Sarahs wilde Küche - Sarah Maria Klamm - E-Book

Sarahs wilde Küche E-Book

Sarah Maria Klamm

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Beschreibung

Einfach den Korb schnappen, raus an die frische Luft, leuchtende Beeren und saftige Kräuter sammeln und dann daraus ein leckeres Abendessen, einen überraschenden Cocktail oder den Lieblingstee zubereiten: Wildes Essen macht richtig Spaß. Sarah Maria Klamm hat für dieses Buch die besten Rezepte ihres beliebten Instagram-Accounts @erdretter mit wilden Kräutern, Früchten und Wurzeln zusammengestellt und entführt uns in eine leckere Welt direkt vor der eigenen Haustür. In einem ausführlichen Basisteil erklärt sie außerdem, wo man gut sammeln kann, was am Wegesrand essbar ist, welche Ausstattung beim Sammeln und Haltbarmachen hilft, und verrät ihre besten Tipps und Tricks. Über 90 Rezepte rund ums Jahr: Egal, was du von Januar bis Dezember vor deiner Haustür Essbares findest, Sarah hat ein passendes Rezept dafür – von deftiger Brennnesselsuppe bis Lindenblütentee, von Efeuwaschmittel bis Rosencocktail. Nie wieder Pflanzen verwechseln: Die ausführlichen Pflanzenporträts mit Bildern zeigen dir, was es wo zu entdecken gibt, und helfen bei Verwechslungsgefahr. Haltbar machen wie ein Profi: Hier findest du alle Basics und Anleitungen zum Einkochen, Trocknen, In-Öl-Einlegen, In-Essig-oder-Likör-Verwandeln und Blanchieren.

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Sarah Maria Klamm
Meine besten Rezeptemit selbst gesammelten Kräutern,Früchten und Wurzeln
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.dnb.de abrufbar.
© 2024, oekom verlag Münchenoekom – Gesellschaft für ökologische Kommunikation mbH, Goethestraße 28, 80336 München
Umschlaggestaltung: Bernadett Linseisen (schere.style.papier); Laura Denke, oekomUmschlagabbildungen: Luisa Thiele – Luisas Portraits (Cover)
Lektorat: Annerose SieckInnenlayout & Satz: Ines SwobodaKorrektorat: Elena Bruns
E-Book: SEUME Publishing Services GmbH, Erfurt
Alle Rechte vorbehaltenISBN 978-3-98726-307-1
Disclaimer/Haftungsausschluss
Die Rezepte und Informationen in diesem Buch sind mit allergrößter Sorgfalt ausgewählt und erstellt worden, erheben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Die Autorin weist ausdrücklich darauf hin, dass dieses Buch keine Kräuter- oder Wildpflanzenausbildung ersetzt und die Verantwortung beim Sammeln, Zubereiten und Verzehren beim Nutzer selbst liegt. Sollte es doch zu einer Verwechslung gekommen sein, in deren Folge allergische Reaktionen oder Gifterscheinungen auftreten, muss unverzüglich ein Arzt aufgesucht oder die Rettung informiert werden.
Notrufnummer: 112

INHALT

VORWORT
TIPPS UND TRICKS
Die richtige Sammelstelle
Das richtige Sammeln
Das richtige Trocknen
Parasiten wie der Fuchsbandwurm
Vorbereiten und Blanchieren
Sterilisieren von Gläsern
PFLANZEN ERKENNEN
Apfel
Bärlauch
Beifuß (Gemeiner Beifuß)
Birne
Borretsch (Gurkenkraut)
Breitwegerich (Großer Wegerich)
Brennnessel (Große Brennnessel)
Brombeere
Drüsiges Springkraut
Eberesche (Vogelbeere)
Efeu (Gemeiner Efeu)
Ehrenpreis (Echter Ehrenpreis)
Feige (Echte Feige)
Felsenbirne
Fichte (Gewöhnliche Fichte)
Gänseblümchen
Gemeiner Schwefelporling (Hähnchenpilz)
Giersch (Geißfuß, Dreiblatt)
Gundermann (Gundelrebe)
Hagebutte (Wildrose)
Himbeere
Kamille (Echte Kamille)
Kerbel (Wiesenkerbel)
Kletten-Labkraut (Klebkraut)
Knoblauchsrauke
Kornelkirsche
Linde
Löwenzahn
Mädesüß
Malve (Wilde)
Meerrettich
Nachtkerze
Pflaume (Zwetschge)
Pimpinelle (Kleiner Wiesenknopf)
Rosskastanie
Sauerampfer
Sauerkirsche
Sauerklee
Schafgarbe
Schlehe (Schwarzdorn)
Schwarzer Holunder (Fliederbeere, Holler)
Spitzwegerich
Stachelbeere (Wilde)
Tanne
Vogelkirsche (Süßkirsche)
Vogelmiere
Walderdbeere
Wasserminze
Wegwarte
Weißdorn
Weißer Gänsefuß
Wilder Hopfen
REZEPTE RUND UMS JAHR
Januar
Februar
März
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
ÜBER DIE AUTORIN
REGISTER
BILDNACHWEIS

