Reise Know-How CityTrip Hannover - Christian Lang - E-Book

Reise Know-How CityTrip Hannover E-Book

Christian Lang

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Beschreibung

Hannover ist mehr als nur eine Messestadt. Die früher oft als farblos empfundene Landesmetropole zeigt sich heute von ihrer bunten Seite. Hannover punktet mit einer lebendigen Kulturszene und international renommierten Museen wie dem Sprengel. Die einst autofreundlich geplante Stadt wird zum Radfahren und Flanieren umgestaltet, bestes Beispiel ist die Promenade Am Hohen Ufer. Das Neue Rathaus ist das wohl imposanteste architektonische Highlight und die Aussicht von seiner Kuppel über die Dächer der Stadt beeindruckend. Der zentrale Maschsee lädt zum Durchatmen ein und mit den Herrenhäuser Gärten liegt ein Parkensemble der Extraklasse direkt vor der Tür. Dieser aktuelle Reiseführer Hannover ist der ideale Begleiter, um alle Seiten der niedersächsischen Landeshauptstadt selbstständig zu entdecken: - Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten und Museen der Stadt sowie weniger bekannte Attraktionen und Viertel ausführlich vorgestellt und bewertet - Faszinierende Architektur: barocke Gartenanlagen, mittelalterliche Fachwerkhäuser und wilhelminische Prachtbauten - Abwechslungsreicher Stadtspaziergang - Erlebnisvorschläge für einen Kurztrip - Abstecher in die Calenberger Neustadt und an den Maschsee - Shoppingtipps vom traditionellen Markt bis zu den schönsten Modegeschäften - Die besten Lokale der Stadt - Tipps für die Abend- und Nachtgestaltung: vom Szeneviertel Linden bis zum Opernbesuch - Viele Infos zur Messestadt Hannover - Hannover zum Durchatmen: Maschsee, Stadtpark, Tiergarten - Ausgewählte Unterkünfte von preiswert bis ausgefallen - Alle praktischen Infos zu Anreise, Preisen, Stadtverkehr, Touren, Events, Hilfe im Notfall ... - Hintergrundartikel mit Tiefgang: Geschichte, Mentalität der Bewohner, Leben in der Stadt ...

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Seitenzahl: 221

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Ähnliche


Inhalt

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Verweise im Buch

Preiskategorien

Hannover entdecken

Mehr als nur Messestadt

Willkommen in Hannover

Hannover an einem Tag

Kurztrip nach Hannover

Stadtspaziergang

Zentrum

Altstadt

Calenberger Neustadt

Rund um den Maschsee

Herrenhäuser Gärten

Hannover erleben

Hannover für Kunst- und Museumsfreunde

Hannover für Genießer

Hannover am Abend

Hannover zum Stöbern und Shoppen

Hannover zum Durchatmen

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

Hannover verstehen

Hannover – ein Porträt

Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Leben in der Stadt

Messestadt Hannover

Praktische Reisetipps

An- und Rückreise

Autofahren

Barrierefreies Reisen

Geldfragen

Informationsstellen

LGBT+

Medizinische Versorgung

Mit Kindern unterwegs

Notfälle

Öffnungszeiten

Radfahren

Sicherheit

Stadttouren

Unterkunft

Verkehrsmittel

Wetter und Reisezeit

Anhang

Register

Impressum

Der Autor

Kartenanhang

Hinweise zur Benutzung

Stadtplan für Smartphone und Tablet

Ergänzend zum Zentrumsausschnitt am Ende dieses Ebooks können Sie sich den Faltplan zum Buch auf Ihr mobiles Gerät laden: Einfach die kostenlose App „Avenza Maps“ der Firma Avenza™ installieren (erhältlich für Android, iOS und Windows Phone) und anschließend in der App den Stadtplan zum Buch herunterladen.

Die App „Avenza Maps“ ist ohne Internetverbindung nutzbar, es fallen bei der Nutzung keine Datengebühren an. Sie bietet einige Features, z.B. die Anzeige des eigenen Standorts auf der Karte oder den Import und das Speichern von Ortsmarken. Weitergehende Informationen: www.avenza.com/pdf-maps

Verweise im Buch

Alle Sehenswürdigkeiten und interessanten Orte (Points of Interest) im Buch haben eine eindeutige Nummer, die sich als Ortsmarke im Kartenmaterial wiederfinden. (Nummern von Sehenswürdigkeiten stehen in geschweiften Klammern, z.B. {2}, Nummern von Points of Interest in spitzen Klammern, z.B. <16>.) Beim Klick auf die Nummer öffnet sich die Web-App zum Buch und der ausgewählte Punkt wird auf einer Online-Karte als Ortsmarke angezeigt. Die Web-App ermöglicht zudem die Routenführung vom aktuellen Standort zur ausgewählten Ortsmarke: www.reise-know-how.de/citytrip/hannover25

Preiskategorien

Gastronomie

Die angegebenen Preiskategorien beziehen sich auf ein Hauptgericht ohne Getränke.

