Rhodesian Ridgeback - Claudia Körner - E-Book

Rhodesian Ridgeback E-Book

Claudia Körner

0,0
9,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Seine elegante Erscheinung, sein sensibles Wesen und seine Lernfähigkeit – der Rhodesian Ridgeback ist nicht nur ein imposanter Begleiter sondern auch ein sportlicher Familienhund. Von Auswahl und Eingewöhnung bis zu Ernährung und Gesundheit beschreibt die Tierärztin und erfahrene Ridgeback-Züchterin Claudia Körner, wie man diese attraktiven und anspruchsvollen Hunde richtig hält, erzieht und beschäftigt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 190

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Dieses E-Book ist die digitale Umsetzung der Printausgabe, die unter demselben Titel bei KOSMOS erschienen ist. Da es bei E-Books aufgrund der variablen Leseeinstellungen keine Seitenzahlen gibt, können Seitenverweise der Printausgabe hier nicht verwendet werden. Stattdessen können Sie über die integrierte Volltextsuche alle Querverweise und inhaltlichen Bezüge schnell komfortabel herstellen.

SO SIND RIDGEBACKS— Geschichte und Wesen

© Sabine Stuewer/Kosmos

DIE ENTSTEHUNG DER RASSE

Rhodesian Ridgebacks sind beliebte Familienhunde. Die großen, rotbraunen Schönheiten mit dem auffallenden Ridge auf dem Rücken stammen ursprünglich aus Afrika. Sie halfen bei der Jagd und bewachten Haus und Farm. Sie sind athletisch und wachsam, aber auch sensibel.

DER HUND AUS AFRIKA

Ridgebacks sind die einzige anerkannte Rasse, deren Wurzeln im südlichen Teil Afrikas zu finden sind. Bereits die Ureinwohner der Kapkolonien, die KhoiKhoi, besaßen Hunde mit einem Rückenkamm, dem Ridge, der sich bis heute als Rassemerkmal erhalten hat. Die Hunde der Urbevölkerung mussten den harten Bedingungen des afrikanischen Kontinents gewachsen sein: Neben einer zähen Konstitution waren Instinktsicherheit, Schnelligkeit, Ausdauer und ein hervorragendes Reaktionsvermögen lebensnotwendig.

ECHTE ALLROUNDER

Bereits im 17. Jahrhundert fanden die ridgetragenden Hunde Erwähnung in Berichten über Afrika. Als im 19. Jahrhundert der große Burentreck nach Norden begann, warenes diese Hunde, die die Menschen begleiteten und ihnen treue Dienste leisteten. Sie waren Allrounder, beschützten ihre Besitzer und deren Eigentum, halfen eifrig bei der Jagd oder trieben und schützten das Vieh.

Die Hottentottenhunde, Burenhunde, Pronkkrug, Ridgebacks oder auch Löwenhunde, wie sie genannt wurden, wurden vor allem nach Leistungskriterien gezüchtet, denn es gab noch keine einheitliche Vorstellung einer Rasse. Dass Hunde mit einem „Ridge“ besondere Beachtung fanden, entstand wohl eher aus Zufall, prägte sich jedoch in den Köpfen der Menschen gut ein und wurde somit schnell zu einem Charakteristikum.

© Linda Costa

Ein Ridgeback vor 80 bis 100 Jahren in Afrika

ENTSTEHUNG DER RIDGEBACKZUCHT

Mit der Kolonialherrschaft in Afrika nahm die Großwildjagd zu und wurde in Südafrika und vor allem im damaligen Rhodesien zu einer gesellschaftlichen Institution. Bereits 1875 brachte der Missionar Charles Helm zwei ridgetragende Hündinnen aus dem südafrikanischen Kimberley-Gebiet nach Rhodesien, ins heutige Simbabwe. In der Nähe hatte sich der Großwildjäger Cornelius van Rooyen niedergelassen, und Referent Helm, der ihn traute, stellte van Rooyen seine zähen, leistungsbereiten Hottentottenhunde zur Anpaarung mit dessen Meute zur Verfügung. Eine Reihe europäischer Rassen wie Pointer, Airedale Terrier, Irish Terrier, Bulldoggen, Greyhounds und auch Collies fanden Verwendung in der van Rooyenschen Zucht. Ihm kam es dabei nicht auf einen einheitlichen Typ an, er legte besonderen Wert auf harte, leistungsbereite Hunde mit eiserner Konstitution. Es wird berichtet, van Rooyen habe einen Verschleiß von bis zu 70 Hunden im Jahr gehabt. Sein Motto war: Ein guter Hund ist einer, der überlebt, ein schlechter ist einer, der stirbt. Eine harte Selektion, doch für die damalige Zeit und die Bedingungen sicher nachvollziehbar. Die Van-Rooyen-Meute gelangte schnell über Rhodesiens Grenzen hinaus zu nicht unerheblichem Ruhm.

