Psychomentale Kapitalisten: Wie lange willst du dich noch verkaufen, nur um sozial zu überleben? - Gudrun Großbach - E-Book

Psychomentale Kapitalisten: Wie lange willst du dich noch verkaufen, nur um sozial zu überleben? E-Book

Gudrun Großbach

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Beschreibung

Psychomentale Kapitalisten und die stille Ausbeutung im Beziehungsalltag. Haben Sie sich jemals gefragt, warum Sie sich abrackern, während andere die Lorbeeren ernten? Warum manche Kollegen, Freunde oder sogar Partner immer irgendwie von Ihnen profitieren, ohne selbst wirklich etwas beizutragen? Willkommen in der Welt der psychomentalen Kapitalisten: Manche Menschen schaffen es scheinbar mühelos, andere für ihre eigenen Ziele einzuspannen. Sie wirken charmant, charismatisch, hilfsbereit, inspirierend, manchmal sogar bewundernswert. Doch was sie wirklich tun: Sie verlagern ihre emotionalen und mentalen Alltagslasten in Ihr Leben. Und während Sie sich tugendhaft aufopfern, ernten sie den Komfort. Dieses Buch entlarvt die unsichtbaren Mechanismen hinter dieser subtilen Beziehungsökonomie. Es zeigt, wie vermeintliche Kooperation zur Einbahnstraße wird und wie Sie sich aus der Rolle des Nestpflegers befreien. Sie lernen, die Instrumentalisierung zu erkennen und Ihre psychomentalen Ressourcen gezielt für sich selbst einzusetzen. Für alle, die endlich aufhören wollen zu dienen, ohne Schuldgefühle und bereit sind, ihren psychischen und mentalen Lebenskomfort ernst zu nehmen. Inhaltsverzeichnis: Vorwort Einführung Der stille Handel im Beziehungsalltag Wenn die Nähe zur Falle wird Das Dramadreieck und der psychomentale Kapitalist: Ein Mechanismus der Kontrolle Wie der psychomentale Kapitalist Gedanken und Emotionen zur Ware macht Der Dirigent des sozialen Spiels: Wie psychomentale Kapitalisten Beziehungen steuern Mentalität, Werte und Glaubenssätze der psychomentalen Kapitalisten Der unsichtbare Dirigent Eine Reise durch die unsichtbaren Mechanismen menschlicher Beziehungen Ökonomie der Ehe u. a. Lebensgemeinschaften Seitenblick: Die psychomentale Ökonomie in Nachbarschaftsbeziehungen Die Macht der Manipulation Die unsichtbare Dynamik: Warum wir geben und wer davon profitiert Der letzte Akt: Ihre Bühne, Ihre Regeln

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Seitenzahl: 129

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Psychomentale Kapitalisten

Die dunklen Geheimnisse der Beziehungsökonomie

Von

Gudrun Großbach

1. Edition, 2025

© 2025 All rights reserved.

Das Buch:

Die Kuckucksstrategie: Wie andere Ihr psychomentalen Reichtum anzapfen

Psychomentale Kapitalisten bürden ihre psychischen und mentalen Lasten anderen auf, wie der Kuckuck seine Eier ins fremde Nest legt. Die anderen brüten aus, was nie ihnen gehörte.

Wenn Kooperation zur Falle wird

Teamgeist, Kooperation und Arbeitsteilung klingen gut. Doch manchmal verbergen sie Einseitigkeit. Nicht jeder Teamplayer teilt ehrlich. Oft sind es bequeme Mittel zur Delegation ihrer psychomentalen Lasten.

Die Masken für die Weitergabe von psychomentalen Lasten

Was auf den ersten Blick drastisch erscheint, beschreibt ein alltägliches psychomentales Muster der psychomentalen Kapitalsten. Ihre Krisenbewältigung, emotionale Stabilisierung oder mentale Ordnung lassen sie von uns mittragen, ohne es auszusprechen. Das nennt man: verdeckte Delegation psychomentaler Lasten.

Er erscheint in vielen Formen:

Der Chef: Hat die Vision, aber investiert keine Zeit, Gedanken und Resilienz für die Umsetzung.

Der Freund: Kommt mit Sorgen, allerdings nie, wenn Sie welche haben.

