Schloss Firlefanz 2: Drachenspuk und Rüsselschnupfen - Sandra Grimm - E-Book

Schloss Firlefanz 2: Drachenspuk und Rüsselschnupfen E-Book

Sandra Grimm

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Beschreibung

Mette schleicht sich regelmäßig ins Schloss Firlefanz, ein Kurhaus für erkrankte magische Fantasiewesen. Hier darf sie immer helfen und zum Beispiel mit dem Zwerg Schmecki Essen verteilen. Nun kommt zum ersten Mal auch ihr Freund Justus mit – obwohl der gar nicht an Magie glaubt! Es gibt zwei neue Patienten: Ein kleiner störrischer Drache mit juckendem Ausschlag und ein sehr verschnupftes blaues Elefantenbaby. Bei beiden ist Doktor Schwarz ratlos. Aber Mette und Justus haben schon ein paar Ideen … Können sie die beiden vielleicht heilen? Der zweite Band der süßen Serie ab 8 − zum Vorlesen und Selberlesen! Mit vielen lustigen Illustrationen

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Sandra Grimm: Schloss Firlefanz – Drachenspuk und Rüsselschnupfen

Mit Bildern von Pe Grigo

Mette schleicht sich regelmäßig ins Schloss Firlefanz, ein Kurhaus für erkrankte magische Fantasiewesen. Hier darf sie immer helfen und zum Beispiel mit dem Zwerg Schmecki Essen verteilen. Nun kommt zum ersten Mal auch ihr Freund Justus mit – obwohl der gar nicht an Magie glaubt! Es gibt zwei neue Patienten: Ein kleiner störrischer Drache mit juckendem Ausschlag und ein sehr verschnupftes blaues Elefantenbaby. Bei beiden ist Doktor Schwarz ratlos. Aber Mette und Justus haben schon ein paar Ideen … Können sie die beiden vielleicht heilen?

Der zweite Band der süßen Serie ab 8 – zum Vor- und Selberlesen!

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Viten

Eine rote Fünf und ein blauer Schatten

Mette starrte auf ihre Sachkundearbeit: eine Fünf. Da stand tatsächlich eine rote Fünf. Ach du dickes Einhorn! Sie biss sich auf die Lippe. Das war gar nicht gut. Mette schielte zu Justus hinüber. Der hatte eine Zwei. Na super. Jetzt würde er bestimmt gleich sagen, dass Mette selbst schuld war, wenn sie lieber träumte oder zu ihren Fantasiewesen ins Schloss Firlefanz ging, statt zu lernen.

Doch Justus sagte etwas anderes. Er flüsterte: »Du hast eine Fünf? Mensch, Mette, das tut mir leid. Nächstes Mal lernen wir zusammen, ja?«

Mette warf ihm einen dankbaren Blick zu. Was hatte sie nur gedacht? Natürlich hielt er zu ihr. Justus war eben ihr bester Freund. Da bemerkte sie, dass ihre Sachkundelehrerin Frau Pink sie durchdringend ansah und eine Augenbraue hob. Mette wurde rot. Frau Pink ahnte sicherlich, warum Mette so wenig gelernt hatte. Die Lehrerin war nämlich eines der Fantasiewesen, die als Mensch in der »normalen« Welt lebten. Und sie wusste, dass Mette mehr im Schloss Firlefanz war als daheim am Schreibtisch.

Schnell schob Mette die Arbeit in die Postmappe und schaute nach draußen, wo ein kleiner Vogel wie verrückt vor dem großen Fenster herumflatterte. Mette lächelte. Das war ihre winzige Hexenfreundin Flämmchen, die es kaum erwarten konnte, dass Mette endlich herauskam. Flämmchen war ein magisches Wesen, das sich in der Menschenwelt lieber in eine Amsel statt in einen Menschen verwandelte – sie flog einfach so gern.

