Sklave Null - Pablo R. Hann - E-Book

Sklave Null E-Book

Pablo R. Hann

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Beschreibung

Eine Verschwörung. Ein Serientäter, der stark entstellte männliche und auch weibliche Opfer hinterlässt, denen u.a. die Arme amputiert sind. Deren Körper nach seinen Vorlieben umgebaut sind. Ein abgehalfteter Ex-Polizist, der den Fall nicht lösen konnte und mit einem verstümmelten Opfer, einem umoperierten jungen Mann als seinem Sissy-Sklaven, zusammenlebt. Harter Gay-SM und weiß Gott was noch alles in diesem Roman. Ein wahnsinniger Ritt in die Nacht. Ein Roman um Amputationsfetisch - Arme und intimere Körperteile - und andere abseitige Praktiken, denen der Täter im Roman junge Männer und auch Frauen unterwirft, die er nach seinen Vorstellungen in passive, feminine und Sissy -Objekte "umschneidert". Doch am Ende wird dem Täter die Rechnung präsentiert.

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Inhaltsverzeichnis ,

Prolog

Lieben, was er hinterlässt

Sklave, wechsle dich

Sklavin in der Post

die Zimmersklavin

Sklave hinter Glas

Null Zwei

Das Netz

PROLOG

Nahe Ravenna, 193 v.Chr.

Der junge Mann lief barfuß auf dem groben Kopfsteinpflaster. Die Reste von Kleidung hingen in Fetzen an seinem Körper, so dass er fast unbekleidet war. Seine Haare waren angesengt, an seinen Hand- und Fußgelenken sah man die Reste von Lederfesseln. Wo die nackte Haut zu sehen war, zeigte sie wütende rote Peitschenstriemen und alle möglichen anderen Folterspuren. Hinter dem verzweifelten Jüngling liegt eine lichterloh brennende Villa.

Der junge Mann läuft einer Gruppe von Menschen entgegen, die aus dem nahegelegenen Dorf angelaufen kamen, dem Feuer entgegen. Ein Legionär, der erste in der Menge, komplett mit glänzendem Brustpanzer, befedertem Helm und Kurzschwert an der Seite, hielt den Flüchtenden auf, der sich schreiend in seinen Armen wandte.

„Haltet still!“, rief der Legionär, seine beinahe-Nacktheit ignorierend.

„Ihr seid Eigentum von Marcus Piso Claudius, wo wollt ihr hin?“

Der schlanke Jüngling hörte auf sich zu wehren, drehte sich zur Menge der Dörfler um und sagte matt: „Er hat uns alle ins Feuer geschickt. Alle!“

Der Legionär besah sich den jungen Mann und seine Augen wurden groß, als er glaubte zwischen den angesenkten Fetzen seiner Kleidung eine fehlende oder verstümmelte Männlichkeit zu bemerken. Eine Kupierung, die nicht dem Feuer, sondern eher einem sorgsam geführten Messer geschuldet war. Er schüttelte den Kopf und sah zur brennenden Villa herüber. „Wo sind die anderen Sklaven, warum löscht denn niemand?“

Doch der Jüngling stammelte nur:

„Der Silberglanz, der Silberglanz hat uns allen den Tod gebracht…und unserem Herrn den Wahnsinn“.

LIEBEN, WAS ER HINTERLÄSST

Null und der Ex-Polizist

Norddeutschland, Nähe Hannover, Neuzeit

Ein Misserfolg von Anfang an. Das fünfte Opfer war gefunden worden. Wie Sebastian Gahrmann, Kommissar im Ruhestand, durch seinen Kontakt bei seiner ehemaligen Dienststelle mitgeteilt bekommen hatte, war es diesmal ein etwas „kompletteres“ Opfer. Der Hacker, wie man ihn bei der Polizei gemeinhin nannte, hatte dem jungen Mann wieder seine Arme kurz unter den Schultergelenken amputiert, so dass nur jeweils ein winziger Armstumpf übriggeblieben war. Alles chirurgisch sauber, wie auch alle anderen „Modifikationen“, die er unternommen hatte. Das Opfer hatte keine Stimmbänder mehr. Eine vollständige Kastrierung, d.h. eine komplette Entfernung des Hodens, hinterließ nur eine dicke Doppelnarbe. Der Penis war ebenfalls dem Messer des Kastrierers zum Opfer gefallen, denn vom Penis war nur ein etwa ein Zentimeter langer Stumpf geblieben. Dieser war widersinnigerweise mit einer Metallkuppe verschlossen, die einen winzigen Wasserhahn vorne angebracht hatte. Man konnte so in der Tat den Penis die Urinabgabe erlauben, wenn man einen winzigen Regler aufdrehte, denn die Stahlkappe auf dem Penisstumpf setzte sich im Inneren des Restschaftes des Gliedes fort – in der Harnröhre.

Manche Opfer hatten keine Brustwarzen mehr gehabt. Auf dem flachen Brustkorb eines solchen Opfers waren nur zwei deutlich sichtbare halbkreisförmige Narben zu sehen. Gesundheitliche Gründe für irgendeine der Entfernungen waren laut den Ärzten nicht nachweisbar gewesen und wurden als nichtexistent angenommen.

Das aktuelle Opfer Nummer fünf hatte zwar die Brustwarzen behalten, war aber wie auch die anderen Opfer schwer geistig zerrüttet. Ein Zustand, den die Ärzte als Resultat der erlittenen Qualen erklärt hatten. Trauma, PTSD oder was auch immer da die Fachbegriffe waren. Verbunden war der geistige Zustand vor allen Dingen mit Apathie. Ihm war das nur zu gut bekannt.