Der Partner: Will emotionale Stabilität, aber trägt sie nicht mit.

Raus aus der Brutpflege

Dieses Buch beleuchtet, was viele nur spüren, aber nicht benennen können: die stille Instrumentalisierung durch psychomentale Kapitalisten. Es zeigt Wege, sich von der Rolle des Nestpflegers zu lösen und endlich den eigenen psychomentalen Lebenskomfort bewusst zu fördern, statt ihn unbemerkt zu verschenken.

Die Autorin:

Gudrun Großbach kombiniert Psychotherapie und Personalberatung mit publizistischer Erfahrung. Ihre Bücher sind praxisnahe Wegweiser für Verhaltensänderung.

Gudrun Großbach ist eine renommierte Expertin auf dem Gebiet der Psychotherapie und psychologischen Personalberatung. Sie lässt schon seit Jahren ihr umfangreiches Wissen und ihre tiefen Einsichten aus Wirtschaft und Psychologie in psychologische Sachbücher einfließen.

Wer sich fragt, auf welchen Erfahrungen dieses Buch beruht, erfährt im Folgenden mehr über Ihre Arbeit und Motivation.

Mit ihrer langjährigen Erfahrung in der Begleitung ihrer Klienten und Patienten bietet sie in ihrer freien Praxis in Xanten professionelle Unterstützung an, um hinderliche psychische und mentale Gewohnheiten abzulegen und neue, günstigere Alternativen zu finden.

Ihre Arbeit spiegelt sich nicht nur in der Praxis, sondern in ihren Schriften wider, die vielen geholfen haben, ihr Leben zum Besseren zu verändern. Gudrun Großbachs Sachbücher sind mehr als nur Bücher; sie sind ein Wegweiser für jeden, der bereit ist, sich auf die Suche nach persönlichen Verhaltensalternativen zu begeben.

Lassen Sie sich auf die vertrauensvolle Reise ein, auf die Gudrun Großbach Sie mitnehmen wird. Ihre Bücher bieten nicht nur professionelle Anleitungen und praktische Tipps, sondern ebenso die Möglichkeit, Teil einer Verwandlung zu werden. Entdecken Sie zusammen mit Gudrun Großbach die Schlüssel für die Umstellung von Verhaltensmustern.

Gemeinsam verbunden: Unsere Sprache als Brücke

Aus Gründen der Lesbarkeit verwende ich die männliche Form. Sie sind aber alle gemeint. Mein Ziel ist eine inklusive Sprache, in der sich jede:r gesehen fühlt.

Sprache kann Menschen verbinden, und genau das möchte ich erreichen: eine wertschätzende, inklusive Kommunikation, die niemanden ausschließt. Mein Ziel ist es, einen Raum zu schaffen, in dem sich alle gesehen und respektiert fühlen. Denn letztlich geht es um uns als Gemeinschaft und die Erfahrungen, die wir miteinander teilen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort9

Einführung15

Der stille Handel im Beziehungsalltag23

Wenn die Nähe zur Falle wird38

Das Dramadreieck und der psychomentale Kapitalist: Ein Mechanismus der Kontrolle52

Wie der psychomentale Kapitalist Gedanken und Emotionen zur Ware macht59

Der Dirigent des sozialen Spiels: Wie psychomentale Kapitalisten Beziehungen steuern68

Mentalität, Werte und Glaubenssätze der psychomentalen Kapitalisten77

Der unsichtbare Dirigent89

Eine Reise durch die unsichtbaren Mechanismen menschlicher Beziehungen101

Ökonomie der Ehe u.a. Lebensgemeinschaften118

Seitenblick: Die psychomentale Ökonomie in Nachbarschaftsbeziehungen129

Die Macht der Manipulation133

Die unsichtbare Dynamik: Warum wir geben - und wer davon profitiert152

Der letzte Akt: Ihre Bühne, Ihre Regeln173

Vorwort

Psychomentale Ausbeutung: Die heimlichen Regeln und wie Sie sie erkennen

Hatten Sie jemals das Gefühl, mehr zu geben, als Sie zurückbekommen? Nicht finanziell, sondern emotional und mental? Als wäre Ihr Mitdenken, Ihr Mitgefühl, Fürsorge und Klarheit ein öffentlich zugängliches Gut, etwas, an dem sich andere jederzeit bedienen können? Willkommen in einem Alltag, den wir selten hinterfragen. In unseren Beziehungssystemen gewinnen manche und andere verlieren. Die Währung ist nicht Geld, sondern psychomentaler Komfort.

