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Bei der Eröffnungsfeier der Detektei Adam Starck & Partner wird Lizzie von ihrer Freundin Annabel Blum angesprochen: Ihr Kollege, der Systemadministrator Daniel Caldera, verhält sich in letzter Zeit eigenartig. Daniel arbeitet im Homeoffice und erledigt seinen Job tadellos. Er antwortet auf E-Mails und Chatnachrichten, aber telefonisch und persönlich ist er für Annabel nicht mehr zu erreichen. Sie hat den Eindruck, dass er sich verändert hat, und macht sich Sorgen um ihn. Da die Detektei sowieso noch keinen Auftrag hat und um Annabel einen Gefallen zu tun, beginnt Lizzie nachzuforschen. Adam indessen glaubt an einen Fall von Ghosting und verschmähter Liebe. Er nimmt Annabel nicht ernst. Doch schon sehr bald wird ihm klar, wie ernst die Angelegenheit ist und dass Lizzie und er selbst in Gefahr sind ...
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Seitenzahl: 127
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Ein junger Mann verschwindet - oder doch nicht? Adam Starck und seine Partnerin Lizzie Schmidt suchen einen Systemadministrator und stoßen auf ein geniales Verbrechen.
Bei der Eröffnungsfeier der Detektei Adam Starck & Partner wird Lizzie von ihrer Freundin Annabel Blum angesprochen: Ihr Kollege, der Systemadministrator Daniel Caldera, verhält sich in letzter Zeit eigenartig.
Daniel arbeitet im Homeoffice und erledigt seinen Job tadellos. Er antwortet auf E-Mails und Chatnachrichten, aber telefonisch und persönlich ist er für Annabel nicht mehr zu erreichen. Sie hat den Eindruck, dass er sich verändert hat, und macht sich Sorgen um ihn.
Da die Detektei sowieso noch keinen Auftrag hat und um Annabel einen Gefallen zu tun, beginnt Lizzie nachzuforschen. Adam indessen glaubt an einen Fall von Ghosting und verschmähter Liebe. Er nimmt Annabel nicht ernst. Doch schon sehr bald wird ihm klar, wie ernst die Angelegenheit ist und dass Lizzie und er selbst in Gefahr sind ...
J. H. Willem lebt in Hamburg und ist neben seiner Tätigkeit als Autor Unternehmensberater zum Thema Cloud Computing. Seine Freizeit verbringt er am liebsten mit seiner Frau auf einem Segelboot auf der Ostsee. Die Idee zur Kurzromanserie Adam Starck entstand aus der Beschäftigung mit Heftromanen und der Begeisterung für gut gemachte Fernsehserien – der Autor ist bekennender Binge-Watcher.
Was bisher geschah . . .
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Adam Starck ist ein ehemaliger Kriminalhauptkommissar, er lebt in einer kleinen Mietwohnung im Westen Hamburgs. Vor etwa sechs Monaten war bei einem heftigen Schusswechsel im Luxusrestaurant Epicure seine damalige Dienstpartnerin erschossen worden. Die genauen Umstände der Schießerei konnten nie aufgeklärt werden. Bekannt ist nur, dass zur gleichen Zeit ein geheimnisvolles Treffen von Geschäftsleuten im Restaurant stattgefunden hatte. Allerdings konnte keiner der Teilnehmer je identifiziert werden.
Angesichts der schleppenden Untersuchungen hatte Adam den Verdacht gehabt, dass auch Führungspersonal der Polizei in den Fall verwickelt gewesen war. Er hatte auf eigene Faust ermittelt und war deshalb heftigen Anfeindungen ausgesetzt gewesen, vor allem durch seinen Vorgesetzten, Kriminaloberrat Karl Lehmann, und seinen Kollegen, Kriminalhauptkommissar Claus Edmond. Der Konflikt war eskaliert und hatte zu Adams Zwangspensionierung geführt.
Wenige Wochen danach, Adam hatte gerade angefangen sich an sein neues Leben als Frühpensionär zu gewöhnen, entdeckte er zusammen mit seiner Nachbarin, der IT-Sicherheitsexpertin Lizzie Schmidt, eine Leiche. Ihr Nachbar, Eddie Wilkens, ein Student, lag tot in seiner Wohnung, offenbar Opfer eines Gewaltverbrechens.