Sein Informant konnte Sebastian nicht mitteilen, wo das Opfer aufgefunden worden war und auch Zugang zu dem jungen Mann war ihm verwehrt worden. So kehrte ein gefrusteter Ex-Polizist in seine Wohnung zurück. Als er die Tür aufschloss, wurde ihm wieder mal bewusst, wie totenstill die Wohnung war. Und das trotz der Tatsache, dass er hier mit einem jungen, sehr auf Sissy gestylten Mann Anfang Zwanzig zusammenlebte. Eine erstaunliche Sache für einen Mittfünfziger Mann wie er es war. Aber Ulrich, der die Wohnung mit ihm teilte, war sicher in keiner Beziehung ein normaler junger Mann. Nicht mehr. Und Sebastian nannte ihn meistens Ulriker, was in seiner geschlechtlichen Ambivalenz sehr gut den Status Ulrichs widerspiegelte, wie er fand.

Er ging ins Schlafzimmer. Dort stand ein großer altmodischer Sessel neben dem Bett und in diesem saß regungslos Ulriker. Ein unvoreingenommener Betrachter hätte vermutlich zunächst nur eine junge „Frau“ gesehen, die schlafend in dem Sessel saß. Allerdings hätte er sich gewundert, wieso sie so einen altmodischen Schleierhut trug, dessen schwarzer halb durchsichtiger Stoff so gar nicht zu „ihrer“ sonst modernen und etwas spärlichen Kleidung passte. Sie war schlank und trug ein enges Oberteil, das etwas kurz geraten war und den Bauchnabel frei ließ. Dass die vermeintliche Frau flachbrüstig war, wäre ihm sicher aufgefallen, denn nicht die geringste Wölbung war an „ihrem“ Brustbereich zu erkennen. Das junge Ding trug einen Jeans-Minirock und durch die beim Schlafen gespreizten Beine sah man ein rotes Höschen hervorblitzen. Die Beine der scheinbar weiblichen Gestalt waren nackt, ihre Fußnägel mit rosafarbenem durchsichtigem Nagellack lackiert und die Füße feingliedrig, gepflegt und feminin anzusehen wie auch die schlanken, völlig haarlosen Beine.

Irgendwann hätte der Betrachter sich gefragt, wo die Arme sind, denn das kurze Top hatte zwar kurze Ärmel, aber diese endeten, ohne dass Arme daraus hervorlugten. Ausgefüllt waren sie eben nur durch die Armstümpfe. Hier würde der unvoreingenommene Betrachter an eine optische Täuschung glauben. Sicher waren die Arme irgendwie hinter dem Rücken. Waren sie aber nicht.

Ulriker war das erste Opfer des Hackers. Leider war hier kein Computer-Geek gemeint. Sebastian hatte seinen Fall damals nicht lösen können, als er noch bei der Abteilung für Schwerkriminalität gewesen war. Ulriker war als erstes Opfer anders als die späteren, denn er hatte noch Reste seines Verstandes, die ihm immerhin manchmal lichte Momente beschieden. Obwohl diese über die Zeit eher weniger wurden, wie es schien.

Schon schnell nach dem „Kennenlernen“ hatte er sich in Ulriker verliebt. Trotz seiner extremen Entstellungen. Der Verstümmelte war schnell nach seinem Auffinden aus dem Krankenhaus in ein Altenheim abgeschoben worden. Denn in solchen Pflegeheimen werden bekanntlich auch Jüngere aufgenommen, wenn sie nicht für sich selbst sorgen können. Doch dank gewisser Beziehungen war es Sebastian möglich gewesen, Ulrikers Vormundschaft zu übernehmen. Seither lebten Ulriker und der behinderte junge Mann zusammen. Sicher war Sebastian mehr als Ulrikers Vormund. Unangemessen oder gar illegal wie das auch sein mochte, hatte er doch eine moralische Rechtfertigung für sich gefunden. Wer hätte etwas davon, wenn dieser junge Mann in einem Pflegeheim „versauern“ würde? So wie es jetzt war konnte er in seinen Armen noch einen Rest von Normalität erfahren, so sagte er sich. Denn Zärtlichkeiten – zugegebenermaßen der gröberen Natur – waren fast das Einzige, was Ulriker aus seiner Lethargie – die sich die Ärzte nie hatten ganz erklären können – erwachen ließ.

Sein Kopf war mit dem Kinn auf die Brust gesunken. Er atmete gleichmäßig. Sich zu ihm herunterbeugend hob er mit dem Zeigefinger vorsichtig den Kopf des Schlafenden an. Sofort schreckte Ulriker hoch und sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an, wie Sebastian durch den Schleier sehen konnte. Der Sissy-Jüngling wollte irgendetwas sagen, aber aus seinem offenstehenden Mund kam natürlich kein einziges Wort. Nicht nur die derbe Narbe quer über seinen Kehlkopf machte klar warum. Sebastian nahm den Hut Ulrikers ab und ein unvoreingenommener Betrachter hätte jetzt sicher einen Laut des Erschreckens von sich gegeben. Ohne den Schleier sah man, was der Hacker sonst noch angerichtet hatte. Oder vielleicht würde man zunächst an einen putzigen Mundknebel denken, wie ihn vielleicht manche SM-Fanatiker verwenden würden. Denn zunächst fiel an seinem Mund ein dicker hellvioletter Schaft ins Auge. Dieser ragte ein Stück aus seinem Mund heraus und hatte zwei kleine Öffnungen. Eine sah wie ein Ventil aus, während die zweite einfach ein über-fingerdickes Loch war. Durch dieses atmete der junge Mann deutlich hörbar. Eine Art Notnagel für den Fall, dass seine Nase verstopft war oder die dort zur Verfügung stehende Luft aus anderen Gründen nicht ausreichen würde. Der Dildo verhinderte, dass Ulriker große Mengen Speichel verlor. Aber was war das um den Schaft – oder Dildo – herum? Es sah so aus, als würde die feminine Gestalt den Dildo mit ihren ausgesprochen dicken und kreisrunden Lippen festhalten. Doch was waren das für Lippen? Sie waren fingerdick und bildeten einen perfekten Kreis wie bei einer Gummipuppe. Auch kräftig rot waren sie, reichlich mit Lippenstift versehen.

