Ritt in die Freiheit - Angela Waidmann - E-Book

Ritt in die Freiheit E-Book

Angela Waidmann

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Beschreibung

Zwischen Zoe und Arpad fliegen die Funken. Was zum Donnerwetter sollte dieser Kuss bedeuten? Als wäre das noch nicht aufregend genug, hat Zoes Herz auch noch mit einer anderen Sache zu kämpfen: Sie hat sich in den sensiblen Amorio verknallt. Doch das Pferd gehört nicht ihr, sondern ausgerechnet Emily! Und die kann offensichtlich nicht mit dem Tier umgehen. Als ihr Amorio mal wieder durchgeht, soll das Tier an einen skrupellosen Pferdehändler verkauft werden. Das muss Zoe unbedingt verhindern! Zum Glück hat sie dabei Maja und Arpad an ihrer Seite.

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Seitenzahl: 232

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Angela Waidmann

Zoe. Das Glück hat vier Hufe

Ritt in die Freiheit

Weitere Bände in dieser Reihe:Kopfüber ins Abenteuer Filmstars im Galopp

Angela Waidmann, 1965 geboren, im Rheinland aufgewachsen, schreibt Geschichten, seit sie fünf Jahre alt ist. Nach ihrem Examen als Historikerin machte sie sich selbstständig und arbeitet u.a. als Journalistin. Die begeisterte Reiterin schreibt Pferdefachbücher und veröffentlichte zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, darunter viele Pferderomane. Mit ihrem Mann und ihrem Sohn, dem Lusitano-Wallach Vingador und Katze Niki lebt sie in einem Dorf im Spessart.

1. Auflage 2016 © Arena Verlag GmbH, Würzburg 2016 Alle Rechte vorbehalten Einbandgestaltung: formlabor, unter Verwendung von Motiven von © www.slawik.com und Annette Shaff/shutterstock.com Vignetten von mxtama/istockphoto.com ISBN 978-3-401-80589-4

Besuche uns unter: www.arena-pferdebuecher.dewww.arena-verlag.dewww.twitter.com/arenaverlagwww.facebook.com/arenaverlagfans

Kapitel 1

Wieder zu Hause

Das war’s dann wohl“, seufze ich und schalte mein Smartphone ein. Wehmütig sehe ich mir darauf noch einmal die Bilder von Kloster Eiblwang an, die ich heute Morgen zur Erinnerung bei einem romantischen Sonnenaufgang gemacht habe. Danach rufe ich die Fotos auf, die ich in den letzten Tagen während der Dreharbeiten für den Hollywoodfilm Das Erbe der Musketiere geschossen habe, für den das Kloster zwei Wochen lang als Kulisse gedient hat. Denn mein Pony Filou und ich waren vor der Kamera dabei – als Statisten! Und nicht nur das: Eine Zeit lang bin ich sogar für die kranke Stuntfrau Sonja Stroben eingesprungen und hab die zickige Schauspielerin April Winterheart gedoubelt.

Aber jetzt sind die Filmaufnahmen leider endgültig vorbei. Es ist Freitagnachmittag, gestern habe ich meine letzte Szene abgedreht und jetzt bringt uns der Stuntman László samt unseren Pferden zurück nach Hause.

Ich bin ziemlich traurig, denn die Dreharbeiten waren zwar harte Arbeit, aber sie haben auch richtig Spaß gemacht. Ich hab mich sogar mit dem Hauptdarsteller Travis Lauter angefreundet. Mann, waren meine Freundinnen Birte, Janine und Paulina baff, als sie das erfahren haben. Travis ist vier Jahre älter als wir und der Schwarm aller Mädchen. Die drei können es kaum erwarten, dass ich nach Hause komme und sie mich über ihn ausquetschen können. Und abgesehen davon, dass ich mich darauf freue, meine Freundinnen endlich wiederzusehen, habe ich auch sonst eigentlich jede Menge Grund zur Freude, denn in ungefähr einem Jahr darf ich mich auf der Kino-Leinwand bewundern. Außerdem liegen jetzt noch ein paar Wochen Sommerferien vor mir, in denen ich ausschlafen, chillen und ganz oft mit meinem Pony Filou ausreiten kann.

