Roxanna - Renier-Fréduman Mundil - E-Book

Roxanna E-Book

Renier-Fréduman Mundil

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Beschreibung

Von einem Arzt geschriebener Krimnalroman. Handlung spielt in Rom, Paris, London. Ein Handlungsstrang springt zurück ins Mittelalter und trifft auch den Vatikan. Neben einer etwas skurrilen Kommissarin mit ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden, zwei weitere weibliche Protagonistinnen, die durch eine äußerst seltene mittelalterliche Tötungsmethode aufeinandertreffen.

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Inhalt

Am Anfang ein Mord, wie es sich in einer Kriminalgeschichte gehört, eine etwas skurrile Kommissarin, Ereignisse, die sich in Rom, England, Frankreich zutragen. Eine Geschichte, die ins Mittelalter zurückspringt, auf zwei Gleisen verläuft, zwei verdächtige Frauen sowie ein toter Mann, der eines nachts unvermittelt vor einer der beiden Verdächtigen auftaucht. Natürlich lebendig, jedenfalls kurzzeitig. Mordmotive, die ihr Geheimnis nicht preisgeben wollen und der gleichzeitige Tod beider Verdächtigen, die zu allem Übel des Verstehens absolut als die Einzigen für das/die Verbrechen in Frage kommen. Eine verhedderte kriminelle Schnur, die durch emsiges Bemühen zwischendurch teilweise entknotet scheint - nur um im nächsten Augenblick noch verworrener in den Händen zu liegen und am Ende schließlich doch, scheinbar schnurgerade entknotet, vor einem zu liegen scheint.

Vor ihr lagen mindestens siebzig tote Jahre. Der Tod hatte alles gefressen, mit Haut und Haaren, nicht ganz, zurückgeblieben war eine alte graue Hülle.

Die unbeschwerten Jahre einer Kindheit mit dem Vorrecht, in dem herrlichen Anwesen aufzuwachsen – weg, vom Tod verschlungen. Die spannenden Jahre in der Schule und später im Internat. Das abenteuerliche Durcheinander der Pubertät – weg, vom Tod verschlungen.

Die Begegnung mit dem ersten Freund, die pompöse Hochzeit, die anfangs überglücklichen ersten Jahre der Ehe - weg, vom Tod verschlungen. Die späten Jahre der Witwenschaft nach dem Tod des Ehemannes – weg, verschlungen vom Tod, einschließlich der vielen Erinnerungen der Toten an ihren Mann und ihre Tochter M.

Das später Aufflackern der Lebensflamme durch die Bekanntschaft mit einem Boten, die von einem Boten buchstäblich ins Haus getragene Liebe, aufgefressen vom Tod. Alles verschwunden. Bis auf die graue Hülle. Alles grau, angefangen von den Haaren, früher ein ebenholziges schneewittchenhaftes Pechschwarz. Grau die faltige Haut, die Zehennägel, offengelegt durch die leichten Sandalen, grau, gestreiftes dunkles Grau.

Roxannas Lebenserfahrungen reichten mühelos, sich die graue tote Hülle als elegante, beinahe hochgewachsene feine Frau mit leicht gelockten, pechschwarzen Haaren, mit einem eleganten Gang, mit einem aufrecht getragenen Haupt, sich das alles vorzustellen. All dies war die Tote einmal gewesen. Jetzt lag sie als graugewandte, erstarrte kalte Hülle vor ihr auf dem Boden.

