Sara Síth - Der Lumpenkönig - Bernicia Schröder - E-Book

Sara Síth - Der Lumpenkönig E-Book

Bernicia Schröder

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Beschreibung

Sara freut sich, dass sie auf dem Síth-Treffen ihre Freunde von der Wächter-Akademie wiedersieht. Danach wollen sie, ihr Bruder und ihr Freund den geheimnisvollen Jonathan besuchen. Jo verspricht, das Geheimnis um seine Herkunft zu lüften. Doch stattdessen gibt er seinen Freunden ein Rätsel auf. Werden die Kinder das Rätsel lösen?

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Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Bernicia

lebt mit ihrer Familie im Land Brandenburg. Im

Alter von 10 Jahren begann sie zu schreiben.

Sie war 2012 Preisträger beim

Schreibwettbewerb

Bücher verändern die Welt.

[email protected]

Inhaltsverzeichnis

Brief

Abreise/Ankunft

Willkommen

Kurzes Zwischenspiel

Frühstück

Schloss

Nebenhandlung

Rätsel

Zwischenspiel

Noch ein Zwischenspiel

Nebenhandlung

Zwischenspiel

Blumen

Nebenhandlung

Zwischenspiel

Kobold

Nebenhandlung

Eine andere Nebenhandlung

Zwischenspiel oder Nebenhandlung

Nebenhandlung

Zwischenspiel

Krankenhaus

Drachenritter

Nachspiel

Brief

Sara Síth rannte in ihrem Zimmer aufgeregt hin und her. Dabei murmelte sie hektisch vor sich hin: „Wo hab ich ihn hingelegt? Wo kann er nur sein?“

Daniel, Saras zwei Jahre jüngerer Bruder, betrat das Zimmer und sah ihr eine Weile belustigt bei ihrer Suche zu, ehe er „Schon fertig mit Packen?“, fragte.

„Nein!“, fuhr Sara ihn schroff an. „Ich finde den Brief nicht mehr. Ich muss ihn hier irgendwo hingelegt haben.“

„Schau doch mal in deiner Jackentasche nach“, schlug Daniel vor.

„Dort kann er gar nicht sein.“

„Schau nach!“, sagte Daniel erneut.

Sara ging hinüber zum Jackenhaken, fuhr mit der Hand in die Tasche und holte den etwas zerknitterten Briefumschlag heraus.

Daniel grinste zufrieden.

„Woher wusstest du, dass er dort ist?“, fragte Sara.

„Ich wusste es nicht“, erwiderte ihr Bruder und grinste noch breiter. „Aber nachdem der Brief hier ankam, hast du ihn dauernd mit dir herumgeschleppt.“

Sara warf ein Kopfkissen nach Daniel und der flüchtete schnell aus dem Zimmer.

Aber eigentlich hatte Daniel Recht. Sie hatte ihn überall mit hingenommen, ihn dauernd gelesen, wieder und wieder. Sie faltete den Zettel auseinander und las den Brief zum eintausendersten Mal:

Liebe Sara,

stand dort,

seit unserem letzten Treffen (und sorry, dass du wegen mir Ärger bekommen hast) bin ich viel herumgekommen. Dabei habe ich einen Großonkel von mir gefunden. Er konnte mir einiges über meine Eltern erzählen und er wusste, welcher Art ich angehöre. (So ganz kann ich damit zwar immer noch nichts anfangen, aber immerhin bin ich kein Fischkopf.) Ich will dir noch nicht mehr verraten, aber du kannst mich ja einfach besuchen kommen! Ich weiß nicht, ob du mit deiner Familie in den Sommerferien wegfährst, aber du kannst jederzeit (auch ohne Vorwarnung) bei mir aufkreuzen.

Hier wohne ich jetzt: Sea Street 1, Fordox (England) (das wirst du ganz einfach finden, halt einfach nur Ausschau nach einem alleinstehenden Haus).

Genau dorthin würde Sara bald fahren.

Viele Grüße von mir und Udo

Dein Jo

PS: Bring auch ruhig deinen Bruder und den Fischkopf mit.

„Was liest du da?“, fragte eine Stimme hinter Sara. Sie fuhr herum und erblickte den „Fischkopf“, wie Jonathan ihn nannte: ihren Freund Tobias.

„Jonathans Brief“, antwortete Sara. „Du hast dir die Adresse aufgeschrieben?“

Tobias nickte. „Ich werde nachkommen, sobald ich aus dem Urlaub mit Dirk zurück bin.“

„Gut. Du weißt ja, dass ich die Woche vorher auch noch mit meiner Familie bei dem Treffen der Síth bin.“

Eine Weile standen sie beide nur unschlüssig da, dann wandte sich Sara wieder ihrem Koffer zu. „Ich muss noch fertig packen.“

„Ich muss auch wieder nach Hause. Wir fahren bald los.“ Tobias zögerte, dann wandte er sich zum Gehen. „Viel Spaß.“

„Dir auch. Wir sehen uns dann bei Jonathan“, rief Sara ihm hinterher, aber sie war sich nicht sicher, ob er sie noch gehört hatte.

Seit Sara von der Wächter-Akademie zurückgekehrt war, hatten sie sich natürlich schon mehrmals wiedergesehen, doch es gelang ihnen nicht mehr, ein richtiges Gespräch zu führen. Jede Unterhaltung verlief mit dem gleichen Small-Talk-Geplänkel. Sara hatte gedacht, dass nach ihrer Versöhnung wieder alles so gut sein könnte wie vor ihrem sinnlosen Streit, aber im Augenblick schien das unmöglich.

„Du bist ja immer noch nicht fertig!“, rief Daniel, als er Sara gedankenversunken vor ihrem Koffer stehend vorfand. „Vater wollte schon längst los.“

Abreise/Ankunft

Sara legte Jos Brief ganz oben in den Koffer, dann folgte sie Daniel die knarzende Treppe hinunter ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern und ihre achtjährige Schwester Fajé warteten.

