Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
In SCHWUR DES RUHMS (Buch #5 aus dem Ring der Zauberei) bricht Thor gemeinsam mit seinen Freunden aus der Legion auf eine epische Reise in die unendliche Wildnis des Empire auf um das uralte Schwert des Schicksals zu finden und den Ring zu retten. Thors Freundschaften vertiefen sich auf der Reise zu unbekannten Orten und stehen unerwarteten Monstern gegenüber während sie Seite an Seite in unvorstellbaren Schlachten kämpfen. Sie bereisen exotische Länder, treffen auf Wesen jenseits der Vorstellungskraft. Jeder Schritt ihrer Reise ist voller Gefahren Sie werden all ihre Kräfte und Fähigkeiten heraufbeschwören müssen, wenn sie auf der Spur der Diebe, die sie tiefer und tiefer ins Empire hineinführt, überleben wollen. Ihre Suche führt sie ins Herz der Unterwelt, eines der sieben Reiche der Hölle, wo die Untoten regieren und die Felder mit Knochen gesäumt sind. Als Thor seine Kräfte beschwört, hat er mehr denn je damit zu kämpfen die Natur dessen zu verstehen, wer er ist. Zu Hause im Ring muss Gwendolyn die Hälfte von King's Court in die Bastion des Westens nach Silesia führen, eine uralte Stadt um Rand des Canyons, die seit mehr als tausend Jahren dort besteht. Silesia's Befestigungsanlagen haben es der Stadt erlaubt, über die Jahrhunderte jedem Angriff standzuhalten. Doch es musste sich nie zuvor einem Heerführer wie Andronicus mit seiner gigantischen Armee zur Wehr setzten. Gwendolyn lernt, was es bedeutet, eine Königin zu sein als sie die Führungsrolle mit Kolk, Brom, Steffen, Kendrick und Godfrey an ihrer Seite übernimmt und die Stadt auf den schrecklichen Krieg, der sie erwartet, vorbereiten muss.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 382
Veröffentlichungsjahr: 2014
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
S C H W U R D E S R U H M S
(BUCH #5 iM RING DER ZAUBEREI)
Morgan Rice
Über Morgan Rice
Morgan schrieb auch die Nr. 1 Bestseller Fantasy-Serie DER RING DER ZAUBEREI, die bisher aus zehn Bänden besteht und teilweise auch auf Deutsch erschienen ist. Die Serie beginnt mit QUESTE DER HELDEN (Band 1)!
Morgan Rice schrieb die Nr. 1 Bestseller-Serie THE VAMPIRE JOURNALS, eine zehnteiligen Serie für Jugendliche, die bisher in sechs Sprachen übersetzt wurde und teilweise bereits auf Deutsch erhältlich ist. Die Serie beginnt mit VERWANDELT (Band 1)!
Morgan Rice schrieb auch die Nr. 1 Bestseller ARENA ONE und ARENA TWO, den ersten beiden Titeln der post-apokalyptischen SURVIVAL Action-Thriller-Trilogie, die in der Zukunft angesiedelt ist.
Sämtliche Bücher von Morgan Rice werden demnächst in deutscher Sprache erhältlich sein.
Bitte besuchen Sie auch www.morganricebooks.com. Morgan freut sich auf Ihren Besuch.
Ausgewählte Kommentare zu Morgan Rices Büchern
“Rice hat das Talent den Leser von der ersten Seite an in die Geschichte hineinzusaugen. Mit ihrer malerischen Sprache gelingt es ihr ein mehr als nur ein Bild zu malen – es läuft ein Film vor dem inneren Auge ab. Gut geschrieben und von wahnsinnig schnellem Erzähltempo.”
--Black Lagoon Reviews (zu Verwandelt)
“Eine ideale Geschichte für junge Leser. Morgan Rice hat gute Arbeit beim Schreiben einer interessanten Wendung geleistet. Erfrischend und einzigartig, mit klassischen Elementen, die in vielen übersinnlichen Geschichten für junge Erwachsene zu finden sind. Leicht zu lesen, aber von extrem schnellem Erzähltempo... Empfehlenswert für alle, die übernatürliche Romanzen mögen.”
--The Romance Reviews (zu Verwandelt)
“Es packte meine Aufmerksamkeit von Anfang an und ließ nicht los…. Diese Geschichte ist ein erstaunliches Abenteuer voll rasanter Action ab der ersten Seite. Es gab nicht eine langweilige Seite.”
--Paranormal Romance Guild (zu Verwandelt)
“Voll gepackt mit Aktion, Romantik, Abenteuer und Spannung. Wer dieses Buch in die Hände bekommt wird sich neu verlieben.”
--vampirebooksite.com (zu Verwandelt)
“Eine großartige Geschichte. Dieses Buch ist eines von der Art, das man auch nachts nicht beiseite legen möchte. Das Ende war ein derart spannender Cliffhanger, dass man sofort das nächste Buch kaufen möchte um zu sehen, was passiert.“
--The Dallas Examiner (zu Geliebt)
“Ein Buch das den Vergleich mit TWILIGHT und den VAMPIRE DIARIES nicht scheuen muss. Eines, das Sie dazu verleiten wird, ununterbrochen Seite um Seite bis zum Ende zu lesen! Wer Abenteuer, Liebesgeschichten und Vampire gerne mag, für den ist dieses Buch genau das Richtige!”
--Vampirebooksite.com (zu Verwandelt)
“Morgan Rice hat sich wieder einmal als extreme talentierte Geschichtenerzählern unter Beweis gestellt… Dieses Buch spricht ein breites Publikum an, auch die jüngeren Fans des Vampir/Fantasy-Genres. Es endet mit einem unerwarteten Cliffhanger der den Leser geschockt zurücklässt.
--The Romance Reviews (zu Geliebt)
Bücher von Morgan Rice
auf Deutsch erschienen
DER RING DER ZAUBEREIQUESTE DER HELDEN (Band 1)MARSCH DER KÖNIGE (Band 2)
LOS DER DRACHEN (Band 3)
RUF NACH EHRE (Band 4)
SCHWUR DES RUHMS (Band 5)
demnächst auf Deutsch erhältlich
A CHARGE OF VALOR – ANGRIFF DER TAPFERKEIT(Band 6)A RITE OF SWORDS – RITUS DER SCHWERTER (Band 7)
A GRANT OF ARMS - GEWÄHR DER WAFFEN (Band 8)A SKY OF SPELLS – HIMMEL DER ZAUBER (Band 9)
A SEA OF SHIELDS – MEER DER SCHILDE (Band 10)A REIGN OF STEEL – HERRSCHAFT DES STAHLS (Band 11)A LAND OF FIRE – LAND DES FEUERS (BAND 12)
A RULE OF QUEENS – DIE HERRSCHAFT DER KÖNIGINNEN (BAND 13)
demnächst auf Deutsch erhältlich
DIE SURVIVAL TRILOGIEARENA ONE: SLAVERSUNNERS (Band #1)ARENA TWO (Band #2)
auf Deutsch erschienen
THE VAMPIRE JOURNALS
VERWANDELT (Band #1)
GELIEBT (Band 2)
demnächst auf Deutsch erhältlichBETRAYED (Band 3)
DESTINED (Band 4)
DESIRED (Band 5)BETROTHED (Band 6)
VOWED (Band 7)
FOUND (Band 8)
RESURRECTED (Band 9)CRAVED (Band 10)
Hören Sie sich die RING DER ZAUBEREI-Serie im Hörbuch-Format an!
