Sekundensache - Alexej Winter - E-Book

Sekundensache E-Book

Alexej Winter

4,8

Beschreibung

Es reichen 3 Sekunden, um sich zu verlieben. Das muss auch Luca feststellen, als er zum ersten Mal Teamkollege Bela gegenübersteht. Der ist von dem neuen Ersatzspieler auch recht angetan, hält ihn aber immer wieder auf Abstand. Und das aus gutem Grund, denn als es zwischen den beiden ernst wird, gehen für Bela die Probleme erst richtig los. Seine Mutter und Schwester werfen ihn raus und ein alter Bekannter taucht auf, der nur eins im Kopf hat – nämlich sich für eine Abfuhr zu revanchieren. Bela verschwindet daraufhin spurlos und lässt Luca mit all den Problemen, Anschuldigungen und Gegnern allein zurück. Doch wie allein ist Luca tatsächlich? Und wer steht am Ende noch zu den beiden Männern?

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Winter

Sekundensache

Inhaltsverzeichnis

Sekundensache

Titel

Impressum

Widmung

Sekundensache

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Programm

Sündhafte Begierde der Verdammnis I

Sündhafte Begierde der Verdammnis II

Sehnsuchtsvolles Wiedersehen

Betrügerischer Katzenjammer

Alexej Winter

Sekundensache

Gay Romance

Alexej Winter, Sekundensache

© HOMO Littera Romy Leyendecker e. U.,

Am Rinnergrund14, 8101 Gratkorn,

www.HOMOLittera.com

Email: [email protected]

Coverfoto:

Handsome guy torso © Studio-54 – Fotolia.com

Rahmen, floral, ornamental, filigran, Schnörkel © christine krahl – Fotolia.com

Foto im Buch:

soccer 2014 © THesIMPLIFY – Fotolia.com

Das Model auf dem Coverfoto steht in keinem Zusammenhang mit dem Inhalt des E-Books. Der Inhalt des E-Books sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Models aus.

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet.

Handlung, Charaktere und Orte sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

Die geschilderten Handlungen dieses E-Books sind fiktiv! Im realen Leben gilt verantwortungsbewusster Umgang miteinander und Safer Sex!

Originalausgabe: Juli 2014

ISBN PDF: 978-3-902885-39-5

ISBN EPUB: 978-3-902885-40-1

ISBN PRC: 978-3-902885-41-8

ISBN Print: 978-3-902885-38-8

„Love isn’t finding a perfect person. It’s seeing an imperfect person perfectly.”

Spanien, August 2008

Zeit zur Abreise. Die Zeiger seiner Armbanduhr standen auf kurz nach sieben am Abend. Sein Blick wanderte zum Meer. Ob er es vermissen würde? Ein Seufzer entglitt seinen Lippen und er setzte sein Basecap auf. Es war nur ein Urlaub. Das bedeutete nun mal, für eine begrenzte Zeit den Aufenthalt an einem unbestimmten Ort zu genießen. Manchmal kam man an diesen Ort zurück, manchmal auch nicht. Für ihn stand fest, dass er niemals zurückkehren würde.

Vor dem Hotel, in dem er die letzten acht Tage verbracht hatte, parkte der doppelstöckige Reisebus der Mannschaft. Die vielen Sporttaschen waren im Gepäckraum verstaut worden, ein paar der jungen Männer hatten bereits in dem Fahrzeug Platz genommen. Die Abreise rückte von Minute zu Minute näher. Ein letztes Mal sog er die salzige Meeresluft tief in seine Lungen, dann wandte er sich ab und wartete am Bordstein darauf, die Straße überqueren zu können. An diesem Abend herrschte wenig Verkehr, weshalb er nur drei Wagen vorbeilassen musste, um zum Bus zu gelangen. Gerade als er den Fußgängerweg betreten hatte, startete der Motor. Er stellte sich als Letzter in die Warteschlange, die vorn einsteigen musste, um auf einer Namensliste abgehakt zu werden. Man wollte schließlich niemanden zurücklassen.

Ob man auch Erinnerungen zurücklassen konnte?

„¡Hola!“, hörte er eine bekannte Stimme hinter sich rufen. Seine Augen weiteten sich und der Schlag seines Herzens nahm augenblicklich zu. Jeder seiner Mannschaftskameraden drehte sich um und sah wie er zu den drei spanischen Männern, die herangeeilt kamen.

„¡Buenos días!1“, grüßten die Spanier und blieben vor dem Bus stehen. Einer von ihnen trat vor. „Wolltest du nach Hause fahren, ohne dich zu verabschieden, Chico?“

Ja, tatsächlich hatte er darauf gehofft, sich ohne ein peinliches Abschiedsszenario davonstehlen zu können. Nun senkte er voller Scham den Kopf und versuchte, seine Atmung zu kontrollieren. Seine Handinnenflächen wurden klamm und sein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.

