Puzzle des Lebens - Nicole Jäger - E-Book

Puzzle des Lebens E-Book

Nicole Jäger

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Beschreibung

Geschichten, Gedichte, Dialoge, Texte und Fragen zeigen Facetten des Lebens. Interaktion mit anderen Menschen, Gefühle, erfreulich oder bedrückend, Selbstreflexion und das Leben im Allgemeinen werden wertschätzend, respektvoll und manchmal auch ungewöhnlich beleuchtet. Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Dankbarkeit, Lebensfreude, genau wie Streit, Trauer und Tod und viele andere mehr haben ihren Platz hier gefunden. Dieses kurzweilige und tiefgründige Buch kann durch seine Vielseitigkeit eine Schatzkiste für eigene Gedanken werden und manche neue Blicke auf das Leben werfen. Jedes Leben besteht aus vielen Puzzleteilen und jedes Teil erreicht uns zu seiner Zeit.

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Zu diesem Buch

Geschichten, Gedichte, Dialoge, Texte und Fragen zeigen viele Facetten des Lebens. Interaktion mit anderen Menschen, Gefühle, erfreulich oder auch bedrückend, Selbstreflexion und das Leben im Allgemeinen werden wertschätzend, respektvoll und manchmal auch ungewöhnlich beleuchtet. Liebe, Freundschaft, Vertrauen, Dankbarkeit, Lebensfreude, genau wie Streit, Trauer und Tod und viele andere mehr haben ihren Platz hier gefunden. Dieses kurzweilige und tiefgründige Buch kann durch seine Vielseitigkeit eine Schatzkiste für eigene Gedanken werden und manche neue Blicke auf das Leben werfen. Jedes Leben besteht aus vielen Puzzleteilen und jedes Teil erreicht uns zu seiner Zeit.

Sollte dieses Buch Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehme ich für deren Inhalt keine Haftung, da ich mir diese nicht zu eigen mache, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweise. Gleiches gilt für Zitierungen aus Büchern, deren Inhalte nicht auf Richtigkeit geprüft wurden. Die Quellen wurden ebenfalls im Verzeichnis aufgeführt.

Inhaltsverzeichnis

Worte zu Beginn

Sein und Werden

Ein Körper voller Wunder

Mit allen Sinnen

Sehen versus Äußerlichkeiten

Hören versus Worte

Spüren versus Fühlen

Riechen versus Düfte verbreiten

Schmecken versus Geschmack beweisen

Bewegen versus Luft holen

Gleichgewicht halten versus Ausgleich schaffen

Ein Geist voller Ideen

Eine Seele voller Kraft

Ein Augenblick voller Magie

Eine Frage der Ehre

Suchen und Finden

Neugier und Zufriedenheit

Versuch und Irrtum

Werte und Visionen

Der Weg zum Sinn

Die Leichtigkeit des Seins

Bereiten und Begleiten

In Liebe und Freundschaft

Eltern – Dankbarkeit

Ich - Achtsamkeit

Kinder –Verbundenheit

Partner – Lebensbegleitung

Freunde- treue Weggefährten

Mitmenschen-Frieden

Die Weisheit von Krisen und Frieden

Geben und Nehmen

Zuverlässigkeit und Fürsorge

Verantwortung und Respekt

Vertrauen und Würde

Humor und Lebensfreude

Empathie und Mitgefühl

Demut und Güte

Glaube und Hoffnung

Die Gnade der Reue

Wagen und Handeln

Motivation und Begeisterung

Lernen

Beruf und Berufung

Miteinander

Zeit und Geld

Grenzen

Die Würde der Langsamkeit

Loslassen

Sortieren

Gedanken

Anspruch versus Enttäuschung

Streit versus Kommunikation

Wut versus Mut

Angst

Veränderung und Freiheit

Die Klarheit des Verzeihens

Verabschieden

Schmerz

Älter werden

Trennung

Trauer

Tod

Was bleibt?

Danke

Verzeichnisse

Für Tim und Nils

Ihr seid und bereitet Zukunft.

Lass uns heute die Geschichten schreiben,

die wir morgen erzählen und weitergeben möchten.

