Psychoanalyse Und Erziehung - Darlan Almeida De Lima - E-Book

Psychoanalyse Und Erziehung E-Book

Darlan Almeida De Lima

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Beschreibung

Das Ziel dieses ersten Buches (entschuldigen Sie unsere Langatmigkeit und unsere Allergie gegen akademisch-neurotisches Methodologisieren), von dem wir glauben, dass es das erste von vielen sein wird, ist es, eine Lesart der Entwicklung von Freuds Denken über das Thema Erziehung vorzuschlagen. Wir haben eine detaillierte Analyse durchgeführt (wir bitten um Ihre Geduld), Buch für Buch, wobei wir die Passagen hervorgehoben haben, in denen Freud das Thema ERZIEHUNG behandelt, und zwar durch eine systematische, dynamische, thematische Lektüre, die in einem Verständnis der latenten Struktur von Freuds schriftlichen Manifesten gipfelt, so dass wir unsere geschätzten Leser zu einer Systematisierung des Freud schen Denkens zum Thema Erziehung führen werden, die wir Sie einladen, in diesem noch nie dagewesenen Werk zu schätzen.

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Seitenzahl: 364

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasPSYCHOANALYSE UND

ERZIEHUNG

ERZIEHUNG BEI

SIGMUND FREUD

Prof. Dr. hc Darlan De Almeida Lima http://lattes.cnpq.br/4241287452208410

Prof(a). Esp. Zínnia de Fátima Lima Freitas

http://lattes.cnpq.br/7985180628089975

[ 2 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Dados Internacionais de Catalogação na Publicação (CIP) (Câmara Brasileira do Livro, SP, Brasil) Lima, Darlan de Almeida

Psychoanalyse und erziehung [livro eletrônico] : erziehung bei Sigmund Freud / Darlan de Almeida Lima, Zínnia de Fátima Lima Freitas. -- Fortaleza, CE

: Ed.

dos Autores, 2024.

PDF

Bibliografia.

ISBN 978-65-00-94370-2

1. Ambiente escolar 2. Educação humanística 3. Freud, Sigmund, 1856-1939 - Crítica e interpretação 4. Gestão escolar 5. Psicanálise e educação 6. Psicologia educacional I. Freitas, Zínnia

de Fátima Lima. II. Título.

24-

221529

CDD-370.15

Índices para catálogo sistemático: 1. Educação e psicanálise

370.15

Eliane de Freitas Leite - Bibliotecária - CRB 8/8415

[ 3 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

“...Die Unklarheit des Auslegungskanons führt unweigerlich zu einem magistralen Effekt: In der Ungewissheit wird ein autorisierter Ausleger benötigt, da die Beweise verborgen sind. Wie in den Religionen begünstigt die unklare Bedeutung die Verbreitung von Meistern und Jüngern.”.

Fabio Herrmann

[ 4 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasZUSAMMENFASSUNG

Einleitung

BUCH

1:

VORPSYCHOANALYTISCHE

VERÖFFENTLICHUNGEN

UND

UNVERÖFFENTLICHTE SKIZZEN (1886-1899)

BUCH 2: STUDIEN ZUR HYSTERIE (1893-1895)

BUCH

3:

ERSTE

PSYCHOANALYTISCHE

VERÖFFENTLICHUNGEN (1893-1899)

BUCH 4: DIE TRAUMDEUTUNG (ERSTER TEIL)(1900)

BUCH 5: DIE TRAUMDEUTUNG (ZWEITER TEIL)UND ÜBER TRÄUME (1900-1901)

BUCH 6: ÜBER DIE PSYCHOPATHOLOGIE DES

TÄGLICHEN LEBENS (1901)

BUCH 7: EIN FALL VON HYSTERIE. DREI AUFSÄTZE

ZUR THEORIE DER SEXUALITÄT UND ANDERE

WERKE (1901-1905)

BUCH 8: CHISTES UND IHRE BEZIEHUNG ZUM

UNBEWUSSTEN (1905)

BUCH 9: JENSENS „GRADIVA“ UND ANDERE

WERKE (1906 - 1908)

[ 5 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

BUCH 10: ZWEI KLINISCHE GESCHICHTEN (DER

„KLEINE HANS“ UND DER „RATTENMANN“) (1909)

BUCH 11: FÜNF LEKTIONEN IN PSYCHOANALYSE,LEONARDO DA VINCI UND ANDERE WERKE

(1910[1909])

BUCH 12: DER FALL SCHEREBER, ARTIKEL ÜBER

TECHNIK UND ANDERE WERKE (1911-1913)

BUCH 13: TOTEM UND TABU UND ANDERE WERKE

(1913-1914)

BUCH

14:

DIE

GESCHICHTE

DER

PSYCHOANALYTISCHEN BEWEGUNG, ARTIKEL ZUR

METAPSYCHOLOGIE UND ANDERE WERKE (1914-1916)

BUCH 15: EINFÜHRUNGSVORLESUNGEN IN DIE

PSYCHOANALYSE (TEIL I UND II) (1915-1916) BUCH 16: EINFÜHRUNGSVORLESUNGEN IN DIE

PSYCHOANALYSE (TEIL III) (1916-1917) BUCH 17: GESCHICHTE EINER KINDERNEUROSE

UND ANDERE WERKE (1917-1919)

BUCH

18:

JENSEITS

DES

LUSTPRINZIPS,

GRUPPENPSYCHOLOGIE UND ANDERE WERKE

(1925-1926)

[ 6 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

BUCH 19: DAS ICH UND DAS ES UND ANDERE

WERKE (1923-1925)

BUCH 20: EINE AUTOBIOGRAPHISCHE STUDIE,HEMMUNGEN, SYMPTOME UND ÄNGSTE, DIE

FRAGE DER LAIENANALYSE UND ANDERE WERKE

(1925-1926)

BUCH 21: DIE ZUKUNFT EINER ILLUSION, DAS

UNBEHAGEN AN DER ZIVILISATION UND ANDERE

WERKE (1927-1931):

BUCH 22: NEUE EINFÜHRENDE VORLESUNGEN ZUR

PSYCHOANALYSE UND ANDERE WERKE (1932-1936)

BUCH

23:

MOISÉS

UND

MONOTHEISMUS,

GRUNDRISS DER PSYCHOANALYSE UND ANDERE

WERKE (1937-1939)

ÜBERLEGUNGEN ZUM INHALT DER 23 BÜCHER,DIE

FREUD

ZUM

THEMA

ERZIEHUNG

GESCHRIEBEN HAT:

1) Was könnte Freud vor der Psychoanalyse zumThema Erziehung beobachtet haben?

2) Worauf würde Freud achten, wenn er demStudium der Hysterie vor der Psychoanalyse den

[ 7 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasVorrang einräumt und das Thema Erziehungeinbezieht?

3) Was waren die ersten Fakten, die Freudfestgestellt haben könnte, als er nach dem Studiumder Hysterie mit dem Studium der Psychoanalysebegann, die das Thema der Erziehung einbezieht?

4) Was hätte Freud zunächst in der Traumdeutungfeststellen können, als er nach dem Studium derHysterie mit dem Studium der Psychoanalysebegann und dabei das Thema der Erziehungeinbezog?

5) Was hätte Freud bei der Untersuchung derTraumdeutung im Zusammenhang mit dem Themader Erziehung weiterhin feststellen können?

