Raritäten von der Weide - Jens Mecklenburg - E-Book

Raritäten von der Weide E-Book

Jens Mecklenburg

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Beschreibung

Sie gehören zu den Letzten ihrer Art: Viele alte Nutztierrassen wie das Angler Rind, das Schwäbisch-Hällische Schwein, das Waldschaf oder das Vorwerkhuhn sind vom Aussterben bedroht. Während die industrialisierte Landwirtschaft auf wenige Hochleistungsrassen setzt, verschwinden mit den alten Rassen nicht nur kulturelle und kulinarische Vielfalt, sondern auch das wertvolle Genmaterial dieser robusten Tiere. Der Kieler Food-Journalist Jens Mecklenburg stellt in kurzweiligen Porträts 66 fast vergessene Nutztiere vor und informiert, wo man sie heute noch finden kann. Denn erst eine steigende Nachfrage beim Verbraucher wird die Arten vor dem Aussterben bewahren und aus ihren letzten Tierparknischen herausholen.

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Jens Mecklenburg
Raritäten von der Weide
66 Nutztiere, die Sie kennenlernen sollten, bevor sie aussterben
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
© oekom verlag München 2014Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH,Waltherstraße 29, 80337 München
Umschlaggestaltung und Innenlayout: Büro Jorge SchmidtUmschlagabbildung: laif/Enver HirschTierfotos: Michael v. Lüttwitz (Augsburger Huhn), Dieter Kraft (Limpurger Rind), Uta Böttcher (Ramelsloher Huhn), Uwe Wünsch (Leicoma), wikipedia (Glanrind, Orig. Allgäuer Braunvieh, Rhönschaf), Ingo Wandmacher (alle anderen).Lektorat: Susanne DarabasKorrektorat: Maike SpechtSatz: Ines Swoboda, oekom verlag
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
Alle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-86581-582-8

Inhalt

EinführungWas sind uns unsere Nutztiere wert?
Vom Ur- zum Hausrind –Quantensprung für die Menschheit
Angler Rind – Angusrind – Dexter – Englisches Parkrind – Fjällrind – Galloway – Glanrind – Heckrind – Highland Cattle – Hinterwälder Rind – Limousin – Limpurger Rind – Murnau-Werdenfelser Rind – Original Allgäuer Braunvieh – Rotbuntes Niederungsrind – Schwarzbuntes Niederungsrind – Shorthorn – Telemarkrind – Ungarisches Steppenrind
Ich glaub, mein Schwein pfeift –Wo ist das glückliche Hausschwein geblieben?
Angler Sattelschwein – Buntes Bentheimer Schwein – Chinesisches Maskenschwein – Deutsches Edelschwein – Leicoma – Linderöd-Schwein – Mangalitza-Wollschwein – Rotbuntes Husumer Schwein – Schwäbisch-Hällisches Schwein – Sortbroget-Schwein – Turopolje-Schwein
Lammfromm –Die friedlichen Landschaftspfleger
Alpines Steinschaf – Bentheimer Landschaf – Diepholzer Moorschnucke – Jakobschaf – Rauwolliges Pommersches Landschaf – Rhönschaf – Rotkopfschaf – Skudde – Soayschaf – Walachenschaf – Waldschaf – Weisse Gehörnte Heidschnucke – Zackelschaf
Stolz wie Oskar –Kapriziöses Tier mit Kultstatus
Juan-Fernández-Ziege – Thüringer Waldziege
Ich wollt, ich wär ein Huhn –Von stolzen Hähnen und schnatternden Gänsen
Augsburger Huhn – Brakel-Huhn – Deutscher Sperber – Federfüssiges Zwerghuhn – Ramelsloher Huhn – Riesen-Brahma – Sundheimer Huhn – Vorwerkhuhn
Deutsche Pekingente – Hausmoschusente – Indische Laufente – Pommernente – Rouen-Claire-Ente – Sachsenente
Diepholzer Gans – Emdener Gans – Lippegans – Pommerngans – Ungarische Lockengans
Bronzepute – Cröllwitzer Pute
Anhang
Vereine, Organisationen und Verbände
Tierparks und Zoos
Rassevereine und Bezugsadressen
Literatur
Über den Autor
Einführung
Was sind uns unsere Nutztiere wert?
Durch bäuerliche Landwirtschaft die Artenvielfalt retten
Das Landleben als pure Idylle? Zumindest auf den Verpackungen unserer Lebensmittel, in Prospekten für ländliche Urlaubsziele und in unseren Kinderbüchern. Dort ist die Welt noch in Ordnung. Dort suhlt sich fröhlich grunzend ein Schwein im Schlamm. Eine Kuh liegt friedlich dösend mit ihren Kälbern in der Sonne. Ein majestätischer Hahn stolziert zwischen seinen gackernden und nach Körnern pickenden Hühnern umher. Ein Schaf schaut versonnen vom Deich aufs offene Meer.
Wir alle haben, was die Produktion unserer Lebensmittel angeht, bestimmte Bilder im Kopf. Bevorzugt romantische Bilder. Dass die Realität jedoch meist anders aussieht, ist uns Verbrauchern durchaus bewusst. Die Lebensmittelskandale der Vergangenheit dürften mittlerweile vielen Konsumenten verdeutlicht haben, dass die Tiere, die uns mit Eiern, Milch und Fleisch versorgen, kaum auf idyllischen Kleinbauernhöfen mit viel frischer Luft und Auslauf gelebt haben, sondern größtenteils einer hocheffizienten und hochtechnisierten Industrie entstammen und nie das Tageslicht gesehen haben. Mit immer gravierenderen Folgen für Tier, Mensch und Umwelt. Um ständig Milch zu geben, muss eine Kuh jedes Jahr ein Kalb bekommen. Eine »moderne« Zuchtsau wirft mehr Ferkel, als sie Zitzen hat. Heutige Geflügelrassen können sich nicht mehr auf den Beinen halten, sie wachsen zu schnell, und sie werden zu schwer. Die Gier nach Billigfleisch führt zu immer höherer Produktion und damit zu industrieller Tierhaltung. Deutschland entwickelt sich zum Maststall Europas, der subventionierte Fleischexport boomt. Derzeit leben knapp 13 Millionen Rinder, davon 4,3 Millionen als Milchkühe, 28 Millionen Schweine, knapp 70 Millionen Masthühner und 36 Millionen Legehennen in Deutschland. Jedes Jahr werden es mehr. Nimmt man Schafe, Puten und andere Nutztiere hinzu, leben insgesamt fast doppelt so viele Nutztiere in Deutschland wie Menschen. Die Massentierhaltung führt dazu, dass unsere Böden, die Luft und die Gewässer immer stärker belastet werden. Ein Mastschwein verbraucht fast eine Million Liter Trinkwasser in seinem kurzen Leben. Nicht, weil es so durstig ist – der Großteil wird dazu gebraucht, sein Futter anzubauen. Unsere Nutztiere werden vor allem mit Soja gefüttert, das zum größten Teil aus Südamerika importiert wird. Für den Sojaanbau mussten allein in Brasilien bereits 21 Millionen Hektar Regenwald weichen. Zudem wird bei der Sojaproduktion überwiegend auf gentechnisch veränderte Pflanzen gesetzt, mit unerforschten Risiken für Mensch, Tier und Natur. Je intensiver die Tierhaltung, desto schärfer wird der Konflikt zwischen Bauern und Verbrauchern. Machen wir uns nichts vor: Die Landwirtschaft hat zunehmend ein Akzeptanzproblem.

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