€ bis 20 €

€€ bis 30 €

€€€ über 30 €

Unterkünfte

Die angegebenen Preiskategorien beziehen sich auf ein Doppelzimmer inkl. Frühstück.

€ bis 100 €

€€ bis 150 €

€€€ über 150 €

Hannover entdecken

Mehr als nur Messestadt

Hannover ist nicht nur ein bedeutender Hochschulstandort, eine weltweit anerkannte Messestadt und der Ort, an dem die Politik Niedersachsens gestaltet wird, vielmehr kann die Stadt in derart vielen Bereichen punkten, dass sie in verschiedenen Rankings einen vorderen Platz einnimmt. So wurde sie in den vergangenen Jahren sogar zur entspanntesten Stadt Deutschlands und zu einer der entspanntesten Städte der Welt gewählt, u. a. aufgrund der guten Luftqualität und der hohen sozialen Sicherheit.

Hannover hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Als eine der grünsten Großstädte Deutschlands verfügt sie über zahlreiche Parks, in denen man flanieren kann, allen voran die touristischen Flaggschiffe Herrenhäuser Gärten (–>) und die Grünflächen rund um den Maschsee {37}. Auch Freunde von Kunst und Kultur kommen auf ihre Kosten: Die Oper {4}, die diversen Theater und die teils international renommierten Museen lassen keine Langeweile aufkommen. Ausgezeichnete Restaurants, angesagte Kneipen und eine vielfältige Clubkultur sorgen für Unterhaltung am Abend.

Hannover ist eine Stadt im stetigen Wandel. Der Weg zu einer fahrradgerechten Infrastruktur, die Bestrebungen zu einer möglichst autofreien Innenstadt, das neu gestaltete Hohe Ufer {18} mitsamt dem Surf-Spot Leinewelle (–>), der Neubau der Zentrale des Automobilzulieferers Continental AG sowie die geplante und bereits voranschreitende Errichtung der Wasserstadt Limmer sind Ausdruck des Veränderungsprozesses. Trotz des Wandels bleibt aber eines gleich: Hannover ist immer eine Reise wert.

Willkommen in Hannover

Hannover ist die größte Stadt Niedersachsens: Rund 513.000 Einwohner leben auf einer Fläche von 204 km². Und doch liegen die wichtigsten alten und neuen Sehenswürdigkeiten, die schönsten Flecken der Stadt und die alternativen Stadtviertel nicht weit voneinander entfernt. In der Innenstadt bewegt man sich am besten zu Fuß. Zur Calenberger Neustadt ist es nur ein Katzensprung und nach Linden und List sind es nur wenige Stationen mit der Stadtbahn – kurzum: Das Auto kann man getrost stehenlassen, denn Hannover ist eine Stadt der kurzen Wege.

Die Innenstadt (Hannover-Mitte) erstreckt sich zwischen dem Bahnhof {1} im Norden, dem Neuen Rathaus {12} im Süden, dem Aegidientorplatz {9} im Osten und dem Steintor {19} im Westen. Dazwischen liegt eine der größten zusammenhängenden Fußgängerzonen in Deutschland – mit attraktiven Geschäften, Cafés und Restaurants.

Dem aufmerksamen Besucher wird schnell auffallen, dass sich die Innenstadt in zwei unterschiedlich geprägte Abschnitte teilt. Im südwestlichen Bereich lag einst der historische Kern der Stadt. Die erste Siedlung befand sich am Hohen Ufer {18} an der Leine. Im Mittelalter wuchs die Stadt daraus hervor. Zahlreiche Fachwerkhäuser zierten die Gassen und machten Hannover zu einer der schönsten Städte Norddeutschlands. Nach der verheerenden Zerstörung im Zweiten Weltkrieg ist davon nicht viel geblieben – der moderne Neuaufbau gab der Stadt ein ganz anderes Gesicht. Im Dreieick Marktkirche {23}, Holzmarkt und Ballhof {29} ist das Flair der Vorkriegszeit aber noch immer spürbar – denn hier wurden zahlreiche Fachwerkhäuser in einer sogenannten Traditionsinsel wieder aufgebaut, auch wenn manches Haus früher an ganz anderer Stelle stand.

Ganz anders ist das Gesicht der nördlichen Innenstadt. Nachdem die Befestigungsanlage der Stadt, die einst im Bereich der heutigen Georgstraße verlief, geschleift worden war, entstand im 19. Jh. nördlich der Georgstraße die sogenannte Ernst-August-Stadt mit Bahnhof {1}, Opernhaus {4}, Hotels, Geschäfts- und Bürohäusern. Heute ist dieses Gebiet eine weit über Hannover hinaus beliebte Einkaufsmeile, die keine Wünsche offen lässt.

Beschaulicher geht es indes nicht weit von der Innenstadt in der Calenberger Neustadt (–>) zu. Einst wohnten hier die Beamten des Kurfürstentums und des Königreichs Hannover und noch heute ist die Neustadt westlich der Leine eine beschauliche Wohngegend und Verwaltungssitz.

