Projekt Rhein - Ingo S. Anders - E-Book

Projekt Rhein E-Book

Ingo S. Anders

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Beschreibung

Deutschland, 2050, mit knapp über vierzig Grad einer der kühleren Sommertage. Leonidas liegt im Schatten seiner Maispflanzen, als ihm eine Einladung des Bundeskanzlers übermittelt wird. Es geht um den längst ausgetrockneten Rhein ... Eine dystopische Kurzgeschichte.

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Seitenzahl: 32

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Projekt Rhein
Nachwort
Danke

Projekt Rhein

Von Ingo S. Anders

Buchbeschreibung:

Im Jahre 2050 ist brütende Hitze für die Menschen in in Deutschland nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Die vielen Flüchtlinge aus dem Süden drängen sich dicht an dicht mit Alteingesessenen auf enger werdendem Lebensraum. Zu viel Landfläche ging an das Meer verloren. An sauberem Trinkwasser dagegen mangelt es. Längst ist der Rhein ausgetrocknet ...

Über den Autor:

Ingo S. Anders - der Name ist Programm: Ingo schreibt anders. Mal hart, mal zart, oft queer, meist kurz. Und immer aus dem Bauch raus.

Kurze Geschichten schreibt der 1980 geborene ehemalige Verwaltungsfachangestellte seit 2006. Mit »Tobaksplitter« debütierte er mit einer Auswahl daraus. Verschiedene Texte sind in Anthologien erschienen.

Ingo lebt in Hamburg. Im Rheinland ist es ihm schon vor Jahren zu heiß geworden ...

Projekt Rhein

Eine Kurzdystopie

von Ingo S. Anders

© 2023 Ingo S. Anders, 1. Auflage

Alle Rechte vorbehalten

Coverdesign: Jessica Jübermann

ISBN 9783739214924

Herstellung und Verlag: BoD – Books on Demand, Norderstedt

Gewidmet meinem Neffen,

einem Vertreter der

Generationen Z und Alpha

Projekt Rhein

Die Hitze flimmerte über den grünen Halmen, als Leonidas den Blick über seine Ackerflächen schweifen ließ. Er war einer der wenigen, die dank der wasserreichen Lage in der Nähe der Elbe noch Dieselmais anbauen konnten.

Heute war es nur knapp über vierzig Grad, einer der kühleren Sommertage. Leonidas genoss es, draußen zu sein, wo die Luft sich ausnahmsweise milde bewegte. Auch als erwachsener Mann Mitte vierzig tat er das, was er schon als Kind am liebsten getan hatte, wenn es sonst nichts zu tun gab: Er legte sich ins Feld. Die Pflanzen spendeten nicht nur Schatten, sie kühlten die sie umgebende Luft.

»Herr Präsident! Herr Präsident!«

Leonidas gönnte sich den Spaß, noch eine Weile liegen zu bleiben und nicht auf die Rufe zu reagieren.

»Herr Präsident, wo sind Sie denn?«

»Wim, ich habe dir doch schon hundertmal gesagt: ›Herr Huber‹ reicht völlig.« Siezen war so was von oldschool. Alle normalen Menschen duzten sich. Er rappelte sich auf und klopfte oberflächlich den Hosenboden seiner kurzen Jeans sauber. Bei seinem ärmellosen Ripshirt versuchte er es gar nicht erst. Sein meist knappes Outfit zeigte viel seiner schwarzen Haut, was den Temperaturen geschuldet war. Viele Menschen fanden ihn attraktiv, das wusste er, auch wenn er sich nichts daraus machte. Komplimente zu seinen stets gepflegten Dreadlocks jedoch schmeichelten ihm.

Sein Assistent erblickte ihn und winkte ihm zu. »Herr Präsident, Sie sollen nach Hamburg.«

»Aus welchem Grund, Herr Timmerstra?«

»Der hat was von Rhein-Projekt gesagt. Dabei ist der doch schon lange ausgetrocknet. Der Rhein, nicht der Herr Bundeskanzler.« Das Versiegen der einstmals so wichtigen Wasserstraße Deutschlands als Folge des Abschmelzens der Alpengletscher, aus denen der Rhein den Großteil seines Wassers bezog, hatte Leonidas noch während seines Studiums miterlebt.

»Warum muss das denn zwingend vor Ort stattfinden? Können wir das nicht online besprechen wie sonst auch? Noch funktioniert das Internet.«

»Sie sollen sich da etwas anschauen an der Küste. Die brauchen Sie als Experten. Sie solln was begutachten. Genauer wollt er es nicht sagen.«

»Okay, Wim. Ich packe zusammen, Du bist ja sicher eh schon fertig. Pia soll mich hier vertreten. Mach Katharina für die Kutsche bereit, ich brauche nicht lange.« Katharina hatte er mit der Hand aufgezogen; sie leistete ihm schon viele Jahre treue Dienste und war immer noch sein bestes Pferd im Stall. Dasselbe könnte er wohl über Pia sagen, nur dass sie zu den Zweibeinern auf der Farm zählte. Bei diesem Gedanken schmunzelte Leonidas.