Dies war eine weitere perfide Modifikation, die der Hacker an vielen Opfern durchführte. Sebastian hatte es seinerzeit von den Ärzten genau beschrieben bekommen. Der Hacker entfernte sämtliche Zähne der schon vor der Entführung immer knabenhaften und oft regelrecht femininen jungen Männer und verschraubte dann einen Metall-O-Ring vor Unter- und Oberkiefer. So dass ein paar Schrauben dort tief versenkt wurden, wo ein Stück drunter eigentlich die vier oberen Vorderzähne sein müssten. Und an gleicher Stelle am Unterkiefer. Das Ergebnis war, dass die jungen Burschen ihren Mund nicht mehr schließen konnten und er weit offenstand. „Anfangs behandelt er die Opfer sicher mit Muskelentspanner“, hatte eine Ärztin erklärt. „Sonst würden die Kiefermuskelkrämpfe das Opfer fast umbringen in der Übergangszeit, bis die Muskeln schlaffer werden und die neue Position erlernt haben.“

Seine Zunge hatte Ulriker noch. Sebastian zog den Dildo – der Speichelfluss effektiv verhinderte – heraus und man merkte ihm an, dass er sich freute, als er die kleine flinke Zunge sah, die im Mundraum herumwerkelte, als die Sissy wach wurde. Als würde das hilflose Sissy-Männlein den „Dildo“ suchen, an den er sich so gewöhnt hatte.

Sebastian küsste ihn auf die Stirn und beruhigte ihn zärtlich mit einem „ich bin es nur, Ulriker“ und strich ihm übers Haar. Er beruhigte sich und das Gesicht des Verstümmelten zeigte ein scheues Lächeln in den Wangen und um die Augen. Er küsste ihn auf seine dicken Lippen, wobei sein Mund automatisch teilweise ins Leere unter der dicken Oberlippe griff. Er schmeckte den von ihm selbst heute Morgen aufgelegten Lippenstift und drang dann mit seiner Zunge tief in seinen Mund ein. Ulrikers Zunge kam ihm bereitwillig entgegen. In einer der wenigen Kommunikationen, zu der die stumme und armlose Sissy fähig war. Er griff in den Nacken der zarten Sissy und wollte sie hochziehen, doch hatte Ulriker wohl nicht verstanden was er wollte und begann, mit dem Oberkörper nach vorne zu kippen. Verbale Kommandos brachten bei diesem sehr passiven Ding leider oft nichts. Sebastian versuchte es trotzdem:

„Die Sonne lacht Ulriker, steh auf! Sei ein liebes Sissy-Frauchen und komm hoch“, setze er halblaut hinzu, wie mehr oder weniger sinnvoll das auch sein mochte. Er strich dem Jüngling über das im „Kochtopf-Stil“ kurzgeschnittene Haar. Doch der Sissy-Junge reagierte erst, als Sebastian seine Rechte unter seinen Po schob und ihn hochdrückte. Ulriker stand unsicher auf.

„Sissy-Frauchen ist eigentlich der falsche Ausdruck“, murmelte er laut denkend vor sich hin. Ulriker war für ihn weder Frau noch Mann, musste er sich eingestehen. Ohne Geschlechtsteile war sie „nullifiziert“, wie es damals der Arzt nach ihrem Auffinden im Krankenhaus genannt hatte. Sah man von dem winzigen Penisstumpf ab, was eine rhetorische Spitzfindigkeit wäre. Irgendein Kollege hatte dann von „der Null“ geredet, wenn er von Ulrich aka Ulriker sprach. Auch Sebastian nannte ihn mittlerweile oft in Gedanken so und redete ihn sogar so an. Aber er sagte sich ein, dass er den Begriff liebevoll verwendete. Ob mit Geschlechtsorgangen oder nicht, er war für ihn doch ein sexuelles Wesen und wenn er sich an ihn schmiegte und der Sissyknabe auf die einzige Art interagierte, zu der er noch ohne Einschränkungen im Stande war, dann hatte man keinen Zweifel daran, dass der Begriff Sissy-Frauchen so falsch nicht war. Null, wenn man ihn so nennen wollte, hatte natürlich die Tendenz Analverkehr zu bevorzugen. Möglicherweise war die radikale Ausgestaltung seines Mundes in einen Gummipuppenmund daran schuld, dass er nicht so gern blasen wollte. Obwohl sein starrer Mund, unfähig Worte zu formen, aber immer geöffnet, natürlich ideal als Schwanzfutteral war, wie Sebastian oft festgestellt hatte.

Er war ein armes Ding und hätte öffentlich bedauert im Pflegeheim sein Dasein gefristet ohne seine Bedürfnisse befriedigt zu bekommen. Nach kurzer und furioser Berühmtheit in der Weltpresse wahrscheinlich, die bald der üblichen Ignoranz gewichen wäre. Aber so war er die Sissy-Geliebte dieses einsamen älteren Mannes.

