Ratgeber Neglect - Georg Kerkhoff - E-Book

Ratgeber Neglect E-Book

Georg Kerkhoff

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Beschreibung

Nach etwa einem Drittel der Schlaganfälle entwickeln die Betroffenen einen Neglect: Sie verhalten sich so, als ob eine Raum- und Körperhälfte für sie nicht mehr existiere – so als haben sie sie einfach vergessen. Da die eigene Krankheit in der Akutphase nicht wahrgenommen werden kann, fällt die Motivation zur Therapie oft schwer. Eine intensive Behandlung ist jedoch von zentraler Bedeutung. Die aktualisierte Auflage des Ratgebers fasst in allgemeinverständlicher Form die wichtigsten Informationen über das neurologische Krankheitsbild zusammen. Es werden die Ursachen, Symptome, der Krankheitsverlauf und die Behandlungsmöglichkeiten dargestellt. Ebenso werden Fachbegriffe erläutert und häufig gestellte Fragen beantwortet. In der Neuauflage des Ratgebers werden zusätzlich neu entwickelte Therapieformen sowie neue Erkenntnisse zur Ursache, Anatomie und Diagnostik dargestellt. Listen mit Behandlungseinrichtungen, Selbsthilfegruppen sowie hilfreichen Internetseiten runden den Ratgeber ab.

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EPUB

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Georg Kerkhoff

Günter Neumann

Joachim Neu

Ratgeber Neglect

Leben in einer halbierten Welt

2., aktualisierte Auflage

Wichtiger Hinweis: Der Verlag hat gemeinsam mit den Autoren bzw. den Herausgebern große Mühe darauf verwandt, dass alle in diesem Buch enthaltenen Informationen (Programme, Verfahren, Mengen, Dosierungen, Applikationen, Internetlinks etc.) entsprechend dem Wissensstand bei Fertigstellung des Werkes abgedruckt oder in digitaler Form wiedergegeben wurden. Trotz sorgfältiger Manuskriptherstellung und Korrektur des Satzes und der digitalen Produkte können Fehler nicht ganz ausgeschlossen werden. Autoren bzw. Herausgeber und Verlag übernehmen infolgedessen keine Verantwortung und keine daraus folgende oder sonstige Haftung, die auf irgendeine Art aus der Benutzung der in dem Werk enthaltenen Informationen oder Teilen davon entsteht. Geschützte Warennamen (Warenzeichen) werden nicht besonders kenntlich gemacht. Aus dem Fehlen eines solchen Hinweises kann also nicht geschlossen werden, dass es sich um einen freien Warennamen handelt.

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Umschlagabbildung: © iStock.com by Getty Images / Ababsolutum

Satz: Sina-Franziska Mollenhauer, Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

Format: EPUB

2., aktualisierte Auflage 2020

© 2008 und 2020 Hogrefe Verlag GmbH & Co. KG, Göttingen

(E-Book-ISBN [PDF] 978-3-8409-3098-0; E-Book-ISBN [EPUB] 978-3-8444-3098-1)

ISBN 978-3-8017-3098-7

https://doi.org/10.1026/03098-000

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Anmerkung:

Sofern der Printausgabe eine CD-ROM beigefügt ist, sind die Materialien/Arbeitsblätter, die sich darauf befinden, bereits Bestandteil dieses E-Books.

Zitierfähigkeit: Dieses EPUB beinhaltet Seitenzahlen zwischen senkrechten Strichen (Beispiel: |1|), die den Seitenzahlen der gedruckten Ausgabe und des E-Books im PDF-Format entsprechen.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort zur 2., aktualisierten Auflage

