So klappt´s mit Kind und Hund - Dagmar Cutka - E-Book

So klappt´s mit Kind und Hund E-Book

Dagmar Cutka

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Beschreibung

Kinder lieben Hunde und gerade im eigenen Hund sehen sie oftmals einen besten Freund, der mit ihnen durch dick und dünn geht. Damit die Beziehung auch tatsächlich harmonisch verläuft, müssen Eltern allerdings einiges beachten, denn Kind und Hund müssen den Umgang miteinander erst lernen. In diesem Anleitungsbuch erfahren Eltern und alle anderen interessierten Hundebesitzer was man beim Umgang von Kindern mit Hunden beachten muss, damit Gefahrensituationen gar nicht erst entstehen und Kind und Hund dicke Freunde werden können. Der Ratgeber zeigt praxisnah, wie man Kindern spielerisch den richtigen Umgang mit Hunden vermittelt. Wann und warum es zu Missverständnissen kommen kann, aus denen sich möglicherweise Gefahrensituationen entwickeln, veranschaulicht die Autorin anhand von Fallbeispielen und erklärt, wie man solche Probleme von vornherein vermeidet. Damit auch der Spaß für Kind und Hund nicht zu kurz kommt, finden sich zudem zahlreiche Tipps für kind- und hundegerechte Spiele. Ein Kapitel über den Umgang mit fremden Hunden macht das Buch auch für Eltern interessant, die selbst keinen Hund haben, ihrem Kind aber dennoch den richtigen Umgang mit Hunden vermitteln möchten.

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Impressum

Copyright © 2009 by Cadmos Verlag, Brunsbek

Gestaltung: Ravenstein + Partner, Verden

Satz: Grafikdesign Weber, Bremen

Titelfoto: Christiane Slawik

Fotos im Innenteil: Christiane Slawik

Zeichnungen: Dr. Eva Polsterer

Lektorat der Originalausgabe: Maren Müller

Konvertierung: S4Carlisle Publishing Services

Alle Rechte vorbehalten.

Abdruck oder Speicherung in elektronischen Medien nur nach vorheriger

schriftlicher Genehmigung durch den Verlag.

eISBN: 978-3-8404-6279-5

Inhalt

Einleitung

Ein Freund fürs Leben

Gibt es den idealen Kinderhund?

Welcher Hund passt in unsere Familie?

So wird ein Hund kinderlieb

Wenn der Hund zuerst da war

Die Sprache der Kinder

Die Sprache der Hunde

Wichtige körpersprachliche Signale

Erste Warnsignale

Leben mit Kindern und Hunden

Hund aufs Sofa oder aufs Bett?

Auf den Hund zugehen, schreien und laufen

Richtig streicheln

Hochheben und tragen

Wenn der Hund frisst

Bitte nicht stören!

Erziehung – Kinder lernen, wie man’s richtig macht

Begrüßung

Spring mich nicht an!

Sicher unterwegs

Leckerlis richtig füttern

Meins! – Stehlen und nachlaufen

Hundeschule für Kind und Hund?!

Spaß muss sein!

Hol den Ball!

Raufen, Ringen, Fang mich

Nasenspiele

Holzspielzeuge

Spaziergänge

Tricks – ein ganz besonderer Spaß

Pfötchen geben

Rolle

Sprung durch Reifen

Wenn sich Kinder vor Hunden fürchten

Was ist Angst, und woher kommt sie?

Mein Kind hat Angst – was kann ich tun?

Fremde Hunde – Spielgefährten für Kinder?

Hunde an der Leine

Begegnung mit frei laufenden Hunden

Lass Hunde in Höfen und Gärten in Ruhe!

Raufende Hunde

Kinder nehmen Abschied

So helfen Sie Ihrem Kind

Die Regenbogenbrücke

Zum Abschluss

Danke

Über die Autorin

Anhang

Nützliche und interessante Adressen

Literatur

Einleitung

Gemeinsam durch dick und dünn.