6) Welche Hypothesen zur Psychopathologie desAlltags hätte Freud nach seinen Studien zurTraumdeutung unter Einbeziehung des ThemasErziehung aufstellen können?

7) Was könnte Freud über die Theorie derSexualität

nach

der

Psychopathologie

des

Alltagslebens unter Einbeziehung des Themas derErziehung beobachtet haben?

8) Was könnte Freud über Sexualität und Witze imZusammenhang mit dem Unbewussten unter

[ 8 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasEinbeziehung des Faches Erziehung theoretisierthaben?

9) Was könnte Freud über das Unbewusste und dieIdealisierung des Wunsches nach Liebe undSexualität (Jensen-Gradient) gesagt haben, wobeier das Thema Erziehung mit einbezieht?

10) Was könnte Freud über die Idealisierung desWunsches nach Liebe und Sexualität und dieklinischen Geschichten vom „Kleinen Hans“ unddem „Rattenmann“, die das Thema Erziehungbetreffen, gesagt haben?

11) Was könnte Freud nach den klinischenGeschichten vom „Kleinen Hans“ und dem

„Rattenmann“ und den fünf Lektionen derPsychoanalyse und dem Fall Leonardo da Vinciunter dem Aspekt der Erziehung verstandenhaben?

12) Was könnte Freud nach den fünf Lektionen derPsychoanalyse und dem Fall Leonardo da Vincisowie dem Fall Schereber und den Artikeln über dieTechnik, die das Thema Erziehung betreffen,verstanden haben?

13) Was könnte Freud nach dem Fall Schereberund den Artikeln über die Technik und die Totem-und Tabufrage, die das Thema Erziehung betreffen,verstanden haben?

[ 9 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

14) Was könnte Freud nach der Totem- undTabufrage

und

der

Geschichte

der

psychoanalytischen

Bewegung

und

der

Metapsychologie verstanden haben, wenn es umdas Thema Erziehung geht?

15) Was könnte Freud nach der Frage nach derGeschichte der psychoanalytischen Bewegung undder

Metapsychologie

und

den

Einführungsvorlesungen in die Psychoanalyseverstanden haben, wenn es um das ThemaErziehung geht?

16) Was hätte Freud über die Frage derEinführungsvorlesungen in die Psychoanalyse, diedas Thema der Erziehung betrifft, noch mehrverstehen können?

17) Was hätte Freud nach der Frage derEinführungsvorlesungen in die Psychoanalyse undder

Geschichte

der

Kinderneurose

unter

Einbeziehung des Themas Erziehung verstehenkönnen?

18) Was könnte Freud nach der Frage nach derGeschichte einer infantilen Neurose und nachJenseits

des

Lustprinzips

und

der

Gruppenpsychologie verstanden haben, wenn esum das Thema Erziehung geht?

[ 10 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas19) Was hätte Freud nach der Frage von Jenseitsdes Lustprinzips und der Gruppenpsychologie, demIch und dem Es, unter Einbeziehung des ThemasErziehung, verstehen können?

20) Was hätte Freud nach der Frage nach dem Ichund dem Es und einer autobiographischen Studie,den Hemmungen, den Symptomen und der Angst,der

Frage

nach

der

Laienanalyse,

unter

Einbeziehung des Faches Erziehung verstehenkönnen?

21) Was hätte Freud nach der Frage nach demautobiographischen Studium, den Hemmungen,den Symptomen und der Angst, der Frage nach derLaienanalyse und der Zukunft einer Illusion undder Malaise der Zivilisation unter Einbeziehung desThemas der Erziehung verstehen können?

22) Was könnte Freud nach der Frage nach derZukunft einer Illusion und der Malaise derZivilisation und den neuen Einführungsvorlesungenzur Psychoanalyse verstanden haben, die dasThema der Erziehung einbeziehen?

23) Was könnte Freud nach der Frage der neuenEinführungsvorlesungen zur Psychoanalyse undMoses und der Monotheismus und andere Skizzen,die das Thema Erziehung betreffen, verstandenhaben?

[ 11 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasABSCHLIESSENDE ÜBERLEGUNGEN:

KONSULTIERTE BIBLIOGRAPHIE:

[ 12 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasEINFÜHRUNG

Seit wir uns selbst verstehen wollen, haben wir versucht, unseren Geist für die Offenbarung der Bedeutung wissenschaftlicher Erkenntnisse zu öffnen, indem wir geforscht, gelesen und über die Fakten meditiert haben. Wir wissen, dass wir nicht die absolute Fähigkeit haben, (die Wahrheit) zu sehen, weil wir glauben, dass nur der Schöpfer sie hat, wofür wir dankbar sind; aber wir können teilen, was wir gelernt haben. Das Ziel dieses ersten Buches (entschuldigen Sie unsere Langatmigkeit und unsere Allergie gegen akademisch-neurotisches Methodologisieren), von dem wir glauben, dass es das erste von vielen sein wird, ist es, eine Lesart der Entwicklung von Freuds Denken über das Thema Erziehung vorzuschlagen. Wir haben eine detaillierte Analyse durchgeführt (wir bitten um Ihre Geduld), Buch für Buch, wobei wir die Passagen hervorgehoben haben, in denen Freud das Thema "ERZIEHUNG" behandelt, und zwar durch eine systematische, dynamische, thematische Lektüre, die in einem Verständnis der latenten Struktur von Freuds schriftlichen Manifesten gipfelt, so dass wir unsere geschätzten Leser zu einer Systematisierung des Freud'schen Denkens zum Thema Erziehung führen werden, die wir Sie einladen, in diesem noch nie dagewesenen Werk zu schätzen.

[ 13 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH 1 - PRÄSYCHOANALYTISCHE

VERÖFFENTLICHUNGEN

UND

UNVERÖFFENTLICHTE SKIZZEN (1886-1899)

Freud begann damals, über die Erziehung zusprechen, da er der Meinung war, dass dieErziehung als Werkzeug für die übertriebeneSentimentalität und Sensibilität der privilegiertenKlassen die Ursache der Hysterie sein könnte:

In der Behandlung der Neurose verursacht ernsthafte intellektuelle Arbeit, auch wenn sie anstrengend ist, selten Hysterie, obwohl andererseits diese kritische Schlagfertigkeit an

die

Erziehung

der

besseren

Gesellschaftsschichten gerichtet werden kann, die eine übertriebene Kultivierung des Gefühls und der Sensibilität anstrebt. Seite 47

Er stellte auch fest, dass die soziale Erziehung der damaligen Zeit in unangemessener Weise demotivierend und repressiv war und intensive psychische Wirkungen von Selbstmitleid und Ängsten hervorrief: Augusto Forel schreibt in seiner Rezension des Hypnotismus, dass die gesamte soziale Erziehung

des

Menschen

auf

der

Verdrängung

falscher

Ideen

und

Motivationen und ihrer Ersetzung durch bessere beruht; und dass das Leben täglich

[ 14 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas psychische Wirkungen in allen Menschen hervorbringt, die zwar im Wachzustand auf sie einwirken, aber viel intensivere Veränderungen in ihnen hervorrufen als die, die durch die Suggestion eines Arztes hervorgerufen werden, der versucht, eine schmerzhafte oder beunruhigende Idee durch die Wirksamkeit einer Gegenidee zu beseitigen Seite 71-72

Freud verknüpfte ein scheinbar gutes Verhalten, das als Verdrängung erlernt wurde, mit zerstörerischen Gegenkräften in der Psyche junger Menschen, die sie zu einer hysterischen Erschöpfung als Ergebnis einer gegen ihren Willen durchgeführten Verdrängung führten, verursacht durch die Erziehung seiner Zeit: Was den Ursprung der hysterischen Symptome gegen den Willen betrifft, hat Charcot (im ersten Band seiner Leçons du Mardi) festgestellt, dass gerade gut erzogene und wohlerzogene Kinder unter hysterischen Anfällen leiden, bei denen sie allen Arten von Ungehorsam, allen Arten von schlechter Erziehung und schlechtem Benehmen freien Lauf lassen. Es sind die Gruppen von verdrängten Ideen - mühsam verdrängt -, die in diesen Fällen ins Spiel kommen, und zwar durch das Wirken einer Art Gegenwillen, wenn die Person der hysterischen Erschöpfung zum Opfer fällt.

