She is the one? - May Sparkle - E-Book

She is the one? E-Book

May Sparkle

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  • Herausgeber: BookRix
  • Kategorie: Erotik
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2021
Beschreibung

Heaven ist sich absolut sicher: Sophia ist die Richtige.  Doch dann stellt ihre Freundin die Frage aller Fragen... »Willst du mich heiraten?«     Heaven sollte überglücklich sein, doch sie stürzt in eine Abwärtsspirale ihrer Gefühle. Sophia will ihr Leben mit Heaven verbringen. Doch sie erkennt zu ihrem Leidwesen, dass ihr Herz immer noch an unerfüllten Liebeleien aus ihrer Vergangenheit hängt. An Frauen, mit denen es aus unerfindlichen Gründen damals nicht geklappt hat. Heaven kann Sophia nicht heiraten, solange ihre Gedanken auch nur für den Bruchteil einer Sekunde bei anderen Frauen sind ... Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Bailey stürzt sie sich in eine aufwühlende Suche nach ihren Verflossenen, die sie sogar bis nach Italien führt.   Heavens Idee, mit jeder der Sieben ein klärendes Gespräch zu führen, nimmt jedoch eine rasche Wendung. Sie hat nicht bedacht, dass sie jeder Einzelnen einst verfallen war, und so werden aus den nüchternen Treffen schnell Dates, die ihre Gefühlswelt völlig durcheinander wirbeln.  Wird Heaven ihre Sophia überhaupt noch heiraten wollen? Und vor allem, wird Sophia ihr dieses riesige Geheimnis verzeihen?    Die Achterbahnfahrt heftiger Gefühle beginnt.     Dieser Roman enthält erotisch prickelnde Szenen. Das Verhalten der Hauptfiguren enspricht nicht dem typischen Liebesroman-Klischee.   ÜBER DIE AUTORIN  May Sparkle ist bekannt für ihre Darling-Reihe, die man gut mit rosa Zuckerwatte vergleichen könnte. Mit dem Roman "She ist the one?" zeigt uns die Autorin eine ganz andere Facette ihres Könnens. Lügen, Betrug und Verrat - gepaart mit Witz, Charme und einer Menge leidenschaftlicher Erotik.       Weitere Romane von May Sparkle:   Die Darlingreihe: Frühling, Darling, Chaos und Sam Sommer, Darling, Schicksal und Kate Herbst, Darling, Träume und Sue   erscheint demnächst: Winter, Darling, Lovesongs und Kristen   Fantasyroman für Frauen von May Sparkle: Kiss the Dragon - Wenn Liebe zum Vermächtnis wird

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She

is

the

one?

Was wäre wenn …

Verlag:

BookRix GmbH & Co. KG

Implerstraße 24

81371 München

Deutschland

Cover: bookcoverdesign.at

Covermotiv: freepik.com

Lektorat & Korrektorat: Ataxis Literatur

2. Korrektorat: C. Ehrenleitner

Text: May Sparkle 2021

Alle Rechte vorbehalten.

ISBN: 978-3-7487-7199-9

Gay Romance für Frauen

SHE IS THE ONE?

Was wäre wenn…?

May Sparkle

Die Verlobung

»Stell dir vor, Sophia hat mir doch tatsächlich einen Antrag gemacht!« Heaven hielt ihrer Freundin Bailey einen funkelnden Ring vor die Nase.

»Oh Heaven, das ist ja der Hammer! Lass dich umarmen! Und ich bin sicher die Trauzeugin, oder?«

Heaven runzelte die Stirn. »Ich habe noch nicht Ja gesagt ... Also, ich meine, ich habe zugesagt. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich es auch wirklich will.«

Ihre Freundin stutzte. »Aber warum denn nicht? Sophia ist doch mehr als perfekt hast du gesagt! Und ihr seid schon zwei Jahre zusammen. Vor Kurzem hast du mir noch erzählt, du hättest Angst, sie würde dich nie fragen!«

Heaven zuckte mit den Schultern. »Ach weißt du, nachdem sie mich gefragt hat ... Ich musste plötzlich an meine Exfreundinnen denken, an meine Vergangenheit und da sind mir ein paar Zweifel gekommen.«

Bailey schüttelte den Kopf.

»Das verstehe ich jetzt nicht so ganz. Du liebst Sophia doch?«

»Ja, das tue ich, Bailey. Von ganzem Herzen, aber ... ach, wie soll ich dir das nur erklären? Es gab da ein paar Frauen in meiner Vergangenheit ... und ich habe wohl nie ganz aufgehört an sie zu denken. Also ... du weißt schon ... was wäre gewesen, wenn ich mit einer von ihnen zusammengekommen wäre? Wenn doch eine von ihnen meine große Liebe wäre. Weißt du, was ich meine?« Heaven zitterte leicht. Bis jetzt war ihr nicht bewusst, wie sehr sie ihre verpassten Chancen beschäftigten. Erst durch das Gespräch mit Bailey schien die Wunde komplett aufzuplatzen.

»Wen meinst du denn da konkret? Doch nicht etwa Ramona?«

Heaven schüttelte heftig den Kopf.