Ein gewaltiger schwarzer Schatten schwerte auf der südlichen Seite des prunkvoll majestätischen Gebäudes. Pittoreske Figuren thronten auf marmornen Sockeln des Prachtbaus, ihre vom gleißenden Sonnenlicht durchsetzten0#ä##ä#0 Gesichter verschwanden auf dem wertvollen Erdboden im riesigen Schatten der Kuppel, allenfalls an wenigen Stellen der schwarzen Fläche bildeten sich punktförmige Ausbuchtungen als irdener Ausdruck der zwischen Erde und Himmel schwebenden Figuren. Ihre ausladenden Füße, kaum vom steinernen Gewand verdeckt, waren kunstfertig an den Sockeln der Türme fixiert, eine unsichtbare Macht kettete die Statuen an ihre steinernen Fundamente, ihr Davongleiten in den Himmel zu wehren. Ihre Bedeutsamkeit barg sich prunkvoll, doch zugleich unaufdringlich, in ihrer äußeren Gestalt, die miniaturisierten Bewohner der Stadt gemahnend, jeden Tag ihres Daseins an die Visionen eines himmlischen Reiches zu denken.

Auf einem üppig ausstaffierten Balkon, balustriert mit nackten weiblichen Abbildungen, von fremdartigen Wesen umschlungen, saß der mittelalterliche Patron.

Die Wucht seines Leibes floss übergangslos in die drohende Erhabenheit des Gebäudes, von Zeit zu Zeit unterbrach der hektische Gang eines herbeieilenden Dieners die Ruhe der gefangenen Zeit.

Der Patron hielt ein goldumschweiftes Fernrohr in seinen wulstigen Händen, das er im Winkel der Sonnenstrahlen auf die Erde gerichtet hatte.

In den Prismen des Glases zerteilte sich das Abbild einer nackten Frau, schwirrte durch den dunklen Gang des Fernrohres und verschwand mit süßlichen Duftströmen im Auge des Patrons.

Hinter der nackten Frau war vor Jahren eine ärmliche Hütte aus dem kargen Boden eruptiert, nichts hatte sich an ihr im Laufe der Jahre geändert bis auf die zersetzenden Spuren der Zeit, die zerstörenden Bakterien gleich am Gebäude nagten, es als fauligen Unrat in den unermesslichen Leib der Mutter Erde rückgleiten zu lassen.

Das Auge des Patrons ruhte lange auf dem nackten Frauenkörper. Gewöhnliche Arbeit verrichtete die Frau, unterschiedlich, wie es der Alltag gebot. Bei den hausarbeitlichen Verschaffungen nahm ihr Körper ständig wechselnde Haltungen ein, fortlaufend richteten sich dadurch andere nackte Stellen ihres Leibes in die Höhe, wiederum parallel zu den vom Himmel stürzenden Sonnenstrahlen, diesmal nur in unterschiedliche Richtungen.

Das Läuten der gewaltigen Glocke, in derem Inneren die armselige Hütte genügsam Platz gefunden hätte, ließ den Patron das Fernrohr beiseitelegen. Feine Schweißrinnen hatten sich in seinen Handflächen gebildet, verwechselten das Ende des Fernrohres mit einem stinkenden Abfluss und überzogen das kunstvoll gearbeitete Glas mit einem dünnen, schleimgleichen Film.

Richten Sie das Bettlager, befahl der Patron seinem zur Linken aufgestellten Diener, dazu das Mahl, ich werde es im Bett einnehmen.

Mit neiderfülltem Gesicht eilte der Angesprochene davon, entglitt dem prunkvoll balustrierten luftigen Ort und verschwand in den kühlen Gemächern. Wenige unbeobachtete Augenblicke hatte er selbst sein Auge durch das Fernrohr gleiten lassen, auf denselben Punkt, dasselbe Geschehen gerichtet, denn es wiederholte sich von Tag zu Tag, bereits seit mehreren Wochen.

Ein grauer Umhang, in seiner Fülle das rotgesprenkelte Haar fortschreibend, glitt von den schmalen Schultern des Frauenkörpers und netzte mit seinem Saum den Boden. Zwei funkelnde Augen brachen aus dem dichten Haarkranz ans sonnengeschwängerte Tageslicht und sprangen durch den weitausladenden Saal. Vor dem Bett machten sie Halt. Auf seidenüberzogenen Federn ruhte die massige Gestalt des Patrons, faltengeworfene Haut hielt mühsam die Fülle der Eingeweide zusammen. Neben dem Bett verströmten die kärglichen Reste des aufgezehrten Mahles letzte süßliche Gerüche, seltsam die nackte Gestalt des Patrons mit dem grau umwandeten schmalen Frauenkörper verbindend.

