Raritäten - Björn Teetz - E-Book

Raritäten E-Book

Björn Teetz

0,0
2,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In wirren Zeiten bedarf es manchmal anderer gedanklicher Ansätze, um nicht völlig zu verzweifeln. Hierbei erweisen sich humoristische Texte, manchmal etwas schwärzlich eingefärbt, als hilfreich...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern

Seitenzahl: 85

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

© Björn Trockenobst | 2021

©Illustration | K.P.M.Wulff

Lektorat: die liebe Katrin

ISBN 978-3-347-32198-4 (Hardcover)

ISBN 978-3-347-32199-1 (e-Book)

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede

Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig.

Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung,

Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Inhalt

Der Kuss

Der Kuss II

Vier Libanesen an der Tanke

Zwei italienische Nonnen

Ausflug

Bärenadler

Bio – Hausaufgaben

Der Missionar

Die Bastlerin

Der Sonnenschein im Pfirsich

Bildbetrachtung

Wenn Träume wahr werden

Das Eichen

Die Rechtschreibfee

Das Land Bipoboli

Mauerfall

Das Passwort

Das Pferd Pfiedrich

Das Salzgurken-Töpfchen.

Denk Mal

Der 7. Geburtstag

Andere

Der alte Mann und die Meerjungfrau

Der junge Meinungsvertreter

Der Kiwi

Der Kiosk in Plau am See 1969

Die Schöne und der Gedanke

50er Frau

Der Kulturarbeiter

Der Mann auf dem Hügel

Amors Pfeil

Der 8. Tag der Schöpfung

Der Mann mit der goldenen Weste I (Fräulein Schreibschlau)

Wintersonnabend

Die kleine Frau

Die Antwort

Die Frau in der Hülle

Die Freundschaft

Bild am Sonntag

Das güldene Hebelchen

Die Schlüsselfrage

Angebot I

Die Wächterin der Bücher

Die Sträußin Martha

Ding- Dong, ein weihnachtlicher Klang in der Matilde

Don Quichote auf dem Paarschiff

Einige

Emil von Behring (1854–1917)

Fett

Frau Friedeis Geschenk

Frauensee am Wehmutsstein

Herbstanfang

Herbstanfang II

Früher war alles besser

Gähnen

Geburtstag

Freundschaftliche Beratung

Das 5. Büchelein

Gedächtnisverbesserung (WdW Kompakt 1/19)

Glaube an den Grashalm

Gutes Essen

Harlekin I

Harlekin II

Gesterntraum

Manche Tage

Klein–Mechthild

Rücken

Das Blümelein

Herr A.

Im Adventsgesteck

Liebe & Freundschaft

Das unbesiegbare Wort

Milchkannen

Meine potenzielle Leserin im Alltag

Nachmittag der Sehnsucht

Nähe

Oma und Ich

Die Quadratur des Mannes

Pluraletantum

Regenwahrscheinlichkeit

Zwitter

Schallalalala

Silvester

Siege und Niederlagen

59

Subbotnik

Terry-Pratchett-Logik

Was von ihm noch zu sagen wäre

Überlegungen zum 3. Advent

Zeichen der Zeit

Untergeordneter Angestellter

Valentins, Karl–Tag

Verbotsglück

Aufmunterndes

Authentizität

Vorsorge

VUP

Wahrheitsfindung

Warten

Totensonntag für Ostzonenzombies

Weihnachten 2018

Die Mauerder Bösen

Das 1968er Buch

Bauchgefühl

Yxilon

Wünschelmann

Reise, Reise

Der Paketbote

Endtext des Buches zum Anfang 2021

DER KUSS

Wie

selbstverständlich.

Mutig küsst sie ihn,

trotz ihres scheuen Wesens,

als wäre das schon

ihr Leben lang so gewesen.

Eine Entscheidung.

Nun schauen wir mal,

was daraus wird.

Er ist zu mindestens verwirrt,

noch letzte Woche,

gestern,

schien sie unerreichbar,

doch nun

ist das als klarer Befehl zu verstehen:

Wir sind ab jetzt zusammen!

Hier und heute ist das Ende

vom Zicken und Zagen,

vom Abwägen und Vertagen

der Entscheidung.

Etwas verlegen

wirkt der junge Mann.

Warum denn nur so plötzlich?

Doch er hat eine gute Mutter,

deshalb auch die Antwort in sich.

Wenn nicht jetzt–wann dann!?

Dieses Fräulein soll es sein!

Fangen wir es an,

jetzt und sofort

noch einen Kuss -

schmeckt.

Ja

DER KUSS II

Er

ist schon ein

liebenswerter Kerl,

denkt sie,

liebenswert und unerfahren,

sie dürfte wohl

die Erste für ihn sein,

so dass es Zeit wurde,

ein wenig Schwung in die Beziehung zu bringen!

Das wäre doch gelacht,

würde ihr das nicht gelingen,

eben

gut gespieltes, jungfräuliches Beben,

das war doch geradezu süß,

nun geht es also weiter,

schneller als gewöhnlich,

sozusagen im Sauseschritt,

nimmt sie ihn nach Hause mit,

etwas Eile ist geboten, denn -

er soll der Vater ihres Kindes werden,

nicht dieser blöde Heinz,

der war ein Versehen,

deshalb steht es schon fest -

kommt ihr Kindlein hinieden zu Erden,

wird es wohl ein Frühchen werden.

