Snowbys dunkles Geheimnis - Sabrina Michalek - E-Book

Snowbys dunkles Geheimnis E-Book

Sabrina Michalek

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Beschreibung

Leon sitzt auf dem Boden seines Zimmers und durchwühlt einen stark ramponierten Rucksack, als er plötzlich eine Art Leuchtpistole herauszieht. Sofort wird ihm klar, dass er auf das Schiff von Kapitän Snowby und seiner Crew zurückkehren wird. Zusammen mit seinem besten Freund Norman begibt er sich auf eine spannende Reise, auf der die beiden Jungen die Bekanntschaft mit den drei Mädchen Amy, Nancy und Stephanie machen. Mit Amys Hilfe gelingt es Leon schließlich Snowby davon zu überzeugen, sie mit auf das Schiff zu nehmen. Von jetzt an zu fünft, stürzen sich Leon und Norman ins Abenteuer, das sie zu einer Insel führt, von der sie noch nie zu träumen gewagt haben. Alex macht sich ebenfalls auf in sein eigenes Unterfangen, nachdem er von dem Geistermädchen Ramonya erfährt, dass das Amulett noch viel mehr kann, als sie in unbekannte Welten zu bringen. Da seine Mutter nicht möchte, dass er allein loszieht, setzt er sich mit seiner alten Freundin Mira in Kontakt, die sofort Feuer und Flamme ist. Zusammen machen sie sich auf nach Agewood Town, wo sie auf ihre alte Navigatorin Alandra treffen. Ohne zu zögern begleitet sie die beiden. Als sie auf offener See waren, fällt Alex plötzlich das Amulett aus der Hand, wodurch sich ein Portal am Himmel öffnet, das sie nach Skyronia bringt. Dort lernen die drei den schweigsamen Mönch und die Tempelherrin Bohaku kennen, die den dreien nicht geheuer sind. Auf ihrer Erkundungstour entdecken sie einen Eingang, der zur Ruinenstadt Nachiro führt. Sofort wird Alex, Alandra und Mira klar, dass sich dort etwas Besonderes verbirgt, das Bohaku um jeden Preis haben will.

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Seitenzahl: 376

Veröffentlichungsjahr: 2023

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Inhaltsverzeichnis

Leons Entscheidung

Die Abschlussfeier

Zurück an Bord

Wiedersehensfreude

Curoxa

Snowbys Entschluss

Ein neues Abenteuer beginnt

Die unheilbringende Schatzkarte

Das Amulett

Die Insel der Finsternis

Ein unerwartetes Ereignis

Die Stille der Angst

Der schweigsame Mönch

Skyronia

Die Höhle des Grauens

Die Ruinenstadt Nachiro

Der Schatz der Finsternis

Das Vermächtnis

Lens Warnung

Der azurblaue Umhang

Die spektakuläre Flucht

Bohakus Intrige

Der finale Kampf

Das geheime Tagebuch

Rückkehr nach Agewood Town

Der endgültige Abschied naht

Ein letztes Aufeinandertreffen

Leons Entscheidung

Leon Bekston saß auf dem Boden seines Zimmers und räumte einen grauen Rucksack aus, der schon ziemlich mitgenommen aussah. Er war nun kein kleiner Junge mehr, sondern ein Teenager von 18 Jahren, der sich inzwischen auf den höchsten Abschluss – dem Abitur – vorbereitete. Obwohl er sich über seine Noten und Leistungen in der Schule hätte freuen können, gab es nur eine einzige Sache, über die er sich ganz besonders freute.

Jedes Mal, wenn er draußen auf dem Schulgelände stand und zu dem strahlend blauen Himmel empor sah, dachte er an das vergangene Abenteuer zurück, das er mit seinen Freunden Alexander Nightmore und Norman Greeman erleben durfte.

Nun waren vier Jahre ins Land ge - und kein Tag vergangen, an dem er nicht an weitere Abenteuer dachte.

Während er eine Sache nach der anderen aus dem Rucksack holte, fragte er sich, wann er wohl die Gelegenheit bekommen würde, noch einmal ein so großes Abenteuer zu erleben.

Gerade wollte Leon nach dem nächsten Gegenstand greifen, als seine Finger plötzlich etwas Kaltes und Hartes ertasteten. Was ist das?, fragte er sich und starrte auf den Rucksack hinunter.

Nachdem er sich aus seiner Starre gelöst hatte, nahm er all seinen Mut zusammen, packte fest zu und zog es heraus. Sofort schoss ihm ein glühend heißer Blitz durch den Kopf, als er auf den Gegenstand in seiner Hand hinunterblickte.

Es war eine kleine, silberne Pistole. Der Griff war in einem dunklen Braun gehalten. Das ist doch nicht möglich, dachte er sich und fasste sich an die Stirn.

Als er vor zwei Jahren wieder nach Hause gekommen war, hatte er seinen Rucksack unachtsam in eine Ecke seines Zimmers geschmissen und seitdem nie wieder einen Gedanken daran verschwendet – bis jetzt. Da er kurz vor seinen Prüfungen und somit vor den Sommerferien stand, hatte seine Mutter Ashley ihn dazu verdonnert mal wieder sein chaotisches Zimmer aufzuräumen. Leon war fast fertig damit. Es lagen nur noch ein paar dreckige Klamotten herum, die er ins Bad bringen musste. Doch auf einmal war das nicht mehr relevant. Es war plötzlich alles nicht mehr so wichtig für ihn, wie noch vor wenigen Minuten. Jetzt hatte nur noch der Gegenstand in seiner Hand und das damit verbundene Ereignis Priorität. Selbst die Schule war in diesem Moment nicht mehr so wichtig. Ihm war es egal, ob er einen Abschluss in der Tasche hatte oder nicht.

Plötzlich klopfte es sachte an seiner Tür. So schnell er konnte, stopfte er die Pistole in den Rucksack zurück - und das nicht gerade zu langsam. Denn im selben Moment streckte auch schon Ashley ihren Kopf ins Zimmer. „Hey Schatz. Kommst du? Es gibt gleich Essen“, sagte sie herzlich lächelnd.

„Okay, Mum. Ich bin gleich da“, sagte Leon und lächelte freundlich zurück. Nachdem Ashley wieder verschwunden war, zog er noch einmal die Pistole aus dem Rucksack hervor und starrte mit einem traurigen Blick darauf. Er freute sich schon sehr auf das kommende Abenteuer, wusste aber auch, was er seinen Eltern mit einem erneuten Weggang antun würde.

Mit gemischten Gefühlen stopfte er den Gegenstand wieder in seinen Rucksack und legte ihn in die hinterste Ecke seines Zimmers. Danach verließ er das Zimmer und machte sich auf in Richtung Küche.

Als er dort ankam, saß sein Vater Luke bereits am Tisch. „Oh, das riecht hier aber köstlich“, meinte Leon und sog die Gerüche in sich auf. „Deine Mum hat extra nur für dich dein Lieblingsessen gekocht“, sagte Luke und schaute ihn freudestrahlend an. Sofort plagte Leon sein schlechtes Gewissen, als er an sein Vorhaben dachte. Aber dieses Mal würde er ihnen einen Brief hinterlassen, in dem er seinen Eltern alles erklärte. Warum er viel lieber auf dem Meer ist, anstatt nach dem Abitur weiterhin die Schulbank zu drücken.