Auf ein Zeichen des Patrons eilten Diener in den Saal und entzogen der weiblichen Haut die Reste der grauen Hülle. Ihre Blicke verrieten das Unvermögen, die Situation mit ausreichend Verständnis zu begreifen. Der Verstand der Frau war wirr, in seiner gewaltigen Bizarrheit nicht im Geringsten der überströmenden Schönheit hinterherstehend.

Freundlich winkte sie der Patron näher. Die Kunstfertigkeit seiner Ärzte durchstreifte in diesem Augenblick seinen Sinn, die mit einer leicht ätzenden Flüssigkeit den fruchtbaren Schlauch der Frau versiegelt hatten. Der Patron stöhnte gleichgültig auf. Schwer lag das Mahl in seinen Gedärmen und begann, der Schwerkraft folgend, nach unten zu wandern. Doppelte Anstrengung brauchte es seinem altgewordenen Leib, in Höhe des Nabels teilte sich der Blutfluss, eine ausgedehnte Hälfte strömte in die prall gefüllten Eingeweide, die andere Hälfte des rotgetränkten Lebenssaftes floss noch ein Stück abwärts.

Eine Stunde später betraten zwei Diener den Saal und trugen die schlafende Frau nach draußen.

Dem Patron ekelte es, wenn der samt röchelnde Frauenleib sich in der Bewusstlosigkeit des Schlafes an ihn schmiegte.

Die Erschöpfte erwachte erst wieder in ihrer Hütte, manchmal rückkehrte ihr schlafversunkener Rückweg über das Zimmer des Dieners, der bei günstiger Gelegenheit mit dem Fernrohr seines Herrn die Hütte nach dem nackten Frauenkörper absuchte. Als die Frau erwachte, sah sie den reich gedeckten Tisch. Unsichtbare Hände, dem Patron unterstellt wie jede sich in der Stadt bewegende Hand, hatten den Tisch gefüllt. Nachdem der Schlaf gewichen, stürzte sich die Frau auf die bunt gewordene Tafel und schlang gierig die ausgebreiteten Köstlichkeiten in sich hinein. Zur selben Zeit, fünfzig Meter höher, dem Himmel näher, ruhte der erschöpfte Patron dem nächsten Tag gegen.

Nehmen wir an, nehmen wir einfach an, Sie leben noch. Liegen nicht auf dem Boden, Ihre Augen nach unten, in die kalte Erde gerichtet. Ihr Blick geradeaus, etwas, sagen wir besser jemanden, verstehen Sie, jemanden müssen doch ihre Blicke begegnet sein. Nehmen wir an, diese Person war wie Sie, ich meine weibliche Grundstruktur. Lassen Sie uns über das Alter sprechen. Nicht Ihr Alter, ich meine, nehmen wir an, diese Person war jünger als Sie. Keine schlechte Vorstellung. Es stellt sich die Frage, wie viel, wie viele Jahre war diese Person jünger. Fassen wir zusammen: eine weibliche Person, jünger als Sie, vielleicht fünf, sagen wir besser sechs, sechs Jahre jünger als Sie. Sie können mir widersprechen, wenn es nicht zutrifft.

Ist Ihnen nicht gut? Der junge Polizist sah die Kommissarin an. Seltsames Wesen, führte Selbstgespräche.

Mir ging es selten besser, erwiderte Roxanna, und Selbstgespräche, in meinem ganzen Leben habe ich kein einziges Gespräch mit mir geführt. Ich wüsste nicht einmal, wie ich mich anreden sollte.