Weiter im Westen gelangt man nach Linden-Limmer. Dort, wo einst die Arbeiter wohnten, hat sich eine lebendige alternative Szene etabliert. Der Jazz-Club am Lindener Berg und das Kulturzentrum FAUST in einer alten Bettfedernfabrik gehören zu den spannendsten Kulturorten in Hannover. Auch in den Restaurants, Bars und Clubs des Stadtteils zeigt sich die Mischung, die den Reiz dieses multikulturellen Stadtteils ausmacht: Hier gibt es Essen und Trinken aus aller Welt, Orte für Jung und Alt, noble Läden und urige Kneipen.

Im Nordwesten der Innenstadt liegen die ausgedehnten Anlagen der Herrenhäuser Gärten (–>) mit dem erst 2013 wieder aufgebauten Schloss Herrenhausen {41}. Von hier sind es nur wenige Meter zur Nordstadt, wo einst Emil Berliner die Deutsche Grammophon gründete und das Lebensmittelunternehmen Sprengel seine Süßwaren herstellte. Aufgrund der Nähe zur Uni gibt es hier vergleichsweise viele Studierende. Die Zeiten der hannoverschen Chaostage und Straßenschlachten der 1980er- und 1990er-Jahre sind vorbei, wenngleich noch immer ein Hauch von Revolution durch dieses Viertel weht.

Im Nordosten der Innenstadt liegen die Stadtteile Oststadt und List. Von List ist es nicht weit zum Zooviertel, einer noblen Wohngegend, wo sich prachtvolle Stadthäuser mit nicht weniger noblen Villen abwechseln. Hier hatte Paul von Hindenburg, Reichspräsident in der Weimarer Republik, seinen Alterswohnsitz und hier wohnte auch Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder.

Eine schönes Plätzchen, um der Natur mitten in der Stadt nahe zu sein, ist schließlich die Eilenriede [ef], der östlich gelegene Stadtwald von Hannover. Die Hannoveraner lieben die Eilenriede, denn hier kann man sich wunderbar erholen. Nicht weniger beliebt ist ein anderes Naherholungsgebiet im Süden der Stadt: der Maschsee {37}. Der große künstliche See bietet viele Möglichkeiten für Wassersport und Entspannung. Im Sommer findet hier an den Uferpromenaden das rund drei Wochen andauernde Maschseefest (–>) statt, das als eines der größten Volksfeste in Norddeutschland gilt.

Blick vom Holzmarkt {28} durch die Kramerstraße auf die Marktkirche {23} (002hn Abb.: nt©Markus Untergassmair)

Hannover an einem Tag

Morgens

Hannover ist eine Stadt der kurzen Wege. Auch an einem Tag kann man viel entdecken. Ein Stadtspaziergang, wie ab –> beschrieben, verschafft einen ersten Einblick: Ob Bahnhof {1}, Kröpcke {3}, Marktkirche {23} oder Neues Rathaus {12} – dieser Rundgang führt zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten und den schönsten Orten der Innenstadt.

Nachmittags

Am Nachmittag locken die weitläufigen und vielfältigen Herrenhäuser Gärten (–>). Gleich vier höchst verschieden gestaltete Gartenanlagen von internationalem Rang erwarten die Besucher.

Abends

In der Altstadt (–>), in List oder Linden findet man viele Restaurants, in denen der Tag kulinarisch-gesellig ausklingen kann. In vielen Gaststätten wird gutbürgerliche Küche serviert, gleich nebenan findet man aber auch Vertreter moderner, mediterraner und asiatischer Kochkunst – hier zeigt sich Hannover vielseitig und international.

Das gibt es nur in Hannover

> Bogenaufzug im Neuen Rathaus {12}: Der Aufzug, der die Besucher auf die rund 100 Meter hohe Kuppel des Neuen Rathauses bringt, ist eine technische Rarität, denn er folgt der Neigung der Kuppel.

> Kunst-BUSSTOPS: An diversen Orten stehen in Hannover Kunstwerke, die einen ganz konkreten Zweck erfüllen: Ende des 20. Jh. wurden mehrere Bushaltestellen von prominenten Designern und Künstlern zu Kunstwerken im öffentlichen Raum umgestaltet.

> Heckentheater: Gartentheater, in denen Hecken den Bühnenraum bilden, gab es früher in vielen barocken Gärten. Im Großen Garten {41} aber wurde ein solches Theater zum ersten Mal angelegt – heute ist es das einzige Gartentheater, das noch immer regelmäßig bespielt wird.

> Lüttje Lage: Wer in den traditionellen Vereinen Hannovers dazugehören will, muss eine Lüttje Lage trinken können. Bei diesem hannoverschen Brauch wird obergäriges Bier und Kornbrand aus zwei Gläsern gleichzeitig getrunken.

