Sherbrooke - Reckless Love - Jen Curly - E-Book
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Sherbrooke - Reckless Love E-Book

Jen Curly

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Beschreibung

Karriere statt Liebe!

Dies ist nach der Trennung von Shawn Olives neues Mantra. Somit konzentriert sich die gelernte Tierarzthelferin ganz auf ihren berufsbegleitenden Collegeabschluss. Bis Ryder Sherbrooke die Geschäftsführung der Klinik übernimmt, in der sie arbeitet. Der chronische Weiberheld, ist zwar ebenso arrogant wie unnahbar, bringt aber schon seit ihrer Kindheit Olives Herz zum Hüpfen. Da fällt es ihr schwer, ihrem neuen Motto treu zu bleiben. Als dann noch Shawn die Trennung rückgängig machen will, ist das Chaos perfekt. Und plötzlich steht Olive nicht nur zwischen zwei, sondern sogar drei Stühlen. Für welchen davon wird ihr Herz sich entscheiden?

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Liebe Leserin, lieber Leser,

Danke, dass Sie sich für einen Titel von »more – Immer mit Liebe« entschieden haben.

Unsere Bücher suchen wir mit sehr viel Liebe, Leidenschaft und Begeisterung aus und hoffen, dass sie Ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubern und Freude im Herzen bringen.

Wir wünschen viel Vergnügen.

Ihr »more – Immer mit Liebe« –Team

Über das Buch

Karriere statt Liebe!

Dies ist nach der Trennung von Shawn Olives neues Mantra. Somit konzentriert sich die gelernte Tierarzthelferin ganz auf ihren berufsbegleitenden Collegeabschluss. Bis Ryder Sherbrooke die Geschäftsführung der Klinik übernimmt, in der sie arbeitet. Der chronische Weiberheld, ist zwar ebenso arrogant wie unnahbar, bringt aber schon seit ihrer Kindheit Olives Herz zum Hüpfen. Da fällt es ihr schwer, ihrem neuen Motto treu zu bleiben. Als dann noch Shawn die Trennung rückgängig machen will, ist das Chaos perfekt. Und plötzlich steht Olive nicht nur zwischen zwei, sondern sogar drei Stühlen. Für welchen davon wird ihr Herz sich entscheiden?

Über Jen Curly

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Jen Curly

Sherbrooke - Reckless Love

Übersicht

Cover

Titel

Inhaltsverzeichnis

Impressum

Inhaltsverzeichnis

Titelinformationen

Grußwort

Informationen zum Buch

Newsletter

Kapitel 1 Überraschung am Morgen bringt Kummer und Sorgen

Kapitel 2 Armer Wauzi

Kapitel 3 Es ist vorbei

Kapitel 4 No Ryder for you

Kapitel 5 Falscher Alarm?

Kapitel 6 Ein Schuss in den Ofen

Kapitel 7 Knapp zwanzig Jahre

Kapitel 8 Edwards neuer Job

Kapitel 9 Für jeden Topf ein Deckel

Kapitel 10 Retter in der Not

Kapitel 11 Böse Überraschung

Kapitel 12 Never change a winnig Team

Kapitel 13 Noch ein Plan

Kapitel 14 Wink des Schicksals für RyDar

Kapitel 15 Misery 2.0?

Kapitel 16 Offenbarung

Kapitel 17 Liebe ist nicht steuerbar

Kapitel 18 Überraschung

Kapitel 19 Das Leben passiert

Epilog

Impressum

Lust auf more?

Kapitel 1 Überraschung am Morgen bringt Kummer und Sorgen

Der eisige Wind pfiff mir um die Ohren und ließ meine Haut im Gesicht fürchterlich prickeln. Deshalb zog ich mir die Mütze etwas tiefer ins Gesicht. Dabei fiel mein Blick auf den älteren Herrn, der in einer zerlumpten, grau-braunen Wolldecke eingehüllt und auf einer Isomatte sitzend direkt vor dem Bioladen hausierte. Sein Vollbart war ganz grau, was für sein fortschreitendes Alter sprach. Neben dem Obdachlosen stand ein dunkelblauer, fleckiger Wanderrucksack, der nicht nur Löcher, sondern vermutlich auch einen Teil des Hab und Gutes seines Besitzers enthielt. Was mich bei dem Anblick des Obdachlosen aber am meisten schockierte, waren die Füße, die keine Schuhe trugen, sondern lediglich mit Lumpen und Sisalseilen umwickelt waren. Zu dieser kalten Jahreszeit heimatlos zu sein oder nicht die passende Kleidung zu tragen, konnte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Mindestens 25 Grad und Sonne brauchte ich, um mich glücklich zu fühlen. Ebenso wie fließendes warmes Wasser, ein weiches, gemütliches Bett und eine Wärmflasche, an die ich mich nachts anschmiegen konnte. Also wie musste es ihm in der bitteren Kälte draußen auf der Straße ergehen?

Seufzend steuerte ich auf den Obdachlosen zu und hielt ihm den Kaffeebecher sowie die Papiertüte mit dem frisch gebackenen Bagel hin, die ich eigentlich für mich gekauft hatte. Aber ich konnte mir auch in der Praxis gleich einen Kaffee kochen und Lila, die Haushälterin der Sherbrookes fragen, ob sie mir ein paar Pancakes zauberte.

»Hey Edward, ich habe gedacht, du könntest was Warmes im Bauch heute gut gebrauchen.«

Der ältere Herr sah zu mir hoch. Sein Gesicht war durchzogen von tiefen Linien, die sicher nicht nur seinem Alter entstammten. Dennoch strahlte über plötzlich das ganze Gesicht, als er mich erkannte. »Du bist ein Engel. Kannst du Gedanken lesen?« Er griff zitternd nach dem Becher und der Tüte. Seine Strickhandschuhe hatten diverse Löcher, durch die ich hier und da die dreckigen Fingernägel hindurchblitzen sah. Im Winter war Edward tatsächlich ungepflegter als im Sommer, weil das Wasser in den umliegenden Seen eiskalt war. Und nicht jeder hatte eben ein Herz für Obdachlose, so wie ich.

»Wenn du magst, komm doch heute Abend bei mir vorbei, dann kannst du schön heiß duschen und ich wasche deine Klamotten. Mit dem Trockner sind sie auch ruckzuck wieder einsatzbereit.«

Edwards Blick war in diesem Augenblick einerseits verschämt, andererseits aber auch dankbar. Ich kannte ihn schon lange und war hin und wieder einer seiner Rettungsanker.

»Mal wieder duschen wäre toll, Liv, ich kann meinen Gestank selbst schon nicht mehr ertragen.« Er nannte mich gerne bei meinem Spitznamen. Und ich ließ es zu. Weil Edward eben Edward war und uns zwei etwas Besonderes verband – nämlich der Verlust eines geliebten Menschen. So hatte ich Edward damals auch kennengelernt. Ich hatte aufgelöst auf einer Parkbank gesessen. Konnte nicht verstehen, warum mein Vater absolut keinen Kontakt mehr zu mir pflegen wollte, und da war Edward gekommen. Er hatte sich neben mich gesetzt. Mir tröstende Worte und ein Ohr geschenkt. Von seiner toten Frau erzählt. Mir gesagt, dass es mit der Zeit besser wird. Der Schmerz weniger. Damals war er mein Rettungsanker gewesen. Emotional gesehen.

