Reise Know-How CityTrip Athen - Peter Kränzle - E-Book

Reise Know-How CityTrip Athen E-Book

Peter Kränzle

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Beschreibung

Die griechische Hauptstadt Athen steckt voller Kontraste. Die archäologische Promenade führt an prachtvollen Tempeln und weltberühmten antiken Stätten wie Akropolis und Agorá entlang, die einzigartige Einblicke in die erste große Blütezeit europäischer Kultur ermöglichen. Das moderne Athen lernt man in den geschäftigen Gassen der Pláka kennen, in den Bars und Kafenía des aufstrebenden Viertels Thissío pulsiert das Leben und in Psirrí trifft sich die alternative Szene. Mit der Tram erreicht man in kurzer Zeit die malerischen Strände von Piräus, die Erholung vom Trubel der Stadt bieten. Am Kap Sounion strahlt der marmorne Poseidon-Tempel im gleißenden Sonnenlicht. Dieser aktuelle Stadtführer ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der griechischen Hauptstadt selbstständig zu entdecken: Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet Faszinierende Architektur: antike Tempel, Klassizismus in Pangráti und Modernes von Gropius und Renzo Piano Abwechslungsreiche Stadtspaziergänge um die Akropolis und durch die Neustadt Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip Ausflüge mit der Elektrikós nach Piräus oder mit der Tram ans Meer Shoppingtipps vom urigen Markt bis zum angesagten "Made-in-Greece"-Souvenir Die besten Lokale der Stadt und allerlei Wissenswertes über die griechische Küche Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: von der klassischen Taverne über die Rembétiko-Kneipe bis zur hippen Rooftop-Bar Göttliche Getränke: Retsína, Ouzo und Tsípouro Athen zum Durchatmen: viel Grün zwischen Nationalgarten, antiken Ruinen und um den Lykabettós Ausgewählte Unterkünfte von schlicht-preiswert bis ausgefallen-hipp Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt, Politik und Wirtschaft, die aktuelle Situation u.v.a.m. Kleine Sprachhilfe Griechisch mit den wichtigsten Vokabeln für den Reisealltag

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Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Restaurantkategorien

Hotelkategorien

Vorwahlen

Benutzungshinweise

Abkürzungen

Athen entdecken

Morbide Schönheit zwischen Antike und Moderne

Willkommen in Athen

Kurztrip nach Athen

Stadtspaziergänge

Das antike Athen

Altstadt

Neustadt

Ausflüge in die Umgebung

Athen erleben

Athen für Kunst- und Museumsfreunde

Athen für Genießer

Athen am Abend

Athen zum Stöbern und Shoppen

Athen zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Athen verstehen

Athen – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Ein Land in der Dauerkrise

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Diplomatische Vertretungen

Geldfragen

Informationsquellen

Internet

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Post

Sicherheit

Sport und Erholung

Sprache

Stadttouren

Telefonieren

Uhrzeit

Umgangsformen und Verhaltenstipps

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Die Autoren

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/athen23

Restaurantkategorien

Richtwert für ein Menü für zwei Personen inkl. Getränk:

€: unter 25 €

€€: 25–50 €

€€€: 50 € und mehr

Hotelkategorien

Für rund 100 Euro bekommt man in Athen in der Regel ein ordentliches Zimmer, wobei die Preise saisonal stark schwanken können. Oft beträgt der Unterschied zwischen Nebensaison (Nov.–März) und Hauptsaison über 50 €! Es fällt eine kategorieabhängige Übernachtungssteuer zwischen 0,50 und 4 € pro Nacht und Zimmer an. Genaue Preisangaben sind nicht möglich, die verwendeten Kategorien dienen lediglich als Anhaltspunkte (Preis DZ/Nacht, oft mit Frühstück):

€: 50–100 €

€€: 100–160 €

€€€: über 160 €

Vorwahlen

> für Griechenland: +30

> für Athen: 21. Diese muss immer mitgewählt werden!

Benutzungshinweise

> Rein griechischsprachige Websites wurden meist nicht erwähnt.

> Schreibweisen: Umschriften griechischer Namen können stark variieren, es gibt keine verbindlichen Regeln und auch offiziell kursieren oft verschiedene Schreibweisen. Es wurden die gebräuchlichsten Formen verwendet und Akzente angegeben.