Und schon fing Mette wieder mitten im Unterricht an zu träumen. Sie dachte an das zauberhafte Schloss Firlefanz, wo sie Flämmchen kennengelernt hatte. Dort wurden alle möglichen Fantasiewesen gesund gepflegt: Einhörner, Meerjungfrauen, Zauberer … und die meisten Menschen wussten gar nichts davon und würden ihr das vermutlich auch nicht glauben.

Mette seufzte. Wie sollte man sich auf Sachkunde konzentrieren, wenn andere Dinge so viel spannender waren?

Leider musste Mette lange warten, bis sie wieder mit Flämmchen ins Schloss Firlefanz gehen konnte. Justus hatte immer mittags schon Schulschluss, aber Mette blieb zum Nachmittagsunterricht, weil ihre Eltern lange arbeiteten.

Als es endlich klingelte und Mette die Schule verließ, schoss die kleine schwarze Amsel wie ein Blitz auf sie zu und landete auf ihrer Schulter. Dabei blitzte ihre lila Schwanzfeder im Sonnenlicht auf – der einzige Hinweis, der verriet, dass sie eben keine normale Amsel war.

»Wo warst du so lange?«, schimpfte Flämmchen zwitschernd. »Wie soll eine kleine Hexe das aushalten, soooo lange zu warten? Am liebsten hätte ich deine Mitschüler verhext, um mich ein bisschen zu amüsieren.«

Mette kicherte. »Nur das nicht! Ich möchte nicht mit lauter Kröten, Lamas oder Käfern in der Klasse sitzen.«

Die kleine Amsel pickte Mette zart ins Ohrläppchen. »Nun aber schnell ins Schloss«, sagte sie.

Mette schüttelte den Kopf. »Nein, ich glaube, ich sollte besser nach Hause gehen. Ich habe eine schlechte Note in Sachkunde bekommen, das muss ich meinen Eltern erzählen. Und ich sollte wohl etwas mehr lernen …«

Die Amsel zwitscherte erschrocken auf. »Nein, wir müssen heute unbedingt ins Schloss! Ich war vorhin kurz dort, es gibt einen neuen Patienten. Sie brauchen deine Hilfe!«

Mette zog die Nase kraus und dachte nach. Sie war hin- und hergerissen. Frau Wunderhübsch, die Direktorin des Schlosses, hatte Mette gebeten, sie im Kurkrankenhaus zu unterstützen, denn Mettes Ideen hatten schon mehreren Fantasiewesen geholfen. Und Mette half gern. Außerdem machte es so viel Spaß im Schloss …

»Na gut«, sagte sie. »Aber nur ganz kurz.« Und schon lenkte sie ihre Schritte zu dem unauffälligen großen Eisentor, hinter dem das große blaue Haus verborgen war. Wenige Augenblicke später fuhr Mette die metallenen Buchstaben SF auf dem Tor mit dem Finger nach. Daraufhin öffnete sich das Tor und Mette und Flämmchen konnten hineinschlüpfen.

Sie gingen weiter zur Schlosstür, deren metallener Klopfer sich jedes Mal veränderte. Heute war es ein Schafskopf aus Bronze, der eine Blume im Maul trug, mit der man anklopfen konnte. Mette tippte dreimal mit der Blüte gegen das Holz – und schon schwang die Tür auf, die Tür zu Mettes Geheimnis, ihrer geliebten magischen Welt.

Jedes Mal war Mette aufs Neue überwältigt von der großen hellblauen Empfangshalle des Schlosses. Ihr Blick wanderte von der großen Wendeltreppe mitten im Saal über den langen Empfangstresen und schließlich die zahlreichen bunten Türen entlang, die zu den Krankenzimmern, zur Küche oder in den Garten führten.

An den kleinen Tischen im Saal plauderten einige der Patienten miteinander, als wären sie Gäste in einem Restaurant. Dieses fröhliche Gemurmel mochte sie am meisten.

»Da bist du ja«, freute sich der Pirat Jack, als sie an den Tresen trat. Sein strahlendes Lächeln zeigte den blitzenden Goldzahn, auf den er so stolz war.