»Glaube mir, Liv, irgendwann mache ich dir das alles wieder gut.« Er nahm den Deckel vom Kaffeebecher ab, und es dampfte heraus. Heute waren es vier Grad. Aber leider winter- und temperaturtechnisch gesehen noch nicht das Ende der Fahnenstange.

Ich hockte mich mit einem verhaltenen Lächeln auf den Lippen zu ihm auf den Boden. »Musst du gar nicht wieder gut machen, Edward, du bist doch immer meine gute Tat für mein Karma. Also ist das quasi eine Win-win-Situation.« Edward erwiderte mein Lächeln.

Während ich neben ihm hockte und mich kurz mit ihm unterhielt, wurden mir viele blöde Blicke anderer Menschen zuteil, die vermutlich nicht verstehen konnten, wie ich mich mit so einem »heimatlosen Gesindel« nur abgeben konnte. Aber Edward war kein Gesindel. Schon gar nicht für mich. Er war hochintelligent und verfügte über einen enormen Wortschatz. Aber was ich so aus den Gesprächen über die Jahre hinweg mit ihm rausgehört hatte, war, wie übel ihm das Leben mitgespielt haben musste. Erst war seine Frau gestorben, dann hatte er angefangen zu trinken und darüber seinen Job verloren. Seine zwei Kinder hatten sich mit Erreichen der Volljährigkeit gänzlich von ihm abgewandt, was ihm den letzten Rest gegeben hatte. Als die Zwangsräumung kam, war sein Schicksal daher besiegelt gewesen. Weil Edward leider auch viel zu stolz war, um Hilfe anzunehmen. Weder von seinen Kindern noch von mir. Kaffee oder ein Brötchen, ab und an mal duschen war alles, was er an Unterstützung zuließ.

Edward schlürfte einen Schluck. Dann seufzte er wohlig auf und schloss für einen Moment die Augen. Es freute mich, ihm mit dem Heißgetränk einen Gefallen getan zu haben. Ich hätte mich sicher auch über einen Kaffee bei minus vier Grad gefreut.

»Und was macht deine Abstinenz?« Edward hatte das Rauchen aufgegeben, weil es von Jahr zu Jahr teurer wurde und die Menschen weniger spendierfreudig.

Abrupt riss Edward die Augen wieder auf. »Stell dir vor, seit zwei Wochen habe ich keine Zigarette mehr angerührt.«

Mir entwich ein kleiner Keucher. »Oh wow, so lange warst du noch nie ohne. Wie hast du das gemacht?«

Sein Grinsen war eindeutig. »Ehrlich gesagt, waren die ersten paar Tage wirklich hart. Da bin ich die ganze Zeit nur unruhig durch den Stadtpark getigert und beinahe in Versuchung gekommen, Reststummel vom Boden zu rauchen.« Er lachte leise. »Aber dann habe ich mir immer gedacht, wenn Liv so energisch ist und ein College besucht, um ihren Abschluss zu machen, dann schaffe ich es doch wohl in Zukunft ohne Zigaretten zu sein. Für meinen Geldbeutel, meine Gesundheit und …« Er zwinkerte mir zu. »… für dich.« Mir kamen beinahe die Tränen.

Edward war wirklich ein lieber Kerl, und es tat mir leid, ihn so leben zu sehen. Am Rande des Existenzminimums und ohne Dach über dem Kopf. Aber wie man sich selbst bettet, so liegt man.

»Vielleicht solltest du nun ein Stück weiter gehen und …«, ließ ich den restlichen Teil des Satzes im Raume stehen. Er wusste genau worauf, ich anspielte. Auf ein stetes Leben, ohne die Angst nachts auf der Straße überfallen zu werden. Etwas, das ich ihm immer wieder ans Herz legte.

Er neigte den Kopf. »Nein Liv. Bitte nicht wieder ein Versuch mich in einem dieser schrecklichen Obdachlosenheime einzuquartieren. Du weißt, das ist nichts für mich.«

»Aber du weißt, dass die Temperaturen bald noch weiter fallen werden. Ehrlich gesagt habe ich keine Lust, dich irgendwann steifgefroren hier sitzen zu sehen«, machte ich meiner Sorge Luft.

In Seelenruhe trank Edward einen weiteren Schluck. Schließlich nickte er. »Ja, darüber habe ich mir auch schon Gedanken gemacht. Vielleicht sollte ich mir zumindest für die nächsten Wochen eine einigermaßen wetterfeste Unterkunft suchen. Vor allem, weil mir die Winter draußen langsam arg auf die Knochen schlagen.« Er lächelte versonnen. »Und morgens vielleicht nicht unbedingt mit steifen Knochen aufzuwachen, wäre schon toll.«

In diesem Moment schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Mr. Sherbrooke, mein Chef, suchte derzeit jemanden, der in der neuen Pferde-Klinik die Boxen und Pferde versorgte. Der Student, der sich bislang darum gekümmert hat, wäre demnächst aufgrund seines Studiums nicht mehr verfügbar. Wäre der Job nichts für Edward? Über den Winter? Könnte er sich dann nicht vielleicht auch im Heu und Strohlager einen Schlafplatz einrichten? Das wäre doch was für ihn. Ein provisorisches Dach über dem Kopf, aber trotzdem frei und keine Almosen.

Voller Euphorie sprang ich auf. Ich musste sofort mit Mr. Sherbrooke darüber reden. Oder Peyton, seiner Tochter.

»Edward, es tut mir wirklich leid, aber ich muss los. Ich habe gleich Dienst und muss unbedingt noch was Wichtiges abklären. Danach muss ich nach Longmont, weil ich heute doch Klausur schreibe.«

Edward sah zu mir hoch. Er nickte. »Dann drücke ich dir ganz fest die Daumen Liv, und grüß Peyton von mir, wenn du sie siehst.« Mit der Versicherung meiner besten Freundin Grüße von ihm auszurichten, verabschiedete ich mich von ihm und sprang enthusiastisch ins Auto. Der Gedanke, meinem obdachlosen Freund vielleicht über den harten Winter helfen zu können, beflügelte mich dermaßen, dass ich innerhalb von zehn Minuten in der Klinik aufschlug. Allerdings dafür auch 25 Dollar ärmer, weil ich auf dem Weg nach Chautauqua in eine mobile Radarstation gerast war.

***

»Peyton? Mr. Sherbrooke? Evan?« Da überall Licht in der Klinik an war, musste folglich schon jemand in der Praxis sein. Vermutlich war es Peyton, da sie heute Morgen für die Sprechstunde eingeteilt war.