VORWORT

Kostenloses Naschen wie im Paradies – das ist eines der schönsten Mottos, die es für mich gibt. Es spart nicht nur eine Menge Geld, sondern verbindet uns auch neu mit unserer Natur und unserer Umwelt. Außerdem haben uns Krisen, steigende Preise und Inflation innerhalb weniger Monate gezeigt, wie vulnerabel unser westliches Leben mit seinen Standards sein kann. Das Interesse an Alternativen wächst stetig und wirft Fragen auf, wie wir die Natur wieder mehr in unser Leben integrieren und von ihr profitieren können.
Bevor wir uns zusammen auf die Reise begeben und wilde Sträucher, bunte Beeren und leckere Früchte entdecken, möchte ich dich bitten, die nächsten Zeilen sehr aufmerksam zu lesen. Es geht dabei vor allem um deine Sicherheit und den richtigen Umgang mit der Natur.
Wälder, Parks und Wegesränder sind voller verborgener, essbarer Schätze. Viele davon sind nicht nur sehr schmackhaft, sondern auch gesund. Dennoch gibt es auch giftige Partner. Manche davon sind nur unverträglich, andere können aber auch tödlich giftig sein.
Mein Buch richtet sich an alle Menschen, auch an Neuankömmlinge in der Wildkräuter- und Pflanzenszene. Ich habe mit einem integrierten kleinen Nachschlagewerk und Bildern aus der Natur versucht, dir einen so guten Einblick in die einzelnen Pflanzen zu geben, dass du eigenständig Sammeln gehen kannst. Dabei geht es vor allem darum, einen ersten Einblick von den verwendeten Pflanzen zu bekommen. Es handelt sich nicht um ein Pflanzenbestimmungsbuch. Zusätzlich habe ich dir Verwechslungsgefahren aufgelistet, die du kennen solltest, bevor du die essbaren Pflanzen sammelst. So umgehst du die Gefahr, etwas mitzunehmen, das dir nicht guttut und dir schaden kann.
Trotz allem liegt die Verantwortung bei dir selbst. Wenn du dir nicht zu 100 Prozent sicher bist, dass es sich um eine essbare Pflanze handelt, dann lass sie unbedingt stehen! Auch wenn es in diesem Moment sehr schade ist – deine Sicherheit geht vor.
Und noch ein weiterer Hinweis: In diesem Buch verwende ich nur für den Lesefluss das generische Maskulinum. Es richtet sich aber an alle Geschlechter und Individuen.

TIPPS UNDTRICKS

Die richtige Sammelstelle

Um es sehr kurz zu halten: Generell kannst du überall sammeln, wo es dir beliebt, außer es ist rechtlich nicht vorgesehen oder sogar verboten. Beispielsweise darfst du keine Obststreuwiese plündern, nur weil diese nicht umzäunt ist. Genauso darfst du nichts von einem bewirtschafteten Acker ohne Erlaubnis entnehmen oder in Naturschutzgebieten sammeln gehen.
Es gibt darüber hinaus noch einige Stellen, bei denen es vom Gesetz her zwar erlaubt ist, für die ich aber auf keinen Fall eine Empfehlung aussprechen kann. Damit meine ich zum Beispiel Straßenränder, Hundewege oder Flächen direkt neben einem landwirtschaftlich betriebenen Feld. An Straßenrändern sammeln sich viele Schadstoffe aus dem Verkehr, die die Pflanzen kontaminieren können. Hundewege sind oft verschmutzt. Da auch Hunde Keime und Parasiten übertragen können, sammle ich generell nie an diesen Orten.
Jetzt könnte man denken, dass gerade an landwirtschaftlichen Flächen das Sammeln doch in Ordnung sein sollte, da wir genau von dort auch unser Essen beziehen. Leider ist das nicht so. Viele Äcker werden mehrfach im Jahr mit Chemikalien behandelt, die dann auch in unsere Wildpflanzen übergehen können.
Am besten eignen sich Wälder, Wegesränder, an denen kein wirtschaftlicher Betrieb liegt, und Parks. Das meiste Sammelgut von mir stammt aus den tiefer gelegenen Stellen im Wald.

