Schimmel - Geschichten über einen (un)heimlichen Gast - Dr. Hans Gruber - E-Book

Schimmel - Geschichten über einen (un)heimlichen Gast E-Book

Dr. Hans Gruber

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  • Herausgeber: neobooks
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2014
Beschreibung

Den "Schimmelgeschichten" zugrunde liegen einige hundert Wohnungsbegehungen - wegen Schimmelbefalles. Sie beruhen auf wirklichen Begebenheiten. Sie sind gewürzt mit einem Hauch dichterischer Freiheit - manchmal auch etwas mehr als ein Hauch. Abgerundet werden die Geschichten mit bewährten Tipps zum Umgang mit Wohnungsschimmel.

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Seitenzahl: 129

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Dr. Hans Gruber

Schimmel - Geschichten über einen (un)heimlichen Gast

- ein Sachbuch der anderen Art -

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Zusammenfassung:

Vorwort:

Einleitung: Wohnungsschimmel - ein (un)kündbarer Mitbewohner

Schimmel: Der Feind in Deiner Wohnung

Die Geschichte von der nassen Nacht

Jeden Tag einen Eimer Wasser

Die Geschichte vom Sommer, der ins Wasser fiel

Südländisches Temperament in nördlicher Kühle

Das Märchen vom gesunden kalten Schlafzimmer

Die Geschichte vom teuren Sparen

Die Geschichte von der nassen Socke

Von der Sucht nach Kippen

Die Geschichte vom Wasser destillieren

Und nun geht's an die Wäsche!

Latex im Schlafzimmer

Verdämmt noch mal!

Ein Loblied auf die Raucher

Vom Unsinn winddichter Fenster (auch) deutscher Bauart

Schimmel - der Freund in Deiner Wohnung

Der Spion

Hausboot

Angerichtet

Die Bestellung: "Wenn Sie denn so gefällig wären ..."

Wir sind ja so gemein!

Bringen Sie’n Handtuch mit.

Sieben Jahre ...

Die Tropen im Haus

Aufgemotzt und Klassenziel verfehlt!

Heiß gemacht

Gepflegtes Wüstenklima

Herein gelegt

Schimmel-Tipp 1: Salicylsäure

Schimmel-Tipp 2: Farbenwasserglas

Schimmel-Tipp 3: 'Auf rumänische Art ...'

Schimmel-Tipp 4: 'Dem kleb’ ich eine!'

Schimmel-Tipp 5: Eau de Javelle

Schimmel-Tipp 6: Ein Wandfeuchte-Messgerät - selbst gebaut

Schimmel-Tipp 7: Der kleine Schimmeldoktor

Erläuterungen zur Geschichte "Die Geschichte von der nassen Nacht"

Erläuterungen zur Geschichte "Von der Sucht nach Kippen"

Erläuterungen zur Geschichte "Verdämmt noch mal"

Erläuterungen zur Geschichte "Der Spion"

Erläuterungen zur Geschichte "Hausboot"

Erläuterungen zur Geschichte "Aufgemotzt und Klassenziel verfehlt"

Umrechnungstabelle von Temperatur und rel. Feuchte auf Taupunkte (°C)

Umrechnungstabelle von relativer auf absolute Luftfeuchte

Literaturüberblick

Bücher, die der Autor sonst noch geschrieben hat

Impressum neobooks

Zusammenfassung:

In diesem Buch nehmen wir Sie mit auf eine vergnügliche und lehrreiche Reise in die Welt des Wohnungsschimmels. Mit uns werden Sie Wohnungen begehen, Ursachenermittlung betreiben, Dialoge mit schimmelgepeinigten Zeitgenossen erleben, Problemlösungen finden ....

Am Ende der Reise sind Sie Laien-Experte(in) in Sachen Schimmel in Wohnungen. Es dürfte Ihnen dann nicht schwer fallen, allen, die dieses Buch noch nicht kennen, mit Ihrem Wissen gründlich auf die Nerven zu gehen. Und - natürlich auch - werden Sie herausfinden, woher Ihr Wohnungsschimmel kommt und wie Sie ihm zu Leibe rücken.

Danksagung:

Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen der Stadtverwaltung Leverkusen, die mich ermuntert und immer wieder ermutigt haben, meine ursprünglich trockenen Begehungsberichte schimmelbefallener Wohungen in diese 'Schimmelgeschichten' umzuwandeln und so für alle lesbar zu machen.   

