Rosen pflegen - Silke Kluth - E-Book

Rosen pflegen E-Book

Silke Kluth

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Beschreibung

Blühende Rosen machen den Sommer im Garten, auf Balkon und Terrasse zur schönsten Zeit des Jahres. Ob edle Beetrosen, romantische Kletterrosen oder üppig blühende Strauchrosen, schlichte oder dicht gefüllte, pastellfarbige oder leuchtend bunte Blüten - das Angebot ist vielfältig und kaum zu überbieten. Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie Sie die Königin der Blumen richtig pflegen, um jedes Jahr aufs Neue mit üppiger Blütenfülle und schönem Wuchs belohnt zu werden: vom richtigen Einpflanzen, über gezieltes Düngen und Gießen bis hin zum fachgerechten Schneiden, Vermehren und Überwintern. Im Porträtteil mit über 80 Kurzporträts finden sich für jeden Standort die schönsten und unempfindlichsten Rosen, damit die Freude am Rosenparadies in Ihrem Garten lange währt.

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Seitenzahl: 175

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Impressum

© eBook: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2024 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

GU ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Angelika Holdau, Elke Sieferer, Julia Herko

Lektorat: Sonnhild Bischoff, Barbara Kiesewetter

Bildredaktion: Daniela Laußer, Dr. Folko Kullmann, Petra Ender

Covergestaltung: ki 36 Editorial Design, Bettina Stickel

eBook-Herstellung: Chiara Knell

ISBN 978-3-8338-9477-0

1. Auflage 2024

Bildnachweis

Coverabbildung: Stocksy

Illustrationen: Heidi Janiček, München

Fotos: AdobeStock; Baumjohann; Beck; Bieker; Borkowski; Borstell; Flora Press; Flora Press/Focus on Garden/Becker; /Evi Pelzer; /gartenfoto.at; /Gary Rogers; /Ute Klaphake; GAP; GAP Photos/Fiona McLeod; Howard Rice - Michael Marriott; /John Glover; /Jonathan Buckley; /Martin Hughes-Jones; Gartenbildagentur Friedrich Strauss/ Friedrich Strauss; GBA/Nichols; Henseler; Himmelhuber; Keim; Kordes; Kordes/ Daniela Christ; Kompatscher; Kuttig; Nickig; Noack Rosen; Redeleit; Reinhard; Romeis; Roselover; Rosenpark Dräger; Rosen-Tantau; Sauer/Hecker; Schaefer; Scherer; Schneider/Will; Strauß; Stork; Timmermann

Syndication: www.seasons.agency

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Wichtige Hinweise

Tragen Sie beim Rosenschnitt vorsichtshalber Handschuhe.Bewahren Sie Dünge- und Pflanzenschutzmittel für Kinder und Haustiere unerreichbar auf.

Hinweis

GEWUSST WIE – GARTENPRAXIS LIVE ERLEBEN

Anschauliche Videos zu den wichtigsten Tätigkeiten im Rosengarten finden Sie hier: www.gu.de/kluth_rosenpflegen-videos/

Rosen pflanzenDas richtige Pflegeprogramm für RosenKrankheiten erkennen und vorbeugenWie Sie Rosen sicher durch den Winter bringenSo einfach geht Rosenschnitt

Mit diesen nützlichen Praxistipps steht Ihrem Rosenparadies nichts mehr im Weg!

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Planung

Ob einzeln, in kleinen Gruppen oder wie hier im Staudenbeet – Rosen sind vielseitig und verschönern jeden Garten.

Die Welt der Rosen

Keine andere Pflanze hat im Lauf ihrer Gartengeschichte so viel Interesse auf sich ziehen können wie die Rose. Immer wieder vermag sie uns zu begeistern, und fast niemand möchte auf die edle Blütenschönheit verzichten. Das muss man auch nicht: Sie ist so vielseitig, dass sie fast überall einen Platz findet.