Ein rundum gesundes.

Das versteht sich doch von allein!

Nein,

da gibt es keinen Klärungsbedarf!

Wenn Du es so willst:

Ein Wunder, ein Wunder!

VIER LIBANESEN AN DER TANKE

Entspannt, Kaffee trinkend,

lachend, sich unterhaltend.

Großer Audi.

Rennreifen.

Diesel.

Ob es vielleicht gleich

zu einem Mord geht?

Oder

zu Omas Geburtstag?

Blumen haben sie jedenfalls nicht gekauft.

Die Pistolen dürften sie dabei haben.

Vielleicht haben sie ja eine Leiche im Kofferraum.

Oder drei.

Groß genug ist er auf jeden Fall.

Oder fünf kleine Leichen.

Ich hätte gern vier Schrippen.

Wünsche auch noch einen schönen Sonntag!

ZWEI ITALIENISCHE NONNEN

kamen

schwanger aus Afrika zurück.

Heißt das nun,

ihre Mission

ist, im weitesten Sinne, geglückt?

Doch

auch in der Zeit höchster Bedrängnis

spricht der Papst nicht von unbefleckter Empfängnis,

vielmehr

gäbe es dort, nach seiner Kenntnis,

doch so manchen Kirchenmann,

von einem Bischof wird gemunkelt,

der Freiwilligkeit nicht als MUSS betrachtet,

genau wie auch der Dienst an ihm

sogleich ein Dienst an der Kirche ist und -

wenn es die Nonnen auch geniert -

ein NEIN wird keinesfalls akzeptiert, denn -

in guten wie in schlechten Tagen

hat ein Bischof doch wohl immer noch mehr zu sagen,

zu den Pflichten und den Wonnen,

als Nonnen.

Eindringlich wies er darauf hin:

Es gilt auch heute,

wie auf allen Missionen,

ist unbedingt die Stellung zu halten und

niemand darf sich dabei schonen,

denn das wäre Frevel,

unangemessen

und sicher wird er

die Bestrafung der Nonnen

nicht vergessen,

denn, hätte es sie nicht gegeben,

dann wäre das alles auch nicht passiert!

Er war schon immer gegen Frauen in der Kirche.

Bringen nur Ärger.

AUSFLUG

Es war einmal wird sein…

…der erste, wahre Sommertag des Jahres.

Auf einer Allee alter Eichen,

zusätzlich gesäumt durch duftig-blaue Blümchen,

lavendelten

6 Mädchen in pastell, nett anzusehen,

sowie

deren Gouvernante,

zur

nächstliegenden Ortschaft.

6 Mädchen fein,

Pagenschnitt, Kniestrümpfe, Gesundheitsschuhe,

auf ihren Rücken

spinnengewebte Hanftornister.

Die Gouvernante

entsprach

mit ihrem dunkelmintgrünen Kostüm

sowie

der grau-schwarzen Straff-Frisur

ihrer eigenen,

inneren Vorschrift.

Die Blümchen, sie blühten.

Die Bienen, sie summten.

Die Vögel, sie zwitscherten.

Die Katzen, sie fingen die zwitschernden Vögel und,

animiert durch die Fülle der verschiedensten Glücksgefühle,

sangen die 6 Mädchen ihr Schullied aus frischer Kehle:

La, la, la.

La, la.

La, la, la, la, la.

La, la.

La!

Ein Zimmermannsgeselle kam ihnen entgegen.

Er, schier überwältigt ob der

erwachenden Natur

sah

diese bezaubernde Mädchengruppe,

rief:

»Euch einen wunderschönen Tag, ihr Liebreizenden!«

Und warf ihnen fröhlich eine Kusshand zu.

Da breitete sich dunkler, gerechter Zorn in der Gouvernante aus.

Dieses Schwein.

Durfte diese bodenlose Ungeheuerlichkeit ungestraft bleiben?

Nein.

»Auf, Mädels«, zischte sie laut,

»Auf und mit Mut, das Ungeheuer muss fallen!

Zückt die Federtaschen und Lineale!

Für unsere Schule!

Für - mich!«

Daraufhin

stürmten die 6 Mädchen auf

den Zimmermannsgesellen zu und schubsten ihn

in das

duftende Gras,

der dachte noch: »Was für ein Spass…!«,

doch

Agatha radierte ihm das linke Auge aus dem Gesicht.

Bertha radierte ihm das rechte Auge aus dem Gesicht.

Carolin trieb ihm einen gelben Buntstift in das linke Ohr.

Dorothea trieb ihm einen pinkfarbenen Buntstift in das rechte Ohr.

Elvira zerschnitt ihm mit ihrer Papierschere die Luftröhre.

Franziska zerschnitt ihm mit ihrer Papierschere die Aorta.

Was gab es da nicht für lustige Zwischenrufe!

Wirst Du mal still halten!