»Hallo? Peyton? Bist du schon da?« Ich hastete suchend von Raum zu Raum, fand jedoch niemanden, weshalb ich zu guter Letzt im Personalraum nachsah. Und dort wurde ich tatsächlich fündig. Direkt an der Kaffeemaschine stand jemand und füllte gerade Kaffeebohnen nach. Es war eindeutig ein Mann. Da er mit dem Rücken zu mir stand, konnte ich ihn aber nicht gleich erkennen. Evan war das jedoch definitiv nicht. Er hatte viel dunklere Haare. Also wer …?

Ich hielt abrupt inne. Urplötzlich schlug mein Herz schneller, und meine Knie wurden weich. War das etwa…? Mein Mund wurde trocken. Nein, das konnte nicht sein. Er war doch in New York. Hatte zumindest Peyton mir letzte Woche noch erzählt.

Der Kerl faltete seelenruhig die Plastiktüte von den Bohnen zusammen, klappte den Deckel herunter und drehte sich zu mir um. »Morgen Olive!« Er lächelte mir zu, womit einige kleine Fältchen um seine Augen herum auftauchten und eine Kältewelle auslöste, die über mich hinwegschwappte, wie Eiswürfelwasser bei einer Icebucket-Challenge. Die Haare an meinen Armen stellten sich auf, mir stockte der Atem und ich begann unweigerlich zu zittern. »Die Maschine ist wieder startklar, wenn sie gleich aufgeheizt hat, können wir beide uns einen Muntermacher ziehen.«

Ich musste schwer schlucken und den Drang unterdrücken, einfach schreiend wegzurennen. Wobei meine gummiartigen Knie das sicher nicht zugelassen hätten. Aber genau danach war mir jetzt. Genau das zwischen den Kerl und mir zu bringen, was auch den Grund dafür lieferte, warum Eisbären keine Pinguine fressen – nämlich unterschiedliche Kontinente. Und warum? Weil ich den Kerl an der Kaffeemaschine kannte. Und zwar besser und länger, als mir lieb war.

Vor mir stand niemand anderer als Ryder. Ryder Sherbrooke. Der Bruder von Peyton und Georgia, in den ich seit Anbeginn der Zeit verliebt war. Der Ryder, der mich jedoch nie wahr nahm, weil ich für ihn ja nur sowas wie seine dritte kleine Schwester war. Aber was wollte er jetzt hier? Und das noch zu so einer frühen Zeit? Himmel, wieso hatte mich denn niemand vorgewarnt? Verdammt!

Ich versuchte, meinen Körper notgedrungen wieder unter Kontrolle zu bekommen. Deshalb straffte ich die Schultern und schob leicht das Kinn vor. »Morgen Ryder. Du hier und nicht in Hollywood?«, versuchte ich mich in einem Scherz, konnte jedoch das aufgeregte Zittern in meiner Stimme nicht gänzlich ignorieren. Trotz meiner Versuche ihn nicht gut zu finden, brachte er mich jedes Mal wieder völlig aus dem Lot. Dazu reichte ein einziges kleines Lächeln oder das mit der Hand durch sein Haar fahren oder sein Lippenschürzen …

Er grinste. Mein Herz schlug direkt einen Salto. »Du weißt doch, Dad will sich nach seinem Herzanfall endlich etwas zurückziehen, deshalb hat er mir die Geschäftsführung der Klinik aufs Auge gedrückt.« Dass Mr. Sherbrooke kürzertreten wollte, hatte ich ja gewusst. Auch das Evan und Peyton als Tierärzte das praktische Klinikgeschäft übernahmen, während Georgia sich etwas um das Marketing kümmern sollte. Aber von Ryder und seinem Auftritt als Geschäftsführer hier hatte mir niemand etwas gesagt. Himmel nochmal! Warum denn nicht?

Obwohl mein Herz kurz vor einem Infarkt stand, tat ich auf cool und nickte. »Ah so und seit wann bist du schon hier?«

Ryder gähnte herzhaft. Dabei konnte ich perfekte Zahnreihen erkennen. Ich wusste, dass er noch nie in seinem Leben mit dem Bohrer eines Zahnarztes in Kontakt gekommen war.

»Seit gestern Abend. Habe mich dann auch direkt an die Bücher geschmissen, weil ich wegen des Jetlags ohnehin nicht schlafen konnte.«

Unmut wallte in mir hoch, und meine Wangen wurden warm. Peyton und Georgia wussten genau, wie es emotional um mich stand. Was ich immer für Ryder empfunden hatte. Dass er quasi mein Kryptonit war. Wieso also hatten sie mich von Ryders Kommen nicht zumindest unterrichtet? Das hätte mir die unangenehme Überraschung heute hier doch wohl erspart.

Ich verlagerte mein Gewicht vom rechten aufs linke Bein. »Soso. Und wie lange wirst du bleiben?«

Der Sherbrooke Sprössling zuckte mit den Schultern und wandte sich wieder der Kaffeemaschine zu. »Keine Ahnung, so lange, wie es eben dauert, alles wieder auf Vordermann zu bringen, um dann die Klinik aus der Ferne führen zu können. Immerhin werde ich meinen guten Job bei Procter and Procter in New York nicht kündigen, nur um hier ein paar Zahlen zu wälzen. Dafür habe ich ehrlich gesagt nicht studiert.«

War ja klar, dass Ryder nicht für immer bleiben wollte. Er war eben nicht nur ein attraktiver Schmetterling, der von hübscher Blume zu Blume flog, sondern auch von urbaner Wiese zu Wiese. Keine Beziehung hielt länger als drei Monate bei ihm. Und seine verflossenen reichten mittlerweile vom Nord- bis zum Südpol. So wie bei einem Seemann, der auch in jedem Hafen eine Süße besaß.

Und mir war auch klar, dass die Buchhaltung der Klinik Ryder arbeitstechnisch sicher nicht erfüllte. Er war eher der Typ, der sich im Auftrag seiner Firma wie Superman in die verbrannten Reste eines runtergeranzten Imperiums stürzte, um es wie Phoenix aus der Asche neu entstehen zu lassen. Natürlich nur um danach den doppelten Gewinn abzuschöpfen, von dem Inhaber des Unternehmens mit dem goldenen Dollar ausgezeichnet zu werden und vielleicht noch die Tochter als Belohnung abzugreifen. Klar!

Ehrlich gesagt, war mir sein zeitlich begrenzter Aufenthalt daher ganz lieb. Wenn er nämlich in meiner Nähe weilte, hatte ich meist keine Kontrolle mehr über meinen Körper, geschweige denn über meine Seele, und das wollte ich nicht. Korrigiere – konnte ich derzeit nicht gebrauchen, wo ich doch so kurz vor der Abschlussprüfung der Premedical Education stand. Da war jede ungewollte Ablenkung Gift. Ryder ein hochkonzentriertes sogar!

»Kaffee?« Er wandte sich zu mir um und hielt mir schmunzelnd das schwarze Gebräu hin. Anscheinend hatte er in der Zeit, in der ich den Schock noch verdauen musste, einen Kaffee gezogen. Während er darauf wartete, dass ich ihm die Tasse abnahm, sah er mich eindringlich an.