> „Max und Moritz“: Jeder kennt die Streiche der beiden Jungs aus der Bildergeschichte von Wilhelm Busch, doch die Originalzeichnungen gibt es nur in Hannover. Zu ausgewählten Anlässen werden sie im Wilhelm-Busch-Museum gezeigt.

> Leinewelle: Nach vielen Jahren der Planung wurde 2023 mitten in der Altstadt eine Attraktion für Surfer eröffnet, welche die ganze Region aufwerten soll. Auf der Leinewelle, die allein durch Spenden finanziert wurde, können Sportler am Hohen Ufer auf einer künstlichen Welle reiten (–>). Als Vorbild dieses Surfer-Hotspots diente die Eisbachwelle in München.

Kurztrip nach Hannover

An einem Tag kann man einen ersten Eindruck von Hannover bekommen. Wer mehrere Tage Zeit hat, kann tiefer in diese Stadt eintauchen und ihre Besonderheiten intensiver kennen- und lieben lernen.

Tag 1

Tagsüber kann man auf dem Stadtspaziergang, der ab –> beschrieben wird, die Innenstadt kennenlernen und einen Eindruck von den zahlreichen Sehenswürdigkeiten im Zentrum und in der Altstadt gewinnen. Um sich zwischenzeitlich zu stärken und seinen Beinen eine kleine Pause zu gönnen, lohnt sich ein Abstecher in die Markthalle {26}.

Abends bieten die Theater der Stadt ein vielfältiges Programm. Neben dem Niedersächsischen Staatstheater mit den Sparten Schauspiel ({6} und {29}) und Oper {4} bringt die freie Theaterszene viele spannende Projekte hervor.

Tag 2

Ein Bummel über die alternative Einkaufsstraße Lister Meile lässt Urlaubsstimmung aufkommen. Mit den vielen ausgefallenen Geschäften hebt sich die Straße von der Einheitskultur manch anderer Einkaufsstraße ab. Zahlreiche Cafés laden zum zweiten Frühstück ein.

Nachmittags setzt sich das Urlaubsgefühl bei einem Spaziergang in den Herrenhäuser Gärten (–>) fort, gekrönt von einem Besuch im Museum Wilhelm Busch, das sich, mitten im Georgengarten gelegen, der Kunst der Karikatur widmet und für angenehme Unterhaltung sorgt.

Am Abend taucht man im Szeneviertel Linden-Limmer (–>) in die alternative Kulturszene ein oder macht in den ausgefallenen Restaurants, Bars und Clubs dieses Stadtteils die Nacht zum Tag.

Tag 3

Der Maschpark {13} hinter dem Rathaus und der Maschsee {37} versprechen Erholung: Ob ein Spaziergang am Ufer oder eine Schiffsfahrt – man erkennt schnell, warum der See zu den beliebtesten Naherholungsgebieten der Stadt gehört. Am Rande des Maschsees befindet sich das Sprengel Museum {38} mit seiner überregional bekannten Sammlung an moderner Kunst.

Bis weit in die Antike reichen dagegen die Sammlungen des Museums August Kestner {14} zurück. Die Ausstellung zeigt angewandte Kunst aus mehreren Jahrtausenden. So geht der Hannoverbesuch erholsam und mit einem kulturellen Hochgenuss zu Ende.

Stadtspaziergang

Der Verlauf des hier beschriebenen Spaziergangs kann mittels unserer kostenlosen Web-App nachvollzogen werden.

In Hannover trifft man sich „unterm Schwanz“: am Reiterstandbild des Königs Ernst August am Hauptbahnhof {1}. Hier soll auch der nun folgende Stadtspaziergang beginnen. Am Ernst-August-Denkmal geht es zunächst hinab in die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade {2}, die den Besucher mit vielen Geschäften und Imbissbuden zum Kröpcke {3} führt. Dieser ist der zentrale Platz der Innenstadt. Neben dem Traditionscafé Kröpcke, das dem Platz seinen Namen gab, führt der Weg die Georgstraße entlang zur Oper {4} und durch das Bankenviertel. Über einen Fußweg zwischen Georgswall und Osterstraße (gleich neben der Bundesbank) gelangt man an den Überresten der alten Befestigungsanlage vorbei zur Aegidienkirche {10}, deren Ruine ein beeindruckendes Mahnmal gegen Krieg und Gewalt darstellt.

Der Rundgang setzt sich durch die Osterstraße nach Süden fort. Nach wenigen Metern steht man am viel befahrenen Friedrichswall – und doch überrascht der Blick, der sich nun bietet: Auf der anderen Straßenseite steht im Osten das futuristische Gebäude der Nord/LB {11}. Im Westen erhebt sich das nicht minder imposante und prachtvolle Neue Rathaus {12} mit seiner eklektizistischen Fassade und der hoch aufragenden Kuppel. Mit einem weltweit einzigartigen Bogenaufzug kann man hinauffahren und hat von dort einen herrlichen Ausblick über die Stadt, der hervorragend geeignet ist, um sich mit der Topografie der Stadt vertraut zu machen.