„Du glaubst gar nicht, wie froh deine Mutter und ich darüber sind, dich wieder hier bei uns zu haben“, sagte Luke, womit er Leon aus seinen Gedanken riss.

„Doch Dad. Das kann ich mir sehr gut vorstellen“, erwiderte er und wollte sich gerade neben seinem Vater auf der Bank niederlassen, als Ashley sagte: „Das Essen ist gleich fertig. Ihr könntet ja schon mal den Tisch decken.“

Ohne lange zu zögern, ging Leon zum Schrank und holte drei Teller hervor, die er sogleich auf dem Tisch abstellte. Anschließend nahm er noch das Besteck aus der Schublade und verteilte es.

Kaum hatte Leon dies erledigt, stellte Ashley auch schon den ersten Topf auf der Tischplatte ab, aus dem ein gut riechender Dampf emporstieg. „Mann, riecht das lecker“, sagte Leon und sog den herrlichen Duft ein. „Es geht nichts über Spaghetti Bolognese. Nicht wahr?“, sagte Luke fröhlich und bedeutete ihn, sich neben ihn zu setzten.

Leon ließ sich wehmütig neben seinem Vater nieder. Dass er seine Eltern wieder für eine unbestimmte Zeit verlassen würde, schmerzte ihn ein bisschen. Aber auf die Abenteuer, die er dann wieder mit Mirondo und den anderen erleben würde, freute er sich natürlich riesig. „Na, komm, mein Schatz. Tue dir so viel auf, wie du magst. Es ist genug da“, sagte Ashley, die soeben zu ihnen gestoßen war. „Aber gerne doch, Mum.“ Prompt griff er nach der Nudelkelle und tat sich ordentlich auf.

Nachdem er sich ebenfalls von der Bolognese genommen hatte, wartete er geduldig, bis sich auch Ashley und Luke aufgetan hatten. „Guten Appetit“, sagte Leon und begann genüsslich an zu essen.

Während des Essens redeten sie angeregt miteinander. Luke und Ashley erfreuten sich der Tatsache, dass ihr Sohn mit ihnen an einem Tisch saß. „Was hast du eigentlich vor, wenn du das Abitur in der Tasche hast? Willst du dann studieren und wenn ja, was?“, erkundigte sich sein Vater bei ihm. „Ach, ich weiß noch nicht. Vielleicht gucke ich mal, was hier in der Nähe so angeboten wird“, erwiderte er. Aber innerlich wusste er ganz genau, dass er dies nicht tun würde. Denn er hatte ja seine eigenen Pläne.

Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, half Leon seiner Mutter noch beim Abwasch. „Schatz, kann ich dich mal etwas fragen?“, fragte Ashley leise. „Aber klar doch, Mum. Du kannst mich alles fragen“, entgegnete er vollkommen perplex. „Hast du wirklich Lust zu studieren oder machst du das nur für uns?“

Wie versteinert stand Leon da und starrte seine Mutter mit großen Augen an. „Aber Mum. Wie kommst du darauf? Natürlich mache ich das nicht nur für euch, sondern auch für mich“, log er.

Nun drehte sie sich zu ihm um und schaute ihm direkt in die Augen. „Schatz, jetzt wo dein Vater nicht mehr hier ist, kannst du es mir doch sagen. Ich weiß doch, wie sehr dich das Abenteuer mit deinen Freunden verändert hat. Du bist hier, und darüber freuen wir uns sehr. Aber ich merke auch, dass du das eigentlich gar nicht möchtest. Also die Schule fertig zu machen und zu studieren, meine ich“, sagte sie traurig. „Aber Mum“, sagte er und senkte traurig den Kopf. „Du kannst mir ruhig sagen, wenn ich richtig liege.“

Plötzlich wusste Leon nicht mehr, was er darauf erwidern sollte. Stattdessen senkte er langsam den Kopf und schaute auf seine Füße hinunter. Er hatte schon immer gewusst, dass seine Mutter nicht dumm war und schnell erkannte, wenn etwas nicht mit ihm stimmte.

Aber dass sie ihn direkt darauf ansprach, hätte er nicht gedacht. „Mum, du hast recht“, gab er schließlich offen zu und hob den Kopf. Ashleys Augen hatten sich mit Tränen gefüllt, die still und leise an ihrer Wange hinunter rannen. „Oh Mum“, flüsterte Leon und nahm sie in den Arm. Schluchzend erwiderte sie seine Umarmung und streichelte über seinen Rücken.

Leon hatte gewusst, dass dieser Tag kommen würde. Aber natürlich hatte er sich ihn ganz anders vorgestellt. In seiner Vorstellung war er schon einige Kilometer von seinem Elternhaus entfernt, während einer der beiden den Brief fand.

Wie soll es denn jetzt weiter gehen?, fragte er sich. Kurz darauf löste Ashley die Umarmung. „Mum“, sagte er leise und schaute ihr traurig ins Gesicht. „Es ist alles in Ordnung, mein Schatz“, sagte sie und bemühte sich ein kleines Lächeln auf die Lippen zu zaubern. „Wirklich?“, fragte Leon mit besorgter Stimme nach. „Ja, wirklich. Ich wusste doch schon immer, dass du nicht wie ein normales Schulkind bist, das gerne zur Schule geht und sich freiwillig an den Schreibtisch setzt.

Und spätestens nach unserem Trip an die Nordsee wusste ich, dass du dich geradezu nach großen und spannenden Abenteuern sehnst“, sagte Ashley und lächelte. Aber dieses Mal war es kein trauriges Lächeln, sondern ein warmherziges

„Weiß Dad schon davon?“, fragte Leon Ashley. „Dass du lieber abhauen, als weiter die Schulbank drücken würdest?“, fragte sie nach. Leon nickte. „Ich denke, dass er genauso viel Angst davor hat dich erneut zu verlieren, wie ich. Aber anstatt dich zu zwingen, hier zu bleiben, würde ich dich ziehen lassen“, sagte sie bestimmt.

Leon merkte auf einmal, wie ein paar Tränen über seine Wange liefen. „Ach Mum“, sagte er schluchzend und fiel ihr weinend um den Hals. „Ach Schatz. Du brauchst doch nicht zu weinen“, redete sie sanft auf ihn ein. „Nachdem, was du alles während der Herbstferien mit deinen Freunden erlebt hast, kann ich schon verstehen, dass du keine Lust mehr auf die langweilige Schule hast.“ „Aber…...aber ich habe mir das ganz anders vorgestellt“, erwiderte Leon und sah Ashley mit verweinten Augen an. „Eigentlich wollte ich nicht, dass mein Vorhaben so herauskommt. Ich wusste bis vor kurzem gar nicht, dass ich überhaupt noch einmal zur See stechen möchte. Das kam erst alles wieder hoch, als ich etwas aus dem Rucksack gezogen habe, den ich dabeihatte“, sagte Leon leise.