„Und eine unkomplizierte Sache dazu, nach dem Mist mit deiner Exfrau“ fügte seine gedankliche Stimme hinzu. Er bugsierte Null rüber zum breiten Ehebett, die Hand immer noch in seinem Schritt. Ein Schritt, in dem es eigenartig leer war. Denn hier fühlte man nur den harrten Penisstumpf mit seiner Abschlusskappe, wenn man die Hand nach oben bewegte. Diese Methode mit der Hand da unten hatte sich als die beste ergeben, um sie zu bewegen. Der Sissy-Bursche folgte dann Sebastians Führung und lehnte sich mit seinem Oberkörper an seinen, machte ihm doch oft die Balance Probleme. Ein weiteres Problem mit Null war, dass er kaum noch sehen konnte. Das war eine Prozedur gewesen, die der Täter nur bei Null, seinem ersten bekannten Opfer gemacht hatte. Säure oder Ähnliches hatte wohl seine Pupillen so verätzt, dass das hilflose Ding nur noch Schatten erkennen konnte, die recht dicht vor seinen Augen waren. Das machte ihn fast völlig hilflos. Er konnte nicht reden, fast nichts sehen und armlos und lethargisch, wie er war, fand Zuhilfenahme der Füße zum Greifen oder gar Kommunizieren auf irgendeine Art praktisch nie statt. Ließ man ihn allein, saß oder lag er oft einfach herum und döste oder schlief. Er war ein Gefangener im eigenen Körper. Der Verstand erlahmt durch weiß-Gott-was-für-eine Prozedur, die Arme amputiert bis auf hilflos zuckende Stümpfe und mit einem ewig im Gummipuppenstil kreisrund geöffnetem Mund nebst durchtrennten Stimmbändern war er weitestgehend hilflos und zum Dumpfsinn verdammt. Theoretisch hätte er lernen können, mit seinen Füßen alles Mögliche zu machen. Viele Behinderte konnten ja mit den Füßen tippen, sich anziehen und noch viel mehr. Aber es fehlte ihm mittlerweile wohl einfach die geistige Fähigkeit, sich vor lauter Lethargie so ein völlig neues Feld wie das Greifen mit den Füßen zu erschließen. So hatten die Ärzte auch wenig Motivation gehabt, damals die rekonstruktive Operation seines Mundes zeitig anzugehen. Das Opfer war einfach zu passiv.

Auch der Toilettengang war so ein Problem. Blieb Sebastian länger weg, schloss er Null einfach auf der Toilette ein. Er blieb dann auf der gepolsterten Toilettenbrille sitzen – unten ganz ohne – und konnte erledigen was immer da zu erledigen war, bis er nach Hause kam, um ihn zu säubern. Trinken ging gut. An verschiedenen Stellen in der Wohnung waren Trinkflaschen mit einem Gumminippel befestigt, die mit Wasser gefüllt waren. Diese Vorrichtungen waren eigentlich für Kühe und ähnliches entwickelten worden, hatten sich für den armlosen jungen Mann allerdings bewährt. Er war halt nicht wie „richtige“ Behinderte und konnte sich kaum selbst helfen.

Das alles ging dem alten Polizisten durch den Kopf, während er Ulriker mit seiner Hand unter seinem Rock, seine warme Restscham und seinen winzigen Slip fühlend zum Bett bugsierte. Hier konnte der Sissy-Bursche gleich wieder ganz Mensch sein, eine Sissy-Gespielin und ein Traum an Zärtlichkeit zwischen den Laken. Der harte, kupierte Restpenis, den er in seiner Hand spüre, verkörperte mehr als alles andere die brutale und komplette Unterwerfung dieses Sklaven-Dings, das Ulriker nun einmal war.

Sebastian warf ihn aufs Bett und zog ihn komplett aus. Ulriker war passiv wie eine Puppe. Er spreizte seine schlanken, wohlgeformten und femininen Beine und legte seine Lippen auf den frech wippenden Penisstumpf mit seiner stählernen Abschlusskappe und dem winzigen Wasserhahn. Ein Mini-Wasserhahn, der wie ein böser Witz auf dem abgeschnittenen Penisrest und der brutalen Stahlkappe saß. Sebastian küsste und leckte ihn dort, ging mit der Zunge dorthin, wo einst die Hoden waren und jetzt nur noch brutales Narbengewebe zu finden war. Doch seine Sissy zeigte keine Reaktion.

„Ich sehe, du bist mal wieder eine Granate im Bett“, lachte Sebastian prustend, während er versuchte, dabei Luft zwischen ihre Beine an die Ex-Hodennarben zu pressen. Seine Zunge umspielte den winzigen Penisschaft unterhalb der Stahlkappe, aber alles dort blieb kalt und klamm.

„Kaum schneidet dir einer Schwanz und Eier ab, schon hast du keinen Spaß mehr am Sex“, grunzte er und schämte sich etwas über seinen Spruch. Aber er genoss es, sich so in Rage zu reden.