ENTWICKLUNG EINES RASSESTANDARDS

Der Engländer Richard Barnes ließ sich in Bulawayo, einer Stadt im Südwesten Simbabwes, nieder und wurde Mitbegründer und Sekretär des Salisbury Kennel Clubs. Er hatte in England Pointer und Foxterrier gezüchtet und erwarb seinen ersten ridgetragenden Hund „Dingo“, einen Abkömmling aus der Van-Rooyen-Meute, gezüchtet von Graham Stacey. Mit zwei weiteren Ridgebacks begann Barnes seine Zucht unter dem Präfix „Eskdale“. 1922 gründete er mit etwa 30 Gleichgesinnten den „Lion Dog Club“, deren Mitglieder im gleichen Jahr Hunde bei der Bulawayo Kennel Club Show ausstellten.

Bei der Erstellung eines Rassestandards nahm man den des Dalmatiners als Basis und änderte lediglich die rassetypischen Besonderheiten des Ridgebacks beziehungsweise ergänzte diese. Barnes, Edmonds und Durham legten den Rassestandard der Kennel Union of South Africa (KUSA) im Jahr 1924 vor und ließen ihn genehmigen. Sofort begann ein wahrer Boom der Ridgebackzucht, wobei die Hunde Grootdam Given und Grootdam Leo 1924 als erste Ridgebacks im Zuchtbuch registriert wurden. Viele weiße Farmer in Rhodesien züchteten Ridgebacks als Beschützer der Farmen und als Jagdhelfer. Diese Hunde machten die Rasse schnell weit über die Grenzen hinaus bekannt. Einige der damaligen Hunde sind bis heute in den Ahnentafeln unserer heutigen Ridgebacks zu finden.

© Linda Costa

Jagderfolg im afrikanischen Busch

© Linda Costa

Ein stolzer Großwildjäger mit seinem Ridgeback-Rudel

RIDGEBACKZUCHT IN DEUTSCHLAND

Wenngleich einzelne Hunde bereits früh nach Kanada oder Großbritannien ausgeführt wurden, kamen die ersten Ridgebacks erst 1954 nach Deutschland. Rosy Brook-Risse, die Begründerin des Johokwe-Kennels in Solingen, brachte von ihrem Afrikaaufenthalt die Hündin Susi aus einer Zucht in Bulawayo und den Rüden Rhodus mit, den sie zu Hause in Chaka umtaufte. Auf der Bundessiegerschau in Dortmund 1955 gehörten diese Hunde zu den am meisten bestaunten Exoten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten gelang es Frau Brook-Risse 1967 schließlich, den ersten Wurf Rhodesian Ridgebacks zu züchten. Fast zur gleichen Zeit gründete Carl Ludwig von Geipler seinen Kennel „aus dem Skaaprevier“. In vielen Pedigrees heutiger Ridgebacks sind Hunde aus diesen beiden Zuchtstätten zu finden.

Inzwischen sind in den drei VDH-Vereinen gut 300 Züchter gelistet und die Zahl der Jungzüchter nimmt kontinuierlich zu.

SO SIND RIDGEBACKS

Einst zur Jagd auf Großwild eingesetzt, wurden die Vorfahren der heutigen Ridgebacks einer harten Selektion unterzogen – nur die härtesten und geschicktesten Hunde überlebten unter den strengen Bedingungen des afrikanischen Kontinents zur Kolonialzeit. Viele der einzigartigen Eigenschaften sind bis heute erhalten geblieben.