Jetzt erhältlich auf:
Amazon
Audible
Copyright © 2013 by Morgan Rice
Alle Rechte vorbehalten. Mit den im U.S. Copyright Act von 1976 erlaubten Ausnahmen ist es nicht gestattet, jeglichen Teil dieser Publikation in jeglicher Form oder über jegliche Mittel ohne die vorherige Erlaubnis des Autors zu vervielfältigen, zu verteilen oder zu übertragen, oder in einer Datenbank oder einem Abrufsystem zu speichern.
Dieses E-Book ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch zugelassen. Dieses E-Book darf nicht weiterverkauft oder an andere Personen weitergegeben werden. Wenn Sie dieses Buch mit einer anderen Person teilen möchten, erwerben Sie bitte ein zusätzliches Exemplar für jeden Empfänger. Wenn Sie dieses Buch lesen und nicht gekauft haben, oder es nicht ausschließlich für Ihren Gebrauch gekauft wurde, geben Sie es bitte zurück und erwerben Sie Ihr eigenes Exemplar. Vielen Dank, dass Sie die harte Arbeit des Autors respektieren.
Diese Geschichte ist frei erfunden. Namen, Figuren, Unternehmen, Organisationen, Orte, Ereignisse und Vorfälle sind entweder ein Produkt der Phantasie des Autors oder werden im fiktionalen Sinne verwendet. Jegliche Ähnlichkeit mit existierenden Personen, tot oder lebendig, ist rein zufällig.
Inhalt
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
KAPITEL SECHSUNDZWANZIG
KAPITEL ZIEBENUNDZWANZIG
“Das Leben gilt uns teuer, doch teurer MutHält Ehr um vieles teurer als das Leben.“
—William Shakespeare
Andronicus ritt stolz mitten durch die königliche Stadt der McClouds, flankiert von hunderten seiner Generäle und schleifte seinen wertvollsten Besitz hinter sich her: König McCloud.
Seiner Rüstung beraubt, halb nackt, sein fetter haariger Körper entblößt, waren McClouds Hände gefesselt und an Andronicus’ Sattel mit einem langen Seil festgebunden.
Während Andronicus langsam ritt und seinen Triumpf sichtlich genoss, zerrte er McCloud durch die Straßen, über Dreck und Steine hinter sich her und wirbelte eine dicke Staubwolke auf.
McClouds Leute scharten sich um sie auf den Straßen und gafften. Er konnte hören, wie McCloud schrie und sich vor Schmerzen wand, als er ihn auf den Straßen seiner eigenen Stadt zur Schau stellte. Andronicus strahlte. Die Gesichter von McClouds Leuten waren vor Angst erstarrt. Da war ihr ehemaliger Herrscher – nun nicht mehr als der geringste der Sklaven. Es war einer der schönsten Tage, an die sich Andronicus erinnern konnte.
Andronicus war überrascht darüber, wie einfach es gewesen war, die Stadt McClouds einzunehmen. Es schien als wären McClouds Männer demoralisiert gewesen, bevor der Angriff überhaupt begonnen hatte. Andronicus Männer hatten sie wie der Blitz erobert, seine Krieger hatten die Stadt wie ein Schwarm von Heuschrecken überschwemmt, und die wenigen Krieger, die sich überhaupt gewagt hatten aufzustehen um die Stadt zu verteidigen, einfach niedergeritten. Sie hatten die Stadt im Handumdrehen eingenommen. Sie mussten gemerkt haben, dass es keinen Sinn machte, sich zu widersetzen. Sie hatten alle in der Annahme ihre Waffen niedergelegt, dass Andronicus sie gefangen nehmen würde.
Doch sie kannten den großen Andronicus schlecht. Er verabscheute Kapitulation. Er nahm keine Gefangenen, und die Tatsache, dass sie ihre Waffen niedergelegt hatten, machte es nur einfacher für ihn.
In den Straßen von McClouds Stadt floss das Blut in Strömen, als Andronicus Männer durch jede Gasse, jede noch so kleine Seitenstraße schwärmten und jeden Mann, den sie finden konnten, einfach niedermetzelten. Die Frauen und Kinder hatte er als Sklaven genommen, so wie er es immer tat. Die Häuser plünderten sie, eines nach dem anderen.
Während Andronicus nun langsam durch die Straßen ritt und seinen Triumpf in vollen Zügen genoss, sah er überall Leichen, Berge von Beute und die zerstörten Häuser. Er wandte sich um und nickte einem seiner Generäle zu, und sofort hob der General seine Fackel und signalisierte seinen Männern. Hunderte von ihnen schwärmten daraufhin über die ganze Stadt aus und setzten die Strohdächer in Brand. Flammen erhoben sich um sie herum und züngelten gen Himmel, und Andronicus konnte schon die Hitze spüren.
„NEIN!“, schrie McCloud und bäumte sich hinter ihm auf.
Andronicus grinste breiter und ritt schneller. Er ritt auf einen besonders großen Stein zu, hörte ein befriedigendes Rumpeln und wusste, dass er McClouds Körper darüber geschleift hatte.
Andronicus fand großen Gefallen daran, die Stadt brennen zu sehen. So wie er es in jeder eroberten Stadt des Empire getan hatte, würde er erst die Stadt dem Boden gleich machen, und sie dann mit seinen eigenen Männern, seinen eigenen Generälen, wieder aufbauen – sein eigenes Reich. Das war sein Stil. Er wollte nicht die geringste Spur der Vergangenheit haben. Er war dabei, eine neue Welt zu erschaffen. Die Welt des Andronicus.
Der Ring, der heilige Rind, der allen seine Vorfahren versagt geblieben war, gehörte nun ihm. Er konnte es kaum fassen. Er atmete tief und staunte darüber, wie großartig er doch war. Bald schon würde er über die Highlands ziehen und auch die andere Hälfte des Rings erobern. Dann würde es keinen Ort auf dem Planeten mehr geben, den er nicht betreten hatte.
Andronicus ritt auf die hoch aufragende Statue McClouds auf dem Stadtplatz zu und hielt davor an. Sie stand da wie ein Schrein aus Marmor, mehr als 15 Meter hoch. Sie zeigte eine Version McClouds, die Andronicus nicht erkannte – einen jungen, fitten, muskulösen McCloud, der stolz sein Schwert schwang.
Es war grenzenlos egoman. Dafür bewunderte ihn Andronicus. Ein Teil von ihm wollte die Statue mit nach Hause nehmen und in seinem Palast als Trophäe aufstellen.