Aber Sie haben sich doch eben unterhalten, unterbrach der junge Beamte, und außer der Toten ist hier niemand.

Ich unterhalte mich immer mit dem Opfer. Kennen Sie einen besseren Zeugen? Ich jedenfalls nicht.

Junges Gemüse von der Polizeischule, murmelte Roxanna in sich hinein. Mit totem Lehrbuchwissen den Tod überlisten.

Tun Sie mir einen Gefallen, sagte Roxanna in einem bestimmenden Ton. Ich unterhalte mich mit anderen am liebsten in gleicher Augenhöhe. Sie verstehen?

Der junge Polizist verstand natürlich nicht. Aber noch bevor er zurückfragen konnte, war sein Kollege vorgeprescht, bückte sich, griff mit beiden Armen unter die Tote und zerrte den langsam erstarrenden Körper in einen Sessel, genau Roxanna gegenüber.

Sie müssen noch viel lernen, junger Mann! Roxanna fuhr den Frischling von der Polizeiakademie an.

Ihr Kollege, sehen Sie, was zehn Jahre Berufserfahrung ausmachen! Sie wandte sich wieder an den Älteren der beiden.

Seien Sie so nett und drücken Sie der Toten ein Glas in die Hand. Wasser reicht. Ich glaube, sie merkt den Unterschied zwischen Wasser und Whisky nicht mehr. Es könnte eine lange Unterhaltung werden. Ein Glas Wasser ist gut gegen ihre trockene Zunge. Whisky, säuselte Roxanna, um gleich darauf lauter zu werden, Whisky, da wir gerade von Alkohol sprechen: War die Tote frühkonserviert?

Sie meinen Alkoholikerin?

Ich meine frühkonserviert, genauso, wie ich es gesagt habe.

Die beiden Polizisten schüttelten den Kopf. In jedem zweiten Zimmer gab es ein Bar. Im Schlafzimmer eine Minibar, wie im Hotel. Die Flaschen waren kaum angebrochen.

Keine Weggefährtin!

Bei diesem Wort biss sich der ältere Polizist auf die Lippen. Zu spät. Es war ihm versehentlich herausgerutscht, er hätte im Boden versinken können.

Roxanna fixierte ihn. Blitzschnell griff sie nach einem Glas, mit glockenreinem Klang zerschellte es vor seinen Füßen.

Verschwinden Sie, fauchte sie den Unvorsichtigen an. Das nächste Glas landet an Ihrem Kopf. Und wissen Sie, mit zwei Toten auf einmal kann selbst ich mich nicht unterhalten.

Beide Polizisten verließen fluchtartig das Wohnzimmer, in dem sich behaglich der Tod ausgebreitet hatte. Nichts von dem, was sie über die Kommissarin gehört hatten, hatte sich bestätigt. Es war ungleich schlimmer als in ihren ungeschminktesten Erwartungen.

Ruhig wie die Hand eines Liebenden, schwebte die Seine durch die Stadt. Dem Traum entrissene melancholische Akkordeonklänge tropften vom Flussufer ins träge Wasser. Einzelne Barkassen, mit Girlanden umwickelt, ließen sich von der schwächlichen Strömung forttragen. Lachende Gespräche durchpflügten die Luft, prallten gegen die Spaziergänger am Ufer und verschwanden durch die geöffneten Ohren in den Köpfen der Menschen.

Hinter der nächsten Flussbiegung zwängte sich die Seine durch weiße Sandstrände. Strandkörbe, gefüllt mit kiloweise ausgezogenem Fleisch, betupften den Strand. Nach dem Sonnenbad lag es als gerötete oder bereits gar gebräunte Körper, an wenigen Stellen notdürftig mit streifenförmigen Stofffetzen umwickelt, als gelte es, die Körper vor dem Auseinanderfallen zu bewahren, in der hellen Sandpanade.