Abkürzungen

Außer den üblichen deutschen Abkürzungen z. B. für Tage oder Monate wurden die folgenden griechischen verwendet:

> O. – Odós (Straße)

> Pl. – Platía (Platz)

> Leof. – Leofóros (Boulevard/Allee)

Athen entdecken

Athen, Angelpunkt zwischen Okzident und Orient, ist eine Stadt der Gegensätze: Chaos und Idyll, Grün und Beton, Smog und Sonne, Lärm und Beschaulichkeit, Antike und Moderne stoßen hier aufeinander. Athen biedert sich nicht an, sondern will erobert werden. Die Stadt erlebte im Zuge der Olympischen Spiele 2004 einen Auf- und Umbruch. Das damalige Facelifting hat der Stadt moderne Nahverkehrsmittel, einen neuen Flughafen, Fußgängerzonen und neu gestaltete Plätze eingebracht.

Morbide Schönheit zwischen Antike und Moderne

Athen ist, ähnlich wie New York, eine „Hate-or-Love“-Stadt: einerseits laut, hektisch und schmutzig, andererseits unendlich lebendig, kreativ und interessant. Hier prallen Historie und Moderne, Verfall und Aufbau, Tradition und Kreativität aufs Krasseste aufeinander. Ungeachtet aller negativen Ereignisse der letzten Jahre tut sich in Athen ständig etwas: Hier entsteht eine neue Promenade, dort eröffnet ein Museum wie das Goulandrís Natural History Museum (–>), hier findet man preiswerte, bodenständige Tavernen wie Saíta (–>), dort moderne Lokale wie zum Beispiel Fita (–>) oder Seychelles (–>), in denen griechische Küche neu interpretiert wird. Zudem sind schicke Läden und ungewöhnliche Hotels entstanden.

Eines unserer Lieblingsviertel ist das Areal rund um den Zentralmarkt {27}, wo man von Oliven über Kräuter, Tee, Mandeln, Feigen, Käse, Wurst, Ouzo und Wein bis hin zu Pflanzensamen und Haushaltszubehör alles Erdenkliche kaufen und mitten in der Markthalle in typischen Tavernen essen kann.

Das Stadtviertel Thissío {14} blüht auf, Metaxourgío {28} begeistert mit morbidem Charme und fantastischen Murals. Merken sollte man sich auch Viertel wie Pangráti und Mets (–>) oder Neos Kosmos [I12], wo man eine ausgezeichnete kulinarische Szene, schicke Bars, aber auch alteingesessene Kafenía findet.

Wenn wir vom Trubel Athens die Nase voll haben, nehmen wir die Straßenbahn ans Meer, um dort die Ruhe zu genießen und dann erneut ins bunte, aber andersartige Getümmel der Hafenstadt Piräus {41} einzutauchen.

Willkommen in Athen

Griechenland und ganz besonders Athen erfordern von Besuchern Geduld. Von oben – am besten von der Akropolis {1} oder dem Lykabettós {40} – präsentiert sich die Stadt als Moloch, als unüberschaubares weißes Häusermeer zwischen Bergen und Meer. Nur wer mit allen Sinnen eintaucht und auf Erkundungstour geht, wird die vielen Gesichter der Metropole kennenlernen.

Schon der erste griechische König, der Bayer Otto I., träumte von einer archäologischen Zone um den Akropolis-Hügel. Diese wurde 2004 realisiert: Eine breite Fußgängerzone umfasst nun Akropolis {1}, Olympieion {12}, Kerameikós {15} und Agorá {18} und grenzt auf diese Weise das antike Athen von der modernen Stadt ab. Zwei Viertel schließen sich direkt an: Thissío – wegen der zahlreichen Cafés und Bars ein beliebter Treff (–>) – und das ehemalige Industriegebiet Gázi {17}, heute Zentrum des Kultur- und Nachtlebens.

Die historische Altstadt hat unterschiedliche Facetten: das geschäftige Monastiráki {19}, Überbleibsel des türkischen Athen mit Basarcharakter, das beinahe nahtlos in die Pláka {20} und Anafiótika {23}, das „Dorf im Dorf“, übergeht, Psirrí {26} hingegen, das alte Handwerkerviertel, ist mit seinen Wandbildern, kleinen Shops und Lokalen „up and coming“. Auch das nördlich anschließende Viertel Metaxourgío {28} und das benachbarte Kerameikós {15} sind im Begriff, touristisch interessanter zu werden.

Das Dreieck zwischen den Plätzen Omónia {29} im Norden, Sýntagma {33} im Osten und Monastiráki [G7] im Süden – das „Emborikó Trígono“ („Handelsdreieck“) – ist großteils als Fußgängerzone ausgewiesen. Als Haupteinkaufsstraße und eine der Top-Flaniermeilen der Welt gilt die Odós Ermoú [F6–I7], die die Altstadt mit dem Sýntagma verbindet.