Seine Bedürfnisse ignorierend, drang er heftig in die kleine saubere Analöffnung von Null/Ulriker ein. Wie er festgestellt hatte, war Null schon damals, als er frisch aus dem Krankenhaus gekommen war, dort gut geweitet gewesen. Offensichtlich war er von seinem Entführer gut und reichlich anal genommen worden. Nulls Zuckungen verrieten ihm, dass er sein Eindringen wohl wieder mal zu schnell gemacht hatte. Er wusste, dass es Null wehtat, wenn er so einfach loslegte, aber ob Nulls Passivität interessierte es ihn nicht. Sebastian hatte seinen eigenen Speichel verwendet, um sich die kalte Öffnung gangbar zu machen und hatte Null ein paar Mal mit der Hand kräftig auf den Hintern geschlagen, was die Sissy sogar zum Aufstöhnen und Zucken mit den Beinen veranlasst hatte. Er knetete seinen Sissy-Burschen dort, wo seine Burstwarzen hätten sein sollen und umspielte die Narben mit den Fingerkuppen. Drückte die Haut dort und ließ das Narbengewebe vorstehen, als sei es noch eine Brustwarze. Erregt fuhr er mit den Händen über die Narben an seinen Armstümpfen, denn das Sissy-Ding lag nun völlig nackt bei ihm im Bett. Er drückte dem femininen Burschen einen festen Kuss auf seine dicken gummiartigen Lippen und suchte den Blick von Nulls Augen, während seine Zunge die seinige fand. Er war so erregt, dass er ganz und gar und noch gewaltsamer in ihn eindringen wollte. Seine rechte Hand fand die Nasenlöcher Nulls und er zog dessen Nase kräftig nach oben, so dass sie wie eine Schweinenase wirkte und der Sissy-Bengel sicher Schmerzen empfinden musste. Doch ob es dem passiven, fast katatonischen Jüngling irgendwo weh tat oder nicht, dass interessierte ihn höchstens im positiven Sinne. Denn Schmerz brachte Null manchmal zu Reaktionen. Doch diesmal sahen Nulls grünen Augen stumpf geradeaus, zeigten keine Intelligenz und keine Regung. Sebastian schämte sich für seine heftige Erregung, die die Hilflosigkeit des Sissy-Sklaven und deren offensichtliche Manifestationen wie Narben und Stümpfe offenbar als totale Unterwerfung eines Menschen deuteten, der hier zum bloßen Sexobjekt umgeschneidert war. Er schämte sich für seine Lust und drückte Null einen Kuss auf die Narbe an seinem Kehlkopf, als er sich in die stumme Sissy ergoss. Warum erregten ihn die Hilflosigkeit und die offensichtlichen Symbole dieser Behinderung des verstümmelten Jünglings nur so? Jedes Mal, wenn er darüber nachdachte, kam er sich schmutzig und widerwärtig vor.

Doch so sehr er sich auch einen wacheren und aktiveren Ulriker wünschte, so sehr genoss er seine hilflose Null, die für ihn de facto kein Mensch mehr, sondern nur noch ein Sexspielzeug war. Es gab keine Regeln für seine Benutzung, sondern allein er entschied war mit dem Sissy-Ding geschehen würde.

„Der Typ, der die Currywürste wickelt in China, der hat mehr darüber zu entscheiden, was mit dir geschieht als du“, lachte er, als er seine hervorgepressten Pseudonippel hart zwischen zwei Finger nahm und mit seinen Fingernägeln traktierte, während der Sklave sich wand und murrte, was er erfreut zur Kenntnis nahm.

Eine Weile später schmiegte er sich zärtlich an Null, liebkoste sein Gesicht, küsste ihm Tränen – hatte er geweint? – aus den Augen und sprach mit ihm. Wohlwissend, dass er ohne weitere Stimulanz wie Schläge oder Kneifen keine Reaktion erhalten würde.

„Ach Null, wenn man dir doch nur helfen könnte…“

Er erinnerte sich wieder, wie es damals gewesen war. Ulrich, Ulriker oder eben Null lag noch im Krankenbett, alles unter seiner Bettdecke verborgen. Regungslos, den Oberkörper per Krankenbett hochgelagert und seine Augen wie blicklos in die Ferne starrend. Das Nichts fixierend. Sein Mund wie immer stumm und das dicke O beschreibend, das damals ohne den Lippenstift noch schlimmer aussah als heute. Bleiche dicke Lippen im stummen Schrei erstarrt.

„Theoretisch könnte er lernen mit den Füßen zu arbeiten. Statt der Hände. Aber er reagiert einfach auf nichts.“, führte die Ärztin sichtlich frustriert aus. Er konnte nicht umhin zu bemerken, wie vollbusig die Ärztin mit ihren langen schönen Haaren im Gegensatz zu dem damals noch völlig glatzköpfigen und brustamputierten Ulrich im Krankenbett war. Zwar mochte er Männer lieber als Frauen, aber der Gegensatz zwischen einem voll entwickelten Menschen und dem künstlich verkrüppelten Ulrich war schon extrem gewesen.

„Kommunikation geht auch nicht. Sicher könnten wir den Mund restaurieren. Er hat mit Kollagen extrem aufgepumpte Lippen, die praktisch bewegungslos sind. Aber das kann man ändern, auch wenn er wohl einen nicht mehr schön anzusehenden Mund hätte als Ergebnis. Wir könnten natürlich den Stahlring unter seinen Lippen wegnehmen, der seinen Kiefer starr auseinanderhält. Dann könnte er natürlich schlucken. Reden geht aber nicht, wegen der durchtrennten Stimmbänder.“ Damals wurde Sebastian beim Zuhören ganz schummrig.

„Wir haben versucht mit ihm per Augenzwinkern zu kommunizieren. Also, er sollte ein Zwinkern für Ja und zwei für Nein machen. Aber das hat auch höchst selten funktioniert.“

Sebastian vertrieb die Erinnerung und verpasste Null eine mittelfeste Ohrfeige, während er den Nackten noch im Arm hielt. Sein Kopf ruckte zu ihm herum, seine Augen schienen ihn zu fixieren.

„Habe ich dir eben im Bett wehgetan, Null?“. Man musste sehr deutlich seine Aufmerksamkeit anfordern, wenn man mit Null kommunizieren wollte. Er nannte ihn fast immer Null und das wusste er wohl mittlerweile auch. Null schüttelte unmerklich den Kopf und blinzelte zweimal. „Nein“ hieß das also. Er strich ihm über seine festen und bis auf ein paar permanent gewordenen Blutergüsse unversehrte Pobacken, die für einen Mann ungewöhnlich rundlich waren und tätschelte ihn dort, wie man ein Kleinkind zur Beruhigung tätschelt. Und wahrscheinlich, dachte sich Sebastian, war der feminine und grazile Ulrich wegen seiner eher unmännlichen körperlichen Attribute ausgewählt worden von dem, der ihn da entführt hatte. Wer immer das auch gewesen war.