Vorwort:

Den "Schimmelgeschichten" zugrunde liegen einige hundert Wohnungsbegehungen, die wir über fast 10 Jahre für Mietervereine und Gebäudeverwaltungen durchführten.

Sie beruhen somit auf wirklichen Begebenheiten. Sie sind gewürzt mit einem Hauch dichterischer Freiheit - manchmal auch etwas mehr als ein Hauch.

Lesen Sie die Schimmelgeschichten in der vorliegenden Reihenfolge: Sie bauen aufeinander auf und ergänzen sich.

Für kritische Geister haben wir am Ende einiger Geschichten Absätze "ZumNachrechnen" angefügt. Prüfen Sie nach, ob das denn auch alles stimmt, was wir da in den Geschichten so von uns geben. Benutzen Sie dafür auch die Umrechnungstabellen in der Anlage zu den Geschichten.

Abgerundet werden die Geschichten mit bewährten 'Tipps' zum Umgang mit Wohnschimmel - wenn er denn bei Ihnen 'zu Gast' ist.

Kommen Sie nun mit auf eine vergnügliche und lehrreiche Reise in die Welt des Wohnungsschimmels.

Einleitung: Wohnungsschimmel - ein (un)kündbarer Mitbewohner

Schimmel ist ja so gemein! Klammheimlich hat er sich in unsere Wohnungen geschlichen. Kaum waren wir mit Chemie aus dem Baumarkt ihm zu Leibe gerückt, war er buntdreist wieder da. An Wänden, Decken, Fenstern, in Kleiderschrank und Bettkasten ....

Ganz listig versteckte er sich in Hohlräumen - nur ein Geruch verriet ihn. Angeekelt blieben Gäste weg und aus Scham laden wir auch keine mehr ein:

Schimmel macht einsam.

Haut juckt, Schleimhäute und Augen brennen, Atem rasselt und stockt:

Schimmel macht akut krank.

Dazu halten seine "Dauer-Geschenke" ein Leben lang:

Allergie, Asthma, Neurodermitis und Co.

Sein Opfer bis zum Ende aller Zeiten sind wir:

Auch die Flucht in eine neue Wohnung rettet uns nicht - er zieht mit um - dieser anhängliche und unkündbare Untermieter.

Da gibt es kein Entrinnen mehr!

Nur noch dreingeben können wir uns in dieses Verhängnis!

Und das Beste machen aus dem Fetzchen Leben, das uns noch geblieben ist.

Bevor Sie nun, liebe Leserin und lieber Leser, sich in tiefer Depression suhlen (wozu wir eben versucht haben, Sie zu verführen), zeigen wir Ihnen den Silberstreif am Horizont: Es gibt Ausweg und Rettung!

In den Geschichten nehmen wir Sie mit zu Wohnungsbegehungen und erklären Ihnen (Schritt für Schritt) bauphysikalische Hintergründe. Dazu gibt's Tipps zur Selbsthilfe. Gewürzt haben wir das Ganze mit Lustigem, Lehrreichem, Wissenswertem und einer Prise Sarkasmus zum Aufpeppen.Und nun zur ersten Geschichte

Schimmel: Der Feind in Deiner Wohnung

Wenn sie wieder kommt, die kalte Jahreszeit, mit Regen, Sturm und Kälte haben wir sie ausgetrickst: Haben alle Wände, wenn nicht außen so doch zumindest innen, wärmegedämmt. Türen und Fenster sind dicht, da kommt kein Hauch vom Wintersturm mehr durch. Behaglich ist es nun in der Wohnung. Und den sich langsam ausbreitenden scharfen Geruch bemerken wir erst gar nicht - bis es nicht mehr zu übersehen ist: grün-schwarze Flecken im Fenster-, Decken- und Wandbereich.

Schimmel!

Überall dort, wo die Wände sich feucht anfühlen, breitet er sich aus. Manchmal sogar im Fußbodenbereich unter Bett und Sofa. Der Vermieter wird gerufen: da sei was undicht, Wasser käme von außen herein. Es wird gesucht und kein Bauschaden gefunden. Folgerung: das Wasser kommt von innen! Die Bewohner haben ihre Wohnung nassgewohnt und sich so ihren Schimmel selber gezüchtet!

Wie das geht?