Doch ein anderer Teil war einfach zu angewidert davon. Ohne nachzudenken griff er nach seiner Schleuder – sie war dreimal so groß, wie die, die die Menschen benutzten, und groß genug, um einen Stein von der Größe eines kleinen Felsblocks zu halten. Er holte aus und schleuderte mit aller Gewalt. Der kleine Felsblock flog in hohem Bogen durch die Luft und traf den Kopf der Statue. McClouds Marmorkopf zerbarst in tausend Teile und fiel vom Körper. Andronicus ließ einen Schrei fahren und hob seinen zweiköpfigen Morgenstern. Holte aus und schwang ihn.
Andronicus zerschmetterte den Torso der Statue. Sie wankte und fiel schließlich um, und zerschmetterte unter lautem Krachen. Andronicus wandte sein Pferd um, und versicherte sich, dass er, während er ritt, McClouds Körper über die Scherben zerrte.
„Dafür wirst du bezahlen!“ rief der gequälte McCloud schwach.
Andronicus lachte. Er war in seinem Leben vielen Menschen begegnet, aber dieser war wahrscheinlich der erbärmlichste von allen.
„Werde ich das?“ rief Andronicus.
Dieser McCloud war einfach zu dumm; Er hatte immer noch nicht die Macht des großen Andronicus schätzen gelernt. Er würde es ihm beibringen müssen, ein für alle Mal.
Andronicus betrachtete die Stadt, und sein Blick blieb an dem hängen, was McClouds Schloss sein musste. Er gab seinem Pferd die Sporen und galoppierte los. Seine Männer folgten ihm und McCloud, den er hinter sich her über den staubigen Vorplatz schleifte.
Andronicus ritt dutzende von Marmortreppen hoch, McClouds Körper hinter sich; er schrie und Stöhnte bei jeder Stufe und Andronicus ritt weiter, durch den marmornen Eingang hindurch. Seine Männer standen bereits an den Türen Wache, die blutigen Leichen der ehemaligen Wachen zu ihren Füssen. Andronicus grinste zufrieden – jeder Winkel der Stadt gehörte ihm.
Andronicus ritt weiter, direkt durch die riesigen Türen des Schlosses, durch einen Gang mit himmelhohen Gewölbedecken aus Marmor. Er staunte über die Verschwendungssucht dieses McCloud Königs. Er hatte ganz klar keine Ausgaben gescheut und im Luxus geschwelgt.
Doch jetzt war sein Tag gekommen. Andronicus ritt mit seinen Männern weiter die weitläufigen Flure hinab in McClouds Thronsaal. Die Hufschläge der Pferde hallten von den Wänden, und sie hielten in der Mitte des Saales vor einem geradezu obszönen Thron, der ganz aus Gold geschmiedet war, an.
Andronicus stieg vom Pferd, stieg langsam die goldenen Stufen hoch und nahm Platz. Er atmete tief und musterte seine Männer. Dutzende seiner Generäle saßen auf ihren Pferden vor ihm und warteten auf seinen Befehl.
Er sah zum blutigen McCloud herüber, der immer noch an sein Pferd gebunden war und vor sich hin stöhnte. Er musterte den Raum, sah sich die Wände an, die Banner, die Rüstungen, die Waffen. Er sah die Kunstfertigkeit mit der der Thron angefertigt worden war und bewunderte sie. Er überlegte, ob er ihn einschmelzen oder für sich mit nach Hause bringen sollte. Vielleicht würde er ihn auch einem seiner Generäle als Geschenk geben.
Natürlich war dieser Thron hier nichts im Vergleich mit Andronicus‘ eigenem Thron, dem größten Thron aller Königreiche. Ein Thron an dem zwanzig Arbeiter vierzig Jahre lang gearbeitet haben. Der Bau hatte zu Lebzeiten seines Vaters begonnen und wurde genau an dem Tag fertig, an dem Andronicus seinen eigenen Vater umgebracht hatte. Perfektes Timing.
Andronicus sah auf McCloud, diesen erbärmlichen kleinen Menschen herab, und fragte sich, wie er ihn am besten leiden lassen konnte. Er betrachtete die Form und die Größe seines Schädels und entschied, dass er ihn gerne schrumpfen würde, um ihn an seiner Halskette zu tragen, gemeinsam mit den anderen Schrumpfköpfen, die er bereits trug. Doch Andronicus bemerkte, dass er bevor er ihn umbringen konnte, ihn noch etwas abmagern musste, damit seine Wangenknochen deutlicher hervorstehen und er als Schrumpfkopf besser aussehen würde. Er wollte nicht, dass ein rundliches Gesicht die Ästhetik seiner Kette ruinierte. Er würde ihn eine Weile am leben lassen und ihn in der Zwischenzeit ein wenig quälen
Er schmunzelte vor sich hin. Ja, das war ein sehr guter Plan.
„Bringt ihn zu mir.“, befahl Andronicus einem seiner Generäle, mit seinem alten, tiefen Knurren. Der General sprang ohne auch nur einen Augenblick zu zögern von seinem Pferd und eilte zu McCloud, schnitt das Seil durch und zerrte dessen blutverschmierten Körper über den Boden, was eine breite blutige Schleifspur hinterließ. Er ließ ihn direkt vor Andronicus‘ Füße fallen.
„Du wirst damit nicht durchkommen!“, murmelte McCloud schwach.
Andronicus schüttelte den Kopf. Dieser Mensch würde es wohl nie lernen.
„Hier bin ich, und sitze auf deinem Thron.“, sagte Andronicus. „Und da bist du, zu meinen Füssen. Ich glaube ich kann mit Sicherheit behaupten, dass ich mit allem was ich will durchkommen werde. Und dass ich es schon bin.“
McCloud lag da, stöhnend und sich vor Schmerzen windend.
„Meine erste Amtshandlung wird sein“, sagte Andronicus, „dass ich dich mir den angemessenen Respekt als deinen König und neuen Herrn zollen lasse. Komm her und habe die Ehre, als erster vor mir in meinem neuen Königreich niederzuknien, der erste zu sein, der meine Hand küsst, und mich König von dem nennt, was einst die McCloud’sche Seite des Rings war.“
McCloud blickte auf, rappelte sich auf Hände und Knie auf und grinste Andronicus spöttisch an. „Niemals!“ sagte er, wandte den Kopf und spuckte auf den Boden.
Andronicus lehnte sich zurück und lachte. Er genoss es von ganzem Herzen. Er hatte schon eine ganze Weile keinen so eigensinnigen Menschen mehr gesehen.
Andronicus drehte sich um und nickte, und einer seiner Männer griff McCloud von hinten, während ein andere von vorn kam, und seinen Kopf festhielt. Ein Dritter kam mit einer langen Rasierklinge. Als sie näher kamen bäumte sich McCloud voller Angst auf.
„Was macht ihr?”, schrie McCloud panisch und seine Stimme war auf einmal um einige Oktaven höher. Einer der Männer rasierte McCloud den halben Bart ab. McCloud erstaunt auf, sichtlich verwirrt darüber, dass er ihn nicht verletzt hatte.
Andronicus nickte, und ein anderer Mann trat mit einem langen Brandeisen trat vor, an dessen Ende das Emblem von Andronicus‘ Königreich eingraviert war – ein Löwe mit einem Vogel in der Schnauze. Er leuchtet orange, glühend heiß, und während die anderen McCloud festhielten, senkte der Mann das Brandeisen auf seine glattrasierte Wange herab.