„Ich liebe dich, Null“

Null blinzelte einmal und schlummerte dann ein. Er nahm eine Laborflasche mit Wasser, die auf dem Nachtisch stand und träufelte ihm in den offenstehenden Mund etwas Wasser durch den abgeknickten, pipettenartigen Flaschenhals ein. Null schluckte die paar Spritzer, bevor er einschlief. Er hatte ihn damals durch seine Beziehungen schnell aus dem Krankenhaus entfernen lassen, kaum dass er Vormund war. So war die irgendwann geplante Restaurierung des Mundes nicht mehr durchgeführt worden. Sicher hätte er mit einem richtigen Mund nebst künstlichem Gebiss und ohne den Metallring wieder richtig essen können. Aber die Aussicht auf einen entstellten hässlichen Mund, den die Ärzte ausführlich dargelegt hatten, hatte Sebastian doch zu sehr erschreckt. „Besser ein hübscher Gummimund als ein Horrormund“. So hatte er damals gedacht und es bis heute nicht wirklich bereut. Obwohl er eigentlich wusste, dass er Null hätte fragen müssen, was er gewollt hätte.

„Soll ich dir nachher ein Steak vom Schlachter mitbringen?“, fragte er ihn scheinheilig, während er seine wieder angezogene Kleidung ordnete.

„Aha“, murmelte er und tat absichtlich so, als habe ihm der allerdings völlig stumm daliegende Jüngling geantwortet.

„Willst lieber wieder deine ekelige Nährlösung aus der Flasche. Na ja gut, wenn’s dir schmeckt…“

***

Mannie

Er saß erregt am Rechner. „Dominus X“ hatte ihm geantwortet. Er war so aufgeregt! Würde er mit diesem Kerl, mit dem sie sich jetzt schon eine ganze Weile in dem SM- Social Network austauschte, endlich die harte Gangart finden, die er suchte? Mit Thomas, seinem Freund, war es ja in der letzten Zeit wirklich lau gewesen. Okay, Thomas war bereit, ihn zu fesseln. Aber nur mit den Lederfesseln und dann fragte er jedes Mal, ob sie nicht zu eng waren. Thomas war bereit ihn schlagen, aber nur mit der Hand. Oder wenn Mannie ihn mal zum Rohrstock überreden konnte, dann hatte er kaum rote Striemen davon hinterher. Und Thomas erinnerte ihn jedes Mal an das Safeword. Mittendrin im Spiel!

Doch „Dominus X“ versprach härteres. Allerdings wirkte der Typ ein bisschen wie das sprichwörtliche „zu schön um wahr zu sein“. Er war angeblich Multimillionär. Könne ihn mitnehmen auf seine kleine Privatinsel mit großem Anwesen. Wo er sie in Stallungen zum Ponyboy abrichten wollte. Den Harnisch hatte er ihm ja lang und breit beschrieben. Einen veritablen

Folterkeller sollte es auch noch geben. Mannie wusste, dass es vermutlich wieder mal alles Blödsinn war, doch bei dem Gedanken, in Ketten eine Nacht in einer seiner Kellerzellen zu verbringen, bekam er einen Ständer. Er verabredete ein Treffen.

***

Dominus X war ein errötender Langweiler, der keinerlei Insel oder Dungeon besaß, Mannie aber immerhin mit nachhause nehmen wollte. Er lebte offenbar noch bei seiner Mutter, hatte aber immerhin so etwas wie einen Hobbykeller in Beschlag, wo er vorhatte, Mannie nackt an einem Tischtennisgestell festzubinden und dann mit einem Lineal zu verprügeln. Wenn er das alles richtig verstanden hatte. Außerdem sagte er Mannie, dass sich sein „süßer Hintern“ schon mal auf eine Tracht Prügel einstellen konnte. „Nichts wie weg!“, dachte sich da der Besitzer eben dieses Hinterteils. Und das, obwohl Mannie gegen eine ordentliche Tracht Prügel dahinten absolut nichts einzuwenden hatte. Ganz im Gegenteil. Gerne auch mit dem Rohrstock. Aber der dickliche Typ war einfach alles das nicht, was ein Mann sein sollte, dem sich Mannie hingeben wollte. Der Gedanke, das Ding von diesem Kerl in sich haben, während er selbst gefesselt und womöglich geknebelt war, mit gestriemten Hintern und Klammern an den Hoden – wie Mannie es gernhatte – war ihm unbeschreiblich ekelig. Weil der falsche Dominus einfach der falsche Mann war.

Mannie verließ schnell das in Dating-Kreisen nicht unbekannte Lokal und fingerte genervt am Handy herum, um sich eine Straße weiter ein Taxi zu rufen. Doch offenbar war ihm jemand gefolgt. Der Bubi von eben? Ein Mann in einem langen dunklen Mantel näherte sich ihm zielstrebig. Doch halt, die Erscheinung war so viel anders als der dickliche Fake-Dom, mit dem er eben im Café gesessen hatte. Allzu nervös musste Mannie nicht sein, es standen ja noch genug andere Leute in der Nähe in kleinen typisch-Freitagabend-Gruppen herum.

Er war eine elegante und schlanke Erscheinung mit einem langen schwarzen Mantel. Dunkler Teint. Irgendwie mit asiatischem Einschlag. Erst jetzt fiel Mannie auf, dass eine junge Frau dem Mann folgte. Die offenbar rothaarige –soweit das im Straßenlicht erkennbar war- trug ein ultrakurzes schwarzes Cocktailkleid, das ihre sehr frauliche Figur betonte. Ihre Beine steckten in einer schwarzen Strumpfhose – man sah, wo das dunklere Höschenteil der Strumpfhose anfing. So kurz war der Rock. Und klirrte und blitzte da etwa irgendetwas? Hatte sie irgendetwas an ihrer Möse befestigt?

