Proust - Samuel Beckett - E-Book

Proust E-Book

Samuel Beckett

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Beschreibung

Samuel Beckett ringt mit sechzehn Bänden Auf der Suche nach der verlorenen Zeit und mit jenem doppelköpfigen Ungeheuer der Verdammung und Erlösung: Der Zeit, der man nicht entrinnen kann. Denn wir sind nicht nur müder wegen gestern, wir sind anders, das Gestern hat uns deformiert. Von der schützenden Hand der abstumpfenden Gewohnheit – die es uns gefährlich, unsicher, schmerzhaft erscheinen lässt, wenn für einen Augenblick die Langeweile zu leben, ersetzt wird, durch das Leiden zu sein – bis zur unwillentlichen Erinnerung, vermisst Beckett pointiert das Universum Proust und scheint zuweilen mit ihm zu verschmelzen.

Ein unerschrockener Essay über Proust und zugleich unverhohlene Selbstauskunft Becketts. 1931 erschien Becketts erste Publikation Proust – die widerwillige Hommage an ein großes Vorbild.

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Seitenzahl: 113

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Cover

Titel

Samuel Beckett

Proust

Aus dem Englischen von Jochen Schimmang

Suhrkamp Verlag

Impressum

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eBook Suhrkamp Verlag Berlin 2023

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe der Bibliothek Suhrkamp 2023.

© Suhrkamp Verlag AG, Berlin, 2023© der Originalausgabe: Faber and Faber Ltd., London 2023. – Written 1930. Published by Chatto and Windus (London) 1931. First Grove edition 1957. John Calder 1965. All rights reserved by the Estate of Samuel Beckett. Alle Rechte vorbehalten. Wir behalten uns auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von §44b UrhG vor.

Der Inhalt dieses eBooks ist urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte vorbehalten. Wir behalten uns auch eine Nutzung des Werks für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG vor.Für Inhalte von Webseiten Dritter, auf die in diesem Werk verwiesen wird, ist stets der jeweilige Anbieter oder Betreiber verantwortlich, wir übernehmen dafür keine Gewähr. Rechtswidrige Inhalte waren zum Zeitpunkt der Verlinkung nicht erkennbar. Eine Haftung des Verlags ist daher ausgeschlossen.

Umschlaggestaltung: Willy Fleckhaus

eISBN 978-3-518-77206-5

www.suhrkamp.de

Motto

E fango è il mondo

Und Schlamm ist die Welt

Leopardi

Proust

Übersicht

Cover

Titel

Impressum

Inhalt

Informationen zum Buch

Cover

Titel

Impressum

Motto

Vorwort

Die Proustsche Gleichung

Die Gesetze der Erinnerung

Proust hatte ein schlechtes Gedächtnis

Von diesem janusköpfigen, dreihäuptigen, geschmeidigen Ungeheuer

Die Tragödie Albertine

Auf seiner Fahrt zum Hôtel Guermantes

In der schöpferischen wie in der zerstörerischen Zeit

Anmerkungen

Literaturhinweise

Fußnoten

Informationen zum Buch

Vorwort

Dieses Buch beschäftigt sich weder mit dem sagenumwobenen Leben und Tod von Marcel Proust noch mit dem Briefe schreibenden alten Waschweib, noch mit dem Dichter oder dem Verfasser der Essays und auch nicht mit dem Verhältnis von Selterswasser und Carlyles »schöner Flasche Sodawasser«. Ich habe es vorgezogen, die französischen Titel beizubehalten. Die Übersetzungen der Textstellen stammen von mir. Ich stütze mich auf die grauenhafte sechzehnbändige Ausgabe der Nouvelle Revue Française.

Die Proustsche Gleichung

Die Proustsche Gleichung ist niemals einfach. Die Unbekannte, die ihre Waffe aus einem Arsenal von Werten wählt, ist zugleich die Unerkennbare. Und die Natur ihrer Aktion steht unter zwei Vorzeichen. Bei Proust kann jeder Speer der Speer des Telephos sein. Dieser Dualismus innerhalb der Vielfalt soll genauer unter dem Aspekt des Proustschen »Perspektivismus« untersucht werden. Für eine solche Synthese ist es angemessen, sich die innere Chronologie der Proustschen Darstellung zu eigen zu machen und das doppelköpfige Ungeheuer der Verdammung wie der Erlösung zu untersuchen – die Zeit.

Das Gerüst für sein Werk enthüllt sich dem Erzähler in der Bibliothek der Fürstin von Guermantes (einstmals Mme. Verdurin), und die Eigenschaften seines Stoffs in der anschließenden Matinee. Das Buch nimmt in seinem Kopf Gestalt an. Er ist sich der vielen Zugeständnisse bewusst, die dem Literaten durch die Unzulänglichkeiten der literarischen Konvention abverlangt werden. Als Schriftsteller steht es ihm keineswegs völlig frei, die Wirkung von der Ursache abzulösen.

