte sie ihre Bestimmung – sie würde die Hüterin des Feengartens sein, eine Weise, die Rat und Führung suchenden Seelen helfen würde.

Sie ließ sich nieder und errichtete sich ein Haus.

Im Garten baute sie Obst und Gemüse an, sammelte die Kräuter und Früchte des Waldes und hielt Tür und Tor offen für Reisende. Die Bewohner des Königreichs hörten von der Weisen aus dem Feengarten und suchten sie auf, um Rat und Trost zu finden. Sie erzählten von ihren Sorgen und Ängsten, von ihren Träumen und Wünschen. Sie erzählten ihre Geschichten. Die Weise hörte aufmerksam zu, ihre Augen strahlten Mitgefühl aus, und ihre Worte waren erfüllt von tiefer Einsicht.

Im Laufe der Zeit wurde der Feengarten ein Ort der Zusammenkunft und des Austauschs. Menschen reisten aus fernen Dörfern und Städten an, um die Weise zu treffen und von ihrer Weisheit zu profitieren. Die Weise lehrte sie, im Einklang mit der Natur zu leben, die Zeichen der Welt um sie herum zu erkennen und ihren eigenen Herzen zu lauschen.

Und so wurde die Weise aus dem Feengarten zu einer Legende im Königreich. Eine Geschichte von einem Ort der Harmonie und der Weisheit, an dem die Verbindung zwischen Mensch und Natur gefeiert wurde.

Und die Weise selbst wurde zur leuchtenden Quelle der Hoffnung und Inspiration, die über die Grenzen des Königreichs hinausstrahlte.

Prinz Anton und die Maus Casemir

Es war einmal vor langer Zeit in einem weit, weit entfernten Land ein kleiner Prinz namens Anton. Anton war sehr einsam und hatte keine Freunde, wie das oft so ist bei kleinen Prinzen. Eines Tages stand er am Flussufer und beobachtete den langsam dahinfließenden Fluss. Plötzlich hörte er ein Wimmern und Schreien. Verunsichert dreht er sich um. Da sah er eine Maus, die in eine Falle geraten war und um Hilfe rief.

„Oh weh!“, rief Prinz Anton, eilte hinzu und öffnete die Falle. Die Maus huschte davon in die Freiheit. Doch schon nach ein paar Schritten hielt sie inne und drehte sich zu Prinz Anton um.

„Ich danke dir“, piepste die Maus. „Ich werde dich nie vergessen und dir immer dankbar sein.“

„Das habe ich gern getan“, antwortete Prinz Anton. „Wie heißt du?“

„Ich bin Casemir“, antwortete die Maus und setzte sich auf ihre Hinterbeine.

„Und mein Name ist Anton“, entgegnete der Prinz und verbeugte sich.

So begann eine der ungewöhnlichsten Freundschaften, von der man je in diesem Königreich gehört hatte. Jeden Tag trafen sich jetzt Prinz Anton und Casemir die Maus. Sie unterhielten sich stundenlang. Der Prinz erzählte Casemir von seinem Königreich und von seinem Leben als Prinz. Casemir wiederum erzählte dem Prinzen von seinem Leben als Maus. Er durfte ihm aber nicht alles erzählen, was er wusste, denn Casemir war der verzauberte Sohn eines Bauern aus einem anderen, weit entfernten Land. Vor Jahren hatte ein böser Hexenmeister den Jungen verhext und in eine Maus verwandelt.

Nur die Freundschaft zu einem Menschen konnte ihn wieder zurückverwandeln. Dieser Mensch aber musste die Maus um ihrer selber willen als Freund gewinnen, ohne zu wissen, dass Casemir ein verwunschener Mensch war. Da aber alle Menschen Mäuse jagten und ihre Katzen auf sie hetzten, war es Casemir nicht gelungen, einen Freund zu finden. Bis er Anton traf. Ihm aber durfte er nicht erzählen, dass er in Wirklichkeit ein verzauberter Junge war, damit die Freundschaft zu Anton ihn vielleicht eines Tages erlösen könnte.

Viele Monate lang trafen sich Prinz Anton und die Maus Casemir am Ufer des Flusses und viel Spaß hatten sie miteinander. Doch diese glücklichen Tage sollten nicht lange dauern. Der Hexenmeister, der Casemir verhext hatte, bedrohte das Land des Prinzen.