»Was? Nein, nein, mit Ramona bin ich seit langem durch. Wir waren ein Jahr zusammen, davon ein Monat verlobt, und dann hat sie mich einfach sitzen gelassen. Sie hat mir gesagt, dass sie mich nicht mehr liebt. Das ist vorbei ... aber-«

Ihre Gedanken wanderten an einen fernen Ort. Mit glasigen Augen sprach sie weiter.

»Aber, da wäre zum Beispiel Simona. Sie war jahrelang nur eine gute Freundin, doch dann trennte sie sich von ihrer angeblichen einzigen wahren Liebe, Stella. Stell dir vor, mit der war sie zusammen, seit ich sie kannte. Und ich spürte allmählich, dass da etwas zwischen uns war, weißt du? Also, dass ich eventuell doch etwas mehr als Freundschaft für sie empfand. Wir haben uns geküsst, doch zusammen gekommen sind wir nie. Sie meinte, wir wären beide Naturgewalten und würden uns gegenseitig zerreißen, wenn wir zusammenkämen. Wahrscheinlich hatte sie Recht, doch wir bekamen nie unsere Chance, um es zu versuchen.«

Bailey sah sie nachdenklich an.

»Weißt du, Heaven, ich glaube, das ist ganz normal, daß du jetzt kalte Füße bekommst. Ich würde mir darüber nicht allzu viele Gedanken machen. Freu dich doch einfach, dass du so eine perfekte Frau für’s Leben gefunden hast. Sophia ist wirklich wundervoll, intelligent und schön. Ich würde sie sofort heiraten. Und das sage ich, als Heterofrau.«

»Ich bin mir nur leider unsicher«, platzte es aus Heaven heraus, »und Simona ist nicht die Einzige, die mir im Kopf herumspukt.« Sie räusperte sich kurz, bevor sie ihrer Freundin die nächste Wahrheit offenbarte.

»Es gibt da jemanden. ihr Name ist Antonia. Ich habe sie damals zu meinem dreizehnten Geburtstag kennengelernt. Ich weiß, das ist schon eine kleine Ewigkeit her, aber ... Sie war damals schon siebzehn, solltest du wissen ... in Jugendjahren ein unüberwindbarer Altersunterschied. Also, viel zu alt für mich. Und ich fand sie einfach nur toll. Vom ersten Augenblick an. Ich habe sie von der Ferne angehimmelt. Antonia war damals mit einem älteren Mädchen aus meiner Schule zusammen. Sie hat sie öfters abgeholt und so haben wir uns kennengelernt. Wir haben uns angefreundet und gemeinsam etwas unternommen, hatten sogar denselben Freundeskreis.« Heaven strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Und stell dir vor, nachdem sich die beiden getrennt hatten, habe ich Antonia fast sechs Jahre lang nicht mehr gesehen. Eines Tages stand sie plötzlich vor meiner Tür. Ich war total überrascht, das kannst du mir glauben. Wir haben den ganzen Abend miteinander verbracht, und es war wirklich total nett. Zum Abschied wollte sie mich küssen, doch dann ...« Heavens Blick wurde erneut glasig. »Doch dann hat sie mir erzählt, dass sie eine Beziehung hätte und sie ein Kind erwarten. Naja ... Sie wollte mich trotzdem küssen, doch ich habe ihr gesagt, sie soll verschwinden. Ich wollte nicht diejenige sein, mit der sie ihre Frau betrügt. Ich habe sie weggeschickt und seitdem nichts mehr von ihr gehört. Das ist jetzt ungefähr acht Jahre her.«

Sie verzog den Mund und sprach mit gedämpfter Stimme.

»Vor zwei Wochen ungefähr hat sie mich über Fakebook gefunden. Seitdem schreiben wir uns täglich. Es ist kaum vorstellbar, aber wenn ich mich mit ihr unterhalte bekomme ich so ein seltsames Gefühl. So als wäre ... als wäre ich wieder dreizehn und unsterblich in sie verliebt.« Sie sah nervös zu Boden.

»Ach, Heaven. Glaub mir, das vergeht wieder«, warf Bailey ein.

Heaven schnippte mit den Fingern.

»Oder! Ich treffe mich mit ihr! Was sagst du dazu?« Sei sah Bailey erwartungsvoll an.

»Wie kommst du denn auf so eine dämliche Idee, Haven? Willst du deine Beziehung mit Sophia ernsthaft wegen einer nicht erfüllten Jugendliebe aufs Spiel setzen?« Ihre Freundin verdrehte die Augen. »Aber andererseits. Warum eigentlich nicht? Kontakt habt ihr ja schon. Triff dich einfach mit ihr und du wirst merken, dass das alles nur in deiner Fantasie stattfindet. Dann kannst du diese Frau abhaken und dich wieder auf dein Leben in der Gegenwart konzentrieren, das übrigens mehr als großartig ist.«

Heaven kicherte.