„Möchtest du mir sagen, um was es geht?“, fragte Ashley sanft. „Es ist so eine Art Leuchtpistole, die mich direkt zu dem Kapitän des Schiffes führt, auf dem ich einige Zeit verbracht habe“, gestand er ihr nach reifer Überlegung. „Okay. Und die bringt dich auch wieder dorthin zurück?“, wollte sie von ihm wissen. Leon nickte.

Plötzlich trat Stille ein. Niemand rührte sich oder sagte auch nur ein Wort. Die einzigen Geräusche kamen vom Kühlschrank, der stetig vor sich hin brummte und vom Herd, der ein kurzes Knarzen von sich hören ließ.

„Ich denke, du solltest jetzt dein Zimmer zu Ende aufräumen gehen“, durchbrach Ashley schließlich die Stille und erhob sich. „Mum?“ „Ja, Schatz?“ „Du wirst Dad aber nichts davon sagen, oder?“, vergewisserte sich Leon. „Nein, natürlich nicht. Und es wird auch nicht herauskommen, wenn du dieses Schuljahr beenden und dich dann während der Sommerferien aus dem Staub machen würdest“, sagte sie augenzwinkernd.

Überglücklich verließ Leon die Küche. Sobald das Schuljahr zu Ende war, würde er sich also wieder in ein Abenteuer stürzen. Aber ob es erneut mit seinen Freunden Alex und Norman bestritt, wusste er noch nicht. Dennoch werde ich in See stechen. Egal ob mit oder ohne die beiden, dachte er und schloss die Tür hinter sich.

Die Abschlussfeier

Es war der letzte Tag des Schuljahres. Leon hatte seine Abschlussprüfungen hinter sich gebracht, und stand nun mit seinen Freunden Alexander Nightmore und Norman Greeman in einer Ecke des Schulhofs zusammen.

„Mann, bin ich froh. Jetzt ist dieser Lernstress endlich vorbei“, sagte Alex. „Ja. Jetzt steht eigentlich nur noch die Abschlussfeier auf dem Programm und dann geht es ab in die wohlverdienten Sommerferien“, pflichtete Norman ihm bei. „Du sagst es. Wisst ihr denn schon, was ihr in den Ferien machen wollt?“, fragte Alex aufgeregt in die Runde. „Meine Eltern wollen mit mir irgendwo hinfahren, aber wohin, keine Ahnung“, erwiderte Norman. „Ah okay. Und was geht bei dir ab, Leon?“, wollte Alex von ihm wissen. „Ach, ich weiß nicht“, log er. Vielleicht auch mal irgendwo hinfahren oder so. Aber genaue Pläne habe ich noch nicht.“

Dass das absolut nicht stimmte, war ihm vollkommen bewusst. Aber Leon hatte sich nach reifer Überlegung dafür entschieden, keinen der beiden mitzunehmen. Er hatte während ihres Abenteuers eine rasante Veränderung gemacht. Von der Heulsuse zu einem selbstbewussten Teenager, der vor nichts mehr Angst hatte. Und nun stand er mit Alex und ihm direkt vor seiner Abschlussfeier. Wie schnell doch die Zeit vergeht, dachte er sich, während er verträumt in den Himmel schaute.

„Hey Leon. Bist du noch da?“, fragte Alex ihn perplex. „Äh ja. Ich war gerade nur in Gedanken versunken“, erwiderte er. „Das haben wir gemerkt. Norman und ich wollten uns jetzt mal auf die Socken machen. Ich denke, dass unsere Eltern bestimmt wissen wollen, wie es gelaufen ist.“ „Ja, ist gut“, sagte er und schaute sich um. Inzwischen war niemand mehr zu sehen. Kurz darauf folgte er seinen Freunden und verließ mit ihnen den Schulhof.

Auf dem Nachhauseweg unterhielten sich Norman und Alex darüber, was sie alles in den sechs Wochen unternehmen konnten. Nur Leon hielt sich im Hintergrund und hörte den beiden zu, anstatt sich an dem Gespräch zu beteiligen. Denn er wusste ganz genau, was er in den Ferien machen würde. Aber das wollte er erst einmal für sich behalten, bevor er es Norman mitteilte. „Dann macht es mal gut, Leute“, sagte Alex und winkte den beiden zum Abschied zu. Ohne es bewusst wahrzunehmen, hatten sie bereits Alex´ Zuhause erreicht, das er mit seiner Mutter Valery bewohnte. Jetzt war nur noch Norman an seiner Seite. Wenn nicht jetzt, wann dann?, dachte er sich und packte seinen Freund an der Schulter, nachdem sie um eine Ecke gebogen und aus Alex´ Sichtweite verschwunden waren. „Hey. Was ist denn los?“, fragte Norman überrascht und drehte sich zu ihm um. „Ich muss dir etwas sagen, das du aber bitte für dich behältst. Alex soll davon auf keinen Fall etwas erfahren“, sagte Leon und schaute ihn durchdringend an. „Oh okay. Aber warum soll er nichts davon erfahren? Ich meine, er ist doch unser Freund“, fragte er verdutzt.

„Ja trotzdem möchte ich, dass das unter uns bleibt“, erwiderte er bestimmt. „Okay, okay. Ich werde ihm nichts sagen, auch wenn es mir echt schwerfallen wird“, meinte Norman und hob abwehrend die Hände.

„Okay, schön. Ich habe vorhin gelogen“, gestand Leon. Daraufhin schaute Norman ihn entsetzt an. Dass sein bester Freund plötzlich zu lügen begann, war neu und überraschend für ihn, da er ansonsten immer für Offen -und Ehrlichkeit plädierte.

„Du kannst dich sicherlich noch an unser gemeinsames Abenteuer erinnern, oder?“, fragte er ihn aufgeregt. „Natürlich. Es war das beste, das ich in meinem ganzen Leben je erleben durfte“, sagte Norman, dessen Augen immer größer wurden, desto länger er daran zurückdachte. „Dann kannst du dich bestimmt auch noch an Snowby erinnern.“ „Oh ja. Der Kapitän des Piratenschiffs, auf dem du eine gewisse Zeit verbracht hast.“ „Genau. Der alte Brummbär hat mir eine Art Leuchtpistole mitgegeben, bevor ich von Bord gegangen bin“, sagte Leon und spürte auf einmal, wie seine Aufregung kontinuierlich stieg.

„Du machst doch Witze“, sagte Norman und schaute ihn vollkommen verdutzt an. „Nein, mache ich nicht. Bevor ich vom Schiff gegangen bin, hat er mir erzählt, dass ich in der Zeit, die ich bei ihm zugebracht habe, wie ein Sohn für ihn geworden bin. Deswegen hat er mir auch das Ding überlassen, damit ich wieder zu ihm zurückkehren kann, wenn ich es möchte“, erwiderte Leon.

Sein bester Freund stand nur mit offenem Mund da und wusste nicht, was er sagen sollte.