»Hallo Jack«, begrüßte Mette ihn. »Wie geht es Joyelle?« Als Schlosshüter und Empfangschef wusste Jack stets über alles Bescheid. Mette fragte bei jedem Besuch nach der Meerjungfrau. An ihrem ersten Tag im Schloss hatte Mette vorgegeben, die Tochter der kranken Meeresdame zu sein, um nicht weggeschickt zu werden. Die Schlossbewohner hatten zwar sofort gewusst, dass dies nicht stimmte, Mette aber dennoch bei sich aufgenommen. Nach ein paar Tagen hatte sich alles aufgeklärt und auch Joyelle ging es inzwischen viel besser.

»Sie ist fast wieder gesund«, erklärte Jack. »Gerade erholt sie sich weiter im Gartenteich, ich denke, sie darf bald abreisen.«

Mette dachte an ihre ersten Tage im Schloss zurück. Wie aufregend war alles gewesen, wie fremd! Sie hatte kaum glauben können, dass es so viele Fantasiewesen gab, und das ganz in ihrer Nähe. Mittlerweile kannte sie sich gut aus und hatte bereits viele Freunde gefunden.

»Es ist gut, dass du kommst«, sagte Jack nun. »Siehst du den kleinen Kerl dort drüben?« Er zeigte ans Ende des Tresens. Mette sah etwas Blaues davonhuschen, konnte jedoch nicht erkennen, worum es sich handelte.

»Es ist ein Mini-Elefant«, erklärte Jack. »Sehr verschüchtert. Sehr klein. Sehr verschnupft.« Er legte mitleidig den Kopf schief. »Er bekommt kaum Luft durch seinen verstopften Rüssel und lässt niemanden an sich heran. Wir brauchen jemanden, der mit viel Zeit und Liebe versucht, sein Vertrauen zu gewinnen und ihm endlich Heilsalbe auf seinen Rüssel aufzutragen.«

Mette nickte aufgeregt. Das war genau die richtige Aufgabe für sie! »Wo ist die Salbe?«, fragte sie.

»Noch in der Medizinkammer«, erklärte Jack. »Warst du dort schon einmal?« Mette schüttelte den Kopf.

»Olga führt dich hin.« Jack schnipste mit den Fingern. Sogleich schwebte die schöne Posteule lautlos durch das Deckenloch neben der Wendeltreppe herab und landete auf Jacks Arm.

»Du hast einen Auftrag?«, schnarrte sie.

»Bringst du mich bitte zur Medizinkammer?«, bat Mette.

Olga nickte. »Folge mir.« Sie flatterte auf, zog einen eleganten Bogen durch die große Halle und flog anschließend die Wendeltreppe hoch. Mette folgte ihr die Stufen hinauf.

Flämmchen, die inzwischen ihre Hexengestalt angenommen hatte, flatterte schimpfend um Mette herum. »So eine Angeberin«, zischte sie leise und ahmte das Eulenschnarren nach: »Ach, ich bin soo wichtig, chrr, ich fliege soo lautlos und zielgenau, chrrr …«

»He!«, sagte Mette. Flämmchen war in ihrem Zopf hängen geblieben und zerrte jetzt in der Luft zappelnd daran herum. »Du bist toll, Flämmchen, aber Olga fliegt wirklich etwas zielgenauer als du …«

»Püh!«, machte Flämmchen und befreite sich mit einem Ruck, wobei sie Mette versehentlich ein paar Haare ausriss.

»Autsch«, sagte Mette, doch sie musste lachen.

Die Treppe führte sie in einen großen runden Flur, dessen Wände dunkelblau gestrichen waren. Ringsherum gab es mehrere alte Holztüren. Neben einer davon hockte Olga auf einer Wandlampe. In ihrem Schnabel hielt sie einen glänzenden Schlüssel, den sie Mette nun entgegenstreckte.

»Vielen Dank, liebe Olga«, sagte Mette und die Posteule schwebte davon.