Schweinesystem - Christine Koschmieder - E-Book

Schweinesystem E-Book

Christine Koschmieder

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Beschreibung

Alles hat einen Haken... 1979. Sie verbindet ein Lippenstift, eine heimliche Abtreibung und ein gemeinsamer Kampf: Ihre Unabhängigkeit. Zwei Jahre später ist Shirley tot und Elisabeth untergetaucht. Dabei hatte es ganz harmlos begonnen: Eine filmreife Affäre in der deutschen Provinz, ein verheißungsvoller Neuanfang in Iowa, ein paar unbedeutende Notlügen. Eigentlich unvorstellbar, dass sie zum Spielball der Geheimdienste werden könnten. Eigentlich. "Ein Roman, der auf bezwingende Art zeigt, wie viel Liebe und Tapferkeit es braucht, dem konspirativen Gemurmel unserer Vergangenheiten zu lauschen." Georg Klein. "Temporeich und bös-komisch führt der Roman den Leser in den Geist der frühen 80er, in eine Zeit, in der das Wort Post noch nicht überwiegend mit -Moderne oder -Feminismus zusammengedacht wurde, sondern mit Brief und Porto. Christine Koschmieder montiert eine einzigartige Welt, in der Alles nach Befreiung zu gieren scheint, sogar das Popcorn." Inger Maria Mahlke.

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Seitenzahl: 435

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Inhaltsübersicht

Zitat

O.k., hier ist der Deal

BAND IFleischbeschau

Bevor sie zu Koteletts werden, stehen die Schweine im Sonnenuntergang auf der Weide

Schlucken lernen

SCHWEINE

Alle Engel fliegen hoch

BAND IIBetäubung

Die Waffen der Frotteerevolutionärin kommen per Luftpost

Wer mitspielen will, muss die Regeln kennen

Elisabeth versucht, sich freizuschwimmen

Wovon Fleischverwerterinnen träumen

Alexander gibt den Romeo

Ich kann einen Oreo-Keks aus Ihnen machen

BAND IIIVerarbeitung

Mata Hari, Karteileichen & Sozialismus in Technicolor

Das Wunder nimmt seinen vorgeschriebenen Lauf

Zwischen dänischen Möbeln und Hirschgulasch

Hagen verkackt’s

I got you babe (und bald auch einen Tiefkühlschrank)

Elisabeth hat die Kacke satt

Befreiungsversuche

BAND IVSelbsterhitzung

È pericoloso sporgersi – Nicht hinauslehnen

Carol lässt die Maske fallen und der Präsident fällt um

Pfirsichdosen, Galgenmännchen und andere Todesarten

Halbe Hummeln sind nicht wettbewerbsfähig

BAND VZersetzung

Gesang des Schweinesystems

Dancing Queen

Terror Make-up

Spurensuche auf der Kanincheninsel

Alles vorbei, Tom Dooley

Stilllegung der Schlachtstrecke

Vertrauensbildende Maßnahmen

SYSTEM

FINAL CUT

SCHWEINESYSTEM

Break the Dull Steak Habit

BONUS TRACKS

Chronik 1979–2013

Informationen zum Buch

Über Christine Koschmieder

Impressum

Wem dieses Buch gefallen hat, der liest auch gerne …

whydunnit?

I’ll cure* it.

* to cure: heilen, erhärten, pökeln

O.k., hier ist der Deal, Genosse – wir ziehen beide unsere Püppchen bis zum Anschlag auf und lassen sie flitzen. Und in zwei Jahren gucken wir, welche von beiden hochgegangen ist… Wie bei ner Wippe oder bei der Schiffschaukel im Luna Park. Geht ein Ende hoch, geht das andere runter, alright, comrade?