Worte zu Beginn

Jedes Leben ist so perfekt wie sein Eigner es wahrnimmt. Worte bewegen, Aktivitäten und Erfahrungen prägen, neue Ideen und Sichtweisen verändern uns und unsere Blickwinkel. Die Vielfalt des Lebens in Worte zu fassen, ist eine schier unlösbare Aufgabe. Der Anspruch an dieses Buch ist daher, verschiedene Sequenzen des Lebens bewusster zu machen. Hierbei helfen eine Mischung aus Gedanken, Fragen, Sprüchen, Märchen, Geschichten und einiges mehr. Das Leben gleicht einem Puzzle, bei dem manche Teile sehr gut zusammenpassen. Andere können ihren Platz lange nicht finden. Weitere Teilchen scheinen lange an der richtigen Position zu sein, passen dann plötzlich nicht mehr, weil sich nichts mehr anfügen lässt. Wieder andere wollen sich trotz mehrmaligen Versuchen gar nicht zusammenfügen lassen. Manchmal hilft zeitlicher, räumlicher oder emotionaler Abstand, um den richtigen Platz für jedes Einzelstück des einzigartigen Lebenspuzzles zu suchen und zu finden.

Wenn wir uns unser Lebenspuzzle wie eine Blumenwiese vorstellen, hat jede Blume ihren Platz. Jeder Sonnenstrahl und jede düstere Wolke am Horizont macht das Gesamtbild vollkommener. Ein Regenbogen taucht die Szene in ein besonderes Licht. Die Wiese verändert sich durch die Natur jeden Tag aufs Neue. Unser Leben kann sich ebenfalls jeden Tag ändern. Kein Tag ist gleich.

Der Gang durch unser Lebenspuzzle ist nicht ganz so unbeschwert wie der Spaziergang durch eine Blumenwiese. Für einen Wegweiser wären wir so manches Mal dankbar. Trotzdem kann uns niemand sagen, ob uns dieses oder jenes Puzzleteil, das uns begegnet, zu dem für uns glücklich machenden Leben führt. Das müssen wir selbst herausfinden. Mit oder ohne Plan versuchen wir ein Teil nach dem anderen an die richtige Stelle zu legen. Wann und wie das letzte Teil eingepasst wird, aus wie vielen Teilen unser Lebenspuzzle besteht, wissen wir alle nicht. Wie lange wir Zeit haben, uns damit zu beschäftigen, bleibt das Geheimnis unseres Lebens. Nutzen wir also unsere Zeit, um die für uns wichtigen Puzzleteile zu suchen, zu positionieren und uns daran zu freuen.

Wertschätzend mit sich und anderen umgehen, sich Ideen für vielleicht ungewöhnliche Interaktionen holen, Lebensfreude spüren sind Ansätze dieses gestaltbaren Buches. Die Struktur des Buches macht es möglich, es nach Lust und Laune zu lesen. Das Buch kann von vorne nach hinten, abschnittsweise oder von den eigenen Gedanken geleitet gelesen werden. Einige Worte22 sind mit hochgestellten Ziffern versehen und geben Hinweise zu weiteren gedanklichen Verbindungen. Jeder wird seine Wegweiser finden.

Will man einem Wegweiser folgen, blättert man nach dem Kapitel einfach auf die Seite mit der hochgestellten Zahl. Dann kann man die Lesereise bei dem dort neu beginnenden Kapitel fortsetzen. Von dort liest man einfach so lange weiter bis man von einem weiteren Wort angesprochen wird. Vielleicht werden so Dinge sichtbar, die im Alltag oft zurückstecken müssen.

Absätze mit tiefgestellten Buchstaben sind Zitate aus Büchern, die nicht nur mich berührt haben, sondern vielleicht auch andere beeindrucken. Ich stelle sie in meinem Kontext zur Verfügung, weil sie so treffend formuliert sind. Eine zusätzlich tiefgestellte Eins zeigt kleine textliche Veränderungen von mir an. Die tiefgestellten Doppelbuchstaben verweisen auf Links für Informationsquellen, die verwendet wurden.

Wer sich schon einmal mit Liedtexten auseinandergesetzt hat, weiß, wie gut Lieder manchmal auf die eigene Situation zu passen scheinen. Dies war Inspiration, manches fantasievoller zu verdeutlichen. So sind neue Texte entstanden, die zwar dem Ursprungslied meist nicht mehr ähneln, jedoch das jeweilige Thema anders beleuchten.