Plötzlich hatte der Unbekannte einen Regenschirm in der Hand (war der eben schon dagewesen?) und klappte ihn aus. Er hielt ihn über Mannie (ach, regnete es etwa?) und sagte mit tiefer sonorer Stimme: „Damit Sie nicht nass werden, kleiner Mann.“

Einen kurzen Moment lang wollte er ob des respektlosen „kleiner Mann“ protestieren. Doch irgendwie zog seine tiefe Stimme mit ihrem fremden Dialekt sie in den Bann. Mannie sah sich um. Es regnete tatsächlich in Strömen. Komisch nur, dass die anderen Menschen in der Nähe es nicht zu beachten schienen.

„Soll ich Sie irgendwohin bringen?“, fragte er und lächelte dabei aufmunternd. Mannie konnte in seinen schwarzen Augen förmlich ertrinken und fragte sich, wie sich die feinen Gesichtszüge seiner leicht gebräunten Haut wohl anfühlen würden. In Gedanken nannte Mannie ihn „Raoul“ und wunderte sich nicht, wieso er plötzlich diesen Namen verwendete.

„Äh…nein danke, ich nehme ein Taxi“, brachte Mannie heraus. Doch er stellte fest, dass sie wie ein schüchterner Teenager klang. Sogar seine Stimme war unstet geworden mitten im Satz.

„Nicht notwendig“, sagte der Fremde. „Meine Limousine ist gleich hier.“ In der Tat fuhr in diesem Augenblick ein schwarzes Auto vor. Unverkennbar eines der teuersten Modelle mit dem Stern. Zu Mannies Verblüffung stieg ein Chauffeur in grauer Uniform aus und rannte zur Beifahrerseite herüber. Er hatte auch einen Regenschirm in der Hand, entschied dann aber wohl, dass zwei Schirme zu viel seien. Er öffnete die hintere Tür und „Raoul“ bedeutete ihm einzusteigen. Brachte ihn galant mit dem Schirm zur Tür, ohne sich darum zu kümmern, selbst nass zu werden. Sie stiegen ein. Die Frau im Mini blieb draußen als „Raoul“ und Mannie hinten im Auto verschwanden und stieg dann selbst vorne rechts ein.

„Was für ein Mann!“, dachte Mannie noch und merkte wie wohlig warm sein Unterleib bei dem Gedanken wurde, dieser Fremde hier würde all das mit ihm machen, was der Bengel eben beim fehlgeschlagenen Kennenlern-Date zusammenfantasiert hatte. Und er konnte die Hand des Fremden fühlen, die er fast in seine Nähe gelegt hatte, als er auf der Rückbank neben ihm Platz genommen hatte.

„Ich heiße übrigens Raoul“

„Ich weiß“, brachte er mehr gestammelt als geredet heraus. „Ja du weißt es schon“, sagte Raoul amüsiert und tätschelte Mannies Wange als sei er ein kleines Kind. Für einen Moment wunderte Mannie sich, als Freudentränen aus seinen Augen kamen, als er das hörte. Aber nur für einen kleinen Moment.

***

Null und der Ex-Polizist

Sebastian saß erschöpft auf dem Sofa. Oder lag mehr, als dass er saß. Neben sich Null. Der Sissy-Bursche war völlig nackt bis auf schwarze Damenstrümpfe – die Version mit Naht hinten – und einem weißen Strapsgurt. Sein Kurzhaar war überdeckt durch eine wallende blonde Perücke. Null guckte stumpf zur Decke, die Beine von sich gestreckt, wo Flüssigkeiten trockneten. Auch seine Brustnarben und sein gummipuppenartiger, immer zum stummen, dicklippigen O geformter Mund, waren nicht unbesudelt geblieben. Sebastian stand auf, nackt wie er war, um erst mal zu duschen. Kurz kam ihm in den Kopf, dass bei einem normalen Paar der Mann jetzt irgendeine Bemerkung zum Partner machen würde. Er drehte sich auf dem Weg zum Badezimmer um und sah, wie fürchterlich Null jetzt einer Gummipuppe ähnelte. Einer, bei der der Hersteller die Arme eingespart hatte. Die übertrieben blondlockige Perücke, die ganze steife Haltung. Schnell unterbrach er seinen Weg ins Bad und holte eine Bettdecke, mit der er Null zudeckte. Er schob ihn auch hoch aufs Sofa, so dass er mit angezogenen Beinen dort lag. Die Perücke nahm er hastig ab. So sah Null von hinten gesehen wie eine normale Frau aus, nicht etwa wie ein Mann. Wie eine normale Frau, die nach dem Liebesakt auf dem Sofa schlief.

Er fühlte sich schmutzig, abartig. Ein Teil von ihm wusste, was das war, was er tat. Er trat in die Fußstapfen des Hackers. Nutzte das, was er übriggelassen hatte. Oder weggeworfen. Aber war nicht Null auch ein Mensch? Ein Mensch, der aber auch jemanden als Fürsorger brauchte. Und die selbst Bedürfnisse hatte, wie er immer mal wieder merkte. Wenn Null sich mit kreisendem Becken an ihn schmiegte beim Liebesspiel. Oder ihm plötzlich in einem sonst unbekannten Anflug von Aktivität mitten im Liebespiel manchmal auf Knien den Hintern zudrehte. Kopf runter, Hintern hoch und damit wackelte. Was offensichtlich eine Einladung zum Analverkehr war, der Null eben besser gefiel als der Oralverkehr. „Null muss wieder aktiver werden“, sagte sich Sebastian und fasste einen Plan. Es gab einen Weg, mehr Reaktionen aus Null herauszuholen. Aber der war nicht ganz einfach.