Ganz einfach: Wenn sich 4 Personen 12 Stunden in einer z.B. 75 m² großen Wohnung aufhalten, kochen und duschen ..., erzeugen sie ca. 10 Liter Wasser, das sich als Dampf in der Wohnung verteilt. Fände kein Luftaustausch statt und wären Wände und Böden wasserdampfdicht versiegelt, wäre es in der Wohnung klatschnass - bei z.B. 23 °C wäre dies knapp 3 mal so viel Wasser wie als Dampf "in die Luft gehen" könnte (*): Das Wasser würde in "Bächen" die Wände herablaufen bei einem Raumklima wie im tropischen Regenwald bei Monsunregen. Tatsächlich aber nehmen Wandflächen und Wohnungseinrichtungen sowie Ausstattungen Feuchte auf, speichern sie zwischen und geben sie, wenn trockene Luft vorbeistreicht, wieder ab. 

Auch sind Wohnungen nie ganz dicht - ein Teil der Raumluft wird stets über Spalten im Bereich von Fenstern und Türen kontinuierlich durch Frischluft ausgetauscht.

Aber die Hauptrolle spielt gezieltes und richtiges Lüften! Und genau das wird während der Heizperiode oft nur unzureichend durchgeführt.

Wenn dann noch die Fenster dicht schließen, keine Außenwanddämmungen wohl aber Wärmebrücken vorhanden sind, Möbel zu dicht an Außenwänden stehen, Vorhänge von der Decke bis zu Fenstersimsen reichen, Bäder "innenliegend" ohne eigene Fenster sind, Mieter lieber kühl als warm wohnen - daher die Heizkörper "herunterdrehen" und dauerkipplüften - .... kommt Schimmel "automatisch".

Und mit ihm ist nicht zu spaßen: Immer mehr Menschen reagieren allergisch auf Schimmelsporen. Aber nicht nur das. Wussten Sie schon, dass jährlich mehr - es sind meist abwehrschwache - Menschen an einer Verpilzung der inneren Organe sterben als Verkehrsteilnehmer durch Unfälle umkommen?

Was ist zu tun?

- Lüften Sie im Winter Ihre Wohnung alle zwei Stunden gut durch - das geht natürlich nur, wenn Sie zuhause sind.

- Lüften Sie in den Übergangsjahreszeiten - immer dann, wenn es nachts bereits empfindlich kalt geworden aber mittags noch verträglich warm ist - nur nachts, frühmorgens und spätabends.

- Schlagen Sie zum Lüften Fenster immer ganz auf. Am intensivsten lüften Sie mit Durchzug (3 bis 10 Minuten im Winter, bis zu 15 Minuten in der Übergangszeit), indem Sie mehrere Fenster gleichzeitig öffnen, beziehungsweise lüften Sie so lange bis Außenseiten von Fensterscheiben nicht mehr beschlagen (sind).

- Lüften Sie nie durch Kippen der Fensterflügel während des Winters sowie der Übergangsjahreszeiten (Heizperiode).

- Dauerlüften Sie nie bei kalten Außentemperaturen.

- Wenn Sie einen Raum nur wenig beheizen wollen (z.B. Schlafzimmer) schließen Sie im Winter nach guter Durchlüftung die Türe zu diesem Zimmer, damit keine feuchte, warme Luft aus dem restlichen Wohnbereich eindringen kann. Heizen Sie diesen Raum tagsüber auf mindestens 18 °C.

- Kaufen Sie sich ein Thermo-Hygrometer und überprüfen Sie während der Heizperiode die rel. Luftfeuchte in Ihrer Wohnung: sie sollte - bei Außentemperaturen unter 0 ?C - langfristig 55 % nicht übersteigen.

- Misstrauen Sie Styropor-Untertapeten und wasserdichten Wandfarben (Latex).

- Meiden Sie Vinylschaum-Tapeten sowie Laminat-Bodenbeläge.

- Stellen Sie - besonders wenn Sie einen Altbau ohne Außendämmung bewohnen - Möbel nie zu dicht an Außenwände. Der Abstand sollte min. 5 cm betragen. Die Luft sollte ungehindert unter Möbeln bis zur Außenwand gelangen und dort nach oben aufsteigen können.

- Hat das Haus, in dem Sie wohnen eine Außendämmung, lüften Sie auch während (kühler) Sommer zumindest wie in der kalten Jahreszeit.

- Lüften Sie in Altbauten Keller nie während der warmen sondern nur während der kalten Jahreszeit.

Hören wir etwa hier Ihr Stöhnen?

Hören wir Sie gerade sagen:

" Hallo Leute, nun mal langsam mit den Pferden! Das war viel zu schnell und viel zu viel für den Anfang!"

