Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Der Abschlussband der Reihe "Geister inklusive"! Mein Leben in unserer kleinen Stadt war bisher ziemlich unspektakulär: Ich helfe im Familienrestaurant, jobbe als Fahrer, verbringe Zeit mit meinem besten Freund und plaudere regelmäßig mit meiner verstorbenen Großmutter. Klingt schräg? Mag sein. Aber das einzig wirklich Aufregende im letzten Jahr war Gabe. Der attraktive, geheimnisvolle Gabe, den meine Nonna leider prompt als Teufel bezeichnete. Nicht gerade die beste Art, einen Mann zu beeindrucken. Doch als ich eines Nachts einen Fahrgast zum Mannix-Anwesen bringe, auf dem es bekanntermaßen spukt, stellt sich heraus: Nonnas Misstrauen ist womöglich gerechtfertigt, denn der Typ auf meinem Beifahrersitz ist ein waschechter Dämon. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Gabe und mein bester Freund Skye stecken mittendrin in dieser übernatürlichen Welt, in der es nicht nur Geister gibt, sondern auch Wesen, die alles ins Chaos stürzen wollen. Aber wenn es darum geht, die Welt zu retten, gibt's für mich nur eine Option: Ärmel hochkrempeln und mitmischen.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 369
Veröffentlichungsjahr: 2025
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
LOUISA MASTERS
RETTER UND RABAUKEN
GEISTER INKLUSIVE 4
Aus dem Englischen von Johanna Hofer von Lobenstein
Über das Buch
Mein Leben in unserer kleinen Stadt war bisher ziemlich unspektakulär: Ich helfe im Familienrestaurant, jobbe als Fahrer, verbringe Zeit mit meinem besten Freund und plaudere regelmäßig mit meiner verstorbenen Großmutter. Klingt schräg? Mag sein. Aber das einzig wirklich Aufregende im letzten Jahr war Gabe. Der attraktive, geheimnisvolle Gabe, den meine Nonna leider prompt als Teufel bezeichnete. Nicht gerade die beste Art, einen Mann zu beeindrucken.
Doch als ich eines Nachts einen Fahrgast zum Mannix-Anwesen bringe, auf dem es bekanntermaßen spukt, stellt sich heraus: Nonnas Misstrauen ist womöglich gerechtfertigt, denn der Typ auf meinem Beifahrersitz ist ein waschechter Dämon. Und plötzlich ist nichts mehr, wie es war. Gabe und mein bester Freund Skye stecken mittendrin in dieser übernatürlichen Welt, in der es nicht nur Geister gibt, sondern auch Wesen, die alles ins Chaos stürzen wollen.
Aber wenn es darum geht, die Welt zu retten, gibt’s für mich nur eine Option: Ärmel hochkrempeln und mitmischen.
Über die Autorin
Louisa Masters hat früher mit dem Lesen von Liebesromanen angefangen, als nach Meinung ihrer Mutter gut für sie war. Während sich andere Teenager nachts aus dem Haus schlichen, schmuggelte Louisa tagsüber Liebesromane hinein. Als Erwachsene wollte sie erst einmal einen »vernünftigen« Beruf ergreifen und hat als Buchverkäuferin, im Personalwesen, im Ressourcenmanagement, in der Verwaltung und als Reisekauffrau gearbeitet. Inzwischen hat sie ihre Leidenschaft, das Lesen und Schreiben von Unterhaltungsromanen, zu ihrem Beruf gemacht.
Louisa führt eine lange Liste von Orten, die sie in Büchern entdeckt hat und gerne einmal besuchen möchte. Sie reist gern, um ihre Vorstellungskraft zu beflügeln, auch wenn sie sich niemals an den Jetlag gewöhnen wird. Ihr Zuhause ist Melbourne, und obwohl sie häufig über das australische Wetter jammert, ist sie insgeheim sicher, dass sie vermutlich niemals dort wegziehen wird.
Die englische Ausgabe erschien 2023 unter dem Titel »Getaway Catastrophe«.
Deutsche Erstausgabe März 2025
© der Originalausgabe 2023: Louisa Masters
© für die deutschsprachige Ausgabe 2025:
Second Chances Verlag, Inh. Jeannette Bauroth,
Hammergasse 7-9, 98587 Steinbach-Hallenberg
Bei Fragen zur Produktsicherheit wenden Sie sich an:
Alle Rechte, einschließlich des Rechts zur vollständigen oder auszugsweisen Wiedergabe in jeglicher Form, sind vorbehalten.
Alle handelnden Personen sind frei erfunden, Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Die Nutzung des Inhalts für Text und Data Mining im Sinne von § 44b UrhG ist ausdrücklich verboten.
Umschlaggestaltung: Frauke Spanuth, Croco Designs
unter Verwendung von Motiven von unter Verwendung von Motiven von kosssmosss, liubovyashkir, igorgeiger, eshana_blue, wedninth, ana, alle stock.adobe.com
Lektorat: Annika Bührmann
Korrektorat: Rieke Conzen
Schlussredaktion: Daniela Dreuth
Satz & Layout: Judith Zimmer
Druck: Bookpress, Olsztyn, Polen
ISBN E-Book: 978-3-98906-020-3
ISBN Taschenbuch: 978-3-98906-021-0
www.second-chances-verlag.de
Inhaltsverzeichnis
Titel
Über die Autorin
Impressum
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Kapitel 23
Kapitel 24
Kapitel 25
Kapitel 26
Kapitel 27
Kapitel 28
Kapitel 29
Kapitel 30
Kapitel 31
Epilog
TOM
»Ich bin hier, um eine Allianz vorzuschlagen«, erklärt mein Fahrgast, und nach der Reaktion aller Anwesenden zu urteilen, hätte er ebenso gut eine Bombe zünden können. Ich beuge mich zu Skye, meinem besten Freund seit Kindergartenzeiten, hinüber.
»Was geht hier ab?«, frage ich leise, wobei Connors Gebrüll mir Deckung liefert. Er will offensichtlich nichts mit dieser Allianz zu tun haben – um genau zu sein, wirkt er, als wollte er jemanden umbringen. Er wird körperlich von Gabe zurückgehalten, der mich gerade mit einer Hand aus meinem eigenen Auto gezerrt hat und in der anderen ein gottverdammtes Schwert hält. Wenn das alles nicht so schräg wäre, könnte es eine lebendig gewordene sexuelle Fantasie sein.
»Lange Geschichte«, murmelt Skye mit angespannter Stimme. »Erklär ich dir später. Pssst.«
Das ist alles andere als hilfreich, aber ich schweige gehorsam und konzentriere mich auf das Geschehen. Connor scheint langsam zum Ende seiner flammenden Rede zu kommen – er nennt den Typen einen »nicht vertrauenswürdigen, mörderischen Dämon« – und sträubt sich auch nicht mehr gegen Gabes Umklammerung.