»Ja? Meinst du wirklich, dass es eine vernünftige Idee ist?«

»Von vernünftig habe ich nichts gesagt«, konterte ihre Freundin, »Aber ich glaube, es könnte dir wirklich dabei helfen die Angst vor der Ehe abzulegen. Und außerdem«, jetzt kicherte Bailey, »haben wir dann etwas Aufregendes zum Tratschen bei unserem nächsten Treffen.«

»Perfekt.« Heaven zückte ihr Handy.

»T-re-ff-e-n w-i-r u-n-s mor-g-en? Und senden.«

»Und was erzählst du Sophia?«

Heaven zuckte mit den Schultern. »Sophia? Oh, die ist morgen wieder den ganzen Tag lang in der Arbeit, Überstunden schieben. Ich dachte, ich erzähle ihr davon erst mal nichts?«

Heaven verabschiedete sich von ihrer Freundin und führte sie ins Vorzimmer. Die Tür schloss sich hinter Bailey und Heaven überfiel schlagartig diese drückende Stille, die in der leeren Wohnung vorherrschte, jedes einzelne Mal, sobald sie alleine war. Auf der Garderobe hing ihre Handtasche, die sie nach einer noch halbvollen Tüte Bonbons durchkramte.

Mit Süßkram bewaffnet schlenderte sie in das überdimensionale Wohnzimmer und ließ sich auf die Couch fallen. Diese riesige Wohnung mit Ausblick auf den Central Park, die sie sich mit Sophia teilte, war von ersten Eindruck schlicht ein Traum. Sie ließ ihren Blick in die offene Küche schweifen, die direkt mit dem Wohnraum verbunden war. Die Kaffeetassen standen noch auf dem Esstisch. Aber nach Aufräumen stand ihr gerade nicht der Sinn. Der Kaffee würde zwar am Rand der Tassen eintrocknen, aber darüber würde sie sich dann erst viel später ärgern müssen. Jetzt gerade war es ihr egal.

Mit klebrigen Fingern öffnete sie nochmals die SMS, die sie Antonia geschickt hatte. Wäre es vielleicht doch ein Fehler sich mit ihr zu treffen? Ihre Gespräche auf Fakebook waren so intensiv gewesen und sie fühlte sich wieder wie damals als sie dieses ältere Mädchen heimlich angehimmelt hatte. Sie war so eine Charmeurin gewesen. Und das war sie auch heute noch. Sie musste an ihren niedlichen Dialekt denken. Antonia hatte immer so ein süßes Lachen und eine, witzige Art.

Ja, damals, als sie ein Mädchen war und sie anhimmelte. Ja, das waren noch Zeiten gewesen. Sie war so sehr in sie verliebt gewesen. Doch sie war viel zu jung für Antonia gewesen. Mit Dreizehn hatte sie auch noch keinen Freund gehabt, nicht einmal ihren ersten Kuss hatte sie hinter sich. Und Antonia war schon eine erfahrene Teenagerin gewesen. Angeblich schlief sie sogar schon mit ihrer Freundin. Da war Heaven in ihren Augen doch sicher nur ein kleines Kind, und keine ernsthafte Möglichkeit zu einer Beziehung gewesen. Gedankenversunken kaute sie auf einem Bonbon herum.

Wie Antonia jetzt wohl aussah?

ihr Profilbild zeigte einen Hund. Ein sehr süßer Pudel zwar, aber das sagte ja nichts über das Frauchen aus. Falls es überhaupt ihr Hund war. Wer weiß? Antonia hatte ihr nichts von einem Haustier erzählt. Oder ob sie eine Freundin hatte. Oder ob sie sogar noch verheiratet war? Laut ihrem Profil war sie offiziell Single, und sie hatte Anspielungen darauf gemacht, dass sie geschieden sei, aber das musste ja nicht stimmen. Bei diesen Angaben auf den Social Media Plattformen konnte man ohne Probleme schummeln. Also, vielleicht war es auch der Pudel ihrer neuen Liebelei oder der ihrer Frau.

Sie griff noch einmal in die Tüte. Verdammt, sie hatte schon alle Bonbons gegessen. In Gedanken versunken zerknüllte sie die Verpackung und schlenkerte weiter in die Küche.

Heaven stellte gerade die Kaffeetassen in die Spüle, als Sophia nachhause kam. Sie hatte wieder länger gearbeitet und wirkte erschöpft.

»Hey, Babe.« Sophia drückte ihr einen Kuss auf die Wange. »Wie war dein Tag? War es nett mit Bailey?«

Heaven kippte Spülmittel in die Tassen und rieb mit den Fingern über den hartnäckigen Kaffeerand.

»Ja, wir hatten einen lustigen Nachmittag. Wie war´s bei dir? War viel los in der Arbeit?«

»Ich bin total erledigt. Tom hat wiedermal den halben Tag damit verbracht über meine Entwürfe herzuziehen und auf der Baustelle lief es dann auch nicht viel besser. Ich geh´ gleich unter die Dusche.« Sie sah auf die Uhr. »Treffen wir uns dann direkt im Bett? Dann erzähle ich dir den Rest.«

Heaven lächelte sie an. »Na klar, Schatz. Ich lese einstweilen. Verbringen wir heute einen ruhigen Abend?«

Sie nickte ihr zu, drückte ihr im Vorbeigehen einen Kuss auf die Stirn und schlenderte ins Bad, das direkt hinter dem Schlafzimmer lag.