In einer Sache sind sich die Pflanzenfreunde rund um den Globus einig: Ein Garten ohne Rose ist eigentlich kein Garten. Seit Jahrtausenden ist sie der absolute Dauerbrenner unter den Blumen. Ein Ende ihrer Popularität ist – sämtlichen Modeströmungen zum Trotz – nicht abzusehen. Im Gegenteil. Doch all dies hat natürlich auch seine Gründe.

Das gewisse Etwas

Was Dichter, Denker und Gärtner stets aufs Neue verzaubert, ist zum einen die offensichtliche Schönheit der Rose. Ihre edlen Knospen und die einfachen bis dicht gefüllten Blüten sind so ausdrucksstark, dass sie ein dankbares Motiv für Poesie, Malerei und Ornamentik abgeben. Zum anderen strahlt sie etwas Geheimnisvolles aus, dem sich kaum jemand entziehen kann.

Sehr wahrscheinlich steht die Rose deshalb als Symbol für so vieles, oft auch Gegensätzliches: für die Liebe ebenso wie für die Vergänglichkeit, für Begierde und Unschuld und, wenn eine rote und eine weiße Blüte zusammenkommen, für Feuer und Wasser.

Das größte Erfolgsrezept der Rose ist jedoch ihre unerschöpfliche Vielseitigkeit. Es gibt brave Zwerge und wilde Kletterkünstler, charmante Naturburschen und gerüschte Romantiker, alten Adel und moderne Multitalente. So findet sich garantiert für jeden Geschmack, für jeden Garten und für jeden Verwendungszweck das Passende.

Ein Rosen-Knigge

Die Rose mag geheimnisvoll wirken. Kein Geheimnis ist jedoch, wie man sie dazu bringt, gesund zu bleiben und üppig zu blühen. Denn wer die Königin der Blumen zu nehmen weiß, der wird lange seine Freude an ihr haben.

Dieses Buch – betrachten Sie es als eine Art Rosen-Knigge – soll Ihnen helfen, die Vorlieben und Bedürfnisse der Blütenschönheit Schritt für Schritt kennenzulernen und in der Praxis umzusetzen. Wenn Sie mit Ihrer Rose den richtigen Umgang pflegen, wird sie es Ihnen reich lohnen.

Alter Blumenadel mit viel Geschichte

Die sagenumwobene Geschichte der Rose ist eng mit der Geschichte unserer Kultur verknüpft. Dabei zeigt sich wieder einmal, dass die besten Ergebnisse dann erzielt werden, wenn alle etwas dazu beisteuern.

Über die Vergangenheit der Rose gibt es so vieles zu erzählen, dass man damit ganze Bücher füllt. Das vorliegende ist zwar in erster Linie der Praxis gewidmet, dennoch darf hier eine kurze Übersicht über die wichtigsten Stationen dieser heiß geliebten Blume nicht fehlen. Schließlich sind ihre Herkunft ebenso wie ihre wechselvolle Geschichte die Gründe dafür, warum sie heute so vielseitig erscheint. Dabei eröffnen sich zwei Handlungsstränge: Der eine verläuft zunächst im Abendland sowie im Vorderen Orient, der andere in Ostasien. Erst im 18. Jahrhundert sollten die beiden aufeinander treffen.

In Mitteleuropa kultivierte man Rosen zuerst in Klostergärten – wie hier in Mottisfont Abbey.

Wie alles begann

Rosen gibt es schon seit Menschengedenken. Wildarten waren von Japan über China und Europa bis nach Nordamerika verbreitet – allerdings nur auf der Nordhalbkugel. Ohne menschliches Zutun konnten die Rosen den Äquator nicht überqueren.

Die Entwicklung in der westlichen Welt

Die älteste gesicherte Darstellung einer Rose ist um die 3500 Jahre alt. Sie findet sich auf dem »Fresko mit dem blauen Vogel« im Palast von Knossos auf der Insel Kreta. Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich dabei um eine Form der Gallica-Rose.