Trotzdem bin ich ganz schön durcheinander und ziemlich ratlos. Und das liegt an Arpad Erdelyi. Der ist zwar erst vierzehn, hat aber schon mit Favory, dem Lipizzanerhengst seines Vaters, in Das Erbe der Musketiere als Stuntman gearbeitet und den Helden Jean-Philippe d’Artagnan alias Travis Lauter gedoubelt.

Der Grund für meine Verwirrung ist, dass Arpad gestern etwas total Eigenartiges gemacht hat: In meiner allerletzten Szene musste er mich aus einer Grube zu sich in den Sattel ziehen. Dabei hat er mir vor laufender Kamera einen leidenschaftlichen Kuss gegeben. Aber der stand gar nicht im Drehbuch! Ich war total perplex, wirklich absolut geplättet, denn die Wahrheit ist: Ich hab mich heimlich in Arpad verliebt. Und ich weiß bis jetzt nicht, wie er das mit dem Kuss gemeint hat. Wollte er der Szene vielleicht nur einen zusätzlichen Kick geben?

Jedenfalls tut Arpad jetzt so, als wäre das alles nie passiert. Und leider hab ich nicht den Mut, ihn zu fragen, was er sich denn nun dabei gedacht hat. Ich muss nämlich damit rechnen, dass er dann einen seiner typischen abfälligen Sprüche loslässt. Und das wäre für mich eine unglaubliche Enttäuschung, sozusagen der nackte Horror.

Natürlich hab ich seine Schwester Maja, meine Freundin, deswegen um Rat gefragt. Aber sie sieht das leider genauso wie ich.

„Tja, Zoe, auch die schönsten Dreharbeiten gehen mal vorbei“, sagt sie gerade, denn sie sitzt zwischen Arpad und mir auf der Rückbank von Lászlós Auto.

„Aber der nächste Auftrag kommt bestimmt“, ergänzt Arpad optimistisch.

Was dich angeht, hast du ganz sicher recht, denke ich. Immerhin bist du der Sohn eines Reiter-Stuntmans, hast in den letzten Jahren jede Menge von deinem Vater gelernt und bist gerade mächtig dabei, in seine Fußstapfen zu treten. Ich dagegen …

Na gut, immerhin hat Arpads Vater Attila versprochen, mir ein paar Stunt-Tricks beizubringen. Und vielleicht kann ich ja eines Tages wirklich als richtiges Stuntgirl arbeiten. Das ist wenigstens mein ganz großer Traum und ich werde mit aller Kraft dafür kämpfen, dass er Wirklichkeit wird.

Mein Smartphone meldet sich und gibt mir Bescheid, dass ich auf WhatsApp Post bekommen habe. Ich rufe die Nachricht auf.

„Wer hat denn geschrieben?“, fragt Maja neugierig.

„Travis“, antworte ich spontan – und würde mir schon im nächsten Moment am liebsten auf die Zunge beißen. Arpad glaubt nämlich, dass Travis und ich uns ineinander verknallt hätten. Aber da irrt er sich, denn Travis hat in den USA eine Freundin, und das macht mir wirklich nicht das Geringste aus.

Schnell werfe ich Arpad einen unauffälligen Seitenblick zu. Irre ich mich oder ist gerade so etwas wie ein Schatten über sein Gesicht gehuscht?

Am liebsten würde ich ihm jetzt sagen, dass ich absolut null Interesse an Travis habe. Aber das lasse ich besser bleiben, denn auch damit riskiere ich nur, von Arpad mal wieder einen seiner arroganten Kommentare zu kassieren. Dass László Lovas und Attila Erdelyi in allerbester Hörweite direkt vor uns im Auto sitzen, ist auch nicht gerade hilfreich. Da lese ich doch lieber, was Travis mir geschrieben hat.

„Hi, Zoe! Kim und ich frühstücken auf der Veranda des Farmhauses …“

Frühstücken? Für einen Moment runzele ich die Stirn, aber dann fällt mir wieder ein, dass es in Arizona, wo Travis auf der Farm von Kims Eltern ein paar Tage Urlaub macht, tatsächlich gerade erst Morgen ist.

Ich schaue wieder aufs Display. „Schon auf dem Heimweg?“, fragt er. „Drehe Montag im Filmstudio in Hollywood weiter. Morgen leider letzter Tag mit Kim. Bekomme von ihr weiter Reitunterricht, kann bestimmt bald in Westernfilmen mitspielen!“ Es folgen drei lachende Smileys. „Grüße an Maja und Arpad! Travis und Kim“

Noch heute Abend werde ich ihm antworten, nehme ich mir vor. Dann kann er Kim meine Nachricht nämlich noch zeigen.

