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Wer sich schon immer einen Reim auf die Tücken des Daseins machen wollte und dabei auch vor Kopfnüssen nicht zurück schreckt, hat mit diesen mal leicht-, mal tiefsinnigen Gedichten einen guten Griff getan. Der Leser erfährt beglückt, warum früher alles besser war und wie man einen Schluckauf los wird, lernt die Ansichten des Ameisenbärs kennen und erfährt, dass Selberdenken durchaus zu empfehlen ist. Mit einem Wort: Das Leben ist kein Pappenstiel.
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Seitenzahl: 32
Veröffentlichungsjahr: 2017
(c) Christian Schomers 2017
www.christian-schomers.de
Das Leben ist kein Pappenstiel
LIED DES PESSIMISTEN
MORGENSTIMMUNG
FRÜHER WAR ALLES BESSER
KLAVIERPÄDAGOGIK
KURZGEFASSTER LEBENSLAUF
WINTERBLUES
WEIHNACHTSBLUES
POSTHUM
Kopfnüsse und Mandelkern
DER OHRWURM
SCHLUCKAUF UND AB
SYMPHONIESISCH
EIN REIM AUF RÜLPS
KURZ UND GUT
GEIST UND MATERIE
WEISHEIT DER STERNE
DER DENKER
GEBRAUCHSANWEISUNG
SELBERDENKEN
Tiere sind auch nur Menschen
DER LACHENDE DRITTE
TIERISCH ALLZU TIERISCH:
DAS NASHORN
DAS NILPFERD
DIE VOGELSPINNE
(A)MEISE
HOMO
GRENZEN DES WACHSTUMS
DSCHUNGELSINFONIE
WILLKOMMENSKULTUR
Wörtliche Betäubung
DER DIE DAS
PLURALISMUS
DOPPEL DEUT ICH
ES HÖRT EIN SATZ
VERS-EHEN
NICHT NUR DIE JÄGER SCHIESSEN
SCHWÄBISCH FÜR FORTGESCHRITTENE
VIER VIERZEILER MIT FIER FEHLERN:
GRUND ZUR FREUDE
GESCHEITERN
FROMMER WUNSCH
BESSER
FEELERTEUFEL
Skeptisch bis antiseptisch
IM ERNST
JAHRESRINGE
LEBENSLÄNGLICH VERGÄNGLICH
KURZ VOR ACHT
VIER THEOLOGELEIEN:
HIMMEL UND HÖLLE
NACHSITZEN FÜR ERWACHSENE
NÄCHSTENLIEBE
KURZ VOR ACHT
BEST BEFORE
LETZTE FRAGEN
GLÜCK UND GLAS
Moderne Psychotherapeuten
empfehlen heute allen Leuten
Erfolg durch positives Denken.
Ich will mein Hirn doch nicht verrenken!
Ich nehm das Leben, scheußlich wie es ist.
Ich bin mit Leib und Seele Pessimist.
Ich kommentiere jeden Frust
vergnügt: Ich hab's ja gleich gewusst!
Ein Arzt macht dem Patienten Mut:
"Es wird schon alles wieder gut."
Fragt lieber mich. Ich sage immer:
"Wart's ab, es kommt bestimmt noch schlimmer!"
Ich denk am liebsten negativ.
Was schief geh'n kann, das geht auch schief.
Ich sitz' ich gemütlich hinterm Ofen
und freue mich auf Katastrophen.
Kaum schlage ich die Zeitung auf,
bin ich schon wieder prächtig drauf.
Inferno auf der Autobahn,
Tsunami, Hurrikan, Vulkan.
Ob Attentat, ob Flächenbrand -
Tragödien sind amüsant.
Am liebsten seh ich Tagesschau.
Ich hör so gern vom Supergau.
Es gibt nur eine Art von Tagen,
die kann ich wirklich nicht ertragen.
Denn ist es mal so gar nicht schaurig,
so macht mich das ein bisschen traurig.
Kein Mensch wurd' weit und breit erstochen.
Nicht mal der kleinste Krieg ist ausgebrochen.
Kein Meteor fiel heut vom Himmel runter.
Schon wieder ging die Welt nicht unter!
Versteh'n Sie, dass das deprimierend ist?
Na, kein Problem für einen Pessimist!
Die Hoffnung gebe ich nicht auf. Ich sag:
"Geduld, auch morgen ist ja noch ein Tag!"
Der Wecker nörgelt, bettelt, bellt,
weil er auf Pflichterfüllung hält.
Heute hat die Morgenstund'
eher Karies im Mund.
Frisch gewagt ist halb verloren.
Nein, ich lasse keinen bohren!
Mut allein reicht nicht zum Siegen.
Heute bleib ich besser liegen.
Lass ich mir den Tag vermasseln?
Nee, ich lass den Wecker rasseln,
drehe mich noch einmal um.
Heute kriegt mich keiner rum.
Ach, am Ende siegt der Wecker.
Wenig später duftet lecker
Kaffee unter weißem Schaum.
Lebewohl, du süßer Traum.
Ich muss los, leg du dich nieder.
Denk an mich, ich komme wieder.
Schlimmer wird es Tag für Tag.
Ohne jeden Zweifel
geht die gute alte Welt
Stück für Stück zum Teufel.
Früher war das Leben besser
und der Mensch noch weiser.
Wo es lang ging sagten ihm
Könige und Kaiser.
Früher ließen sich die Menschen
ohne Murren lenken.
Heutzutage wollen manche
sogar selber denken.
Früher gab's noch einen Gott,
den hatte man zu loben.
Jeder hatte seinen Platz.
Wer oben war, blieb oben.
Wer was andres glaubte,
den versuchte man zu taufen.
Wem das nicht gefiel, der kam
auf den Scheiterhaufen.
Früher war der Mann noch stark,
Frauen waren schwach,
Gut und Böse sonnenklar,
die Erde war noch flach.
Sie ruhte brav im Mittelpunkt,
doch dann kam Galilei.
Kolumbus stellte auf den Kopf