»Geht’s dann wieder?«, fragt mein Fahrgast höflich. Er wirkt extrem unbeeindruckt von Connors Gebrüll und Anschuldigungen. Keine Ahnung, wer er ist, aber von hier ist er definitiv nicht. Er ist viel zu elegant – Kleidung, Verhalten, Ausdrucksweise. Laut seinem Profil auf der App heißt er Marc, doch das ist auch schon alles, was ich weiß. Oh, er war durchaus gesprächig auf dem Weg hierher, obwohl er hauptsächlich über das Wetter und das beste Frühstück in der Stadt plaudern wollte. Nicht alle Fahrgäste haben Lust, sich zu unterhalten. Und nicht alle geben Trinkgeld, aber er hat gesagt, er hätte dreißig Prozent gegeben, also hoffe ich wirklich, dass Connor sich in ihm täuscht.
»Dieser Ton gefällt uns nicht«, teilt Gabe ihm offen mit. Er hält Connor immer noch mit festem Griff zurück. »Du kommst hierher, drohst unserem Freund, bringst Connor absichtlich auf und erklärst dann, dass du eine Allianz willst. Ich finde es schwer zu glauben, dass du es ernst meinst.«
»Jawoll!«, bekräftigt Johnny, der am jüngsten wirkende Geist von Mannix Estate. Einer der anderen Geister bedeutet ihm, leise zu sein.
Marc legt sich die Hand auf die Brust und setzt eine gekränkte Miene auf. »Ich? Drohungen? Aufbringen? Bitte sag mir, wann ich das getan haben soll.«
Gabes Gesichtsausdruck ist unbeweglich. »Ich lasse mich nicht von dir manipulieren, Dämon.«
Etwas an seiner Ausdrucksweise lässt mich vermuten, dass das nicht nur eine Beleidigung ist. Aber … das ist doch Unfug, oder? Dämonen, so etwas gibt’s doch gar nicht. Das hat sich die Kirche nur ausgedacht, um die Menschen zu erschrecken, damit sie gehorsam sind.
Oder?
Mit einem flauen Gefühl im Magen schaue ich hinüber zum Geist meiner verstorbenen Großmutter. Und dann fällt mir wieder ein, wie sie Marc im Auto angegriffen und geschrien hat, dass er ein Teufel ist. Das habe ich nicht allzu ernst genommen, da sie immer schon eine gewisse Fixierung auf den Teufel hatte – auf das ganze Kirchenthema – und meine Hauptsorge meinem Fahrgast galt, der die Schläge abbekam.
Aber vielleicht hat sie es diesmal wortwörtlich gemeint, als sie ihn als Teufel bezeichnet hat.
Ich schlucke heftig.
»Es betrübt mich, dass du denkst, ich würde versuchen, dich zu manipulieren«, sagt Marc gerade, und ich wende meine Aufmerksamkeit wieder ihm zu. »Ich bin alleine und unbewaffnet hierhergekommen, um mich eurer Gnade auszuliefern und um Hilfe zu bitten.«
Connor zieht scharf den Atem ein, schreit aber nicht weiter herum, stattdessen scheint er sich abzuregen. »Um Hilfe zu bitten? Dich unserer Gnade auszuliefern? Na schön. Dann sag uns deinen Namen.«
»Meinen Namen? Wohl nicht. Bisher habe ich nur gegeben; jetzt hätte ich gerne etwas Entgegenkommen, bevor ich euch absolute Macht über mich gebe.«
Gabe zieht eine höhnische Miene. »Du hast gegeben? Was willst du uns denn gegeben haben?«
Ich weiß nicht genau, was hier läuft, aber Marcs Lächeln wird furchteinflößend. »Ich habe deinem Jägerfreund das Leben geschenkt, oder nicht? Und seinem mutigen kleinen Bruder.«
»Vergiss, dass du meinem Bruder je begegnet bist«, sagt Connor schneidend und erhebt warnend sein Schwert. Da steckt eine Geschichte dahinter, aber jetzt scheint mir nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, um nachzufragen.
»Ich habe auch nicht euren törichten, angriffslustigen Geist ausgelöscht«, fährt Marc fort. Die Unterbrechung ignoriert er.
Ich blinzele. Spricht er etwa von meiner Nonna? Er wollte den Geist meiner Großmutter auslöschen?
»Marc«, platze ich heraus, während mein letztes Zögern sich in Luft auflöst. Ich vertraue Skye absolut, und er scheint dem Ich-hasse-Marc-Team anzugehören. Seine Freunde sind alle anständige Menschen … selbst Gabe, mit dem ich mich am Anfang nicht so ganz verstanden habe. Außerdem hat Marc gerade gesagt, dass er meine Großmutter hätte umbringen können. Wieder umbringen? Ich weiß nicht, wie das bei Geistern so funktioniert. »Er heißt Marc.«
Neben mir schnappt Skye erschrocken nach Luft, während mich alle anderen anschauen. Marc schüttelt gespielt bekümmert den Kopf.
»Es ist einfach nicht mehr möglich, heute noch guten Service zu bekommen«, kommentiert er nachdenklich. Im nächsten Moment werde ich von einer Welle von Todesangst übermannt, von der mir die Haare an den Armen zu Berge stehen. »Na, dann eben nicht. Dann muss ich wenigstens diese Fassade nicht länger aufrechterhalten.«
»Einfach nur Marc?«, fragt Connor fordernd. »Oder geht es noch weiter?«
Ich zucke die Achseln. »Ich weiß nicht. Mehr bekommen wir nicht mitgeteilt.«
»Der gleiche Marc etwa, der für die Gedankenkontrolle meiner Mom verantwortlich war?«, fragt Skye, und Gabe flucht. Ich habe ihn noch nie Kraftausdrücke benutzen hören. Nicht mal, als meine Nonna eine neunzigminütige Autofahrt damit verbracht hat, ihn Teufel und noch ganz andere Sachen zu schimpfen.
»Deine Mom wurde einer Gedankenkontrolle unterzogen?«, zische ich, während ich Mühe habe, mich vor Angst nicht zu übergeben. Ich wusste gar nicht, dass Gedankenkontrolle überhaupt möglich ist! Obwohl es eine Erklärung dafür wäre, warum Skyes Mutter nach zwanzig Jahren ohne jeglichen Kontakt wieder in der Stadt aufgetaucht ist.
Marcs Lächeln wird spitzbübisch. »Sehr gut gemacht. Dass ihr von ihr meinen Namen erfahren würdet, hätte ich nicht erwartet. Dieser kleine Teil davon wird euch kaum etwas nützen, aber dennoch: gut gemacht.«
»Und wieder ein Versuch, uns zu manipulieren«, sagt Gabe. »Du gibst vor, eine Allianz zu wollen, doch du hast uns bislang keine Veranlassung gegeben, dir zu glauben.«
Ich würde Skye wirklich gern fragen, warum wir Marc nicht einfach des Grundstücks verweisen, allerdings will ich ungern etwas verpassen.
»Veranlassung, mir zu glauben?«, wiederholt Marc. »Cato ist Veranlassung genug. Ihr wisst doch, wozu er fähig ist.«
Cato?