Ruhig und beschaulich wird es im Maschpark {13}, der sich mit Teich und kunstvoller Gartenanlage hinter dem Neuen Rathaus erstreckt. Von hier ist es nicht weit zum Maschsee {37}. Der Rundgang aber setzt sich am Rathaus Richtung Westen fort. Wiederum auf der anderen Straßenseite des Friedrichswalls geben zwei Gebäude einen guten Eindruck davon, wie Hannover einmal im 19. Jh. ausgesehen haben mag. Das Laveshaus und das Wangenheimpalais {15} wurden vom berühmten hannoverschen Architekten Georg Ludwig Friedrich Laves geplant.

Vom Wangenheimpalais erreicht man den Platz der Göttinger Sieben mit einem Denkmal, das an sieben Professoren erinnert, die sich im 19. Jh. für Freiheit und Demokratie aussprachen. Gleich dahinter befindet sich das Leineschloss {16}. Einst war es die Residenz der Kurfürsten und Könige von Hannover, heute ist es Sitz des Niedersächsischen Landtages.

Wer möchte, kann den Rundgang von der Schlossbrücke mit einem Abstecher in die Calenberger Neustadt (–>) verbinden. Einst hatten sich hier die Verwaltung und die Beamten des Kurfürstentums und des Königreichs angesiedelt. Vor allem aber profitierten die Bewohner von der religiösen Toleranz, die hier – anders als in der Altstadt – galt. Dicht beieinander stehen hier an der Archivstraße und der Roten Reihe eine evangelisch-lutherische Kirche (Neustädter Hof- und Stadtkirche {33}), eine evangelisch-reformierte Kirche und eine römisch-katholische Kirche (Propsteikirche St. Clemens {36}). Bis zu ihrer Zerstörung in der Reichspogromnacht 1938 befand sich zudem eine Synagoge ganz in der Nähe.

Für einen Rundgang durch die Calenberger Neustadt überquert man an der Schlossstraßenbrücke die Leine und wendet sich am Leibnizufer zunächst nach links. Nach wenigen Metern erreicht man das Niedersächsische Landesarchiv. Ein kurzes Stück an der Lavesallee entlang geht man um das barocke Archivgebäude herum, bis man die Archivstraße erreicht hat, an der sich die evangelisch-refomierte Kirche befindet. Durch die Archivstraße geht man nun auf die Neustädter Hof- und Stadtkirche {33} zu, in der sich das Grab von Gottfried Wilhelm Leibniz (–>) befindet, und erreicht über die Rote Reihe das Mahnmal {35}, das an die Synagoge der jüdischen Gemeinde erinnert. Von hier sind es nur noch wenige Meter bis zur Propsteikirche St. Clemens {36}. Die Clemensstraße führt zurück zum Leibnizufer, wo die drei berühmten Nanas der Künstlerin Niki de Saint Phalle (–>) stehen, die längst zu Wahrzeichen der Stadt geworden sind. Zurück an der Schlossbrücke endet der Abstecher durch die Calenberger Neustadt.

Wenn Hunger und Durst aufkommen, ist die Markthalle {26} an der Karmarschstraße zwischen Leineschloss und Altem Rathaus ein guter Ort, um Pause zu machen und das bunte Treiben in der Halle bei einem Kaffee zu beobachten. Danach führt der Weg am Alten Rathaus {25} vorbei zur Marktkirche {23}, einem beeindruckenden Bau aus rotem Backstein. Ihr fast 97 Meter hoher Turm ist ein weithin sichtbares Wahrzeichen der Stadt. In den umliegenden Straßenzügen kann man in das mittelalterliche Hannover eintauchen – zwischen Kramerstraße, Burgstraße und Knochenhauerstraße sind viele im Zweiten Weltkrieg zerstörte Fachwerkhäuser wieder aufgebaut worden. Besonders sehenswert ist der Holzmarkt mit dem Leibnizhaus {27}. Schön ist der Blick zurück durch die Kramerstraße auf die Marktkirche: Der Kirchturm ragt malerisch zwischen den alten Fachwerkhäusern hervor. Über die Burgstraße führt der Weg am ältesten Fachwerkhaus der Stadt (–>) vorbei zum Ballhof {29}, Hannovers ältester Sporthalle, die bereits im 17. Jh. für das adlige Federballspiel errichtet wurde. Heute hat hier das Staatstheater zwei Spielstätten.

Entlang der Kreuzstraße führt der Rundgang weiter in eine beschauliche Gegend der Altstadt – zur Kreuzkirche {30}, die von malerischen Gassen umgeben ist. Erst auf den zweiten Blick erkennt man, dass die Gebäude in diesem schönen Viertel erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden sind.

