Sodom und Camorra - Vera Hewener - E-Book

Sodom und Camorra E-Book

Vera Hewener

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Beschreibung

Kurze Theaterstücke für viele Gelegenheiten, die mit wenig Aufwand inszeniert werden können. Viele Stücke wurden bereits erfolgreich aufgeführt und eignen sich auch für Amateurtheater, insbesondere für bunte Nachmittage, Fasching oder Adventsfeiern. Presseecho Vera Hewener versteht es meisterlich, Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen. Im Stück Gans oder gar nicht jongliert sie mit einem einzigen Buchstaben wie einst Loriot und sorgt für herzhafte Komik. DieWoch, 11.10.17 Offensichtlich steckt auch ein Schalk in Hewener. einer, der mit heiterer Leichtigkeit Reime und Silben sammelt, bündelt und wieder streut, der Pointen nicht scheut und es auch mal schätzt, den direkten Weg in die Herzen schlagen zu können.SZ, 07.12.2017 Mit Augenzwinkern inszeniert Vera Hewener den Nikolausalarm, die Wiener Oper oder einen Silvestergeburtstag, kurze Bühnenstücke, die für Heiterkeit sorgen, auch bestens geeignet zum Nachspielen. Die Woch 08.12.18 Dabei blickte die Autorin, die von der Kritik bereits in jungen Jahren mit Tucholsky verglichen wurde, nun Wilhelm Busch sei Dank, sowohl mit satirischem als auch mit humoristischem Blick auf die Szenerie. Besonders die Dialoge der Oberbürgermeisterin mit ihrer Pressesprecherin quellen satirisch über, zeugen von hoher Sachkenntnis und riefen ständiges Gelächter im Publikum hervor. Heusweiler Wochenpost 26.06.19

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Seitenzahl: 114

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Über das Buch

Kurze Theaterstücke für viele Gelegenheiten, die mit wenig Aufwand inszeniert werden können. Viele Stücke wurden bereits erfolgreich aufgeführt und eignen sich auch für Amateurtheater, insbesondere für bunte Nachmittage, Fasching oder Adventsfeiern.

Presseecho

„Vera Hewener versteht es meisterlich, Fiktion und Realität miteinander zu verknüpfen. Im Stück Gans oder gar nicht jongliert sie mit einem einzigen Buchstaben wie einst Loriot und sorgt für herzhafte Komik.“ DieWoch, 11.10.17

„Offensichtlich steckt auch ein Schalk in Hewener. einer, der mit heiterer Leichtigkeit Reime und Silben sammelt, bündelt und wieder streut, der Pointen nicht scheut und es auch mal schätzt, den direkten Weg in die Herzen schlagen zu können.“ SZ, 07.12.2017

„Mit Augenzwinkern inszeniert Vera Hewener den Nikolausalarm, die Wiener Oper oder einen Silvestergeburtstag, kurze Bühnenstücke, die für Heiterkeit sorgen, auch bestens geeignet zum Nachspielen.“ Die Woch 08.12.18

„Dabei blickte die Autorin, die von der Kritik bereits in jungen Jahren mit Tucholsky verglichen wurde, nun Wilhelm Busch sei Dank, sowohl mit satirischem als auch mit humoristischem Blick auf die Szenerie. Besonders die Dialoge der Oberbürgermeisterin mit ihrer Pressesprecherin quellen satirisch über, zeugen von hoher Sachkenntnis und riefen ständiges Gelächter im Publikum hervor.“ Heusweiler Wochenpost 26.06.19

Vera Hewener, Jahrgang 1955, lebt als freie Schriftstellerin in Püttlingen. Sie erhielt für ihr Werk mehrere internationale Literaturpreise, u.a. Superpremio Cultura Lombarda vom Centro Europeo di Cultura Rom (I) 2001, Grand Prix Européen de Poésie von CEPAL Thionville (F) 2005, Goethe-Preis 2013, zuletzt Wilhelm Busch Preis 2017.