Das Leben ist nicht immer Sonnenschein. Die Einstellung zu Unberechenbarem, die das Leben positiv wie negativ bereithalten kann, beeinflusst die Qualität unseres Daseins. In diesem Buch werden auch Stationen im Leben betrachtet, auf die manch einer gern verzichten würde, welche dem Leben dennoch eine andere Tiefe geben können.

Als Ansprache habe ich die Wir-Form oder das sehr vertraute „Du“ gewählt, weil es für alle Leser oder Leserinnen, die sich auf die Inhalte dieses Buches einlassen können, ein sehr persönliches Buch werden kann. Man kennt sich selbst am besten mit allen Stärken und Schwächen. Manchmal bewegen und berühren Worte aus Büchern das Innerste. Ich bitte um Nachsicht, dass ich nicht immer eine gendergerechte Ausdrucksweise verwendet habe. Es entstehen hier manchmal komplizierte Sätze, die die Freude am Lesen beeinträchtigen würden. Trotzdem will ich darauf hinweisen, dass mit König natürlich auch Königin, mit Prinzessin auch Prinz, mit Handwerker auch Handwerkerin, Krankenschwester natürlich auch Krankenpfleger und so weiter gemeint sein können und sind. Meine Wertschätzung gilt allen Menschen, unabhängig vom Geschlecht, denn wir lernen alle voneinander.

Ich wünsche beim Lesen dieses Buches viele gedankliche Reisen, wertvolle Anregungen für den Alltag, Kraft für den Umgang mit Schwierigkeiten und manche Überraschung. Viel Vergnügen bei der etwas anderen Lektüre.

Herzlichst,

Nicole Jäger

Sein und Werden

Ringelblume

Die Unvergängliche

heilend

Wetterprophetin

Lebenskraft

Sein und Werden

Das „Sein” wird uns nach unserer Zeugung und spätestens mit dem ersten Atemzug als unser Leben geschenkt. Weitere Geschenke, die sich durch Wachstum, Aufmerksamkeit, Lernen99 und durch einiges mehr ein Leben lang entfalten, helfen uns beim „Werden”. In vielerlei Hinsicht haben wir durch die Gene unserer Vorfahren ein ausbaufähiges Grundgerüst erhalten. Körper, Geist, Seele und die Magie des Augenblicks helfen uns bei der Gestaltung unseres Lebens. Halten wir hierbei im Blick, dass Gesundheit mehr als die Abwesenheit von Krankheit ist. Eine kleine Einladung zu Beginn dieses Kapitels:

Wenn Du isst25, genieße. Wenn Du schläfst, ruhe Dich aus. Wenn Du Dich bewegst, spüre Dich. Dein Körper dankt es Dir.

Wenn Du lernst, nimm es auf. Wenn Du redest, bedenke Deine Worte. Wenn Du entscheidest, stehe dazu. Dein Geist dankt es Dir.

Wenn Du weinst, halte Dich aus. Wenn Du ruhst, entspanne Dich. Wenn Du liebst, fühle mit Deinen Sinnen20. Deine Seele dankt es Dir.

Wenn Du lächelst, meine es ehrlich. Wenn Du umarmst, gib' Herzlichkeit. Wenn Du hilfst, erkenne die Not84. Die Magie des Augenblicks dankt es Dir.H

Herzlich willkommen in einer einzigartigen Wohngemeinschaft, dem Gästehaus unseres Lebens. Stellen wir uns unseren Körper als einen Allrounder vor, der als Hausmeister durch unser Haus wuselt und sich überall bestens auskennt. Er kann vieles selbst reparieren und nimmt immer wieder Veränderungen in Form von Renovierung und irgendwann auch Sanierung vor. Er hält den Heizkessel am Laufen und versorgt somit das Haus mit wohliger Wärme. Wenn er mal nicht so einsatzbereit ist, kann es ziemlich große Komplikationen auch unter den weiteren Mitbewohnern geben.

Der Gärtner kann manchmal aushelfen. Den Außenbereich versorgt er mit zauberhafter Blütenpracht. Auch die Zimmerpflanzen und Blumendekorationen sind ihm anvertraut. Man nennt ihn auch den Zauberer des Lächelns35, denn er ist immer guter Laune und lacht gerne. Sein Arbeits- und Lebensmotto lautet: „Wer andern eine Blume sät, blüht selbst auf.” Er freut sich an kleinen und großen Dingen und wird von allen sehr geschätzt.