Mädchen am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen!

Von wegen liebreizend!

Magst Du auch Bastelarbeiten?

Er röchelt in A-Dur! Das gefällt mir!

Nun ist er hin.

Sie hatten das Ungeheuer besiegt.

Sie säuberten ihre Radiergummis, Buntstifte und Scheren,

ordneten die Gewänder und

schauten, mit erhitzten Gesichtern, erwartungsvoll zur Gouvernante.

»Wir dürfen ihn nicht so herum liegen lassen.

Das ist unordentlich, wenn das Ungeheuer hier so herumliegt.

Schafft ihn in den Wald!«

Danach hieß es nur noch:

»Mädels-flugs aufgestellt in Reih und Glied,

wir werden zur Verstärkung des Kirchenchors erwartet!

heute gibt es ein Extra - Eis,

und nun singt, laut, stolz und befreit

unser Lied:

La, la.

La, la, la.

La, la, la, la, la.

La, la.

La.

BÄRENADLER

Als

Bärenadler

steige ich gern,

gelegentlich,

zu selbst ungeahnten Höhen hinauf,

hinauf,

hinauf,

habe Freude daran,

schwebe meine Kreise,

kann gar nicht anders,

doch dann,

auch schon wegen des Gewichtes meiner Gedanken,

geht es bald darauf wieder

hinab,

hinab,

schon,

weil ich Höhen nicht so mag

und außerdem,

zum Wochenende,

verschiedene Kleinigkeiten

einkaufen will.

Zum Beispiel Apfelsinen.

BIO – HAUSAUFGABEN

Das ist nicht fair!,

dachte sich Tommy,

schließlich ist er schon 11 Jahre

und trotzdem hatte ihm sein Stiefvater

sein Smartphone weggenommen

und dies nur,

weil er endlich seine Bio – Hausaufgaben machen soll!

Manchmal frisst der Löwe die kleinen Löwen – Babys,

wenn sie von einem anderen Löwen sind,

nur damit sie neue Löwen – Babys …

Nee, so war sein Stiefvater nicht.

Wenn sich aber die Mutter vom Stiefvater damals

ein Löwenmännchen,

das selbst Löwen – Babys von anderen nicht so mochte,

genommen hätte,

dann würde er sich jetzt nicht so einsam,

verloren in der Savanne,

ohne Smartphone und Freunde,

fühlen.

Außerdem hätte er sich auch die Hausaufgaben

von der Marion schicken lassen können!

Aber so…

Danach auch noch Geschichte.

Der ist auch schon lange tot.

Das ist ja noch uninteressanter!

Er hatte doch noch einen LEGO – Löwen.

Wo ist der nur? Ah – da liegt er.

Dazu noch die Elefanten, die Gazellen, die Hyänen, die Affen und der

Drache.

Der Drache würde sie doch aber alle fressen!

Das kann ich nicht zulassen!

Da muss ich einen ganz großen Käfigfürden Drachen bauen!

Die Prinzessin muss auch beschützt werden!

Da gibt es doch noch einen Prinzen …

DER MISSIONAR

Am

17. November 2018

betrat der Missionar John Allen Chau

das

»North Sentinel Island«,

um die dort ansässigen

50 Eingeborenen

zum Christentum zu bekehren.

Die

dort ansässigen Menschen

empfanden dieses Vorhaben als

wenig erfreulich und

verliehen ihrer Meinung,

in dem sie den Missionar mit selbst gebastelten Pfeilen

aus nachwachsenden Rohstoffen

artgerecht erlegten,

den nötigen Nachdruck.

Fazit:

Manchmal setzen sich gute Ideen

eben doch durch.

DIE BASTLERIN

Noch

sitzen die Eichhörnchen

gern im Schatten des Altweibersommers,

noch

nehmen die Hunde

gern ein erfrischendes Bad,

da sitzt die Bastlerin und

am Abend vieler Tage

erschafft sie

Miniaturen

für ihr Weihnachtsland.

Kleine Häschen aus wuscheliger Wolle,

Bonsai-Rehlein mit Elvis-Tolle,

Mini-Menschen und,

für ihre Pauschen,

streichholzschachtelgroße Häuschen.

Winzige Bäumchen aus Draht und Papier,

Schnee aus geheimen Zutaten

und

natürlich auch:

Ein liebenswertes, dickes Bärchen

mit einem dicken Bauch.

Es ist ein heimeliges Schaffen,

es duftet nach Leim und Kiefernzweig,

beseelt von der ursprünglichen Weihnachtsidee,

fern

vom Gieren und Raffen

bringt sie,

bei freundlichem Lampenlicht und Glühweintee,

Leben in ganz banale Dinge,

als ein Akt der Schöpfung,

der Ruhe, der Liebe

auch

in meine Weihnachtszeit.

DER SONNENSCHEIN IM PFIRSICH

Nun,

sagte Professor Lichtblick,

habe ich einen Weg gefunden,

um den Sonnenschein im Pfirsich,

den dieser, bekannterweise,

übereinen langen Zeitraum genossen hat,

wieder zu extrahieren

und

betrachte somit das Beleuchtungsproblem