„NEIN!“, schrie McCloud.
Doch es war zu spät. Ein fürchterlicher Schrei hallte durch das Schloss, begleitet von einem zischenden Geräusch und dem Geruch von verbranntem Fleisch. Andronicus beobachtete mit großer Freude, wie sich das Brandeisen tiefer und tiefer in das Fleisch von McClouds Wange brannte. Das Zischen wurde lauter und McClouds Schreie fast unerträglich.
Schließlich, nach zehn endlosen Sekunden, ließen sie McCloud fallen. McCloud sackte zu Boden, bewusstlos, sabbernd, und Rauch stieg von seinem Gesicht auf. Auf seiner Wange prangte nun, für immer eingebrannt, Andronicus‘ Emblem.
Andronicus lehnte sich vor, sah auf den bewusstlosen McCloud herab und bewunderte das Werk.
Erec stand auf dem Hügel am Rand des Waldes und sah zu, wie sich die kleine Armee ihm näherte, und sein Herz brannte. Für Tage wie diesen lebte er. In manchen Kämpfen verwischte die Grenze zwischen Recht und Unrecht – doch nicht heute. Der Lord von Baluster hatte schamlos seine Braut gestohlen und war zudem überheblich und uneinsichtig gewesen. Er hatte ihn auf sein Verbrechen hingewiesen, hatte ihm eine Gelegenheit gegeben es richtigzustellen, doch er hatte sich geweigert, seine Fehler zu korrigieren. Er hatte sich sein Leiden selbst zuzuschreiben. Und seine Männer hätten sich besser heraushalten sollen – besonders jetzt, nachdem er ohnehin tot war.
Doch sie ritten, hunderte von ihnen, bezahlte Söldner eines rangniedrigen Lords – und alle waren sie erpicht darauf, Erec zu töten, nur weil sie einmal von diesem Mann bezahlt worden waren.
Sie stürmten in ihren glänzenden grünen Rüstungen auf ihn zu, und als sie sich näherten, brachen sie in wildes Kriegsgeschrei aus.
Als ob ihn das erschrecken würde.
Erec hatte keine Angst. Er hatte zu viele Kämpfe wie diesen gesehen. Wenn er eines in den Jahren seiner Ausbildung gelernt hatte, dann war es sich niemals zu Fürchten, wenn man auf der Seite der Gerechtigkeit stand. Gerechtigkeit, das hatte man ihn gelehrt, mag sich vielleicht nicht immer durchsetzen – aber sie gab ihrem Verteidiger die Stärke von zehn Männern.
Es war nicht Angst, die Erec spürte als er zusah wie sich ihm hunderte von Männern näherten, wissend, dass er an diesem Tag mit großer Wahrscheinlichkeit sterben würde. Es war Erwartung. Ihm war die Gelegenheit gegeben worden, sich seinem Tod in der wohl ehrenhaftesten Weise zu stellen, und das war ein Geschenk. Er hatte einen Schwur der Ehre abgelegt, und heute verlangte der Schwur seinen Beitrag.
Erec zog sein Schwert und stürmte zu Fuß den Hügel hinab, auf die Armee zu, während sie auf ihn zuritten. In diesem Augenblick wünschte er sich mehr denn je sein treues Pferd, Warkfin, bei sich zu haben, um auf ihm in den Kampf zu reiten – doch er spürte ein Gefühl des Friedens da er wusste, dass Warkfin Alistair zurück nach Savaria in die Sicherheit des Hofes des Barons brachte.
Als er den Kriegern näher kam und nur noch knapp fünfzig Meter weit weg war, beschleunigte er seinen Schritt und stürmte auf den Anführer in ihrer Mitte zu. Sie verlangsamten ihren Schritt genauso wenig wie er, und er bereitete sich auf den Zusammenstoß vor.
Erec wusste, dass er einen Vorteil hatte: Drei hundert Männer konnten ihn physisch nicht auf gleichzeitig angreifen; er wusste aus seinem Training, dass höchstens sechs Mann zu Pferde gleichzeitig einen Mann angreifen konnten. So wie Erec das sah bedeutete das für ihn, dass die Quote nicht dreihundert zu eins, sondern nur sechs zu eins stand. So lange er immer wieder die sechs Männer vor sich töten konnte, hatte er eine Chance zu siegen. Es blieb nur die Frage, ob er genug Ausdauer würde aufbringen können, um das durchzuhalten.
Erec lief den Hügel hinunter und zog die Waffe von der er wusste, dass sie ihm den besten Dienst erweisen würde vom Gürtel. Es war ein Kriegsflegel mit einer zehn Meter langen Kette an dessen Ende sich eine gespickte Eisenkugel befand. Es war eine Waffe, die dazu bestimmt war, auf der Straße einen Falle zu stellen – oder für Situationen wie diese.
Erec wartete bis zum letzten Moment, bis der Armee keine Möglichkeit zu reagieren blieb, schwang den Kriegsflegel hoch über seinem Kopf und schleuderte ihn über das Schlachtfeld. Er zielte auf einen kleinen Baum und die Kette spannte sich als sich die Eisenkugel darum wickelte. Erec duckte sich und rollte sich auf dem Boden ab, um den Speeren auszuweichen, die sie nach ihm geworfen hatten und hielt den Schaft des Flegels mit aller Kraft fest.
Sein Timing war perfekt: der Armee blieb keine Zeit zu reagieren. Sie sahen die Kette in letzter Sekunde und versuchten, ihre Pferde herumzureißen. Doch sie waren zu schnell und schon zu nah.
Die gesamte vordere Reihe rannte hinein, die ebenfalls gespickte Kette schnitt tief in die Beine der Pferde und schickte ihre Reiter kopfüber zu Boden und die Pferde stürzten auf sie. Duzende von ihnen wurden im Chaos zerquetscht.
Doch Erec hatte keine Zeit stolz zu sein auf das Chaos und den Schaden, den er angerichtet hatte: eine andere Welle näherte sich schnell und stürzte sich mit lautem Kriegsgeschrei auf ihn. Erec stand auf, um sich ihnen zu stellen.
Als ihr Anführer einen Wurfspeer hob, machte Erec seine Not zur Tugend: Er hatte kein Pferd und er konnte den Männern nicht auf gleicher Höhe begegnen, doch da er so dicht am Boden war, konnte er diesen nutzen. Erec tauchte plötzlich zu Boden, rollte sich ab und durchtrennte die Sehnen des Pferdes des Anführers. Das Pferd bäumte sich auf und sein Reiter viel mit dem Gesicht voran in den Dreck, bevor er die Gelegenheit hatte, seine Waffe auf den Weg zu schicken.
Erec rollte weiter und es gelang ihm, den trampelnden Hufen der Pferde um ihn herum auszuweichen, die dem gestürzten Pferd ausweichen mussten. Vielen gelang es nicht, und sie stolperten über das tote Tier, und ein Dutzend weiterer Pferde stürzten und wirbelten eine riesige Staubwolke auf während sie eine Blockade verursachten. Das war genau das, worauf Erec gehofft hatte: Staub und Durcheinander, und dutzende weitere stürzten zu Boden.