Am Ende der Straße Goldener Winkel geht man auf dem Corvinusweg weiter, bis man die Schmiedestraße erreicht. Man biegt rechts in die Osterstraße ein und wendet sich nach wenigen Metern nach links in die Limburgstraße. Bald ist die Georgstraße erreicht, auf der man links zum Steintor {19} gelangt, wo abends und nachts das Szene- und Rotlichtviertel zum Leben erwacht. Sehenswert ist vor allem das Anzeiger-Hochhaus {20} mit seiner markanten Kuppel. Einst war es eines der ersten Hochhäuser in Deutschland, hier wurden die Magazine „Spiegel“ und „Stern“ gegründet.

Über die Georgstraße beschließt man den Rundgang. Bald findet man sich auf dem Kröpcke wieder, von wo der Hauptbahnhof schon zu sehen ist, an dem der Stadtrundgang seinen Anfang nahm.

Der Rote Faden

In Hannover sieht man immer wieder eine rote Markierung auf dem Pflaster: Das ist der Rote Faden – ein Rundweg, der seit 1970 auf einer Länge von 4,2 Kilometern 36 Sehenswürdigkeiten der Stadt verbindet. Eine kleine Broschüre mit knappen Hinweisen zu den Sehenswürdigkeiten sowie zu barrierefreien Zugängen und Toiletten ist bei der Tourist Information in insgesamt zehn verschiedenen Sprachen für 3,50 € erhältlich. Dank des Roten Fadens kann man sich in der Stadt leicht orientieren. Deshalb folgt auch der hier beschriebene Rundweg in Teilen dieser Route. Als Vorbild für den Roten Faden diente der Freedom Trail in Boston.

Zentrum

{1} Hauptbahnhof und Ernst-August-Denkmal *** [E4]

Der hannoversche Hauptbahnhof ist nicht nur Ausgangspunkt für Stadterkundung und Einkaufsbummel – er ist ein architektonisches Highlight, auf das die Hannoveraner zu Recht stolz sein können. Denn während weite Teile der Stadt nach dem Zweiten Weltkrieg ein nüchternes, sachliches Gesicht erhielten, erstrahlt der Hannoveraner Bahnhof im alten Glanz. Er gilt als einer der schönsten Bahnhöfe in Deutschland.

Etwas störend wirken allein die anlässlich der EXPO 2000 angefügten modernen Glasvorbauten. Im Innern ist der Bahnhof seitdem modern gestaltet – hier befindet sich eine große Einkaufspassage mit zahlreichen Geschäften. Viele von ihnen sind bis tief in die Nacht und am Wochenende geöffnet.

1843 wurde in Hannover die erste Bahnline eingeweiht. Sie führte von Hannover nach Braunschweig. Schon wenige Jahre später wurde ein erstes Bahnhofsgebäude errichtet, das damals noch weit vor den Toren der Stadt lag. Das änderte sich bald, denn die Bahnverbindungen ins Rheinland und ins Ruhrgebiet, nach Berlin und nach Hamburg trugen im ausgehenden 19. Jh. zum schnellen Wachstum der Stadt Hannover bei. Längst war das erste Bahnhofsgebäude zu klein geworden. 1874 bis 1880 entstand deshalb das heutige Bahnhofsgebäude. Die Pläne für die neue Empfangshalle wurden von Hubert Stier gezeichnet, der in Hannover unter anderem auch für den Bau des Niedersächsischen Landesmuseums verantwortlich war.

Das Bahnhofsgebäude mit der Ziegelverblendung aus gelben Greppiner Steinen und rot lasierten Bändern, Rundbögen, Zwerggalerie und Bogenfries mutet beinahe wie ein Schloss an, hinter dessen märchenhafter Fassade die moderne Technik der Eisenbahn verschwindet. Binnen weniger Jahre wurde der hannoversche Bahnhof Vorbild für weitere Bahnhöfe in ganz Deutschland.

Im östlichen Eckgebäude wurde das sogenannte „Kaiserzimmer“ eingerichtet: ein Empfangs- und Warteraum für den deutschen Kaiser und andere hohe Besucher der Stadt. Noch heute erinnern die Freitreppe und die Wappen des Kaisers am östlichen Eckgebäude an die erlauchten Gäste.

Mit circa 250.000 Reisenden und knapp 750 Zügen täglich zählt der Hannoveraner Hauptbahnhof zu den größten Fernbahnhöfen Deutschlands. Auch international muss er keine Vergleiche scheuen: Im Jahr 2022 belegte er im „European Railway Station Index“, der die besten Bahnhöfe Europas zusammenstellt, den neunten Platz. In das Ranking fließen nicht nur die Erfahrungen der Reisenden, sondern auch andere Aspekte wie unter anderem die Anbindung an den Nah- und Fernverkehr sowie die Angebote an Restaurants und Läden ein.