»Wir wissen das, was deine Lakaien uns erzählt haben«, gibt Gabe geschmeidig zurück und übertönt so alle potenziell brennbaren Worte, die Connor gerade von sich geben wollte. Con nickt und grinst; er ist anscheinend damit einverstanden, seinem Freund das Reden zu überlassen. Das überrascht mich – ich dachte, Gabe ist Historiker und hier, um ganz in Ruhe an seiner Dissertation zu arbeiten. Connor, der eine Art Geisterexperte ist, scheint auf den ersten Blick der bessere Wortführer zu sein.
Andererseits ist hier offensichtlich einiges los, von dem ich keine Ahnung habe. Wenn es allen recht ist, Gabe das Reden zu überlassen, will ich nichts gesagt haben.
»Wir können nur schwerlich Informationen aus der Anderswelt überprüfen, wie du dir sicher vorstellen kannst«, fährt er fort, und ich nehme mir vor, nachzufragen, was die »Anderswelt« ist. Skyes Erklärung wird lang sein und bei mir zu einem Nervenzusammenbruch führen – das habe ich im Gefühl.
»Du wirst uns also beweisen müssen, dass du keine bösen Absichten hast.«
Marcs Gesicht bleibt glatt und ausdruckslos, doch ich habe immer noch Todesangst. Wie er das macht, weiß ich nicht, aber alleine in seiner Nähe zu sein, gibt mir das Gefühl, dass ich mir gleich in die Hose machen werde. Im Auto war das nicht so – vorhin war er ein ganz normaler, sogar freundlicher Mann.
»Negativbeweise sind unmöglich zu erbringen«, hält er dagegen. Der glatte, fast scherzhafte Tonfall ist verschwunden, und seine Stimme ist jetzt ausdruckslos. »Der einzige Beweis dafür, dass ich euch nichts tun will, ist, euch nichts zu tun. Das kann sich aber jederzeit ändern.«
»Soll das eine Drohung sein?«, fragt Gabe ruhig und erhebt sein Schwert. Nicht weit weg von mir hebt Ewan den Schmiedehammer in seiner Hand an.
»Nein.« Marc schüttelt den Kopf. »Keine Drohung. Ich kann keinen Beweis geben außer der Tatsache, dass ich hier bin – und das schon seit zehn Minuten –, und bisher ist noch keiner von euch tot.« Er sieht Gabe in die Augen, und mir läuft ein Schauer den Rücken hinunter. Bin ich froh, dass ich nicht er bin. »Wir wissen beide ganz genau, dass es mehr erfordert als einen einzigen Jäger, einen Portalwächter, ein Medium und etwas Salz und Quarz, um mich davon abzuhalten, euch alle zu töten.« Er streift uns andere mit einem Blick. »Das Relais und die Übrigen bräuchten es noch nicht mal zu versuchen.«
»Oh, das würden wir aber«, knurrt Daniel grimmig. Er ist Skyes neuer fester Freund, und ehrlich, ich hätte ihn nie für grimmig gehalten. Locker, gut gelaunt, klar. Doch gegen einen Vermutlich-Dämon in einen aussichtslosen Kampf zu ziehen? Eher nicht. Da sieht man mal wieder, wie man sich in Menschen täuschen kann.
Gabe hebt die Hand in unsere Richtung, ein deutliches Signal, es ihm zu überlassen. »Du meinst also, wir sollen dir einfach nur deshalb unser Leben anvertrauen, weil du uns noch nicht umgebracht hast?«
»Ich meine, dass es hier gar nicht um Vertrauen geht. Wenn ich euch töten will, könnt ihr mich nicht daran hindern. Und trotzdem habe ich mich entschieden, dieses enervierende Gespräch zu führen, während wir in der Auffahrt herumstehen.« Marc hebt die Hände. »Ihr sagt, ich soll euch meinen Namen anvertrauen, was euch erlauben würde, mich festzunehmen und mich zu zerstören, aber ihr wollt noch nicht mal hören, was ich zu sagen habe.«
Gabe schweigt einen Moment, und ich bin ziemlich sicher, dass er Marc zumindest anhören wird. Ich meine, der Typ … Dämon … Dingsda hat nicht ganz unrecht. Glaube ich. Ich weiß ja nicht genau, wie das mit dem Namen funktioniert.
»Wenn du so gerne angehört werden willst, hättest du vielleicht auf anderem Wege Kontakt aufnehmen sollen«, sagt Gabe schließlich. »Die Gedanken von Verwandten zu kontrollieren und Freunde zu bedrohen, deutet nicht unbedingt auf den Wunsch nach einer gleichberechtigten Partnerschaft hin. Davon, dass du Connor provoziert hast, nicht zu reden.«
»Freunde bedrohen? Ich habe niemanden bedroht.«
Gabe verschränkt die Arme vor der Brust. »Du hast dich also entschieden, einen Fahrdienst mit einem unserer Freunde in Anspruch zu nehmen, obwohl du in der Lage bist, dich kraft deiner Gedanken fortzubewegen? Und wir sollen das nicht als Drohung auffassen?«
Er kann sich mithilfe seiner Gedanken fortbewegen? Ich hoffe wirklich, dass Menschen das nicht lernen können. Ich brauche das Geld, das ich bei meinem Nebenjob verdiene.
Marc zögert, und dann … ist die Angst plötzlich verschwunden. Ich atme auf, überrascht davon, wie schwer das Gefühl auf mir gelastet hat. Um mich herum reagieren alle ähnlich.
»Ihr habt recht. Ich habe versucht, euch zu manipulieren. Das Angstgefühl, euren Freund mit hineinzuziehen … selbst den Jäger zu provozieren. All das sollte euch aus dem Gleichgewicht und mir einen Vorteil bringen.«
»Und meine Mom?«, fragt Skye.
»Nein. Davon hättet ihr eigentlich gar nichts erfahren sollen. Ich hatte mich mit ihr angefreundet, um sie auszuhorchen, und als sie nicht so viel wusste, wie ich gehofft hatte, habe ich ihr zugeredet, wieder gut Wetter zu machen, damit ich mehr herausfinden konnte.« Er hebt eine Augenbraue. »Und sie ist nicht zu Schaden gekommen, oder? Ihr Gehirn ist völlig unversehrt. Das könnt ihr als Zeichen meiner Vertrauenswürdigkeit nehmen, wenn ihr wollt. Da wir so viel Kontakt hatten, wäre es ein Leichtes für mich gewesen, sie ganz unter meine Kontrolle zu bringen. Und dann wäre sie hirntot gewesen, nachdem eure Freunde meinen Halt über sie gebrochen hatten.«
Skye schaut Connor und Gabe an. Connor hat die Zähne zusammengebissen, aber er nickt. Marc scheint das als Zeichen zu nehmen.
»Wenn ich vorgehabt hätte, euch etwas zu tun, hätte ich mit ihr angefangen. Ja, viele meiner Artgenossen behandeln Menschen wie Wegwerfware, aber das war noch nie meine Art.«
»Du hast mich fast umgebracht!«, brüllt Connor.
»Aber nicht einfach nur zum Spaß.«
Ich blinzle ein paarmal. Hat er das gerade wirklich …?