Psychomental: Das meint die Gesamtheit unserer psychischen und mentalen Ressourcen: Wissen, Erfahrung, Kreativität und Problemlösungsfähigkeit, Resilienz, Selbstwert, Stressbewältigung, Struktur, Selbstkontrolle und -regulation. Alles, was uns geistig und seelisch zur Verfügung steht und in Beziehungen gebraucht, belastet oder verbraucht werden kann. Beide Dimensionen zusammen bilden Ihren psychomentalen Lebenskomfort. Er ergibt sich aus dem Zusammenspiel aus klaren Gedanken und psychischer Stärke. Er beeinflusst, wie belastbar, strukturiert und orientiert Sie durch den Alltag gehen, ohne sich selbst zu verlieren.

Wenn Ihre psychomentalen Ressourcen für andere arbeiten und Sie es nicht bemerken

Ob im Beruf, in der Freundschaft oder in der Liebe - überall finden sich Menschen, die es verstehen, ihre Spannungen, Entscheidungsnöte, Unsicherheiten, Konflikte indirekt bei anderen abzuladen. Sie erweitern ihre Ressourcen, indem sie die von anderen verbrauchen und Sie zum Träger ihrer Konflikte, Ideen und Belastungen machen.

Diese Menschen wirken charmant, hilfsbereit, manchmal sogar bewundernswert. Am Ende profitieren sie von Ihrem Einsatzund entziehen sich der Pflicht, für sich selbst zu sorgen.

Beziehungen als stille Ökonomie

Sogar unsere engsten Beziehungen folgen oft ökonomischen Prinzipien - nicht in Zahlen, sondern in psychischen und mentalen Ressourcen. Wir geben emotionale Stabilität, mentale Ordnung, Krisenbewältigung usw. Und oft tun wir das, ohne etwas zurückzubekommen. Wir sind nicht irrational, aber haben nicht gelernt, das Verhalten zu erkennen.

Dieses Buch wirft Licht auf das Unsichtbare: Eine latente Beziehungsökonomie, in der psychischer und mentaler Komfort als Kapital gehandelt wird und manche Mitmenschen stillen Gewinn daraus ziehen und andere sich langsam erschöpfen.

Warum wir maßlos delegierte Lasten tragen und nicht damit aufhören

Warum aber fällt es uns so schwer, aus solchen Mustern auszusteigen? Oft liegt der Grund in einem verinnerlichten Selbstbild: Wer reichlich gibt, ist gut. Wer hilft, wird gemocht. Diese moralische Verknüpfung von Leistung und Zugehörigkeit ist tief in uns verankert. Viele dieser Muster entstehen in frühen Bindungserfahrungen, in denen wir lernten, dass Zugehörigkeit durch Funktionstüchtigkeit entsteht. Wer funktioniert und nützlich ist, darf bleiben. Diese Erfahrung zieht sich durch Freundschaften, Teams, Partnerschaften und wird von psychomentalen Kapitalisten unbewusst oder gezielt ausgenutzt.

Solange wir z. B. auf Zugehörigkeit hoffen, nehmen sie. Und solange wir leisten, ruhen sie.

Die Komfortzonen-Dynamik: Wer gewinnt, wer verliert?

In diesen Systemen expandiert der psychomentale Lebenskomfort der einen und der der anderen schrumpft. In der Praxis sieht das so aus:

In der Freundschaft:

Sie

hören zu, beraten und stützen. Bei eigenen Sorgen ist niemand erreichbar.

Im Beruf: Der Kollege klagt wegen Überlastung - und

Sie

machen Überstunden.

In der Beziehung:

Ihr

Partner fordert emotionale Stabilität und trägt nichts dazu bei.

Was wie individuelles Verhalten erscheint, folgt einem übergeordneten Muster.