„Kind von Hund gebissen.“ Immer wieder lesen wir solche Schlagzeilen in den Zeitungen. Was empfinden wir in diesem Moment?

Mitleid mit dem Kind? Wut auf den Hund? Unverständnis für den Hundebesitzer? Aber sind Hunde denn grundsätzlich eine Gefahr für Kinder? Sicher nicht! Leider bekommen wir meist nur die negativen Erlebnisse präsentiert, dabei könnten wir Bücher füllen mit den positiven. „Hund rettete Kind vor dem Ertrinken“, „Hund fand Kind in den Trümmern eines Hauses“, „Hund holte Hilfe, als Kind stürzte und bewusstlos wurde“, um nur einige aufzuzählen. Denken Sie auch an die vielen Therapiehunde, die Einzigartiges leisten, indem sie Kinder mit körperlichen Einschränkungen im Alltag unterstützen.

Kinder lieben Hunde. Sie wünschen sich einen Freund, der mit ihnen durch dick und dünn geht und dem sie ihr ganzes Kinderherz anvertrauen können. Kind und Hund genießen die Nähe, die sie sich gegenseitig geben, und durch Vertrauen und Zuneigung entsteht eine Freundschaft der besonderen Art.

Kinder, die mit Hunden aufwachsen, sind aktiver und kontaktfreudiger als andere Kinder. Sie lernen früh, Verantwortung zu übernehmen, und erweitern dadurch ihre soziale Kompetenz. Sie langweilen sich weniger, was sie seltener zu Fernseh- oder Computerhockern werden lässt. Gründe genug, einen Hund in die Familie aufzunehmen oder Kindern wenigstens den Kontakt mit Hunden zu ermöglichen, wären da nicht die anfangs erwähnten Negativschlagzeilen, die uns zweifeln lassen.

Warum kommt es überhaupt zu Begegnungen zwischen Kind und Hund, die nicht gut ausgehen? Wenn Hunde gegenüber Kindern ein aggressives Verhalten zeigen, kann das die Folge falscher oder gar keiner Erziehung sein. Unfälle passieren aber oft auch deshalb, weil sich ein Hund durch unwissentlich falsches Verhalten eines Kindes bedroht fühlt. Das muss nicht sein! In diesem Buch möchte ich Ihnen zeigen, wie Sie Kindern spielerisch den richtigen und sicheren Umgang mit Hunden vermitteln können. Damit aus Kind und Hund dicke Freunde werden!

Ein Freund fürs Leben

„Ich hätte so gern einen Hund!“ –Schön, wenn dieser Wunsch in Erfüllung geht.

„Ich hätte so gern einen Hund!“ Fast jedes Kind wünscht sich das früher oder später, und auch ich machte da keine Ausnahme. Als ich acht Jahre alt war, erfüllten meine Eltern mir diesen Wunsch: Ein süßer Cockerspanielwelpe namens Sammy zog bei uns ein. Sammy wurde mein bester Freund, der mich überallhin begleitete und dem ich alles anvertrauen konnte. Begeistert half ich bei seiner Betreuung, und mit der Zeit verstand ich seine Sprache immer besser und erkannte, was er gerade brauchte. So lernte ich ganz nebenbei, Verantwortung zu übernehmen und auf die Bedürfnisse anderer einzugehen.