Auch die Alba-Rose gehört zu den Stammmüttern unserer heutigen Arten. Von Südrussland wanderte sie über Griechenland nach Rom. Die alten Römer sind bis heute für ihre Exzesse bekannt. So verwundert es nicht, dass sie bei Festen buchstäblich Rosen regnen ließen. Dabei kamen Anfang des 3. Jahrhunderts zum Vergnügen des Kaisers Heliogabal sogar einige trunkene Gäste zum Tod durch Ersticken. Um an solche Mengen von Rosenblüten zu kommen, entwickelten die Römer sogar eine Art Gewächshaustechnik zum Antreiben der Knospen. Außerdem importierten sie Rosen aus Ägypten. Dort kultivierte man die duftenden Damaszener-Rosen, die mit den Kreuzrittern später nach Mitteleuropa kamen. Die frühen Christen waren von solcher Dekadenz nicht angetan und konnten dementsprechend den Rosen zunächst nichts abgewinnen. Karl der Große musste ihren Anbau im Jahr 794 schlichtweg per Gesetz verordnen.

Im Lauf der Jahrhunderte widmeten die Christen die Bedeutung der Rosen einfach um: Sie wurde die Blume der Gottesmutter, und noch heute betet man den Rosenkranz.

Die Apothekerrose (Rosa gallica ‘Officinalis’) galt lange vor allem als Heilpflanze.

Neue Impulse aus China

Auch wenn sie nicht das hohe Ansehen der Chrysanthemen, Kamelien und Pfingstrosen genossen, waren Rosen in China schon seit Anbeginn der dortigen Gartenkultur vor etwa 2700 Jahren bekannt. Zwischen 1750 und 1824 fanden vier Exemplare aus Fernost ihren Weg nach Europa: zwei Chinarosen und zwei Teerosen. Das sollte die Rosenwelt für immer verändern. Die westlichen Arten blühten nur einmal in Weiß oder Rosa. Sie dufteten stärker und waren frosthärter als ihre chinesischen Verwandten, hatten aber nur schwächliches Laub. Die Neuzugänge aus Fernost trugen neben weißen, rosa- und purpurfarbenen auch noch gelbliche und rote Blüten und zudem ein festes, glänzendes Blatt. Ihr Trumpf jedoch war: Sie blühten nicht nur einmal, sondern öfter über die Saison!

Moderne Zeiten

Man kann sich leicht vorstellen, was das Zusammentreffen der beiden Rosengruppen auslöste: Man kreuzte alles mit jedem, um Frosthärte und Öfterblütigkeit sowie neue Blütenfarben und -formen zu erhalten. Zunächst fehlte noch ein kräftiges, stabiles Gelb, denn die hellen Töne der Teerosen neigten zum Verblassen – mit der Einkreuzung der Gelben Rose (Rosa foetida) war auch dieses Problem gelöst. Das Ergebnis waren die sogenannten Modernen Rosen, wie wir sie heute kennen.

Aktuelle Rosenzüchtung

Auch heute sind die Züchter nicht arbeitslos. Alte Rosen stehen hoch im Kurs. Der Engländer David Austin kommt diesem Wunsch seit den 1960er Jahren nach: Er kreuzt Alte mit Modernen Rosen, um öfter blühende Sorten mit dem Flair alter Zeiten zu erzielen. Obwohl diese als »Englische Rosen« bekannten Exemplare nicht immer pilz- und regenfest sind, erfreuen sie sich großer Beliebtheit. Daher machen sich auch andere Züchter auf diesen Weg. Sie bescherten uns z. B. die Nostalgie-, Romantica-, Renaissance- und Maler-Rosen. Als Zuchtziele stehen heute bei allen Sorten in erster Linie die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Frostfestigkeit im Vordergrund.

Praxisinfo

PLUSPUNKTE EINMAL BLÜHENDER ROSEN

Viele einmal blühenden Sorten sind sehr frosthart. Sie sind daher für raueres Klima und Höhenlagen die beste Wahl.Sie blühen bis zu fünf Wochen lang. Danach setzen eine Reihe von Sorten schmückende Hagebutten an.Einmal blühende Strauchrosen haben einen ausgesprochen malerischen, überhängenden Wuchs.Einmal blühende Rambler blühen besonders reich.