Als Prinz Anton von der Bedrohung seines Königreichs erfuhr, war er bereit, alles zu tun, um sein Land und sein Volk zu schützen.

Doch er wusste nicht, wie er den bösen Zauberer besiegen konnte.

Casemir, der inzwischen mehr über Zauberei wusste als Prinz Anton, erzählte seinem Freund von einem uralten Zauberbuch, dass tief im Herzen des Berges liegen sollte, der hinter dem Palast des Königs aufragte.

„Vielleicht“, so sagte Casemir, „finden wir in dem Buch einen Zauberspruch, der uns gegen den bösen Hexenmeister hilft.“

Drei Tage und drei Nächte bestieg Prinz Anton den Berg, Casemir in seiner Jackentasche mit sich tragend. Viele Wege gingen sie, oft in die Irre. Manchmal mussten sie bergab steigen, um auf einem anderen Weg bergauf steigen zu können. Meist trug Prinz Anton Casemir, aber immer wieder musste er von Casemir den Weg erkunden lassen, wenn er selber nicht weiterkam. Dann kam Casemir die Maus zurück und sagte „Hier führt kein Weg weiter, wir müssen einen anderen Pfad suchen.“

Oder er sagte: „Wir sind richtig hier, Prinz Anton. Der Weg wird gut.“

Endlich, zur Mitte der Nacht des dritten Tages, erreichten sie den Gipfel des Berges. Dort, zwischen Schnee, Eis und Felsblöcken, fand Casemir den Eingang einer Höhle. Wie gewohnt ging er vor, um den Weg zu erkunden. Aber schnell wie der Blitz kam er zurückgerannt.

„Dort drinnen gibt es eine große, steinerne Halle in deren Mitte sich ein Sockel befindet. Darauf liegt das uralte Zauberbuch. Aber, Prinz Anton, der Boden dieser Halle wimmelt von hunderten Katzen.“ Casemir zitterte vor Angst.

„Hab keine Furcht“, sagte Prinz Anton. Er nahm Casemir auf und verbarg ihn unter seiner Wäsche an seinem Leib. So schritt er in die Höhle. Casemir hatte nicht gelogen. Hunderte Katzen und Kater rekelten sich auf dem Boden der Höhle. Sie streunten durch die Gänge, schnurrten an den Ecken oder lagen auf Felssimsen und schliefen. Einige betrachteten Prinz Anton.

Andere kümmerten sich nicht um ihn. Ein paar maunzten, erhoben sich und strichen um seine Beine. Es war, als bettelten sie darum, gestreichelt zu werden, so wie das Katzen halt nach Katzenart tun.

Anton kümmerte sich nicht um die Katzen. Er schritt ruhig durch die steinerne Halle bis zu dem Sockel. Dort nahm er das uralte, staubige Buch auf, klemmte es sich unter den Arm und schickte sich an, die Halle wieder zu verlassen. Im selben Moment aber, als Prinz Anton das Buch anfasste, wurde der älteste der Kater wach. Er war der Anführer der ganzen Schar, hatte nur noch ein Auge und ihm fehlte ein halbes Ohr.

„Mauuuuuu“, raunzte er langezogen und starrte Anton an. Einige andere Katzen und Kater wurden wach und wandten sich dem Eindringling zu. Anton schritt schneller aus.

Zwei erfahrene Katzen zwängten sich durch ihre Artgenossen, maunzten immer lauter und just als Anton die Höhle verließ, griffen sie ihn an. Die eine krallte sich in Antons Arm, die andere an die Stelle an seinem Leib, an dem sich Casemir die Maus befand. Anton schleuderte die Katze an seinem Arm davon, riss die andere ebenfalls ab und hastete hinaus. Draußen suchte er sich einen geschützten Platz, legte das Buch zur Seite und, obwohl er selber heftig am Arm blutete, griff er unter seine Kleider zu Casemir der Maus. War er selber schon verletzt durch den Angriff der Katze, so hatte es die Maus Casemir schlimm erwischt. Tiefe Wunden hatten die Katzenkrallen im Rücken der Maus hinterlassen. Ganz schwach hob sich die kleine Brust der Maus und Anton legte sie vorsichtig in ein Moosbett, vor Wind und Wetter geschützt nahe an einem Felsen.