Die kapitalistische Ideologie in unseren Beziehungen

Wir leben in einer Zeit, in der selbst psychische und mentale Ressourcen effizient verwertet werden. Die kapitalistische Logik „gewinne, was du kannst, ohne zu teilen“ hat längst unsere psychomentale Welt durchsetzt. Emotionale und mentale Unterstützung wird kalkuliert, unbewusst bilanziert und strategisch genutzt.

Dieses System besteht nicht aus Gesetzen, sondern aus Erwartungen, Rollenbildern und unausgesprochenen Dynamiken. Es wirkt durch Sprache, Routinen, psychologische Automatismen. Und wer sie nicht erkennt, verliert.

Was dieses Buch Ihnen geben wird

Dieses Buch zeigt Ihnen, wie Sie:

psychomentale Kapitalisten erkennen - und ihre Strategien durchschauen,

emotionale und mentale Selbstfürsorge ohne Schuldgefühle leben,

verdeckte Schuldmuster und innere Verpflichtungen entlarven,

Ihre

Ressourcen schützen, bewusst einsetzen und nicht mehr unbemerkt verschenken.

Wer sich emanzipiert, gewinnt Klarheit. Wer sich schützt, gewinnt Kraft. Wer bewusst Tausch verhandelt, gewinnt Lebenskomfort.

Einführung

Das verborgene System des Erfolgs: Wer profitiert und wer verliert

Warum scheint Erfolg manchen mühelos in den Schoß zu fallen und andere treten trotz größter Anstrengung auf der Stelle? Warum Sie ständig für andere mitdenken und mitfühlen. Manche Menschen scheinen mühelos voranzukommen, als folgten sie anderen Regeln. Ist es reiner Zufall? Oder steckt ein unsichtbares Prinzip dahinter? Dieser Unterschied ist kein Mysterium Ihrer Persönlichkeit. Es ist ein System stiller Ausbeutung. Psychomentaler Kapitalismus ist kein Zufall - er ist die stille, psychomentale Variante ökonomischer Ungleichheit.

Der Unterschied liegt nicht nur in äußeren Umständen, sondern in etwas, das wir oft übersehen: mentales und psychisches Kapital[Fußnote 1]. Diese unsichtbaren Ressourcen bestimmen, wie wir denken, fühlen, handeln und letztlich Erfolg erleben oder warum andere durch unsere Fähigkeiten und Fertigkeiten profitieren.

Mentales Kapital - das ist Ihr Denken, Ihr Wissen, Ihre Fähigkeit, Probleme zu lösen. Psychisches Kapital - das ist Ihre emotionale Stabilität, Ihre Widerstandskraft, Ihre Fähigkeit, unter Druck klar zu bleiben. Zusammen bilden diese Ressourcen das, was wir in diesem Buch „psychomentalen Lebenskomfort“ nennen. In einer stressigen Situation etwa hilft Ihnen mentales Kapital, die beste Lösung zu finden und psychisches Kapital sorgt dafür, dass Sie innerlich gelassen bleiben.

Die zwei Säulen des Lebenskomforts

Es ist Ihr psychomentaler Lebenskomfort[Fußnote 2], der Sie in der Arbeitswelt und im persönlichen Leben voranbringt. Diese Ressourcen scheinen unbezahlbar und genau hier setzt eine unbemerkte Dynamik an. Denn nicht jeder baut sein eigenes Kapital auf. Genau hier setzt eine stille Umverteilung ein: Menschen, die ihre psychomentale Stabilität nicht selbst aufbauen, greifen auf Ihre zurück - unmerklich, aber wirkungsvoll. Sie holen sich Sicherheit, Klarheit, Struktur von Ihnen. Ohne selbst zu geben.

Psychomentale Kapitalisten: Die stillen Profiteure

Während Sie an Ihrem psychomentalen Lebenskomfort arbeiten, gibt es Menschen, die nicht selbst investieren, sondern geschickt von den Ressourcen anderer profitieren. Manche Menschen agieren wie psychomentale Kapitalisten und zehren vom psychischen und mentalen Lebenskomfort anderer für ihre eigene Komforterweiterung. Sie erkennen Ihren mentalen und psychischen Mehrwert an Komfort - nicht, um Sie zu stärken, sondern um Ihre Stärke für sich zu nutzen.