„Alter, das ist ja der reinste Wahnsinn“, sagte er schließlich, als er seine Stimme wieder gefunden hatte. „Und warum soll Alex jetzt nichts davon erfahren?“ „Kannst du dich noch an die Streitereien erinnern, die wir hatten, als wir das Abenteuer angetreten sind? Ich habe überhaupt keine Lust darauf, dass sich das Ganze wiederholt“, erwiderte Leon ein wenig gereizt. Der Gedanke, dass Alex eventuell mitkommen wollte, ließ die Wut in ihm hochkochen. „Du hast ja recht. Aber ich finde den Gedanken, dass Alex als unser bester Freund nicht mitkommen soll, irgendwie komisch“, erwiderte Norman bedrückt. „Ganz ehrlich, Norman. Wenn dir die Sache nicht gefällt, dann bleibe doch ganz einfach zu Hause“, meinte Leon ein wenig gereizt. „Für mich stand eh von Anfang an fest, dass ich alleine gehen würde, da die Sache nur Snowby und mich betrifft. „Und warum hast du mich überhaupt in deinen Plan eingeweiht, wenn du nie wirklich vorgehabt hattest, mich oder Alex mitzunehmen?“, hakte Norman eindringlich nach. „Weil ich plötzlich daran denken musste, wie unser erstes Abenteuer war und wen ich auf meine baldige Reise mitnehmen würde. Und da kamst halt nur du infrage. Außerdem vertraue ich dir mehr als ihm“, antwortete Leon wahrheitsgemäß. „Okay. Leuchtet mir irgendwo ein. Aber wie willst du deinen Eltern beibringen, dass du keine Lust mehr auf die Schule und Co hast und lieber aufs weite Meer hinauswillst?“ „Da mach dir mal keine Sorgen. Meine Mum weiß schon Bescheid“, sagte Leon und begann bei Normans Gesichtsausdruck an zu lachen. „Wie? Woher?“, fragte er verdutzt. „Mann, Alter. Meine Mutter ist nicht blöd, okay. Sie hat beim Essen gemerkt, dass mich irgendetwas bedrückt und hat mich daraufhin gefragt, was mit mir los sei.“ „Und wie hat sie reagiert, als du ihr von deinem Plan erzählt hast?“, wollte Norman von ihm wissen. „Natürlich war sie traurig, hat aber dennoch verstanden, wie viel mir die ganze Sache bedeutet und hat eingelenkt.“ „Krass“, meinte Norman nur und schaute gen Himmel. Inzwischen stand die Sonne ganz oben am Himmel und ließ die Erde glühen.

„Ich denke, wir sollten uns jetzt auch mal auf den Weg machen, findest du nicht auch?“, meinte Leon. „Nicht, dass sich unsere Eltern noch Sorgen machen.“ „Ja, du hast recht. Wir können ja auf der Abschlussfeier noch ein bisschen reden.“ „Okay, meinetwegen.“ Als sie kurz darauf an einer Abzweigung ankamen, trennten sich ihre Wege. „Ciao“, sagte Norman und hob zum Abschied die Hand. „Ciao“, erwiderte Leon und kehrte seinem Freund den Rücken.

„Ach, wie schön“, sagte Ashley freudig, nachdem Leon ihr sein Abschlusszeugnis überreicht hatte. „Das ist mein Sohn. Von ihm habe ich nichts anderes erwartet“, fügte Luke hinzu und klopfte ihm freudig auf die Schulter. „Mum“, begann Leon, als ihm plötzlich bewusst wurde, dass er für die Abschlussfeier am Samstag noch gar nichts zum Anziehen hatte. „Ja, mein Schatz?“, fragte sie lächelnd. „Ich glaube, ich noch gar nichts vernünftiges für die Feier“, erwiderte er bedrückt. „Doch, Schatz. Das hast du. Ich war nämlich gestern schon für dich etwas besorgen.“ „Mum, du bist die Beste“, sagte Leon und fiel ihr dankbar um den Hals. „Und mein Junge. Was hast du als nächstes vor, wenn du die Abschlussfeier hinter dich gebracht hast?“, fragte Luke neugierig nach. Verunsichert warf Leon Ashley einen Blick zu, die daraufhin nur stumm den Kopf schüttelte. „Erst einmal konzentriere ich mich auf das kommende Ereignis und in den Sommerferien werde ich mir dann Gedanken darüber machen, was ich als nächstes machen möchte und werde“, antwortete Leon selbstbewusst. „Ich bin so stolz auf dich, mein Sohn“, sagte Luke erneut und platzte fast vor Glück. „Okay. Wenn weiter nichts ist, würde ich gerne mal auf mein Zimmer gehen“, sagte er. „Ist gut. Aber denk bitte daran, dass es in einer Stunde Essen gibt“, sagte Ashley und strahlte ihn an. Mit gemischten Gefühlen ließ er seine Eltern zurück und ging geradewegs auf sein Zimmer.

Dort angekommen, schmiss er seine Schultasche, die er für eine ganz lange Zeit nicht mehr brauchen würde, in die Ecke und ließ sich aufs Bett fallen. Endlich hatte die viele Büffelei ein Ende. Nun musste er nur noch den Samstag überstehen und dann konnte er sich wieder in ein großes Abenteuer stürzen. Zum Glück hatten die Lehrer ihnen für den Rest der Woche frei gegeben, damit sie sich auf die kommende Feier und den anschließenden Abschied vorbereiten konnten. Für Leon war dies nicht mehr wichtig. Viel wichtiger war, wie er vor Alex´ Augen verschwinden konnte, ohne dass er merkte, was er überhaupt vorhatte. Plötzlich musste er an das Gespräch mit Norman denken. Wenn es nach ihm ginge, würde Alex wieder mitkommen. Aber wollte Leon das wirklich? Wollte er, dass sich alles wiederholte und er somit sein eigenes Abenteuer gar nicht genießen konnte? Nein, natürlich kommt Alex nicht mit. Das kommt nicht in die Tüte, dass ich mir mein Abenteuer von ihm versauen lasse, dachte Leon sich, während er alles für das kommende Ereignis zurechtlegte. Da er eh nur sehr wenige Klamotten mitnehmen würde (jeweils eine Wechselhose und ein Wechselshirt sowie Unterwäsche), entschloss er sich für seinen Rucksack, der ihn schon auf seinem ersten Abenteuer begleitet hatte.

Nachdem er all seine Sachen hineingestopft hatte, nahm er die Pistole in die Hand und legte sie behutsam auf seine Klamotten. Gerade war er dabei seinen Rucksack zu schließen, als es plötzlich ganz vorsichtig an seiner Zimmertür klopfte. „Herein“, sagte er und stopfte den Rucksack in die kleine Ecke direkt neben sich. Zwar wusste seine Mutter Ashley schon etwas von seinem Plan, aber dafür sein Vater Luke nicht, der im selben Moment den Kopf ins Zimmer steckte. „Na, was treibst du so?“, fragte er ihn fröhlich und schob die Tür noch ein bisschen weiter auf. „Ach, nichts Besonderes. Hab nur meine Schulsachen verstaut, da ich sie ja jetzt erst einmal nicht brauchen werde“, erwiderte Leon zaghaft. „Etwas anderes habe ich auch nicht von dir erwartet. Du warst ja schon immer der ordentlichere Typ von uns beiden“, sagte Luke kichernd und trat ein. „Oh Mann. Jetzt hast du deinen Abschluss auch schon in der Tasche und als nächstes machst du dein Abitur und gehst danach studieren. Wo ist nur die Zeit geblieben?“, sagte Luke, nachdem er sich unaufgefordert neben Leon niedergelassen hatte. „Ja, das frage ich mich auch. Es kommt mir so vor, als sei ich gestern erst eingeschult worden“, meinte Leon und schaute seinen Vater lächelnd an.