Heaven lauschte dem Geräusch der fallenden Wassertropfen, die flüsternd zu ihr hinüber drangen. Gähnend tauschte sie ihre Klamotten gegen ein bequemes Schlabbershirt. Sie war doch müder als erwartet. Sie schlüpfte unter die Bettdecke und schnappte sich ihr Buch vom Nachttisch. Sie würde das entspannende Geräusch, das Sophias nackter Körper unter der Dusche erzeugte, als Hintergrundmelodie zum Lesen nutzen. Sie kuschelte sich in ihr Bett und genoss die Stille. Doch da vibrierte ihr Handy.

Eine Nachricht von Antonia.

Sie wollte sich morgen gern mit ihr treffen, ob sie am frühen Abend Zeit für einen Cocktail hätte?

Ihre Hand zitterte, als sie ihr antwortete. Sophia arbeitete morgen sicher wieder länger, also hatte sie bestimmt genügend Zeit. Kurzerhand tippte sie eine Zusage in die Tasten und drückte auf senden.

Sie würde sich tatsächlich mit Antonia treffen. Unglaublich.

Mit immer noch zittrigen Händen schaltete sie das Mobiltelefon auf stumm und legte es zurück auf den Nachttisch. Jetzt sollte sie nichts mehr beim Lesen stören.

Doch kaum konzentrierte sie sich wieder auf ihr Buch, spürte sie das Pochen ihres unruhigen Herzens. Das bestätigte Treffen mit Antonia machte sie nervös.

Eilig klappte sie das Buch zu. Sophia schlenderte im selben Moment aus dem Bad und lächelte sie dankbar an. Sie dachte wohl, sie würde das Buch wegen ihr weglegen, damit sie ihr weiter von ihrem Tag erzählen konnte. Sie drehte ihr den Rücken zu, ließ das Handtuch zu Boden fallen und öffnete eine Schublade ihrer Kommode. Heaven ließ ihren Blick über ihren muskulösen Körper gleiten. Es war immer wieder faszinierend, dass eine Bürostute wie Sophia mit solch einem durchtrainierten Körper gesegnet war.

Sie biss sich auf die Unterlippe.

Und erst dieser stramme Hintern.

Ihre Augen hafteten an dem Bund ihrer Pantys, als sie sich das dünne Stück Stoff überzog und das gute Stück verstaute.

»Naja, mein Liebling. Jedenfalls bekomme ich schön langsam Zweifel, ob ich wirklich die große Stararchitektin werde, die du als Ehepartner verdient hast. Tom ist aktuell kein Fan meiner Arbeit.«

Sie ließ sich zu ihr auf das Bett fallen. Heaven streichelte ihr über das feuchte Haar. Ihre zukünftige Ehefrau lehnte ihren Kopf an ihre Schulter.

»Ach weißt du, Schatz. Das ist doch nicht der Weltuntergang. Wenn du erstmal Teilhaberin bist, dann hat Tom doch gar keine andere Wahl mehr als deine Ideen toll zu finden.«

Sie knuffte sie in die Seite. »Hey! Wenn du weiter so frech bist, dann fresse ich dich!«

Sophia knabberte sachte an ihrem Brustansatz, um ihre Worte zu bestärken.

Heaven strampelte spielerisch mit den Beinen und drückte Sophias volle Lippen nur noch fester gegen ihre Brust. Ihr T-Shirt war schon leicht feucht von Sophias Haaren.

Spontan schloss sie ihre Lippen um ihre Brustwarze, die sich nun sichtbar durch den weichen Stoff drückte.

Sie liebte das Gefühl, ihren warmen Atem durch das schlichte Gewebe hindurch zu spüren. Ein leises Stöhnen drang aus ihrem Mund. Jedes weitere Wort schien jetzt überflüssig.

Sophia schenkte ihr einen aufreizenden Blick und glitt langsam unter die Decke. Dabei zog sie Heavens Shirt nach oben und küsste jede Stelle auf ihrem Weg nach unten, bis sie völlig unter der Decke verschwunden war.

Zärtlich ließ sie ihre Lippen über ihren linken Oberschenkel gleiten. Ihre frechen Locken kitzelten über Heavens Haut. Ein kurzer süßer Moment noch und sie würde sie an ihrer empfindlichsten Stelle berühren.

Heaven spannte ihre Muskeln an. Sophia ließ sich gerne Zeit. Anstatt sie gleich anzufassen, hauchte sie ihrer glühenden Wärme einen weichen Kuss zu. Nur ihr Atem berührte ihre Haut. Dieses Gefühl ließ sie kurz erzittern. Voll Vorfreude spreizte sie ihre Beine und schlang sie um Sophias Nacken. Fordernd zog sie sie weiter zu sich, bis ihre Lippen sie endlich an der richtigen Stelle berührten.

Sie stöhnte erneut auf und ihre Partnerin verstand genau, was das bedeutete.