Vielleicht ist der Zusammenhang in Wirklichkeit noch enger, da der hysterische Zustand möglicherweise durch mühsame Verdrängung hervorgerufen wird; Seite 96

[ 15 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Er sagte auch, dass es Ängste gab, die mit körperlicher

Anspannung

und

psychologischer

Verweigerung einhergingen, als die Erziehung es den Jugendlichen damals schwer machte, über Sex zu sprechen:

Er führt die Ängste der Jungfrauen an. In diesem Fall ist das Gedankengut, das die körperliche Spannung auffangen sollte, noch nicht oder nur unzureichend vorhanden; hinzu kommt eine psychische Verweigerung, die eine sekundäre Folge der Erziehung ist.

Seite 144

Er sagte, dass Genetik, Erfahrungen und Erziehung (trotz der Möglichkeit, einen hysterischen Zwang zu provozieren) zwingende und gerechtfertigte Gründe seien, da sie das individuelle Ich des Menschen formen und daher ein positiver Aspekt der Erziehung sind: Wenn er von hysterischem Zwang spricht, sagt er, dass übermäßig intensive Ideen auch normal vorkommen. Sie geben dem Ego Individualität. Sie überraschen uns nicht, wenn wir ihre genetische Entwicklung (Erziehung,

Erfahrungen)

und

ihre

Beweggründe kennen. Wir sind daran gewöhnt, diese übermäßig intensiven Ideen als das Produkt von zwingenden und gerechtfertigten Motiven zu betrachten.

Seite 266

Er stellte fest, dass es normal ist, dass die Befriedigung, die sich aus dem Wunsch ergibt, durch die

[ 16 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Erziehung mit einer bestimmten Überlegung verbunden wird, wobei sich die Erwartung durch das Lernen aus der Wahrnehmung in motorische Aktivität entlädt, was ein weiterer positiver Faktor für die Erziehung ist: In einem Versuch, die normalen Prozesse darzustellen, stellt er fest, dass die Erfahrung der Befriedigung eine Assoziation zwischen

diesem

Kern

und

einem

Wahrnehmungsbild

(dem

Bild

des

Begehrens) und der Information einer Bewegung ([Information des] reflexiven Teils der spezifischen Handlung) hervorruft.

Die Ausbildung und Entwicklung dieses primitiven Ichs findet in einem sich wiederholenden Zustand des Begehrens statt, d.h. in Zuständen der Erwartung. Es

[das Ich] lernt zunächst, dass es die motorischen Bilder erst dann kathexieren darf, so dass es zu einer Entladung kommt, wenn bestimmte Bedingungen aus der Wahrnehmung erfüllt sind. Seite 282

Darüber hinaus stellte Freud fest, dass die Erziehung auch einen normalen Prozess der neuronalen biologischen

Aneignung

und

Entladung

des

Unlustmechanismus des Nervensystems beinhaltet: In Bezug auf den Versuch, normale Prozesse darzustellen, sagt er, dass alles, was ich die biologische Aneignung des Nervensystems nenne, meiner Meinung nach durch eine Drohung mit Unlust dieser Art dargestellt wird, deren Wirkung darin besteht, dass die Neuronen, die zur Freisetzung von Unlust

[ 17 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas führen, nicht kathexisiert werden. Dies stellt die primäre Abwehr dar, eine verständliche Folge der Grundtendenz des Nervensystems.

Der Unmut bleibt das einzige Mittel der Erziehung. Seite 283

Beeinflusst von diesen Ereignissen, fügteFreuds Vision der Erziehung vor dem Aufkommender Psychoanalyse einige weitere Prämissen hinzu:

*

Das

Werkzeug

der

übertriebenen

Sentimentalität

und

Sensibilität

der

privilegierten Klassen könnte die Ursache für die Hysterie sein, die in unangemessener Weise demotivierend und repressiv ist und intensive psychische Effekte von Selbstmitleid und Angst erzeugt;

* Gutes Benehmen wird als Unterdrückung destruktiver Gegenkräfte in den Köpfen junger Menschen erlernt und führt zu hysterischer Erschöpfung als Ergebnis einer gegen ihren Willen ausgeübten Unterdrückung, die durch die Erziehung ihrer Zeit verursacht wird;

* Die Ängste, die mit körperlicher Anspannung und psychischer Verweigerung einhergingen, als die Erziehung es den Jugendlichen damals schwer machte, über Sex zu sprechen;

[ 18 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

* Die Genetik, die Erfahrungen und die Erziehung (trotz der Möglichkeit, einen hysterischen Zwang zu provozieren) waren zwingende und gerechtfertigte Gründe, da sie das individuelle Ich des Menschen formten und daher ein positiver Aspekt der Erziehung waren;

* Es sei normal, dass die aus dem Verlangen abgeleitete Befriedigung mit einer spezifischen Reflexion durch Bildung verbunden werden könne, wobei die Erwartung durch Lernen aus der Wahrnehmung in motorische Aktivität umgewandelt werde, was ein weiterer positiver Faktor für Bildung sei;

* Bildung würde auch einen normalen Prozess der neuronalen biologischen Aneignung und Freisetzung des Unlustmechanismus des Nervensystems beinhalten;

[ 19 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH 2 - STUDIEN ZUR HYSTERIE

(1893-1895)

Anknüpfend an das, was Freud damals überdie Erziehung zu sagen begann, als er begann,Hysterie zu studieren und Hypnose anzuwenden,fuhr er fort, dass die sexuelle Hysterie einNebeneffekt einer "guten Erziehung" der Kindersei:

Über den psychischen Mechanismus der hysterischen

Erscheinungen:

Vorläufige

Mitteilung (1893) stellte Freud fest, dass es gerade solche beunruhigenden Dinge sind, die wir in der Hypnose als Grundlage der hysterischen Erscheinungen finden (zum Beispiel die hysterischen Wahnvorstellungen von Heiligen und Nonnen, von Frauen, die ihre Keuschheit bewahren, und von gut erzogenen Kindern). Seite 24

Freud führte sogar den Fall einer Patientin an, die eine sorgfältige Erziehung mit übermäßiger Strenge und Härte assoziiert hatte und schließlich trotz ihrer finanziellen Lage und ihres wohlhabenden sozialen Status bei ihren Töchtern Nervenkrankheiten reproduzierte: Freud sagte über den Fall von Frau Emmy Von, dass die Patientin eine sorgfältige Erziehung genossen habe, aber unter der strengen