„Was schreibt er denn?“, fragt Arpad, als ich das Handy ausschalte. Er hat einen so unbeteiligten Tonfall angeschlagen, dass er mich damit innerlich auf hundertachtzig bringt.

„Im Moment macht er noch Ferien, aber am Montag dreht er in Hollywood weiter. Ich soll dich und Maja ganz lieb grüßen“, antworte ich so cool wie möglich. Kim erwähne ich absichtlich mit keinem Wort. Soll Arpad doch ruhig glauben, dass Travis sich in mich verknallt hat! Wenn ich Glück habe, macht ihn das vielleicht sogar ein bisschen eifersüchtig.

Doch zu meiner Enttäuschung bleibt sein Gesichtsausdruck unergründlich und seine einzige Antwort ist: „Mhm.“

„Dem Travis hast du’s echt angetan“, stellt László fest und wirft mir über den Rückspiegel ein amüsiertes Grinsen zu.

Ich lächle ihm kurz zu, dann schiele ich noch einmal unauffällig zu Arpad hinüber. Aber ich kann sein Gesicht nicht sehen, weil er aus dem Fenster schaut und vermutlich die riesige Pferdeweide inspiziert, die gerade auf der anderen Straßenseite an uns vorüberzieht.

Da meldet sich WhatsApp schon wieder. Diesmal ist es meine Freundin Birte: „Hallo! Bist du bald da? Janine, Paulina und ich warten! Treffen uns bei mir morgen Nachmittag um drei, okay?“

„Und wer war’s diesmal?“, fragt Arpad.

„Birte. Sie wartet mit Janine und Paulina im Reitstall auf uns“, erkläre ich und antworte meiner Freundin: „Treffen morgen geht klar. Sind in zehn Minuten da!“

László setzt nämlich gerade den Blinker und biegt auf die Straße ein, die auf direktem Wege zu unserem Heimatdorf führt.

Tatsächlich brauchen wir nur neun Minuten, bis wir auf Hof Buchental ankommen. Dort werden wir allerdings nicht nur von meinen Freundinnen, sondern auch von einem ganzen Pulk anderer Leute erwartet.

„Birte und Janine haben offenbar wirklich jedem erzählt, dass wir im Anflug sind“, grinst Maja.

Ihr Bruder brummt etwas schwer Verständliches, das so ähnlich klingt wie: „Fehlt nur noch, dass wir Autogramme geben müssen.“

Dass wir bei einem Hollywoodfilm mitgemacht haben, ist in unserem Reitstall eine kleine Sensation. Jetzt müssen wir bestimmt jede Menge Fragen beantworten – über Hauptdarsteller Travis Lauter, John Deacon und April Winterheart, über die berühmte Regisseurin Angelina Jones, natürlich auch über die Pferde und, und, und … Filou und Favory, die hinter Lászlós Auto im Anhänger stehen, müssen jetzt wahrscheinlich erst mal ein paar Minuten warten. Aber was sollen wir machen?

Als ich aussteige, erinnert mich ein unangenehmer Schmerz in meiner linken Hüfte allzu deutlich daran, dass ich erst vor wenigen Tagen bei den Dreharbeiten mit dem Stuntpferd Xingaro gestürzt bin und dabei einen versehentlichen Tritt von ihm kassiert habe. Aber ich beiße die Zähne zusammen; die Leute auf Hof Buchental brauchen das nämlich nicht unbedingt zu merken.

Langsam steige ich aus und umarme erst mal meine drei Freundinnen, die sich tapfer zu uns durchgedrängelt haben. Maja, ihr Vater Attila und ich erzählen und zeigen Fotos auf unseren Smartphones, während Arpad und László sich so schnell wie möglich verdrücken, um die Pferde auszuladen.

Als wir uns endlich loseisen können, ist László bereits mit Filou am Halfter im Stall verschwunden. Eilig laufe ich hinter den beiden her und hole sie ein, als er mit meinem Pony vor dessen Box stehen bleibt und die Tür öffnet.

„Tut mir echt leid, die Leute haben mich nicht früher gehen lassen“, schnaufe ich.