Diese psychomentalen Profiteure zeigen sich nicht als Feinde, vielmehr als alltägliche Vertraute:

Der Kollege, der

Ihre

Ideen als seine eigenen präsentiert.

Der Freund, der immer wieder

Ihre

emotionale Unterstützung braucht, aber selbst nie verfügbar ist.

Der Teamchef, die

Ihr

emotionales Engagement gegenüber

Ihren

Kollegen als eigene Leistung ansieht, obwohl nicht sie selbst, sondern

Sie

aktiv für die psychische Stabilität im Team sorgen.

Der Partner, der

Ihre

emotionale Stabilität nutzt, um sich selbst sicher zu fühlen, ohne jemals etwas zurückzugeben.

Wie ist es möglich, dass diese Rollen so konsequent eingenommen werden, ohne jedes Unrechtsbewusstsein?

Was wie individuelles Verhalten wirkt, folgt einem bekannten psychologischen Muster: In der Psychologie nennt man dieses Muster Überfunktionieren, wenn eine Person konstant für andere mitdenkt, mitfühlt und mitreguliert. Die andere Seite dagegen rutscht in eine passive, unterfunktionale Rolle. Diese Dynamik ist kein Zufall. Sie wiederholt sich dort, wo emotionale und kognitive Verfügbarkeit unausgesprochen eingefordert wird.

In der Soziologie nennt man das emotionale Arbeit: die unsichtbare Leistung, für emotionale Balance, Klarheit oder Beruhigung anderer zu sorgen. Diese Formen der psychomentalen Fürsorge sind hochwirksam und hoch ausbeutbar.

Die goldene Regel psychomentaler Kapitalisten lautet: ‘Nimm so viel wie möglich, gib so wenig wie nötig.’ Je mehr sie die psychomentalen Ressourcen anderer ausbeuten, desto weniger müssen sie von sich selbst investieren und desto bequemer ist ihr Leben. Sie erkennen, dass mentale und psychische Ressourcen nicht unendlich sind, aber solange andere bereit sind, sie zu verschenken, gibt es für sie keine Grenzen. Psychologisch gesehen agieren solche Personen häufig intuitiv. Sie spüren, wo jemand verfügbar ist - emotional, gedanklich, regulierend - und bauen darauf.

Was diese Dynamik so schwierig macht: Sie ist nicht illegal, sie ist nicht einmal immer bewusst, aber sie ist zutiefst ungerecht.

Ethik als Verhandlungssache: Warum psychomentale Kapitalisten keine Skrupel haben

Für sie sind moralische Grenzen dehnbar. Nicht fest, sondern flexibel. Solange es Vorteile bringt, wird jede Grenze zur Verhandlungsmasse. Sie bedienen sich an den psychischen und mentalen Ressourcen anderer, häufig ohne das eigene Verhalten zu reflektieren. Oft geschieht dies unbewusst, doch das Ergebnis bleibt: einseitige Belastung beim anderen.

Während viele Menschen nach Fairness streben, sehen psychomentale Kapitalisten soziale Dynamiken als ein Feld, auf dem sie psychomentalen Komfort gewinnen können. Ihr Fokus liegt nicht darauf, einen eigenen Beitrag zu leisten, sondern aus bestehenden Strukturen das Maximum herauszuholen.

Wie Sie sich schützen und Ihren psychischen und mentalen Lebenskomfort behalten

Dieses Buch zeigt Ihnen die Mechanismen, mit denen psychomentale Kapitalisten agieren. Es zeigt Ihnen, wie Sie:

Ihren

mentalen und psychischen Lebenskomfort schützen.

Instrumentalisierung erkennen und sich aus einseitig belastenden Beziehungen lösen, ohne Schuldgefühle zu haben.

Verstehen, wann Kooperation beidseitig Gewinn erzielt und wann sie einseitig belastend ist.

Im Zwischenmenschlichen entscheiden nicht Sympathie oder Gerechtigkeit, sondern oft stiller Zugriff auf Ihre psychomentalen Stärken.

Es ist an der Zeit, Ihren eigenen Mehrwert aus psychomentalem Lebenskomfort bewusst zu nutzen - für sich selbst, anstatt für Menschen, die ihn unbemerkt für ihre eigene Komforterweiterung abschöpfen. Erfolg ist selten zufällig, denn oft entscheidet darüber, wer Ihre psychischen und mentalen Reserven nutzt.