Rosenklassen: Hilfe bei der Auswahl

Botanisch gesehen, ist eine Rose immer eine Rose. Die Einteilung in verschiedene Klassen bringt jedoch Übersicht in die große Vielfalt und hilft, die Sorte zu finden, die am besten zu einem passt.

Schon von Natur aus zeigen Rosen die unterschiedlichsten Wuchstypen. Da ist es nur logisch, dass man schon früh versuchte, sie ihrem Wuchs entsprechend in verschiedene Gruppen, sogenannte Rosenklassen, einzuteilen – wobei es zwischen den einzelnen Klassen stets Übergänge gibt.

Beetrosen

Lassen Sie sich von dem Begriff »Beetrosen« nicht in die Irre führen: Auch Vertreter anderer Klassen sind für Beete geeignet. Gemeint ist, dass Rosen dieser Klasse üblicherweise in kleinen Gruppen auf Beete gepflanzt werden. Ansonsten handelt es sich bei dieser Klasse um eine illustre Gesellschaft recht verschiedener Sorten.

Früher wurden die Beetrosen noch in Unterklassen eingeteilt, deren Bezeichnungen man heute noch gelegentlich hört:

Mit Floribundarosen bzw. Polyantha-Hybriden sind niedrige Rosensorten mit großen, edelrosenähnlichen Blüten gemeint.Unter Polyantharosen versteht man niedrige Beetrosen, deren kleinblumige Blütenstände in großen Büscheln ausgebildet werden.

Mittlerweile gibt es jedoch so viele Zwischentypen, dass diese Bezeichnungen heute weniger gebräuchlich sind.

Beetrosen sind 40–100 cm hoch und von unterschiedlich buschigem bis niederliegendem Wuchs. Sie haben in der Regel halbgefüllte bis gefüllte Blüten, die sich von Juni bis Oktober in mehreren Schüben bilden. Im Duft sind sie eher zurückhaltend; es gibt jedoch auch Ausnahmen, z. B. ‘Friesia’. Dafür zeichnen sich die meisten Beetrosen durch gute bis sehr gute Frosthärte sowie Krankheitsresistenz aus.

Die Rosenklasse bestimmt den Verwendungszweck – Beetrosen können in größeren Gruppen oder sogar zwischen Stauden gedeihen.

Perfekte Teamspieler

Wie der Name schon sagt, ist die klassische Verwendung der Beetrosen, sie in kleineren oder größeren Gruppen in Beete zu pflanzen. Viele Sorten sind so unkompliziert, dass sie auch zwischen Stauden und Sommerblumen sehr gut zurechtkommen. Wieder andere sind eher flachbuschig und können daher auch als Flächendecker dienen, z. B. ‘Sonnenröschen’.

Tipp

SO HALTEN SICH ROSEN LANGE IN DER VASE

Edel- und Beetrosen sind besonders beliebte Rosen für die Vase. Schneiden Sie die Blüten am besten morgens, und wählen Sie sich gerade öffnende Knospen aus, deren grüne Kelchblätter sich bereits gelöst haben.

Schneiden Sie den Stiel lang und schräg an und stellen Sie ihn tief ins Wasser ein.

Edelrosen

Viele Rosenfans sehen in den Edelrosen die wahren Majestäten unter den Königinnen der Blumen. Das verdanken die Blütenadligen ihren spitzen, eleganten Knospen und den hoch gebauten, teehybridähnlichen, gut bis stark gefüllten Blüten. Leider duften die meisten Sorten eher wenig. Das liegt daran, dass Duft stets mit weicheren Blütenblättern und somit einer geringeren Haltbarkeit der Blüte einhergeht.

Aber auch hier gibt es Ausnahmen: ‘Carmen Würth’ und ‘Soul’ verströmen einen intensiven Duft. Die großen, einzeln stehenden Blüten entwickeln sich bis in den Herbst hinein immer wieder an langen straffen Stielen. Letzteres macht sie zu den geborenen Schnittrosen, lässt sie aber auch leicht etwas staksig wirken.