Die Polizei nahm sofort einen missglückten Einbruch an und betrachtete den Fall schnell als abgeschlossen. Zu schnell, nach Adams und Lizzies Ansicht. Sie begannen eigene Nachforschungen und stießen auf den einflussreichen Geschäftsmann Alfred Ophoven, der offenbar sowohl mit dem Fall Eddie Wilkens als auch mit der Schießerei im Epicure in Verbindung stand.
Adam und Lizzie fanden heraus, dass Eddie kein harmloser Student war, sondern Teil eines internationalen Netzwerks von Geldkurieren, die illegale Transaktionen in Bitcoin abwickelten. Nachdem sie unter Lebensgefahr den Fall aufgeklärt hatten, wurden die wahren Hintergründe von der Polizei vertuscht. Ophovens Rolle blieb im Dunkeln.
In Eddies Sachen hatte Lizzie einen USB-Stick mit einer größeren Menge von Bitcoins gefunden, die offenbar niemand vermisste. Adam und Lizzie verwendeten das Geld als Startkapital für die Gründung ihrer eigenen Detektei: Adam Starck & Partner.
»Ich weiß, wie Eier schmecken, natürlich«, sagte Alice, die ein sehr aufrichtiges Kind war; »aber kleine Mädchen essen genauso oft Eier wie Schlangen, weißt du?«
»Das glaube ich nicht«, sagte die Taube; »aber wenn sie das tun, dann bist du eben auch eine Art Schlange, mehr kann ich dazu nicht sagen. «
Lewis Caroll
Daniel Caldera blinzelte in die Mittagssonne, als er aus dem südwestlichen Ausgang des Dammtorbahnhofs trat Anfang März hatte die Sonne schon Kraft, stand aber mittags noch tief. Er öffnete mit einer Hand umständlich das Schloss an seinem Rennrad, während er mit der anderen einen großen Kaffeebecher und ein Sandwich balancierte, das er sich eben zur Mittagspause geholt hatte. Dann schob er gemächlich sein Rad zu Planten un Blomen, wo er sich auf eine Bank in der Sonne setzte. Er begann sein Sandwich zu verzehren und las dabei auf seinem Handy.
»Hallo, kannst du mir helfen?«
Daniel schrak auf und hätte sich fast verschluckt. Vor ihm stand eine junge Frau, Mitte zwanzig. Sie sah ihn freundlich an, hielt den Kopf leicht zur Seite geneigt und warf dabei ihre langen blonden Haare über ihre Schulter nach hinten.
Daniel lächelte sie an. »Ganz bestimmt sogar, aber ich geb dir nichts von meinem Sandwich ab.«
»Das würde ich auch nie von dir verlangen«, sagte sie und funkelte ihn mit großen, blauen Augen an. »Obwohl es zum Anbeißen aussieht.«
»Na dann ist ja alles prima. Was kann ich denn für dich tun?«
»Also, ich habe gleich ein Vorstellungsgespräch, das muss ganz in der Nähe sein, aber ich finde die Firma nicht. Warte mal, ich zeig’s dir.« Sie packte ihr Handy aus und setzte sich neben Daniel. Dabei rückte sie nahe an ihn heran und schlug ihre langen Beine übereinander.
Daniel atmete tief ein. Sie wischte ein paar Mal auf ihrem Handy, und als sie die Adresse gefunden hatte, lehnte sie sich zu ihm, um sie ihm zu zeigen. Sie duftete nach teurem Parfum. Ihre Haare fielen ihr ins Gesicht. Mit einer Handbewegung strich sie sie beiseite und warf sie mit einer leichten Drehung ihres Kopfes über ihre Schulter.
»Oh, wie ungeschickt von mir.« Mit einer schnellen Bewegung fing sie Daniels Kaffeebecher, der zwischen ihnen gestanden hatte, auf. »Jetzt hätte ich beinahe deinen Kaffee verschüttet.«
»Vorsicht!«, rief Daniel und rückte ein wenig von ihr ab.
