Sinclair Academy - 11 - David Black - E-Book

Sinclair Academy - 11 E-Book

David Black

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Beschreibung

Die Trainees der Sinclair Academy kämpfen gegen eine Horde Zombies, die auf Londons Friedhöfen ihr Unwesen treibt. Eigentlich genug Arbeit für die jungen Geisterjäger. Doch dann wird auch noch Staysys Mutter, die Voodoopriesterin Ezili Cole, aus ihrer Wohnung entführt. Ein längst vergessener Feind ist nach London gekommen, um Rache an Ezili Cole zu nehmen für das, was sie ihm vor Jahrzehnten angetan hat. Und er ist mächtiger als jemals zuvor ...


SINCLAIR ACADEMY - DIE NEUEN GEISTERJÄGER führt die Abenteuer von "Geisterjäger John Sinclair" in die nächste Generation fort. Wer an der SINCLAIR ACADEMY aufgenommen wird, hat bereits schmerzhafte Erfahrungen mit dem Übernatürlichen gemacht. Jack und seine Mitstreiter Staysy, Hassan und Sachiko müssen sich im Kampf gegen Geister und Dämonen als Team bewähren und die Menschheit vor dem Grauen beschützen, das im Dunkeln lauert. Denn: Das Böse ist überall.

"Erinnern Sie sich an die Spukgeschichten aus Ihrer Kindheit? Über Geister, Vampire und Dämonen? All diese Geschichten sind wahr. Es stimmt vielleicht nicht jedes Wort, aber viel mehr als die meisten Leute glauben." - John Sinclair -

Die Serie SINCLAIR ACADEMY erscheint monatlich als E-Book und als inszeniertes Hörbuch auf CD und als Download. Jede Folge ist in sich abgeschlossen.

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Inhalt

Cover

Sinclair Academy – Die Serie

Über diese Folge

Die Trainees

Über den Autor

Titel

Impressum

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

In der nächsten Folge

Sinclair Academy – Die Serie

SINCLAIR ACADEMY – DIE NEUEN GEISTERJÄGER führt die Abenteuer von »Geisterjäger John Sinclair« in die nächste Generation fort. Wer an der SINCLAIR ACADEMY aufgenommen wird, hat bereits schmerzhafte Erfahrungen mit dem Übernatürlichen gemacht. Jack und seine Mitstreiter Staysy, Hassan und Sachiko müssen sich im Kampf gegen Geister und Dämonen als Team bewähren und die Menschheit vor dem Grauen beschützen, das im Dunkeln lauert. Denn: Das Böse ist überall.

»Erinnern Sie sich an die Spukgeschichten aus Ihrer Kindheit? Über Geister, Vampire und Dämonen? All diese Geschichten sind wahr. Es stimmt vielleicht nicht jedes Wort, aber viel mehr als die meisten Leute glauben.« – John Sinclair –

Die Serie SINCLAIR ACADEMY erscheint monatlich als E-Book und als inszeniertes Hörbuch auf CD und als Download. Jede Folge ist in sich abgeschlossen.

Über diese Folge

FOLGE 11: Die Rache des Voodooprinzen

Die Trainees der Sinclair Academy kämpfen gegen eine Horde Zombies, die auf Londons Friedhöfen ihr Unwesen treibt. Eigentlich genug Arbeit für die jungen Geisterjäger. Doch dann wird auch noch Staysys Mutter, die Voodoopriesterin Ezili Cole, aus ihrer Wohnung entführt. Ein längst vergessener Feind ist nach London gekommen, um Rache an Ezili zu nehmen für das, was sie ihm vor Jahrzehnten angetan hat. Und er ist mächtiger als jemals zuvor …

Die Trainees

Jack Archer war Soldat bei der British Army und kommt als Underdog an die Academy. Das Mal des Iblis auf seiner linken Brust schmerzt, sobald Dämonen in der Nähe sind. Jack wurde in London geboren, seine Mutter arbeitet dort in einem kleinen Kiosk, sein Vater ist Automechaniker.