Der Begriff Neustadt bezeichnet das Athen, das nach der Ernennung zur neuen griechischen Hauptstadt 1834 entstanden ist. In seinem Zentrum liegen die beiden Hauptplätze Omónia {29} und Sýntagma {33}, verbunden durch die Odós Stadíou und parallel die Leof. El. Venizélou (kurz „Panepistimíou“) sowie die Akadimías. Vom Omónia nordwärts führt die 28 Octovríou zum Archäologischen Nationalmuseum {30}, hinter dem sich im Südosten das Studentenviertel Exárchia (–>) erstreckt.

Der Name „Sýntagma“ steht synonym für das Athener Regierungsviertel mit Parlament {34}, Präsidentensitz und Nationalgarten {35}. Südwärts schließen sich das alte Olympiastadion {36} und das Olympieion {12} an, außerdem drei interessante Viertel: Pangráti und Mets (–>) im Südosten, Neos Kosmos [I12] im Süden. Nördlich des Platzes bildet die Leof. Vas. Sofías die Grenze zu Kolonáki {40}, in dessen Cafés man sich trifft, um zu sehen und gesehen zu werden. Das Viertel liegt zu Füßen des Lykabettós {40}, der die Stadt überragt und großartige Ausblicke bietet.

Exkurs: Das gibt es nur in Athen

> Perípteros: Die allgegenwärtigen Kioske („Períptera“) helfen in jeder Lebenslage weiter (–>).

> Athens Zentralmarkt {27}: Der riesige Markt mitten im Zentrum bietet Lebensmittel in Hülle und Fülle, von Kräutern über Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch bis hin zu vielen Olivensorten.

> Antike auf Schritt und Tritt: Die Spuren der antiken Vergangenheit sind omnipräsent und Akropolis {1}, Agorá {18} und Kerameikós {15} stellen nur die Topsights dar.

> Weiß-Blau: Dank König Otto I. finden sich überall in Athen bayerische Spuren, von klassizistischen Bauten („Klein-München“) über die Nationalflagge bis hin zum Wachwechsel vor dem Parlament (–>). Sogar die beiden dominanten Farben der Stadt sind bayerisch: weiße Stadt und blaues Meer.

> Nahverkehr: Zu den angenehmen Errungenschaften der Stadt gehören eine moderne und blitzsaubere Metro mit Stationen, die Ausstellungen bzw. Kunstsammlungen aufweisen, und eine Straßenbahn, „Tram“ genannt, die vom Chefdesigner von Ferrari entworfen wurde.

> EinDorf mitten in der Stadt: Anafiótika {23} gleicht einem Kykladen-Dorf mitten im Viertel Pláka {20} und entführt in eine andere Welt.

> Kafeníon: Athener ohne Kaffee? Unvorstellbar! Man trifft sich im traditionellen Kafeníon oder im modernen Café zum starken, schwarzen Trunk mit einem Glas Wasser.

Blick von der griechischen Agorá auf die Akropolis {1} (002at-mb)

Kurztrip nach Athen

Um alle antiken Stätten, Athener Museen und Attraktionen intensiv zu besichtigen, würde eine Woche kaum ausreichen. Wer einen Überblick erhalten möchte, ist aber mit drei Tagen gut bedient. Selbst Durchreisende sollten ein paar Tage in Athen einplanen – sie werden es nicht bereuen!

Es gilt auszuwählen, sich von der Atmosphäre und vom Lebensrhythmus mitreißen zu lassen und immer wieder innezuhalten, denn sonst droht das hektische Athen einen zu überrollen. Die Devise lautet: „Geschäftig am Morgen, geruhsam am Mittag und Nachmittag und lebendig am Abend“.

1. Tag: Ankommen in Athen

Der Spaziergang auf –> folgt den ruhmreichen Spuren der Vergangenheit, doch gleichzeitig schlendert man auch durch zwei der bekanntesten Viertel der Stadt.

Idealer Ausgangspunkt sind die Akropolis {1} und das Akropolis-Museum {10}. Am besten beginnt man morgens, denn dann hat man Museum und Burgberg noch fast für sich. Man lernt hier nicht nur die Wurzeln des Abendlands kennen, sondern kann zudem die Aussicht genießen.

Bevor man beim Spaziergang entlang der Archäologischen Zone mit Kerameikós {15} und griechischer Agorá {18} weitere wichtige Teile des antiken Zentrums erkundet, könnte man am Fuß der Akropolis eine Pause einlegen, z. B. in einem der Cafés an der Archäologischen Promenade {11} in Thissío (O. Areopagítou/Ap. Pávlou), oder aber auf dem sogenannten Musenhügel (–>) oder der Pnyx {14} rasten. Den ersten Tag beschließt man in der Altstadt: In der Pláka {20} oder im Viertel Monastiráki {19} locken nicht nur Shops, sondern auch Tavernen.