„Kannst du dich noch daran erinnern, wie wir immer zusammen mit deinem Lego gespielt haben?“, fragte Luke ihn in Erinnerungen schwelgend. „Natürlich, Dad. Das war die schönste Zeit, die ich jemals hatte.“ „Dann kannst du dir auch sicherlich vorstellen, wie traurig ich war, als ich geglaubt habe, dich verloren zu haben, nachdem du plötzlich nicht mehr in der Herberge aufgetaucht bist“, sagte er leise. „Ja, das kann ich mir wahnsinnig gut vorstellen. Was meinst du, wie komisch es für mich war, mich plötzlich auf so einem großen Schiff zu befinden, dass uns von euch weggebracht hat“, erwiderte Leon. „Aber warum habt ihr denn nicht versucht, von diesem Schiff runterzukommen? Ihr hattet bestimmt die Gelegenheit dazu, oder nicht?“ „Ja, schon. Wir wurden aber bei dem Versuch zu fliehen, erwischt und unter Deck gesperrt. Deswegen war es für uns unmöglich, zu entkommen“, versuchte Leon seinem Vater die ganze Sache zu erklären. „Und warum hat es Norman am Ende doch nach Hause geschafft?“, wollte Luke von ihm wissen. „Weil ich mich für ihn eingesetzt habe. Ich persönlich habe mich dazu entschlossen, mich der Crew des Schiffes anzuschließen, weil ich gemerkt habe, dass sie gar nicht so falsch waren. Norman wollte das nicht, und deswegen habe ich mit dem Kapitän verhandelt. So konnte er das Schiff unbeschadet verlassen.“

Plötzlich war es ganz still im Zimmer geworden. Leon und Luke saßen nur da und sagten kein Wort, bis Luke die Stille durchbrach: „Wenn du sagst, dass du die Crew gar nicht so doof fandest, wäre es dann möglich, dass du wieder auf das Schiff gehen würdest?“

Leon saß da und wusste nicht, was er sagen sollte. Hat Mum etwa doch mit Dad geredet?, schoss es ihm durch den Kopf. „Bitte, Leon. Rede mit mir. Kann es sein, dass du viel lieber Abenteuer erleben möchtest, anstatt deiner schulischen Karriere einen Schubs zu geben?“ „Hat Mum mit dir geredet?“, fragte Leon leise. „Nein, wieso? Was hätte sie mir denn sagen sollen?“, erkundigte sich Luke überrascht. „Dad, du hast recht. Ja, ich würde viel lieber Abenteuer erleben, als weiterhin die Schulbank drücken zu müssen“, gab Leon schließlich offen zu. „Aber was wird aus deinem Abitur und dem anschließenden Studium? Hast du dir darüber mal Gedanken gemacht?“ „Ja, natürlich habe ich das. Es war ja auch alles toll und ich freue mich sehr darüber, was ich bis hierhin geschafft habe. Aber vor kurzem ist mir wieder etwas in die Hände gefallen, das mich an das Erlebte erinnert hat. Und von diesem Zeitpunkt an war mir plötzlich alles egal, was mit der Schule zu tun hat“, sagte Leon. „Darf ich erfahren, was dich auf einmal zum Umdenken gebracht hat?“, wollte Luke von ihm wissen. „Es war die Leuchtpistole, die mir der Kapitän des Schiffes überlassen hat.“

Luke schaute ihn mit großen Augen an. „Eine Leuchtpistole? Was soll dir so ein Ding bringen? Bzw. was sollst du damit machen?“ „Er hat sie mir überlassen, damit ich wieder zu ihm aufs Schiff stoßen kann, wenn ich es möchte“, erwiderte Leon und merkte, wie ein großer Stein von seinem Herzen gefallen war. Endlich war es raus!

„Du…...du kannst zu ihm aufs Schiff kommen? Aber wieso? Warum ziehst du diese Option überhaupt in Erwägung?“, fragte Luke ihn vollkommen überrumpelt. „Dad, du kannst dir überhaupt nicht vorstellen, was für einen Spaß mir dieses Abenteuer bereitet hat. Seine Crew ist sowas von cool. Ich war nie in Gefahr gewesen“, berichtete Leon. „Als Snowby mir während unseres Abschieds gesagt hat, dass ich für ihn wie ein Sohn sei, habe ich mich so geborgen gefühlt.“ „Aber warum gerade jetzt? Wieso hast du das uns nicht schon viel früher erzählt?“ „Weil ich erst vor kurzem die Pistole in meinem Rucksack wiedergefunden habe. Als ich wieder hierhergekommen bin, habe ich den Rucksack einfach so in die Ecke geworfen. Damit war alles, was das Abenteuer betraf, verschwunden. Wie weggeblasen eben.“

Erneut trat Stille ein. Aus der Küche hörte man nur das Klirren von Tellern.

„Es tut mir unendlich leid, Dad. Aber ich werde dieses Abenteuer antreten. Egal, was du sagst. Mum weiß auch schon Bescheid“, sagte Leon und legte seinem Vater eine Hand auf die Schulter. „Was hält Mum denn davon?“, fragte Luke bedrückt. „Sie möchte mich auch am liebsten hier wissen, weiß aber auch, was mir das Ereignis bedeutet.“

Gerade wollte Luke etwas erwidern, als Ashleys Stimme zu ihnen ins Zimmer hallte. „Hey Jungs. Kommt runter. Das Essen ist fertig.“

„Komm. Lass uns erst einmal was essen. Danach können wir ja besprechen, wie es weiter geht“, sagte Luke und stand auf. Auch Leon erhob sich und folgte ihm aus dem Zimmer.