Staysy Cole wurde auf Barbados geboren als uneheliche Tochter einer haitianischen Voodoo-Priesterin und eines Plantagenbesitzers. Als ausgebildete Agentin und Kämpferin ist sie die Power-Frau in der Academy. Staysy ist keine Voodoo-Priesterin, beherrscht aber so manche nützliche Voodoo-Fähigkeiten.

Hassan Al-Baghdadi wird auch der Trickser genannt. Er wurde in Kairo geboren, ist aber in Birmingham aufgewachsen. Ein Dschinn, den Hassan selbst heraufbeschworen hat, tötete seine Familie. Hassan überlebte dank seiner besonderen Fähigkeit: Er ist für Dämonen nahezu unsichtbar.

Sachiko Mito kommt aus Kyoto in Japan und wirkt oft wie ein Püppchen, wozu auch ihre wechselnden Haarfarben beitragen. Doch wenn sie wütend wird, entwickelt Sachiko geradezu übermenschliche Kräfte und Geschwindigkeit. Außerdem ist sie eine perfekte Samurai-Schwertkämpferin.

Über den Autor

David Black studiert Drehbuchschreiben an der Filmuniversität Babelsberg und verfasste zahlreiche Drehbücher, die verfilmt und preisgekrönt wurden. Nebenbei veröffentlicht er Horrorkurzgeschichten in Anthologien. Sein wirklicher Name ist Dominik Grittner. Er arbeitet und lebt in Potsdam.

»Geisterjäger«, »John Sinclair« und »Geisterjäger John Sinclair« sind eingetragene Marken der Bastei Lübbe AG. Die dazugehörigen Logos unterliegen urheberrechtlichem Schutz. Die Figur John Sinclair ist eine Schöpfung von Jason Dark.

David Black

Folge 11

Die Rache des Voodooprinzen

beBEYOND

Digitale Originalausgabe

»be« – Das eBook-Imprint von Bastei Entertainment

Copyright © 2017 by Bastei Lübbe AG, Köln

Lektorat/Textredaktion: Lars Schiele

Projektmanagement: Kathrin Kummer

Covergestaltung: © shutterstock/Atomazul

eBook-Erstellung: Urban SatzKonzept, Düsseldorf

ISBN 978-3-7325-3844-7

www.be-ebooks.de

www.lesejury.de

Kapitel 1

Bridgetown, Barbados, vor 20 Jahren

Die Augenpaare aller Mitglieder des Voodoorates waren auf ihn gerichtet. Er versuchte, sein Zittern zu verbergen, und ballte seine Hände zu Fäusten. Er war inzwischen schon neun Jahre alt und noch nie hatte er dieses Gefühl empfunden. Es sollte ihn den Rest seines Lebens begleiten.

Was der junge Kervens Dacelus spürte, mochte man oberflächlich als Wut bezeichnen. Würde man es genauer beschreiben, dann war es der Frust über die Ungerechtigkeit, die ihm und seiner Familie widerfuhr. Und Frust, das wusste er, wird irgendwann zu Wut. Und Wut wird wiederum zu Hass.

Alle starten ihn an. Auch Ezili Cole, die direkt vor ihm Platz genommen hatte. Die Verräterin, wie sein Vater sie nannte.

Genannt hatte. Seitdem Kervens’ Vater verschwunden war, tuschelte man viel im Ort. Die Dorfbewohner erzählten sich, dass Kervens Vater, Samuel Dacelus, einen Pakt mit den mächtigsten dämonischen Loa, also Geisterwesen, eingegangen sei und dass diese Geisterwesen ihn gefressen hätten. Manche sagten, sein Vater sei selbst zu einem Loa geworden. Wie in einer kleinen Gemeinde üblich, waren viele Gerüchte im Umlauf, doch nur wenige kannten die Wahrheit.