Vorwort zur 1. Auflage

Danksagung

1 Einleitung

2 Neglect – was ist das?

3 Wodurch entsteht Neglect?

3.1 Ein Einblick in Nervensystem und Gehirn

3.1.1 Das Nervensystem

3.1.2 Das Gehirn

3.2 Der Schlaganfall

3.2.1 Blutung – Hämorrhagie

3.2.2 Unterbrechung der Blutzufuhr – Ischämie/Infarkt

3.3 Bereiche im Gehirn – Ursachen von Neglect

4 Wie verbreitet ist ein Neglect?

5 Erscheinungsformen von Neglect

5.1 Bereiche des Raumes

5.2 Vernachlässigung beim Sehen – Visueller Neglect

5.3 Vernachlässigung beim Hören – Auditorischer Neglect

5.4 Vernachlässigung von Gerüchen – Olfaktorischer Neglect

5.5 Vernachlässigung am eigenen Körper – Personaler Neglect

5.6 Mangelnde Benutzung von Arm und Bein – Motorischer Neglect

5.7 Vernachlässigung in der Vorstellung – Repräsentationaler Neglect

6 Begleitstörungen

6.1 Aufmerksamkeitsstörungen

6.2 Mangelnde Krankheitseinsicht – Unawareness/Anosognosie

6.3 Halbseitenlähmung – Hemiparese/Hemiplegie

6.4 Störungen der Körperhaltung – Posturale Imbalance

6.5 Das aktive Drücken des Körpers zur gelähmten Seite – Pusher-Syndrom

6.6 Gesichtsfeldausfall – Hemianopsie

6.7 Lese- und Schreibstörungen – Neglectdyslexie

6.8 Störung der Raumwahrnehmung: Wahrnehmung von (Neigungs-)Winkeln, Abständen, der Mitte, Längen

6.9 Auffälligkeiten in der Zeitwahrnehmung

6.10 Psychosoziale Beeinträchtigungen

7 Wie wird Neglect festgestellt?

7.1 Bildgebende Verfahren

7.2 Neuropsychologische Tests

7.2.1 Papier- und Bleistift-Tests

7.2.2 Durchstreichaufgaben

7.2.3 Zeichenaufgaben

7.2.4 Linienhalbierung

7.3 Verhaltensdemonstrationen

7.4 Computergestützte Tests

7.5 Beobachtung im Alltag/Fragebögen

8 Behandlungsmöglichkeiten

8.1 Therapie von Neglect

8.2 Spezielle therapeutische Verfahren

8.2.1 Visuelles Explorationstraining – Suchen mit den Augen

8.2.2 Optokinetische Stimulation – Darbietung bewegter optischer Muster

8.2.3 Nackenmuskelvibration – Das Geradeausempfinden verbessern

8.2.4 Prismen – Den Blick ablenken

8.2.5 Aktivierung des Armes – Den Arm vermehrt einsetzen

8.2.6 Training von Aktivitäten des täglichen Lebens – Selbstständiger werden

8.2.7 Training der Aufmerksamkeit – Belastbarer werden

8.2.8 Hinweisreize geben – Den Blick lenken

8.2.9 Selbstinstruktions-Technik – Sich selbst Anweisungen geben

8.2.10 Neuromodulation – Gehirnregionen stimulieren

8.2.11 Medikamente – Zusätzliche Unterstützung

8.2.12 Kombinationsbehandlung – „2 Fliegen mit einer Klappe“

8.3 Alltagsnahe Therapieansätze – Der Alltag als Richtschnur

8.3.1 Strukturierung von Alltagshandlungen – Nicht den roten Faden verlieren

8.3.2 Steigerung der Belastbarkeit/Förderung der Fähigkeit zur Aufmerksamkeitsteilung – 2 Dinge gleichzeitig tun

8.3.3 Förderung einer sicheren Orientierung im Raum – Sicher von einem Ort zum anderen

8.3.4 Berufliche Wiedereingliederung – Zurück in den Beruf

8.4 Das therapeutische Team – Interdisziplinäre Zusammenarbeit

8.4.1 Neuropsychologen

8.4.2 Ergotherapeuten

8.4.3 Physiotherapeuten/Krankengymnasten

8.4.4 Psychotherapeuten

8.4.5 Kunsttherapeuten

8.4.6 Musiktherapeuten

8.4.7 Orthoptisten

8.5 Die Kostenübernahme – Wer finanziert eine ambulante Behandlung?

9 Was können Angehörige tun?

9.1 Orientierung des Bettes und Art der Kontaktaufnahme

9.2 Die Ansprache des Patienten

9.3 Aufklärung und Information

9.4 Was nicht hilft

10 Fahreignung bei Neglect

11 Fallbeispiele

11.1 Fallbeispiel Herr K.

11.2 Fallbeispiel Frau B.

11.3 Fallbeispiel Herr U. (nach Götze & Höfer, 1999)

11.4 Fazit der drei Fallgeschichten

12 Antworten auf häufige Fragen

13 Ein positiver Ausblick

14 Weiterführende Literatur

Anhang

A Verzeichnis relevanter Fachbegriffe

B Adressen zur Information und zur Therapeutensuche in Deutschland, Österreich und der Schweiz (Auswahl)

C Die Autoren dieses Ratgebers

|9|Vorwort zur 2., aktualisierten Auflage

Seit der 1. Auflage hat sich viel getan im Bereich des räumlichen Neglects. So hat sich zum einen unser Verständnis dieser komplexen Krankheit verbessert, zum anderen gibt es einige neue Behandlungsverfahren. Auch im Bereich der ambulanten Therapie durch Neuropsychologen1 haben sich erfreuliche Verbesserungen ergeben.

Diese neuen Erkenntnisse haben wir in den neuen Ratgeber einfließen lassen, damit Sie, liebe Leserinnen und Leser, besser informiert sind und so Ihren betroffenen Angehörigen besser helfen können.

Saarbrücken, Kipfenberg

Georg Kerkhoff,

und Bad Honnef

Günter Neumann und

Sommer 2020

Joachim Neu

1

Zugunsten einer besseren Lesbarkeit verwenden wir im Text in der Regel das generische Maskulinum. Diese Formulierungen umfassen gleichermaßen alle Geschlechter (m/w/d).

|10|Vorwort zur 1. Auflage

Es gibt ungezählte Artikel und Fachbücher über das Syndrom des Neglects – diese sind jedoch alle für Fachleute geschrieben, während bislang kein einziges Buch dieses komplexe Störungsbild in verständlicher Form Angehörigen und Betroffenen nahe bringt. Dies soll mit dem vorliegenden Ratgeber nachgeholt werden.