»Warum denn sonst? Und warum hast du mich am Leben gelassen, wenn du mich eigentlich mit einer bestimmten Absicht töten wolltest?«
»Du hast mich angegriffen, bereits vergessen?« Marc hebt erneut eine Augenbraue. »Hätte ich dir den Sieg überlassen sollen? Wenn ich selbst dabei zu Tode gekommen wäre?«
Connor schüttelt den Kopf. »Das ist nicht … Du manipulierst uns schon wieder!«
»Con«, sagt Gabe, »das regeln wir später.« Er wendet sich erneut an Marc. »Du sagst, du willst eine Allianz, um Cato zu zerstören und seine Pläne zu vereiteln.«
»Ja.«
Das könnte wieder ein Trick sein, aber ich könnte schwören, dass seine Antwort ehrlich klingt. Gabe scheint das Gleiche zu denken, denn er runzelt die Stirn. »Keine Spielchen mehr.«
»Keine Spielchen«, verspricht Marc. Es klingt nicht ganz so ehrlich wie das »Ja«, aber es fühlt sich doch an wie ein Versprechen. »Cato reißt unsere Welt in Stücke. Seine Pläne würden so viele Spezies auf einen Schlag ausrotten. Meine Freunde und ich wollen diesen unerträglichen Batzen Exkrement entmachten und in Atome zerlegen.«
Gabe studiert ihn eine Weile, dann schaut er Connor an, der nach wie vor sichtlich sauer ist. Er ballt die Fäuste und zischt: »Verflucht noch mal.« Aber er nickt, und Gabe sagt an Kieran gewandt: »Lass uns in der Bibliothek weiterreden.«
GABE
Wenn mich jemand nach meinen Plänen für heute gefragt hätte, hätten Verhandlungen mit einem Hohen Dämon definitiv nicht auf der Liste gestanden. Das haben sie noch nie getan und sie würden es auch in meinem ganzen weiteren Leben nicht tun. Ich bin schließlich Portalwächter und kein Dämonenjäger. Meine einzigen Begegnungen mit Dämonen finden normalerweise dann statt, wenn einer sich gewaltsam durch mein Portal kämpfen will, und wenn das passiert, würden wir uns nicht mit einer Tasse Tee zum Plaudern hinsetzen.
Darüber hinaus sind meine Hobbys Geschichte, Kochen und Heimwerken. Ich bin die allerletzte Person, der man es überlassen sollte, die Bedingungen für eine Allianz mit einer Gruppe von Dämonen auszuhandeln, die uns locker vor dem Frühstück vernichten und dann den Rest des Tages mit Morden und Brandschatzen verbringen könnte. Die haben alle Trümpfe auf der Hand … glaube ich jedenfalls. Dass dieser Dämon – Marc – überhaupt gesprächsbereit ist, kann nur bedeuten, dass wir etwas beizutragen haben. Hoffentlich will er uns nicht nur in Sicherheit wiegen, um uns anschließend als Snack zu verspeisen.
Einen Dämon als »er« zu betrachten anstatt als »es«, ist seltsam genug. Bis vor Kurzem wussten wir nicht, dass sie sich selbst Geschlechter zuweisen. Es gibt eine Menge, worüber wir im Dunklen tappen, und sie sind so viel mächtiger als wir. Ich fühle mich total überfordert.
Doch die einzige andere Person hier, die auch nur ansatzweise qualifiziert wäre, ist Connor, und der ist im Moment viel zu wütend. Con ist mein Bruder, in jeder Hinsicht bis auf die Blutsverwandtschaft, aber ich würde ihm das hier niemals überlassen, wenn er gerade dermaßen von seinen Emotionen beherrscht wird. Ich kann es ihm nicht zum Vorwurf machen … Ich habe die Folgen jenes Tages, an dem dieser Dämon ihn und Ian fast umgebracht hätte, miterlebt. Ich verstehe ihn. Das hier könnte die Chance sein, die Menschheit zu retten, nach der wir schon die ganze Zeit verzweifelt suchen, aber es könnte auch eine Chance sein, zu erfahren, was damals wirklich geschehen ist – warum Marc sie nicht getötet hat. Denn keiner von uns glaubt ernsthaft, dass Ian ihn mit einem Kunstblumenstrauß in die Flucht geschlagen hat.
Kieran, Connors Partner und der Leiter des Anwesens, das auch ich jetzt als mein Zuhause betrachte, geht voran in die Bibliothek. Er wirkt nicht begeistert davon, dass er dank uns nun einen Dämon im Haus hat. Wir hätten ihn allerdings kaum davon abhalten können, wenn er beschlossen hätte, es zu betreten. Immerhin sind heute Abend keine Gäste hier, nur wir und die Geister.
Die auch extrem unzufrieden wirken.
Als wollte er beweisen, dass Dämonen Arschlöcher sind, nimmt Marc mitten auf dem Chesterfield-Sofa Platz und breitet die Arme auf der Rücklehne aus. Das bedeutet, dass wir anderen auf den kleineren Sofas und Sesseln … und auf dem Boden sitzen müssen.
Aber nicht ich. Marcs Imponiergehabe mag darin bestehen, dass er es sich auf dem größten Möbelstück bequem macht. Ich dagegen bleibe stehen.
Außerdem bin ich zu nervös, um mich hinzusetzen.
Die Geister stehen in einer Gruppe an der Tür und funkeln Marc böse an – Toms Großmutter ist unter ihnen. Ich kenne ihren Namen immer noch nicht. Aber da sie mich bei unserer ersten Begegnung »Ausgeburt der Hölle« und andere wenig schöne Dinge genannt hat, ist das wohl verzeihlich.
Ich schaue mich nach Tom um. Er sitzt neben Skye auf dem Boden. Daniel hat sich beschützend auf dem Sessel hinter ihnen postiert. Daniel und Skye sehen Marc argwöhnisch an, aber Tom – dessen Fragen wahrscheinlich ein Buch füllen würden – fixiert seine Großmutter. Er kann sie nur hier auf dem Anwesen sehen oder hören, wo die starke Energie es den Geistern erlaubt zu manifestieren. Ich habe keine Geister in meiner Verwandtschaft; wenn über fünfzig Generationen der eigenen Familie einer Dämonen bekämpfenden Organisation angehören, lernt man, dass es besser ist, dieses Leben loszulassen und sich auf die nächste Reinkarnation zu freuen. Wäre ich aber an Toms Stelle und könnte nicht einfach mit ihnen sprechen, wann immer ich will, würde ich jede freie Sekunde hier verbringen.
Er spürt anscheinend meine Aufmerksamkeit, denn jetzt sieht er mich direkt an. Er ist trotz der olivfarbenen Haut ein bisschen blass, aber der Blick aus den braunen Augen ist klar und beständig. Er ist auf unserer Seite. Wahrscheinlich, weil er noch nicht weiß, was hier eigentlich los ist.
Mit einem kleinen Nicken wende ich mich Marc zu. Ich bin nicht überrascht, dass er mich anschaut. Sicher hat er mich und die anderen beobachtet, während wir uns niedergelassen haben.