Das richtige Sammeln

Sammeln und Ernten bedeutet viel mehr, als nur einen Teil der Pflanze zu entnehmen. Reife Früchte und Samen sind von der Pflanze oftmals zum Verzehr durch Wildtiere vorgesehen. So verbreiten sie sich und sichern das Überdauern ihrer Art. Da allerdings in manchen Gebieten die Natur bereits durch übermäßige Bewirtschaftung etc. schon Schaden genommen hat, ist es immens wichtig, behutsam mit ihr umzugehen.
Entnimm deshalb niemals alles von einer Pflanze oder von einem Ort. Lasse immer genügend Samen, Blätter und Früchte an den Pflanzen zurück, damit sich Tiere und Insekten noch bedienen und die Pflanzen im nächsten Jahr wieder austreiben können.
Auch beim Wurzelgraben gilt dasselbe. Wenn du eine Pflanze mit Wurzel ausgraben möchtest, dann mach dies nur an Stellen, an denen dieselbe Pflanze öfter vertreten ist und entnimm nicht alle Pflanzen dieser Art. Sollte an deiner Sammelstelle nur eine Pflanze stehen, lasse sie bitte zurück und suche dir einen anderen Platz aus.
Wichtig
Es gilt die »Hand-Regel«! Ein Handstrauß an Kräutern, Blüten etc. zum eigenen Gebrauch darf in den meisten Bundesländern ohne Probleme gesammelt werden. Dies gilt jedoch nicht in Naturschutzgebieten! Hier ist es generell verboten zu sammeln. Falls du dir unsicher bist, ob du in deiner Umgebung sammeln darfst, kannst du bei der zuständigen Gemeinde nachfragen.

Das richtige Trocknen

Das richtige Trocknen der gefunden Schätze ist genauso wichtig wie das korrekte Sammeln. Je nachdem, was du gesammelt hast, empfehle ich dir vor dem Trocknen das Waschen und Reinigen der Kostbarkeiten. Generell eignen sich Blätter und Beeren sehr gut zum Waschen. Du kannst sie entweder in einer Schüssel mit kaltem Wasser und ein wenig Natron waschen oder unter fließend kaltem Wasser. Eine Salatschleuder oder ein Sieb eignen sich hervorragend, um das überschüssige Wasser nach dem Waschen wieder loszuwerden.
Falls du Blüten gesammelt hast, empfehle ich das Waschen nicht. In den Blüten befindet sich leckerer Blütenstaub, der sonst weggewaschen wird. Hier empfiehlt es sich, die Blüten nicht direkt vom Boden, sondern mindestens ab Kniehöhe zu sammeln, um Verschmutzungen zu vermeiden.
Für das Trocknen an sich benötigst du nicht viel. Zwar gibt es tolle Hilfsmittel wie Dörrautomaten oder Trocknungsgitter, dies ist aber nicht zwingend erforderlich. Wichtig ist nur, dass das Trocknungsgut gut ausgebreitet ist und viel Luft bekommt. Zum Beispiel eignet sich ein Backblech oder ein Auskühlgitter für die Trocknung. Dieses stellst du dann zusammen mit deinen gesammelten Schätzen in einen trockenen Keller oder eine kühle Kammer. Falls beides nicht vorhanden ist, dann stelle dein Blech an einen Ort in deinem Zuhause, an dem es einigermaßen kühl, trocken und dunkel ist. Lege kein Tuch auf das Trockengut, damit die Feuchtigkeit auch gut entweichen kann. Der Trocknungsvorgang dauert je nach Produkt 1 bis 4 Wochen.
Wenn sich deine Kräuter, Früchte oder Blätter gut zerkrümeln lassen, ist die Trocknungszeit vorbei und du kannst alles in dunkle, verschließbare Gläschen füllen. Falls du keine dunklen Gläschen hast, dann kannst du auch durchsichtige verwenden. Diese müssen dann allerdings im Schrank aufbewahrt werden, da das Sonnenlicht die Inhaltstoffe zersetzen kann und Kräuter und Co. an Farbe und Geschmack verlieren können.