Behutsam setzte sie ihre Zungenspitze auf den glühenden Punkt zwischen ihren Beinen und zeichnete gemächlich die Buchstaben des Alphabets, ohne die geringste Spur von Eile. Wobei sie jede Linie die sie zog, mit einer stärkeren Intensität abrollte als die vorige.

Heaven konnte ihre Lust nicht weiter unterdrücken. Als Sophia ihren Namen zwischen ihre Schenkel schrieb stöhnte Heaven abermals auf. Ihr zukünftige Frau öffnete ihren Mund noch ein Stück weiter und saugte sanft an ihrer Lustperle. Heaven klammerte ihre Beine fester um ihren Nacken und drückte ihr Becken dem fordernden Mund entgegen. Sie genoss jede selbstlose Liebkosung, die Sophia ihr zum Geschenk machte. Diese Frau wusste einfach genau, wie sie Heaven glücklich machte.

Jetzt gab es kein Halten mehr, sie trieb ihr Becken immer fester gegen ihre festen Lippen und stöhnte dabei freudig auf. Sie genoss jede Umdrehung die Sophias flinke Zunge vollführte, bis sie zum Höhepunkt kam und ihre Beine sich wieder lockerten. Die Anspannung in ihrem Körper ließ schlagartig nach.

Grinsend kam Sophia wieder unter der Decke hervor. Entspannt sank sie in Heavens Arme. Sie hielt sie einfach nur fest. Und sie schlief in dieser vollkommenen Umarmung ein.

Antonia

 

 

Egal welches Kleid Heaven aus ihrem Schrank kramte, irgendwie schien ihr heute keines zu stehen. Das blaue mit dem tiefen Ausschnitt sah heute genauso furchtbar an ihr aus, wie das rückenfreie Türkise oder das schulterfreie Schwarze. Sie wollte nicht zu sexy wirken, aber auch nicht zu bieder rüber kommen. Sie hatte Antonia schon so lange nicht mehr gesehen. Einerseits wollte sie ihr zeigen, was sie in den letzten Jahren verpasst hatte, aber andererseits wollte sie ihr auch nicht das Gefühl vermitteln, sie wäre noch zu haben. Oder noch schlimmer, sie hätte es nötig. Denn das hatte sie eindeutig nicht. Sie war verliebt, verlobt und so gut wie verheiratet. Und sie hatte ausgezeichneten Sex mit ihrer Geliebten.

Sie biss sich auf die Unterlippe. Egal, die Zeit drängte, sie musste sich fertig machen.

Eilig hüpfte sie ins Badezimmer und band sich ihr Haar zusammen. Dann öffnete sie die Haarspange wieder. Nun gut, auch die Frisur sollte heute eine schwer überwindbare Herausforderung werden.

An die Schminkproblematik wollte sie lieber gar nicht erst denken.Eine Stunde später war sie endlich bereit, die Wohnung zu verlassen. Sie hatte sich für eine veilchenblaue, ärmellose Bluse entschieden, und diese mit einer einfachen, schwarzen Leggings kombiniert. Darin fühlte sie sich halbwegs wohl und selbstsicher. Die Bluse hing weit über ihren Po und würde Antonia somit die Sicht auf ihre Kehrseite versperren. Der Gedanke gefiel ihr.

Ihre Haare hatte sie kurzerhand einfach nach oben gesteckt und ihr Gesicht nur kurz im Spiegel kontrolliert. Ein wenig Kajal sollte genügen. Denn wenn sie sich richtig erinnerte, dann schätzte Antonia nichts mehr, als die Natürlichkeit einer schönen Frau. Sie rief sich in Erinnerung, wie sie immer über die dick geschminkten Tussis hergezogen war und sich geschworen hat, niemals eine von denen anzufassen. Denn Antonia meinte, eine Frau, die es nötig hatte, ihr Gesicht hinter so viel unechtem Klimbim zu verstecken, die würde auch mindestens genauso viele Geheimnisse mit sich herumschleppen.

Und auf so ein Theater konnte sie gut verzichten. Sie schätzte Aufrichtigkeit und natürliche Schönheit, die es nicht nötig hatte, sich hinter einer Schicht Make Up zu verstecken. Und diesem Gedanken würde Heaven heute eindeutig gerecht werden.

Der Zeitdruck, unter dem sie mittlerweile stand, war enorm. Sie hatte sich viel zu oft umgezogen und die Uhr ermahnte sie, sich endlich zu sputen, sonst wäre Antonia noch vor ihr am vereinbarten Treffpunkt. Das wollte sie wirklich nicht riskieren. Heaven genoss es, wenn sie als Erste das fremde Terrain erkunden konnte. Wenn Antonia das Lokal betrat, dann würde Heaven schon längst wissen, wo sich die Toilette befand, welches Getränk sie bestellen wollte und auch, welcher Platz der idealste für ein angenehmes Gespräch wäre.

Einmal war sie zu einem Date zu spät gekommen und ihre Verabredung hatte sich genau den Platz bei den Lautsprecherboxen ausgesucht, den sie natürlich nach einer gründlichen Sondierung des Lokals, eindeutig ausgeschlossen hätte. Der ganze Abend war alles andere als angenehm verlaufen. Ständig musste sie ihr ins Ohr brüllen. Aber so würde der heutige Abend mit Sicherheit nicht enden.