2. Tag: Eintauchen ins Athener Stadtleben

Der zweite Tag steht im Zeichen des modernen Stadtlebens, wobei der Spaziergang auf –> als Leitfaden dienen kann. Nach einem Bummel über den Athener Zentralmarkt {27} und einer Mittagspause in seinem Umfeld lässt es sich anschließend im modernen Athen zwischen den Plätzen Omónia {29} und Sýntagma {33} sowie um die Fußgängerzonen Odós Ermoú [F6–I7] und Aiólu [H5–7] vorzüglich shoppen – die Region wird nicht ohne Grund „Emborikó Trígono“ („Handelsdreieck“) genannt.

Nach dem Wachwechsel vor dem Parlament {34} und einer Pause im Schatten des Nationalgartens {35} lohnt am späteren Nachmittag ein Bummel durch das Nobelviertel Kolonáki {40} mit Aufstieg zum Lykabettós {40}. Die Sicht ist atemberaubend und es gibt zudem das Restaurant Orízontes (–>). Ausklingen lassen könnte man den zweiten Abend auch in Psirrí {26}, wo Cafés, Restaurants und Musikkneipen auf Besucher warten.

3. Tag: Unterwegs in Athen

Zeit für ein Highlight: Im Archäologischen Nationalmuseum {30} kann man je nach Interessenlage und Begeisterungsfähigkeit Stunden verbringen und prähistorische Fundstücke und Kunst bestaunen. Nach dem Museumsbesuch und einem Blick in den Shop erholt man sich im Museumscafé mit hübschem Innenhof.

Nachmittags wäre Zeit für einen Ausflug in die Umgebung, zum Beispiel nach Piräus {41}, wo vor allem die Tavernen am Mikrolímano, dem kleinsten der drei Häfen, für frischen Fisch und Meeresfrüchte bekannt sind. Zum Bad im Meer bieten sich ein Stück weiter südlich die Strände der Apollon-Küste {44} an, die leicht per Straßenbahn von Piräus aus erreichbar sind. Den Abend kann man in einer der dortigen Strandbars oder -lokale ausklingen lassen, beispielsweise in Glyfáda, wo auch das Nachtleben legendär ist.

Stadtspaziergänge

Um die Metropole Athen in kurzer Zeit möglichst umfassend kennenzulernen, werden nachfolgend zwei Rundgänge vorgeschlagen, die sich auch verbinden oder auf mehrere Tage aufteilen lassen. In Spaziergang 1 stehen die antiken Ruinen der Stadt um die Akropolis und die Altstadt im Zentrum. Spaziergang 2 widmet sich hingegen der modernen Stadt und ihrem pulsierenden Leben zwischen den beiden Hauptplätzen Omónia und Sýntagma.

Spaziergang 1: Der Vergangenheit auf der Spur

Der Verlauf der hier beschriebenen Spaziergänge kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

Ausgangspunkt dieses gut 7 km langen Spaziergangs ist die Metrostation „Akrópoli“ (Linie 2). Schon in der Station rufen Kopien von Funden von der Akropolis und aus Grabungen während des Baus der U-Bahn Erstaunen hervor. Aufgetaucht aus dem Untergrund, steht man auf der Archäologischen Promenade {11} mit Blick auf den Burgberg. Bevor man jedoch durch den Südeingang langsam den Hügel zur Akropolis {1} erklimmt, sollte man dem Akropolis-Museum {10} einen Besuch abstatten.

Vorbei an verschiedenen kleineren Heiligtümern, Dionysos-Theater {7} und Odeion des Herodes Atticus {9} führt der Weg dann hinauf zur Akropolis, wo man sich Zeit lassen sollte. Auf der Archäologischen Promenade geht es später vorbei an Pnyx {14} und Musenhügel mit dem Philópappos-Monument ins Viertel Thissío, wo Lokale und Cafés zur Pause einladen.

Fast schon idyllisch wirkt das Grabungsareal im Kerameikós {15} mit überschaubarem Museum, ehe es auf der griechischen Agorá {18} wieder weitläufig wird. Die geschäftige Platía Monastirakíou bildet das Zentrum des gleichnamigen Viertels.

Geruhsam lässt man sich dann durch die gleichermaßen attraktiven Gassen von Monastiráki {19} und der Pláka {20} treiben, wobei Anafiótika {23} einem Dorf mitten in der Stadt gleicht. In einer der zahlreichen Tavernen in der Pláka kann man den Spaziergang ausklingen lassen.