Zum Beispiel wird es nötig sein, die glänzende Schilderung subjektiven Begehrens durch die komische Darstellung äußerer Merkmale zu unterbrechen (zu entstellen). Es wird unmöglich sein, die Hunderte von Schablonen anzufertigen, die billigerweise noch zu den Gegenständen seines unvoreingenommensten Forschens gehören. Mit Bedauern unterwirft er sich dem geheiligten Lineal und Kompass der literarischen Geometrie. Aber er wird sich weigern, diese Unterwerfung auf räumliche Skalen auszudehnen, er wird sich weigern, die Größe und das Gewicht eines Menschen in den Maßen seines Körpers zu messen statt in denen der Jahre. In den abschließenden Worten seines Werks bestimmt er seine Position: »Aber wenn mir noch genug Zeit bliebe, mein Werk zu vollenden, würde ich es nicht versäumen, es mit dem Siegel jener Zeit zu versehen, die mir jetzt so eindringlich gegenwärtig war, und ich würde darin die Menschen, selbst auf die Gefahr hin, sie wie Ungeheuer erscheinen zu lassen, als Wesen beschreiben, die in der Zeit einen viel größeren Platz einnehmen als den beschränkten, der ihnen im Raum zugestanden ist, tatsächlich einen Platz, der über alle Maßen ausgedehnt ist, weil sie, wie in die Tiefe der Jahre getauchte Riesen, gleichzeitig all jene Epochen ihres Lebens berühren, die – durch viele Tage voneinander getrennt – so weit auseinanderliegen in der Zeit.«

Prousts Geschöpfe sind also Opfer dieser prägenden Kraft und dieses alles beherrschenden Phänomens – der Zeit; Opfer in der Art niedriger Organismen, die nur zwei Dimensionen kennen und plötzlich mit dem Geheimnis der Höhe konfrontiert werden: Opfer und Gefangene. Vor den Stunden und den Tagen gibt es kein Entrinnen. Auch nicht vor morgen und gestern. Vor dem Gestern gibt es kein Entrinnen, weil das Gestern uns umgeformt hat oder wir das Gestern umgeformt haben. Der Modus spielt dabei keine Rolle. Die Verformung hat stattgefunden. Gestern ist kein Meilenstein, den wir passiert haben, sondern nur ein Tagesstein auf dem ausgetretenen Pfad der Jahre und unabänderlich ein Teil von uns, in uns, schwer lastend und gefährlich. Wir sind wegen gestern nicht einfach nur erschöpfter, sondern anders, wir sind nicht länger das, was wir waren, bevor das Unheil namens gestern eintrat. Ein unheilvoller Tag, unheilvoll aber nicht unbedingt in dem, was er mit sich brachte. Die gute oder schlechte Disponiertheit des Objekts hat weder Realität noch Bedeutung. Die unmittelbaren Freuden und Leiden des Körpers und des Verstandes sind ebenso viele Überbefruchtungen. So wie es war, wurde es der einzigen Welt einverleibt, die Realität und Bedeutung besitzt, der Welt unseres Unbewussten, und sein Blick auf die Welt hat eine Verschiebung erfahren. Also befinden wir uns annähernd in der Situation des Tantalus, mit dem Unterschied, dass wir es zulassen, wie dieser gequält zu werden. Und möglicherweise ist das Perpetuum mobile unserer Enttäuschungen etwas abwechslungsreicher. Die gestrigen Erwartungen und Wünsche galten für das Ego von gestern, nicht für das von heute. Wir sind enttäuscht von der Nichtigkeit dessen, was wir gern Erfüllung nennen. Aber was ist die Erfüllung? Die Identifikation des Subjekts mit dem Objekt seines Verlangens. Dieses Subjekt ist – vielleicht mehrmals – auf dem Weg dorthin gestorben. Es ist ebenso unlogisch für Subjekt B, von der Banalität eines Objekts enttäuscht zu sein, das Subjekt A erwählt hatte, wie zu erwarten, jemandes Hunger könne gestillt werden, indem dieser seinem Onkel beim Essen zusieht. Selbst angenommen, durch eines der seltenen Wunder von Koinzidenz würde der Kalender der Tatsachen parallel zum Kalender der Gefühle laufen und es tritt der Fall ein, dass das Objekt des Verlangens (im striktesten Wortsinn jenes Leidens) vom Subjekt erreicht wird, dann ist die Kongruenz so vollkommen, der Moment der Erfüllung eliminiert so punktgenau den Moment des Verlangens, dass das Faktische das Unvermeidliche zu sein scheint, und wir, weil alle bewussten intellektuellen Anstrengungen fruchtlos sind, das Unsichtbare und Undenkbare als Wirklichkeit wiederherzustellen, unfähig sind, unsere Freude durch den Vergleich mit unserem Leid zu erkennen und zu schätzen. Willentliche Erinnerung (Proust wiederholt das ad nauseam) ist als Werkzeug der Evokation völlig untauglich und vermittelt ein Bild, das so weit von der Realität entfernt ist wie der Mythos unserer Vorstellungskraft oder jene Karikatur, die die unmittelbare Wahrnehmung uns liefert. Es gibt nur einen wirklichen Eindruck und einen adäquaten Modus der Evokation. Beides entzieht sich vollständig unserer Kontrolle. Diese Wirklichkeit und dieser Modus werden an geeigneter Stelle erörtert werden.