„Kein Problem“, beruhigt er mich.

Filou marschiert in seine Box und macht sich gleich über den Haufen Heu her, den ihm Herr Sattler in kluger Voraussicht hingestreut hat.

Eine Weile stehen wir noch auf der Stallgasse und beobachten, wie er zufrieden vor sich hin kaut.

„Dein Pony hat die Dreharbeiten erstaunlich gut weggesteckt“, meint László nach einer Weile. „Dafür, dass es schon einundzwanzig Jahre alt ist, ist es noch erstaunlich fit.“

„Ja, Gott sei Dank“, erkläre ich. „Filou gehört meiner Mutter schon seit achtzehn Jahren, also länger, als ich auf der Welt bin. Ein Leben ohne ihn kann ich mir gar nicht vorstellen.“

Er nickt. „Mach dir mal keine Sorgen. So stark und gesund, wie er aussieht, kann er ohne Weiteres dreißig Jahre alt werden.“

„Das wäre wunderbar!“ Ich strahle ihn an.

Als wir zurückgehen und auf den Hof hinaustreten, bleibt László in der Tür stehen.

„Aha“, sagt er nur und schaut zu Emily, die gerade ihr neues Dressurpferd Amorio über den Hof führt. Dann murmelt er beeindruckt: „Das ist aber ein toller Kerl.“

Und da hat er absolut recht: Der falbfarbene Wallach ist wunderschön. Ich hab mich regelrecht in ihn verliebt, als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Und jetzt, wo Emily sein verschwitztes Fell mit lauwarmem Wasser abgespritzt hat, glänzt er in der Sommersonne wie Gold.

„Er heißt Amorio und er ist wirklich etwas Besonderes, nämlich eine Kreuzung zwischen einem Lusitano und einem Warmblutpferd“, erkläre ich. „Seine Besitzerin heißt Emily Münzkötter. Sie will mit ihm Dressurturniere reiten.“

Zu meiner Überraschung antwortet László: „Ja, ich weiß. Arpad hat mir von den beiden erzählt.“

Etwas in meinem Bauch krampft sich zusammen; es fühlt sich fast so an, als würde eine dünne Schlange durch meine Gedärme kriechen. Genauso ist es mir schon am letzten Sonntag gegangen, als ich heimlich beobachtet habe, wie Arpad Emily und Amorio beim Training zugesehen hat. Weil Amorio dabei ungehorsam war und mehrmals heftig den Kopf geschüttelt hat, hat Arpad Emily danach sogar tröstend den Arm um die Schulter gelegt!

Na gut, mir war ja schon länger klar, dass Emily sich an Arpad heranmacht. Aber da hatte ich zum ersten Mal den Eindruck, als würde er sich auch für sie interessieren. Also ehrlich: In dem Moment hab ich Emily glatt zum Teufel gewünscht. Und richtig vergessen kann ich die Szene seitdem auch nicht mehr.

„Was hat Arpad dir denn gesagt?“, frage ich, wobei ich László möglichst unauffällig aus den Augenwinkeln mustere.

Der hat tatsächlich nichts von dem Gefühlsaufruhr in meinem Inneren bemerkt, denn er sieht weiter interessiert zu Amorio hinüber und erklärt in ahnungslosem Ton: „Er findet, dass Emily nicht gut mit ihrem neuen Pferd umgeht. Amorio sei sehr sensibel, meint er. Trotzdem hat sie wohl sofort angefangen, mit ihm für Turniere zu trainieren. Dabei hätte er mindestens zwei Wochen gebraucht, um sich hier auf Hof Buchental einzugewöhnen.“

„Mehr hat er nicht über die beiden erzählt?“, hake ich mit möglichst gleichgültig klingender Stimme nach.

László runzelt die Stirn. „Das sagt doch schon alles, oder?“

Ob er jetzt doch noch was gemerkt hat? Ich fluche innerlich. Denn mir dämmert gerade, dass ich jetzt genauso schlau bin wie vorher. Wenn Arpad László gestanden hätte, dass er sich in Emily verknallt hat, würde László mir das nämlich mit Sicherheit nicht verraten.