Zu Beginn hatte Kervens gegen all diese Behauptungen protestiert, doch über die Zeit war er abgestumpft. Sollten sie sich doch das Maul zerreißen. Eines Tages würde Kervens seinen Vater finden und in Erfahrung bringen, was in jener Nacht tatsächlich geschehen war, als Samuel Dacelus wie jeden Freitagabend den Voodoorat aufgesucht hatte und nicht wiedergekommen war.

Dies hier war der Ort, wo sich Samuel Dacelus das letzte Mal aufgehalten hatte. War er hier von den Ratsmitgliedern in eine andere Dimension verbannt worden?

Kervens blickte sich um. Alle Ratsmitglieder saßen vor wuchtigen, roten Vorhängen und beobachteten ihn, als sei er eine Ratte im Versuchslabor, der man gerade ein neu entwickeltes Serum verabreicht hatte. Niemand wusste, was geschehen würde, doch jeder wusste, dass etwas passieren würde.

Kervens kannte die meisten. Von Zeremonien und von Besuchen bei sich zu Hause, zu denen sein Vater sie stets mit einer üppigen Mahlzeit empfing.

»Sie sind allesamt Verräter«, hatte sein Vater immer gesagt, sobald seine Gäste die Wohnung wieder verlassen hatten. »Sie wollen mit den Briten verhandeln, statt ihr eigenes Land zu verteidigen. Sie sind allesamt Verräter.«

Langsam wandte Kervens den Blick zurück nach vorn und schaute die Leiterin des Voodoorates an: Ezili Cole, eine Frau mit einem durchdringenden Blick und einem weichen Gesicht wie aus Porzellan. Kein Wunder, dass ein wohlhabender, englischer Plantagenbesitzer sie geheiratet hatte. Sie war hübsch. Und sie wirkte selbstsicher.

Verräterin.

»Wie geht es dir, Kervens?«, fragte sie mitleidig. Kervens antwortete nicht. Er schenkte ihr lediglich einen bösen Blick.

»Es ist bedauerlich, was deinem Vater widerfuhr. Er war ein ganz besonderer Magier.« Ezili Cole zeigte keine Emotion, als sie das sagte. »Aber auch gefährlich.«

Kervens schluckte. Sie brauchte überhaupt nicht so zu tun, als würde sie seinen Vater ehren. Sie hatte zu verantworten, dass er aus dem Rat der Voodoopriester ausgeschlossen worden war. Sie hatte zu verantworten, dass er verbittert war und sich immer weiter zurückgezogen hatte. Doch das war nicht das Schlimmste.

Das Schlimmste war, dass sie über seinen Vater sprach, als wäre er längst tot.

All diese Gedanken schossen ihm durch den Kopf, doch Kervens disziplinierte sich, seine Zunge still zu halten.

Verräterin, dachte er.

Seelenruhig fuhr Ezili fort: »Manchmal können Priester nicht mit ihrer Macht umgehen. Sie schauen zu tief ins dunkle Auge der Magie.« Alle anwesenden Priester im Raum murmelten zustimmend. »Daraus müssen wir, der Voodoorat, Konsequenzen ziehen.«

»Wo ist er hin?«, sagte Kervens leise und versuchte, unaufgeregt zu klingen. »Was ist mit meinem Vater geschehen?«

»Das wissen wir nicht, Kervens. Wir haben nur Vermutungen, nur Spekulationen.« Sie schluckte, als hätte sie bereits zu viel gesagt.

»Was für Vermutungen?«

Stille. Ezili Cole schüttelte den Kopf.

Kervens biss sich auf die Zähne und ermahnte sich, ruhig zu bleiben. »Sagt es mir. Denkt ihr, ich vertrage eure Vermutungen nicht? Ich bin alt genug.«

Ein breiter Mann mit einem schwarzen Zylinder erhob das Wort. »Ezili, lass es gut sein.« Wieder murmelten die anwesenden Priester zustimmend. »Er ist noch ein Junge …«

Ezili Cole hob die Hand und gebot Ruhe. Dabei klimperten die zahlreichen Ketten, die sich um ihr Armgelenk wanden. »Es betrifft seinen Vater. Jedes Kind hat das Recht zu erfahren, was mit seinen Eltern geschehen ist. Und seine Mutter hat er bereits verloren.«

Jeder im Raum schwieg. Kervens zitterte vor Anspannung.