Mindestens einen Meter lang waren Michelles schwarze Haare. Sie hatte damit kunstvoll ihren Kopf geschmückt. Auf der langen aber zierlichen Nase machte sich eine überdimensionierte Sonnenbrille breit. Dahinter zwei blaue Mauritius, die wertvollsten Augen der Stadt. Der übrige Körper war von einem weiten Badekleid verdeckt, an wenigen Stellen brach eine samtene ebenmäßige Sonnenbräune hervor. Feingliedrige Füße steckten zur Hälfte im Sand, wo sie die Kälte des Bodens aufsaugten und in den überhitzten Körper weiterleiteten.

Michelle Denatielle, wenn ich mich nicht irre.

Sagen Sie einfach Michelle. Denatielle, wer hört schon gerne Denatielle.

Oui, oui, Michelle. Darf ich mich zu Ihnen setzen?

Ich kann es ihnen nicht verwehren. Über mehr als den Quadratmeter Boden, auf dem ich liege, kann ich hier nicht verfügen.

Es macht nichts, sagte der Besucher, jedenfalls, dass es hier nur ein Quadratmeter ist. In der Stadt soll Ihnen das Land hektarweise gehören.

Ich habe mich nicht darum gerissen. Aber wenn es niemand haben will. Sehen Sie, Land will besessen werden. Dieses Gerede von freiem Boden. Zeigen Sie mir eine Hand voll Erde auf dieser trostlosen Kugel, die nicht danach schreit, in Besitz genommen zu werden. Weil irgendwann der Nächste kommt. Schon ist der Streit da und das Blut fließt. Sehen Sie, hinterhältig ist dieser Klumpen Erde. Verspricht sich mehreren, nur um irgendwann ihr Blut aufzusaugen.

Philosophie auf der Sorbonne, nehme ich an. Wie lange haben Sie dort studiert?

500 Jahre Mittelalter. Interessant. Der beste Lebensabschnitt eines Menschen. Also auch der Geschichte. Studieren Sie das Mittelalter, wenn Sie etwas über sich und die anderen acht Milliarden zweifüßigen Körper wissen wollen.

Der Fremde schaute auf die Frau hinab. Sie entsprach hundertprozentig dem Bild einer jungen wohlhabenden Frau, die es nicht nötig hatte, zu arbeiten, durch eine wohlgemeinte Erziehung von der Sphäre protestierender Studenten ausgeschlossen, gelegentlich auf nichtssagenden Partys pendelte, auf der Suche nach dem besten Verfahren, einen Tag möglichst schnell hinter sich zu bringen.

Romana Vatikana, sagte der Fremde unvermittelt, wie aus dem Zusammenhang gerissen.

Die junge Frau fuhr hoch. Mit glasigen Augen starrte sie dem Fremden ins Gesicht.

Ich habe Sie mir anders vorgestellt, brodelte sie mit trockenem Mund. Südländischer, italienisch, ganz anders.

Dafür entsprechen Sie völlig meinen Erwartungen. Sehen Sie, es gleicht sich aus. Sie 0 %, ich 100 % erfüllte Erwartungen. Macht für jeden 50 %. Keine schlechte Quote.

Vielleicht, stammelte Michelle. Lassen Sie uns gehen. Mein Appartement ist keine 200 m von hier. Ich habe eine Menge Fragen an Sie.

Der Fremde nickte. Antworten war sein Beruf. Es ließ sich davon gut leben. Nicht genug, um zweihundert Meter vom Seineufer entfernt ein Appartement zu besitzen. Aber immerhin noch ausreichend, anstatt 40 Jahre lang tagaus und tagein hinter einem grauen Fabriktor zu verschwinden.

Beide entglitten dem weißen Strand, ließen die träge röchelnde Seine hinter sich, langsam erstarben die Gespräche auf den Barkassen und die beiden Punkte verschmolzen mit einem Appartement in der fünften Etage der ruhigen Straße, Blick auf die Seine inbegriffen.

Nach dem