AUF DEM WEG ZUM MODEHUND

In den letzten Jahren stiegen die Welpenzahlen stetig an, die Entwicklung in Richtung Modehund lässt sich anscheinend kaum noch aufhalten. Die im VDH etablierten Züchter haben die Aufgabe, verantwortungsvoll mit dieser Entwicklung umzugehen und sich bei der Zucht nicht auf kommerzielle Gesichtspunkte zu konzentrieren. Es wäre schade, wenn die guten Eigenschaften der Ridgebacks, ihre Gesundheit und ihre Vielseitigkeit, letztendlich Opfer dieses Modetrends würden.

Innerhalb Europas sind inzwischen in allen Ländern zahlreiche Zuchten etabliert und ein reger Austausch beziehungsweise eine Kombination von Zuchtpartnern ist längst kontinentweit üblich. Eine Zucht, die sich an Modeparametern orientiert, kann letztlich der Rasse niemals förderlich sein, und Gesundheit und Wesen sollten wichtiger sein als zum Beispiel die Farbe!

© Sabine Stuewer/Kosmos

Diese tollen Ridgeback-Mädels einer guten Zuchtlinie zeigen Harmonie in Typ und Wesen.

SIMBA TRÄGT RIDGE— Löwen im Katavi-Nationalpark

Noch bevor Husseni „maji moto“ bringt, warmes Wasser für die Morgentoilette, öffne ich den Reißverschluss des Zelts. Über die trockenen Katsunga Plains wirbeln Sandhosen, denen meine quirlige Ridgebackhündin ihren Suaheli-Namen „Vumbi“ verdankt. Lake Katavi und Lake Chada sind ausgetrocknet, der Katumafluss mäandert träge durch die endlose Ebene.

© Christian Schmidt

Ridgeback-Züchterin Annemarie Schmidt-Pfister vom Schweizer MAKOLOLO-Kennel mit ihren Hündinnen Buyuni und Daymani-Vumbi

Während ich, die Zahnbürste in der Hand, nach Tieren Ausschau halte, die ans Wasser kommen, meine, ich eine Bewegung hinter den Büschen wahrzunehmen. Wasserböcke? Oder „Twiga“, das Nationaltier Tansanias? Eher nicht – Giraffenhälse müssten die Büsche überragen! Da erscheint, schemenhaft im diffusen Morgenlicht, eine Gestalt – „Fisi“, Hyäne? Oder gar „Chui“, der Leopard, dessen Knurren wir manchmal nachts durch die dünne Zeltleinwand hören?

Nein, das hier ist größer: Simba oder Shurubu, der Schnauzbärtige, wie die Afrikaner den Löwen auch nennen. Eine Löwin ist es, und hinter ihr eine zweite und eine dritte. Zügig schreiten sie, eine dicht hinter der anderen, durchs hohe Steppengras, bleiben kurz stehen und wenden den Kopf zu mir. Selbst auf dreißig Meter Entfernung erkenne ich ihre gelben Augen mit dem Blick, der nicht mich meint, sondern durch mich hindurchgeht. Dann setzen sie in Ruhe ihren Weg fort. Meine Zahnbürste verharrt regungslos in der Luft. Aus dem Busch tritt jetzt ein „Kichwa kubwa“, ein „grosser Kopf“, und dahinter gleich noch ein Mähnenlöwe. Die beiden Brüder folgen den Weibchen, und so schnell wie sie gekommen sind, sind sie hinter dem letzten Zelt wieder verschwunden. Sie werden den Tag einen Steinwurf von unserm Essplatz entfernt verschlafen. Die Zahnbürste kann zum Einsatz kommen.