Ihre Schönheit bezahlen Edelrosen allerdings mit einer nur mittleren Widerstandsfähigkeit gegen Pilzkrankheiten. Mit diesem Problem beschäftigen sich Züchter aber eingehend, und es gibt auch schon Ausnahmen, wie z. B. ‘Limona’.

Geschlossene Gesellschaft

Durch ihren typischerweise hoch- bis schmalbuschigen Wuchs machen sich Edelrosen am besten in kleineren und größeren Gruppen – dabei bleiben sie in der Regel gern unter sich. Da die Blüten einzeln stehen, haben sie nur eine geringe Fernwirkung. Das, und die edle Blütenform, spricht dafür, ihnen einen Gartenplatz zu geben, an dem Sie sie aus der Nähe genießen können, z. B. am Rand der Terrasse oder am Weg zur Haustüre.

Zwergrosen

Zwergrosen werden, wie der Name schon sagt, nur um die 30 cm hoch. Blatt und Blüte sind klein und zierlich. Letztere erscheinen üblicherweise in Büscheln und sind mehr oder weniger gefüllt. Zwergrosen sind äußerst schwachwüchsig, dafür aber winterhart. Allerdings sind sie meist ziemlich anfällig gegen Pilzkrankheiten, was man auf das Erbe ihrer Chinarosen-Vorfahren zurückführt. An robusteren Sorten wird gearbeitet; viele sind bereits zu haben.

Ideal für die Topfkultur

Die Zwergrosen bieten sich in erster Linie für die Kultur in Pflanzgefäßen auf Balkon und Terrasse an. Damit schlägt man dann auch der Anfälligkeit gegen Krankheiten ein Schnippchen: Hochwertige Topferden enthalten keine Pilzsporen. Zudem können Sie beim Gießen der Zwerge gezielt darauf achten, dass das Laub nicht mit Wasser benetzt wird und schön trocken bleibt. Bei längerem Regenwetter können Sie die Rosen in ihren Gefäßen auch so lange an einem geschützten Platz unterbringen.

Ihrer robusten Gesundheit verdanken viele Kleinstrauchrosen das ADR-Zeichen.

Kleinstrauchrosen

Diese Klasse vereint Rosen mit verschiedenen Wuchsformen und -stärken. Kleinstrauchrosen, auch Bodendeckerrosen genannt, sind eine attraktiv blühende Alternative zu anderen bodendeckenden Gehölzen. Um diese Aufgaben zur Zufriedenheit der Gärtner erfüllen zu können, müssen sie schon einiges mitbringen: Sie sollten absolut robust, gesund und pflegeleicht sein, um möglichst wenig Arbeit zu verursachen. Dank züchterischer Bemühungen nimmt die Auswahl an Sorten mit den gewünschten Eigenschaften zu.

Ausdauernd und fleißig

Kleinstrauchrosen sind eine königliche Alternative zu Bodendeckern wie Zwergmispeln (Cotoneaster). Für den Garten kommen vor allem schwach und flach wachsende und mittelhohe, flach und breitbuschig wachsende Sorten in Frage.

Praxisinfo

KLEINSTRAUCHROSEN: ROBUST, PFLEGELEICHT

Wählen Sie zum »Begrünen« einer Fläche wurzelechte Ware. Diese bildet keine Wildtriebe, die man regelmäßig entfernen müsste.Die Flächendeckung erreichen Sie in erster Linie durch enge Pflanzabstände, die jedoch sortenabhängig sind.Schneiden Sie zu hoch werdende Triebe einfach ab.Statt regelmäßigen Schnitts nimmt man sie alle paar Jahre auf die Hälfte zurück (z. B. mit der Heckenschere).

Strauchrosen

Rosen von 120–200 cm Höhe zählen zu den Strauchrosen.