Das Reiterstandbild mit König Ernst August in Husarenuniform vor dem Hauptbahnhof ist ein beliebter Treffpunkt. Man trifft sich unter dem Schweif des Pferdes – oder wie der Hannoveraner kurz und etwas respektlos sagt: Man trifft sich „unterm Schwanz“. Das 1861 eingeweihte Standbild wurde vom Berliner Bildhauer Christian Daniel Rauch entworfen und von seinem Schüler Albert Wolff ausgeführt. Der Entwurf für den Kopf des Königs und die prachtvolle Husarenuniform stammt indes vom hannoverschen Bildhauer Heinrich Hesemann. Die seitliche Inschrift „Dem Landesvater sein treues Volk“ wird oft belächelt und als „Hannoverscher Genitiv“ verspottet. Die unglückliche Formulierung sollte jedoch die enge Verbundenheit der Bürger Hannovers mit ihrem 1851 verstorbenen König zum Ausdruck bringen. Denn es waren die Bürger, die dem König dieses Reiterstandbild schenken wollten. Der Versuch, das Denkmal allein aus Spendengeldern zu finanzieren, scheiterte jedoch. Am Ende musste König Georg V. einen erheblichen Geldbetrag beisteuern, damit das Denkmal für seinen Vater tatsächlich errichtet werden konnte. Im Rahmen eines Kunstprojekts waren Bürger im Jahr 2021 dazu eingeladen, das dafür mit einer schwarzen Folie überzogene Denkmal mit bunten Farbklecksen zu bemalen. Diese Aktion sollte Stadt und Einwohner dazu bewegen, über das Reiterstandbild zu diskutieren.

> Stadtbahnhalt Hauptbahnhof, S-Bahn, Regionalbahn, Fernverkehr

Auch in der Reisehektik lohnt sich ein Blick auf die Backsteinarchitektur des Hauptbahnhofs (019hn Abb.: kw)

Telemoritz

141 Meter ist der alte Fernsehturm hoch, der seit 1959 hinter dem Hauptbahnhof steht. Als 1992 ein neuer Funkturm mit dem Namen Telemax gebaut wurde, wurde der alte Turm im Volksmund schnell Telemoritz getauft. Später kaufte Volkswagen den Turm, um für seine in Hannover hergestellten Nutzfahrzeuge zu werben. Die Zukunft des Fernsehturms ist derzeit allerdings ungewiss. Aus Sicherheitsgründen wird sogar ein Abriss diskutiert, eine Sanierung des Telemoritz würde Millionen kosten.

{2} Niki-de-Saint-Phalle- Promenade * [E4]

Vom Ernst-August-Denkmal {1} führt eine Treppe hinab zur Niki-de-Saint-Phalle-Promenade, einer 650 Meter langen Ladenpassage mit vielen kleinen Mode- und Schmuckgeschäften sowie zahlreichen Imbissläden. Sie verläuft unterhalb der Straßenebene vom Untergeschoss des Hauptbahnhofs bis zur U-Bahn-Station am Kröpcke, ist aber größtenteils nach oben geöffnet. An mehreren Stellen führen Treppen und Rolltreppen von der Bahnhofstraße herab. Ursprünglich wurde die Passage 1972 bis 1976 als Unterquerung der Innenstadt und des Bahnhofes angelegt. Mehrere Umgestaltungen im ersten Jahrzehnt des 21. Jh. gaben der Passage, die seit 2002 den Namen der Künstlerin Niki de Saint Phalle (–>) trägt, ein angenehmes Gesicht.

{3} Kröpcke ** [E4]

Der Kröpcke ist ein zentraler Platz inmitten der Einkaufs- und Fußgängerzone. Hier treffen die lebendigen Einkaufsmeilen der Bahnhofs- und Karmarschstraße auf die belebte Georgstraße. Am Kröpcke befindet sich eine zentrale U-Bahn-Station, an der sich die wichtigsten Stadtbahn-Linien kreuzen. Kein Wunder, dass auch die nostalgische Kröpcke-Uhr ein beliebter Treffpunkt ist.

Der Name des Platzes geht auf Wilhelm Kröpcke zurück, der seit 1879 als Oberkellner im Café Robby an diesem Platz arbeitete. 1885 pachtete Kröpcke das Café. Seit 1895 trägt es seinen Namen und wurde schnell zu einem beliebten Treffpunkt. In den 1920er-Jahren traf sich hier die künstlerische Avantgarde. Der Name blieb auch in den folgenden Jahrzehnten erhalten und wurde zum Inbegriff für den zentralen Platz. Offiziell wurde das Areal 1948 nach dem ehemaligen Oberkellner und Kaffeehausbetreiber benannt.

