Was hat dich bloß so ruiniert? - Nicole Jäger - E-Book

Was hat dich bloß so ruiniert? E-Book

Nicole Jäger

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Beschreibung

Das hier bin ich In all meinen Farben Nordlicht und Hamburgerin Mit einem Becken so groß wie unser schöner Hafen Mit einem Herzen so groß wie das Tor unseres Wappens Einer riesigen Schnauze Mit gewagtem Humor Und einer Seele voll Narben. Nicole Jäger ist ein Phänomen – schon vor Erscheinen ihres Buches «Die Fettlöserin» überzeugte sie die Medien und vor allem die Menschen, die sich mit Gewichtsproblemen an sie wandten. Und mittlerweile steht Nicole in ausverkauften Sälen auf der Bühne und begeistert Hunderte von Fans. Ein Teil ihres erfolgreichen Bühnenprogramms «Ich darf das, ich bin selber dick» besteht aus Texten, die sie mit Wucht und Gefühl vorträgt. Diese Texte sowie weitere, die noch nirgendwo zu hören waren wurden, finden sich nun in diesem E-Book und sind die perfekte Ergänzung zur «Fettlöserin». Und weil Poetry Slams auch vom gesprochenen Wort leben, gibt es zum E-Book auch eine Tonspur zum downloaden – so können Fans Nicole Jäger auch jenseits der Bühne auf dem heimischen Sofa lauschen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 39

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Nicole Jäger

Was hat dich bloß so ruiniert?

Ihr Verlagsname

Über dieses Buch

Das hier bin ich

In all meinen Farben

Nordlicht und Hamburgerin

Mit einem Becken so groß wie unser schöner Hafen

Mit einem Herzen so groß wie das Tor unseres Wappens

Einer riesigen Schnauze

Mit gewagtem Humor

Und einer Seele voll Narben.

 

Nicole Jäger ist ein Phänomen – schon vor Erscheinen ihres Buches «Die Fettlöserin» überzeugte sie die Medien und vor allem die Menschen, die sich mit Gewichtsproblemen an sie wandten. Und mittlerweile steht Nicole in ausverkauften Sälen auf der Bühne und begeistert Hunderte von Fans.

Über Nicole Jäger

Fett

Sagen Sie mal …

Schallt es ein weiteres Mal an mein Ohr

Wie nennt sich jemand wie Sie eigentlich?

Aha.

Denke ich.

Der hat ein Mikrophon und eine Kamera

Analysiere und schließe ich

Das wird ein Profi sein

Also antworte ich.

Jemand wie ich

Sage ich

Nun, ich neige dazu, mich Nicole zu nennen.

Sie dürfen aber ruhig Sie zu mir sagen

Falls Ihnen das lieber ist

Nein

Konstatiert der Fachmann fachmännisch

Wie nur Fachmänner mit Fachfragen zu Sachlagen in der Lage sind, Fachmannfragen

zu erfragen, um Antworten zu bekommen, dessen Inhalt sie am liebsten selbst vorwegnehmen würden

Nein. Nein, das sei nicht gemeint, fachmenschelt er mich an

Ich meinte viel mehr

Das viel mehr

An Ihnen

Sie verstehen

Und dann fuchtelt er mit spitzem Zeigefinger

in Luftkreisen

um meine Figur zu beschreiben

 

Ach so!

Entgegne ich leicht wunderlich, so als wisse ich das Ziel seiner Frage nicht

Das ja

Ach das …

Nun, ich sage dazu Körper

Wie man es wohl auf seinem Planeten nennt

Ist eine Gegenfrage

Die er nicht anerkennt

Also zeichnet er weiter

Mit diesem «Sie wissen schon»-Blick.

Es liegt ihm auf der Zunge

aber er denkt es sei nicht schick

Also hält er es für besser, mich das Wort sagen zu lassen

Dass so viele Menschen hassen

Und er die ganze Zeit denkt

Während er mit seinem Gefuchtel

das mich wahnsinnig macht

vom Offensichtlichen ablenkt

 

Was er meint, ist nicht weiter schwer zu erraten

er ringt nach Worten, die beschreiben

was er über mich zu denken wagt

Aber bloß nicht sagt

 

Ich bin fett.

Sage ich.

Das kannst Du so nicht sagen

Höre ich

Jedes Mal, dieser Moment, in dem die einen grinsen, die anderen nur zusammenzucken,

sich gegenseitig angucken und «ja, stimmt» meinen, während sie «ach, sei nicht so» sagen

 

Dabei meinst Du meistens genau das

Und redest Dich raus mit einer Mischung aus Furcht vor der eigenen Courage

Und in Hast, weil Du vieles über Dich behaupten willst

Aber nicht, dass Du in Schubladen denkst

während Du vegan lebst, weltoffen strebst und Dein Fahrrad statt des SUV zum Biomarkt lenkst

Fett, nein, das kann man so nicht sagen

Man darf nicht drüber sprechen und kann das Thema kaum umfragen

ohne umschreibend zu werden und dabei zu vergessen,

dass die Benennung eines Körpers nur dann respektlos erscheint

wenn der Sprecher – oder der Hörer – das Wort «fett»

auch respektlos meint

 

Das hier bin ich

In all meinen Farben

Nordlicht und Hamburgerin

Mit einem Becken so groß wie unser schöner Hafen

Mit einem Herzen so groß wie das Tor unseres Wappens

Einer Riesenschnauze

Mit gewagtem Humor

Und einer Seele voll Narben

 

Lang und tief und viel zu oft aufgebrochen

Nach ganz weit unten verbuddelt, gut gepolstert und dann doch wieder ausgebrochen

Noch einmal geschnitten an Worten, die schärfer sind als Damast

Gesprochen meist von Menschen

im Vorbeigehen, Schmach in Hast

Für sie nicht mehr als ein Moment

Der in meinen Wunden wie Feuer brennt

 

Die gestochen oder gerissen durch die Spitze von Worten

Die man nicht zurücknehmen kann

weil sie

Einmal gefallen

Auf einem Teppich aus Zweifel landen

in Unsicherheit branden

Am Hafen der Seele Marker setzen

die schon beim Anlegen wie Säure ätzen.

 

Anker werfen auf den Schultern

Deren Aufrechthaltung nicht immer leichtfällt