„Bist du bereit?“, fragte Herr Síth.

Sara nickte.

Sie war die Einzige in der Familie, die die Wächter-Akademie besucht hatte und erlernt hatte, wie Teleportieren funktionierte, deswegen sollte sie die anderen damit auf dem schnellsten und kürzesten Weg zum Treffen der Síth bringen.

„Ihr müsst euch alle an den Händen anfassen“, erklärte Sara. „Um den Rest kümmere ich mich.“

Sara dachte fest an den Ort, den ihr Vater ihr beschrieben hatte, dann wirbelten sie durch die Luft und landeten kurz darauf auf einer weitgestreckten Wiese, die nahe am Rande eines Waldes lag. Die gesamte Wiese war mit den unterschiedlichsten Zelten zugestellt. Von kleinen Einmannzelten bis zu richtigen Festzelten, in die bestimmt mehr als zehn Leute passten. Ganz im Zentrum der Wiese stand aber das größte Festzelt, das Sara je gesehen hatte, und in dem sicher 500 Leute Platz fanden. Und überall waren Menschen, oder wohl eher Síth.

Bevor sie sich genauer zwischen den Zeltreihen umsehen konnten, kam ein kleiner Mann zu ihnen gelaufen. „Und ihr seid …?“, fragte er und sah sie alle nacheinander eingehend an.

„Steven heiße ich“, stellte sich Herr Síth mit seinem Vornamen vor, weil vermutlich nahezu jeder auf diesem Platz den Nachnamen Síth trug.

Der Mann klappte ein kleines Notizbüchlein auf und blätterte es hektisch durch.

„Hier steht nichts von einem Steven“, sagte er schließlich.

Herr und Frau Síth sahen sich ratlos an. Das Treffen der Síth fand hier jedes Jahr um diese Zeit statt, doch bisher waren sie nie hingegangen, weil sie keine reinen Síth waren und beschlossen hatten, sich, soweit es ging, von der magischen Welt abzukapseln. Doch nachdem Sara die Akademie besucht hatte und eine Wächterin geworden war, hatten sie beschlossen, doch einmal diesem Fest beizuwohnen. Dabei fiel Sara etwas ein.

„Sehen Sie bitte nach, ob Nereida drin steht“, sagte sie. „Das ist mein Name.“

Der kleine Mann musterte Sara noch einmal genau, dann blätterte er erneut durch das Notizbuch.

„Mmmh … Ja, hier ist es. Nereida, fünf Personen, ihr habt Platz 158. Haltet euch einfach immer nur links, dann könnt ihr es nicht verfehlen.“

Der Mann eilte wieder davon, denn eine neue Gruppe Síth war soeben wie aus dem Nichts aufgetaucht.

Sara und ihre Familie gingen nach links durch die Zeltreihen. Überall waren kleine Tafeln mit Zahlen drauf in den Boden vor den Zelten gesteckt. Manchmal stand auch nur eine Tafel und das Zelt fehlte noch. Gerade, als sie an Nummer 94 vorbeikamen, rief eine Stimme: „Sara! Hey, Sara, hier drüben!“

Sara drehte sich um und entdeckte Lucienne in einem der Zelteingänge.

„Hi, Lucienne!“, begrüßte Sara sie. „Sind die anderen von der Akademie auch schon da?“

„Ned hab ich schon gesehen, und Gerlis. Und ich glaube, die Lehrer sind auch alle hier.“

Sara verabschiedete sich wieder und machte sich weiter auf die Suche nach ihrem Zeltplatz. Schließlich kamen sie bei Nummer 158 an, einem der wenigen noch freien Plätze. Herr Síth packte das Zelt aus und Sara und Daniel halfen ihm, es aufzubauen.

Als sie fertig waren, wollte Sara sich im Zeltlager umsehen gehen und Daniel kam auch mit. Schon nach wenigen Schritten blieben sie wieder stehen, denn Sara hatte vor einem Zelt zwei Rotschöpfe erkannt: Gwen und Fynn. Gwen blickte wie immer sehr ernst in die Gegend, aber Fynn lächelte sie freundlich an. Er schien in den letzten zwei Monaten, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten, um einiges gewachsen zu sein, denn jetzt überragte er seine Zwillingsschwester um mindestens fünf Zentimeter.

„Ist das dein Bruder?“, fragte Fynn und nickte Daniel zu.

„Wie bist du nur darauf gekommen?“, fragte Sara ironisch, denn die geschwisterliche Ähnlichkeit war wirklich nicht zu übersehen.

„Ned war vorhin auch hier“, erzählte Gwen. „Und Loy kam auch schon vorbei. Er wollte zum Rat, die sind ganz in der Mitte, neben dem Festzelt.“

Sara und Daniel gingen weiter. Auch Gerlis begegneten sie, aber Sara sah demonstrativ in eine andere Richtung. Vermutlich war Gerlis sowieso der Ansicht, dass Saras Familie nichts auf einem Treffen der Síth zu suchen hatte.

Nach einer Weile kehrten sie zu ihrem eigenen Zelt zurück und dort fanden sie Herrn Síth vor, der sich mit einem seltsamen Mann unterhielt. Er hatte dicke, dunkle Locken, die ihm bis auf die Schultern herabfielen, und sein Gesicht war unrasiert. Gekleidet war er, trotz der sommerlichen Hitze, in einen bodenlangen schwarzen Ledermantel. Aber das Ungewöhnlichste an ihm war die schwarze Augenklappe, die sein rechtes Auge verdeckte. Alles in allem wirkte er tatsächlich ein wenig wie ein Pirat.