Parasiten wie der Fuchsbandwurm

Ein häufiges Anliegen, das viele Menschen äußern, ist die Sorge vor dem Fuchsbandwurm und der potenziellen Gefahr, Wildpflanzen aus dem Wald zu verzehren. Diese Besorgnis ist berechtigt und sollte keinesfalls leichtfertig ignoriert werden. Deshalb ist es von großer Wichtigkeit, sowohl das Waschen der gesammelten Pflanzen als auch die Auswahl geeigneter Sammelstellen zu beachten. Wenn es um Pflanzen geht, die unter Kniehöhe wachsen, empfehle ich dringend, sie vor dem Verzehr gründlich unter fließend kaltem Wasser zu reinigen oder zu kochen.
Dieser Ratschlag gilt nicht nur für Produkte, die aus dem Wald, von Wegesrändern und Wiesen stammen, sondern auch für gekaufte Produkte auf dem Markt. Manchmal verwenden Bauern Gülle zur Düngung ihrer Felder, und hier könnten sich ebenfalls Parasiten, Keime und andere unerwünschte Stoffe ansammeln. Daher ist es generell ratsam, unsere Nahrungsmittel vor dem Verzehr zu kochen oder zu waschen, um potenzielle Gesundheitsrisiken zu minimieren.
Letztendlich liegt es jedoch in der Verantwortung eines jeden Einzelnen, wie er mit diesem Thema umgeht und welche Vorsichtsmaßnahmen er ergreift. Es ist wichtig, sich über die potenziellen Risiken und geeigneten Maßnahmen zu informieren, um das Sammeln und Zubereiten von Wildpflanzen sicher und bedenkenlos genießen zu können.

Vorbereiten und Blanchieren

Blanchieren, auch Überbrühen oder Brühen, ist ein Vorbereitungsverfahren. Dabei handelt es sich um einen kurzen Garvorgang, der vor allem die Farbe und die Vitamine von Lebensmitteln erhalten soll. Zusätzlich wird die Haltbarkeit durch das Abtöten von Keimen und Inaktivieren von Enzymen verlängert.
Utensilien
Großer Topf
Löffel oder Kelle
Schüssel
Vorgehen
1Stelle einen Topf mit leicht gesalzenem Wasser auf den Herd und bringe es zum Kochen.
2Sobald das Wasser kocht, werden die Lebensmittel zum Blanchieren für 1 bis 2 Minuten in den Topf gegeben.
3Schöpfe die Lebensmittel aus dem Topf ab und gib sie sofort in eine Schüssel mit Eiswasser. Dies stoppt den weiteren Garvorgang.
4Deine blanchierten Lebensmittel sind nun bereit, weiterverarbeitet zu werden.
Das Blanchieren eignet sich auch hervorragend zum Haltbarmachen von Nahrungsmitteln. Möchtest du beispielsweise gesammelte Blätter einfrieren, empfehle ich dir, sie vorab wie oben beschrieben zu behandeln.

Sterilisieren von Gläsern

Für das Einmachen von Gemüse, Kräutern und Wurzeln werden Einmachgläser benötigt. Das können auch alte Marmeladengläser oder Gurkengläser sein. Wichtig ist, dass sie dicht verschließbar sind und am Deckel nicht rosten. Die Gläser müssen vor der Verwendung unbedingt ausgekocht werden.
Utensilien
Großer Topf
Zange
Marmeladengläser
Sauberes Küchentuch
Vorgehen
1 Fülle einen großen Topf mit Wasser und lege die Gläser und die abgeschraubten Deckel hinein.
2 Deckel und Gläser müssen komplett mit Wasser bedeckt sein. Sie müssen mindestens 10 Minuten lang ausgekocht werden, damit sich hier keine Bakterien oder Pilze mehr befinden, die später zum Verderben der Lebensmittel führen könnten.
3 Hänge auch die Zange mit in den Topf hinein, damit sie gleichzeitig abgekocht wird.
4 Nimm die noch heißen Gläser mit der Zange nach 10 Minuten heraus und stelle sie auf ein sauberes Küchentuch. Die Öffnung der Gläser befindet sich oben und sollte nicht mehr berührt werden.
5 Nimm auch die Deckel heraus und lege sie ebenfalls so, dass ihre Innenseite nach oben gerichtet ist und zu keinem Gegenstand Kontakt hat.
6 Du kannst die Gläser jetzt verwenden.