, SAC,

Legat Office Frankfurt, 1979

BAND I

Fleischbeschau

Bevor sie zu Koteletts werden, stehen die Kühe im Sonnenuntergang auf der Weide

Waldhilsbach, 7.September 1979

Wenigstens ist es um die sowjetische Raumfahrt nicht besser bestellt als um ihr Liebesleben. Beides ist im Keller gelandet. Aufmunternd lächeln Wladimir Afanassjewitsch Ljachow und Waleri Wiktorowitsch Rjumin, die beiden ansehnlichen sowjetischen Weltraumhelden, ihr von der Zeitung unter dem geblümten Schuhputzlumpen hervor zu, ihr, der armseligen Person, die auf der obersten Kellertreppe hockt und versucht, die verdammte Valium runterzukriegen. Nichts ist, was es vorgibt zu sein. Kosmonauten sind keine Helden. Der Schuhputzlumpen war mal ein Bettbezug. Selbst das französische Bett (ohne Ritze!), ihr erstes Ehebett, ist im Keller gelandet. Wann sie sich auf diesem Bett das letzte Mal französisch gefühlt hat, weiß sie nicht mehr, aber der Anblick lässt sie an ein Foto aus dem Parisurlaub mit Hagen 1969 denken. Sie haben die Köpfe aneinandergelegt, ihre Pupillen verschwinden fast unter dem Lid, so heftig verleiert sie die Augen, um ihn anzuhimmeln. Eine schielende Jean-Seberg-Kopie im neunten Monat. Das war eine der besten Szenen ihrer Ehe. Hat alles gestimmt, der Schauplatz, ihre Frisur, das Schwarz-Weiß. Inzwischen hat das Farbfernsehen Einzug gehalten, die Scheidungsrate steigt, sie heult ihrer jungen, schielenden Jean-Seberg-Kopie hinterher und das Blumenkohlwasser kocht über. Der Mann, der glaubt, dass sie übermorgen in London ihre ehemaligen Gasteltern besucht, gibt draußen im Nieselregen neben dem Saugwagen der Sickergruben- und Fäkalienentsorgung Prognosen darüber ab, wann sie endlich an die Kanalisation angeschlossen werden, während der Schlauch die Überreste ihrer Ehe aus der Klärgrube saugt: Den frittierten Camembert, mit dem sie Hagens Kollegen beeindrucken wollte. Damit nichts danebenging und die Küche noch auslüften konnte, hatte sie die Camemberts schon mittags in die Fritteuse geworfen, vergessen, das Sieb aus dem Öl zu ziehen, und sich nochmal hingelegt. Da hat selbst die Dekoration aus Mandelblättchen, Petersilie und aufgetauten Tiefkühlpreiselbeeren nichts mehr gerettet. Dann natürlich die unvermeidlichen Obsttorteletts mit Gelatineüberzug und Sprühsahne, für den Besuch der Schwiegereltern, »Sahne aus der Dose, na, so was gab’s damals noch nicht, wir haben die immer per Hand aufgeschlagen, elektrische Handrührgeräte, da war nicht dran zu denken, und fertige Torteletts, naja, sicher praktisch, als arbeitende Frau, aber so ein Mürbeteigboden, selbst gebacken mit viel Liebe und guter Butter, das ist schon was anderes, oder, Hagen?« Nicht zuvergessen, Hagens Wurstgulasch, einzementiert in Mondaminpampe, und die panadeverkleisterten Koteletts. Ferner: Kopfsalatblätter, ertränkt in einer Sauce aus Kondensmilch, Zitrone und Zucker, außerdem Kassler mit Sauerkraut, Leber mit Röstzwiebeln, Fischstäbchen mit Remoulade. Dosenravioli. Immer wieder: Eier. Rühreier, Spiegeleier, gekochte Eier, bemalte Eier, Fleischkäse mit Spiegelei, Eigelb in der Quarkspeise, glänzende Eier mit verbrutzelten Rändern im Ochsenauge, Eier im Pfannkuchen, Eier im Tatar mit Kapern und Zwiebeln. Ob ihre Ehe wohl ein französischer Schwarz-Weiß-Film geblieben wäre, wenn sie weniger Eier verbraten hätten?

»Na los, Pats, wird das heute noch was? Ich dachte, du willst mitfahren.« Es macht sie wahnsinnig, wie lange dieses Kind brauchen kann, natürlich musste Pats noch mal hoch in ihr Zimmer irgendwas holen und jetzt kommt sie nicht in ihre Stiefel, natürlich hakt der Reißverschluss wieder. »Hagen, könntest bitte deiner Tochter mit dem Reißverschluss helfen, dann bist du uns umso schneller los! – Ich warte im Auto.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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