O.K.

Gehört!

Daher das Ganze noch einmal.

Wir haben den Stoff aufbereitet.

In Form der folgenden Geschichten.

Geschichte

für

Geschichte.

(*) Zum Nachrechnen:

Bei einer Wohnfläche von 75 m² und einer Raumhöhe von 2.4 m beträgt das Wohnungsvolumen 180 m³. Auf dieses Volumen verteilen sich die 10 Liter (10 000 g) Wasser - entsprechend 55.6 g Wasser / m³. Schlagen Sie in der "Umrechnungstabelle von relativer auf absolute Luftfeuchte" nach: Bei einer Lufttemperatur von 23 °C liegt die Feuchtesättigung (100 %) bei 20,4 g / m³. 55,6 sind 2,7 mal mehr als 20,4: Tropisches Klima!

Die Geschichte von der nassen Nacht

Beim Schlafen geben wir je Stunde ca. 36 g Wasser über Atmung und Haut ab. Bei einem Schlaf von 7 Stunden können es 2 Personen auf beachtliche 500 g Wasser (0.5 Liter) je Nacht bringen. (Das gilt für den "Ruhezustand"! Bei "erhöhter Aktivität" im Schlafzimmer - wen wundert's? - kann's auch mehr sein.) Bei einem Schlafzimmer von ca. 12 m², können - "Ruhezustand" vorausgesetzt - ca. 17 ml Wasser je Kubikmeter Luft zusammenkommen. Bei einer Lufttemperatur von 17 °C würde sich daraus eine relative Luftfeuchte von praktisch 100 % einstellen (*). Das heißt, dass beim Aufstehen sich alles klamm anfühlt und die ersten Wassertropfen an Fenstern, Wänden, Decken ... zu kondensieren beginnen.

Das haben Sie vielleicht schon einmal erlebt und können daher mitreden: Beim Camping im dichten Zelt oder im Wohnwagen - besonders bei kühlem Außenklima. Nun gut: Im Urlaub haut uns das nicht um!

Ein Arbeitskollege aber erlebte das - tagaus tagein - sogar in seiner eigenen Wohnung: Er hatte sich ein hübsches Häuschen aus Holz gebaut. Und weil er fand, dass OSB-Platten so gut aussähen, bestanden Innenwände, Zimmer-Böden und -Decken ausschließlich aus diesen Platten. Regale und die Einbaumöbel auch. War ja aus Holz! Und Holz "atmet" ja und ist ja so "gesund"!

Pustekuchen!

OSB-Platten bestehen zwar aus Holzschnipseln und -Streifen. Die sind aber unter hohem Druck mit Kunstharz (PUR) miteinander verleimt. Dieses Holzabfallprodukt ist derart harzversiegelt, dass es (praktisch) keine Feuchte mehr zwischenspeichert - im Gegensatz zu natürlichem Holz.

Mein Arbeitskollege hatte sich also ein Häuschen wie eine Plastiktüte gebaut: Wenn er und seine Frau morgens aufwachten - auch wenn "Ruhezustand" geherrscht hatte -, lief das Wasser von den Wänden. Und alle Textilien fühlten sich klamm an. Wie im Zelt!

In "normal" ausgestatteten Wohnräumen tritt dieser Effekt allerdings erst nach längerer Zeit des Nicht- oder Zu-Wenig-Lüftens auf: Wände, Decken, Böden und Einrichtung können beachtliche Wassermassen zwischenspeichern bis es schließlich doch 'so weit ist': Klamm, muffiger Geruch, Wohnschimmel.

Auf den Punkt gebracht:

Wasser, das wir beim Schlafen ausatmen und über die Haut abgeben, ist beim Aufstehen und Weggehen nicht auch "weg": Es muss über ausreichenden Luftwechsel aus dem Schlafzimmer entfernt werden. Sonst bleibt's drin. Wird mehr Nacht für Nacht. Verbrüdert sich schließlich mit Milben, Schimmel & Co. 

"Ja ... und nun?"

Um das "Schlafwasser" wieder herauszubekommen, müssen Sie die Schlafzimmerluft austauschen. Bei Außentemperaturen von 10 °C und Außenfeuchten von 50 % beispielsweise mindestens 3 x täglich. Und das kriegen Sie auch während der kalten Jahreszeit z.B. durch Kippen der Fensterflügel garantiert nicht hin.

Meinen Eid darauf!