Disziplin

einer

übermäßig

[ 20 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas energischen und strengen Mutter. Als sie dreiundzwanzig war, heiratete sie einen sehr begabten und fähigen Mann, der eine hohe Stellung als Großindustrieller erreicht hatte, aber viel älter war als sie. Nach einer kurzen Ehe starb er an einem Schlaganfall. Sie führte dies auf ihre eigene Krankheit zurück, aber auch auf die Aufgabe, ihre beiden Töchter im Alter von sechzehn und vierzehn Jahren zu erziehen, die oft krank waren und unter nervösen Störungen litten. Seite 50

Freud zitierte den Fall einer anderen Patientin, die zwischen dem Wunsch nach Freiheit und traditioneller Starrheit hin- und hergerissen war, was offensichtlich das Ergebnis einer Erziehung trotz Prestige und sozialer Stellung war:

Freud sagte über den Fall von Fräulein Elisabeth von R., dass sie sich sehr unglücklich fühlte, eine Frau zu sein. Sie hatte viele ehrgeizige Pläne. Sie wollte studieren oder eine musikalische Ausbildung erhalten und war entrüstet über die Vorstellung, ihre Neigungen und ihre Meinungsfreiheit der Ehe opfern zu müssen.

So pflegte sie ihren Stolz auf ihren Vater und das Ansehen und die gesellschaftliche Stellung

ihrer

Familie

und

hütete

eifersüchtig alles, was mit diesen Vorteilen zusammenhing. Der Altruismus, mit dem sie ihre Mutter und ihre älteren Schwestern in den Vordergrund stellte, wenn sich die Gelegenheit ergab, versöhnte ihre Eltern

[ 21 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas jedoch völlig mit der rauen Seite ihres Charakters. Seite 105

Freud zeigte in diesem Fall, dass die intellektuelle Begabung sich von der Erziehung unterscheidet und dass die Kultur auf die tief verwurzelte kulturelle Tradition der Familie zurückgehen kann:

Die Heirat der zweiten Schwester schien eine bessere Zukunft für die Familie zu versprechen; der zweite Schwager, obwohl intellektuell weniger begabt, gefiel den kultivierten Frauen, da er bei ihnen zur Rücksichtnahme auf andere erzogen worden war. Seite 106

Freud beendet sein zweites Buch mit der Feststellung, dass Erregung, Leiden, Unlust, Wünsche und Zweifel mit moralischen Repräsentationen zu tun haben, die in der Erziehung wurzeln und Gewissenskonflikte hervorrufen können, wenn die Erinnerungen an Handlungen und Gedanken dem Wunsch, die eigene Persönlichkeit zu mögen, entgegenstehen und durch das Pendeln zwischen Erregung und Hemmung der täglichen repräsentativen Assoziationen einen täglichen pathogenen Effekt erzeugen:

Freud stellte in Bezug auf die hysterische Konversion fest, dass die Erregung und das damit einhergehende psychische Leiden (das Gefühl des Unmuts) nur dann ein beträchtliches Ausmaß erreichen, wenn ein willentliches Interesse des Subjekts ins Spiel

[ 22 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas kommt - wenn sich zum Beispiel jemand voller Zweifel in seinem Glück oder seinem Heil bedroht fühlt. Dieser Faktor ist jedoch immer dann vorhanden, wenn der Konflikt zwischen fest verwurzelten Komplexen moralischer Vorstellungen, mit denen das Individuum aufgewachsen ist, und der Erinnerung an Handlungen oder einfachen Gedanken, die mit diesen Vorstellungen unvereinbar sind, stattfindet; wenn also die Gewissensbisse auftreten. Das willentliche Interesse, die eigene Persönlichkeit zu mögen und mit ihr zufrieden zu sein, kommt an diesem Punkt ins Spiel und steigert die Erregung, die der Assoziationshemmung zugeschrieben wird, auf das höchste Maß.

Es ist eine alltägliche Beobachtung, dass ein Konflikt

zwischen

unvereinbaren

Repräsentationen eine pathogene Wirkung hat. Seite 152

Beeinflusst von diesen Ereignissen, fügteFreuds Vision der Erziehung mit dem Studium derHysterie einige weitere Prämissen hinzu:

* Sexuelle Hysterie als Nebenwirkung einer

"guten Erziehung" der Kinder;

* Eine sorgfältige Erziehung mit übermäßiger Strenge und Strenge führte dazu, dass ihre Töchter trotz ihrer finanziellen Lage und ihres wohlhabenden

sozialen

Status

nervöse

Krankheiten entwickelten;

[ 23 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

* Der Konflikt zwischen dem Wunsch nach Freiheit und der traditionellen Strenge als scheinbare Frucht einer Erziehung trotz Prestige und sozialer Stellung;

* Intellektuelle Begabung unterscheidet sich von Bildung, und Kultur kann in der kulturellen Tradition der Familie verwurzelt sein;

* Erregung, Leid, Unmut, Wünsche und Zweifel haben mit moralischen Vorstellungen zu tun, die in der Erziehung verwurzelt sind, und können zu Gewissenskonflikten führen, wenn die Erinnerung an Handlungen und Gedanken dem Wunsch, die eigene Persönlichkeit zu mögen, entgegensteht und durch das Schwanken zwischen Erregung und Hemmung der täglichen repräsentativen Assoziationen eine tägliche pathogene Wirkung erzeugt;

[ 24 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH

3

-

ERSTE

PSYCHOANALYTISCHE

VERÖFFENTLICHUNGEN (1893-1899) Nachdem er Hysterie und angewandteHypnose studiert hatte, begann Freud nun mitseinen Forschungen auf dem Gebiet derPsychoanalyse, wobei er zunächst darauf hinwies,dass die Erziehung in einer Tradition bei Lehrernund Schülern Ungeduld gegenüber Neuerungenund Zweifel an alten Prämissen hervorrufen kann: Freud sagte über Charcot, dass Charcot in der Tat unermüdlich die Rechte der rein klinischen Arbeit, die darin besteht, die Dinge zu beobachten und zu ordnen, gegen die Usurpationen der theoretischen Medizin verteidigte. Wir waren eine kleine Gruppe ausländischer Studenten, die, in der Tradition der deutschen akademischen Physiologie erzogen, seine Geduld mit unseren Zweifeln an seinen klinischen Neuerungen erschöpften. Seite 8

Freud wies auch darauf hin, dass eine veraltete Erziehung Schaden anrichten könne und dass sie von einer einflussreichen Erziehung abgelöst werden müsse, die fähig sei, Fortschritte zu machen und den Menschen Leben und Gesundheit zu bringen:

[ 25 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Freud sagte über die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen: "Noch heute hört man oft ältere Frauen, die ihre Jugend in der Provinz verbrachten, erzählen, wie sie in kurzer

Zeit

durch

übermäßige

Genitalblutungen in einen Zustand der Erschöpfung gerieten, weil sie sich nicht entschließen konnten, einem Arzt einen Blick auf ihre Blöße zu gestatten. Der erzieherische Einfluss, den die Welt der Medizin im Laufe einer Generation auf die Öffentlichkeit ausübte, hat die Dinge so verändert, dass ein solcher Einwand heute bei jungen Frauen äußerst selten vorkommt.