„Casemir“, flüsterte Anton. „Casemir, was soll ich tun?“

„Besiege den Hexenmeister“, wisperte die Maus.

E war so schwach, dass Anton die Stimme kaum hörte.

„Aber ohne dich?“

„Dein Volk ist wichtiger als eine Maus.“ Und mit diesen Worten schloss Casemir die Augen und hörte auf zu atmen.

„Nichts ist wichtiger als ein guter Freund“, schrie Prinz Anton voller Schmerz. Er nahm den Körper seines Freundes in die Hände, küsste das spitze Näschen und legte ihn vorsichtig wieder auf das Moos.

„War es all das wert wenn dabei ein Freund stirbt?“, rief er traurig und er weinte, wie er noch nie in seinem Leben geweint hatte. Tränen liefen über seine Wangen und die Nase. Weil er sich aber dabei über Casemir gebeugt hatte, tropften diese Tränen auf die tote Maus.

Es waren reine Tränen der Trauer um einen verlorenen Freund. Jeweils eine benetzte die geschlossenen Augen Casemirs.

Da aber erzitterte der Körper der Maus einmal. Weil Prinz Anton aber so weinte, bemerkte er es nicht und eine dritte Träne fiel auf die Brust Casemirs, da wo bei Mäusen das Herz ist. Es war eine Träne aus dem linken Auge und sie kam direkt aus Antons Herz. Jetzt stieg ein dichter Nebel auf und Anton wich erschrocken zurück. Als sich nun aber der Nebel lichtet, lag an Stelle der Maus ein Junge in Antons Alter.

„Was …“, fragte Prinz Anton, doch dann versiegten ihm die Worte, denn er verstand nicht, was geschehen war. Der Junge vor ihm atmete einmal tief ein und öffnete die Augen. Ganz langsam setzte er sich auf, sah sich um, betrachtete seine Hände, Arme und Beine, als sähe er sie zum ersten Mal. Dann nahm er den weinenden Jungen vor sich wahr und seine Mine erhellte sich. „Prinz Anton“, flüsterte er.

„Wer … wer bist du?“, stotterte Prinz Anton.

„Ich bin Casemir, dein Freund. Ich war eine verzauberte Maus.“

Da schrie Prinz Anton erneut, dieses Mal aber vor Freude und sogleich lagen sich die beiden Jungen in den Armen. Und jetzt flossen Tränen der Freude aus ihren Augen. Mit leisen Worten erzählte Casemir seinem Freund, wie er zu einer Maus geworden war und Anton lauschte der Geschichte.

Nach einer Weile raffte sich Casemir auf, strich seine Locken zurück und sagte: „Noch immer bedroht der Hexenmeister dein Land. Lass uns sehen, was wir tun können.“

Aber sie konnten das Zauberbuch nicht lesen, war es doch in einer dieser alten Sprache verfasst, die kaum noch jemand verstand oder sprechen konnte.

„Ich weiß von einer Frau“, sagte Prinz Anton da. „Sie wohnt am Fuße des Berges, nahe am See.

Die Leute gehen zu ihr, wenn sie krank sind und Heilkräuter brauchen. Sie nennen sie ‚die Weise aus dem Feengarten‘, denn in ihrem Garten leben Feen, die zwischen den Blumen und Pflanzen umherfliegen. Vielleicht kann sie uns helfen.“

Wieder brauchten sie drei Tage um von dem Berg herabzusteigen. Erschöpft, müde und hungrig kamen sie an der Hütte der Weisen aus dem Feengarten an.

Die Frau stand in der Tür ihrer Behausung, bat sie herein und stärkte sie mit einer Suppe und einem heißen Kräutertrank. Während sie aßen und tranken erzählten die beiden Jungen der Weisen aus dem Feengarten ihr Anliegen. Die Weise nahm das Buch, blätterte darin, sagte ein paar Mal „Hm!“ und „Jaja!“. Dann verharrte ihr Finger in der Mitte des Buches auf ein paar Textzeilen.