Im Gegensatz zu ihm ist Herr Geist30 aus dem Erdgeschoss oft zwiegespalten und von ihm hört man auch Kritik, wenn es Probleme gibt. Er ist immer beschäftigt und arbeitet ständig. Neue Ideen umzusetzen sind sein Spezialgebiet. Als Revolutionär hat er mit seinen schlauen Reden oft die Oberhand bei Mieterversammlungen, während die anderen eher zurückhaltend sind.

Auch die gute Seele34 aus dem Obergeschoss hält sich oft raus, obwohl sie durchaus gute Ansichten hat. Sie greift nur ein, wenn es gar zu bunt wird. Auf dem Dachboden fühlt sie sich wohl. Sie liegt gern in ihrer Hängematte mit einem guten Buch oder hört klassische Musik. Im Garten ist sie auch zu sehen und bewundert die Blumen, die der Gärtner hegt und pflegt. Zusammen mit ihm und dem Hausmeister hat sie den manchmal etwas eigensinnigen Herrn Geist gut im Griff, so dass ein friedliches Zusammenleben meistens gelingt und durchaus auch mal Party angesagt ist. Wenn jedoch Gefahren drohen, halten die vier Bewohner zusammen und jeder versucht mit seinen Stärken das Zusammenleben zu schützen. Es besteht eine große Hilfsbereitschaft unter den Bewohnern und jeder ist für den anderen da.

Im Folgenden werden wir das Sein und Werden in weiteren Einzelheiten beleuchten, so dass bestimmte Puzzleteile des Lebens plötzlich in neuem Licht erscheinen.

Ein Körper voller Wunder

Ohne unseren Körper, der ein Wunderwerk der Natur ist, wären wir nichts. Wir wären unsichtbar, bewegungsunfähig, schmerzfrei. Wie gehen wir mit unserem Körper um? Nehmen wir die Signale unseres Körpers zur Kenntnis? Sind wir dankbar57 dafür, dass er reibungslos funktioniert und uns nicht im Stich lässt? Oder brauchen wir erst einen körperlichen Tiefschlag, bevor wir einen Gang langsamer schalten und unserem Körper Ruhe gönnen? Pflegen wir ihn mit guter Ernährung, Bewegung27 und Zuspruch, dass er uns lange erhalten bleibt? Nehmen wir ihn als zu selbstverständlich, bis wir durch ein Ereignis eines Besseren belehrt werden? Und lernen wir dann daraus? Verpassen wir etwas, wenn wir auf den Körper Rücksicht nehmen? Oder ist es vielleicht umgekehrt? Und wir verpassen etwas, wenn wir auf ihn keine Rücksicht nehmen?

„Die größte Torheit ist, seine Gesundheit aufzuopfern”, schrieb bereits der deutsche Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) in seinen „Aphorismen zur Lebensweisheit”, „für was es auch sei, für Erwerb, für Beförderung, für Gelehrsamkeit, für Ruhm, geschweige für Wollust und flüchtige Genüsse: vielmehr soll man ihr alles nachsetzen.”

Das Ganze vielleicht etwas deutlicher und moderner: „Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.”

Mit allen Sinnen

Unser Körper schenkt uns sieben Sinne. Werfen wir doch einen neuen Blick auf diese Kostbarkeiten:

Blicke genau

Höre hin und zu

Spüre Dich und andere

Verbinde Dich durch Berührung

Rieche und schmecke mit Genuss

Deine Bewegung bewegt Dich und andere

Halte Gleichgewicht in Deinem Körper und Deinem Leben

Ist das nicht wunderbar? Was nutzen wir davon? Lasst uns das Leben mit allen Sinnen wahrnehmen, um die ganze Bandbreite dieser Wunderwerkzeuge unseres Körpers zu erfahren!

Bei der Organisation Discovering HandsAA werden blinde und sehbehinderte Frauen ausgebildet, um kleinste Veränderungen der Brust zur Brustkrebsfrüherkennung zu ertasten. Diese Frauen verfügen über einen überlegenen Tastsinn und können noch kleinere Gewebeveränderungen als Ärzte erfühlen. Auch auf anderen Ebenen nehmen blinde Menschen Dinge wahr, die Sehenden manches Mal nicht auffallen.