Wenn auch Sie Ihrem Kind den Wunsch nach einem Hund erfüllen möchten, sollten Sie Ihr Vorhaben zunächst einmal mit der ganzen Familie besprechen. Damit das „Projekt Hund“ nicht schon bald Schiffbruch erleidet, sollten unbedingt alle Familienmitglieder damit einverstanden sein, ihr Leben zukünftig mit einem Vierbeiner zu teilen und einen Teil der Verantwortung zu über nehmen. Erklären Sie Ihrem Kind, dass ein Hund kein Spielzeug ist, das man einfach in die Ecke stellen kann, wenn man keine Lust mehr hat, sondern ein Lebewesen, um das man sich viele Jahre lang täglich kümmern muss. Seien Sie sich als Eltern aber bewusst, dass Sie das Miteinander von Kind und Hund stets begleiten müssen. Nur mit Ihrer Hilfe wird Ihr Kind lernen, die Sprache des Hundes zu verstehen, seine Bedürfnisse zu erkennen und zu respektieren. Es wird begreifen, dass es einen Hund nicht vermenschlichen, aber auch sich selbst nicht „verhundlichen“ darf. Die Erziehung und Betreuung wird dennoch zu einem großen Teil in Ihrer Hand liegen – ein Kind kann das noch nicht allein übernehmen. Es sollte jedoch seinem Alter entsprechend eingebunden werden.

Ihr Kind wird in dem Hund in erster Linie einen Freund sehen, der immer für es da ist, mit dem es spielen und Spaß haben kann; unter der Voraussetzung, dass der Umgang miteinander von gegenseitigem Respekt geprägt ist, ist das auch vollkommen in Ordnung.

Gibt es den idealen Kinderhund?

Viel besser wäre die Fragestellung: „Wie wird der Hund kinderlieb?“ Kein Hund wird als idealer Kinderhund geboren, aber jeder Hund kann lernen, Kinder zu mögen. Ob ein Hund ein liebevoller Begleiter für Ihr Kind sein kann, hängt nicht von der Rasse ab, sondern davon, ob er von klein auf an den Umgang mit Kindern gewöhnt wird und keine schlechten Erfahrungen mit ihnen macht.

Kinder können schon von klein auf bei der Pflege des Hundes mithelfen.

„So süß der Hund auch ist – überlegen Sie vor dem Kauf gemeinsam, ob er wirklich in Ihre Familie passt.

Welcher Hund passt in unsere Familie?

Das bedeutet nun aber nicht, dass es ganz egal ist, welcher Hund bei Ihnen einzieht. Setzen Sie sich mit der ganzen Familie zusammen und überlegen Sie gemeinsam, welche Rassen infrage kommen. Nehmen Sie sich unbedingt viel Zeit für die Auswahl des Hundes und lassen Sie sich nicht von Äußerlichkeiten leiten. Kaufen Sie einen Hund keinesfalls nur deshalb, weil Ihr Kind ihn doch so süß findet. Gerade Kinder tendieren oft zu den sogenannten Modehunden, die in Filmen und Werbung als die perfekten Familienhunde dargestellt werden. Bedenken Sie: Auch Golden Retriever und Co. kommen nicht als liebevolle Kinderhunde auf die Welt. Genau wie jeder andere Hund müssen sie entsprechend erzogen und an Kinder ge wöhnt werden.

Informieren Sie sich gut, für welche Aufgaben Ihre Wunschrasse ursprünglich gezüchtet wurde, denn jede Rasse hat ganz besondere Eigenschaften und Bedürfnisse. Das gilt im Übrigen auch für Mischlinge, in denen sich die Merkmale mehrerer Rassen vereinen. Überlegen Sie genau, ob der Hund zu Ihrem Lebensstil und zu Ihren Kindern passt und ob Sie ihn artgerecht beschäftigen können, um ihn geistig und körperlich auszulasten.

Bei der Auswahl der geeigneten Rasse oder des geeigneten Mischlings spielt es auch eine Rolle, ob Sie und Ihre Familie bereits Erfahrung mit Hunden haben oder ob es Ihr erster Hund sein wird. Ist Letzteres der Fall, sollten Sie sich für eine der Rassen entscheiden, die als relativ leicht erziehbar gelten.

Tipp

Bei der Auswahl Ihres Familienhundes sollten Sie darauf achten, dass die gewünschte Rasse eine hohe Reizschwelle hat und nicht als nervös oder lärmempfindlich gilt.