Mein Herz überschlug sich erneut, und in meinem Kopf ratterte es los. Auch wenn Ryder nur für kurze Zeit hier blieb, müsste ich mir wirklich dringend etwas überlegen, um ihm aus dem Wege zu gehen oder mich zu schützen. Mein Herz zu schützen. Das bei einem Angriff von Ryder gleich immer alle Waffen sinken ließ.

Vielleicht wäre es gut, endlich mal ganz mit ihm abzuschließen. Auch wenn es mir wirklich sehr schwer fiel, und ich eigentlich gar nicht wusste wie. Denn Ryder wollte mich bis jetzt nicht, also würde er mich vermutlich auch nie wollen und warum dann den Rest meines Lebens damit vergeuden, einem Traum hinterher zu hecheln, der nie in Erfüllung gehen würde oder gar einem Kerl nachzutrauern, dem ich so egal war, wie der sprichwörtliche Sack Reis in China?

Immerhin gab es genug andere Kerle in Boulder, die eine Sünde wert waren oder mich als Frau und nicht nur als Familienanhängsel betrachteten. Und mal davon ab, wollte ich mich ja jetzt ohnehin auf meine Karriere konzentrieren. Somit brauchte ich keinen Kerl. Korrigiere – konnte ich keinen Kerl gebrauchen. Mit einem sehr guten College-Abschluss könnte ich ein Stipendium für die Uni bekommen. Denn sonst wüsste ich nicht, wie ich das Tiermedizinstudium bezahlen sollte. Keine Ablenkung bedeutete also gute Noten und womöglich eine Zukunft mit Karriere. Und das war allemal besser als unerfüllte Liebe.

»Danke, gerne«, sagte ich entschlossen, nahm die Tasse entgegen und sah kurz hinein. Der Kaffee war dunkel und stark. Er erinnerte mich an einen dunklen Abgrund. Den Ryder-Abgrund!

Abgrund. Tiefe. Entfernung. Genau. Ich sollte einfach mehr Abstand zwischen mich und Ryder bringen. Aus den Augen aus dem Sinn, oder nicht?

»Ich werde mich jetzt vorne an die Anmeldung setzen. Gleich kommt der erste Termin.« Früher hätte ich Ryder vermutlich weiter angeschmachtet oder wäre ihm wie ein Hündchen hinterhergelaufen. Doch die heutige Olive wollte das nicht. Die heutige Olive wollte den Kerl endlich aus ihrem Herz und Hirn verbannen. Und ein wenig Abstand war immerhin besser als gar kein Abstand.

Deshalb wunderte es mich auch nicht, dass Ryder kurz stutzte und die Stirn runzelte, als ich mich einfach von ihm abwandte und wortlos davon ging. Ich dagegen lächelte in mich hinein. Vielleicht könnte ich doch irgendwann mit ihm abschließen. Wenn ich nur ganz fest daran glaubte und konsequent blieb. So wie Edward mit den Zigaretten. War Liebe nicht auch nur eine Sucht, die unterdrückt werden wollte? Also, wie war das noch?

Ryder? Wer bitte ist eigentlich Ryder?

***

Eine halbe Stunde später war der erste Termin abgehakt, und das Wartezimmer füllte sich langsam mit Kunden für die offene Vormittagssprechstunde. Kurz bevor es losging, kam jedoch Peyton zu mir an den Tresen. Heute hatte sie ihre beiden Hunde dabei. Während Klein-Harvey direkt auf mich zugestürmt kam und mich stürmisch begrüßte, war Fluffy eher zurückhaltend und blieb neben Peyton stehen. Ich krabbelte den Pinscher am Rücken, was er sichtlich genoss. Er wand sich wie eine Schlange und grunzte dabei, was mir ein Schmunzeln entlockte. In diesem Moment fiel mein Blick auf Peyton. Sie dagegen schien deprimiert. Ihre Mundwinkel hingen beinahe auf dem Boden, und in ihren Augen lag ein matter Ausdruck.

»Alles in Ordnung? Oder ist dir heute Morgen eine extrem dicke Carter-Laus über die Leber gelaufen?« Manchmal zofften Carter und sie sich morgens, weil er eher ein Morgenmuffel war und sie nicht, was aber mittags meist wieder vergessen schien.

Meine Freundin zuckte mit den Schultern. »Wie man es nimmt. Hast du vielleicht einen Tampon für mich?« Und da verstand ich, warum ihre Mundwinkel schwer mit einem umgedrehten Anker konkurrierten. Carter und sie versuchten schon seit ihrer Hochzeit im letzten Jahr ein Baby zu bekommen, aber irgendwie klappte es nicht so recht. Mal hatte es so ausgesehen, als wenn ja, aber dann war der Test doch wieder nur negativ gewesen. Das sie nun nach einem Hygieneartikel verlangte, deutete an, dass es auch diesen Monat wieder erfolglos geblieben war. Schade!

»Vielleicht machst du dir einfach nur zu viel Stress«, gab ich zurück, schob Harvey zur Seite und griff nach meiner Tasche, um meinen persönlichen Notfallvorrat anzugreifen. »Und Stress sagt dem Körper doch besser nicht schwanger werden. Müsstest du als Tiermedizinerin wohl am besten wissen. Vielleicht solltet ihr mal einfach in den Urlaub fahren oder so. Da klappt es doch bei den meisten. Wenn Entspannung angesagt ist.«

Peyton sog laut hörbar die Luft ein. »Jetzt wo Dad sich überwiegend aus allem zurückgezogen hat? Blöde Idee, Evan gerade jetzt mit der Klinik allein zu lassen, oder?« Sie stieß die Luft wieder aus. »Aber vermutlich hast du recht. Ich glaube, mittlerweile bin ich zu verkrampft, was die Thematik anbelangt. Vielleicht auch weil ich Carter nicht enttäuschen will. Er wünscht so sehr einen Sohn, mit dem er später mal Football spielen kann.« Carter war in seiner Jugend selbst Football-Spieler gewesen. Quarterback soweit ich wusste. Ich konnte ihn mir gut am Rand stehend als Trainer vorstellen.

»Hey, wenn es einfach nicht klappt, ist das ja nicht unbedingt deine Schuld. Habt ihr euch denn mal untersuchen lassen, du und Carter? Vielleicht liegt das Problem ja auch bei ihm. Immerhin trägt er in seiner Freizeit immer diese engen Jeans.« Ich zwinkerte ihr zu.