Seite 154

Er sagte auch, dass die systematische Erziehung die Symptome verdeckt, Schüchternheit, Unaufrichtigkeit und

Unfähigkeit

zur

Bewältigung

von

Erfahrungssituationen hervorruft, wie z. B. die Sexualerziehung von Jugendlichen und Frauen am Anfang ihres Sexuallebens:

Freud sagte über die Sexualität in der Ätiologie der Neurosen: "Unter anderen Umständen, wenn man es mit jungen Mädchen zu tun hat, die ja systematisch dazu erzogen werden, ihr Sexualleben zu verbergen, muss man sich mit einem sehr geringen Maß an Aufrichtigkeit in den Antworten der Patientin begnügen. Aber hier kommt ein wichtiger Punkt ins Spiel: Der in diesen Dingen erfahrene Arzt steht seinen Patientinnen nicht unvorbereitet gegenüber und braucht sie in der Regel

[ 26 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas nicht um Informationen zu bitten, sondern nur um die Bestätigung seines Verdachts.

Wer meinen Hinweisen folgt, wie die Morphologie der Neurosen zu erhellen und in ätiologische Begriffe zu übersetzen ist, wird im Übrigen nur wenige zusätzliche Offenbarungen

von

seinen

Patienten

benötigen; schon in der Schilderung ihrer Symptome, die jeder bereit ist zu geben, präsentieren sie dem Arzt in der Regel die sexuellen

Faktoren,

die

gleichzeitig

verborgen sind. Seite 155

Beeinflusst von diesen Ereignissen, fügteFreuds Vision der Erziehung einige weiterePrämissen hinzu, als er seine Forschungen auf demGebiet der Psychoanalyse begann:

* Das Aufwachsen in einer Tradition kann bei Lehrern und Schülern Ungeduld gegenüber Neuerungen und Zweifel an alten Annahmen hervorrufen;

* Eine überholte Erziehung kann Schaden anrichten und sollte durch eine einflussreiche Erziehung ersetzt werden, die in der Lage ist, Fortschritte zu erzielen und den Menschen Leben und Gesundheit zu bringen;

* Eine systematische Erziehung, die Symptome vertuscht,

erzeugt

Schüchternheit,

Unaufrichtigkeit und mangelnde Bereitschaft, mit Erfahrungssituationen umzugehen, wie z. B.

[ 27 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas die Sexualerziehung für Jugendliche und Frauen am Anfang ihres Sexuallebens;

[ 28 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH 4 - DIE DEUTUNG DER TRÄUME

(TEIL 1) (1900)

Nachdem Freud mit seinen Forschungen zurTraumdeutung begonnen hatte, fügte er seinerVorstellung

von

Erziehung

einige

weitere

Prämissen hinzu:

Er stellte fest, dass der Inhalt eines Traums auch durch das Bildungsniveau beeinflusst wird, sowie durch andere Faktoren, die mit ihm in Wechselwirkung stehen, wie die Persönlichkeit des Individuums, sein Alter, sein Geschlecht, seine Klasse, seine Lebensgewohnheiten und die Fakten und Erfahrungen seines gesamten bisherigen Lebens:

Freud, der sich mit der Offenbarung des Traums im Wachzustand befasst, stellt fest, dass Jessen in seinem Buch über Psychologie (1855, 530) ausführlicher darauf eingeht: "Der Inhalt eines Traumes wird immer mehr oder weniger durch die individuelle Persönlichkeit des Träumers, durch sein Alter, Geschlecht, seinen Stand, seinen Bildungsgrad und seine gewohnte Lebensweise sowie durch die Tatsachen und Erfahrungen seines ganzen bisherigen Lebens bestimmt." Seite 17

Freud stellte in seiner Analyse fest, dass der Erziehungsstandpunkt der Eltern die Schaffung von

[ 29 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Kindheitserinnerungen beinhaltet, die in ihren Kindern zukünftige Neigungen zu Leidenschaften oder Schmerzen auslösen werden:

Freud sagte, mein Vater habe sich einmal einen Spaß daraus gemacht, mir und meiner älteren Schwester ein Buch mit farbigen Tafeln (ein Bericht über eine Reise durch Persien) zu geben, um es zu zerstören. Das ist aus pädagogischer Sicht nicht leicht zu rechtfertigen! Damals war ich fünf Jahre alt, und meine Schwester war noch nicht drei Jahre alt, und das Bild von uns beiden, wie wir das Buch jubelnd in Fetzen zerlegten (Blatt für Blatt, wie eine Artischocke, ertappte ich mich dabei, wie ich sagte), ist fast die einzige plastische Erinnerung, die ich an diese Zeit meines Lebens habe.

Später, als ich Studentin wurde, entwickelte ich eine Leidenschaft für das Sammeln und Besitzen von Büchern, die meiner Vorliebe für das Studium von Monografien entsprach: eine Lieblingsbeschäftigung. Ich war ein Bücherwurm geworden (vgl. Herbarium).

Seit ich mich erinnern kann, habe ich diese erste Leidenschaft immer mit der hier erwähnten

Kindheitserinnerung

in

Verbindung gebracht. Oder besser gesagt, ich hatte erkannt, dass diese Kindheitsszene eine "verdeckte Erinnerung" für meine späteren bibliophilen Neigungen war. Und ich

entdeckte

natürlich

bald,

dass

Leidenschaften oft zu Schmerzen führen.

Seite 121

[ 30 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Er erwähnte, dass Kindermädchen oft für die Erziehungsarbeit der Kinder zuständig waren, was im Erwachsenenalter zu Traumata führen konnte: Und so erwarb das Dienstmädchen, nachdem es die Aufgabe übernommen hatte, diese Erziehungsarbeit fortzusetzen, das Recht, in meinem Traum als Reinkarnation des alten prähistorischen Kindermädchens behandelt zu werden. Seite 170

Er fragte nach dem Einfluss der Eltern auf die sexuellen Neigungen ihrer Kinder, die zwischen übertriebener Verwöhnung und Parteilichkeit schwankten, auch wenn die Erziehung der Kinder streng überwacht wurde:

Freud bejahte, dass auch die Eltern im Allgemeinen eine sexuelle Neigung zeigen: Eine natürliche Vorliebe führt dazu, dass ein Mann seine kleinen Mädchen übermäßig verwöhnt, während seine Frau sich auf die Seite der männlichen Kinder stellt, obwohl beide, wenn ihr Urteilsvermögen nicht durch den Zauber des Geschlechts gestört wird, streng über die Erziehung ihrer Kinder wachen. Seite 176

Freud verband die Zwangsneurose eines Mannes von ebenso hoher Moral und Bildung mit der impulsiven Folterung, seinen extrem strengen Vater ermorden zu wollen:

[ 31 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Bei einer anderen Gelegenheit hatte ich die Gelegenheit, ein tiefes Verständnis für das Unterbewusstsein eines jungen Mannes zu gewinnen, dessen Leben aufgrund einer Zwangsneurose fast unmöglich geworden war. Er konnte nicht mehr auf die Straße gehen, weil ihn die Angst quälte, jeden zu töten, den er traf. Er verbrachte seine Tage damit, sich ein Alibi für den Fall zurechtzulegen, dass er eines der in der Stadt begangenen Morde beschuldigt würde. Es versteht sich von selbst, dass er ein Mann von ebenso hoher Moral und Bildung war. Die Analyse (die übrigens zu seiner Genesung führte) ergab, dass der Grund für diese quälende Besessenheit ein extrem starker Drang war, seinen Vater zu ermorden. Seite 177 und 178

Freud hatte ein tiefes Verständnis des Unbewussten: Die Erziehung hatte bereits begonnen, sich auf ihn auszuwirken: Sie fand ihren Ausdruck in seinem Traum, der die Anfänge der Traumverzerrung zeigt: Er erzählte, dass er am Abend des Traumtages unartig gewesen sei und zur Strafe ohne Abendessen ins Bett geschickt worden sei. Bei einer anderen Gelegenheit hatte ich die Gelegenheit, ein tiefes Verständnis des Unbewussten zu erlangen.