»Du wolltest mit uns reden. Also … rede«, fordere ich ihn auf. Ich klinge wesentlich selbstbewusster, als ich mich fühle, überhaupt nicht so, als würde ich versuchen, Zeit zu schinden, um einen Plan zu machen. Ich schaue zu Connor hinüber, der sich mit Kieran einen Sessel teilt und vielsagend auf seinen Schoß blickt, auf dem er ein Handy hält.
Bitte lass das bedeuten, dass er mit jemandem beim Kollektiv in Verbindung steht.
»Wist sagte, dass er euch von Catos Plan berichtet hat«, beginnt Marc, und ich nicke.
»Ja, aber jetzt wollen wir es noch mal von dir hören.«
Seinem spöttischen Lächeln nach durchschaut er mich, doch das ist mir egal. Ich will ihn zum Reden bringen, damit ich nachdenken kann. Vielleicht verrät er uns etwas, das wir noch nicht wissen.
»Cato ist der Hohe Dämon, der derzeit in unserer Welt an der Macht ist. Ihm geht es vorwiegend um seine pervertierten Vergnügungen, also lässt er uns andere Mächtige meist in Ruhe. Diejenigen, die keine Macht besitzen, sind seinen Launen ausgeliefert.«
»Und dabei kennt er keine Gnade?«
»Überhaupt keine«, bestätigt Marc. »Aber das tangiert mich nicht wirklich.«
»Es tangiert dich nicht, dass er andere foltert und ermordet?«, fragt Josh hitzig. Er ist überraschend still gewesen, doch es gab ja auch einiges zu verarbeiten.
Marc hebt die Schultern zu einem halbherzigen Achselzucken. »Wieso sollte es? Ich kenne die nicht.«
Josh öffnet den Mund, um zu antworten, aber ich schaue ihn an, und er schließt ihn wieder. Ich verstehe ihn ja – eine solche Einstellung ist widerwärtig –, doch wir haben gerade andere Prioritäten. Und wenn das alles so läuft wie erhofft, wird es damit enden, dass Cato tot ist und seine Opfer zumindest teilweise gerächt sind.
»Wenn es dich nicht tangiert, was er tut, wieso willst du dann jetzt einschreiten?«, frage ich.
»Wist hat euch doch gesagt, dass Cato nicht länger damit zufrieden ist, in unserer Welt Verwüstung anzurichten. Er hat schon lange auch hier auf der Erde einen Fuß in der Tür, hat Probleme verursacht, gezündelt und die Flammen geschürt. Er war für den Ausbruch vieler Kriege in der jüngeren Vergangenheit direkt verantwortlich. Jetzt, da wieder alles kurz vor dem Chaos steht, plant er, die Barriere zwischen den Welten zu zerstören und sich zum Herrscher beider Welten aufzuschwingen.«
Nun, das stimmt mit dem überein, was wir bereits wussten, teils auch mit den Informationen vom Kollektiv. »Und du bist gegen diesen Plan? Das klingt gar nicht nach dir. Hast du etwa eine Schwäche für Menschen?« Ich kann mir den Seitenhieb nicht verkneifen.
Er schmunzelt. »Ihr weichen, kleinen Menschen wart mir immer schon gleichgültig. Ich komme fast nie zur Erde. Wozu auch? Die meisten von euch sind furchtbar langweilig.« Kopfschüttelnd fährt er fort: »Wir sind gegen den Plan, weil er das Ökosystem unserer Welt erschüttern und noch mehr Spezies töten würde, von denen viele schon unzufrieden mit Cato sind. Und wenn er noch mehr potenzielle Gegner vernichtet hat, wird er uns ins Visier nehmen. Glaubt ihr vielleicht, er wäre bereit, uns in Ruhe zu lassen, obwohl er weiß, dass wir ihn und alles, wofür er steht, nicht gutheißen?«
»Dies ist also ein Präventivschlag.« Das zu wissen, gibt mir ein besseres Gefühl ihm gegenüber. »Und was sollen wir dagegen tun können?«
»Du bist ein Wächter, oder etwa nicht?« Er hebt einen Arm und winkt abfällig aus dem Handgelenk. »Catos Plan ist, die Barriere zwischen den Welten zu schwächen, indem er zu viele Portale auf einmal öffnet. Ist es nicht deine Aufgabe, solche Portale zu schließen?«
Ich starre ihn an. Das kann er doch nicht ernst meinen. Er muss doch wissen … »Wenn es so einfach wäre, würde es gar keine offenen Portale geben«, antworte ich vorsichtig. »Ihr könntet gar nicht hierhergelangen.« Wir bewachen die Portale, die wir nicht schließen können, aber es ist ein komplizierter und manchmal schwieriger Prozess.
»Wie bist du überhaupt hergekommen?«, fragt Connor. Er klingt jetzt viel ruhiger. Könnte damit zu tun haben, dass Kieran sich an ihn schmiegt.
»Es gab ein unbewachtes Portal in Chicago«, sagt Marc leichthin. »Vor einigen Jahrzehnten, als uns klar wurde, was Cato vorhat. Das habe ich benutzt, um ein paar Verbindungen zu knüpfen.«
Ich spüre Übelkeit in mir hochsteigen. »Verbindungen knüpfen« bedeutet bei Dämonen nichts anderes, als jemanden zu finden, der gewillt ist, einen Teil seiner Seele gegen Macht einzutauschen. Stirbt diese Person, erlaubt die Verbindung dem Dämon, zur Erde zu kommen, ohne heraufbeschworen zu werden oder ein unbewachtes Portal nutzen zu müssen. Hohe Dämonen wie Marc müssen nicht mal warten, bis die Person stirbt – wenn die Verbindung da ist, können sie nach Belieben kommen und gehen.
Das schiebe ich mal beiseite und sage: »Ihr wisst also schon seit Jahren, was er tut?«
Er sieht mir in die Augen. »Ja. Und ich reise seit Jahren hin und zurück, um Leute zu finden, die uns helfen können, ihn zu stürzen.«
»Wie das Kollektiv?«, fragt Connor drohend. »Das dir bereits bekannt war, als du vor zehn Jahren in meine Wohnung auf dem Gelände eingedrungen bist und versucht hast, mich umzubringen.«
»Du hast mich angegriffen«, erinnert Marc ihn. Und das ist … sonderbar.
»Hättest du ihn nicht angegriffen, wenn er nicht angefangen hätte?«, frage ich.
Er schürzt die Lippen. »Nein. Ich hätte ihn getötet. Ich wäre dazu gezwungen gewesen. Wenn ich einfach gegangen wäre und er …« Er bricht ab und wendet sich direkt an Connor. »Wenn du deinen Kollegen berichtet hättest, dass ein Hoher Dämon bei dir war und einfach wieder gegangen ist, wäre das verdächtig gewesen.«
Alle Haare an meinem Körper stehen zu Berge. »Verdächtig?«, flüstere ich heiser, dann räuspere ich mich. »Wieso verdächtig?«
Er sagt nichts.
Mein Herz beginnt, schneller zu schlagen, und ich drehe mich zu Connor. Er denkt das Gleiche wie ich – ich sehe es an seinem verstörten Gesichtsausdruck. »Erzähl noch mal, was passiert ist«, fordere ich ihn auf.