»Dein Vater nahm die Entscheidungen unseres Rates nicht an«, sagte Ezili mit Bedauern. »Er wollte einen anderen Weg einschlagen als wir. In einem Rat muss man auch Entscheidungen akzeptieren, hinter denen man nicht steht, Kervens. Und weil dein Vater das nicht tat, entschieden wir uns dazu, ihn auszuschließen.«

Verräterin.

»Aber damit nicht genug: Dein Vater schwor Rache. Und er schloss einen Pakt mit einem heimtückischen Loa, der unseren Rat attackieren und vernichten sollte.« Kervens spürte, wie sich Tränen in seinen Augenwinkeln sammelten. Das ist nicht wahr.

»Bruder Malcolm und ich hielten den Loa auf und bezwangen ihn. Es war ein harter Kampf, der viele Menschen das Leben hätte kosten können. Wir hatten Glück. Nur dein Vater nicht.« Sie klang mitleidig. »Der besiegte Loa riss deinen Vater mit in den Tod.«

Es gab so vieles, das Kervens seinem Gegenüber entgegenschleudern wollte. Lügnerin, Schlampe! Doch er schluckte all diese Worte herunter.

Es gibt keine Leiche. Niemand fand den Körper meines Vaters, dachte Kervens. Und der Gedanke beruhigte ihn.

»Unser Rat traf eine wichtige Entscheidung.« Ezili schaute ihm tief in die Augen. »Über deinen weiteren Verbleib.«

Kervens riss die Augenbrauen hoch. Der Rat hatte über ihn entschieden? Was sollte das bedeuten?

»Du wirst zunächst bei mir leben, Kervens.«

»Was?« Das durfte nicht sein.

»Ich werde mich deiner annehmen und für dich sorgen.«

Die Worte trafen Kervens wie ein Schlag in die Magengrube.

Er musste an seinen Onkel George denken, den Bruder seines Vaters. Und an die alte Laurette, seine Großmutter mütterlicherseits. Sie alle hatten der Familie Dacelus den Rücken gekehrt, nachdem herausgekommen war, dass Samuel Dacelus Verstorbene in Zombies verwandelt hatte. Kervens Vater war ein ums andere Mal schwarzmagischen Beschwörungen nachgegangen und hatte sich auch nicht bemüht, diese zu vertuschen. Sehr zum Ärger aller anderen Familienmitglieder.

Offenbar bedeutete die Abkehr der Familie von Kervens’ Vater ebenso die Abkehr von Kervens selbst.

Ein bitterer Geschmack breitete sich in dem Mund des Neunjährigen aus. Und er schmeckte noch viel bitterer, als Kervens darüber nachdachte, bei Ezili Cole leben zu müssen. Mit deren Tochter Staysy Cole. Dem Mädchen, das Kervens aufgrund seiner Narbe unter dem rechten Auge »Narbenfresse« nannte. Eine Beschimpfung, die sich dank dieser kleinen Missgeburt in der gesamten Schule wie ein Laubfeuer verbreitete.

Mit diesem Mädchen sollte er nun an einem Esstisch sitzen und die Wohnung teilen? Mit ihr sollte er nun leben?

Und eine Verräterin, die alte Furie Elizi Cole, sollte für ihn sorgen?

Kervens’ Luftröhre schnürte sich zusammen, ihm wurde schwindelig und kalt zugleich.

Schweigen herrschte im Raum. Ein angespanntes Schweigen, das Kervens kaum aushielt. Er blickte sich um und blickte den Priestern ins Gesicht. So wollen sie Rache an deinem Vater nehmen. Sie wollen dich erniedrigen.

Warteten sie insgeheim darauf, dass Kervens weinend zusammenbrach und um sich schlug?