APFEL

Standort   Als kultivierte Obstpflanze oder als verwilderte Variante auf lockeren Böden. Weltweit verbreitet.
Erkennungsmerkmale   Ein Apfelbaum hat eine Wuchshöhe von etwa 6 bis 10 m und eine meist rundlich ausgeprägte Baumkrone. Er gehört zu den Flachwurzlern, sodass seine Wurzeln nah an der Erdoberfläche in die Breite wachsen. Seine Blätter sitzen nacheinander (wechselständig) am Stängel und haben eine ovale Form mit zugesägten Blatträndern. Der Apfelbaum blüht in Mitteleuropa im Mai und weist etwa 5 cm große, weiß-rosa Blüten und einen gelben Blütenstempel auf. Die Apfelfrüchte können grün, gelb und rötlich sein und reifen nach der Ernte weiter.
Verwechslungsgefahr   Holzapfel (Europäischer Wildapfel), oft verdornte Triebe
Wissenswertes   Ursprünglich stammt der Apfel aus Südwestasien. Verschiedenste Kulturformen gab es allerdings bereits in der Antike und man vermutet, dass es mittlerweile über 20.000 Sorten gibt. Die Blüte gehört zu den einheimischen Bienenblüten, und seine Früchte lassen sich wunderbar zu Mus, Saft, Most und Wein verarbeiten. Da er einen recht hohen Pektingehalt besitzt, lässt er sich zum Eindicken von Speisen sehr gut verwenden.

BÄRLAUCH

Standort   Schattig, feucht, unter Laubbäumen oder unter Hecken zu finden.
Erkennungsmerkmale   Bärlauch wächst meist nur mit einem Stiel aus dem Boden. Der Stiel ist dabei etwas länger und bildet dann ein einziges Blatt aus. Der Bärlauch bildet Blätter und Blütenstände, die eine Höhe von 20 bis 50 cm erreichen.
Jedes Pflänzchen bildet eine weiße Blüte. Die Blätter fühlen sich etwas dünner an, man kann sie leicht zerknicken und wenn man sie etwas zwischen den Fingern reibt, duftet es herrlich nach Knoblauch. Der Knoblauchgeruch sollte allerdings nie als alleiniges Erkennungsmerkmal dienen, da man sich schnell täuschen kann, wenn die Finger vom Testen anderer Pflanzen bereits nach Knoblauch riechen.
Verwechslungsgefahr   Maiglöckchen (giftig!), Herbstzeitlose (giftig!), Aronstab (giftig!)
Wissenswertes   Das Maiglöckchen bildet eine glockenartige weiße Blüte aus und besitzt im Gegensatz zum Bärlauch pro Pflanze zwei dicke Blätter.
Die Herbstzeitlose wächst in einer Rosettenanordnung von spitzen Blättern. Der Aronstab mogelt sich gerne zwischen den Bärlauch. Im direkten Vergleich erkennt man gut, dass seine Blätter am Blattgrund etwas pfeilartig aussehen. Außerdem laufen die Blätter des Aronstabs etwas spitzer zu. Inmitten eines Bärlauchfeldes kann es allerdings schnell passieren, dass ein paar Blätter dazwischen sind.

BEIFUSS (Gemeiner Beifuß)

Standort   Deutschlandweit auf nährstoffreichen, etwas feuchteren Böden wie z. B. an Wegen, Auen und Ufern.
Erkennungsmerkmale   Der Gemeine Beifuß gehört zu den Stauden, wächst als aufrechter Stängel und erreicht eine Wuchshöhe von etwa 60 bis 250 cm. Er findet sich in Deutschland vor allem in der Zeit von Juli bis November. Seine Blüten wachsen als dichte Rispen mit aufrechten weißlich bis gelblich-braunen Blütenkörbchen. Die Blätter sind fiederspaltig mit einer grünen Blattoberseite und einer weißfilzigen Unterseite.
Verwechslungsgefahr   Blauer Eisenhut (giftig!) – die Unterseite ist nicht weißfilzig, Beifußblättriges Traubenkraut
Wissenswertes   Die Beifußpollen lösen häufig Heuschnupfen aus. Das Kraut selbst kann als Gewürz verwendet werden. Früher wurde es vor allem als Frauenheilkraut verwendet.
Der wissenschaftliche Name Artemisia lässt sich von »Artemis«, der griechischen Jagdgöttin und Beschützerin der Frauen, ableiten.