Erec sprang wieder auf die Füße, hob sein Schwert und wehrte damit das Schwert eines Angreifers ab, das auf seinen Kopf zu sauste. Er fuhr herum und blockte einen Speer, dann eine Lanze, dann eine Axt. Er wehrte einen Schlag nach dem anderen ab, die von allen Seiten auf ihn auf ihn eindroschen. Doch er wusste, dass er das nicht ewig schaffen konnte. Er musste zum Angriff übergehen, wenn er auch nur die Spur einer Chance haben wollte.
Erec rollte sich ab, kniete sich hin und schleuderte sein Schwert als ob es ein Speer gewesen wäre. Es flog durch die Luft und in die Brust des Angreifers, der ihm am nächsten war; mit weit aufgerissen Augen rutschte er seitlich vom Pferd und war tot. Erec ergriff die Gelegenheit, sprang auf das Pferd des Mannes und griff dessen Morgenstern. Es war ein feiner Morgenstern, und Erec hatte ihn aus diesem Grund ausgesucht; er hatte einen langen silberbesetzten Schaft und eine fast zwei Meter lange Kette mit drei Eisenkugeln am Ende.
Erec holte aus und schwang ihn über seinen Kopf, wobei er mehreren seiner Feinde gleichzeitig die Waffen aus den Händen schlug und sie dabei von ihren Pferden warf.
Erec betrachtete das Schlachtfeld und sah, dass er bereits beachtlichen Schaden angerichtet hatte. Beinahe einhundert Ritter waren am Boden. Doch die anderen, gut zweihundert Mann, formierten sich neu – und sie schienen zu allem entschlossen zu sein.
Erec ritt ihnen entgegen, ein Mann gegen zweihundert, und brach selbst in wildes Kriegsgeschrei aus, schleuderte seinen Morgenstern immer weiter und betet zu Gott, dass seine Kräfte weiterdurchhalten mochten.
*
Alistair weinte, als sie sich mit aller Kraft an Warkfin festhielt. Das Pferd ritt im Galopp und brachte sie auf der wohlbekannten Straße nach Savaria. Sie hatte geschrien und das Tier die gesamte Zeit über getreten und nichts unversucht gelassen, um ihn zum Umkehren zu bewegen und zu Erec zurückzureiten. Aber er wollte nicht hören. Sie war noch nie einem Pferd wie ihm begegnet – er hörte unbeirrbar auf das Wort seines Herrn und ließ sich durch nichts erschüttern.
Ganz klar würde er sie nach Savaria bringe, dorthin wo Erec es ihm befohlen hatte – und schließlich sah sie ein, dass nichts dagegen tun konnte.
Alistair hatte gemischte Gefühle, als sie zurück durch die Stadttore ritt, in eine Stadt in der sie lange Zeit als Schuldmagd gelebt hatte. Einerseits fühlte es sich vertraut an – doch auf der anderen Seite brachte es Erinnerungen an den Gastwirt, der sie geschunden hatte wieder hoch, an alles, was falsch war an diesem Ort. Sie hatte sich so sehr darauf gefreut, hier ihr Leben mit Erec neu zu beginnen.
Während sie sich einerseits innerhalb der Stadtmauern sicher fühlte, quälte sie gleichzeitig eine böse Vorahnung in Bezug auf Erec, der sich da draußen alleine einer ganzen Armee gegenüberstellte. Der Gedanke daran bereitete ihr Übelkeit.
Als sie bemerkte, dass Warkfin nicht umkehren würde, erkannte sie, dass das nächstbeste, was sie tun konnte war, Hilfe für Erec zu holen.
Erec hatte sie gebeten, hier zu bleiben, in der Sicherheit der Stadtmauern – aber das wäre das letzte, was sie tun würde. Sie war schließlich die Tochter eines Königs, und sie war niemand der vor Angst oder einer Konfrontation davonlief. Erec hatte in ihr einen ebenbürtigen Partner gefunden: sie war edel und genauso entschlossen wie er. Sie würde sich selbst nicht mehr in die Augen schauen können falls ihm da draußen irgendetwas zustoßen sollte.
Sie kannte die Stadt gut und lenkte Warkfin geradewegs auf das Schloss des Barons zu – und nun, da sie innerhalb der Stadtmauern waren, gehorchte das Tier. Sie ritt zum Eingang des Schlosses, stieg ab und rannte an den Wachen vorbei, die versuchten, sie aufzuhalten.
Sie riss sich von ihnen los und rannte die marmornen Flure hinunter, die sie als Dienerin so gut kennengelernt hatte.
Alistair steckte ihren Kopf zwischen die Türen des riesigen Wohngebäudes, öffnete sie mit lautem Krachen und stürzte in die privaten Gemächer des Barons. Mehrere Angehörige des Rates wandten sich um und sahen sie an. Sie alle trugen die königlichen Roben und der Baron saß mitten unter ihnen umringt von einigen seiner Ritter. Alle hatten einen erstaunten Ausdruck auf dem Gesicht; sie musste sie bei etwas Wichtigem gestört haben.
„Wer bist du, Weib?“, rief einer.
„Wer wagt es, die Amtsgeschäfte des Barons zu stören?“, schrie ein anderer.
„Ich kenne diese Frau.“, sagte der Baron und stand auf.
„Ich auch.“, sagte Brandt, den sie als Erecs Freund erkannte. „Das ist Alistair, Erecs neue Gemahlin, nicht wahr?“
Sie rannte tränenüberströmt zu ihm hin und ergriff seine Hände.
„Bitte Mylord, helft mir. Es geht um Erec!“
„Was ist passiert?“, fragte der Baron beunruhigt.
„Er ist in großer Gefahr. In diesem Augenblick steht er alleine einer feindlichen Armee gegenüber! Er hat mich nicht an seiner Seite bleiben lassen. Bitte! Er braucht Hilfe!“
Ohne ein weiteres Wort sprangen die Ritter auf und liefen aus dem Saal, nicht einer zögerte; sie wandte sich um und folgte ihnen.
„Bleibt hier!“, rief Brandt.
„Niemals!“, sagte sie und rannte hinter ihm her. „Ich werde Euch zu ihm führen.“
Sie liefen die Korridore hinunter, aus dem Schloss heraus und zu einer Gruppe von wartenden Pferden. Jeder sprang ohne auch nur einen Moment zu zögern auf eines der Pferde. Alistair sprang auf Warkfin und ritt los, bemüht, mit den anderen mitzuhalten.
Als sie über den Hof ritten, schlossen sich ihnen Krieger aus allen Richtungen an – und als sie Savaria verließen, wurden sie von einem stets wachsenden Kontingent von mindestens einhundert Mann begleitet. Allen voran ritt Alistair mit Brandt und dem Baron an ihrer Seite.