Die Kröpcke-Uhr ist die Nachbildung einer Uhr, die ab 1885 an dieser Stelle stand. Das Original wurde im Zweiten Weltkrieg beschädigt. Man hätte sie wieder instandsetzen können, aber 1954 erschien sie den Stadtplanern zu altmodisch und so wurde sie zunächst durch eine moderne Variante ersetzt. Die Herzen der Hannoveraner konnte diese Uhr jedoch nie erobern. Nach dem Bau der U-Bahn-Station in den 1970er-Jahren kehrte eine Nachbildung der beliebten, alten Uhr an den Platz zurück. Moderne Kunst indes gibt es am Kröpcke über und unter der Erde. Über dem Platz schwebt die Lichtinstallation „Lichtwolke“ von Ulrike Brandi an langen Tragseilen zwischen den Häusern. Unter dem Kröpcke geht die Niki-de-Saint-Phalle-Promenade {2} in die U-Bahn-Station Kröpcke über, die einen wichtigen Hauptknotenpunkt im U-Bahn-Netz von Hannover darstellt. Anlässlich der EXPO 2000 gestaltete der italienische Designer Massimo Iosa Ghini die U-Bahn-Station mit riesigen Glasmosaiken. Während der Besucher mit den Rolltreppen zu den verschiedenen Ebenen wechselt, erschließt sich stets ein neuer Blick auf die futuristischen Motive, die insgesamt eine Fläche von 12.000 Quadratmetern einnehmen.

> U-Bahn-Station Kröpcke

{4} Opernhaus *** [E5]

Das Opernhaus gilt als das bedeutendste klassizistische Gebäude in Hannover. 1845 bis 1852 wurde der prachtvolle Bau nach Plänen des Hofbaumeisters Georg Ludwig Friedrich Laves errichtet.

„ERNESTUS AUGUSTUS REX CONDIT ARTI ET MUSIS MDCCCXXXXV“, liest man unter dem Giebel auf der Vorderseite, die sich zur Georgstraße öffnet: „König Ernst August I. gründete dieses [Haus] für die Kunst und die Musen 1845“. Die Fertigstellung des Gebäudes erlebte Ernst August allerdings nicht mehr, sodass auf der Rückseite zur Theaterstraße unter dem Giebel hinzugefügt wurde: „GEORGIUS V REX ABSOLVIT OPUS PATERNUM MDCCCLII“ – „König Georg V. vollendete das väterliche Werk 1852“.

Fast wirkt das Bühnenhaus, das die Seitenflügel des Gebäudes überragt, wie ein Tempel. Gewiss haben die Bauherren diesen Eindruck beabsichtigt, denn mit dem Opernhaus sollte nicht weniger als ein Tempel für die Kunst entstehen. Besonders sehenswert sind die Figuren über dem Eingang. Neben den Dichtern und Dramatikern Sophokles, Shakespeare, Lessing, Goethe und Schiller grüßen unter anderen die Komponisten Mozart und Beethoven den Besucher.

Nach der starken Zerstörung durch den Bombenhagel im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in seiner äußeren Gestalt rekonstruiert, im Innern aber im Jahr 1950 und 1984/1985 modern gestaltet. Heute ist das Opernhaus Teil des Niedersächsischen Staatstheaters.

> Opernplatz 1, U-Bahn-Station Kröpcke, Tel. 99991111, www.oper-hannover.de

{5} Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers ** [F5]

Auf dem Platz neben dem Opernhaus befindet sich das Mahnmal für die ermordeten Juden Hannovers aus dem Jahre 1994. Es wurde aus Spendengeldern finanziert. Das Konzept entwickelte der Künstler Michelangelo Pistoletto. Das Mahnmal besteht aus einer begehbaren, nicht abgeschlossenen Pyramide. Auf den Außenwänden sind die Namen jüdischer Hannoveraner eingemeißelt, die im nationalsozialistischen Deutschland ermordet wurden. Gegenwärtig sind fast 2000 Namen verzeichnet. Die tatsächliche Zahl jüdischer Opfer aus Hannover ist aber wesentlich größer: Rund 6800 jüdische Menschen fielen den Verbrechen der Nationalsozialisten zum Opfer – die meisten Namen sind jedoch nicht bekannt.

Georgstraße und Ernst-August-Stadt

Die Georgstraße verläuft vom Aegidientorplatz {9} zum Steintor {19} und trifft auf halber Strecke am Kröpcke auf die Bahnhof- und auf die Karmaraschstraße. Sie wurde Ende des 18. Jh. auf dem Wall der Stadtbefestigung angelegt, die ihre Funktion zur Verteidigung der Stadt durch die Fortentwicklung der Kriegstechnik verloren hatte. Zunächst wurden einzelne Villen errichtet, im 19. Jh. folgte eine dichte Bebauung mit Geschäftshäusern. Die Georgstraße wandelte sich zur Flanier- und Geschäftsmeile.

Benannt wurde die Straße nach Georg III. (1738–1820), dem dritten Hannoveraner auf dem englischen Königsstuhl. Da der englisch ausgesprochene Name des Königs „George“ von den Hannoveranern zu „Schorse“ verballhornt wurde, wird die Georgstraße noch heute liebevoll „Schorsengasse“ genannt. Die Erinnerung an alte Zeiten wird jedes Jahr an drei Sonntagen im Sommer beim sogenannten „Schorsenbummel“ wachgehalten. Die Teilnehmer lassen in historischen Kostümen den alten Boulevard auferstehen, Bigbands und Kleinkünstler sorgen für Unterhaltung. Die Besucher fühlen sich unweigerlich in die Zeit Georgs III. zurückversetzt.