Aber die bösartige Raffinesse der Zeit in der Wissenschaft, Leiden zu schaffen, beschränkt sich nicht auf ihre Einwirkung aufs Subjekt, eine Einwirkung, die, wie gezeigt wurde, zu einer unaufhörlichen Veränderung seiner Persönlichkeit führt, deren dauerhafte Realität, wenn überhaupt, erst als retrospektive Hypothese begriffen werden kann. Das Individuum ist der Ort eines ständigen Umfüllprozesses, eines Umfüllens aus dem Gefäß, das die Flüssigkeit der künftigen Zeit enthält, tranig, blass und monochrom, in das Gefäß der vergangenen Zeit, deren Flüssigkeit durch den Strom ihrer Stunden bewegt und vielfarbig ist. Allgemein gesprochen, ist die erstgenannte unverfänglich, gestaltlos und ohne Charakter, fern jeder virtù der Borgias. Oberflächlich betrachtet, scheint sie in unserer Erwartungshaltung und im Nebel unseres selbstzufriedenen Willens zum Leben, in unserem verderblichen und unheilbaren Optimismus von aller Bitterkeit des Schicksals befreit zu sein: aufbewahrt für uns, aber nicht aufbewahrt in uns. Gelegentlich ist sie jedoch in der Lage, die Arbeit ihrer Kollegin zu unterstützen. Ihre Oberfläche braucht nur durch ein Datum aufgebrochen zu werden, durch irgendeine zeitliche Angabe, durch die wir die Tage zählen können, die uns von einer Bedrohung trennen – oder einer Verheißung. Swann etwa sieht in schmerzlicher Resignation den Monaten entgegen, die er im Sommer ohne Odette verbringen muss. Eines Tages sagt Odette: »Forcheville (ihr Liebhaber und nach dem Tod ihres Gatten ihr Ehemann) fährt Pfingsten nach Ägypten«. Swann übersetzt: »Ich werde Pfingsten mit Forcheville nach Ägypten reisen.« Die Flüssigkeit der künftigen Zeit gefriert, und der arme Swann, direkt mit der zukünftigen Realität von Odette und Forcheville in Ägypten konfrontiert, leidet noch schmerzlicher als in der bedauernswerten Verfassung, in der er sich ohnehin befindet. Der Wunsch des Erzählers, die Berma in Phädra zu sehen, wird viel stärker durch die Ankündigung »Die Türen werden um zwei Uhr geschlossen« beflügelt als durch Bergottes geheimnisvolle Bemerkung über »jansenistische Blässe und Sonnenmythos«. Die Gleichgültigkeit, mit der er sich von Albertine am Ende des Tages in Balbec verabschiedet, verwandelt sich in fürchterlichste Unruhe durch eine einfache Bemerkung, die diese an ihre Tante oder eine Freundin richtet: »Also, dann bis morgen um halb neun.« Die stillschweigende Überzeugung, über die Zukunft gebieten zu können, ist zusammengebrochen. Das künftige Ereignis kann nicht fixiert werden, seine Begleiterscheinungen können nicht erfasst werden, bevor es nicht definitiv festgesetzt und mit einem Datum versehen ist. Solange Albertine seine Gefangene war, beunruhigte ihn die Möglichkeit ihrer Flucht nicht ernsthaft, weil sie unbestimmt und abstrakt war wie die Möglichkeit des Todes. Welche Meinung wir auch immer über das Thema Tod haben, wir können sicher sein, dass sie bedeutungslos und unergiebig ist. Der Tod hat nicht von uns verlangt, ihm einen Tag zu reservieren. Die Werbetechnik ist durch eine ähnliche Überlegung revolutioniert worden. So werde ich angehalten, nicht nur Shepherds Abführmittel zu nehmen, sondern dies exakt um sieben Uhr zu tun.