Das ist nur ein Beispiel dafür, dass unser Körper unbewusst versucht, Sinne, die wenig ausgeprägt oder wie auch immer verloren gegangen sind, durch eine Stärkung anderer Sinne auszugleichen. Ist das nicht verrückt und grandios zugleich? Im Gegensatz hierzu könnten wir vielleicht einmal bewusst unsere anderen Sinne einsetzen, wenn wir Entscheidungen zu treffen haben.

Sehen versus Äußerlichkeiten

Wir sehen uns an und wundern uns, wo die Zeit geblieben ist. Mit unseren Augen nehmen wir Bilder auf, die uns bewegen, ermutigen oder andere Reaktionen hervorrufen.

Wann haben wir zum letzten Mal Menschen beobachtet? Gestik, Mimik, Körperhaltung sagen so viel über einen Menschen. Wie wirkt eine gebückte Haltung des Gegenübers auf uns? Schauen wir ihm beim Gespräch121 in die Augen? Was geht an der Intensität eines Gesprächs verloren, wenn wir nur noch die Augen sehen? Das Herauszufinden macht die Maskenpflicht während der Corona-Krise möglich. Was ist interessant, auffällig, ungewöhnlich oder spannend an den Äußerlichkeiten anderer Menschen? Nehmen wir uns mal Zeit für bewusstes Ansehen. Das hilft den Überblick zu behalten.

Die Vielseitigkeit unseres Sehens wird nicht nur durch unsere Augen ermöglicht. Hier ein erweiterter Blickwinkel in sechs Richtungen:

Blicke nach vorne,

damit Du siehst, wohin Du gehst.

Blicke nach hinten,

damit Du Dich erinnerst, was Du bereits erlebt hast.

Blicke nach unten,

um nichts und niemanden zu treten.

Blicke zur Seite,

damit Du erkennst, wer Dich begleitet.

Blicke nach oben,

damit Du die Unendlichkeit Deiner Träume46 verinnerlichst.

Blicke in Dich,

damit Du erkennst,

dass die Kraft zur Verwirklichung in Dir liegt.

Sind wir zufrieden mit unserem Äußeren, das vielleicht nicht den Idealen in Hochglanzmagazinen entspricht? Brauchen wir eine Maßeinheit für unseren Körper, um uns darin wohl zu fühlen? Was braucht unser Körper, um gesund zu bleiben?

Denken wir daran, jeder Mensch ist einzigartig in seinem Aussehen und seinen körperlichen Fähigkeiten. Für jede Mutter ist ihr Kind61 am schönsten, das hat die Natur so eingerichtet. Die Schönheit liegt immer im Auge des Betrachters. Vielleicht sollten wir unseren Körper wie eine liebende Mutter betrachten und dankbar für seine Besonderheiten und Einzigartigkeit sein.

Schaffen wir es, jeden Morgen drei Dinge zu finden, die uns an unserem Körper kostbar und für die wir dankbar sind? Der Spiegel wartet auf unsere Komplimente. Übung macht den Meister!

Hören versus Worte

Wie empfinden wir die Geräusche unseres Umfelds? Sind wir ihnen ausgeliefert, bewegen sie uns oder gehören sie einfach dazu? Nehmen wir das Vogelgezwitscher112 am Morgen wahr und gibt uns dieses ein Zeichen für einen guten Start in den Tag? Nervt uns das Quietschen der Tür oder Knarren der Holztreppe? Wie reagieren wir auf Worte? Es ist wichtig zu wissen, dass uns ein schlechtes Wort, das gesagt wurde, viel länger in Erinnerung bleibt, als ein gutes. Es braucht fünf gute Worte um ein schlechtes zu neutralisieren. Vielleicht liegt das ja daran, dass wir seltener loben als klagen. Schade eigentlich. Gute Worte verschenken kostet nichts und ein Lächeln hierauf ist doch eine herrliche Rückmeldung.

Hören wir auf unsere innere Stimme? Wie klingt sie? Ist sie kritisch, mahnend, lobend oder liebevoll? Was sind Wortschöpfungen, die Wertschätzung ausdrücken? Lieblingsmensch, Bro, Bruder, Freund, Geliebte?

Spannend wie wir reagieren, wenn jemand zu uns sagt, das ist meine Geliebte oder mein Geliebter63. Das ist meine Frau oder mein Mann, unabhängig vom standesamtlichen Status, ist nach unserem Verständnis die üblichere Vorstellungsvariante und doch ist diese Bezeichnung mit keinem positiven Verbundenheitsgefühl belegt, oder?