„Wenn Erec herausfindet, dass ich Euch erlaubt habe mit uns zu reiten, wird mir das den Kopf kosten.“, sagte Brandt, während er neben ihr her ritt. „Bitte sagt uns einfach wo er ist, Mylady“
Doch Alistair schüttelte hartnäckig den Kopf, wischte sich die letzten Tränen vom Gesicht und ritt schneller, begleitet vom Donnern der Hufe.
Thor ritt vorsichtig über den Waldweg, Reece, O’Connor, Elden und die Zwillinge auf ihren Pferden neben ihm, Krohn ebenfalls auf seinen Fersen, als sie aus dem Wald auf der anderen Seite des Canyons herauskamen. Thor’s Herz schlug schneller vor gespannter Erwartung als sie endlich die Grenze des dichten Waldes erreichten. Er hob seine Hand, bedeutete den anderen zu schweigen und sie blieben neben ihm stehen.
Thor sah sich um und betrachtete den Strand, den Himmel, und dahinter das riesige gelbe Meer, über das sie in die Fernen Länder des Empire reisen würden. Das Tartuvianische Meer. Thor hatte die Gewässer seit ihrer Reise zu den Hundert nicht mehr gesehen, und es fühlte sich seltsam an, wieder hier zu sein – diese Mal mit einer Mission, die das Schicksal des gesamten Rings entscheiden würde.
Nachdem sie die Brücke über den Canyon überquert hatten, war ihr kurzer Ritt durch die Wildnis des Waldes ereignislos verlaufen. Thor hatte von Kolk und Brom die Anweisung erhalten, nach einem kleinen Schiff Ausschau zu halten, das am Ufer des Tartuvianischen Meers vertäut sein sollte, sorgfältig versteckt unter den Ästen eines gewaltigen Baumes, der über das Wasser ragte. Thor folgte den Anweisungen genau, und als sie die Grenze des Waldes erreichten, entdeckte er das Schiff, wohl versteckt und bereit, sie dorthin zu bringen, wo sie hin mussten. Er war erleichtert. Doch dann sah er sechs Krieger des Empire, die vor dem Schiff standen und es inspizierten, während es sanft in den Wellen der Brandung schaukelte. Ein weiterer Krieger war an Bord geklettert. Dabei sollte das Schiff gut versteckt und niemand hier sein.
Das war ein unglücklicher Zufall. Als Thor gen Horizont blickte, sah er in der Ferne die Konturen von etwas das aussah wie die gesamte Flotte des Empire, tausende von schwarzen Schiffen mit der schwarzen Flagge des Empire. Glücklicherweise segelten sie nicht auf Thor zu, sondern nahmen den langen kreisförmigen Kurs, der sie um den Ring herum auf die Seite der McClouds bringen würde, wo andere Teile der Truppen bereits den Canyon überquert hatten. Glücklicher Weise befanden sie sich also auf einem anderen Kurs. Mit Ausnahme dieser Patrouille. Diese sechs Empire Krieger, wahrscheinlich Kundschafter auf einer Routine-Mission, mussten irgendwie über dieses Schiff der Legion gestolpert sein. Das war schlechtes Timing. Wenn Thor und die anderen die Küste ein paar Minuten früher erreicht hätten, wären sie wahrscheinlich schon an Bord und auf dem Weg auf das offene Meer. Jetzt gab es keinen Weg eine Konfrontation zu vermeiden. Thor ließ den Blick den Strand entlang schweifen und sah keine weiteren Empire-Truppen. Wenigstens das war zu ihren Gunsten. Es war wahrscheinlich ein einzelner Trupp auf einer Patrouille.
„Ich dachte, das Boot sollte gut versteckt sein?“, sagte O’Connor.
„Offensichtlich nicht gut genug.“, bemerkte Elden.
Die Sechs saßen auf ihren Pferden und fixierten die Gruppe von Kriegern.
„Es wird nicht lange dauern bis sie die Truppe alarmieren“, beobachtete Conven.
„Und dann haben wir ein echtes Problem.“, ergänzte Conval.
Thor wusste, dass sie Recht hatte. Und das war kein Risiko, das sie eingehen konnten.
„O’Connor.“, sagte Thor. „Deine Zielgenauigkeit ist von uns allen am besten. Ich habe gesehen, wie du aus fünfzig Metern Entfernung noch genau triffst. Siehst du den Mann mit dem Bogen? Wir haben genau eine Chance. Kannst du ihn ausschalten?“
O’Connor nickte ernst und ließ die Krieger des Empire dabei nicht aus den Augen. Er griff über seine Schulter, hob den Bogen, legte einen Pfeil an und war bereit zum Schuss.
Alle sahen Thor an und er fühlte sich bereit, sie anzuführen.
„O’Connor, auf mein Signal hin schieß. Dann werden wir uns auf die anderen stürzen. Ihr anderen, verwendet eure Wurfwaffen sobald wir nah genug sind. Doch versucht zuerst so nah wie möglich zu kommen.“
Thor gab mit der Hand ein Zeichen und O’Connor ließ die Sehne los.
Der Pfeil flog mit einem zischenden Geräusch durch die Luft. Es war ein perfekter Schuss. Die Metallspitze bohrte sich mitten durch das Herz des Empire Kriegers mit dem Bogen. Er stand da und für einen Moment weiteten sich seine Augen, als könnte er nicht verstehen, was gerade geschah, um dann plötzlich mit weit ausgestreckten Armen – Gesicht voran – vor die Füße der anderen Krieger zu fallen und den Sand rot zu färben.
Thor und die anderen stürzten los. Wie eine gut geölte Maschine waren sie vollkommen aufeinander abgestimmt. Der Klang der Hufe ihrer Pferde verriet sie und die sechs verblieben Krieger fuhren erschrocken herum. Sie sprangen ihrerseits auf ihre Pferde und kamen ihnen entgegen.
Thor und seine Freunde hatten immer noch den Vorteil des Überraschungsangriffs.
Thor holte aus, schleuderte einen Stein mit seiner Schleuder und traf einen seiner Gegner aus gut zwanzig Metern Entfernung an der Schläfe, als dieser gerade dabei war, aufzusitzen. Die Zügel immer noch in der Hand fiel er tot zu Boden.
Als sie näher kamen, war Reece seine Axt, Elden seinen Speer und die Zwillinge ihre Dolche. Der Sand war uneben und die Pferde rutschten, was es schwieriger machte als sonst, die Waffen zu werfen. Reeces Axt fand ihr Ziel und tötete einen der Krieger, während die anderen ihr Ziel verfehlten. Damit blieben vier Gegner übrig. Der Anführer löste sich von der Gruppe und stürzte sich direkt auf Reece, der nun unbewaffnet war. Er hatte seine Axt geworfen und noch keine Zeit gehabt, sein Schwert zu ziehen. Reece wappnete sich und in letzter Sekunde sprang Krohn vor, biss sich im Bein des Pferdes des Anführers fest und brachte es mitsamt Reiter zu Fall, was Reece im letzten Moment rettete. Reece zog sein Schwert und landete einen tödlichen Hieb bevor sich sein Gegner wieder aufrappeln konnte.