„Ich muss dir noch etwas gestehen, bevor du fährst“, sagte der Spanier.

Ein unkontrollierbares Zittern durchfuhr den Körper des jungen Mannes, als er den Blick hob und seinem Gegenüber in die Augen sah. Dieses Schokoladenbraun. Er war ihm vom ersten Moment an hoffnungslos verfallen gewesen.

„Te echaré de menos, chico2“, flüsterte der Spanier, während sich dessen warme Finger um die seinen schlangen.

Ein Raunen ging durch die Warteschlange. Das Einsteigen schien in Vergessenheit geraten zu sein. Es wurde getuschelt, und diejenigen, die bereits im Bus saßen, drückten sich die Nasen an den Scheiben platt.

„Ich könnte dir schreiben“, meinte er leise und versuchte, dem Spanier sanft seine Finger zu entziehen.

„Schreiben? Das reicht mir nicht. Ich muss dich wiedersehen!“

Das Tuscheln nahm an Lautstärke zu. Ihm fehlten jedoch die Worte. Wie stellte er sich das vor? Sie wohnten mehr als eintausend Kilometer voneinander entfernt. Wann sollten sie sich denn wiedersehen?

„Ich muss jetzt los. Wir haben einen langen Weg“, entgegnete er und trat einen Schritt zurück. Keinen großen, aber er wollte mit dieser Geste seinen Worten mehr Gewicht verleihen. Er tat einen zweiten Schritt, doch der Spanier hielt ihn immer noch fest.

„Gib mir deine Telefonnummer. Ich rufe dich morgen an.“

„Ich weiß nicht, wann wir ankommen. Ich muss jetzt wirklich los“, erfand er eine Ausrede. Seine Hand kam frei und er wandte sich sofort ab, um zum Buseinstieg zu gelangen.

„Chico! Warte doch!“

Noch einmal drehte er sich zu dem spanischen Mann um. Was wollte er denn noch? Schon wieder nahm er ihn an die Hand. Die andere legte er ihm an die Wange.

„Te quiero3“, hörte er ihn noch sagen, bevor sich ihre Lippen zum Kuss berührten. Das Tuscheln verstummte und es herrschte Totenstille um die beiden Männer herum. Eine Hitzewelle durchströmte seinen Körper und rief Erinnerungen an die vergangene Nacht herbei, welche sich wie Schatten unter einem Schleier von zu viel Alkohol in seinen Gedanken eingenistet hatten. Sein Mund öffnete sich einen Spalt. Die Hand an seiner Wange löste sich und wanderte zum Nacken, wo sie mehr Druck ausübte und ihn nach vorn zog. Er fühlte die warme Zunge zwischen seinen Lippen, dann in seinem Mund. Die Knie wurden ihm weich, er kippte nach vorn und seine Finger krallten sich in das weiße Poloshirt des Spaniers. In seinem Kopf begann sich alles zu drehen. Viel zu schnell lösten sich die zarten Lippen von seinem Mund, und er öffnete die Augen, nur um wieder in diesem traumhaft schönen Schokoladenbraun zu versinken. Diese großen Augen, die ihn voller Temperament anstrahlten und auf eine Reaktion warteten.

„Ich …“, begann er und suchte nach Worten, die in der Lage waren, seine Gedanken auszudrücken. Hinter ihm wurde es laut. Stimmen erklangen. Rufe waren zu hören, ein Lachen, einzelne Worte. Nur Fetzen drangen an sein Ohr. Abartig … unnormal … schwul.

Der Dunstschleier vor seinen Augen verzog sich. Er war nicht abartig. Und unnormal schon gar nicht. Wieder spürte er die Lippen auf seinem Mund, doch dieses Mal stieß er den Spanier von sich und wich zurück.

„Ich bin nicht schwul!“, rief er und hob die Arme in eine Abwehrhaltung.

Der Spanier sah ihn verdutzt an. „Was soll das denn jetzt?“

„Lass mich zufrieden! Ich bin nicht so abartig wie du!“ Er drehte sich um und lief in Richtung Einstieg.