Das Wörtchen „aber” wird gern benutzt, denn es zeigt die Unverbindlichkeit und Unsicherheit, sowohl für den Sender als auch für den Empfänger des Wortes. Man will nicht direkt ja oder nein sagen und macht hiermit Einschränkungen. Der Empfänger des „Aber” bekommt beim „Ja, aber” ein schlechtes Gewissen, wenn er um etwas gebeten hat. Bei einem „Nein, aber” wird für ihn der Unwille des Gegenübers abgeschwächt, hilft ihm aber auch nicht weiter. Warum benutzen wir das Wort „aber” eigentlich?

Starten wir doch einen Selbstversuch in drei Schritten: Am ersten Tag zählen wir die von uns verwendeten „Aber”, am zweiten überlegen wir uns, in welchen Sätzen wir das „Aber” nicht brauchen und wie wir uns anders klarer ausdrücken. Tipp: zwei kurze Sätze statt ein langer Satz. Und am dritten Tag versuchen wir es ohne „Aber”. Wie fühlt sich ein Tag ohne „aber“ an? Wir resümieren, ob wir dadurch klarer für uns selbst sind. Wir müssen uns nicht immer rechtfertigen, manchmal reicht ein „Ja, mache ich gern” oder ein „Nein, geht nicht.”

Manchmal hindern uns die „Aber” Entscheidungen zu treffen, die eigentlich schon lange zu treffen gewesen wären. Oder?

Spüren versus Fühlen

Den Lufthauch auf dem Fahrrad im Gesicht spüren, ein Kribbeln im Bauch vor Aufregung oder freudiger Erwartung durchzieht unseren Körper. Was wäre das Leben ohne die körperlichen Reaktionen auf Gedanken, Berührungen und Worte?

Die Haut ist flächenmäßig unser größtes Organ und zeigt uns durch viele Hinweise, wie sich unser Körper fühlt. Lachfalten sind fröhliche Zeichen, Sorgenfalten die weniger schönen. Narben sind Zeichen unseres Lebens, die unsere Haut gekennzeichnet haben. Babys und Kleinkinder bekommen eine gesunde orangene Hautfarbe, wenn sie viel Karottensaft trinken oder Karotten essen. Krankheiten, Allergien oder Stress111 können sich auch im Hautbild zeigen. Schuppen, Ekzeme sind Beispiele hierfür, die oft länger sichtbar sind. Gänsehaut und Schweißausbrüche überraschen uns plötzlich in den unterschiedlichsten Situationen. Berührendes, Unangenehmes, Schreck, Ekel, Hormonschwankungen können diese auslösen. Manchmal können wir unsere Hautreaktionen sofort mit dem auslösenden Faktor in Verbindung bringen. Manchmal sind wir ratlos. Wir spüren die Verbindung zu unserem Körper nicht richtig, weil wir uns ungern zugestehen, dass etwas mit uns nicht stimmt.

Unser Gespür warnt vor Gefahren, Krankheiten und Kurzschlussreaktionen, trotzdem beachten wir es manchmal nicht. Achtsamkeit uns gegenüber sind wir uns selbst schuldig. Wir kennen uns und unseren Körper am besten, und merken am schnellsten, wenn etwas nicht stimmt. Ein Delegieren dieser Aufgabe ist nicht möglich. Achtsamkeit59 ist unsere Daseinsvorsorge, für die wir zu einhundert Prozent verantwortlich sind.

Riechen versus Düfte verbreiten

Hunde und Wölfe markieren ihr Revier mit Duftmarken und erkennen sofort, ob sich ein Fremdling dort aufhält. Auch wir verbinden gewisse Gerüche mit unserer Heimat. Ganz egal, ob es das Waschmittel, mit dem unsere Mutter die Wäsche gewaschen hat, ist oder der Duft von Essen, wenn man ein Haus betritt, in dem gerade gebacken oder gekocht wird. Wenn wir uns gerade eine Diät verordnet haben, riechen wir gewisse Lebensmittel intensiver. Schokolade hat in solchen Zeiten einen ganz verlockenden Duft.

Wann haben wir uns das letzte Mal von einem Duft leiten lassen? Geruch verstärkt den Geschmackssinn wie kein anderer Sinn, was als Lockmittel im Lebensmittelverkauf genutzt wird. Als das Aroma gebackenen Brots103