Er versuchte, die Fassung zurückzuerlangen, und schnappte nach Luft. Diesen Triumph würde er dem Rat der Voodoo-Priester niemals schenken. Sobald er seine Atmung wieder kontrollieren konnte, schaute er Ezili Cole in die Augen und sprach möglichst kühl: »Lieber lasse ich mich ebenfalls von einem Loa fressen, zerfleischen oder in tausend Stücke reißen, als mit einer Verräterin wie dir und deiner Schlampe von Tochter unter einem Dach zu leben.«

Ein Gefühl der Genugtuung breitete sich in Kervens aus, als er den überraschten Gesichtsausdruck in Ezili Coles Gesicht erblickte. Als Sieger dieser Unterredung stand der neunjährige Kervens auf, schritt über den Betonboden des Raumes vorbei an den Ratsmitgliedern, die ihm mit offenen Mündern hinterherblickten. Er verließ den Tempel mit erhobenem Kopf. Dabei sagte er sich immer wieder: Mein Vater lebt und ich werde ihn finden. Mein Vater lebt und ich werde ihn finden.

Kervens stand nun schon Stunden am Hafen von Bridgetown und starrte hinaus auf das Wasser. Immer wenn er sich schlecht fühlte, kam er hierher. Die hereinfahrenden Passagierschiffe ließen ihn vom Meer und fremden Ländern träumen, die Touristen aus Europa und Nordamerika weckten seine Vorstellungskraft, wie es wohl in anderen Teilen der Erde aussehen würde. In Teilen der Erde, die kein Voodoo kannten.

Er dachte an den Voodoorat und was sie über seinen Vater gesagt hatten. Hatte er tatsächlich einen dämonischen Loa beschworen? Hatte er den Rat zerstören und alle verbliebenen Voodoo-Priester töten wollen?

Kervens nahm einen Stein vom Boden auf und warf ihn mit Wucht ins Wasser, als wolle er damit das Meer spalten. Er hatte bereits über ein Dutzend Steine geworfen, doch keiner von ihnen hatte die Wut gebändigt, die er verspürte. Sein Vater sollte den Voodoorat hintergangen haben? Ja, er schimpfte und wetterte gegen seine Kollegen, sie würden mit den Engländern kooperieren, statt ihren eigenen Kult zu bewahren, aber war das für seinen Vater ein Grund, einen dämonischen Loa zu beschwören?

Oder log der Rat, um Kervens zu besänftigen und ihn in Ezili Coles Obhut zu treiben?

Kervens hob einen weiteren Stein in die Höhe, diesmal suchte er sich ein anderes Ziel. Langsam wandte er sich um und entdeckte eine kleine Eidechse auf einem Felsen. Seelenruhig beobachtete die Eidechse Kervens mit ihren schwarzen Kulleraugen und schien nur darauf zu warten, dass er sie zermalmte.

Kervens nahm die Herausforderung an und schleuderte den Stein dem Reptil entgegen. Das Geschoss prallte nur wenige Zentimeter unter dem Tier auf den Felsen, gefährlich nah, aber doch daneben. Zu Kervens’ Verwunderung rührte sich die Eidechse jedoch nicht vom Fleck und starrte ihn unbeeindruckt an.

»Was zum …?«, flüsterte er und bückte sich, um einen weiteren Stein aufzunehmen, als plötzlich eine Stimme ertönte:

»Wag es ja nicht!«

Kervens schaute auf. Wer sprach da? Hastig blickte er sich um, sah aber weit und breit niemanden, der zu ihm hätte sprechen können. Es sei denn … konnten Eidechsen sprechen?

Trotzig holte Kervens zum Wurf aus, fest entschlossen, die Eidechse zu treffen. Als Kervens sein Ziel ins Visier nehmen wollte, stellte er fest, dass das Kriechtier seinen Platz verlassen hatte.

Er suchte die Umgebung ab und fand die Eidechse: Sie stand direkt vor ihm und starrte mit ihren schwarzen Pupillen zu ihm herauf.

»Was habe ich dir gesagt?«,