BIRNE

Standort   Als Kulturpflanze oder verwildert. Bevorzugt lehm- und basenreiche Böden.
Erkennungsmerkmale   Birnenbäume können eine Wuchshöhe von bis zu 20 m erreichen. Die Laubblätter der Birne sind wechselständig angeordnet, eiförmig und haben eingesägte/gekerbte Blattränder. Die Birne gehört zu den Tiefwurzlern. Die Blüten sind etwa 3 cm groß, reinweiß mit dunklen Staubgefäßen und erscheinen in Mitteleuropa im April bis Mai. Die Früchte sind flaschenförmig bis rund und haben eine gelbgrüne bis orangerote Farbe.
Verwechslungsgefahr   Wildbirne (kleinere Früchte und meist verdornte Triebe)
Wissenswertes   Die Birne gehört wie der Apfel zu den Rosengewächsen. Sie wird mittlerweile weltweit angebaut und hat ihre Saison von August bis November. Geschmacklich ist sie süß und enthält viele Ballaststoffe und Vitamine sowie einen recht hohen Anteil an Kalium.
Aus Birnen wird gerne Saft, Most und Wein hergestellt, und durch ihre Süße machen sie sich sehr gut in Konfitüren und Desserts.

BORRETSCH (Gurkenkraut)

Standort   Bevorzugt kalkhaltige, nährstoffreiche Böden und lässt sich verwildert z. B. in Weinbergen finden.
Erkennungsmerkmale   Der Borretsch erreicht eine Höhe von 60 bis 90 cm und blüht von Mai bis September. Er trägt große oval-runde Blätter, welche unten rosettig und oben wechselständig angeordnet sind. Nicht nur seine Blätter, sondern auch der hohle Stängel und die Blüten des Borretschs sind rauhaarig. Seine Blüten sind leicht nickend, sternenförmig und zu Beginn rosafarbig, später leuchtend blau.
Verwechslungsgefahr   Als Jungpflanze ohne Blüten mit dem Fingerhut (giftig!)
Wissenswertes   Borretsch stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und ist mittlerweile ein sehr geschätztes Kraut in der Küche und für Bienenweiden. Als Gewürzkraut findet es häufig Verwendung in Salaten, Suppen und Soßen.

BREITWEGERICH (Großer Wegerich)

Standort   Der Breitwegerich hat europäischen Ursprung und ist heutzutage weltweit anzutreffen. Durch seine Widerstandsfähigkeit gedeiht er nicht nur auf Wiesen und Äckern, sondern auch auf verdichteten Böden wie z. B. an Wegen, Straßen und Plätzen.
Erkennungsmerkmale   Der Breitwegerich bildet niedrige Blattrosetten von 10 bis 30 cm Höhe. Seine ovalen, breiten Blätter sind für seinen Namen verantwortlich und ermöglichen es, ihn von anderen Wegericharten zu unterscheiden. Die Laubblätter des Breitwegerichs haben einen glatten Rand und sind rosettenförmig angeordnet. Von April bis August erscheinen an seinem ährigen Blütenstand eher unscheinbare, gelb-braune Blüten. Im Anschluss lassen sich seine Samen bis in den Oktober ernten.
Verwechslungsgefahr   Andere Wegericharten (ungiftig)
Wissenswertes   Zerkaut und zerrieben wirken seine Blätter hervorragend gegen Insektenstiche, da sein Saft entzündungshemmend wirkt und die Wundheilung anregt, ähnlich wie der Spitzwegerich.