Die Erziehung hatte bereits begonnen, sich auf ihn auszuwirken: Sie fand ihren Ausdruck in seinem Traum, der die Anfänge der Traumverzerrung zeigt. Seite 183

[ 32 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Freud brachte die Träume von Neurotikern von Verfolgung und "Prüfungsangst" mit einer Verstärkung von Kindheitsängsten in Verbindung, indem er die Bestrafung für schlechte Handlungen durch Eltern, Erziehungsberechtigte oder Lehrer mit harten Studien verknüpfte:

Freud sprach von Träumen über Prüfungen: Wer die Aufnahmeprüfung am Ende seiner Schulzeit bestanden hat, beklagt sich über die Hartnäckigkeit, mit der er von quälenden Träumen heimgesucht wird, in denen er davon träumt, nicht bestanden zu haben, die Prüfung wiederholen zu müssen usw. Bei denjenigen, die einen Universitätsabschluss erlangt haben, wird dieser typische Traum durch einen anderen ersetzt, der ihnen vorgaukelt, sie hätten ihr Abschlussexamen nicht bestanden; und vergeblich weisen sie im Schlaf darauf hin, dass sie seit Jahren als Mediziner, Dozenten oder Büroleiter tätig sind. Die unauslöschlichen Erinnerungen an die Strafen, die wir in der Kindheit für unsere Verfehlungen erlitten haben, werden in uns wieder aktiv und knüpfen an die beiden entscheidenden Punkte unseres Studiums unserer härtesten Prüfungen an.

Die "Prüfungsangst" der Neurotiker verdankt ihre

Verstärkung

eben

diesen

Kindheitsängsten. Wenn wir aufhören, Schüler zu sein, werden wir nicht mehr von unseren Eltern oder unseren Erziehern oder später von unseren Lehrern bestraft. Seite 186 - 187

[ 33 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Freud verband die Träume der Neurotiker von Verfolgung und "Prüfungsangst" mit einer Verstärkung der Verantwortung für den bevorstehenden Tag und mit Versagensängsten, die von den Kausalketten des realen Lebens beeinflusst werden, die für unsere weitere Ausbildung verantwortlich sind:

Die unerbittlichen Kausalketten des realen Lebens sorgen für unsere Weiterbildung, und wir fangen an, vom Vestibularium oder von den Abschlussprüfungen zu träumen (und wer hat bei diesen Gelegenheiten nicht geschaudert, selbst wenn er sich gut auf die Prüfungen vorbereitet hat?), wenn wir immer dann, wenn wir etwas falsch gemacht oder nicht richtig gemacht haben, erwarten, dafür bestraft zu werden - kurz gesagt, immer dann, wenn wir die Last der Verantwortung spüren. Für eine weitere Erklärung von Träumen über Prüfungen muss ich einem erfahrenen Kollegen danken,

der

einmal

auf

einer

wissenschaftlichen Tagung sagte, dass Träume über das Vestibulum seines Wissens nach nur bei Menschen auftraten, die bestanden hatten, und nie bei denen, die durchgefallen waren. Es scheint also, dass Träume von Prüfungsangst (die, wie sich immer wieder bestätigt, dann auftauchen, wenn der Träumende am nächsten Tag eine gewisse Verantwortung zu tragen hat und ein Fiasko befürchtet) nach einem Ereignis in der Vergangenheit suchen, bei dem sich eine große Angst als ungerechtfertigt erwies und durch die Ereignisse widerlegt wurde.

"Aber ich bin doch schon Arzt, usw.!" - wäre

[ 34 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas in der Tat der Trost, den der Traum bringt, und sein Wortlaut würde daher lauten: "Hab keine Angst vor dem Morgen! Denk nur daran,

wie

ängstlich

du

vor

der

Aufnahmeprüfung warst, und trotzdem ist dir nichts passiert. Du bist schon ein Arzt!"

Und die Ängste, die dem Traum zugeschrieben werden, wären in Wirklichkeit das Ergebnis der Reste des Tages. Seite 187-188

Freud beendete das Buch mit den Worten, dass Eltern sich um ihre Kinder sorgen und sie durch eine gute Erziehung vor den Gefahren des Scheiterns und des Ruins im Leben bewahren wollen:

Als

Freud

über

die

Analyse

des

Maikäfertraums sprach, sagte er, dass sie mir eines Abends von dem tiefen Eindruck erzählt habe, den die tragische Geschichte in einem von Davids Büchern über den Ruin eines begabten Mannes auf sie gemacht habe; und unser Gespräch habe sich auf eine Untersuchung der Begabungen, die wir in unseren eigenen Kindern sahen, zugespitzt. Unter dem Eindruck dessen, was sie gelesen hatte, äußerte meine Frau ihre Sorge um die Kinder, und ich tröstete sie mit der Bemerkung, dass dies genau die Gefahren seien, die durch eine gute Erziehung abgewehrt werden könnten. Seite 204

Beeinflusst von diesen Ereignissen fügteFreud, als er seine Forschungen über die

[ 35 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasTraumdeutung begann, seiner Vision von Erziehungeinige weitere Prämissen hinzu:

* Zum Bildungsniveau kommen weitere Faktoren hinzu, wie die Persönlichkeit des Einzelnen, sein Alter, sein Geschlecht, seine Klasse, seine Lebensgewohnheiten und die Fakten und Erfahrungen seines gesamten bisherigen Lebens;

* Die erzieherische Sichtweise der Eltern beinhaltet

die

Schaffung

von

Kindheitserinnerungen, die in ihren Kindern spätere Neigungen zu Leidenschaft oder Schmerz auslösen werden;

* Menschen, die für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich

sind,

können

im

Erwachsenenleben Traumata verursachen;

* Der Einfluss der Eltern auf die sexuellen Neigungen ihrer Kinder kann zwischen übertriebener Verwöhnung und Parteilichkeit schwanken, selbst wenn die Erziehung ihrer Kinder streng überwacht wird;

* Die Zwangsneurose eines Mannes von ebenso hoher Moral und Bildung beinhaltet die impulsive Folterung, seinen extrem strengen Vater ermorden zu wollen;

[ 36 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

* Ein tiefes Verständnis des Unbewussten: Die Erziehung findet ihren Ausdruck im Traum, der die Anfänge der oneirischen Verzerrung zeigt;

* Der Traum des Neurotikers von Verfolgung und Prüfungsangst" als Verstärkung von Kindheitsängsten,

die

Bestrafungen

für

schlechte

Taten

durch

Eltern,

Erziehungsberechtigte oder Lehrer mit harten Studien verbinden;