Sie nickte nur. »Bei uns beiden ist organisch angeblich alles in Ordnung. Trotzdem klappt es irgendwie nicht.« Sie runzelte die Stirn. »Oder es soll einfach nicht sein. Und mir sind Kinder nicht vorbestimmt. Vielleicht hat der liebe Gott mich für irgendwas anderes vorgesehen.«

Ihre Dramatik in allen Ehren …

»Nun hör aber auf, Peyton, es gibt Paare, die brauchen Jahre, ihr probiert es jetzt wie lange? Etwas über ein Jahr? Und du hast ja auch die Pille genommen, da dauert es schon mal länger, bis sich der Hormonhaushalt wieder normalisiert hat. Dazu der ganze Stress mit deinen Eltern …«

Sie schürzte die Lippen, als überlege sie. »Ja, stimmt wohl. Und man kann auch ohne Kinder glücklich sein. Oder nicht? Keine Kinder bedeutet auch keine Verpflichtung. Keine schlaflosen Nächte, keine vollgekackten Windeln, keine Rotznasen. Gibt wesentlich Schlimmeres, oder?« Obwohl sie in diesem Moment lächelte, erreichte es ihre Augen nicht.

Ich hielt ihr kopfschüttelnd den Tampon hin, den sie mit einem gequälten Blick nahm, um dann Richtung Toilette zu entschwinden. Klar gab es Schlimmeres und konnte ein Pärchen auch ohne Kinder glücklich sein. Auch wenn ich mir nicht vorstellen konnte, später im hohen Alter gänzlich allein zu sein. Aber ich verstand nicht, warum Peyton jetzt schon die Flinte ins Korn warf. Ich fand, sie stand sich bei der Sache emotional selbst im Wege. Trotzdem konnte ich sie auch verstehen. Etwas haben zu wollen und nicht zu bekommen, war mir doch mehr als vertraut. Nur dass ich dieses Gefühl schon seit meinem vierzehnten Lebensjahr kannte.

Nachdenklich wandte ich mich wieder dem Computer zu und druckte die Rechnung für Al Mackelroff aus. Einem Pferdezüchter hier bei uns in der Nähe, der dazu ein Stammkunde von uns war. Dreihundert Dollar für das Impfen von sechs Pferden? Nicht gerade viel, wie ich fand, aber Mr. Sherbrooke wusste schon, was er tat.

»Darf ich mal sehen?« Überrascht zuckte ich zusammen. Ryder stand direkt hinter mir und riss unvermittelt die Rechnung aus dem Drucker. Mein Mund klaffte überrascht auf, mir entwich ein Keuchen.

»Hey, was …«, setzte ich dazu an und sah, wie sein Blick prüfend über die Zeilen flog. Das Stirnrunzeln wurde von Zeile zu Zeile stärker. Etwas gefiel ihm nicht. Aber was?

»Wieso um Himmelswillen berechnet ihr bei Mackelroff nur den einfachen Gebührensatz?« Er sah von dem Stück Papier auf. »Dreihundert Dollar für sechs Pferde? Habt ihr sie noch alle? Allein der Impfstoff kostet im Einkauf mehr als hundert. Dazu noch die Untersuchung und Beratung … kein Wunder, das der Gewinn der Klinik der Konzentrationsspanne eines Dreijährigen entspricht.« Sein Blick durchbohrte mich. Mir wurde warm, und mein Magen zog sich zusammen.

»Keine Ahnung, warum dein Vater das macht, das musst du ihn fragen«, schoss ich zurück. »Er schreibt für gewöhnlich die Rechnung, ich druck sie nur aus und stecke sie dann in die Post. Aber vielleicht bekommt Al einen Stammkundenrabatt.«

»Stammkundenrabatt?« Ryder hielt schnaubend den Zettel hoch. »Echt jetzt?«

Ich nickte ihm zu. »Natürlich. Al ist nicht nur ein Stammkunde, sondern auch ein enger Freund der Familie.«

Ryder verengte die Augen und funkelte mich an. »Bei Geld hört die Freundschaft und Familie auf. Zumindest für mich.« Er schüttelte den Kopf. »Die behalte ich vorerst. Du brauchst auch keine neue ausdrucken, ich bin sicher, wir ändern die Rechnung noch mal ab.« Damit drehte er sich um und ging.

Ich sah dem Kerl verwirrt nach. An und für sich fand ich zwar auch, dass Mr. Sherbrooke oft zu günstig war, denn im Vergleich zu anderen Kliniken hatte er seine Preise die letzten zehn Jahre kaum angehoben. Aber ich fand auch, dass man sich seine treue Kundschaft nicht unbedingt vergraulen sollte. Vor allem nicht Al, der hier Hunz und Kunz kannte und die neue Pferdeklinik der Sherbrookes wärmstens weiter empfahl. Ein besseres Werbemittel gab es in meinen Augen nicht. Und Werbung wäre auch teuer.

»Hat Ryder wieder gemeckert?« Peyton, die mittlerweile von der Toilette zurück war, sah ihrem Bruder nach, wie er durch das Wartezimmer die Klinik durch den Haupteingang verließ. »Er hat mir vorhin schon einen Vortrag gehalten, dass wir viieeel zu günstig sind und dass die Bücher total chaotisch sind.«

»Apropo, Ryder – gutes Stichwort«, gab ich ungehalten zurück. »Wann hattet ihr eigentlich vor mir zu erzählen, dass Ryder kommt und die Geschäftsführung der Klinik übernimmt?«

Peyton verzog just das Gesicht. »Sorry, wusstest du das nicht? Ich dachte Georgi …«

Innerlich verdrehte ich die Augen. »Nein, Georgi hat mir auch nix gesagt, würde ich sonst fragen?«

»Oh … ähm … ich weiß gar nicht … ähm … ich glaube, Georgi ist davon ausgegangen, dass ich es dir erzähle und … ähm … ich davon, dass … ähm … sie dir es erzählt«, stotterte meine Freundin herum. Sie wurde sogar rot. Also war es ihr unangenehm und sie sprach die Wahrheit.

»Genau, und weil alle dachte, irgendeiner erzählt es Olive schon, bin ich heute Morgen quasi aus allen Wolken gefallen. Danke dafür.«

»Tut mir leid. Ich weiß doch, wie es um dich steht. So ins offene Messer laufen lassenm würde ich dich nie. Schon gar nicht, wenn es um Ryder geht.« Natürlich wusste ich, dass sie dies nie tun würde, trotzdem wäre es schön gewesen, vorgewarnt zu werden. Von wem auch immer.

»Egal, schieben wir es einfach auf mangelnde Kommunikation. Jetzt ist das Kind eh in den Brunnen gefallen.« Während mir noch mal die Überraschung an der Kaffeemaschine in Erinnerung kam, erinnerte ich mich durch den Kaffee wieder an Edward und über Edward an meine Idee, ihn womöglich als Stallbursche in Betracht zu ziehen.