Damit waren es noch drei Gegner. Einer griff Elden mit einer Axt an, die er nach seinem Kopf schwang; Elden blockte sie mit seinem Schild und in der gleichen Bewegung schwang er sein Schwert und schlug den Griff der Axt entzwei. Dann schwang Elden seinen Schild herum, traf den Angreifer am Kopf und schickte ihn damit vom Pferd.
Ein anderer Krieger zog einen Morgenstern von seinem Gürtel und schwang die lange Kette. Die gespickte Eisenkugel drosch in Richtung O’Connors. Es geschah so schnell, dass diesem keine Zeit blieb zu reagieren.
Thor jedoch hatte es kommen sehen, sprang mit hoch erhobenem Schwert an die Seite seines Freundes und durchtrennte die Kette gerade noch rechtzeitig, bevor die Kugel O’Connor treffen konnte. Er hörte den Klang seines Schwertes wie es das Eisen der Kette durchtrennte und staunte, wie scharf sein neues Schwert war.
Die gespickte Eisenkugel fiel harmlos in den Sand. Conval kam hinzu und erstach den Krieger mit seinem Speer, bevor er eine andere Waffe ziehen konnte.
Der letzte Krieger der Empire Patrouille sah sich zahlenmäßig weit unterlegen und mit Angst in den Augen drehte er sein Pferd um, stürmte den Strand entlang in entgegengesetzter Richtung und hinterließ dabei tiefe Hufabdrücke im Sand.
Alle hatten nur das eine Ziel, den Krieger zu stellen: Thor schleuderte einen Stein mit seiner Schleuder, O’Connor hob seinen Bogen und schoss und Reece warf einen Speer. Doch auf dem rutschigen Sandboden ritt der Krieger zu unberechenbar und alle verfehlten ihr Ziel.
Elden zog sein Schwert und Thor konnte sehen, dass er im Begriff war, hinter ihm herzujagen. Thor hielt seine Hand hoch und signalisierte ihm zu warten.
„Nein!“, rief Thor.
Elden drehte sich um und sah ihn an.
„Aber wenn er das hier überlebt, wird er andere auf uns hetzen!“, protestierte Elden.
Thor drehte sich um und sah das Boot an, und er wusste, dass es kostbare Zeit kosten würde, ihn zu fangen – Zeit, die sie nicht hatten.
„Das Empire wird uns sowieso verfolgen“, sagte Thor. „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Es kommt jetzt darauf an, dass wir so schnell wie möglich weit von hier weg kommen. Zum Schiff!“
Sie stiegen ab und als sie das Schiff erreichten, griff Thor in seine Satteltaschen und begann, alles, was er an Proviant dabei hatte auszuräumen, und die anderen taten es ihm nach. Sie luden Waffen und Säcke mit Essen und Wasser an Bord. Niemand konnte abschätzen, wie lange ihre Reise dauern würde, wie lange es dauern würde, bis sie wieder Land sehen würden – wenn sie jemals wieder Land sehen würden. Thor verlud auch das Futter für Krohn.
Sie warfen die Säcke über die Reling des Schiffs, wo sie mit einem dumpfen Klang auf dem Oberdeck landeten.
Thor griff das dicke, verknotete Tau, das an der Seite herunterhing und testete es. Das grobe Material schnitt ihm in die Finger. Er nahm Krohn über die Schulter – sein Gewicht stellte eine deutliche Herausforderung für seine Muskeln dar – und fing an, am Seil hoch an Bord zu klettern. Krohn winselte in sein Ohr und krallte sich mit seinen scharfen Krallen an Thors Brust fest.
Sobald Thor über die Reling geklettert war, sprang Krohn an Deck – und die anderen folgten ihnen. Thor beugte sich über die Reling und sah zu den Pferden herunter, die am Strand standen und zu ihm hochsahen, als ob sie auf einen Befehl warteten.
„Und was wird aus ihnen?“, fragte Reece, der sich neben ihn gestellt hatte.
Thor sah sich um und betrachtete das Boot. Es war vielleicht 7 Meter lang und halb so breit. Es war groß genug für sie – aber nicht für ihre Pferde. Wenn sie versuchen würden, sie mitzunehmen, dann würden sie womöglich das Deck zertrampeln und das Holz beschädigen. Sie würden sie zurücklassen müssen.
“Wir haben keine Wahl.”, sagte Thor und sah sehnsüchtig auf sie herab. „Wir werden neue finden müssen.“
O’Connor lehnte sich über die Reling.
„Das sind schlaue Pferde.“, sagte O’Connor. „Ich habe sie gut trainiert. Sie werden auf meinen Befehl hin nach Hause zurückkehren.“
O’Connor pfiff in einem hohen Ton.
Auf einmal drehten sich alle Pferde um und galoppierten davon, über den Sand und in den Wald hinein, zurück in Richtung des Rings.
Thor wandte sich um und sah seine Brüder an, dann das Schiff, dann den Ozean, der vor ihnen Lag. Ohne Pferde gab es keinen Weg zurück mehr, nur nach vorn. Die Realität fand ihren Weg in Thors Bewusstsein. Sie waren wirklich auf sich alleine gestellt. Sie hatten nichts außer diesem Boot, auf dem sie den Ring womöglich für immer verlassen würden. Ein Zurück gab es jetzt nicht mehr.
„Und wie sollen wir das Boot jetzt ins Wasser bekommen?“, wollte Conval wissen und alle blickten 5 Meter auf den Schiffsrumpf hinab. Ein kleiner Teil wurde von den Wellen des Tartuvianischen Meers umspült, doch der größte Teil steckte im Sand fest.
„Hier rüber!“, sagte Conven.
Sie eilten zur anderen Seite, wo eine dicke Eisenkette über die Reling hing, an deren Ende eine riesige Eisenkugel im Sand lag.
Conven zerrte an der Kette, er stöhnte und mühte sich ab, doch er konnte sie nicht anheben.
„Sie ist zu schwer.“, grunzte er
Conval und Thor griffen mit zu und halfen, und als alle drei gemeinsam an der Kette zogen war Thor überrascht vom Gewicht der Kugel. Sie schafften es nur sie etwas mehr als einen Meter anzuheben und ließen sie wieder in den Sand fallen.
„Lasst mich helfen.“, sagte Elden und trat vor.
Elden, der weitaus massiger als alle anderen gebaut war und sie um einiges überragte, griff alleine nach der Kette und schaffte es die Kugel ohne weitere Hilfe anzuheben. Thor war erstaunt. Die anderen griffen mit zu und gemeinsam zogen sie den Anker Zentimeter um Zentimeter nach oben, bis sie ihn endlich über die Reling an Deck wuchten konnte.
Das Boot begann sich zu bewegen. Es rollte ein wenig in den Wellen, doch blieb nach wie vor im Sand stecken.
„Die Pfähle!“, bemerkte Reece.
Thor drehte sich um, sah zwei hölzerne Pfähle, jeder fast sieben Meter lang, die an der Seite des Bootes befestigt waren und erkannte, wozu sie gut waren.
Reece und er griffen einen während Conval und Conven den anderen übernahmen.