Er atmet tief ein. »Ich war beim Training«, sagt er langsam, »mit Jill. Ich war müde, hatte vor, zu duschen und danach dich und Matt anzurufen und zu fragen, ob ihr mit Ian und mir etwas essen wollt. Dann habe ich mich gefragt, wo Ian gerade ist und ob ich ein schlechter Ersatz-Erziehungsberechtigter bin, weil ich es nicht weiß.«
»Wahrscheinlich nicht, weil er vermutlich mit Matt zusammen war.« Unsere Brüder sind ebenso unzertrennlich, wie wir es waren. Andere würden das vielleicht komisch finden, aber ich betrachte uns einfach alle als Brüder.
»Ich bin ins Haus gegangen, habe meine Schlüssel auf den Tisch am Eingang gelegt und war schon im Wohnzimmer, als ich jemanden bemerkt habe. Ich … hatte ihn gar nicht wahrgenommen.« Er unterbricht sich und schaut zu Marc hinüber.
Es ist so was von schräg, das vor ihm und allen anderen zu machen. Aber ich werde den Teufel tun und Marc alleine lassen, um dieses Gespräch woanders zu führen. Solange ich nicht weiß, was wir verdammt noch mal als Nächstes tun sollen, werde ich ihn im Auge behalten.
»Ich habe ihn gesehen und wusste sofort, was ich vor mir hatte. Eine Sekunde haben wir uns angestarrt. Und dann wurde mir klar, dass ich tot bin, wenn ich nicht handle. Also habe ich angegriffen.« Er verzieht das Gesicht. »Ich habe definitiv angefangen. Ich erinnere mich noch, wie verwundert ich war, weil es – er – zögerte. Ich dachte, ich hätte ihn vielleicht überrumpelt.«
Ich kneife mir in den Nasenrücken und frage mich, warum wir nicht schon damals eins und eins zusammengezählt haben. Aber für uns konnte die Anwesenheit eines Hohen Dämons nur Tod und Verwüstung bedeuten …
Ich schaue Marc an und frage: »Warum warst du damals in Connors Wohnung?«
»Ich habe sie durchsucht.«
Das habe ich nicht erwartet. »Durchsucht? Warum?«
»Ich habe alle Wohnungen auf dem Gelände durchsucht.«
Ich bekomme eine Gänsehaut. Er war in meiner Wohnung?
»Warum?« Ich weiß die Antwort schon. Aber er muss es laut aussprechen.
Er zuckt die Achseln. »Ich musste wissen, wer mit Cato im Bunde ist.«
TOM
Wenn mir nicht gleich jemand erklärt, was das alles soll, schreie ich. Manches konnte ich mir zusammenreimen. Marc ist wohl tatsächlich ein Dämon, der Connor einmal fast getötet hätte. Und Connor und Gabe sind Dämonenjäger? Oder so. Und die Dämonen leben anscheinend in einer anderen Welt, die vielleicht die Hölle ist, vielleicht auch nicht. Nach dem, was Marc gesagt hat, eher nicht. Aber es gibt da wohl einen Mistkerl von einem Dämon, der unsere Welt ebenfalls unterwerfen will.
Okay, schon beim innerlichen Rekapitulieren der Lage wird mir ganz schlecht. Hoffentlich fehlt mir einfach eine Info, die das alles harmloser erscheinen lässt. Ist es die Probe für irgendein Wochenend-Event hier auf Mannix Estate, und ich bin das nichts ahnende Publikum? Damit wäre ich absolut einverstanden. Echt. Bitte lasst mich das Test-Publikum für einen Sketch sein, der gleich zu Ende ist.
Aber nach der Reaktion der anderen auf Marcs Worte zu schließen, ist das wohl nicht der Fall. Das hat er wirklich drauf, in aller Seelenruhe Bomben platzen zu lassen. Ob es Absicht ist?
»Du lügst«, entgegnet Connor, aber anders als zuvor nicht besonders vehement. Er glaubt selbst nicht, was er da sagt.
Marc legt den Kopf schief. »Tue ich das?«
»Scheiße«, murmelt Gabe. »Ich muss mit Con reden. Norval, Josh, wenn er irgendetwas versucht …« Er bricht ab, woraus ich schließe, dass Josh nicht viel gegen Marc tun könnte. Und was stellt Gabe sich denn vor, was der Geist von Connors Ururgroßonkel ausrichten könnte? Keine Ahnung. »Wir sind gleich zurück.«
Connor ist schon aufgesprungen und geht mit langen Schritten zur Tür. Gabe folgt ihm hinaus. Sie lassen die Tür offen stehen. Heißt das, dass sie befürchten, jeden Moment wieder hereinstürmen zu müssen, um uns zu beschützen?
Diesen aufbauenden Gedanken schiebe ich beiseite und sage zu Skye: »Erzähl mir auf der Stelle alles.« Niemand sonst spricht, also ziehe ich sämtliche Blicke auf mich.
»Es ist eine echt lange …«
»Jaja, ich verstehe schon, eine lange Geschichte. Die Kurzfassung, bitte.«
Skye schaut Hilfe suchend erst Kieran, dann Josh an und dreht sich dann wieder zu mir um. »Okay. Also … du kennst ja die Geister hier.«
Ich schaue zu dem Grüppchen von Geistern an der Tür, bei dem auch meine Nonna steht. »Ja, natürlich.« Alle Einheimischen wissen über die Geister auf Mannix Estate Bescheid, obwohl ich erst im vergangenen Jahr erfahren habe, dass hier jeder Geist manifestieren kann, auch wenn er nur zu Besuch ist.
»Also, als das Hotel in den Siebzigerjahren schließen musste … Das war, weil die Touristin, die hier verstorben ist – Emma war ihr Name –, einen Dämon heraufbeschworen hatte, um sich an ihrem Ex-Freund zu rächen. Keine Sorge, er hatte es verdient. Aber sie hat es nicht ganz richtig angestellt, und stattdessen hat der Dämon sie getötet und ihre Seele verschlungen.«
Ach du Scheiße.
Ich schlucke. »Okay.«
Skye mustert mich besorgt, nickt aber und fährt dann fort: »Nach ihrem Tod hat der Dämon ein Portal zwischen der Welt hier und der Welt, aus der er kam, aufgerissen. Wir nennen sie die Anderswelt.«
»Typisch Menschen«, murmelt Marc. »Sobald jemand anders ist, sind sie beim Othering.«
Alle Köpfe drehen sich zu ihm um.
»Ich will dir mal was sagen«, bemerkt Kieran bissig. »Wenn die Dämonen aufhören, uns zu töten und unsere Seelen zu verschlingen, bemühen wir uns gerne um eine inklusive Ausdrucksweise, was eure Heimatwelt angeht.«
Mich würde interessieren, wie die Dämonen selbst ihre Heimatwelt nennen, aber auch für diese Frage scheint jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zu sein.