Bisher haben wir ein bewegliches Subjekt vor einem idealen Objekt untersucht, das unveränderlich und unzerstörbar ist. Aber unsere gewöhnliche Wahrnehmungsweise beschäftigt sich nur mit gewöhnlichen Erscheinungen. Dass das Objekt frei von intrinsischen Einflüssen ist, ändert nichts an der Tatsache, dass es in Wechselwirkung mit einem Subjekt steht, das keine solche Immunität genießt. Der Beobachter steckt das beobachtete Objekt mit seiner eigenen Beweglichkeit an. Darüber hinaus sind wir, wenn es sich um einen Fall zwischenmenschlichen Verkehrs handelt, mit dem Problem eines Objekts konfrontiert, dessen Beweglichkeit nicht bloß eine Funktion des Subjekts ist, sondern unabhängig und personengebunden: zwei getrennte und immanente Dynamiken, die durch keinerlei synchronisierendes System miteinander verbunden sind. Um welches Objekt es sich also auch immer handelt, unser Hunger, es zu besitzen, ist per definitionem unersättlich. Im besten Fall kann alles, was in der Zeit geschieht (alles, was die Zeit erschafft), in der Kunst oder im Leben, nur stufenweise und durch eine Reihe partieller Aneignungen besessen werden – und niemals vollständig und auf einmal. Die Tragödie des Liebesverhältnisses Marcel – Albertine ist der Tragödientypus einer menschlichen Beziehung, deren Scheitern vorherbestimmt ist. Meine Analyse dieser zentralen Katastrophe wird diese zu abstrakte und willkürliche Feststellung von Prousts Pessimismus veranschaulichen. Doch für jeden Tumor gibt es ein Skalpell und eine Kompresse. Erinnerung und Gewohnheit sind Attribute des Krebsgeschwürs Zeit. Sie beherrschen noch die einfachste Proustsche Episode, und die Erkenntnis ihrer Mechanismen muss jeder besonderen Analyse ihres Gebrauchs vorhergehen. Sie sind die Strebepfeiler des Tempels, errichtet, um die Weisheit des Architekten in Erinnerung zu bringen, die zugleich die Weisheit aller Weisen ist, von Brahma bis Leopardi, die Weisheit, die nicht in der Befriedigung, sondern im Dahinschwinden des Verlangens besteht:

In noi di cari inganni

non che la speme, il desiderio è spento.

Auf holden Trug zu hoffen,

ja, ihn zu wünschen kann uns nichts mehr treiben.

Die Gesetze der Erinnerung

Die Gesetze der Erinnerung unterliegen den allgemeineren Gesetzen der Gewohnheit. Die Gewohnheit ist ein Kompromiss zwischen dem Einzelnen und seiner Umgebung oder zwischen dem Einzelnen und seinen gewachsenen Spleens, der Garant einer stumpfen Unverletzlichkeit, der Blitzableiter seiner Existenz. Gewohnheit ist der Ballast, der den Hund an sein Erbrochenes kettet. Atmen ist Gewohnheit. Leben ist Gewohnheit. Eher noch ist das Leben eine Aufeinanderfolge von Gewohnheiten, weil das Individuum eine Aufeinanderfolge von Individuen ist; da die Welt eine Spiegelung des Bewusstseins des Einzelnen ist (oder, wie Schopenhauer sagen würde, eine Objektivation seines Willens), muss der Pakt kontinuierlich erneuert werden, die Verbriefung freien Geleits immer auf den aktuellen Stand gebracht werden. Die Erschaffung der Welt erfolgte nicht ein für alle Male, sondern geschieht jeden Tag neu. Gewohnheit ist also der allgemeine Name für die zahllosen Verträge, die zwischen den zahllosen Subjekten, welche das Individuum ausmachen, und ihren zahllosen entsprechenden Objekten geschlossen werden. Die Übergangsperioden, die die aufeinanderfolgenden Gewöhnungen voneinander scheiden (denn durch kein Mittel irgendeiner makabren Transsubstantiierung können Grabtücher zu Windeln werden), repräsentieren jene bedrohlichen Abschnitte im Leben des Einzelnen, gefährlich, unsicher, schmerzhaft, geheimnisvoll und fruchtbar, in denen für einen Augenblick an die Stelle der Stumpfheit des Lebens das Leiden am Dasein tritt. (An dieser Stelle möchte ich schweren Herzens und zur Zufriedenheit oder Verärgerung aller halben oder kompletten Gide-Anhänger eine kurze Parenthese einschieben für all jene Analogistiker, die es fertigbringen, das