Hierzu gehören z. B. die Parkrosen, einmal blühende Strauchrosen, die sehr wüchsig und frosthart sind. Nach der Blüte, die ungefüllt, halb oder ganz gefüllt sein kann, setzen viele Sorten farbenkräftige Hagebutten an.Auch Moosrosen fallen in die Kategorie der einmal blühenden Strauchrosen. Charakteristisch für diese Gruppe ist, dass Kelchblätter und Blütenstielansätze mit drüsenartigen Borsten besetzt sind, die wie Moos wirken.Zu den öfter blühenden Strauchrosen gehören die Zierstrauchrosen. Sie blühen mindestens zweimal pro Saison. Da sie schwächer wachsen als Parkrosen, sind sie vor allem für den Hausgarten interessant. Ihre Vielseitigkeit hinsichtlich Wuchs, Blütenform und Blütenfarbe lässt keine Wünsche offen.
Geliebte Multitalente

Strauchrosen können fast überall eingesetzt werden. Als imposante Einzelpflanze oder in kleinen Gruppen geben sie reizvolle Blickfänge ab. Sie machen sich in der gemischten Rabatte ebenso gut wie als mittlere bis hohe Hecke.

Kletterrosen

Im Grunde genommen unterscheiden sich Kletterrosen nicht allzu sehr von Strauchrosen. Ihre Triebe werden lediglich länger und sind außerdem weniger stabil. Diese Rosen benötigen daher ein Stützgerüst.

Rosen zählen zu den sogenannten Spreizklimmern. Sie winden sich also nicht um ihre Kletterhilfen wie Bohnen und bilden auch keine Ranken als Halteorgane aus wie Wicken. Stattdessen heften sie in der Natur ihre Triebe mithilfe von Stacheln und Seitenzweigen an andere Gehölze. Im Garten brauchen sie eine Kletterhilfe, an die sie angebunden werden.

Es gibt zwei Gruppen von Kletterrosen: die Climber und die Rambler.

Die Climber wachsen aufrecht und haben dickere, vergleichsweise steife Triebe. Ihre großen Blüten erscheinen in Büscheln – je nach Sorte einmal oder öfter pro Saison. Manche Sorten duften auch. Öfter blühende Climber erreichen Höhen von ca. 2,5 m. Einmal blühende Sorten brauchen weniger Kraft für die Blütenbildung und können daher 3–4 m hoch wachsen.Rambler haben weichere, biegsame Triebe, die je nach Sorte über 5 m lang werden können. Die meisten blühen nur einmal, dafür aber extrem reich. Ihre Blüten sind kleiner als die der Climber und bilden große Büschel. Es gibt stark duftende und duftlose Sorten.

Mit ihren weichen, langen Trieben erobern Rambler wie die Alte Rose ‘Mosel’ mühelos Bögen, Lauben und Pergolen.

Wahre Blütenträume

Viele Menschen sehen in den Kletterrosen die Erfüllung eines Dornröschentraums. Mit ihnen lassen sich blühende Girlanden an Pergolen und Obelisken zaubern. Rosenbögen bilden stimmungsvolle Ein- und Übergänge. Sitzplätze können romantisch umrahmt werden. Dabei brauchen sie nicht einmal allzu viel Bodenraum und eignen sich auch gut für kleine Grundstücke.

Hochstammrosen

Genau genommen bilden die Hochstammrosen keine eigene Klasse, sondern es handelt sich um Beet-, Edel-, Flächen- oder Kletterrosen, die auf einen Stamm veredelt werden.

Bei einer Stammhöhe von 90 cm spricht man von einem Hochstamm. Sogenannte Halbstämme sind 60 cm, Fußstämme 40 cm hoch.

Werden Beet- oder Edelrosen auf den Stamm veredelt, fällt die Krone eher kugelig und kompakt aus.Bei Flächen- und Kletterrosen dagegen hängen die Triebe mehr oder weniger malerisch herunter. Sie werden auf einen Stamm von 140 cm Höhe veredelt. Im Handel bezeichnet man sie auch gern als Kaskaden- oder Trauerrosen.Für Fußstämme verwendet man in der Regel Zwergrosen.Bei Hochstämmchen liegt die empfindliche Veredlung nicht geschützt im Boden, sondern in Kronenhöhe. Das müssen Sie vor allem beim Winterschutz (>) beachten.
Gut für Sonderaufgaben

Rosenstämmchen sind attraktive Hingucker. In formalen Gartengestaltungen, die den Schloss- und Bauerngärten nachempfunden sind, gehören sie unbedingt dazu. Sie begleiten Wege und Rabatten und sorgen für Blickfänge im Beet.