Die zentrale Frage ist nicht, wer Sie sind, sondern wie SieIhre Kräfte einsetzen. Schützen Sie sie oder lassen Sie zu, dass andere sie verbrauchen? Wer seine innere Substanz nicht bewahrt, wird zur dauerhaften Vorratskammer für andere.

Ob Sie zum psychomentalen Kapitalisten werden, oder zum erschöpften Diener, hängt nicht vom Charakter ab. Es hängt davon ab, wie bewusst Sie mit Ihren psychomentalen Ressourcen umgehen.

Wer gibt mehr? Wer nimmt mehr? Wer profitiert?

Und wichtiger:

Wie lange auf Ihre Kosten?

Und wer profitiert dabei am meisten?

Um diese Strukturen zu verstehen und aktiv zu gestalten, müssen wir unsere eigenen psychomentalen Ressourcen erkennen und bewusst einsetzen.

Diener - das klingt edel. Doch psychologisch betrachtet ist es oft Selbstaufgabe. Wer dauerhaft gibt, ohne zu fordern, stabilisiert andere und verliert sich selbst.

Dieses Buch lädt Sie ein, eine erkenntnisreiche Reise zu unternehmen. Gemeinsam werden wir die tiefen Verflechtungen zwischen psychomental Herrschenden und Dienenden durchleuchten. Wir untersuchen, wie der Kapitalismus unsere Gedanken und Gefühle beeinflusst - und wie Sie Ihre psychischen und mentalen Ressourcen optimal nutzen können. Denn nur wer versteht, wie diese inneren Kräfte wirken, kann verhindern, dass sie verschwendet werden.

Sie müssen nicht aufhören zu geben. Aber Sie dürfen entscheiden, für wen. Und zu welchem Preis. Dieses Buch will Ihnen helfen, kein Schattenarbeiter fremder Komfortzonen mehr zu sein, sondern Gestalter Ihres eigenen inneren Reichtums. Denn wahre psychomentale Stärke beginnt dort, wo Sie bewusst wählen, wem Sie psychomentale Unterstützung schenken und wem nicht.

Der stille Handel im Beziehungsalltag

Sie sitzt am Telefon.

Er redet. Zehn Minuten. Zwanzig. Dreißig.

Sie nickt, seufzt, sagt Sätze wie: „Das verstehe ich“, „Das klingt schwierig“.

Als sie etwas erzählen will, sagt er: „Ich muss los.“

Kennen Sie das? Dann wissen Sie, wie subtil dieser unausgesprochene Handel funktioniert. Dieses Telefonritual ist nur ein Beispiel für einen Tausch, den wir kaum bemerken, selten hinterfragen und bewusst verhandeln.

Wenn Geben zur Gewohnheit und zur Falle wird

„Du bist immer für alle da.“ Ein Satz, der wie ein Kompliment klingt. Doch was, wenn er in Wahrheit eine stille Diagnose ist?

Täglich vollziehen wir unsichtbare Tauschgeschäfte: Wir hören zu, wenn andere sich mit Reden erleichtern oder gar säubern. Wir denken mit, wenn andere nicht weiterwissen. Wir trösten, halten die fremde Belastung aus, organisieren - oft ohne Gegenleistung. Es ist ein Handel, den wir nicht verhandeln. Es ist eine Hilfsbereitschaft, die selten auf Gegenseitigkeit beruht.

Psychisch und mental investieren wir ständig in Freundschaften, Partnerschaften, Familie und Arbeit. Doch während einige aus diesen Interaktionen gestärkt hervorgehen, bleiben andere leer zurück. Die emotionale Bilanz: erschöpft. Der Nutzen: oft einseitig.

Wir alle kennen Menschen, die viel reden, aber nie fragen. Die nehmen, aber nicht geben. Die unseren psychomentalen Einsatz erwarten und uns dabei unbemerkt in die Rolle des permanenten Dieners drängen. Was als Gefälligkeit beginnt, endet nicht selten in stiller Ausbeutung.

Die unsichtbare Dynamik

Zwischen Mitgefühl und Ausbeutung steckt eine Rechnung, die wir selten aufmachen: den psychomentalen Handel.