VON LÖWEN UND HUNDEN

„Vumbi“, mein Sandhosen-Ridgeback, kommt mir in den Sinn. Ob ich sie künftig Shurubu rufe? Sieht sie mit ihrem sehnigen, goldfarbenen Körper nicht fast genauso aus wie eine Löwin? Und dass auch Löwen oft einen Ridge auf dem Rücken tragen, wenn auch meist keinen „standard-korrekten“, hat mein Zoologen-Mann Christian schon 2005 in der Tiergärtner-Zeitschrift „Der Zoologische Garten“ wissenschaftlich beschrieben. Wie Beobachtungen in Zoo und Freiland sowie die Durchsicht tausender Dias ergaben, tragen rund 35 % der männlichen und 50 % der weiblichen Löwen und Jungtiere in kenyanischen und tansanischen Reservaten einen Ridge. Auch die Sichtung der Senckenbergischen Sammlung von Löwenbälgen brachte entsprechende Hinweise. Wobei Joy und Juna, die Jungen eines ridgetragenden Paares Indischer Löwen im Zoo Frankfurt, erst im Alter von etwa zwei Monaten einen Wirbel und dann einen deutlichen Haarkamm entwickelten. Dies zumindest ist ein Unterschied zum Ridgeback-Welpen, dessen verkehrt wachsender Haarstreifen auf dem Rücken schon bei der Geburt erkennbar ist und sich nicht mehr verändert.

LÖWENHUNDE

Ob nicht nur der Einsatz bei der Löwenjagd, sondern auch dieses Parallel-Vorkommen eines Ridges bei Löwen und Hunden mit ein Grund dafür ist, dass die Rhodesian Ridgebacks anfangs des letzten Jahrhunderts zunächst „Löwenhunde“ genannt wurden? Und ein Grund auch für die Legende vom Tropfen Löwenblut, der nach althergebrachter Überzeugung der Rasse-Pioniere in den Adern der Löwenhunde fließen soll …?

© Annemarie Schmidt-Pfister

In ihren gelben Augen liegt ganz Afrika – junge Löwen, der vordere mit Ridge, im Katavi-Nationalpark

© Annemarie Schmidt-Pfister

Junge Löwen des Chada-Rudels mit ihrer ridgetragenden Mutter

VOM LÖWENJÄGER ZUM FAMILIENBEGLEITHUND

DAS WESEN DES LÖWENHUNDES

Bei der Jagd, vor allem auf Großkatzen, kam es darauf an, dass die Hunde keinen aussichtslosen Kampf mit den überlegenen Gegnern wie zum Beispiel Löwen eingingen – sie stellten die Löwen lediglich und wichen geschickt deren Attacken aus. Das Erlegen der Löwen übernahmen die menschlichen Jäger. Hunde, die sich als unvorsichtig erwiesen, überlebten die Jagd nicht oder erlagen ihren Verletzungen. Unkontrolliertes Draufgängertum war bei den Charaktereigenschaften des Ridgebacks somit nicht erwünscht, er sollte dagegen über ein gesundes Maß an Vorsicht verfügen. Die Hunde beschützten Farmen und ihre Bewohner bedingungslos. Ebenso begleiteten sie einzelne Jäger oder auch Entdecker auf einsamen Touren durch den afrikanischen Busch und gingen mit den Menschen eine durch Nähe und Zuverlässigkeit geprägte Symbiose ein.

IN DIE RICHTIGEN BAHNEN LENKEN

Viele dieser ursprünglichen Wesensmerkmale sind den heutigen Ridgebacks erhalten geblieben. Nur wer die Entstehungsgeschichte der Rasse kennt, weiß diese Eigenschaften einzuordnen und mit geeigneter Erziehung in die richtigen Bahnen zu lenken. Territoriales Verhalten, ein angeborener Schutz- und der Jagdtrieb liegen dem Ridgeback in den Genen. Eine intensive und konsequente Erziehung ist erforderlich, um diese Eigenschaften an unsere modernen Lebensbedingungen anzupassen. Die Instinktsicherheit der Löwenjäger für Gefahren ist ihnen bis heute erhalten geblieben.

© Sabine Stuewer/Kosmos

Rhodesian Ridgebacks sind freundliche und loyale Begleiter in vielen Lebenssituationen.

ERZIEHUNG UND BEWEGUNG

Ridgebacks sind bei guter Prägung und Sozialisierung loyale, selbstbewusste und eigenständige Hunde, die sehr anpassungsfähig an unterschiedliche Lebensumstände sein können. Sie benötigen jedoch auch immer ausreichend Bewegung und liebevolle Zuwendung. In Familien mit mehreren Kleinkindern sollte man sehr gut abwägen, ob ausreichend Zeit für die Erziehung, Bewegung und Auslastung eines Ridgebacks vorhanden ist. Versäumt man eine artgerechte, liebevolle und konsequente Erziehung, können Ridgebacks schnell ihre eigenen Wege gehen oder sich Unarten angewöhnen. Manche beginnen zu jagen, andere pöbeln Menschen an, wieder andere stellen ihre Vernichtungskünste im Haus unter Beweis.