»Du Peyton, mal was anderes. Dein Dad sucht doch noch jemanden, der sich um die Pferde und die Boxen in der Klinik kümmert, wenn Dale bald weg ist. Oder?«

Peyton angelte nach einem Kugelschreiber und steckt ihn sich in die Tasche ihres blauen OP-Kasacks. »Ja, ich glaube schon. Soweit ich weiß, hat er da bislang aber noch keine Alternative gefunden. Liegt vielleicht auch daran, dass er den Kopf gerade woanders hat.« Was Peyton damit andeutete, wusste ich. Er trauerte seiner Frau hinterher, die vor einiger Zeit ausgezogen war. Dass er immer die Klinik ihr vorgezogen und dabei noch so rüde mit seiner Gesundheit umgegangen war, hatte ihr immer schon schwer im Magen gelegen. Als er dann aber im letzten Sommer den Herzinfarkt hatte, war ihr klar geworden, dass sie so nicht weiterleben wollte.

»Ich habe vielleicht eine Alternative für Dale. Zumindest für den Winter.«

Überrascht riss Peyton die Augen auf und ging langsam zur Wartezimmertür. »Ach echt? Wen? Mir wollte einfach niemand einfallen und alle, die ich gefragt habe, fanden das Misten nicht so toll und den Lohn zu niedrig.«

Ich holte tief Luft und hielt sie einmal kurz an. Doch dann platzte es aus mir heraus. »Was wäre denn, wenn wir Edward den Job anbieten? Nur über den Winter. Dann könnte er vielleicht im Heulager schlafen.«

Peyton stutzte. »Edward? Meinst du den Edward, der immer vorm Bioladen hockt? Den Obdachlosen?« Sie runzelte die Stirn. Fand sie den Vorschlag doof?

Ich nickte. »Ja, er sucht dringend eine Unterkunft für den kommenden Winter, und ich bin sicher, dass er auch nichts gegen ein paar Dollar hätte, um sich vielleicht einen neuen Rucksack, Schlafsack oder auch ein Paar Schuhe zu kaufen.«

Für eine Sekunde glaubte ich, dass Peyton Nein dazu sagen würde, weil sie mir etwas zu lange zögerte. Doch sie zuckte nur mit den Schultern. »Wenn er mit Pferden umgehen kann und zuverlässig ist, warum nicht? Aber frag lieber noch mal Dad. Du weißt, wie sehr er mit Fremden im Familienbetrieb ein Problem hat. Was er somit zu einem Obdachlosen sagen wird, der dazu noch hier nächtigt, weiß ich daher selbst nicht.« Natürlich wusste ich, dass Mr. Sherbrooke diesbezüglich recht skeptisch war. Den einzig Fremden, den er ohne zu zögern akzeptiert hatte, war Evan gewesen. Der hatte jedoch mit viel Kompetenz überzeugt.

Aber ich wusste auch, dass Mr. Sherbrooke ein gutes Herz hatte und mit ein wenig Überzeugung einer armen Seele sicher helfen würde. Und seit seine Frau ausgezogen war, hatte er ohnehin beschlossen, sein Leben umzukrempeln. Vor allem emotional. Warum also nicht auch zu anderen mehr Vertrauen zu fassen?

»Mache ich, dann lass uns endlich mit der Sprechstunde anfangen«, forderte ich Peyton auf. Sie nickte und rief die Hunde, um sie hinten im Personalraum abzulegen. Derweil suchte ich mir bereits die passenden Worte für Mr. Sherbrooke zusammen und rief den ersten Kunden auf. Wäre doch gelacht, wenn ich den Seniorchef nicht überzeugt bekäme.

***

Nach der Sprechstunde räumte ich hastig alles weg, wischte einmal mit einem speziellen Bodendesinfektionsmittel durch das Wartezimmer und machte mich umgehend auf den Weg zum College. Heute stand die Klausur in Biochemie an. Es war einer meiner Vorbereitungskurse auf das Tiermedizinstudium, neben Physik, Physiologie, lateinische Terminologie, Zoologie und Botanik. Zoologie, Botanik und Physik hatte ich bereits abgeschlossen. Alle drei mit A plus. Allerdings brauchte ich auch in den anderen Fächern gute Noten, um mit einem passablen Durchschnitt ein Stipendium für die Uni zu bekommen. Anders konnte ich mir das Tiermedizinstudium sonst nicht leisten. Deshalb hatte ich mich auch äußerst intensiv auf diese Klausur vorbereitet. Denn je besser meine Noten ausfielen, desto höher meine Chancen auf ein Vollstipendium.

Trotz meiner immensen Aufregung, Biochemie fand ich nämlich ziemlich abstrakt, löste ich die Aufgaben spielend, was mich von Minute zu Minute mehr in Hochstimmung versetzte. Deshalb konnte ich mir nach den zwei erfolgreichen Klausurstunden auch ein grenzdebiles Grinsen beim Hinaustreten aus dem Hörsaal nicht verkneifen. Geschafft!

»Hast du die Aufgabe drei lösen können?«, quatschte mich unvermittelt ein Mädel von der Seite an. Ich kannte sie nur vom Sehen aus der Physik-Vorlesung. Sie trug ihre langen blonden Haare meist zu einem Dutt aufgeschlungen. Ihr Gesicht war aristokratisch schön. Hohe Wangenknochen, vornehme Blässe und ultralange Wimpern, tiefschwarz getuscht. Ich war schon ein wenig neidisch. Sowohl auf die langen Haare, die bei mir maximal bis auf die Schulter reichten, als auch auf ihr feines Gesicht. Meine Nase war etwas krumm, weil ich sie mir mal beim Toben gebrochen hatte. Dazu war ich eine von den dunkelhaarigen Frauen, die über zahlreiche Sommersprossen auf der Nase verfügte. Einzig meine strahlend blauen Augen fand ich faszinierend. Ich verglich die Farbe darin gerne mit Lapislazuli.

»Du meinst die mit den zwölf Alkanen der homologen Reihe?«

Sie nickte. »O mein Gott, ich will es gar nicht wissen.«

Ich begann aufzuzählen. »Methan, Ethan, Butan …«

Kopfschüttelnd schlug sie sich ihr dickes Buch vor die Stirn. »Fuck, ich blöde Kuh, ich wollte das erst hinschreiben und dann haben ich gedacht – nein Franny – das ist bestimmt zu einfach!«

»Oh ja, so etwas kenne ich. Aber im Laufe des letzten Jahres habe ich gelernt, mehr auf mein Bauchgefühl zu hören und das liegt in den meisten Fällen tatsächlich richtig.« Na, vielleicht nicht zu hundert Prozent, aber zumindest zu neunzig.

»Bauchgefühl. Verdammt! Hätte ich mal darauf gehört, dann hätte ich nun ein paar Punkte mehr. Mist.«

Ich lächelte und schob den Riemen meiner Tasche zurecht, die mir von der Schulter zu rutschen drohte. »Vielleicht nutzt es dir was beim nächsten Mal.«

Sie atmete laut auf. »Vielleicht.« Damit war das Gespräch für mich eigentlich beendet. Ich wollte nur noch nach Hause und schlafen. Die ganze letzte Woche hatte ich gleich immer nach der Arbeit bis beinahe zum anderen Morgen durchgepaukt, und genau dieser Schlafmangel rächte sich nun, wo die ganze Anspannung mit einem Schlag von mir abfiel.