Als sie kurz darauf in der Küche ankamen, war der Tisch bereits gedeckt. Schweigend setzten sie sich und taten sich auf. „Was ist denn mit euch los? Habt ihr euch gestritten?“, wollte Ashley von den beiden wissen. „Nein, wie kommst du darauf?“, fragte Leon sie überrascht. „Na, weil ihr nicht miteinander redet und so ausseht, als sei euch irgendetwas über die Leber gelaufen“, erwiderte sie. „Unser Sohn hat mir gerade erzählt, was er vorhat“, sagte Luke. „Oh“, meinte sie nur. „Warum hast du es mir nicht gesagt, wenn du es schon gewusst hast?“, fragte er seine Frau vorwurfsvoll. „Weil ich ganz genau wusste, wie du reagieren würdest, wenn du es erfährst“, antwortete sie bestimmt. „Außerdem wusste ich schon die ganze Zeit, dass unser Leon viel lieber aufs weite Meer hinauswollte, als nur die Schulbank zu drücken. Deswegen habe ich ihn auch darauf angesprochen, als du mal nicht zugegen warst.“ „Mum, Dad. Könnt ihr bitte aufhören zu streiten“, ging Leon dazwischen. Es tut mir wahnsinnig leid, dass es jetzt nach all der Zeit so gekommen ist. Stellt euch mal vor, wie es wäre, wenn ich euch einfach einen Brief geschrieben und mich anschließend aus dem Haus geschlichen hätte. Wie hättet ihr das denn gefunden?“

„Hast du etwa daran gedacht, es so zu machen? Einfach so zu verschwinden?“, fragte Ashley ihn entsetzt. „Ja, Mum. Das war mein eigentlicher Plan“, antwortete Leon leise. „Aber nachdem du mich in der Küche angesprochen hast, konnte ich einfach nicht anders, als dir zu sagen, was ich wirklich vorhabe.“

„Ganz ehrlich. Ich bin echt beruhigt darüber, dass es so herausgekommen ist und es nicht durch einen Brief erfahren mussten“, sagte Luke. Ein sanftes Lächeln umspielte seine Lippen. „Aber willst du es wirklich alleine durchziehen? Was ist denn mit Norman und Alex? Sollen die nicht auch mitkommen?“, erkundigte sich Ashley vorsichtig. „Alex wird auf keinen Fall mitkommen!“, kam es aus Leon wie aus einer Pistole geschossen. Die beiden schauten ihn verblüfft an. „Warum soll Alex nicht mitkommen?“, fragte Ashley. „Weil er schon damals gemeint hat, sich als Anführer aufspielen zu müssen und darüber bestimmen, was gemacht wird und was nicht. Und da dies mein Abenteuer ist, habe ich beschlossen, ihn nicht mitzunehmen“, erwiderte Leon schroff. „Aber Norman würdest du mitnehmen, oder?“, hakte Ashley nach. „Ja, schon. Obwohl ich mir bei ihm nicht mehr so sicher bin, wie am Anfang.“ „Warum? Was ist denn passiert?“, wollte Luke von ihm wissen. In kurzen Sätzen erzählte er seinen Eltern, wie Norman auf sein Vorhaben reagiert hat.

„Also möchte Norman, dass Alex davon erfährt und mitkommt“, stellte Luke fest. „Genau. Und das möchte ich auf keinen Fall. Denn ich habe nämlich die Befürchtung, dass sich alles wiederholt, sobald er mit auf dem Schiff ist und meint, den großen King zu spielen“, entgegnete Leon. „Aber was ist, wenn er sich nach all der Zeit geändert hat und nicht mehr so ist, wie du denkst?“, versuchte Ashley ihm ins Gewissen zu reden. „Alex und sich verändern? Das glaubst du doch wohl selbst nicht“, erwiderte Leon erzürnt. „Aber auf mich macht er einen super netten Eindruck“, entgegnete Ashley. „Ist doch wohl klar, warum er so nett zu dir ist. Schließlich bist du meine Mutter. Aber sobald wir drei zusammen sind, ist er ein ganz anderer Mensch, der sagt, wo es langgehen soll.“

„Kann es sein, dass Norman und du keine Ideen habt, was ihr sonst noch machen könnt?“, fragte Luke ruhig. „Dad, denkst du ernsthaft, dass Norman und ich keine Ideen haben? Natürlich haben wir die. Wir bringen sie auch ständig mit ein, aber nichts davon ist gut für den tollen Alex“, sagte Leon schnaubend.

„Ist schon gut. Esst lieber was. Sonst wird noch das leckere Essen kalt“, grätschte Ashley dazwischen.

„Wie recht du hast, Mum“, sagte Leon und tat sich etwas auf den Teller.

Nachdem sie zu Ende gegessen und anschließend den Tisch gemeinsam abgeräumt hatten, gingen sie geschlossen ins Wohnzimmer, wo sie sich weiter unterhielten.

„Okay. Auch wenn du Alex nicht mitnehmen möchtest, solltest du nicht alleine fahren“, sagte Luke bestimmt. „Warum denn nicht? Ich bin doch alt genug und weiß, was ich tue“, meinte Leon ein bisschen enttäuscht.

„Im Grunde kannst du froh darüber sein, dass wir dich ziehen lassen. Immerhin bist du noch nicht volljährig“, sagte Luke. „Mum, sag doch bitte auch mal was dazu“, flehte Leon sie an. „Ich sehe es genauso wie dein Vater. Nur ein bisschen anders“, antwortete sie. „Leon, wir beide möchten doch nur das Beste für dich. Deswegen wäre es besser, wenn du jemanden an deiner Seite hättest.“

Auf einmal spürte er, wie sich das angestaute Adrenalin in sich breit machte. Überglücklich darüber, dass er gehen durfte, stand er auf und drückte seine Mutter so dolle, dass sie kaum noch Luft bekam. „Oh, das tut mir leid. Wollte ich nicht“, sagte er und ging dann zu seinem Vater hinüber, den er ebenfalls überglücklich drückte. „Darf ich dann auf mein Zimmer gehen, um meine Sachen zu Ende zu packen?“, fragte er breit grinsend. „Aber sicher, mein Schatz“, sagte Ashley leicht lächelnd. „Vergiss aber nicht, dass du Norman noch davon erzählen musst“, setzte Luke hinzu. „Nein, das werde ich nicht.“ Dann verließ er die beiden. Sein Weg führte geradewegs in sein Zimmer, wo er seine restlichen Sachen zusammenpackte.

Drei Tage später war es dann so weit. Der Tag der Abschlussfeier war gekommen. Heute würde Leon seinem besten Kumpel Norman sagen, dass er mit auf sein Abenteuer kommen sollte. Aber wie wird er reagieren? Wird er es Alex sagen?, ging es ihm durch den Kopf, während er sich für die Feierlichkeit fertig machte.

„Na, ist mein großer schon fertig?“, fragte Luke, der seinen Kopf durch einen kleinen Türspalt hindurch gesteckt hatte. „Dad, kannst du nicht anklopfen?“, beschwerte Leon sich. „Hab ich doch. Warst aber bestimmt ganz woanders mit deinen Gedanken, was.“

„Ja, irgendwie schon.“ „Mach dir mal darüber keine Gedanken. Das wird bestimmt klasse“, sagte Luke. „Kannst du mir bitte mit dieser Krawatte helfen? Ich bekomme sonst noch einen Fön“, sagte Leon, der sich schon einige Minuten damit abgemüht hatte. „Aber sicher doch“, sagte Luke und kam herein.