Den Jagdtrieb kann man bei den meisten Ridgebacks gut auf andere Aktivitäten umlenken: ausreichend Bewegung und abwechslungsreiche Unternehmungen lassen den Alltag spannend genug erscheinen, um von jagdlichen Versuchungen abzulenken. Auch hier ist eine konsequente und regelmäßige Erziehung erforderlich. Hat man sich die ersten zwei Lebensjahre konsequent um die Ausbildung des Ridgebacks bemüht und sich nicht von Rückschlägen entmutigen lassen, findet man kaum einen loyaleren und vielseitigeren Begleiter auf vier Pfoten. Jede investierte Minute zahlt sich aus.

AUSSEHEN

Ridgebacks sind große, athletische Hunde mit kurzem, dichtem Fell und einem markanten Streifen auf dem Rücken, dem Ridge. Bei diesem Markenzeichen handelt es sich um einen Fellstreifen, dessen Haare entgegengesetzt der übrigen Körperhaare wachsen. Immer wieder gibt es auch ridgelose Ridgebacks, die den markanten Rückenkamm nicht tragen, sich jedoch im sonstigen Erscheinungsbild und natürlich auch im Wesen nicht von anderen Ridgebacks unterscheiden. Die Fellfarbe des Ridgebacks variiert von einem hellen weizenfarbigen Ton bis zu einem kräftigen Rötlichbraun; eine schwarze Maske ist erlaubt. Neben Hunden mit schwarzer Nase kommen auch Ridgebacks mit braunem Nasenspiegel vor, die sogenannten Livernose-Ridgebacks.

LOYALER BEGLEITER

Rhodesian Ridgebacks wurden ursprünglich als Jagdhunde im südlichen Afrika gezüchtet, daneben waren sie Beschützer der Farmen und ihrer Menschen. Heute hat sich der Ridgeback als zuverlässiger und vielseitiger Begleit- und Familienhund entwickelt, der mit liebevoller und konsequenter Erziehung zu einem wunderbaren und angenehmen Zeitgenossen wird. Er ist ein loyaler und ausgeglichener Hund mit einer hervorragenden Anpassungsfähigkeit. Der angeborene Wach- und Schutzinstinkt des Ridgebacks erfordert eine liebevolle und konsequente Ausbildung. Erfahrene Ridgebackhalter oder auch Züchter unterstützen Sie sicher gern bei der Ausbildung Ihres Ridgebacks.

DER LÖWENHUND ALS BEGLEITER

In den letzten Jahren erfreut sich der Rhodesian Ridgeback in ganz Europa zunehmender Beliebtheit. Längst ist der einstmals zur Löwenjagd eingesetzte Hund ein sportlicher und vielseitiger Begleithund geworden und dient als hervorragender Partner bei vielen Aktivitäten. Als Reitbegleithund, beim Radfahren, Joggen oder auch im Turnierhundesport findet man immer öfter Ridgebacks, die Spaß an sportlicher Betätigung haben. Jagdlich werden die Hunde vor allem bei der Nachsuche, der Schweißarbeit, verwendet, das heißt, sie werden auf die Spur von verwundetem Wild angesetzt und finden dieses auch noch nach vielen Stunden. Die Arbeit auf Wild- oder auch auf künstlich gelegten Fährten bedarf einer speziellen Ausbildung und erfordert viel Geduld und Zeit.

Derzeit ist der Ridgeback in Deutschland noch keine anerkannte Gebrauchshunderasse, kann aber in einigen Bundesländern bereits Jagdprüfungen ablegen. Auch im Ausstellungswesen findet man viele Ridgebacks, sie sind inzwischen auf allen Ausstellungen im In- und Ausland stark vertreten. Ihre Ausstrahlung und ihr ästhetisches Erscheinungsbild machen sie zu beliebten Showhunden.