Insbesondere nach einem Schlaganfall und Gehirnblutungen, aber auch nach einem Schädel-Hirn-Trauma, kann es aufgrund von Gewebsschädigungen des Gehirns zu vielfältigen Beeinträchtigungen der Wahrnehmung und Beweglichkeit kommen. Eine solche Wahrnehmungsstörung ist der Neglect – die halbseitige Vernachlässigung einer Raum- und Körperhälfte.

Neglect bezeichnet ein Krankheitsbild, bei dem es zu akuten Ausfallerscheinungen in der bewussten Wahrnehmung einer Raum- oder Körperhälfte des Betroffenen kommt. Hierbei können unterschiedliche Sinneskanäle betroffen sein: Sehen, Hören und Tasten. Die Vernachlässigung kann sich auch auf einen Teil des eigenen Körpers beziehen oder auch das räumliche Vorstellungsvermögen beeinträchtigen.

Leider zeigen die meisten Betroffenen zudem keine angemessene Krankheitseinsicht. Dies ist nicht etwa Ausdruck intellektueller Einbußen, sondern Teil der Krankheit. Trotz Defiziten, die für Außenstehende offensichtlich sind, scheint es bei den Betroffenen selbst kein Verständnis für ihre eigenen Störungen und die Hinweise von Beobachtern auf solche Probleme zu geben. Insbesondere für Angehörige oder andere Bezugspersonen stellt dies eine zusätzliche Belastung dar. Begleitsymptome können auch die Bereiche Kommunikation, Einfühlungsvermögen und Zeitwahrnehmung zusätzlich betreffen, was weitere Herausforderungen an den Umgang mit den betroffenen Patienten stellt. Die Voraussetzung für einen hilfreichen Umgang im Alltag mit Menschen, bei denen ein Neglect vorliegt, besteht insbesondere in der Aufklärung und Information der Angehörigen der Betroffenen. Je kompetenter und umfassender Angehörige über das Erscheinungsbild der Krankheit und deren Verlauf sowie Chancen und Grenzen von Behand|11|lungsmöglichkeiten informiert sind, umso eher können sie darauf aufbauend realistische Möglichkeiten zur Bewältigung der veränderten Lebensbedingungen suchen. Dies verschafft Patienten und Angehörigen gleichermaßen Entlastung. Hier setzt der vorliegende Ratgeber an: Er erklärt in verständlichen Worten die wichtigsten Fakten zum Störungsbild Neglect, beschreibt die neuesten Behandlungsmöglichkeiten, gibt praktische Tipps und erklärt wichtige Fachbegriffe, und hilft somit Angehörigen, fachkundige Therapeuten und Kliniken für Ihre Angehörigen zu finden.

Allen Patienten und Angehörigen wünschen wir Geduld und Ausdauer bei der Bewältigung ihres Alltags und Freude über die vielen kleinen und größeren Verbesserungen, die sich im Laufe der Zeit ergeben. Wir hoffen, dass dieser Ratgeber Ihnen eine Hilfe ist. Für Anregungen sind wir jederzeit offen.

Saarbrücken, Kipfenberg

Georg Kerkhoff,

und Bad Honnef

Günter Neumann und

Sommer 2007

Joachim Neu

|12|Danksagung

Die Entstehung dieses Ratgebers geht zurück auf die große Nachfrage von Patienten und Angehörigen nach Informationen zum Neglect, dessen Auswirkungen im Alltag und den Behandlungsmöglichkeiten. Angehörige und Patienten waren es auch, die uns durch ihre zahlreichen Fragen und Anliegen bei der Erstellung dieses Ratgebers behilflich waren. Ihnen sei an dieser Stelle herzlich gedankt.

Auch möchten wir uns bei folgenden Kollegen für kritische Anregungen und hilfreiche Hinweise bedanken:

Dipl.-Psych. Michael Brasse, Dr. Peter Bublak, Dr. Klemens Fheodoroff, Renate Götze, Dipl.-Psych. Daniela Glocker, Dr. Carl Heese, Benita Höfer, Dr. Hendrik Niemann (für die GNP), Prof. Dr. Ingo Keller, Dr. Caroline Kuhn, Dipl.-Päd. Barbara Lang, Peter Müller, Prof. Dr. Sandra Müller, Birgit Philippi, Prof. Dr. Rudolf Preger.

Des Weiteren danken wir Herrn Prim, Dr. W. Kubik und Frau Dr. Kaser für die detaillierten Hinweise zur ambulanten Therapeutensuche in Österreich, sowie Herrn PD Dr. R. Ptak für fachkundige Ratschläge für die ambulante Therapie in der Schweiz.

Ebenso gilt unser Dank Verwandten und Freunden, die bereit waren, den Ratgeber in jeder Phase seiner Entstehung mit Ratschlägen und Verbesserungsvorschlägen zu unterstützen.