Spaziergang 2: Unterwegs im modernen Athen

Von der Metrostation „Omónia“ am gleichnamigen Platz {29} führt dieser gut 4 km lange Spaziergang zunächst Richtung Süden auf der Odós Athinás [H5/6], der zentralen Einkaufsstraße, vorbei am Rathaus zum Zentralmarkt {27}, der einem orientalischen Basar gleicht. Abgesehen von Fleisch- und Fischhallen befinden sich auf dem vorgelagerten Platz jenseits der Odós Athinás und ringsum kleinere Läden und Stände mit Käse, Oliven, Kräutern und Gewürzen, Trockenfrüchten, Gemüse und Obst, aber auch Haushaltsartikeln. Die Odós Athinás mit ihren Läden für alle „Dinge des Alltags“ oder die parallel verlaufende, zur Fußgängerzone umgestaltete Odós Aiólou führen zur Hauptbummelmeile der Stadt, der Odós Ermoú [F6–I7]. Sie wiederum endet am zweiten modernen Hauptplatz, der Platía Sýntagma {33}, dominiert vom Parlamentsgebäude {34}, vor dem die Evzonen Wache stehen. Hinter dem Gebäude erstreckt sich der Nationalgarten {35}. Seine nördliche Grenze bildet der Leof. Vas. Sofías und hier laden gleich drei hochkarätige Museen zum Besuch ein: das Benáki {37}, das Museum of Cycladic Art {38} und das Byzantinische und Christliche Museum {39} – alle drei mit empfehlenswerten Cafés.

Jenseits des vielbefahrenen Leof. Vas. Sofías beginnt das Nobelviertel Kolonáki {40} mit schicken Boutiquen und Cafés um die zentrale Pl. Kolonakíou. Höhepunkt ist der Aufstieg auf den Lykabettós. Die 360°-Aussicht ist atemberaubend, vor allem bei Sonnenuntergang.

Das antike Athen

Schon in den 1830er-Jahren träumte der erste griechische König, der Bayer Otto I., von einer archäologischen Zone um den Akropolis-Hügel. Doch erst im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele, die 2004 stattfanden, wurde der Traum verwirklicht: Eine breite Fußgängerzone verläuft nun rings um die Akropolis vom Hadrianstor über die Pnyx {14} bis zur Agorá {18} und grenzt auf diese Weise das antike vom modernen Athen ab.

{1} Akropolis *** [H8]

Ακρόπολη

Einst das religiöse Zentrum der antiken Stadt, wimmelt es heute auf der Akropolis vor Besuchern aus aller Welt. Über 16.000 Menschen sollen im Sommer 2022 jeden Tag das weithin sichtbare, 150 m hohe und etwa 170 x 350 m große Kalksteinplateau bevölkert haben, auf dem einst zwischen prachtvollen Tempeln Weihgeschenke und Kultgegenstände aufgestellt waren.

Der Burgberg hat die Menschheit von jeher in seinen Bann gezogen. Die Akropolis gilt als eines der außergewöhnlichsten Denkmäler der Welt und erinnert an die erste große Blütezeit europäischer Kultur. Es ist den Bayern zu verdanken, dass neben dem grandiosen Zugang im Westen (Propyläen {2}) – alle anderen Seiten sind wegen der Steilhänge unzugänglich – noch drei Tempel aus dem 5. Jh. v. Chr. (Parthenon {4}, Nike-Tempel {3} und Erechtheion {5}) relativ gut erhalten sind. Während der langen Türkenherrschaft weitgehend ignoriert, setzten der bayerische KönigLudwig I. und sein Baumeister Leo von Klenze (–>) alles daran, die antike Stätte als Denkmal zu schützen. So wurde das Areal kurz nach der Befreiung Griechenlands 1834 zum „Kulturzentrum“ erklärt – und seither bemühen sich Archäologen und Architekten um seinen Erhalt für die Nachwelt.

Das Bild der Akropolis entspricht heute jenem aus der Blütezeit Mitte des 5. Jh. v. Chr. unter dem Staatsmann Perikles. Scherbenfunde belegen jedoch, dass der Burgberg schon im Neolithikum besiedelt war (7. Jahrtausend v. Chr.) und auch Homer (12./13. Jh. v. Chr.) erwähnt im 8. Buch seiner „Odyssee“ einen Palast an der Stelle des heutigen Erechtheion, den er das „prächtige Haus des Erechtheus“ nannte. Allmählich entstand rings um den Hügel, vor allem im Norden, eine Stadt. Wie der antike Historiker Herodot (5. Jh. v. Chr.) überliefert, erlebte die Akropolis als Wohnareal, Schutzburg und Heiligtum unter der Tyrannenfamilie der Peisistratiden (Mitte bis Ende des 6. Jh. v. Chr.) eine erste Blüte. Außerdem fungierte der Hügel ab 566 v. Chr. als Zielort der „Neuen Panathenäen“, eines von Peisistratos wieder eingeführten athletisch-kultischen Festes mit großem Umzug.