„Mann, siehst du gut aus.“ „Findest du?“, fragte Leon ihn unsicher. „Na klar. Bestimmt werden die Mädels heute bei dir nur so Schlange stehen“, erwiderte sein Vater grinsend. „Ach quatsch. Du weißt doch genauso gut wie ich, dass ich momentan noch nichts von dem anderen Geschlecht will“, meinte Leon tadelnd. „Schon gut, schon gut. Dachte nur, dass du etwas Aufmunterung bräuchtest.“ „Ne, Dad. Ist alles in Ordnung.“

Eine Stunde später hatte Leon sich mit seinen Eltern an dem Festsaal eingefunden, in dem die Abschlussfeier stattfinden sollte. Kurz darauf trafen auch schon Norman und Alex mit ihren Eltern ein. „Es ist so schön, euch wiederzusehen“, begrüßte Valery die Greemans und Bekstons. „Das ist ganz meinerseits“, erwiderte Ashley und gab ihr einen Bussi auf die Wange. „Und wie gehts euch so? Ist das nicht aufregend? Unsere Kinder haben den ersten Abschluss in der Tasche“, sagte Valery hoch erfreut. „Kommt, lass uns schon mal nach drinnen gehen“, flüsterte Alex Norman und Leon zu. „Ich kann das Gerede von meiner Mum langsam nicht mehr hören.“ Seht ihr das? Er tut es schon wieder und ich soll ihn mitnehmen? Kommt gar nicht in die Tüte, ging es Leon durch den Kopf, während er seinen Freunden nach drinnen folgte.

„Geht das bei euch auch den ganzen Tag so? Also dass eure Eltern immerzu sagen müssen, wie stolz sie auf euch sind und was wir alles schon erreicht haben?“, redete Alex unaufhörlich weiter. „Natürlich tun sie das. Und ich finde es nicht schlimm“, sagte Norman. „Wie geht es denn so bei dir ab?“, wollte Alex von Leon wissen. „Ach, weißt du. Mir macht das ehrlich gesagt nichts aus. Du solltest mal lieber froh darüber sein, dass deine Mutter so stolz auf dich ist. Hätte ja auch anders kommen können“, meinte er nur. Alex schaute ihn verdutzt an. So kannte er Leon gar nicht. Normalerweise war er immer auf seiner Seite gewesen und hatte ihn in allen Sachen unterstützt. Aber jetzt schien er eine ganz andere Sicht auf die Dinge zu haben.

„Sag mal. Was ist eigentlich los mit dir?“, fragte Alex ihn. „Er ist ganz schön an……“, fing Norman an zu reden, wurde aber sofort durch Leons durchbohrenden Blick unterbrochen. „Was meinte er damit?“, wollte Alex prompt von Leon wissen. „Nichts. Er wollte nur damit ausdrücken, dass ich jetzt auf eigenen Beinen stehe und keinen mehr benötige, der mir vorschreibt, was ich zu tun oder zu lassen habe“, erwiderte Leon bestimmt und schaute dabei seinem Freund ganz tief in die Augen. „Das ist doch schön, wenn du jetzt auf deinen eigenen Beinen stehst. Aber warum lässt mich das Gefühl nicht los, dass hier irgendetwas vor sich geht, von dem ich nichts weiß“, meinte Alex ein bisschen beleidigt. „Da täuschst du dich nur“, meinte Leon, kam auf ihn zu und legte ihm einen Arm auf die Schulter. „Es ist alles in bester Ordnung. Wir haben unseren Abschluss in der Tasche und die Sommerferien stehen vor der Tür. Also was soll da nicht gut sein?“ „Stimmt. Hast ja recht. Wir sind schließlich hier, um zu feiern“, sagte Alex wieder etwas versöhnlicher. Dennoch ließ Leon das Gefühl nicht los, dass Norman doch noch etwas ausplauderte. Deshalb beschloss er für den Rest des Abends nicht mehr von seiner Seite zu weichen, damit ihm nichts rausrutschen konnte, was er später noch bereuen würde.

Die Feier begann pünktlich auf die Minute. Zuallererst trat ihr Schulleiter ans Pult, der sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Elternrat bedankte und wie schön er es fand, dass so viele Schüler dabei waren, die ihren Abschluss geschafft hatten.

Anschließend traten alle Klassenlehrer einzeln nach vorne, um ihre ganz eigene einstudierte Dankesrede loszuwerden. Nachdem auch diese Prozedur beendet war, schritt noch einmal der Schulleiter nach vorne und eröffnete das Buffet. Alle klatschten und freuten sich auf einen schönen Abend. „Na endlich gibt es etwas zu essen. Ich verhungere gleich“, sagte Alex, der sofort aufgesprungen war. „Kommt ihr auch?“ „Ja, gleich. Geh du schon mal vor“, sagte Leon und blieb mit Norman zurück.

Verärgert schaute Leon Alex so lange hinterher, bis er in der Menge verschwunden war. „Was ist denn los mit dir?“, wollte Norman von ihm wissen. „Warum folgen wir ihm nicht?“ „Weil ich keine Lust habe, ihm ständig am Rockzipfel zu hängen“, entgegnete Leon genervt. „So, Norman. Du hörst mir jetzt genau zu, ist das klar?“, sagte Leon und wandte sich nun seinem besten Freund zu. „Versprich mir, dass du Alex nicht sagst, dass du mit mir aufs Schiff gehen wirst. Meine Eltern wissen von meinem Vorhaben Bescheid und erlauben es mir zurück zu Snowby zu gehen, wenn ich jemanden mitnehme. Da fiel meine Wahl natürlich auf dich und niemanden sonst“, sagte Leon ernst. Norman schaute ihn mit offenem Mund an. „Ist das dein Ernst? Du willst mich dabeihaben? Und was ist mit Alex?“, platzte es aus ihm heraus, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte. „Der ist mir vollkommen egal. Er wird nicht mitkommen.“ „Wohin wird wer nicht mitkommen?“, ertönte auf einmal Alex´ Stimme dicht hinter ihm. Erschrocken drehte Leon sich um und sah seinen Freund, der mit einem dampfenden Teller dicht hinter ihm stand. „Ach, ich habe Norman gerade davon erzählt, wohin es in den Ferien gehen wird und dass mein Cousin nicht mitkommen wird“, log Leon. Ihm war es egal, ob er lügen musste oder nicht. Hauptsache Alex bekam von seinem Plan gar nichts mit.

„Und warum glaube ich dir das nicht?“, sagte Alex, während er sich wieder auf seinem Platz niederließ. Leon zuckte nur mit den Schultern. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du mir irgendetwas verschweigst“, meinte Alex und schaute ihm ganz tief in die Augen. „Es ist wirklich nichts“, schwindelte Leon. Angespannt schaute er zu Norman hinüber. Hoffentlich hältst du dich auch an unsere Abmachung, dachte er sich.

Zu seinem Glück schüttelte Norman mit dem Kopf, was ihm gleichzeitig signalisierte, dass er Alex nichts sagen würde. Erleichtert stand Leon auf. „Kommst du mit?“, fragte er ihn. „Klar“, erwiderte er und folgte Leon ans Buffet. „Mann, Leon. Ich fühle mich total unwohl bei dieser ganzen Sache“, fing Norman das Thema an. „Ja, ich weiß. Aber wie ich dir bereits gesagt habe, möchte ich ihn auf keinen Fall dabeihaben. Hätten meine Eltern niemals Wind davon bekommen, befänden wir uns auch nicht in so einer Lage. Trotzdem kann ich von Glück reden, dass sie mich ziehen lassen“, redete Leon auf ihn ein. „Du, sag mal. Heißt das etwa, dass du von Anfang an vorhattest, alleine zu gehen, ohne uns ein Sterbenswörtchen davon zu sagen?“, wollte Norman von ihm wissen. „Ja.“

„Aber deine Eltern haben Wind von der Sache bekommen und lassen dich nur gehen, wenn du jemanden von uns mitnimmst?“, erkundigte er sich weiter. „Ja, Mann. Wie oft soll ich dir das noch sagen?“, erwiderte Leon gereizt. „Okay. Wenn das so ist, komme ich nur mit, wenn Alex auch mitkommt“, sagte Norman.