Sie müssen Querlüften - 5 bis 10 Minuten. Zumindest nach dem Aufstehen und vor dem Schlafen. Den Rest besorgt die "natürliche" Undichtigkeit Ihrer Wohnung. Und der Luftaustausch beim Raus- und Reingehen. Wenn Sie Glück haben.

P.S.: Leben Sie in einem nicht sanierten Altbau mit undichten Fenster und Türen von Anno Dazumal, dann findet der Luftwechsel weitgehend ganz von alleine statt. Und Sie brauchen nichts zu tun außer Aufstehen und Weggehen. Gut. Es muffelt ein wenig nach Ihnen. Und die Heizkosten erreichen die Höhe der Kaltmiete - aber für diesen Preis müssen Sie über Ihr Wohnverhalten weder nachdenken noch es verändern!

(*) Zum Nachrechnen:

Das Schlafzimmer hat eine Grundfläche von 12 m² und eine Raumhöhe von 2.40 m, entsprechend einem Raumvolumen von 28.8 m³. Auf dieses Volumen verteilen sich die 500 g (0.5 l) Wasser, entsprechend 17.4 g Wasser / m³. Schauen Sie nun in der "Umrechnungstabelle von relativer auf absolute Luftfeuchte" nach: Bei 17 °C genügen bereits 14.3 g Wasser / m³ für eine rel. Luftfeuchte von 100 % . Die Luft kann dann - temperaturbedingt - kein Wasser mehr aufnehmen. Die Folge: Es wird feucht und klamm im Zimmer.

Wer weiter das Thema vertiefen will, lese auch die "Erläuterungen" zu dieser Geschichte im Anhang.

Jeden Tag einen Eimer Wasser

In der Geschichte von der nassen Nacht haben wir erfahren, dass wir bereits im Schlaf recht gute Raumluftbefeuchter sind. Und wie sieht das nun über den ganzen Tag verteilt aus? Im Mittel geben wir täglich 2.5 Liter Wasser an unsere Umgebungsluft ab: Bei einer Familie mit 4 Personen wären das ca. 10 Liter - lt. Umweltbundesamt (UBA).

Ein ganzer Eimer voll.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten einen Eimer Wasser verschüttet. Wie oft - schätzen Sie - müssten Sie mit dem Aufnehmer wischen, um das Wasser wieder wegzubekommen? Ca. 50 mal! Und da soll ein ein- bis zweimaliges Stoßlüften ( 1 bis 5 Minuten) je Tag reichen? Das nämlich meinte ein Gericht.

Den Kampf gegen die Physik verlieren Sie!

(Für Richter - nebenbei bemerkt - ist Physik nicht Pflichtfach. Richtersprüche müssen daher nicht unbedingt auch noch mit der Realität zu tun haben!)

Halten Sie sich Folgendes vor Augen: Wenn Sie die Luft Ihrer Wohnung von 80 m² vollständig gegen 10 °C (50 % rel. Feuchte) kalte Außenluft austauschen, sie die nächsten 60 Minuten auf 20 °C (50 %) aufwärmen und dann wieder rauslüften, sind Sie noch nicht einmal einen schlappen Liter Wasser los (*)!

Wer also behauptet, ein- bis zwei-mal Stoßlüften am Tag reiche, ist daher nicht von dieser Welt. Oder er ist der Zauberer David Copperfield: Der lässt auch stets etwas entgegen den Gesetzen der Physik verschwinden! Vielleicht war ja der besagte Richter David Copperfield-Fan?

Das wär' die Lösung!

(*) Zum Nachrechnen:

Eine Wohnung von 80 m² und einer Raumhöhe von 2.4 m hat ein Volumen von 192 m³. Schlagen Sie nun in der "Umrechnungstabelle von relativer auf absolute Luftfeuchte" nach: Die Außenluft von 10 °C ist mit 9.4 g Wasser / m³ zu 100 % gesättigt - bei 50 % wäre dies die Hälfte: 4.7 g / m³ Bei 20 °C kann Luft maximal 17.2 g Wasser / m³ aufnehmen - bei 50 % sind dies 8.6 g Wasser / m³. Die Differenz zwischen 8.6 g / m³ und 4.7 g / m³ beträgt 3.9 g / m³. Bezogen auf das Wohnungsvolumen von 192 m³ entspricht dies 749 g Wasser - weit weniger als 1 Liter!

Die Geschichte vom Sommer, der ins Wasser fiel