Um 480 v. Chr. zerstörten die Truppen von Perserkönig Xerxes das zuvor evakuierte Athen und die Akropolis. Beim Wiederaufbau wurde zunächst das Plateau im Norden und Süden mit Bauschutt, dem sog. Perserschutt, aufgefüllt. Grabungen in den 1880er-Jahren brachten kostbare Funde zutage, denn nicht nur Bauteile, sondern auch Statuen waren als Füllmaterial verwendet worden. Anhand dieser Entdeckungen konnten mehrere Bauten, Tempel bzw. Schatzhäuser rekonstruiert werden, die vom späten 7. Jh. v. Chr. bis zum „Persersturm“ existiert hatten.

Während der klassischen Periode, vor allem unter Perikles (ca. 450–420 v. Chr.), begann ein groß angelegtes, ehrgeiziges Bauprogramm. Der Parthenon, das Erechtheion {5}, der Nike-Tempel {3} und die Propyläen {2} entstanden und aus einem befestigten Wohnort und Standort der ältesten Heiligtümer wurde ein religiös-kultisches Zentrum. In den nachfolgenden Jahrhunderten entstanden dann kaum mehr größere Bauten.

Den Übergang von der heidnischen Antike zur frühchristlichen Zeit überstanden die Tempel auf der Akropolis im 6. Jh. n. Chr. durch ihre Umwandlung in Kirchen. Ab dem 12. Jh. wählten viele Fremdherrscher die Akropolis erneut als Burg und Wohnsitz. Als im 15. Jh. die Türken das Kommando übernahmen, wurde aus dem zur Marienkirche umfunktionierten Parthenon eine Moschee und ein Munitionslager. Letzteres sollte sich als fatal erweisen: Als 1687 die Venezianer die Akropolis belagerten, traf ein Artilleriegeschoss der Einheit eines Lüneburger Leutnants das Pulverlager, das explodierte und den Tempel schwer beschädigte.

Nachdem die Türken 1833 die Akropolis endgültig geräumt und der bayerische König Ludwig I. seinen Sohn Otto davon überzeugt hatte, dass Athen die würdige Hauptstadt des neuen griechischen Staates sei, ließ dieser 1834 die Akropolis zur archäologischen Zone erklären. Ausgrabungen begannen im gleichen Jahr und zogen sich das ganze 19. Jh. über hin.

Zwischen 1898 und 1939 fanden erste Restaurierungen statt, allerdings begannen die verwendeten Eisenklammern im Lauf der Zeit zu korrodieren und sprengten den Stein. Mit der Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe in den 1970er-Jahren wurde ein umfassendes Hilfsprogramm initiiert, das bis heute andauert und einer kostspieligen Sisyphusarbeit gleicht. Zuletzt ist man dazu übergegangen, sämtlichen Originalbildschmuck abzunehmen und durch qualitativ hochwertige Kopien zu ersetzen. Anders als früher ist eine Annäherung an die Tempel heute kaum mehr möglich, denn es ist eine strikte Wegführung vorgegeben. Bei Dunkelheit wird der Akropolistempel eindrucksvoll mit LED-Beleuchtung angestrahlt.

> Metrolinie 2 „Akrópoli“. Es gibt drei Zugänge: Haupteingang (im Westen, nahe Areopag/Pnyx {14}), Südeingang gegenüber dem Akropolis-Museum {10} über die O. Dionysíou Areopagítou und Nordeingang an der O. Theorías (oberhalb der Pláka {20}).

> Öffnungszeiten: saisonal variabel, meist 8 bis mind. 18, im Winter nur bis 17 Uhr (letzter Einlass jeweils 30 Min. vor Schließung) – gilt für alle hier aufgeführten antiken Stätten! In der Hauptsaison ist es ratsam, die Akropolis gleich zur Öffnung um 8 Uhr oder erst am späteren Nachmittag zu besichtigen. Zudem ist der Südzugang weniger frequentiert als das Haupttor. Der Weg um den Nordabhang ist derzeit gesperrt.

> Eintritt: 20 € (ermäßigt und im Winter 10 €)

> Infos:http://odysseus.culture.gr/h/3/eh355.jsp?obj_id=2384

> Wie man sich die Akropolis von einst vorzustellen hat, schildert Anfang des 2. Jh. n. Chr. ausführlich der „Vater des Reisejournalismus“, Pausanias, im ersten Buch seiner „Beschreibung Griechenlands“ (–>).