BRENNNESSEL (Große Brennnessel)

Standort   Auf stickstoffreichen Böden, meist an Wegen, Flussufern, im Saumbereich von Wäldern und in Gärten.
Erkennungsmerkmale   Die Große Brennnessel ist mehrjährig und ein sehr bekannter Weggefährte in Europa. Sie wird bis zu 150 cm groß (vereinzelt bis zu 300 cm) und hat einen aufrechten Blütenstand mit verzweigten oder unverzweigten Stängeln. Die Brennnessel bildet sich meist aus einem Sprossachsensystem im Boden und kommt daher überwiegend in Gruppen vor, sogenannten Horsten. Stängel und Blätter der Brennnessel sind mit Brennhaaren bestückt, welche bei Berührung einen Juckreiz auslösen können. Ihre Blätter sind außerdem auffällig gesägt und gegenständig, also gegenüberliegend, entlang des Stängels angeordnet. Die grünen Blüten wachsen rispenförmig von der Blattachse ausgehend. Die Samen der weiblichen Brennnessel hängen in dicken Büscheln nach unten, die der männlichen Brennnessel stehen leicht nach oben. Dabei sind die weiblichen Samen deutlich reicher an Nährstoffen und Proteinen als die männlichen. Die Samen sind grünlich und eiförmig und können ebenso wie die Blätter verzehrt werden. Wenn sie reifen, werden die Samen bräunlich.
Verwechslungsgefahr   Mit anderen Brennnesselgewächsen oder der Taubnessel (ungiftig)
Wissenswertes   Die Brennnessel wurde bereits im Mittelalter als Heilpflanze verwendet. Sie soll die Bildung von roten Blutkörperchen verbessern und gilt als harntreibend.
Brennnessel richtig ernten   Um sich vor den Brennhaaren der Brennnessel zu schützen, trage am besten Gartenhandschuhe und verwende ein scharfes Messer oder eine Schere. Man kann die Blätter aber auch mit der Hand pflücken, indem man sie von unten nach oben vom Stängel abstreift. Sie können dann direkt in den Korb gelegt oder vorsichtshalber in ein Tuch gewickelt werden. Brennnesseln, die an Straßen oder Äckern wachsen, sollten aufgrund von verwendeten Düngemitteln und den Abgasen der Autos lieber stehen gelassen werden.

BROMBEERE

Standort   In Europa häufig an Wegen und Waldrändern, in Gärten und Hecken.
Erkennungsmerkmale   Der Brombeerbusch kann eine Wuchshöhe von bis zu 3 m erreichen. Er erscheint als stacheliger Strauch mit vielen Verzweigungen und dunkelgrünen, gefiederten Blättern, welche im Herbst am Strauch bleiben. Die Blüten sind weiß oder rosa und bestehen aus fünf Blättern. Die Früchte gehören zu den Sammelsteinfrüchten, können von Juli bis Oktober gepflückt werden und zeichnen sich durch ihre schwarzblaue Farbe aus.
Verwechslungsgefahr   Kratzbeere (Unterart der Brombeere und essbar). Sie schmeckt wie eine verwässerte Brombeere. Ihr Äußeres ist im Gegensatz zur Brombeere eher matt und zerfällt sehr leicht (ungiftig).
Wissenswertes   Essbar sind nicht nur die süßen Früchte, sondern auch die Blätter. Am besten schmecken diese, wenn sie noch jung und frisch sind. Neben der Verwendung als Küchen- oder Heilpflanze wird die Brombeere auch als Färbemittel geschätzt.

DRÜSIGES SPRINGKRAUT

Standort   Das Drüsige Springkraut bevorzugt sonnige bis halbschattige und feuchte Standorte. Es kann allerdings auch im Schatten gedeihen. Als Neophyt verdrängt es heimische Pflanzen, da es mit vielen Gegebenheiten gut zurechtkommt. Es ist oft im Wald an Wegesrändern zu finden.
Erkennungsmerkmale   Die Pflanze kann bis zu 2 m groß werden. Die Blätter sind wechselständig an einem dickeren Stängel angeordnet und laufen spitz zu. Die Blüten werden leicht rosa bis rot. Auffällig ist der abwärts gerichtete Blütensporn. Die Früchte befinden sich in einer Art Kapsel, die bei Berührung aufspringt.
Verwechslungsgefahr   Echtes Springkraut
Wissenswertes   Das Kraut des Springkrauts ist giftig und darf nicht verzehrt werden. Lediglich die Samen können verwendet werden.

EBERESCHE (Vogelbeere)

Standort   Die Eberesche ist europaweit verbreitet. Sie ist anspruchslos und gedeiht daher gut in sauren, basenreichen, trockenen und feuchten Gebieten.