»Alles gut, hab ihn«, sagte sie und legte ihre Hand auf Daniels Arm. »Nichts passiert.«
Daniel war wie elektrisiert von ihrer Berührung. Er sah ihr fasziniert in die Augen. »Ich heiße übrigens Daniel, Daniel Caldera.«
»Ich bin Tessa. Schön dich kennenzulernen. Ich bin gerade hergezogen und kenne noch niemanden. Du lebst bestimmt schon lange in Hamburg, nicht wahr?Eine wunderbare Stadt. Ich wollte schon immer hierher kommen.«
»Die schönste Stadt der Welt, sagen die Hamburger. Ich bin erst seit ein paar Jahren hier. Eigentlich komme ich aus Portugal, aus einem kleinen Dorf an der Küste. Aber der Job hat mich hierher verschlagen. Zuhause gibt’s nicht so viel zu tun für IT Spezialisten.«
»Scheint auf jeden Fall kein schlechter Job zu sein, wenn man im Park in der Sonne sitzen und Kaffee trinken kann.«
Daniel nahm schmunzelnd seinen Becher und trank einen Schluck. »Ja und nein. Ich bin seit zwei Jahren im Home-Office. Und solange ich meinen Job gut mache, interessiert sich niemand dafür, wann und wie viel ich arbeite. Und mein Chef, der versteht sowieso nicht, was ich eigentlich mache. Der ist zufrieden, wenn sich keiner beschwert. Also kann ich mich bei schönem Wetter durchaus mal zwei Stunden in die Sonne setzen.« Daniel grinste und nahm noch einen Schluck von seinem Kaffee. »Ich bin Systemadministrator in einer großen Firma, der Gum vom Dienst, sozusagen.« Daniel schnitt eine Grimasse und winkte scherzhaft mit beiden Händen.
»So, so«, erwiderte Tessa. »Kaum bin ich in Hamburg, lerne ich gleich einen Guru kennen. Das klingt ja wahnsinnig aufregend. Aber ich muss jetzt erst mal meinen hoffentlich neuen Arbeitgeber finden. Sag mal, ist alles okay mit dir? Du bist plötzlich etwas blass.«
»Alles gut, mir ist nur ein wenig schwindlig, aber das geht bestimmt gleich vorbei. Wahrscheinlich habe ich heute zu viel Kaffee getrunken.« Daniel wischte sich mit der Hand einige Schweißperlen von der Stirn.
»Oder mit deinem Sandwich war etwas nicht in Ordnung. Soll ich dich irgendwo hinbringen? Vielleicht ist das eine Lebensmittelvergiftung, damit ist nicht zu spaßen.«
»Nein, nein, alles bestens. Ich ... ich ... ich weiß nicht ...«
»Los, lass uns mal aufstehen, vielleicht wird’s dann besser.« Tessa nahm Daniel unter den Arm und half ihm hoch. »Na siehst du, geht doch.«
»Wo gehen wir hin?«
»Wir gehen nur ein paar Schritte, damit dein Kreislauf wieder in Gang kommt. Leg deinen Arm um meine Schulter. So ist’s gut.«
»Was machen all die Leute hier. Warum haben die’s so eilig? Wo wollen die alle hin? Und wo ist überhaupt mein Sandwich?«
»Daniel, dir geht's gar nicht gut. Ich glaube, ich bringe dich zu einem Arzt. Mein Auto steht zum Glück gleich um die Ecke.«
»Wir können auch mein Fahrrad nehmen. Wo ist mein Fahrrad. Lass uns zum Arzt fahren.«
Schließlich standen sie vor einer schwarzen Limousine mit getönten Scheiben. Ein dunkel gekleideter, grimmig aussehender Mann Ende 40 mit Glatze und Henriquatre-Bart stieg aus der Fahrertür. Er nickte Tessa wortlos zu und öffnete die hintere, rechte Tür. Er sah sich um und schob Daniel wortlos in den Wagen. Ein anderer Mann, jünger als der erste und ebenfalls dunkel gekleidet, mit breitem Kinn, kantigen Gesichtszügen und einem militärisch kurzen Stoppelhaarschnitt, saß bereits auf dem Rücksitz und nahm Daniel in Empfang.