Plötzlich hielt Leon mitten in der Bewegung inne und drehte sich zu seinem besten Freund um. „Was hast du gerade gesagt?“, fragte er ihn mit zusammen gebissenen Zähnen und ließ die Kelle in den Topf zurückfallen. „Dass ich nur mitkommen werde, wenn Alex auch dabei sein darf“, antwortete Norman.

„Willst du mich verarschen? Soll das der Dank dafür sein, dass ich dich mit auf dieses Abenteuer mitnehme?“ Norman zuckte nur mit den Schultern.

„Du hast doch selbst gesagt, dass du jemanden brauchst, der mitkommt. Und ich möchte, dass Alex auch mitkommen. Ansonsten gehe ich nicht mit“, meinte Norman nur.

Auf einmal war Leon der Appetit vergangen. Wütend stellte er seinen Teller auf dem Tisch ab und ließ Norman allein am Buffet zurück.

Als Leon kurz darauf an der frischen Luft stand, konnte er es immer noch nicht fassen, was Norman von ihm verlangte. Wie kann er es wagen, diese Bedingungen zu stellen? Warum will er unbedingt, dass Alex mitkommt? Reicht es ihm nicht, dass er mitkommen darf?

Auf einmal vernahm er das Knarzen einer sich öffnenden Tür. Langsam drehte er sich um und sah sich nun Mira gegenüber. Mira war für Leon, Norman und Alex während ihres Abenteuers eine sehr gute Freundin geworden. Zusammen mit ihrer Navigatorin Alandra, war sie eine grandiose Hilfe gewesen.

„Hey Leon. Was ist denn los mit euch? Du bist auf einmal so wütend abgerauscht“, fragte sie besorgt. „Es ist nichts“, antwortete Leon. „Ach, komm. Du weißt doch ganz genau, dass mir keiner von euch etwas vormachen kann. Natürlich hast du etwas. Also raus damit“, forderte sie ihn auf. „Okay, okay. Aber nicht hier“, erwiderte er beleidigt und bedeutete ihr, ihm zu folgen.

Nachdem sie sich etwas abseits des Geschehens auf einer Bank niedergelassen hatten, begann Leon ihr alles zu erzählen.

„Du hast die Pistole immer noch bei dir und wusstest nichts davon?“, erkundigte sie sich aufgeregt, nachdem er geendet hatte. „Ja. Ich habe nach unserem Trip den Rucksack einfach in die Ecke geworfen und ihn seitdem nicht mehr angerührt“, gestand er. „Okay. Und deine Eltern wissen über dein Vorhaben Bescheid?“ Leon nickte. „Ich finde es klasse, dass sie dich gehen lassen“, sagte sie und schaute an den mit Sternen besetzten Himmel. „Ja. Aber auch nur, wenn ich jemanden mitnehme“, meinte er. „Das ist doch kein Problem. Oder doch?“ „Nein, natürlich nicht. Ich wusste ja von Anfang an, dass ich Norman mitnehmen würde, da ich ihm mehr vertraue als Alex.“ „Und was sagt Norman dazu?“, wollte Mira von ihm wissen und schaute ihn dabei ganz tief in die Augen. „Er möchte, dass Alex auch mitkommt. Wenn er es nicht darf, würde er erst gar nicht mitkommen. Aber so würde er mir mein Abenteuer versauen, was ich überhaupt nicht verstehen kann.“ „Warum möchtest du denn nicht, dass Alex euch begleitet?“ „Weil er ständig das Zepter an sich reißen muss. Du hast ja sicherlich davon gehört, was in Agewood Town passiert ist. Er hatte plötzlich die Hosen voll und ist einfach so abgehauen.“ „Ja. Das war vielleicht nicht ganz in Ordnung von ihm. Aber du musst es mal so sehen. Dadurch hättest du niemals die Chance erhalten, noch einmal aufs weite Meer hinauszusegeln“, sagte sie sanft.

Leon schaute ebenfalls an den Himmel und dachte über ihre Worte nach. „Ich glaube, du hast vollkommen recht. Eigentlich müsste ich Alex dafür dankbar sein, dass noch eine Chance bekomme“, gab Leon zu. „Na siehst du“, meinte Mira und grinste. „Dennoch habe ich immer noch keine große Lust auf ihn“, setzte er hinzu. „Warum denn nicht?“ „So wie ich ihn kenne, versucht er womöglich sich wieder als Anführer aufzuspielen und das brauche ich nicht“, erwiderte Leon. „Und was wäre, wenn ich mit euch komme?“, platzte es plötzlich aus Mira heraus. Leon schaute sie mit großen Augen an. „Wie? Du willst wirklich mitkommen?“, fragte er verdutzt nach. „Ja, warum denn nicht. Dann gäbe es auch keine Möglichkeit, euch zu streiten“, meinte sie nur.

„Aber was ist, wenn ich das gar nicht möchte? Hätte meine Mum nie Wind von der Sache bekommen, wäre ich schon längst nicht mehr hier“, sagte Leon. „Du, das verstehe ich sehr wohl. Aber nun bist du halt in der Situation, dass du jemanden mitnehmen musst, um überhaupt hier weg zu dürfen“, sagte Mira.

Leon wusste, dass sie recht hatte. „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Norman, den ich eigentlich auf die Reise mitnehmen wollte, kommt nur mit, wenn Alex auch dabei sein darf, was ich aber nicht möchte“, sagte er und schaute sie hilfesuchend an. „Wie gesagt. Ich würde mitkommen, damit das nicht passiert.“

Nun wandte Leon sich von ihr ab und schaute zu einem Baum hinüber, der in der Ferne stand. Es kam ihm vor, als hätte sich alles, was er sich ausgemalt hatte, in Luft aufgelöst.

Ursprünglich wollte er allein losziehen, was von seiner Mutter durchkreuzt worden ist. Ihrer Meinung nach, sollte er jemanden mitnehmen. Aber dieser jemand kam nicht mit, wenn sein bester Freund nicht mitkommen durfte. Doch das würde wieder nur Streit verursachen, auf den er partout keine Lust hatte. Aber dafür gäbe es eine Lösung in Form von Mira, die sich dazu bereit erklärt hatte, sie zu begleiten.

Je länger er darüber nachdachte, desto mehr kam er zu dem Entschluss, dass er gar nicht anders konnte, als auf Miras Angebot einzugehen.

„Okay. Ich habe über die ganze Sache noch einmal nachgedacht“, sagte er und wandte sich Mira zu, die ihn neugierig beäugte. „Okay, du hast gewonnen. Bist du dabei?“, sagte er und reichte ihr die Hand.