Zum Glück hatte Sophia heute wirklich viel zu tun. Sie würde erst so spät nachhause kommen, dass ihr wahrscheinlich nicht einmal auffiel, wenn Heaven heute Abend länger unterwegs war.

 

Mit ihrem erdbeerroten Jeep, für den Sophia die Leasingraten zahlte, fuhr Heaven zu dem ausgemachten Treffpunkt. Mit ihrem mächtigen Auto zwängte sie sich in die einzig freie Parklücke und krachte fast gegen den direkt daneben parkenden Van. So nervös kannte sie sich gar nicht. Sie sah auf die Uhr. Zehn Minuten noch und sie würde Antonia wieder sehen.

Ihre Nervosität wuchs bei dem Gedanken an das Treffen an. Mit zitternden Händen kramte sie in ihrer Tasche. Der Name der Bar war ihr vor lauter Aufregung entfallen und sie musste nochmals in der Nachricht von Antonia nachsehen. Mit wilden Bewegungen tippte sie auf dem Bildschirm herum. Plötzlich hörte sie ein Klopfen, das aus unmittelbarer Nähe zu kommen schien. Das Handy fiel ihr aus der Hand und rutschte unter den Fahrersitz.

Jemand tippte mit dem Finger gegen die Autoscheibe.

Neben ihrem Jeep wartete Antonia, die bereits wiederholt an das Fenster klopfte. Heaven musste lächeln. Sie sah so gut aus. Älter ist sie geworden, natürlich. Aber das stand ihr ausgezeichnet. Antonias Haar wirkte nicht mehr so dicht wie damals, und ihr Gesicht erschien kantiger geworden zu sein. Verzaubert von Antonias Anblick vergaß sie völlig auf das Smartphone und ließ es an Ort und Stelle liegen, zog den Schlüssel aus dem Zündschloss und deutete ihr, einen Schritt zurückzugehen, damit sie die Tür öffnen konnte.

Doch Antonia kam ihr zuvor, öffnete die Wagentür mit einem Ruck und reichte ihr umgehend die Hand um ihr aus dem Wagen zu helfen. Sie sah sie einfach nur an und zwinkerte ihr frech zu. Anscheinend war auch sie sprachlos. Heaven war es auf jeden Fall. Wenn sie es immer noch schaffte, Antonia ebenso die Sprache zu verschlagen, dann brauchte sie nicht so unglaublich nervös zu sein.

Kaum war sie aus dem Auto gestiegen, ließ sie ihre Schlüssel fallen. Wie peinlich. Sie ermahnte sich nochmals, nicht so nervös zu sein. Es war faszinierend, wie extrem tollpatschig sie sich gerade benahm.

Antonia deutete in die Richtung, in der die Bar lag. Gemeinsam schlenderten sie den Gehweg entlang. Gelegentlich warf sie ihr einen verstohlenen Blick zu.

Ein lauer Sommerföhn begleitete sie bis zu der lauschigen Cocktailbar und ließ Heavens Bluse im Wind flattern. Sie zupfte immer wieder daran herum. Denn sie wollte wirklich nicht, dass Antonia zu viel von ihr zu sehen bekam. Ihr Körper sollte ein gut behütetes Geheimnis bleiben.

Heaven traute sich nicht, etwas zu ihr zu sagen, aus Angst den Zauber des Moments mit den falschen Worten zu zerstören. Und sie würde sicher etwas Ungeschicktes sagen, deplatzierte Worte, die die Stimmung zerstören konnten. Auch Antonia sprach noch immer kein Wort. Nur verstohlene Blicke streiften über ihr Dekolletee. Heavens Gesicht färbte sich langsam rot und sie sah etwas beschämt zu Boden.

Zum Glück erreichten sie endlich das Lokal. Die Leuchtreklame der Bar zeigte ein orangenes Cocktailglas, das sich selbst befüllte. Sehr gut, das würde sicher von ihrem knallroten Kopf ablenken. Natürlich erwies sich Antonia als die perfekte Begleitung und hielt ihr die Tür auf. Ein Schwall von Rauch platschte ihr beim Hineingehen ins Gesicht. In dem Lokal herrschte stickige Luft. Eines der wenigen Raucherclubs, die noch existierten ... Das hätte sie sich denken können. Antonia hatte damals schon viel geraucht und anscheinend auch nicht damit aufgehört. Heaven hatte lediglich in ihrer Jungend hin und wieder einen Zug von einer Zigarette genommen, um cool zu wirken. Doch das hatte sie schon seit Jahren nicht mehr getan. Ihre Gesundheit war ihr viel zu wichtig, mit einer Raucherlunge lebte es sich nicht gerade sportlich, deshalb hatte sie sich geschworen, nie wieder diesen Qualm einzuatmen. Der Geruch drang in ihre Nase und ihr wurde davon etwas schummrig. Immerhin würde das Passivrauchen ihre Nerven beruhigen, hoffte sie inständig.

Kaum hatten sie sich gesetzt, legte Antonia eine Zigarettenpackung auf den Tisch, und brach das bis jetzt vorherrschende Schweigen.

