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Auf zu einer neuen Runde Denksport mit dem Meisterdetektiv Sherlock Holmes! Was hat es mit dem Geist von der Zwillingsschwester der berühmten Opernsängerin auf sich? Und mit welcher Zahlenkombination lässt sich ein wertvoller Koffer öffnen? Wer mit Sherlock Holmes und Dr. Watson Rätsel lösen möchte muss oft um die Ecke denken, Wörterrätsel lösen und auch auf Scherzfragen eine Antwort wissen. Rätselfüchse ab 8 Jahren und Fans von Holmes und Watson werden dank der Rätselgeschichten ihre grauen Zellen ordentlich auf Trab bringen und dabei voll auf ihre Kosten kommen.
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Seitenzahl: 79
Veröffentlichungsjahr: 2025
Einmal ging ich zur Mittagszeit auf den Straßen um die 221B Baker Street spazieren. Als ich so durch die vertraute Umgebung schlenderte, überlegte ich, wie ich Holmes wenigstens ein Mal mit einem Rätsel schlagen könnte. Das war albern, ich weiß, aber versuchen wollte ich es trotzdem.
Eine ganze Stunde lang feilte ich an diesem Rätsel, das er bestimmt nicht würde lösen können, dann kehrte ich zurück und stellte ihm folgende Denksportaufgabe:
»Dreißig Männer und zwei Frauen in schwarzen oder weißen Uniformen kämpfen stundenlang gegeneinander. Die Frauen sind zwar deutlich in der Unterzahl, haben in diesem Gefecht aber die größte Macht. Wer sind diese Krieger?«
Holmes gewährte mir nicht einmal die Befriedigung einer dramatischen Pause, sondern löste das Rätsel sofort.
Wie lautete seine Antwort?
Eines Nachmittags saßen Holmes und ich gemütlich im Arbeitszimmer, als Holmes plötzlich von dem Buch aufsah, das er gerade las. Ich wusste, dieser Blick konnte nur eines bedeuten: Er wollte mir mal wieder seinen überragenden Intellekt beweisen, indem er mir die im Vergleich dazu relativ großen Unzulänglichkeiten des meinen aufzeigte. Seufzend legte ich meine Zeitung nieder und beschloss, es schnell hinter mich zu bringen.
»Watson, ich habe hier die Anfangsbuchstaben einer bestimmten Abfolge in diesem Buch vor mir. Sie müssen mir lediglich sagen, welcher Buchstabe als Nächstes kommt. Die Abfolge lautet:
E, Z, D, V, F, S, S
Also: Was kommt als Nächstes?«
Einmal nahmen Holmes und ich an einer Jagd teil. Wir gingen fast nie auf die Jagd, dieses Mal jedoch hatte Holmes zugestimmt, weil er eine neue Waffe ausprobieren wollte, und ich hatte ihn zu einer kleinen Wette überreden können.
Ich wettete, dass ich meinen Hut aufhängen, 500 Meter weit gehen, mich umdrehen und eine Kugel direkt durch den oberen Teil des Huts schießen konnte – mit geschlossenen Augen.
Holmes wusste zwar, dass ich ausgezeichnet schießen konnte, hielt das Ganze aber für beinahe unmöglich und nahm die Wette sofort an. Ich gewann. Leicht.
Aber wie?
Holmes ist ein recht eifriger Leser des »Strand Magazine«, und ich muss zugeben, dass auch ich es häufig zur Hand nehme, sobald er damit fertig ist.
Die Zeitschrift unterhält ihre Leser immer mit einer Reihe von Rätseln, die Gentlemen, wie wir es sind, würdig sind. Holmes und mir gefällt besonders die »Strand-Pyramide«: Sie ist aus Wörtern aufgebaut, nur dass die Wörter nicht genannt, sondern umschrieben werden und der Leser sie selbst herausfinden muss.
Jedes umschriebene Wort besteht aus den Buchstaben des vorherigen plus einem zusätzlichen Buchstaben. Dabei dürfen die Buchstaben nach Belieben durcheinandergewürfelt werden. Das erste Wort besteht immer aus drei Buchstaben, und die Pyramide steht ungewöhnlicherweise auf dem Kopf.
Hier das erste Pyramidenrätsel:
1. Luftförmiger Stoff
2. Letzte Ruhestätte
3. Der, der etwas äußert
4. Mehrere letzte Ruhestätten
5. Verwesungsprodukt eines Lebensmittels
6. Von Totem lebendes Tier
Kannst du es lösen?
Da sich meine Erzählungen so großer Beliebtheit erfreuen, stehen Holmes und ich mittlerweile einigermaßen im Licht der Öffentlichkeit. Deshalb ist es nicht ungewöhnlich, dass wir von Gott und der Welt auf offener Straße angesprochen werden und uns anhören müssen, was der- oder diejenige über diesen oder jenen Fall denkt.
Aber schlimmer noch: Ich weiß gar nicht mehr, wie oft jemand versucht hat, uns mit einem Rätsel zu überrumpeln. Normalerweise handelt es sich dabei um eines, das wir bereits kennen, ungeachtet der plumpen Behauptung, der Rätselsteller habe es soeben erst erfunden. Eines der häufigsten Rätsel dieser Art ist das folgende:
»Du findest mich in der Vergangenheit, und ich kann in der Gegenwart geschaffen werden, die Zukunft aber gehört niemals mir. Was bin ich?«
Ja, was?