»Jedenfalls«, fährt Skye laut fort, »hat der Dämon das Portal aufgerissen. Dämonen können nämlich nur zur Erde kommen, wenn sie heraufbeschworen werden wie von Emma, oder durch ein Portal. Portale können nur von dieser Seite geöffnet werden.«
So. Viele. Fragen. Aber ich will den Bericht nicht unterbrechen, also nicke ich nur.
»Der Dämon ist dann losgezogen und hat Hotelgäste verletzt, sodass das Haus geschlossen werden musste. Daraufhin haben die Geister ihm eine Falle gestellt, ihn im Keller festgesetzt und dort fünfzig Jahre lang bewacht.«
Holla. Ich betrachte die Geister mit neuem Respekt, und da bin ich nicht der Einzige.
»Beeindruckend.« Marc macht eine anerkennende Geste in ihre Richtung. Es wirkt so mühelos elegant, wie ich niemals sein könnte. Aber anscheinend ist das für Dämonen aus der Anderswelt eine Kleinigkeit. Nicht fair, liebes Universum.
»Als Josh hierherkam, haben die Geister ihn ins Vertrauen gezogen und ihm von dem Dämon berichtet.«
Ach ja, der Dämon. Ich denke an all die Male, die ich über die Jahre schon hier war, ohne Sorgen durchs Leben tänzelnd und ohne dabei etwas davon zu ahnen, was hier die ganze Zeit im Keller lauerte.
Josh nimmt den Faden auf: »Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Davor hatte ich gar nicht gewusst, dass es Dämonen gibt. Also habe ich den anderen leitenden Angestellten davon erzählt«, sagt er mit einer Geste zu den übrigen Anwesenden, »und wir haben mit den Nachforschungen begonnen.«
»Wir wussten nicht, wonach wir suchen sollten«, fügt Daniel hinzu. »Aber wir haben trotzdem gesucht.«
»Dann sind wir auf ein Onlineforum gestoßen. Es waren hauptsächlich extrem schräge Vögel da unterwegs, aber Connor war auch dort und hat diese Leute als Nullchecker beschimpft. Er schien mehr zu wissen als die anderen, also bin ich das Risiko eingegangen und habe ihn kontaktiert.« Josh schüttelt den Kopf. »Wir hatten so ein Glück.«
»Connor, dessen Namen wir damals natürlich noch nicht kannten, hat uns gesagt, was wir tun müssen, und es hat funktioniert.« Skye zögert. »Daniel und Ewan wurden dabei verletzt. Erinnerst du dich?«
»Na klar«, presse ich hervor. »Du hast damals gesagt, dass es ein Unfall auf der Farm war.« Beide waren im Krankenhaus, Daniel länger als Ewan. Er musste an den Händen operiert werden, und eine Weile war nicht sicher, ob er sie wieder benutzen können würde wie zuvor. Aber jetzt geht es ihm wieder gut.
»Danach war erst mal alles in Ordnung, abgesehen von dem Portal, das noch da war. Wir hatten Sorge, es könnte von weiteren Dämonen benutzt werden. Damals wussten wir noch nicht, was es ist und wie es funktioniert oder was auf der anderen Seite war. Die Geister hatten es energetisch versiegelt und Wache gehalten.«
Ich schlucke. »Wo war es denn?«
»Es ist in der Garden Suite.« Skye windet sich ein wenig. Ihm ist vollkommen klar, dass ich an all die Male denke, als ich in diesem Gebäude war, in dem ein echter Dämon im Keller und ein Portal zum Dämonenland im ersten Stock war. Oh mein Gott …
»Meine Eltern haben da an ihrem Hochzeitstag übernachtet!«
»Es ist alles in Ordnung«, sagt Josh tröstend. »Ihnen geht es gut, oder? Es war vor über einem Jahr, und ihnen ist nichts passiert. Das Portal tut keinem weh. Es ist einfach nur da.«
Das stimmt ja nicht ganz. »Aber es hätten jederzeit Dämonen hindurchkommen können!« Sie wechseln schuldbewusste Blicke. »Oh mein Gott, es ist tatsächlich einer gekommen. Mehr als einer? Wie viele waren es?«
»Keiner«, sagt Josh mit fester Stimme. »Durch dieses Portal ist kein Dämon gekommen. Aber letztes Jahr hat es ein Schemen geschafft.«
»Ein Schemen.« Ich weiß nicht, was das sein soll. Ist das so etwas wie ein Geist?
Skye bemerkt meine Verwirrung, denn er tätschelt meinen Arm. »Schemen sind eine Spezies aus der Anderswelt. Oder vielmehr eine Gruppe von Spezies. Es gibt viele verschiedene. Es sind aber keine Geister.«
Die Geister murmeln, und Norval räuspert sich streng. Ich lächle sie entschuldigend an und warte darauf, dass jemand die Geschichte fertig erzählt.
»Der Schemen war ein sogenannter Bodyhopper. Es ist …« Josh bricht ab und schaut Skye an.
Mein Bestie holt einmal tief Luft. »Okay, also: große Neuigkeiten! Wie sich herausgestellt hat, bin ich ein Relais.« Ich blinzele ein paarmal und versuche, das zu verdauen, aber er spricht schnell weiter. »Das bedeutet, dass ich Schemen sehen und mit ihnen reden kann, was nicht vielen Menschen auf der Erde gegeben ist. Aufregend, nicht wahr?«
Das klingt tatsächlich ziemlich cool. »Wow. Der Schemen kam also aus dem Portal und du hast dich mit ihm unterhalten?«
Er zieht eine Grimasse. »Na ja, nicht ganz. Ich wusste damals nichts darüber, und die Sache mit den Bodyhoppern ist die, dass sie gerne … von Körpern Besitz ergreifen. Und das können sie nur, wenn jemand krank oder ein Relais ist. Er kam also durchs Portal, hat mich, ein Relais, gefunden und … ist bei mir eingezogen.«
Nicht so cool. »Du warst von einem Schemen besessen?« Meine Stimme geht am Ende der Frage etwas in die Höhe.
»Es ist gut ausgegangen! Josh hat Connor zu Hilfe gerufen, und er ist gekommen und hat den Schemen zurück in die Anderswelt geschickt.«
Marc seufzt, aber wir beachten ihn nicht. Wir wissen ja auch gar nicht, wie wir sie sonst nennen sollen.
»Und dann hat er uns von der Anderswelt und dem Kollektiv erzählt, einer Organisation, die die Erde vor Dämonen beschützt«, erklärt Josh weiter. »Er hat gesagt, dass wir einen Portalwächter brauchen, um das Portal zu bewachen, damit nichts mehr durchkommt.«
»Gabe«, wird mir plötzlich klar. »Darum wohnt er hier. Nicht, um seine Doktorarbeit fertig zu schreiben.«
»Das macht er auch«, versichert Kieran. »Aber hauptsächlich muss er in der Nähe des Portals sein, um es effektiv bewachen zu können.«
»Connor ist also Dämonenjäger, Gabe ist Türsteher vor dem Club Erde, Skye kann mit Schemen reden und Josh mit Geistern. Und Marc da drüben ist ein Dämon, der mal versucht hat, Connor umzubringen, und vor einiger Zeit die Gedanken von Skyes Mom kontrolliert hat.«
»Sie ist nicht zu Schaden gekommen«, sagt Marc leicht gereizt.