»Wunderschöne, freche, kleine, süße Heaven. Wie ist es dir in den letzt´n Jahren ergangen? Erzähl mir, was aus dir g´worden ist, wer du bist und was du dir vom Leben wünschst.«

Antonia berührte ihren Unterarm, als sie mit ihr sprach. Heavens Haut prickelte angenehm. Oh wie sehr hatte sie sie vermisst. Und ihr österreichischer Dialekt hörte sich noch süßer als in ihrer Erinnerung an.

»Ach weißt du«, säuselte sie, »ich bin mittlerweile erwachsen geworden. Und ich bin eine erfolgreiche Geschäftsfrau. Ich arbeite von zuhause aus und wohne in einer wunderschönen Dachgeschosswohnung mit Ausblick ins Grüne. Die war ganz schön schwer zu bekommen, aber ich habe die richtigen Verbindungen, solltest du wissen.«

Antonia wirkte fasziniert.

»Da sieh´ einer an. Ist unser verrücktes Kük´n zu einem erfolgreich´n Schwan herangewachsen. Das ist schön zu hören.«

»Ja, stell dir vor, ich habe mich selbständig gemacht. Ich bin eine erfolgreiche Maklerin. Mein Schwerpunkt liegt auf außergewöhnlichen Immobilien. Für die Reichen und Schönen.«

Der Kellner kam vorbei und Antonia bestellte zwei Cocktails. Heaven war beeindruckt, dass sie gleich für sie mit bestellte.

Heaven nutzte die Unterbrechung, um das Thema zu wechseln. Es gab da etwas, das in ihr gearbeitet hatte und sie beschloss, Antonia direkt darauf anzusprechen. Dann wäre diese Kleinigkeit vom Tisch und sie konnten den Abend in Ruhe genießen.

»Und wie geht es deiner Frau?«

Die gute Stimmung von gerade eben schien zu kippen. Antonia zögerte kurz und rieb sich über das filigrane Kinn.

»Wir haben uns ´trennt. Wir war´n einfach zu jung damals und die Tatsache, dass sie von ihrem Ex schwanger war, war auch nicht gerade hilfreich. Wir hab´n ja auch nur aus diesem Grund geheiratet. Das war ein dummer Fehler. Ich hab´ den Fehler eingeseh´n, als unsere Tochter zur Welt kam, denn eigentlich waren wir auch da nie richtig glücklich miteinander, wenn ich ehrlich sein soll.«

Diese Tatsache verwirrte Heaven.

»Und trotzdem habt ihr noch ein zweites Kind adoptiert?«, rutschte es Heaven heraus. Klarerweise hatte sie Antonias gesamtes Profil durchstöbert und war auf Fotos von zwei Mädchen gestoßen. Ihre Worte taten ihr auch im selben Moment schon wieder leid. Doch Antonia antwortete ihr tatsächlich darauf. Damit hatte sie gar nicht gerechnet.

»Meine Ex dachte, sie könnt´ auf diese Weise unsere Ehe rett´n. Ich würde sie durch ein weiteres Kind wieder lieben, hat sie ´dacht. Und unser Leben wäre wieder so wie früher.«

Jetzt senkte sie den Blick. Heaven wünschte, sie hätte dieses Thema nicht angesprochen. Antonia war im Grunde ihres Herzens eigentlich immer eine sehr sensible Frau gewesen. Das wusste sie genau.

Heaven nahm ihre Hand und drückte zu.

»Es tut mir leid, lass und das Thema wechseln.«

Antonia hob den Kopf und sah ihr direkt in die Augen.

»Heaven, ich bin froh, dass du diese Sache angesproch´n hast. Als ich damals erfahren hab´, dass Natascha schwanger ist, da war ich eigentlich bereits in eine andere verliebt.«

»Ach so, warst du?«, stotterte sie.

Heavens plötzlicher Überschwang ließ sie innehalten und sie zog ihre Hand wieder zurück.

»Ja«, flüsterte sie ihr zu und tastete nach ihren Fingern. »In dich. Deshalb wollt´ ich dich damals auch unbedingt küssen, als wir uns verabschiedet haben. Doch du hast dich von mir abgewandt. Deshalb bin ich gegangen. Ich wäre geblieben, wenn du mich gewollt hättest.«

Heaven beobachtete Antonia, wie sie eine Zigarette aus dem Päckchen fischte und anzündete.

»Natürlich habe ich das, Antonia. Ich musste mich damals von dir abwenden, denn sonst hätte ich dich niemals gehen lassen können. Es hat einfach nicht passieren dürfen. Ich wollte, dass du gehst.«

Sie erinnerte sich genau an diesen Moment. Antonia hatte sie damals ein letztes Mal besucht. Jedoch hatte sie ihr vorher nicht gesagt, dass sie sich nach diesem Tag nicht wiedersehen würden. Erst als der unausweichliche Abschied kurz bevorstand, hat Antonia ihr die Wahrheit gesagt. Und zwar, dass ihre Freundin ein Kind erwartete und sie deshalb mit Natascha wegziehen würde. Sie fegte ihr diese vollendeten Tatsachen direkt vor die Füße. Einfach so.