Eine Stunde später zog er dem Schlafenden – oder anderweitig Weggetretenen – die Decke wieder weg. Er war erregt, ob der Hilflosigkeit des reglosen Sissy-Jungen. Er drehte ihn auf den Rücken, zog ihm die Beine an und überkreuzte seine Füße. Genoss, wie Strumpfstoff auf Strumpfstoff rieb und hielt seine schlanken Fußgelenke übereinander in einem eisernen Griff, als sei die hilflose Sissy mit einer Stahlfessel gebunden. Gierig sah er auf den wieder frech wippenden Penisstumpf zwischen den Beinen, knetete dann rücksichtslos das Narbengewebe seiner fehlenden Hoden.

„Wenn man dich nicht an den Brustwarzen ziehen kann, dann muss das, was von deinem Pimmelchen da unten übrig ist, doppelt leiden“, grunzte er mehr, als dass er es sprach. Viel wird der mädchenhafte Jüngling wohl eh nie gehabt haben, bevor er dem Hacker in die Hände gefallen war. Das vermutete Sebastian jedenfalls stark. Plötzlich hatte der Ex-Polizist Wäscheklammern zur Hand, die er in die weiche Haut des Penisstumpfes reihum grub. Auch an die Narbe kamen ein paar. Wo der Beschneider die Hoden weggeschnitten hatte. Null wand sich und stöhnte. Er grub seine Hand tief in sein Narbengewebe, dann fuhr er erregt über die noch schlimmeren Narben an seinen Armstümpfen. Er hatte noch sehr viel vor mit seiner Null heute Nacht.

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Mannie und die Journalistin Shantal

Shantal konnte es nicht glauben. Empört schüttelte sie ihren Kopf und ließ ihre blonde Mähne Haarsprayduft im Raum verteilen. Mannie, der so etwas wie ihr netter Gay-Freund war, saß da mit suppentellergroßen Augen und wenn Shantal es nicht besser gewusst hätte, dann hätte sie angenommen, dass Mannie sexuell erregt war. „Monila“ nannte sie ihn manchmal auch. „Lass mich das noch mal rekapitulieren“, sagte Shantal. Sie setzte sich, schlug ihre langen Beine übereinander und stellte sicher, dass ihr Mini richtig saß. Will sagen so hoch saß, dass man bereits das Höschenteil ihrer schwarzen Strumpfhose hervorlugen sah.

„Du hast also erst vorgestern diesen Kerl namens Raoul kennengelernt.“, leitete sie ein. Mannie brabbelte irgendetwas davon, dass es wie Magie und Gedankenübertragung gewesen sei. „Und dann bist du gleich mit auf sein Hotelzimmer.“ Mannie nickte mit seligem Lächeln. Nur um dann gleich wieder in einen seiner Weinkrämpfe auszubrechen. Geilheit und Verzweiflung waren in ständigem Wechsel. Shantal zog an ihrer Zigarette. „Und dann hat er dich gleich im Hotelzimmer spread-eagled ans Bett gebunden und dich so richtig durchgezogen.“

Wieder nickte Mannie. „Ist auf mir geritten. Hat sich mein Ding voll reingeschoben. Und er hat mir mit dem Gürtel so richtig Schwanz und Sack rotgeprügelt.“ Shantal verzog ob der zu vielen Details das Gesicht und schüttelte den Kopf. „Nichts gegen eine erholsame Sackpeitschung, da kann man sich so richtig entspannen.“, stellte sie sarkastisch fest. Zu ihrer Überraschung nickte Mannie und brabbelte irgendetwas davon, dass es richtig schön gewesen sei.

„Ich weiß ja du magst harten SM, aber denkst du nicht, dass du jetzt etwas übertreibst?“, fragte Shantal unter einem tiefen Zug an der Zigarette. Mannie, ein feminin aussehender Zwanziger, der üblicherweise mit leicht tuntiger Betonung redete, wedelte den Rauch zur Seite.

„Und dann hat er mich mit den Händen so komisch an den Kopf gefasst und wollte glaube ich Gedankenverschmelzung machen….“

Sie sagte es so, als sei es eine ganz normale Sache.

„…die schief gegangen ist, was ihn völlig aus der Bahn geworfen hat.“, beendete Shantal den Satz für ihre Freundin. Auch wenn sie den ganzen Blödsinn immer noch nicht verstand. Oder was das nun wieder für ein Fetisch war. Mannie war sowieso heute noch merkwürdiger als sonst.

„Rausgeworfen hat er mich danach“, schluchzte Mannie. „Ich glaube ja doch, dass es an der Stahlplatte in meinem Schädel liegt, die ich seit dem Unfall mit dem verdammten Muschibischi hatte…“ Mannie mutmaßte, Raoul müsse irgendetwas gefühlt haben beim Herumtasten an seinem Kopf.

Shantal räusperte sich. „Du weißt schon, dass das Auto nicht wirklich >>Muschibischi<< heißt, sondern dass das nur dein idiotischer Boyfriend damals immer gesagt hat.“

„Der mir immer die Analpropfen verpasst hat, genau…“ bestätigte Mannie. Shantal presste die Hand vors Gesicht. „Mannie, du lebst in einer anderen Welt“, bestätigte sie. „Ich hatte dich damals ja gleich gewarnt, aber du musstest es mit ihm bis zur Notaufnahme treiben mit dem Kerl und seinen Gummidingern.“

Shantal musste lachen. „Ich war ja dabei im Krankenhaus. Wie dir der Arzt damals das >>Teebeutelprinzip<< empfohlen hat für Dinge, die du dir in den Hintern schieben lässt, werde ich nie vergessen.“ Wieder musste sie kichern.

„Teebeutelprinzip?“ fragte Mannie.

„Hast du es immer noch nicht verstanden? Also, wenn ein Faden dran ist, dann…“

Shantal winkte ab. „Nevermind“, sagte sie. Eine Angewohnheit war das bei ihr mit dieser englischen Redewendung.

„Zurück zu diesem Raoul. Du willst ihn wiedersehen, hast aber keine Nummer und keine E-Mail und nix…?“