Eine grundlegende Entscheidung ist es, ob Sie einen Welpen aufziehen wollen oder lieber einem älteren Hund ein neues Zuhause geben möchten. Wenn es ein Welpe sein soll, dann bitte nur von einem verantwortungsbewussten Züchter. Eine gute Zuchtstätte erkennen Sie unter anderem daran, dass alle Hunde im Haus leben und nicht etwa in einem Zwinger. So gewöhnen sich die Welpen von klein auf an alle erdenklichen Dinge, die ihnen im Alltag begegnen können. Besuchen Sie mit Ihrem Kind mehrere Züchter und fragen Sie diesen auch ruhig Löcher in den Bauch. Erkundigen Sie sich insbesondere nach der Sozialisation der Welpen mit Kindern. Günstigstenfalls leben die Welpen bereits in der Familie des Züchters mit Kindern zusammen und konnten von Anfang an gute Erfahrungen mit ihnen sammeln.

Wenn Sie lieber einen älteren Hund zu sich nehmen möchten, sollten Sie ebenfalls genau hinsehen. Besonders bei Hunden aus dem Tierheim ist Vorsicht angebracht, weil dort oftmals auch schwierige Hunde und Hunde, deren Vorgeschichte nicht bekannt ist, auf ein neues Zuhause warten. Holen Sie verlässliche Informationen ein und nehmen Sie Ihr Kind unbedingt mit. Machen Sie mit dem Hund, den Sie gern haben möchten, einen kleinen Spaziergang, um zu sehen, wie er auf Ihr Kind reagiert. So beugen Sie Problemen vor, die sich sonst eventuell erst zu Hause in der Familie zeigen würden, und ersparen dem Hund das Leid, wieder ins Tierheim zurückzumüssen.

Möchten Sie einen kleinen, einen mittelgroßen oder einen großen Hund? Ob klein oder groß, jeder Hund muss konsequent erzogen und ausreichend geistig und körperlich beschäftigt werden. Kleine Hunde sind allerdings oft unsicherer als große Hunde und fühlen sich schneller von einem Kind bedrängt oder bedroht, weil schon ein Kleinkind um einiges größer ist als sie selbst.

Machen Sie sich auch Gedanken über die Fellbeschaffenheit des neuen Familienmitglieds. Können Sie mit Haaren im ganzen Haus leben, oder soll es lieber eine Rasse sein, die nur wenig haart? Wie viel Zeit wollen und können Sie in die Fellpflege investieren? Langhaarige Hunde müssen täglich gebürstet werden, und bei manchen Rassen steht regelmäßig ein Haarschnitt an.

Alle zuvor genannten Hinweise können nur erste Anhaltspunkte sein, mehr würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Im Anhang finden Sie Literaturtipps, die Ihnen bei der Suche nach dem geeigneten Hund weiterhelfen.

So wird ein Hund kinderlieb

Die Sozialisation eines Hundes beginnt schon bei seiner Geburt. Den Grundstein für die Kinderfreundlichkeit legt also, wie im vorigen Kapitel bereits beschrieben, der Züchter. Ist Ihr neues Familienmitglied dann bei Ihnen eingezogen, sind Sie selbst für dessen weitere Entwicklung verantwortlich.

Gönnen Sie dem Neuankömmling zunächst einmal etwas Ruhe und muten Sie ihm nicht zu viel auf einmal zu. Ihr Kind sollte den Welpen am ersten Tag nur kurz begrüßen und ihn nicht gleich die ganze Zeit für sich in Anspruch nehmen. Das gilt auch für einige weitere Tage. Nach etwa einer Woche können Sie damit beginnen, den kleinen Hund mit verschiedensten Kindern aller Altersstufen bekannt zu machen. Dies muss allerdings mit Ruhe und Schritt für Schritt geschehen. Würden nämlich viele Kinder auf einmal auf den Kleinen einstürmen, die ihn alle gleichzeitig streicheln und hochheben wollen, wäre der Welpe damit vollkommen überfordert, und es könnte sein, dass er Kinder fortan meidet.