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"Dieser Mensch ist ein Narzisst!" – in diesem vielfach gehörten Vorwurf kommt die Überzeugung zum Ausdruck, dass viele zwischenmenschliche Probleme auf narzisstische Eigenschaften und Verhaltensweisen zurückzuführen sind. Ein ausgeprägter Narzissmus kann in der Tat viel Unglück und Unheil anrichten und geht sowohl für die Umwelt als auch für die Betroffenen selbst mit einer erheblichen seelischen Belastung einher. Diese krankhafte Form des Narzissmus muss von der gesunden Variante des Narzissmus abgegrenzt werden. Hier geht es um Verhaltensweisen, die das Ziel verfolgen, das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Wir alle wollen von anderen Menschen respektiert, geschätzt und manchmal vielleicht auch ein klein wenig bewundert werden. Wir wollen erleben, dass wir nicht nur in Ordnung sind, sondern auf unsere Art und Weise auch besonders, interessant, liebenswert und vieles mehr sind, ohne dass wir uns deshalb gleich für etwas Besseres halten würden. Der Ratgeber informiert über gesunde und problematische Varianten des Narzissmus und geht auf Probleme ein, die narzisstische Menschen in verschiedenen Lebensbereichen haben können. Es wird aufgezeigt, welche Ziele mit einer Psychotherapie verfolgt werden können und welche Selbsthilfestrategien Betroffene anwenden können. Menschen mit narzisstischen Eigenschaften soll es ermöglicht werden, ihre Fähigkeiten zur Beziehungsgestaltung zu verbessern, um so private und berufliche Beziehungen stabiler gestalten zu können. Schließlich erhalten Angehörige und andere Bezugspersonen aus dem privaten und beruflichen Umfeld hilfreiche Strategien an die Hand, wie sie mit narzisstischen Menschen besser umgehen können.
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Claas-Hinrich Lammers
Ratgeber Narzissmus
Informationen für Betroffene und Angehörige
Ratgeber zur Reihe Fortschritte der Psychotherapie
Band 59
Ratgeber Narzissmus
Prof. Dr. Claas-Hinrich Lammers
Die Reihe wird herausgegeben von:
Prof. Dr. Martin Hautzinger, Prof. Dr. Tania Lincoln, Prof. Dr. Jürgen Margraf, Prof. Dr. Winfried Rief, Prof. Dr. Brunna Tuschen-Caffier
Die Reihe wurde begründet von:
Dietmar Schulte, Klaus Grawe, Kurt Hahlweg, Dieter Vaitl
Prof. Dr. med. Claas-Hinrich Lammers, geb. 1962. 1983–1990 Studium der Medizin in Hamburg. 1990 Promotion. Facharztausbildung am Max-Planck-Institut in München und an den Universitätskliniken von Marburg und Lübeck. Oberarzttätigkeit an der Universitätsklinik Lübeck und an der Charité, Berlin. Forschungsaufenthalte am Centre Paul Broca, Paris und am NINDS, Bethesda. 2001 Habilitation. Supervisor für Verhaltenstherapie (IFT). Zusatzausbildungen in EMDR, DBT und emotionsfokussierter Psychotherapie. Seit 2006 Ärztlicher Direktor und Chefarzt der I. Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Asklepios Klinik Nord – Ochsenzoll, Hamburg.