Kurz und knapp: Perikles

In der Blütezeit des antiken Athens war Perikles (ca. 495–429 v. Chr.), der wegen seines großen Kopfes von den Athenern spöttisch „Schinoképhalos“ („Mehrzwiebelkopf“) genannt wurde, eine politische Größe. Als hervorragender Redner und Politiker beeinflusste er maßgeblich Athens demokratische Politik, besonders während des Peloponnesischen Krieges. Er war jedoch zugleich ein großer Kunstmäzen, der die griechische Klassik prägte und Künstler, Bildhauer, Dichter und Philosophen um sich scharte. Der Begriff „Perikleisches Zeitalter“ wurde zum Synonym für eine Phase der künstlerischen und kulturellen Blüte. Im Herbst 429 v. Chr. starb er an der Pest.

Mein Tipp: Kombiticket

Ein Sammelticket für 30 €, gültig für fünf Tage, verschafft Zutritt zu den wichtigsten archäologischen Stätten Athens: Akropolis {1}, Agorá {18}, Kerameikós {15}, Römische Agorá {22}, Hadrians-Bibliothek {21}, Lykeion (–>) und Olympieion {12}. Es ist an den genannten Attraktionen erhältlich.

{2} Propyläen ** [G8]

Προπύλαια

Das den Propyläen vorgelagerte Beulé-Tor entstand erst nach 267 v. Chr., als die Akropolis in die Stadtfestung einbezogen wurde. Der Name erinnert an den Archäologen Ernest Beulé, der es im 19. Jh. freigelegt hat. Über eine zweiteilige Treppe, die unter dem römischen Kaiser Septimius Severus Anfang des 3. Jh. n. Chr. angelegt wurde und mittlerweile modernisiert worden ist, gelangt man auf die Burg, genauer: zu den Propyläen, dem antiken Torbau. Das 437–432 v. Chr. von dem sonst unbekannten Architekten Mnesikles (wohl ein Schüler des Baumeisters Iktinos) erbaute Meisterwerk beeinflusst bis heute die Planung repräsentativer Torbauten. Die Propyläen gelten als erster Bau, der den ionischen und dorischen Baustil vereinte und auch die Zufügung von Flügelbauten war wegweisend. Im nördlichen Flügel befand sich eine Pinakothek (Gemäldeausstellung). An den Wänden aufgereihte steinerne „Klinen“ (Liegen) belegen, dass dort auch kultische Festmähler stattfanden. An der Südseite ist aus dem geplanten symmetrischen Seitenflügel nur eine kleine Vorhalle geworden, die als Durchgang zum Athena-Nike-Tempel {3} diente.

Durchschreitet man heute, dem „Heiligen Weg“ folgend, die Propyläen, fällt der Blick zunächst auf ein steinbedecktes Plateau. Einst standen hier zuhauf Weihestatuen, kleine Heiligtümer und Altäre. Unter der Masse von Weihgeschenken dürfte damals besonders in der Mittelachse das rund 9 m hohe Bronzestandbild der Athena Promachos aufgefallen sein. Das Bild der Göttin als „Vorkämpferin“ mit Helm und Lanze soll von dem griechischen Künstler Phidias gefertigt und 454 v. Chr. aufgestellt worden sein. Erhalten sind Teile der Marmorbasis, die Statue selbst wurde von den Türken eingeschmolzen. Dass man heute überhaupt noch eine Vorstellung vom Aussehen der Figur hat, ist verkleinerten antiken Kopien und Münzen zu verdanken.

{3} Athena-Nike-Tempel ** [G8]

Ναός Αθηνάς Νίκης

„Rechts von den Propyläen befindet sich der Tempel der Nike Apteros. Von hier ist das Meer sichtbar, und hier stürzte sich, wie man sagt, Aigeus herab.“ Mit diesen nüchternen Worten beginnt der antike Reiseschriftsteller Pausanias (I 22,4f.) seine Beschreibung des kleinen, aber architektonisch und künstlerisch hochinteressanten Nike-Tempels.

Der weithin sichtbare, aber leider nicht mehr aus der Nähe betrachtbare Bau steht auf einem befestigten Felsvorsprung an der Südwestecke der Propyläen, dem Nike-Pyrgos. Er ist der Athena-Nike geweiht, der Sieg bringenden Stadtgöttin, die hier bereits ab der Mitte des 6. Jh. v. Chr. verehrt wurde. Antike Quellen überliefern, dass nach dem Kalliasfrieden, dem Friedensschluss zwischen Griechen und Persern im Jahr 448 v. Chr., der Architekt Kallikrates Pläne für die Errichtung eines neuen Marmortempels und Altars für Athena-Nike vorgelegt hatte. Der Startschuss fiel wahrscheinlich erst nach der Propyläen-Fertigstellung, d. h. nach 432 v. Chr.