„Sobald wir uns abgestoßen haben“, rief Thor, „setzt ihr die Segel!“
Sie rammten die Pfähle in den Sand und stießen das Boot mit aller Kraft ab; Thor ächzte vor Anstrengung. Langsam Zentimeter um Zentimeter begann sich das Boot zu bewegen. Zur gleichen Zeit liefen Elden und O’Connor zur Mitte des Bootes und zogen an den Seilen um die Segel zu setzen. Eines nach dem anderen. Thor und die anderen drückten und schoben die Pfähle in den Sand und kämpften mit all ihrer Kraft um das Boot aus dem Sand zu frei zu bekommen. Die Segel stiegen höher und begannen, sich im Wind zu blähen. Endlich begann das Boot unter ihnen zu schaukeln und glitt ins Wasser, wo es schwerelos auf den Wellen zu tanzen begann.
Thors Muskeln zitterten vor Anstrengung. Elden und O’Connor hatten alle Segel gesetzt und bald trieben sie auf das offene Meer zu.
Sie alle jubelten vor Freude, als sie die Pfähle wieder an Ort und Stelle verstauten und halfen Elden und O’Connor dabei, die Seile zu sichern. Krohn maunzte aufgeregt neben ihnen. Das Boot trieb ziellos vor sich hin und Thor beeilte sich, das Steuerrad zu besetzen, O’Connor an seiner Seite.
„Willst du das Steuer übernehmen?“, fragte Thor O’Connor.
Der grinste breit. „Liebend gerne!“
Sie nahmen Fahrt auf und kreuzten, den Wind im Rücken, auf den gelben Wassern des Tartuvianischen Meeres. Thor nahm einen tiefen Atemzug. Endlich waren sie auf dem Weg.
Thor ging an den Bug, wo Reece stand und Krohn drängte sich zwischen sie und lehnte sich an Thors Bein, während Thor anfing, sein weiches weißes Fell zu streicheln. Krohn leckte Thors Hand, und der griff in einen Sack und zog ein Stückchen Fleisch für Krohn heraus, der es ihm dankbar abnahm. Thor blickte auf die weite See vor ihnen. Der ferne Horizont war gesprenkelt mit den schwarzen Schiffen des Empire, die sich sicherlich alle auf dem Weg zur McCloud’schen Seite des Rings befanden. Zum Glück waren sie abgelenkt und konnten unmöglich Ausschau nach einem einsamen Boot halten, das sich in Richtung ihres Reiches bewegte. Der Himmel war klar und sie hatten starken Rückenwind, der ihnen half, weiter an Geschwindigkeit zuzulegen.
Sie hielten Ausschau und fragten sich, was wohl vor ihnen lag. Er fragte sich, wie lange es dauern würde, bis sie wieder Land erreichen würden, das Land des Empire, und was sie dort erwarten würde. Er fragte sich, wie sie das Schwert finden sollten, und wie dieses Abenteuer enden würde. Er wusste, dass die Chancen schlecht standen und doch freute er sich darüber, endlich auf der Reise zu sein, war glücklich, dass sie es bis hierhin geschafft hatten und begierig darauf, das Schwert zurück zu holen.
„Was wenn es nicht da ist?“, Reece schien seine Gedanken gelesen zu haben.
Thor sah ihn an.
„Das Schwert.”, fügte Reece hinzu. „Was ist, wenn es nicht da ist? Oder verloren? Oder zerstört? Oder wenn wir es einfach nicht finden können? Immerhin ist das Empire ist riesig!“
„Oder was, wenn das Empire herausgefunden hat, wie man es anwendet?“, fragte Elden mit seiner tiefen Stimme.
„Was wenn wir es finden, aber nicht zurück bringen können?“, wollte Conven wissen.
Sie standen da und das, was vor ihnen lag, lastete wie ein Meer unbeantworteter Fragen schwer auf ihren Schultern. Thor wusste, das diese Mission Wahnsinn war.
Blanker Wahnsinn.
Gareth ging auf den Steinboden des Arbeitszimmers seines Vaters auf und ab – eine kleine Kammer im obersten Stockwerk des Schlosses, die sein Vater sehr geschätzt hatte – und nahm sie Stück für Stück auseinander.
Gareth ging von Bücherregal zu Bücherregal, zerrte wertvolle Bände heraus, uralte ledergebundene Bücher, die seit Generationen im Besitz seiner Familie waren, riss die Einbände herunter und zerriss die Seiten in kleine Stückchen. Wenn er sie in die Luft warf, fielen sie wie Schneeflocken auf seinen Kopf herab, blieben an seinem Körper hängen und am Sabber, der seine Wangen hinunterlief. Er war fest entschlossen, jedes einzelne Buch in dieser Kammer, die sein Vater so sehr geliebt hatte, zu zerreißen – einen Band nach dem anderen.
Gareth ging zum Tisch in der Ecke, griff nach dem Rest seiner Opiumpfeife, und zog mit zitternden Händen fest daran. Er brauchte ihre Wirkung jetzt mehr denn je. Er war abhängig, rauchte sie, wann immer es ging, in der festen Überzeugung, damit die Bilder von seinem Vater, die ihn zunächst in seinen Träumen und nun selbst im Wachzustand verfolgten, vertreiben zu können.
Als Gareth die Pfeife absetzte, sah er seinen Vater als verwesende Leiche vor sich stehen. Jedes Mal war der Leichnam mehr verwest, mehr Skelett als Fleisch; Gareth wandte sich von dem entsetzlichen Anblick ab.
Gareth hatte die Vision sonst immer angegriffen – doch er hatte gelernt, dass das nichts half. Jetzt wandte er einfach seinen Kopf ab, immer wieder, bemüht wegzuschauen. Es war immer das gleiche: Sein Vater trug eine rostige Krone, sein Mund war geöffnet, und seine toten Augen starrten ihn missbilligend an. Dabei zeigte er anklagend mit dem Finger auf ihn. Es war ein furchtbarer Anblick und Gareth fühlte, dass seine Tage gezählt waren, fühlte, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er ihm Gesellschaft leisten würde. Er hasste ihn zu sehen mehr als alles andere. Wenn der Mord an seinem Vater etwas Gutes an sich gehabt hatte, dann war es, dass er sein Gesicht nie wieder würde sehen müssen. Doch ironischer Weise sah er ihn nun mehr denn je. Gareth fuhr herum und warf die Opiumpfeife nach der Erscheinung, in der Hoffnung, sie schnell genug werfen zu können, um ihn vielleicht zu treffen. Doch die Pfeife flog lediglich durch die Luft und zerbrach an der Wand.
Sein Vater stand immer noch da und starrte ihn zornig an.
„Die Drogen werden dir nicht helfen“, schalt sein Vater ihn.
Gareth konnte es nicht länger aushalten. Er stürzte sich auf die Erscheinung, mit ausgestreckten Händen sprang er vor, um das Gesicht seines Vaters zu zerkratzen; doch wie jedes Mal, segelte er durch nichts als Luft und stolperte durch den Raum, dieses Mal um hart auf dem hölzernen Schreibtisch seines Vaters aufzuschlagen und ihn laut polternd umzureißen während er fiel.