„Da hast du wohl recht“, sage ich darum. „Ich ärgere mich halt so über Emily.“

„Das ist ja auch verständlich“, urteilt er. „Weißt du, es gibt leider immer noch zu viele Reiter, die mit zu viel Ehrgeiz an ihren Sport herangehen. Sie setzen ihre Pferde unter einen zu großen Druck und verlangen Dinge von ihnen, die sie noch gar nicht leisten können. Solche Pferde sind oft derartig überfordert, dass sie anfangen, sich zu wehren. Arpad hat mir nämlich auch erzählt, dass Amorio öfter mit dem Kopf schlägt, wenn Emily ihn reitet.“

Aha. Dann hat er dir also doch mehr gesagt, als du mir gegenüber zugegeben hast, denke ich und spüre, wie die Schlange in meinem Bauch sich weiter windet und dreht.

Trotzdem nicke ich heftig und erkläre: „Ich glaube allerdings, dass Emily gar nicht die Hauptschuldige ist. Ihr Vater ist nämlich ein reicher Bauunternehmer; er sponsert sie nach Kräften, aber er setzt sie auch tierisch unter Druck. Vielleicht hätte sie mit ihren beiden Pferden mehr Geduld, wenn er nicht ständig Turniersiege von ihr erwarten würde.“

Da ertönt Birtes Stimme von links. „Ich fürchte, du hast absolut recht.“

Erschrocken zucke ich zusammen. Mann, oh Mann! Ich war mit meinen Gedanken so sehr bei Arpad, Amorio und Emily, dass ich gar nicht gemerkt habe, wie sie mit Janine und Paulina um die Ecke gebogen ist. Jetzt bleiben die drei neben uns stehen.

„Trotzdem hat Emily einen totalen Dusel“, fügt Janine hinzu. „Denn seit letztem Dienstag scheint sich eine Wandlung in Amorio vollzogen zu haben. Seitdem ist er brav wie ein Lämmchen.“

Paulina nickt heftig. „Er hat seitdem nicht mehr ein einziges Mal mit dem Kopf geschlagen. Emily ist überglücklich und meint, dass ihrem ersten Turnierstart in zwei Tagen jetzt nichts mehr im Weg steht.“

„Puh!“, mache ich und mir fällt ein dicker Stein vom Herzen.

„Hoffentlich läuft bei der Dressur auch wirklich alles gut“, meint Janine.

„Wie ist es, sollen wir übermorgen nicht zusammen hingehen?“, schlägt Birte vor. „Ich war schon seit einer Ewigkeit nicht mehr auf einem Reitturnier und wir könnten problemlos mit dem Bus hinfahren.“

„Von mir aus gerne“, stimme ich zu.

„Oh ja, wir haben auch schon so lange nichts mehr gemeinsam unternommen, nur wir vier“, findet Paulina.

„Dann tschüss bis morgen“, verabschiedet sich Janine und die drei gehen zu ihren Fahrrädern, um nach Hause zu fahren.

„Na, du Hübscher?“, sage ich zu Amorio. Bevor László mich nach Hause bringt, hab ich noch ein bisschen Zeit, darum bin ich zu dem schönen Falben in den Stall gegangen. Jetzt stehe ich an seiner Box, schaue in seine großen, dunklen Augen und rede leise mit ihm.

„Ich hab gehört, dass es dir jetzt mit Emily besser geht“, sage ich zu ihm. „Also ehrlich: Darüber bin ich ja so was von froh … Weißt du, ich hab mir nämlich Sorgen um dich gemacht. Du hast so unzufrieden, ja richtig unglücklich gewirkt, und ich hätte dir so gerne geholfen. Aber ich wusste einfach nicht, wie ich das machen sollte.“

Zwar weiß ich, dass er meine Worte nicht versteht. Aber er scheint meine Stimme zu mögen. Denn jetzt kommt er einen Schritt näher, schiebt seine Nüstern zwischen den Gitterstäben hindurch und lässt sich von mir streicheln.

„Ja, du bist ein Lieber“, murmele ich und mir wird ganz warm ums Herz. „Am Sonntag, wenn du deinen ersten großen Auftritt auf einem Turnier hast, werde ich dabei sein. Dann drücke ich dir beide Daumen. Versprochen.“

Kapitel 2

Das große Turnier

Schau mal, da drüben sind sie ja!“, ruft Paulina. Dabei fuchtelt sie so aufgeregt mit ihrem Vanilleeis herum, dass ein Spritzer der langsam schmelzenden Creme auf Birtes T-Shirt landet.

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