»Hallo Herr Doktor, mir geht’s gar nicht gut«, lallte Daniel. »Wo ist Tessa? Hallo Tessa, wo bist du? Ich liebe dich!«
»Nun setz dich mal schön hin«, sagte der Mann auf dem Rücksitz. »Ich habe hier eine Wundermedizin für dich.« »Ich brauche keine Medizin«, sagte Daniel und versuchte auszusteigen.
»Ganz ruhig. Du musst keine Angst haben, nur kleiner Piks und dann geht's dir gleich wieder gut. Und dann kommt die liebe Tessa wieder zu dir. Schön stillhalten!« Dann drückte er ihm eine Spritze in den Arm.
Daniel entspannte sich sofort. »Danke, Herr Doktor«, nuschelte er und sackte in sich zusammen.
Tessa ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Mit einer routinierten Bewegung band sie sich die Haare zu einem Pferdeschwanz und setzte ein schwarzes Basecap und eine Sonnenbrille auf.
Der Bärtige setzte sich wieder auf den Fahrersitz. Tessa wählte eine Nummer auf ihrem Handy, und als abgenommen wurde, sagte sie kurz: »Erledigt, wir haben ihn.« Sie legte ohne weiteren Kommentar auf.
»Na endlich hält er die Klappe« zischte sie. »Fahr schon los, oder willst du hier Wurzeln schlagen?«
Wenige Minuten später war Daniels Fahrrad verschwunden. Einige Tauben balgten sich um die Reste seines Sandwiches. Ein altes Ehepaar setzte sich auf die Bank. Kopfschüttelnd warf der Mann den halbvollen Kaffeebecher in den Papierkorb. Das winzige Loch, das die Injektionsnadel im Deckel hinterlassen hatte, fiel ihm nicht auf.
»Und du bist jetzt ein richtiger, echter Privatdetektiv? So wie Sherlock Holmes? Und Lizzie ist Doktor Watson?«
»Nun lass doch Adam mal Luft holen!« Timmys Mutter, eine Nachbarin von Adam und Lizzie, versuchte, sich das Lachen zu verkneifen.
»Und hast du auch eine Lupe und eine Pfeife und so eine komische karierte Mütze?« Der Fünfjährige gab nicht auf.
»Aber ja, natürlich sind wir echte Detektive, Lizzie und ich. Wir sind sozusagen beide Sherlock Holmes«, erklärte Adam mit ernster Mine. »Wir haben eine echte Lizenz und verfolgen jetzt böse Jungs ... «
»Und Mädchen«, warf Timmy ein.
»Ja, die natürlich auch«, Adam nickte lachend. »Und wenn du groß bist, kannst du bei uns als Doktor Watson anfangen. Wie findest du denn unser neues Büro?«
»Supertoll. Am besten ist dein Sessel, der schaukelt so schön, und man kann damit Karussellfahren, und der große Tisch da drüben mit dem Essen und den Süßigkeiten, der ist auch am besten.«
»Na, dann lauf mal los und hol dir welche, die gibt’s nur heute zur Eröffnung«, sagte Adam. »Beeil dich, bevor dir die Leute alles wegessen!«
Während Timmy seine Mutter zum Buffet schleifte, betrat Claire Muller das Büro, Adams ehemalige Kollegin bei der Kriminalpolizei. Adam ging strahlend auf sie zu.
»Claire, schön, dass du kommen konntest«, begrüßte er sie und nahm ihr den Mantel ab.