Ich unterdrückte ein Gähnen und lief Richtung Ausgang. Franny heftete sich allerdings direkt an meine Fersen. »Magst du vielleicht mit in die Cafeteria kommen? Ich könnte jetzt einen Kaffee dringend gebrauchen. Oder vielleicht besser einen Drink.«

Der Drang, mich ins Bett zu hauen, war bei mir jedoch größer. »Sorry, ich bin echt durch. Ich brauche dringend etwas Schlaf.«

»Schlafen kannst du noch genug, wenn du tot bist.« Franny hakte sich unvermittelt bei mir unter. Ich zuckte erschrocken zusammen. War ein bisschen distanzlos die Gute, was?

»Komm schon, nur ein schneller Kaffee, und ich lad dich auch ein.« Sie grinste frech.

Während ich hin und hergerissen nach abweisenden Worten suchte, kam mir der Gedanke, dass es vielleicht gar nicht so schlecht wäre, eine Kommilitonin zu haben, mit der ich in Zukunft eine Lerngruppe bilden konnte. Oder die mir im Krankheitsfall ihre Aufzeichnungen lieh.

Deshalb knickte ich schließlich ein.

»Aber wirklich nur einen Kaffee«, mahnte ich.

Franny nickte und ließ mich los, um mir die Hand hinzuhalten. »Hi, ich bin Francine und wer bist du?«

Kapitel 2 Armer Wauzi

Da aus dem Kaffee, drei Kaffee und dann noch zwei Sekt in einer Studentenbar in der Nähe des Campus geworden waren, war ich erst um elf im Bett und morgens mitsamt Schlafmangel der letzten Woche folglich gerädert. Zudem hatten die zwei Sekt für einen leichten Schädeldruck gesorgt, und dann war ich meist ungenießbar.

Somit saß ich wie ein Schluck Wasser an der Anmeldung und arbeitete stoisch die E-Mails ab. Eine war von Ryder mit der Bitte folgende Rechnungen neu auszudrucken und wegzuschicken. Ich klickte auf den Anhang und fand eine Excel-Liste mit 124 Zeilen. In der ersten die Rechnungsnummer, daneben der neue Betrag. Mir fiel schockiert die Kinnlade nach unten. 124 neue Rechnungen? Hatte der Kerl sie noch alle? Wusste der Kerl eigentlich, wie viel Arbeit das war? Und gleich stand schon der erste Termin an. Wann bitte sollte ich die denn alle ausdrucken und eintüten? Nachts, wenn ich schlief?

Das Blut schoss mir ins Gesicht, und ich hatte einen Kloß im Hals. Der Schädeldruck nahm rapide zu, was mich schmerzerfüllt aufstöhnen ließ. Na, das ging ja bereits prima los. Anscheinend wollte Ryder nicht nur die Buchhaltung, sondern auch das ganze Rechnungswesen von Grund auf umkrempeln. Aber dann sollte er bitte die Rechnungen selbst neu ausdrucken, eintüten und zur Post bringen. Und genau das schrieb ich ihm. Die Tasten klapperten wütend, als ich die Mail verfasste. Doch kurz bevor ich mit der Maus auf den Button Senden ging, löschte ich den Text wieder, atmete einmal tief durch und sagte mir, dass ich hier angestellt war und dies eigentlich mein Job sei. Und leider konnte ich es mir auch gerade nicht leisten, den Aufstand zu proben und womöglich den Job zu verlieren, bei dem ich ja recht gut verdiente, viele Freiheiten besaß und meine Arbeitszeit gut mit dem Studium abgleichen konnte.

Aus diesem Grund begann ich ächzend die erste Rechnungsnummer einzugeben, die im System von Ryder anscheinend aber schon geändert worden war, und diese wie befohlen auszudrucken. Dies tat ich, bis Evan auftauchte und mit mir die Termine vor der Sprechstunde abarbeiten wollte.

»Morgen Olive, bist ein bisschen blass um die Nase heute.«

Ich erhob mich und haute mir mit beiden Händen zweimal hintereinander auf die Wange, um mich selbst zu motivieren. »Ist nur der Kreislauf. Der letzte Sekt war schlecht, du verstehst?« Ich zwinkerte ihm zu.

Evan grinste. »Verstehe. Schaffst du es denn, deinen kleinen Kater im Zaum zu halten?«

Nun musste ich lachen. »Wenn er mir zu viel macht, mache ich ihn einfach wieder mit Ethanol aus dem Labor betrunken.« Mit Evan arbeitete ich gerne, denn er war stets höflich, ehrlich, fleißig und ein verdammt kompetenter Tierarzt mit extrem viel Humor. Schade, dass er schon mit Georgia zusammen war. Aber selbst wenn nicht, wäre da immer noch der Herzbesetzer Ryder, der eine Beziehung sicher behindert hätte.

»Alles klar, dann lassen wir uns mal überraschen. Wer steht denn überhaupt als Erster auf dem Plan heute?«, wollte Evan wissen.

»Mrs. Hathaway mit Schnucki.«

Evan verdrehte die Augen. »Herrgott, was hat das Vieh denn dieses Mal? Heute Morgen auf der Gassirunde nur zweimal statt dreimal den Baum angepinkelt?«

Ich musste schmunzeln. »Nein, es scheint dieses Mal wieder das Kreuz zu sein. Ich denke, es wird Zeit für die nächste Schmerzspritze.«

Mrs. Hathaway war eine unserer Stammkundinnen. Aber auch eine unserer nervigsten Kunden. Es verging eigentlich keine Woche, wo sie nicht mindestens einmal bei uns einen Termin vereinbarte. Ganz oft jedoch mit total banalen Sachen. Warum wusste vermutlich nur ich, weil sie es mir mal im Vertrauen erzählt hatte. Es war Einsamkeit.

Leider war Mrs. Hathaway seit dem Tod ihres Mannes vor drei Jahren mit Schnucki ganz allein. Und nicht nur, dass der Hund ihr Partnerersatz geworden war, ich glaubte, dass sie ganz oft nur die Zipperlein ihres Hundes erfand, um einen Grund zu haben, hierherzukommen. Weil sie eben so einsam war. Lediglich die Sache mit dem schmerzenden Rücken ihres Dackels war echt.

»Dann schick sie bitte rein, ich schau mir das mal an.«

Ich erhob mich und ging zur Wartezimmertür, um Mrs. Hathaway hineinzubitten. Sie lief mit einem gequälten Lächeln an mir vorbei, und es schien Schnucki wirklich nicht gut zu gehen. Er fiepte die ganze Zeit auf ihrem Arm. Armer Wauzi!

***

Nach zwei Röntgenaufnahmen und einer Befundung von Evans Seite aus, war klar, dass die vorgewölbten Bandscheiben nicht mehr nur vorgewölbt, sondern sogar bereits leicht vorgefallen waren. Verdammt!