* Der "Traum der Neurotiker von Verfolgung und Prüfungsangst" als Verstärkung der Verantwortung, die am nächsten Tag auf sie zukommt,

und

der

Versagensängste,

beeinflusst von den Kausalketten des realen Lebens, die für die weitere Ausbildung sorgen;

* Eltern sorgen sich um ihre Kinder und wollen sie durch eine gute Ausbildung vor den Gefahren des Scheiterns und des Ruins im Leben bewahren;

[ 37 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH 5 - DIE DEUTUNG DER TRÄUME

(ZWEITER TEIL) UND ÜBER TRÄUME

(1900-1901)

Nachdem Freud mit seinen Forschungen zurTraumdeutung begonnen hatte, fügte er seinerVision der Erziehung einige weitere Prämissenhinzu:

Er sagte auch, dass die Erziehung im Traum durch ein Buch die Aufmerksamkeit der Kinder auf Themen lenkt, die sie nicht beachten, wie zum Beispiel sexuelle Themen:

Freud spricht über den Traum eines Chemikers. Dann ging er weiter und sah ein Buch

über

Erziehung

vor

sich

aufgeschlagen...und er war überrascht, dass es den sexuellen Gefühlen (der Kinder) so viel Aufmerksamkeit schenkte; und das ließ ihn an mich denken. Seite 43

Freud sprach auch, wenn auch in einem Traum, über seine Sorge um die Erziehung seiner Kinder, damit sie Freiheit erzeugen würden:

Das Judenproblem, die Sorge um die Zukunft der Kinder, denen keine Heimat gegeben werden kann, die Sorge, sie so zu erziehen, dass sie sich frei über Grenzen hinweg bewegen können - all das war unter

[ 38 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas den entsprechenden Traumgedanken leicht zu erkennen. Seite 70

Er

warnte

vor

den

Auswüchsen

des

Religionsunterrichts,

die

das

Kind

in

einer

selbstbeschuldigenden Weise beeinflussen könnten, und erklärte,

dass

die

Dämonomanie

und

die

Selbstbeschuldigungen des Jungen auf die Einflüsse seiner religiösen Erziehung zurückgehen, die ihn als Kind beeinflusst haben". Seite 164

Er

sagte

auch,

dass

bedrohliche

Erziehungsmethoden

nur

Kummer

und

Unglück

verursachen, besonders wenn sie von strengen, cholerischen Eltern stammen, die in ihrer Ehe unglücklich waren:

Freud, der über das Bewusste und das Unbewusste (Realität) spricht, sagt, dass der Junge unter einer unglücklichen Familiensituation gelitten habe. Sein Vater war ein harter Mann, der zu Wutausbrüchen neigte, unglücklich mit der Mutter des Jungen verheiratet war und dessen Erziehungsmethoden

aus

Drohungen

bestanden. Seite 185

Er sagte, dass die Erziehung eine Mentalität hervorbringen kann, die dem wahren Glück im Wege steht:

Freud, der sich mit dem Anhang einer Traumvorstellung befasste, erkannte, dass diese Liebesbeziehung ihr kein wirkliches

[ 39 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Glück brachte, weil die Skrupel, die durch ihre Erziehung und

ihre Mentalität

entstanden waren, ihre völlige Hingabe verhinderten, als sie verheiratet war und dann, als sie Witwe wurde. Seite 188

Freud stellte fest, dass die sexuellen Triebe durch die Anforderungen der kulturellen Erziehung stark unterdrückt werden, deren Beschränkungen der Wahlmöglichkeiten unterdrückte Wünsche im Wachleben hervorrufen, die als Perversionen bezeichnet werden: Was die sexuellen Triebe betrifft, die mit.

Mas, auch diese letzten Träume verursachen viele Überraschungen wegen der Wahl der Personen, die sie in sexuelle Objekte verwandeln, wegen ihrer Missachtung aller Beschränkungen, die der Träumende seinen sexuellen

Wünschen

im

Wachleben

auferlegt, und wegen der seltsamen Details, die auf das hinweisen, was man gemeinhin als "Perversionen" bezeichnet. Zahllose andere Träume, die in ihrem manifesten Inhalt

nichts

Erotisches

aufweisen,

entpuppen

sich

jedoch

durch

die

Interpretationsarbeit

der

Analyse

als

Verwirklichung

sexueller

Wünsche;

andererseits beweist die Analyse, dass viele der Gedanken, die von der Aktivität des Wachlebens als "Überbleibsel vom Vortag"

übrig geblieben sind, erst durch die Hilfe verdrängter oneirischer Wünsche zur Darstellung im Traum gelangen. Nicht aus theoretischer Notwendigkeit wird dies postuliert, sondern um diese Tatsache zu

[ 40 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas erklären, kann darauf hingewiesen werden, dass keine andere Triebgruppe einer so weitgehenden Unterdrückung durch die Erfordernisse der kulturellen Erziehung unterworfen ist wie die Sexualtriebe; gleichzeitig sind sie aber auch die Triebe, die sich bei den meisten Menschen am leichtesten der Kontrolle durch die höheren Seeleninstanzen entziehen. Seite 226

Beeinflusst von diesen Ereignissen fügteFreud nach Abschluss seiner Forschungen zurTraumdeutung seiner Vision von Erziehung einigeweitere Prämissen hinzu:

* Durch Bücher lenkt die Bildung die Aufmerksamkeit der Kinder auf Themen, die sie nicht beachten, wie z. B. sexuelle Fragen;

* Eltern sind um die Bildung ihrer Kinder besorgt, damit sie in Zukunft frei sein können;

* Übermäßiger Unterricht, z. B. religiöser Unterricht, kann sich auf die Kinder in einer selbstkritischen Weise auswirken;

* Es gibt bedrohliche Erziehungsmethoden, die nur Leid und Unglück verursachen, vor allem, wenn sie von Eltern kommen, die streng, cholerisch und unglücklich in ihrer Ehe sind;

[ 41 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas

* Die Erziehung kann eine Mentalität hervorbringen, die dem wahren Glück im Wege steht;

* Die Anforderungen der kulturellen Erziehung können zu einer Unterdrückung der sexuellen Triebe führen, deren Einschränkung der Wahlmöglichkeiten unterdrückte Wünsche im Wachleben hervorruft, die als Perversionen bezeichnet werden;

[ 42 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH

6

-

ÜBER

DIE

PSYCHOPATHOLOGIE DES TÄGLICHEN

LEBENS (1901)

Nachdem

er

seine

Forschungen

zur

Psychopathologie des Alltags begonnen hatte,fügte Freuds Vision der Erziehung einige weiterePrämissen hinzu:

Freud vertrat die Ansicht, dass Eltern ohne spezifische Gefühle, die ihre Kinder zu Nachahmern erziehen wollen, bei ihren Kindern nur Protest und Verwunderung hervorrufen:

Freud: "Ein Vater ohne jedes patriotische Gefühl, der seine Kinder so erziehen will, dass auch sie frei sind von dem, was er für ein überflüssiges Gefühl hält, kritisiert seine Kinder, weil sie an einer patriotischen Demonstration

teilnehmen;

als

sie

protestieren und sagen, dass ihr Onkel auch teilgenommen hat, erwidert der Vater: 'Er ist genau der Mensch, den du kennst: Er ist genau der Mensch, den man nicht nachahmen sollte: Er ist ein Idiot. Als er den erstaunten Gesichtsausdruck der Kinder über den ungewöhnlichen Tonfall seines Vaters bemerkte, erkannte er, dass er sich geirrt hatte, und fügte entschuldigend hinzu: 'Ich meinte natürlich Patriot'." Seite 63

[ 43 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Er sagte, dass trotz des sozialen Anstands das Verhalten der Geldgier mit der kulturellen und erzieherischen Unvollständigkeit eines Kindes vom Säuglingsalter an verbunden ist:

Selbst bei der Mehrheit der so genannten

"anständigen" Menschen kann man leicht Anzeichen für ein gespaltenes Verhalten erkennen, wenn es um Geld und Eigentum geht. Vielleicht ist es universell, dass die primitive Gier des Kleinkindes, das alle Gegenstände in Besitz nehmen will (um sie in den Mund zu stecken), durch Kultur und Erziehung nur unvollständig überwunden worden ist. Seite 105

Er sagte, dass Neurotiker trotz ihrer Intelligenz an Obsessionen leiden können, die aus der Verdrängung erlittener Feindseligkeiten herrühren, deren Wunsch, anderen zu schaden, nachdem sie zum Guten erzogen worden sind, verdrängte Wünsche im Unbewussten hervorruft, wobei sie dazu neigen, Strafe für ihre unbewusste Schlechtigkeit als äußere Bedrohung zu erwarten:

Bei Neurotikern, die unter Zwangsgedanken und Zwangszuständen leiden - oft sehr intelligente Menschen -, kann man mit äußerster Deutlichkeit erkennen, dass der Aberglaube aus unterdrückten grausamen und feindseligen Regungen herrührt.

Aberglaube ist zu einem großen Teil die Erwartung von Unglück, und ein Mensch, der anderen oft Böses gewünscht hat, aber

[ 44 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas zum Guten erzogen wurde und deshalb solche Wünsche im Unbewussten verdrängt hat, wird besonders geneigt sein, die Strafe für seine unbewusste Schlechtigkeit als ein Unglück zu erwarten, das ihm von außen droht. Seite 168

Darüber hinaus sagte er, dass selbst bei gesunden Menschen das Gewicht der moralischen Erziehung angesichts egoistischer, neidischer und feindseliger Gefühle und Impulse fehlerhafte Handlungen provoziert: Bei gesunden Menschen bedienen sich egoistische, neidische und feindselige Gefühle und Impulse, auf die das Gewicht der moralischen Erziehung fällt, oft fehlerhafter Handlungen, um ihre Macht auf irgendeine Weise zum Ausdruck zu bringen, die unbestreitbar vorhanden ist, aber von der höheren Seele nicht erkannt wird. Die Zustimmung zu diesen fehlerhaften und zufälligen Handlungen ist weitgehend gleichbedeutend mit einer bequemen Duldung des Unmoralischen. Seite 177 und 178

Beeinflusst von diesen Ereignissen, fügteFreuds Vision der Erziehung einige weiterePrämissen hinzu, als er seine Forschungen über diePsychopathologie des täglichen Lebens abschloss:

* Eltern ohne besondere Gefühle, die ihre Kinder zu Nachahmern erziehen wollen, rufen

[ 45 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas bei ihren Kindern nur Protest und Erstaunen hervor;

* Trotz sozialem Anstand führt die verhaltensbedingte Geldgier zur kulturellen und erzieherischen Unvollständigkeit des Kindes vom Säuglingsstadium an;

* Neurotiker können trotz ihrer Intelligenz an Obsessionen leiden, die aus der Verdrängung erlittener Feindseligkeit herrühren, deren Wunsch, anderen zu schaden, nachdem sie zum Guten erzogen wurden, im Unbewussten verdrängte Wünsche hervorruft, wobei sie dazu neigen, Bestrafung für ihre unbewusste Schlechtigkeit als äußere Bedrohung zu erwarten;

* Selbst bei gesunden Menschen provoziert das Gewicht der moralischen Erziehung fehlerhafte Handlungen angesichts von egoistischen, neidischen und feindseligen Gefühlen und Impulsen;

[ 46 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia FreitasBUCH 7 - EIN FALL VON HYSTERIE.

DREI AUFSÄTZE ZUR THEORIE DER

SEXUALITÄT UND ANDERE WERKE

(1901-1905)

Nachdem er seine Forschungen zur Hysterieund zur Sexualtheorie begonnen hatte, fügteFreuds Vision der Erziehung einige weiterePrämissen hinzu:

Freud stellte fest, dass die Unschuld der Gedanken oder die Unerfahrenheit, wie sie von Eltern und Erziehern verwendet wird, eine Unwissenheit im Unbewussten widerspiegelt (da nichts wahrgenommen wurde, das in Erinnerungen umgewandelt worden wäre) (Hervorhebung hinzugefügt):

Im Umgang mit Never besteht keine Gefahr, ein unerfahrenes junges Mädchen zu verderben; wenn es keine Kenntnis von sexuellen Vorgängen im Unbewussten gibt, treten auch keine hysterischen Symptome auf. Wenn eine Hysterie festgestellt wird, kann man nicht von "Unschuld des Denkens" in dem von Eltern und Erziehern verwendeten Sinne sprechen. Bei Kindern im Alter von zehn, zwölf oder vierzehn Jahren, egal ob es sich um Jungen oder Mädchen handelt, konnte ich mich ausnahmslos von der

Zuverlässigkeit

dieser

Aussage

überzeugen. Seite 31

[ 47 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas Er sagte, dass die intellektuelle und moralische Erziehung zu einer Ablehnung der Sexualität oder zu einer neurotischen Krankheit führen kann, je nach der Summe der bedingten Determinanten in der Geschichte der Person:

Diese primitive Geschichte kann, je nach der Summe

der

konstitutionellen

Determinanten, die Grundlage für zwei Arten von Verhalten sein, wenn sie mit den Anforderungen der Liebe in der Reife konfrontiert

wird:

entweder

eine

vollständige Hingabe an die Sexualität, ohne jeglichen Widerstand und an der Grenze zur Perversion, oder, als Reaktion, die Ablehnung

der

Sexualität

in

der

neurotischen

Krankheit.

Bei

unserer

Patientin entschieden die Konstitution und der Stand ihrer intellektuellen und moralischen Erziehung für die zweite Alternative. Seite 55

Als Freud über sexuel e Hemmungen sprach, sagte er, dass Schamgefühle, ästhetische und moralische Ideale, Verstopfung, Ekel, Abscheu, Verachtung, Ekel in der Latenzzeit als Hindernis für den Sexualtrieb auftreten können, dessen Entwicklung organisch bedingt und durch Vererbung festgelegt ist, aber auch durch Erziehung aufgebaut werden kann:

In dieser Zeit der totalen oder nur teilweisen Latenz werden die seelischen Kräfte aufgebaut, die später als Hindernisse auf dem Weg des Sexualtriebes erscheinen und

[ 48 ]

Erziehung bei Freud, von Darlan Lima & Zínnia Freitas seinen Lauf in Form von Deichen (Verstopfung) einengen (Ekel, Verachtung, Ekel,

Schamgefühl,

die

Forderungen