Auch auf Balkon und Terrasse sind Rosen-Hochstämmchen gern gesehene Sommergäste, denn sie erobern eine andere Ebene, sorgen für eine romantische Stimmung und berauschen je nach Sorte mit verschiedenfarbiger Blütenpracht und betörenden Düften.

Zu Recht beliebt: Die Kartoffelrose (Rosa rugosa) ist robust und im Garten vielseitig einsetzbar.

Wildrosen

Mit ursprünglichem Charme kommen die Wildrosen daher. Genau genommen zählen sie zu den Strauchrosen. Die meisten von ihnen haben ungefüllte Blütenschalen, die im Juni/Juli aufblühen.

Zu den Wildrosen zählen die Hundsrose (Rosa canina) mit einer Höhe von 200–250 cm, die 80–100 cm hohe Kriechende Rose (Rosa arvensis), die Bereifte Rose (Rosa glauca) mit 150–200 cm Höhe, die 150–250 cm hohe Vielblütige Rose (Rosa multiflora), die Bibernellrose (Rosa spinosissima)mit 200–300 cm hohem, überhängendem Wuchs, die Weinrose (Rosa rubiginosa)mit einer Höhe von 200–250 cm und die wohl bekannteste, die Kartoffelrose (Rosa rugosa)mit einer Höhe von 120–150 cm.

Zwar blühen die meisten Wildrosen nur einmal, setzen dafür aber schmückende Hagebutten an, deren Größe und Form artabhängig ist. In den meisten Fällen sind sie orangefarben bis rot, die Bibernellrose jedoch hat schwarze Hagebutten.

Starkwüchsigkeit und eine robuste Natur ist den meisten Wildrosen eigen. Dadurch geben sie pflegeleichte und gesunde Gartenpflanzen ab.

Viele Arten wurden auch für den Garten »gezähmt«, und so gibt es z. B. von der Kartoffelrose auch Hybriden mit halbgefüllten und gefüllten, meist duftenden Blüten oder nach- bzw. öfter blühende Sorten, wie ‘Gelbe Dagmar Hastrup’.

Natürlicher Charme

Wildrosen sind die richtige Wahl für naturnahe Gärten. Die ungefüllten Blüten ziehen Bienen, Hummeln und andere pollensammelnde Insekten an. Manche Arten bilden Ausläufer und wuchern mit der Zeit zu undurchdringlichen Hecken heran, die von Vögeln und allerhand anderem Getier als Rückzugsort und Brutstätte genutzt werden.

Alte Rosen

Mit der Nostalgiewelle kehrt die Begeisterung für die Alten Rosen zurück. Zu dieser Gruppe gehörende Sorten müssen selbst keine Methusalems sein, sondern lediglich einer Klasse angehören, die nachweislich vor 1867 existierte – das Jahr, in dem die Sorte ‘La France’ in den Handel kam. Sie war die erste öfter blühende Teehybride nach der Einfuhr der China- und Teerosen aus Fernost.

Fast alle Alten Rosen zählen zu den Strauchrosen. Wie ihre Ahnen blühen sie meist nur einmal. Dafür verströmen ihre weißen bis rosafarbenen Blüten das Aroma, das der Rose ursprünglich den Ruf einer Duftpflanze einbrachte.

Anders als Edelrosen, die im Aufblühen am schönsten sind, werden die dicht gefüllten Alten Rosen immer attraktiver, je weiter sie sich entfalten. Einige Sorten stellen die heute so heiß begehrte viergeteilte Blütenfüllung zur Schau. Für den Hausgarten empfehle ich Ihnen die folgenden Gruppen.

Alba-Rosen

Als eine der Urahnen unserer Rosen sind die Alba-Rosen unserem Klima prima angepasst. Die 150–250 cm hohen Sträucher gelten als frosthart und gesund. Ihre Blüten sind weiß bis rosafarben und mehr oder weniger gefüllt.

Gallica-Rosen