»Es tut mir leid, dass ich keine besseren Nachrichten für Sie habe«, sagte Evan zu der alten Dame. »Natürlich können wir Schnucki wieder ein Schmerzmittel spritzen, aber auf Dauer wäre ein chirurgischer Eingriff besser, den ich aber im Anbetracht des Alters bei Schnucki nicht mehr vorschlagen würde. Deshalb machen wir einfach so weiter wie bisher, und ich gebe Ihnen zusätzlich Schmerzmittel für zu Hause mit.« Mrs. Hathaway presste die Lippen zusammen und schwieg. Eine eher seltene Sache. »Nur tun Sie Schnucki bitte einen Gefallen und freunden sich langsam mit dem Gedanken an, dass Schnucki die beste Zeit seines Lebens hinter sich hat. Er ist zwölf und mit dem kaputten Rücken gebe ich Schnucki vielleicht noch ein halbes oder maximal ein ganzes Jahr.« In ihren Augen konnte ich Tränen aufschimmern sehen. »Und wenn der Zeitpunkt gekommen ist, sollten Sie auch nicht zögern, Schnucki von seinen Schmerzen zu erlösen. Auch wenn es Ihnen schwerfällt.«

Dass Mrs. Hathaway nicht einen einzigen Ton bislang dazu gesagt hatte, zeigte mir, wie sehr sie die Situation mitnahm. Für sie war Schnucki ein Familienmitglied und ihre Rettung vor der Einsamkeit.

»Dann … danke ich Ihnen erst mal«, gab sie mit zitternder Stimme zurück. »Wann braucht er die nächste Spritze?«

»Ich denke, wir sollten den Abstand verkürzen und jetzt alle vier Wochen spritzen. Die Langzeitfolgen von Schmerzmitteln und Cortison wird Schnucki ohnehin nicht mehr erleben.«

Ich hob Schnucki vorsichtig vom Tisch und trug ihn nach vorne zur Anmeldung, wo ich ihn vor dem Tresen auf den Boden absetzte. Mrs. Hathaway kam dazu und bezahlte mit hängenden Schultern. Anschließend trug ich ihr den Hund raus ins Auto.

Kurz bevor sie selbst einstieg, schluchzte sie leise auf. Etwas, das ich von ihr nicht kannte. Sonst war sie eher die dominante Schreckschraube, die alle im Sinne ihres Vierbeiners herumkommandierte.

»Mrs. Hathaway, es tut mir so leid für Sie. Vielleicht sollten Sie darüber nachdenken, sich einen zweiten Hund dazuzuholen.«

Energisch schüttelte sie den Kopf. »Aber der zweite Hund kann doch Schnucki nicht ersetzen.«

»Natürlich nicht. Aber der zweite Hund tröstet Sie vielleicht hinterher über den ersten hinweg.«

Mrs. Hathaway wischte sich verstohlen eine Träne aus dem Gesicht und straffte die Schultern. »Nein danke. Ein Schnucki-Ersatz ist eher ein schlechter Ersatz.« Dann strich sie ihrem Hund, der auf dem Beifahrersitz saß, über den Kopf, stieg ein und fuhr langsam davon. Jedes Tier auf dieser Welt ist einzigartig und reißt einem das Herz entzwei, wenn es geht. Deshalb hatte ich mir auch nie eines zugelegt. Dazu war ich einfach zu sensibel.

***

Während ich in meiner Mittagspause Ryders Rechnungsliste abarbeitete, tickerte ich mit Francine. Wir waren für morgen zur Vorlesung in Physiologie verabredet. Ich schrieb ihre eine Antwort und zuckte zusammen, als sich jemand über den Tresen beugte.

»Dafür wirst du aber nicht bezahlt.« Es war Ryder. Mir schoss augenblicklich das Blut ins Gesicht, so dass meine Wangen brannten.

Er musste mich ganz sicher nicht ermahnen. Ich war eine von denen, die selbst noch mit dem Kopf unterm Arm arbeiten gingen und niemals pünktlich den Bleistift fallen ließen. Und jeder wusste das, nur er nicht. Weil er ja sonst nie da war. Also was sollte das jetzt?

»Nur zu deiner Information, ich habe gerade offiziell Pause und arbeite deine Rechnungsliste ab. Da wird mir ein privater Chat doch wohl noch erlaubt sein, oder?« Ich selbst hörte das frostige Klirren in meiner Stimme.

Nun stutzte er. »Oh … okay … sorry, das wusste ich ja nicht. Warum verbringst du deine Pause denn dann hier? Könntest du nicht auch zu Sean ins Tierheim fahren? Ist doch nicht weit von hier, oder?«

Sean. Ja. Eine kurze, aber nicht erfolgreiche Episode in meinem Leben, die ich am Tag der Hochzeit glücklicherweise beendet hatte. Weil ich da erfahren musste, dass mein zukünftiger Mann sowohl Ex-Frau als auch noch ein Kind besaß.

»Sean und ich sind nicht mehr zusammen«, gab ich knapp zurück und biss hastig in mein Sandwich, um meine Verlegenheit zu überspielen. Zugeben zu müssen wieder Single zu sein, ist ohnehin schon unangenehm. Das aber vor Ryder besonders.

Um seinen Blick zu meiden, tipperte ich weiter auf dem Handy rum. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie er sich auf den Tresen lehnte.

»Ach stimmt ja, Georgia hatte mir von der geplatzten Hochzeit erzählt. Aber warum eigentlich? Ihr schient mir doch ganz glücklich gewesen zu sein.«

Eine Hitzewelle breitete sich in meinem Körper aus, und ich hatte Mühe, nicht zu hyperventilieren. »Unüberbrückbare Differenzen«, hielt ich es vage und wandte mich hastig wieder der Rechnungsliste zu. Ich druckte die nächste Rechnung aus. Und gleich die nächste. Den Stapel an bereits fertigen Ausdrucken nahm ich mit zittrigen Händen aus dem Ausgabefach. Hauptsache Ryder sah nicht, wie sehr mich sein Interesse gerade aus dem Konzept riss. Er hatte sich noch nie für etwas aus meinem Leben mehr als einen Small Talk lang interessiert.

»Willst du die Rechnungen vielleicht unterschreiben oder soll ich das so wie sonst stempeln und im Auftrag deines Vaters unterzeichnen?« Flüchtig sah ich zu ihm auf. Er musterte stirnrunzelnd erst mich, dann den Stapel in meiner Hand. Letztlich trafen sich unsere Blicke. Seiner war fragend und nachdenklich zugleich. Warum? Verstand er die Floskel mit den Differenzen nicht? Oder was war los?

Unvermittelt nahm er mir die Rechnungen aus der Hand. »Nein, gib her, ich mach das schon. Und wenn du Umschläge hast, falte und verpacke ich sie auch gleich.« Er lächelte. Mein Herz machte wieder einen ungewollten Hüpfer. Ich verbot es ihm sofort und ging stattdessen auf Konfrontation. Angriff ist nun mal die beste Verteidigung in so einem Fall.

»Sicher? Immerhin werde ich nicht fürs Pausemachen bezahlt, oder?«, floss es mir überraschend salopp über die Lippen.