„Chico! Willst du mich verarschen? Bleib stehen und rede mit mir!“ Die Finger des spanischen Mannes schlossen sich um sein Handgelenk und hielten ihn fest. Er wurde herumgezogen und gegen den Bus gedrückt. „¡Qué coño haces! ¿Porqué?4“

Er riss sich los, dann drängte er sich an seinen Kameraden vorbei und hastete in den Bus. Sein Körper bebte, und seine Augen brannten. Schnell lief er durch den schmalen Mittelgang. In der hintersten Ecke kauerte er sich auf einen Sitz, zog die Beine an den Körper und schlang die Arme um seine Knie. Sein Gesicht vergrub er in der entstandenen Kuhle. Er schämte sich so sehr.

Von draußen hörte er immer noch, wie der Spanier seinen Namen rief. Bittend, beinahe flehend. Dann verstummten die Rufe. Es war vorbei, dachte er und blies Luft zwischen seinen Lippen hindurch. Wasser sammelte sich in seinen Augen und in der Nase. Seine Muskeln zitterten, die Adern in seinen Schläfen pochten. Er wollte einfach nur noch nach Hause.

Neben ihm klatschte eine Handfläche gegen die Scheibe. Er fuhr zusammen, drehte den Kopf dennoch in Richtung der Scheibe. Da stand der Spanier. Den Blick voller Abscheu auf ihn gerichtet. Voller Wut und Hass.

„¡Eres patético! ¡Cobarde gilipollas! ¡A la mierda!5”

Deutschland, August 2012

Die Sonne verabschiedete sich mit einem Farbenspiel aus verschiedenen Rottönen am Horizont und blendete Luca mit ihren letzten, wärmenden Strahlen. Ein Luftzug zupfte an den ohrlangen, hellbraunen Haaren, umspielte seinen Nacken und verschwand um die Hausecke, wo er den dort wachsenden wilden Wein rascheln ließ. Die Sommerferien hatten vor knapp zwei Wochen begonnen. Seine letzten großen Ferien vor dem Abitur. Ein Seufzer entwich Lucas Lippen, als er sich gegen das Geländer lehnte und in den Himmel hinaufsah. Noch ein Jahr. Dann würde sich das Tor zur Freiheit endlich für ihn öffnen. Dann würde er seine Sachen packen können und verschwinden.

Auf dem steinernen Belag der Terrasse waren Schritte zu hören, die Luca für einen Moment aus seinen Gedanken rissen. Er neigte den Kopf zur Seite und schaute zu Lilly, die sich neben ihm an das Geländer lehnte. Zwei Wochen würde er nun mit ihr verbringen müssen. Zwei endlos lange Wochen, 450 Kilometer entfernt von seinem Zuhause und den Großeltern, bei denen er seit neun Jahren lebte.

„Danke, dass du hergekommen bist!“, sagte Lilly.

„Hatte ich denn eine Wahl?“ Luca sah sie nicht an. Allem Anschein nach suchte sie krampfhaft nach einer spontanen Antwort. Es dauerte etwas, bis sie ihm kameradschaftlich gegen den Oberarm boxte und erneut das Wort ergriff.

„Sieh es doch positiv. Du kommst mal raus. Außerdem bin ich auch noch da. Das ist Grund genug, hier zu sein.“

Wie hätte er das vergessen können? Während Luca der Meinung war, dass zwischen Lilly und ihm ein stilles Abkommen bezüglich ihrer Freundschaft und den daraus resultierenden tieferen Gefühlen herrschte, welches besagte, dass sie bloß Freunde oder so etwas wie Geschwister waren, schien sie sich anderweitig orientiert zu haben. Anders konnte er sich ihr Verhalten nicht erklären. Ihr ständiges Dauergrinsen, der immer wiederkehrende Drang, Körperkontakt zu ihm herzustellen oder diese Bemerkungen, die sie von sich gab, das alles waren Warnsignale. Imaginär begleitet durch rotes Warnlicht und Gefahrensirenen.

Wäre es nach ihm gegangen, hätte er die Ferien mit ein paar Kumpels verbracht – und nicht allein mit Lilly im Haus ihres Onkels, der sich gerade mit seiner Gattin auf einem Luxusdampfer irgendwo auf dem Meer entspannte. Aber ihn fragte man ja nicht. Kreisligamannschaften zu trainieren lag Lillys Familie im Blut. Nicht nur ihr Onkel tat es, sondern auch ihr Vater. Nun war es allerdings so, dass die luxuriöse Kreuzfahrt genau auf den Termin für das Sommerfest des SV Dunkelbach fiel. Statt einen befreundeten Trainer damit zu beauftragen, die Mannschaft auf das Spiel vorzubereiten, hatte Stephan Seimans diese Aufgabe seiner Nichte übertragen. Aus diesem Grund war Lilly bereits vor einer Woche hierhergekommen. Selbstverständlich in freudiger Erwartung auf eine Mannschaft mit herausragenden sportlichen Fähigkeiten.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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