So sind Ridgebacks

Ridgebacks sind

— lebhaft und eigenständig

— extrem anhänglich und sensibel

— territorial mit großer Jagdpassion

— aktive Laufhunde

— und benötigen eine einfühlsame Hand bei der Ausbildung

MITTENDRIN STATT NUR DABEI

Eines möchte der Ridgeback immer: dabei sein, sich bewegen und mit seinen Menschen zusammen etwas unternehmen! In seiner Jugendzeit sollte er möglichst täglich Kontakt zu anderen Hunden haben und sein Spielbedürfnis ausleben können, dann bleibt er lebenslang ein gut sozialisierter, ausgeglichener Hund. Wird er mit liebevoller Konsequenz erzogen, ausgebildet und an alle Alltagssituationen gewöhnt, kann man sich kaum einen zuverlässigeren Partner wünschen – draußen aktiv, drinnen ruhig und anschmiegsam. Er ist ein hervorragender Familien- und Begleithund. Den Jagdtrieb kann man mit Erziehung und Bewegung gut kontrollieren und sich für viele Sportarten zunutze machen. Der Ridgeback ist ein arbeitsfreudiger, verträglicher, sportlicher und ruhiger Hund mit einem sensiblen Wesen. Wird er dauerhaft unterfordert oder ist zu oft und lang allein, kann er stur werden oder abstumpfen und wird seine positiven Eigenschaften nur in geringem Maße entfalten – wenn überhaupt. Wer einen Ridgeback möchte, sollte Spaß an Bewegung in freier Natur bei jedem Wetter haben und mindestens drei Stunden am Tag für seinen Vierbeiner erübrigen können.

© Sabine Stuewer/Kosmos

Wer kann dem Charme eines Ridgebackwelpen widerstehen?

BIN ICH BEREIT FÜR EINEN RIDGEBACK?

Aus dem niedlichen Welpen mit dem Knautschgesicht wird schnell ein kraftvoller Hund mit durchaus auch mal 45 kg oder mehr, der sein Territorium verteidigt, seinen Jagdtrieb ausleben möchte und durchaus auch in anderen Lebensbereichen seine eigenen Ideen mit einbringen möchte. Haben Sie sich im Vorfeld eingehend mit den Besonderheiten der Rasse und ihren Bedürfnissen befasst, um sie mit den Möglichkeiten Ihres Alltags in Einklang bringen zu können? Lassen Sie sich nicht von der Optik und etwaigen Modetrends leiten, schauen Sie in Ruhe die Checkliste an und wägen Sie genau ab, ob ein Rhodesian Ridgeback der ideale Begleiter für Sie sein könnte!

Checkliste

ÜBERLEGUNGEN VOR DER ANSCHAFFUNG EINES RIDGEBACKS

Haben Sie Erfahrung in der Haltungund Ausbildungeines Hundes, vielleicht schon eines Jagdhundes?

Sind Sie körperlich fit, gesund und in der Lage, einen großen, athletischen Hund vor allem in der Zeit der Ausbildung zu halten und zu erziehen?

Haben Sie die Möglichkeit, jeden Tag und zu jeder Jahreszeit mindestens drei Stunden mit dem Hund zu laufen oder ihnam Rad, am Pferd oder bei Hundesportaktivitäten zu beschäftigen?

Können Sie Ihre berufliche und familiäre Situation tatsächlich mit den Bedürfnissen eines Laufhundes in Einklangbringen?

Sind Ihre Kinder schon in der Grundschule oder älter oder haben Sie in der Familie Unterstützung bei der Kinder- oder Hundebetreuung? Ein Laufhund muss auch laufen, wenn Kinder krank werden.

Planen Sie grundsätzlich, Ihren Hundmit inden Urlaub zu nehmen? Ridgebacks sind für übliche Hundepensionen nicht geeignet.

Unterstützen Ihr Partner und alleFamilienmitgliederIhren Wunsch nach einem Ridgeback?

Ist Ihnen bewusst, dass die Grundkosten für einen Rhodesian Ridgeback beimindestens2.000 Euro im Jahr liegen?