1687 ließen die osmanischen Machthaber den Tempel abreißen und verwendeten die Bauteile für die Akropolisbastion. Der archäologische Berater und Denkmalschützer des Königs, Ludwig Ross (1806–1859), entdeckte 1835 die Bauglieder wieder und setzte sie mit den Architekten Eduard Schaubert und Christian Hansen neu zusammen.

Es handelt sich um einen nach Osten ausgerichteten kleinen Tempel mit je vier vorgestellten ionischen Säulen im Osten und Westen, d. h. um einen Amphiprostylos. Es gibt weder Pronaos (Vorraum) noch Opisthodom (Rückraum). Der Tempel stellt ein Musterbeispiel für den attisch-ionischen Baustil dar, mit künstlerisch hochkarätigem Bildschmuck, an dem die führenden Künstler der Zeit – Kallimachos, Agorakritos, Alkamenes und Paionios – beteiligt waren.

Der als oberer Wandabschluss umlaufende Fries zeigte die Sieg bringende Schlacht der Athener gegen die Perser und deren griechische Verbündete im Beisein einer Götterversammlung. Einige Originalplatten befinden sich im British Museum, am Tempel selbst sind Abgüsse angebracht. Von der Bronzegruppe im Giebelfeld sind nur Einlassspuren erhalten.

Künstlerisch am bedeutendsten war jedoch die den Bezirk umfassende Marmorbalustrade (410 v. Chr.). Das rund einen Meter hohe Reliefband aus pentelischem Marmor, das ursprünglich, wie alle antiken Plastiken, farbig gefasst war, gilt als Musterbeispiel des „Reichen Stils“, einer Periode der Klassik (ca. 420–380 v. Chr.). Etwa ein Drittel der 41 m langen Balustrade ist erhalten und zeigt Nike und ihr Gefolge bei kultischen Handlungen, darunter das Meisterwerk der „Sandalenbinderin“ (zu sehen im Akropolis-Museum {10}).

{4} Parthenon *** [H8]

Παρθενών

Es gibt kaum ein Bauwerk, das Betrachter aller Epochen und Kulturen derart in seinen Bann gezogen hat wie der Parthenon. Der imposante Marmortempel ist nicht nur Symbol der Stadt Athen und der UNESCO, sondern der gesamten Menschheit.

Die im Hintergrund treibende Kraft des Baus war Perikles, als Ausführende überliefern antike Schriftquellen drei Namen: die Architekten Iktinos und Kallikrates sowie den Bildhauer Phidias. Ob letzterer die Gesamtleitung innehielt, wie der antike Autor Plutarch behauptet, sei dahingestellt, doch allein die Bauplastik und das nur in Form von Statuetten erhaltene Gold-Elfenbein-Standbild der Athene weisen ihn als künstlerisches Genie aus. 447 v. Chr. erfolgte die Grundsteinlegung und bereits 438 wurde der Tempel anlässlich des Panathenäen-Fests geweiht. Bauinschriften und andere Quellen berichten, dass 432 mit Anbringung der Giebelfiguren der Tempel vollendet war.

Es handelt sich um einen reinen Hausteinbau, errichtet ohne jeden Mörtel. Dass es gelang, einen aus klobigen Steinen zusammengesetzten Großbau so dynamisch und leicht wirken zu lassen, ist einer genialen Erfindung zu verdanken: Weder horizontal noch vertikal gibt es schnurgerade Linien, dafür „Kurvaturen“. Der Unterbau wölbt sich zur Mitte hin um 52 cm, die Säulen weisen einen „Bauch“, eine Entasis, auf. Kein Wunder, dass viele klassizistische Nachbauten – wie die Regensburger Walhalla – vergleichsweise steril und kalt wirken!

Der Parthenon ist ein Amphiprostylos mit einer Peristasis, einem Säulenumgang aus 8 x 17 dorischen Marmorsäulen von je 10,43 m Höhe bei 1,90 m unterem und 1,48 m oberem Durchmesser, die mit 20 Kanneluren (Rillen) versehen sind. Die vier Ecksäulen weichen zudem durch einen gut 4 cm größeren Durchmesser ab – ein weiterer optischer Trick. Der Tempel steht auf einem rund 31 x 70 m großen dreistufigen Unterbau (Stylobat). Die Cella, der Hauptraum, ist nach Osten ausgerichtet und zweigeteilt: Im Westen wurden der Staatsschatz und diverse Kultgegenstände aufbewahrt, im Osten das Kultbild der Athene.

Der Parthenon ist kein Neubau im eigentlichen Sinn, es gab (mindestens) zwei Vorgängerbauten,