Und dann wollte sie sie küssen.

Doch Heaven wandte sich von ihr ab. Ihr Verlangen danach, ihre Lippen auf Antonias zu fühlen war überwältigend gewesen. Sie sehnte sich so sehr danach, dass es beinahe wehtat. Doch ihr das anzutun, das fand sie damals einfach nicht richtig. Sie sollte nicht der Grund sein, weshalb sie ihre neue Familie, das ungeborene Kind, das sie mit aufziehen wollte, verließ. Und außerdem wollte sie nicht diejenige sein, mit der Antonia ihre Freundin betrog. Oder sie sogar wegen ihr verließ. Und diese Erkenntnis hatte Antonia ihr in dieser Sekunde sogar offenbart: Sie hätte Natascha für sie verlassen, das war ihr jetzt klar. Aber wenn das geschehen wäre, dann hätte diese Tatsache einen Fleck auf Heavens Seele hinterlassen. Sie wollte einfach nicht die Frau auf der anderen Seite der Medaille sein.

Anstatt ihr zu antworten, schenkte Antonia ihr einen liebevollen Blick und berührte zärtlich ihre Wange.

Es tat einfach so gut bei ihr zu sein, ihr endlich sagen zu können, was sie damals für sie empfunden hatte. Es fühlte sich richtig befreiend an.

»Weißt du, Antonia. Ich habe dich vom ersten Moment an toll gefunden. Du warst aber schon um so viele Jahre älter als ich, so erfahren ... und ich hatte Angst, ich könnte dich enttäuschen. Ich konnte dir nicht so viel bieten, wie Natascha.«

Sie schüttelte energisch den Kopf.

»Ich habe dich immer schon geliebt. Du warst die Einzige, die ich jemals wollt´.«

Antonias Worte verzauberten sie komplett.

Der Abend verlief so wunderbar, Heaven fühlte sich in ihre Jugend zurückversetzt. Nachdem sie über ihre Gefühle gesprochen hatten, lag eine Leichtigkeit in der Luft und der Abend verlief wie im Traum. Heaven schnorrte sich sogar einen Zug von einer Zigarette und genoss den starken Schwindel in ihrem Kopf, der sich langsam mit der Wirkung des Alkohols verband. Antonia erzählte ihr, dass sie seit der Scheidung wieder bei ihren Eltern wohnte, weil sie keinen neuen Job fand. Aber es würde sicher nicht mehr lange dauern bis sie als DJ in einer Diskothek eine feste Anstellung bekam. Denn sie wusste genau, sie würde bald erfolgreich sein und gutes Geld verdienen. Anscheinend machte sie immer noch Musik, Heaven war beeindruckt. Antonias Leidenschaft waren eindeutig die elektronisch erzeugten Klänge gewesen, doch in Jugendjahren hatte sie es nie geschafft, einen Auftrag an Land zu ziehen. Sie hatte immer nur bei Feten von Freunden aufgelegt. Doch bis heute hatte sie nicht aufgegeben, und versuchte, ihre Träume zu verwirklichen. Das gefiel ihr an dieser überaus beeindruckenden Frau.

Die Zeit verging wie im Flug, sie redeten und tranken ... und flirteten. Je länger sie sich in ihrer Näher aufhielt, desto stärker fühlte sie sich zu Antonia hingezogen. Ihre Ausstrahlung war einfach überwältigend. Und ihr süßer Dialekt war nach einem weiteren Cocktail sogar noch stärker geworden. Wie sie das R rollte und Wörter mit au in die Länge zog. Einmal musste Antonia kichern und sie wurde vor Scham ganz rot. Dann bemühte sie sich, nach der Schrift zu sprechen, was sie aber nur noch niedlicher erscheinen ließ. Heaven liebte es, ihr beim Reden zuzuhören. Manche Worte verstand sie nicht auf Anhieb und Antonia lächelte verlegen, wenn sie es bemerkte.Auch nach dem dritten Cocktail fühlte Heaven sich noch federleicht. Antonias Hand hatte sich mittlerweile einen festen Platz auf ihrem Knie erobert. In Wahrheit genoss sie ihre leichte Berührung und fand es toll, im Mittelpunkt zu stehen. Das Gefühl begehrt zu werden war einfach unschlagbar. Schon lange hatte sie sich nicht mehr so weiblich und sexy gefühlt. Und das, obwohl sie absichtlich auf ein aufreizendes Outfit verzichtet hatte. Bei Antonia fühlte sie sich wie eine Königin, die mit jeder Sekunde, die sie zusammen verbrachten, auf ein noch höheres Podest gehoben wurde. Sophia hatte es nie nötig gehabt, um Heaven zu werben. Im Gegenteil. Sophia war diejenige gewesen, die man für sich gewinnen musste.

Antonia rückte mit ihrem Stuhl immer näher an sie heran, bis sich ihre Schenkel berührten. Sie lehnte sich zu ihr herüber.

»Süße, kleine Heaven. Du duftest so wunderbar«, hauchte sie in ihr Ohr.