Haben Sie ausreichend Zeit, Geduld und Möglichkeiten, einen Ridgeback auszubilden, auch wenn Sie eventuell weitere Anfahrten zu Hundeschulen in Kaufnehmen müssen?

Bietet Ihr Auto ausreichend Platz füreinengroßen Hund um 40 kg?

Sie haben keine anderen, zeitintensiven Hobbies, bei denen der Hund Sie nichtbegleitenkann?

Haben Sie ein eigenes Haus oder eineeigeneWohnung oder erlaubt der Vermieter die Haltung eines großen Hundes?

Respektieren Sie auch bei Ihrem Hund eine eigenständige Persönlichkeit, verlangen Sie ihm nicht Kadavergehorsam ab und sind frustrationstolerant, wenn es bei der Erziehung nicht auf Anhieb klappt?

Ist Ihnen bewusst, dass es bei Regenwetter vielleicht einiger Überzeugungsarbeitbedarf,wenn Ihr Ridgeback noch weniger gerne rausgeht als Sie selbst und es doch wichtig ist, zu laufen?

Akzeptieren Sie Hunde, die besondersviel Nähesuchen und nur schwer davonzu überzeugensind, dass Sofa oder Bett für die Zweibeiner bestimmt sind?

Sind Sie bereit, sich mehrfach wöchentlich mit anderen Hundefreunden zu verabreden, um die Sozialisierung Ihres Hundes zu fördern und ihn zu beschäftigen?

© Sabine Stuewer/Kosmos

WILLKOMMEN DAHEIM — Auswahl und Eingewöhnung

© Sabine Stuewer/Kosmos

EIN RIDGEBACK SOLL ES SEIN

Mit einem Rhodesian Ridgeback wird das Leben nie langweilig werden. Gemeinsam werden Sie viel unterwegs sein und neue Dinge entdecken. Informieren Sie sich ausführlich zu den Bedürfnissen und Eigenschaften dieser wunderbaren Rasse!

WELPE ODER ERWACHSENER HUND?

Ein Welpe kann sich optimal an die Familie der neuen Besitzer gewöhnen und lernt in der Prägezeit bereits, sich an die speziellen Situationen seiner Menschen anzupassen. Er ist in der Regel von seiner Zuchtstätte gut vorbereitet und bereit, all die tausend kleinen und großen Dinge des Alltags kennenzulernen. Es macht einen Riesenspaß, die tagtägliche Entwicklung eines Welpen mitzuerleben, es erfordert allerdings auch viel Zeit und Aufwand, bis er sich zu einem gut erzogenen erwachsenen Ridgeback entwickelt.

Manche entscheiden sich für einen Ridgeback, der bereits erwachsen ist und ein neues Zuhause sucht. Dies kann aus familiären Gründen geschehen, Trennungen oder beruflichen Veränderungen, Krankheiten oder Unverträglichkeiten bei Mehrhundehaltungen. Organisationen und Privatpersonen, die sich um „Nothunde“ kümmern und diese vermitteln, sind in der Regel sehr erfahren und achten bei der Vergabe auf einen Platz, wo der Hund dann auch tatsächlich den Rest seines Lebens bleiben darf. Ein großes Lob den Menschen, die sich um diese Hunde bemühen, ihre Freizeit opfern und nach einer geeigneten neuen Familie für diese Ridgebacks suchen.

Die Liste der Not-Ridgebacks ist lang und in vielen Beschreibungen liest man, dass die Erziehung vernachlässigt wurde, die Bewegung nicht ausreichend war und viele Bedürfnisse der Rasse einfach unterschätzt wurden. Leider sind darunter auch Ridgebacks, die ihre Besitzer nicht wirklich respektieren, und vielleicht ist es sogar bereits zu Beißvorfällen gekommen.

Solche Hunde bedürfen eines intensivenTrainings mit viel Geduld und Erfahrung, oft dauert es sehr lange, bis sich ein Vertrauensverhältnis aufgebaut hat und der Hund alltagstauglich wird. Für Familien mit kleineren Kindern sollte man ganz besonders abwägen, ob und welcher Nothund in Frage kommt!

© Sabine Stuewer/Kosmos

Was gibt es besseres als meine Mama?