»Na hör mal, das lasse ich mir nicht entgehen: Adam Starck wird offiziell Privatdetektiv. Das ist die Sensation im Kommissariat.«
»Nicht schlecht, oder? Ich wette, Lehmann und Edmond suchen schon nach Ideen, um uns das Leben schwer zu machen.«
»Und ihnen fällt bestimmt was ein«, sagte Claire, »sei dir da mal sicher.«
»Kreativ sind sie ja. Ich fand übrigens, das war eine echte Meisterleistung, wie sie den Fall Eddie Wilkens in der Presse verdreht haben.«
»Ja, wir waren auch alle sehr beeindruckt. Lehmann hat uns was von Sachzwängen, politischen Notwendigkeiten und Weisungen von allerhöchster Stelle erzählt. Und er hat uns sehr deutlich gemacht, dass er keine weitere Diskussion über den Fall wünscht.«
»Könnte ja unangenehm für seinen Golfspezi Alfred Ophoven werden.«
»Vermutlich. Der ist übrigens ein ziemlich einflussreicher Strippenzieher. Mich wundert, dass wir nicht schon früher über ihn gestolpert sind. Scheint sich imHintergrund am wohlsten zu fühlen.«
»Und natürlich schlucken das wieder alle«, Adam schüttelte den Kopf.
»Hallo Claire, wie schön, dass du da bist.« Lizzie stürmte aus der Menge auf Claire zu und umarmte sie.
»Herzlichen Glückwunsch zur Gründung eurer Detektei«, rief Claire. »Ich habe euch was mitgebracht.« Claire zog ein kleines, in Seidenpapier verpacktes Paket aus ihrer Handtasche und drückte es Lizzie in die Hand. Lizzie öffnete es vorsichtig, zum Vorschein kam ein kunstvoll mit japanischen Schriftzeichen und Ornamenten besticktes Stoffsäckchen.
»Das ist ein Omamori, ein japanischer Glücksbringer. Kommt aus einem Tempel in Kyoto, hab ich von meiner Japanreise letztes Jahr mitgebracht. Das bringt euch Glück und Erfolg für eure Detektei. Und ihr dürft auf gar keinen Fall das Säckchen öffnen, sonst wirkt es nicht mehr.«
»Das ist ja großartig, vielen Dank«, sagte Lizzie, »das bekommt einen Ehrenplatz im Besprechungsraum. Ich wollte schon immer mal nach Japan, da sollen ja hervorragende Kriminalisten herkommen. Komm mit, ich zeig dir das Büro.«
Die Räume lagen in einem ehemaligen Industriegebäude in der Lagerstraße, mitten im Schanzenviertel. Direkt unter ihnen war ein spanischer Lebensmittelmarkt. Die Detektei bestand hauptsächlich aus zwei großzügigen Büros, je eines für Adam und Lizzie. Beide waren schlicht aber geschmackvoll eingerichtet. Daneben gab es noch zwei kleinere Räume, die für ein Sekretariat und als Bedarfsbüro vorgesehen waren. Außerdem gab es einen großen Besprechungsraum, in dem das Buffet aufgebaut war. Alles war frisch renoviert.
»Verhungern werden wir hier nicht«, schwärmte Lizzie und zeigte auf den Fresskorb, den Don Pablo de la Fuente, der schrullige Eigentümer des Ladens ihnen zum Einzug geschenkt hatte.
»Nicht schlecht«, sagte Claire, als sie in Adams Büro standen, »hier würde ich mich auch wohlfühlen.«
»Also, wenn du Interesse hast ... «
»Nee, lass mal. Noch kann ich's bei der Behörde ganz gut aushalten«, grinste Claire. »Aber sag mal, das muss doch ganz schön teuer gewesen sein, das hier einzurichten.«
»Na ja, schon ein wenig«, antwortete Lizzie, »aber – ähm – wir haben unsere Ersparnisse zusammengelegt und noch etwas von der Bank dazubekommen, dann ging das schon.« Lizzie nestelte an den Blumen, die auf dem Beistelltisch standen. »Komm mit, ich zeige dir mein Büro.«
Claire hatte eigentlich erwartet, dass in Lizzies Büro alles voller Computer stehen würde. Stattdessen sah sie nur einen großen Monitor, einen Laptop und eine Tastatur auf ihrem Schreibtisch.
»Ich dachte immer, ihr Computerleute habt mindestens fünf Rechner unter dem Schreibtisch und jede Menge Kabelsalat an eurem Arbeitsplatz.«
»Kabelsalat war gestern«, sagte Lizzie. »Heute ist alles in der Cloud. Wenn ich ein paar zusätzliche Computer brauche, dann miete ich sie mir einfach stundenweise in einem Rechenzentrum.«