»Ja, was das angeht. Es ist ja in den letzten paar Wochen viel passiert. Die Kurzfassung ist: Wenn ein Dämon aus der Anderswelt heraufbeschworen wird, kommt er durch das nächstgelegene Portal, auch wenn es bewacht ist. Das kann er, weil die Beschwörung alles andere übertrumpft.« Skye kneift die Augen zusammen, dann fragt er die Übrigen: »Stimmt das so? Ich bin immer noch nicht sicher, ob ich das ganz verstehe.«
»Ich auch nicht«, sagt Daniel. Normalerweise ist er ungetrübt fröhlich, aber heute Abend nicht.
»Das ist korrekt«, bestätigt Marc hilfsbereit. Er muss es ja wohl wissen, so als Dämon, meine ich.
»Super. Als Emma vor fünfzig Jahren diesen Dämon heraufbeschworen hat, gelangte er durch ein Portal hierher, das irgendwo im Umkreis von fünfzig Meilen liegt. Nachdem Connor gekommen war und Gabe hergeholt hatte, hat er sich auf die Suche nach diesem Portal begeben, weil sie sichergehen wollten, dass es verschlossen oder bewacht wird.«
»Klingt vernünftig.«
Skye mustert mich nachdenklich, als wäre er überrascht, dass ich nicht durchdrehe. Ich versuche, ruhig zu wirken. Alles ist gut. Ich stehe nicht kurz vor dem Nervenzusammenbruch.
Scheint, als würde er mir das abkaufen, denn er spricht weiter. »Leider war es nicht aufzufinden, obwohl das eigentlich hätte der Fall sein müssen. Vor ein paar Monaten hat mich dann ein Schemen aufgesucht und mich gewarnt, dass wir alle in Gefahr schweben. Aber er wurde getötet, bevor er mehr sagen konnte.« In seiner Miene lese ich Kummer und Schuldgefühle. »Wir haben weitergeforscht, und es hat sich herausgestellt, dass Connor das Portal nicht finden kann, weil Cato, der Dämon, der über die Anderswelt herrscht, es geheim hält. Er plant eine Invasion der Erde … ach ja … das hattest du ja schon mit angehört. Dieses Portal ist aktuell seine verborgene Hintertür.«
Mir schwirrt der Kopf. Wenn das ein Film wäre, würde ich sagen, dass die Drehbuchautoren mit den Verwicklungen ganz schön übertrieben haben. »Also ist Cato der Böse und will die Welt erobern. Und ich nehme mal an, dass es keine Invasion im Sinne von ›Zahlt mir Tribut, dann lasse ich euch in Ruhe‹ wäre.«
Marc lacht.
»Das ist also ein Nein«, murmele ich. »Und Marc ist hier, weil er Cato nicht mag und nicht will, dass sich seine Welt und die Erde allzu sehr mischen.«
»Die Barriere einzureißen, führt früher oder später zum Ende beider Welten.« Er mustert seine Fingernägel. »Diese hier bedeutet mir nichts, aber meine würde ich gern erhalten.«
»Und der Grund, warum du hier auf Mannix bist anstatt beim … Kollektiv?« Ich sehe Skye fragend an. War das so richtig? Er nickt. »Du redest nicht mit den professionellen Dämonenjägern vom Kollektiv, weil du glaubst, dass einer von ihnen mit Cato unter einer Decke steckt?«
»Das würde ich auch gerne wissen«, sagt Gabe, und wir drehen uns zur Tür, wo er und Connor mit finsteren Mienen stehen.
GABE
Fünfzehn Minuten früher
»Was zum Henker?«, zischt Connor, als wir uns von der Tür zur Bibliothek entfernen.
Ich bugsiere ihn schnell ins Musikzimmer. Es ist nah genug, um die anderen zu hören, falls sie laut werden, bietet uns aber ein wenig Privatsphäre.
»Ich weiß.«
»Nein, ehrlich jetzt. Was zum Henker?« Con fährt sich mit beiden Händen durch die Haare und beginnt, aufgebracht hin und her zu laufen. »Ich kann da nicht mal drüber nachdenken.«
»Musst du aber. Und zwar schnell. Ich schaffe das nicht alleine, Con.« Ich schaue auf seine Hand, mit der er immer noch das Handy umklammert hält. »Hast du irgendjemandem geschrieben? Irgendetwas?«
Er schüttelt den Kopf. »Ich wollte nicht allzu offensichtlich sein, und du weißt doch, dass ich nicht tippen kann, ohne hinzuschauen. Ich dachte daran, anzurufen, aber am Ende habe ich einfach alles aufgenommen.«
Vor zehn Minuten noch wäre ich nicht so dankbar dafür gewesen. »Gut. Okay. Verdammt!« Ich kneife mir in den Nasenrücken. »Glaubst du, das könnte sein?«
»Dass jemand beim Kollektiv mit einem Hohen Dämon im Bunde ist, der vorhat, die Menschheit zu zerstören und zu versklaven?« Er schluckt. »Ich würde echt gerne Nein sagen.«
Die Überraschung trifft mich wie eine Ohrfeige. »Ich dachte … Ich war sicher, dass du ›auf gar keinen Fall‹ sagen und mich dann bitten würdest, dir beim Bannen von Marc zu helfen.« Ich war sicher, dass ich die Stimme der Vernunft sein würde und ihn davon überzeugen müsste, dass es wahr sein könnte.
»Das war auch mein erster Instinkt«, gibt er zu. »Mensch, Gabe, er hat mich beinahe umgebracht. Er hätte Ian umbringen können. Er ist ein Hoher Dämon. Unser ganzes Leben lang hat man uns beigebracht, dass ihnen nicht zu trauen ist. Das könnte Teil ihrer Pläne sein … oder er ist einfach ein sadistischer Arsch, der mit uns spielen will, bevor er uns erledigt.«
»Alles richtig«, stimme ich zu und warte auf das Aber.
»Aber in der Ausbildung haben wir auch gelernt, logisch zu denken. Und …« Er zögert.
»… es ergibt Sinn«, beende ich den Satz für ihn, und es schmerzt mich fast, das auszusprechen.
»Ja. Die letzten paar Monate haben wir fieberhaft nach Informationen gesucht. Das Kollektiv um Hilfe angefleht. Und die waren … alles andere als hilfsbereit. Wie kann Cato das seit Jahrzehnten – Jahrhunderten vielleicht? – planen, ohne dass das Kollektiv etwas davon mitbekommt? Keinen einzigen Hinweis? Noch nicht mal irgendwelche minikleinen Details, die keinerlei Sinn ergeben haben, aber auf einmal alle zusammenpassen? Wir haben Tausende Relais auf der Welt, und Cato plant, Schemen zu foltern und zu töten und ganze Spezies auszurotten, und nicht ein Schemen hat je irgendeinem anderen Relais davon erzählt?« Er schüttelt den Kopf. »Es stimmt hinten und vorne nicht.«