DER RICHTIGE ZÜCHTER

Sie haben sich für einen Ridgeback entschieden und freuen sich darauf, die nächsten Jahre einen solchen Hund an Ihrer Seite zu haben? Dann sollten Sie ganz besonderen Wert auf die Auswahl eines geeigneten Züchters legen.

Ein verantwortungsbewusster Züchter ist sehr um die Aufzucht und Prägung der Welpen bemüht und bleibt ein Hundeleben lang Ansprechpartner für Sie. Diese Züchter unterstellen sich den strengen Bestimmungen des VDH, des Verbands für das Deutsche Hundewesen. Innerhalb des VDH gibt es drei Ridgebackvereine, den RRCD (Rhodesian Ridgeback Club Deutschland), die DZRR (Deutsche Züchtergemeinschaft Rhodesian Ridgeback) und den Club E.L.S.A. (Club zur Erhaltung der Laufhunde des südlichen Afrikas), in denen Sie kompetente Ansprechpartner für die Auswahl einer Zuchtstätte und eines Welpen finden (Adressen im Serviceteil).

Nur dem VDH angeschlossene Vereine unterliegen den strengen Bestimmungen und Kontrollen der Zucht im Hinblick auf Gesundheit und Tierschutz. Mit dem Erwerb eines Welpen aus VDH-Zucht haben Sie die größtmögliche Chance, einen gesunden, wesensfesten und gut sozialisierten Ridgeback an Ihrer Seite zu haben. Die Kontrolle der Zuchtstätten und der Zuchthündinnen dient auch dazu, den Tierschutz zu wahren; nur mit gesunden und geprüften Tieren darf gezüchtet werden.

GUTE ZÜCHTER HABEN ZEIT

Ein verantwortungsbewusster Züchter wird stets bemüht sein, die typischen Charaktereigenschaften und das dem Ridgeback typische Erscheinungsbild in seiner Zucht zu festigen; auf die Auswahl der Zuchttiere wird er größten Wert legen. Ebenso wird er Sie bereits im Vorfeld eines Wurfs persönlich kennenlernen wollen, er wird Sie beraten und informieren, aber auch zu Ihren Lebensumständen befragen und Ihnen eventuell sogar von der Rasse abraten, wenn nicht alle Voraussetzungen zur Haltung eines Ridgebacks geeignet scheinen.

Fragen Sie den Züchter nach allen Eigenschaften seiner Hunde, nach den Kriterien zur Wahl des Deckrüden und nach der Aufzucht und Prägung der Welpen. In einer seriösen Zuchtstätte wird man Ihnen niemals einen Hund „aufschwatzen“ wollen, denn die Hunde sind Familienmitglieder und man wird genau prüfen, wem man sie anvertrauen kann. Ein guter Züchter wird sich alle Zeit der Welt für Sie nehmen und Sie gern an der Welpenaufzucht ab der vierten Woche teilhaben lassen. Sie werden immer die Mutterhündin und auch die anderen Hunde des Züchters sehen können.

SCHAUEN SIE SICH UM

Scheuen Sie sich nicht, im Vorfeld mehrere Züchter anzuschauen, um dann den geeigneten für Sie zu finden. Wenn man ein Hundeleben lang Kontakt miteinander haben wird, ist es schön, wenn auch die Chemie stimmt und man in seinem Züchter einen kompetenten Ansprechpartner hat. Ein vorausschauender Züchter wird einen Wurf nur dann planen, wenn er im Vorfeld genügend gute Plätze für seine Welpen gefunden hat; ein Züchten ins Blaue ist nicht ratsam und geht oft zulasten der Welpen.

© Sabine Stuewer/Kosmos

Bald werden die Wurfgeschwister abgegeben und ziehen in ihr neues Zuhause.

WIE ZÜCHTET MAN RIDGEBACKS?

Das Zuchtziel sollte immer sein, diese ursprüngliche Rasse in vielen wichtigen Punkten zu erhalten. Ein schöner, athletischer Hund mit einem freundlichen Wesen ist ein Aushängeschild für den Ridgeback. Gesundheit und Langlebigkeit sollten große Bedeutung geschenkt werden.

GEZIELTE ZUCHTPLANUNG