Bei einem Streit im Londoner West End im Winter vor drei Jahren wurde ein Junge von ein paar Jugendlichen angepöbelt. Holmes und ich waren zufällig in der Nähe, und da uns ein Polizist, der gerade vorbeikam, erkannte, bat er uns in der Angelegenheit um Hilfe.
Der Verdächtige war, wie wir vermuteten, ein Teenager, der mit seinem Alter allerdings nicht herausrücken wollte. Stattdessen teilte er es uns äußerst verklausuliert mit.
Am Tag der Befragung behauptete er, am Tag vor dem Tag zuvor 13 Jahre alt gewesen zu sein und im nächsten Jahr 16 zu werden.
Ich hielt das zuerst für unmöglich. Als ich jedoch ein wenig über die Antwort des Jungen nachgedacht hatte, erschien sie mir doch Sinn zu ergeben. Wie das?
»Waren Sie je auf einer Dorfkirmes, Watson?«, fragte Holmes mich eines Tages, als wir mit der Kutsche am Stadtrand von London unterwegs waren. In diesem Augenblick kamen wir gerade zufällig an einer Reihe von Wagen auf dem Weg zu einem solchen Jahrmarkt vorbei.
»Dann und wann«, erwiderte ich, »allerdings eher auf einem Stadtjahrmarkt als auf einer Dorfkirmes.«
Holmes schien in ungewöhnlich entspannter Stimmung zu sein, denn er entgegnete: »Ah, ja, aber den Jahrmärkten in der Stadt mangelt es an den etwas platzfordernderen Vergnügungsstätten wie den Heißluftballons und dem Zirkuszelt. Außerdem ist die Umgebung in der Stadt überaus langweilig.«
Ich konnte mir nur schwer vorstellen, wie Holmes glücklich wie ein Kind von Attraktion zu Attraktion schlenderte, vom Karussell über den Hau-den-Lukas zum Süßigkeitenstand. Das wollte ich ihm gerade sagen, als er in einem ganz anderen Ton fortfuhr.
»Auf dem letzten Jahrmarkt, den ich besuchte, sah ich einen toten Mann. Mitten auf einem Feld. Er gehörte nicht zum Jahrmarkt und war anscheinend in der Nacht einfach dort aufgetaucht.
Er trug ein ungeöffnetes Päckchen auf dem Rücken. Ich habe den Tod schon oft gesehen, muss aber gestehen, dass dieser einen Eindruck hinterlassen hat. Ich dachte, es musste den Mann geschaudert haben, auch als er noch weit vom Feld entfernt war, als er die Gewissheit bekam, dass der Tod sich näherte.«
Warum sollte sich der Mann so sicher gewesen sein, dass er sterben würde? Und wie war er dorthin gekommen?
Vor Kurzem hatte Holmes auf der »RMS Majestic« den Nordatlantik überquert und erzählte mir nun von einer Begegnung mit einem seiner Rivalen, Inspector William Murphy. Der Gentleman stammt aus Manhattan und ist sich nach dem Geschmack meines Freundes seiner selbst ein wenig zu sicher.
Holmes erläuterte mir gerade eine bestimmte Situation, die ihn besonders enerviert hatte, und sagte: »Wir sahen in entgegengesetzte Richtungen, er nach Westen, ich nach Osten, und während wir da standen, konnte ich an seinem Gesicht ablesen, dass . . .«
»Moment mal«, gelang es mir einzuwerfen, »was meinen Sie: an seinem Gesicht? Gab es da einen Spiegel oder gar eine Luftspiegelung, die es Ihnen gestattete, einander ins Gesicht zu sehen, auch wenn Sie in entgegengesetzte Richtungen blickten?«, hakte ich nicht ohne Sarkasmus nach. Ich war mir sicher, Holmes erwischt zu haben.
»Nein, natürlich nicht«, gab er zurück.
»Haben Sie sich dann umgedreht?«, bohrte ich weiter.
»Auch nicht. Watson, was ist denn los? Warum beharren Sie derart auf diesem Punkt? Die Sache hat keinen Haken, welcher Art auch immer.«
Kannst du die Situation erklären?
Bei einem wenig erfreulichen Fall musste ich in einen Keller gehen, wo ich über etwas stolperte und mich danach von Kopf bis Fuß mit irgendeiner übel riechenden Flüssigkeit getränkt wiederfand. Als ich nach oben zurückkehrte, nass, aber ansonsten unversehrt, empfing Holmes mich mit einem für ihn äußerst untypischen Lachanfall.
»Watson, Sie Armer! Aber vielleicht muntert ein Rätsel Sie wieder auf?«
Bestimmt nicht, war ich mir sicher, er aber fuhr unbeirrt fort: »Das passt auch noch zur Situation. Also, Watson: Was schmeckt stets besser, als es riecht?«
Ich überlegte und ging verschiedene Lebensmittel durch, konnte die Lösung aber nicht finden. Woran hat Holmes gedacht?
Wie jeder mit gesundem Menschenverstand weiß, ist es ausgesprochen unhöflich, eine Dame nach ihrem Alter zu fragen. Holmes allerdings gibt sich mit solchen Feinheiten nicht ab.