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Satz: Michael Kleine, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
Format: EPUB
1. Auflage 2024
© 2024 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen
(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3302-8; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3302-9)
ISBN 978-3-8017-3302-5
https://doi.org/10.1026/03302-000
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1 Die Varianten des Narzissmus
1.1 Narzissmus – Gesund oder problematisch?
1.2 Der krankhafte Narzissmus
1.2.1 Die narzisstische Persönlichkeitsstörung
1.2.2 Der vulnerable Narzissmus
1.2.3 Der maligne Narzissmus
1.2.4 Krankhafte narzisstische Persönlichkeitseigenschaften
1.2.5 Probleme narzisstischer Menschen in verschiedenen Lebensbereichen
1.3 Ursachen des Narzissmus
2 Behandlungsmöglichkeiten
2.1 Selbsthilfe
2.1.1 Korrektur Ihrer Fehlannahmen über sich selbst und die anderen Menschen
2.1.2 Verbesserung Ihrer Empathie
2.1.3 Verbesserung Ihres Verhaltens in sozialen Situationen
2.1.4 Entwicklung befriedigender Interessen
2.2 Psychotherapie
2.2.1 Ziele der Psychotherapie
2.2.2 Die therapeutische Beziehung
2.2.3 Die Arbeit am vulnerablen Selbst
2.2.4 Die Arbeit an Beziehungen und Empathie
2.2.5 Die Arbeit an überhöhten Ansprüchen
2.2.6 Die Arbeit an innerer Ruhe und Zufriedenheit
3 Der Umgang mit narzisstischen Menschen
3.1 Ertragen
3.2 Verändern
3.3 Trennen
Anhang
Zitierte Literatur
Literaturempfehlungen
Der Begriff des Narzissmus ist in aller Munde. „Das ist ein Narzisst!“ – In diesem vielfach gehörten Vorwurf kommt die Überzeugung zum Ausdruck, dass viele zwischenmenschliche Probleme auf narzisstische Eigenschaften und Verhaltensweisen zurückzuführen sind. Diese Überzeugung besteht sicherlich nicht zu Unrecht, denn ein ausgeprägter Narzissmus geht immer auf Kosten anderer und kann viel Unglück und Unheil anrichten. „Ich will reicher (klüger, erfolgreicher, intelligenter, kompetenter, gebildeter, attraktiver …) sein als andere Menschen!“ Das Ich wird dabei ganz deutlich in den Vordergrund und das Du in den Hintergrund geschoben. Letztlich leidet sogar die narzisstische Person selbst an ihren extremen Persönlichkeitseigenschaften – sodass man von einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung sprechen muss.
Doch um Narzissmus zu verstehen, müssen wir am anderen Ende anfangen, dort nämlich, wo der Narzissmus eine gesunde Wurzel hat: dem Streben nach Selbstwert. Wir alle wollen von anderen Menschen respektiert, gemocht, geschätzt und manchmal vielleicht auch ein klein wenig bewundert werden, da wir hierdurch unser Selbstwertgefühl steigern. Wir wollen erleben, dass wir nicht nur in Ordnung sind, sondern auf unsere Art und Weise auch besonders, bemerkenswert, interessant, befähigt, liebenswert und vieles mehr, ohne dass wir uns deshalb gleich über die anderen Menschen stellen und uns für etwas Besseres halten würden. Und das zu Recht, schließlich trägt ein hohes (wohlgemerkt kein übersteigertes) Selbstwertgefühl wesentlich zu unserem Wohlbefinden, positiven Gefühlen und unserer psychischen Stabilität bei. Doch ohne Erfolge, besondere Fähigkeiten, Attraktivität, Intelligenz, Originalität usw. werden wir von unserer Umwelt nicht die Aufmerksamkeit und Anerkennung bekommen, welche wir für unser Selbstwertgefühl brauchen. Jeder Mensch legt somit selbstwertdienliche Verhaltensweisen an den Tag, welche in der Psychologie offiziell als narzisstische Verhaltensweisen bzw. Eigenschaften bezeichnet werden. Zu ihnen gehören unter anderem
extravertiertes Verhalten (insbesondere die Suche nach neuen Reizen),
der Mut für Entscheidungen,
|8|die Bereitschaft zur Übernahme von neuen Aufgaben und Herausforderungen,
Anspruchsdenken,
das Streben nach Dominanz bzw. Erfolg sowie
die Neigung zur Selbstdarstellung.
Merke