Inhalt

Die Notrufzentrale

Skizirkus in Sankt Moritz

Nikolausalarm

Das Krippeli

Der Rohrbruch

Kundengespräche

Gans oder gar nicht

Dresdner Stollen

Das Osterlamm

Die Fledermaus

Der springende Funke

Hotel Excelsior

Der fliegende Holländer

Das Weihnachtskonzert

Die Frauen vom Heiligen Geist

Sodom und Camorra

Frau Weber und die Oberbürgermeisterin

Die Meistersinger von Saarbrücken

Die Adventsfeier

Herrscher des Himmels erhöre das Lallen

Fastenzeit

Kappensitzung

Kleinvieh macht auch Mist

Katzensprung

Ehepaar Hollischek

Wiener Oper

Ein nobler Herr

Schöne Bescherung

Das große Vorbild

Senioren

Seemannsgarn

Dritter Frühling

Freunde und Bekannte

Pechvögel

Uff da Pirsch (Moselfränkisch)

Auf der Pirsch (Hochdeutsch)

Monolog

Gudd gess (Moselfränkisch)

Bücherliste

Die Notrufzentrale

Wachtmeister Meyer erhält wegen vieler Hilfeersuchen Anrufe oder er wird deswegen aufgesucht. Er spricht Deutsch mit Schweizer Sprachfärbung.

Skizirkus in Sankt Moritz

Zwei Personen: Wachtmeister Meyer, Anruferin

Geteiltes Bühnenbild

Rechtes Seite: Büro Notrufzentrale, Tisch, 2 Stühle, Telefon, Adventskranz

Linke Seite: Hotelzimmer, Tisch, Stuhl, Telefon

Requisiten: Zeitung, Klingel

Kostüme:

Wachtmeister Meyer: Feuerwehranzug, blinkende Adventsmütze, Schal

Anruferin: Skianzug

Dauer: 6-8 Minuten

In der Notrufzentrale sitzt Wachtmeister Meyer mit Schal und blinkender Mütze vor dem Adventskranz und blättert in einer Zeitung. Es klingelt.

Wachtmeister Meyer:

„Hallo, hier spricht Wachtmeister Meyer. Was kann ich für Sie tun?“

Anruferin aufgeregt:

„Ich möchte einen Unfall melden.“

Wachtmeister Meyer:

„Was für einen Unfall?“

Anruferin:

„Mein Mann ist mit dem Schlitten falsch abgebogen und hat sich um einen Tannenbaum gewickelt.“

Wachtmeister Meyer:

„Um einen Tannenbaum gewickelt? Wie geht denn so etwas?“

Anruferin:

„Der Schlitten hat ihn abgeworfen, er rutschte den Abhang hinunter und konnte sich mit den Armen gerade noch an einem Tannenbaum festhalten.“

Wachtmeister Meyer:

„Ach so, ein Wintersportunfall. Da müssen Sie die Bergwacht rufen. Dafür sind wir nicht zuständig.“

Anruferin:

„Wie nicht zuständig? Auf dem Skipass steht aber für den Notfall ihre Nummer drauf.“

Wachtmeister Meyer:

„Richtig, im Notfall. Ihr Mann ist aber nicht Ski gefahren, sondern auf einem Schlitten den Berg runtergerutscht. Dafür sind wir nicht zuständig.“

Anruferin wird hysterisch:

„Was, nicht zuständig? Mein Mann kann jeden Moment vom Tannenbaum fallen. Er braucht dringend Hilfe.“

Wachtmeister Meyer:

„Wenn Sie gegen die Fisregeln verstoßen, ist nicht die Notrufzentrale zuständig, sondern die Bergpolizei.“

Anruferin ungläubig:

„Jetzt hören Sie mal, mein Mann schwebt in Lebensgefahr an einem Tannenbaum am Abhang und Sie sagen, ich soll die Bergpolizei rufen. Sind Sie noch zu retten?“

Wachtmeister Meyer:

„Mich braucht man nicht zu retten, weil ich auf einer Skipiste nicht Schlitten fahre.“

Anruferin aufbrausend:

„Fisregeln hin, Fisregeln her. Wenn Sie nicht kommen, rufe ich bei der Presse an und erzähle denen, dass Sie sich weigern, einen Touristen zu retten.“

Wachtmeister Meyer:

„Und wer rettet uns vor solchen Touristen wie Ihnen. Die Notrufzentrale ist nur für Skifahrer zuständig. Sonst würde es Schlittenpass heißen und nicht Skipass.“

Anruferin empört:

„Das ist doch ganz egal wie das heißt. Wenn er Snowboard gefahren wäre, würden Sie dann auch nicht kommen?“

Wachtmeister Meyer:

„Ein Snowboard ist auch ein Brett. Snowboarder sind einbeinige Skifahrer.“

Anruferin bestimmend:

„Und Schlittenfahrer sind vierbeinige Skifahrer. Der Schlitten ist schließlich auch aus Holz.“

Wachtmeister Meyer:

„Aber die Abfahrtspisten sind für Schlitten nicht geeignet. Das ist verboten. Schauen Sie mal in der Pistenbeschreibung nach, ob da ein Schlitten aufgemalt ist.“

Anruferin verzweifelt:

„Wo soll ich denn jetzt eine Pistenbeschreibung herbekommen?“

Wachtmeister Meyer:

„Ich hab doch gesagt, dass Sie die Bergwacht anrufen sollen. Die können Ihnen genau sagen, was auf der Piste erlaubt ist.“

Anruferin verärgert:

„Kommen die auch, um zu helfen oder sind die wie Sie dazu da, harmlose Touristen zu erschrecken?“

Wachtmeister Meyer:

„Ich muss doch sehr bitten. Ich kann doch nichts dafür, dass Ihr Mann so unerschrocken ist, mit dem Schlitten eine Abfahrt hinunter zu fahren. Also rufen Sie jetzt die Bergwacht an oder nicht?“

Anruferin flehend:

„Mein Mann hat bald keine Kraft mehr.“

Wachtmeister Meyer:

„Jetzt müssen Sie sich aber mal entscheiden. Wollen Sie, dass Ihr Mann gerettet wird und die Bergwacht anrufen oder mit mir über die Fisregeln diskutieren?“

Anruferin aufgebracht:

„Sie haben doch mit den Fisregeln angefangen. Wer denkt in so einer Situation schon an die Fisregeln, wo die doch ohnehin niemand beachtet.“

Wachtmeister Meyer:

„Wollen Sie damit sagen, dass Sie sich weigern, die vorgegebenen Bestimmungen einzuhalten? Im Straßenverkehr können Sie auch nicht hin und herfahren, wie Sie wollen.“

Anruferin:

„Genau, die Regeln sind mir ganz egal. Es geht jetzt nur um die Rettung meines Mannes.“

Wachtmeister Meyer:

„Warum sagen Sie nicht gleich, dass Sie sich wegen Verstoßes gegen die Verhaltensregeln des internationalen Skiverbandes anzeigen möchten. Dann kann ich jetzt die Bergwacht und die Bergpolizei informieren. Die kommen sofort mit einem Hubschrauber. Also, wo befindet sich denn Ihr Mann?“

Anruferin:

„Auf dem Übungsgelände der Skischule in Sankt Moritz.“

Wachtmeister Meyer:

„Übungsgelände? Ich denke, es geht um eine Skipiste?“

Anruferin:

„Geht es auch. Es geht um die Skipiste des Übungsgeländes an der Via Salastrains.“

Wachtmeister Meyer:

„Aber da gibt es gar keine Abhänge.“

Anruferin:

„Doch, der Hügel an der Rodelbahn.“

Wachtmeister Meyer:

„Aber das ist der Kinderskizirkus!“

Anruferin:

„Genau. Und da ist mein Mann an der Rodelbahn falsch abgebogen und auf die Piste gekommen, wo der Tannenbaum steht.“

Wachtmeister Meyer:

„Sagen Sie mal, deshalb soll jetzt die Rettung kommen, um auf einem Übungshügel jemand vom Tannenbaum abzuseilen, wo doch jedes Kind von diesem Tannenbaum herunterspringen kann?“

Anruferin:

„Ja, weil ich mit meinem Mann gewettet habe, dass ich schneller einen Hubschrauber organisieren kann als er vom Tannenbaum herunter klettert.“

Wachtmeister Meyer:

„So, so! Und was war der Einsatz?“

Anruferin:

„Eine kostenlose Rundfahrt mit dem Rettungshubschrauber über Sankt Moritz.“

Nikolausalarm

Zwei Personen: Wachtmeister Meyer, Anruferin

Geteiltes Bühnenbild

Rechtes Seite: Büro Notrufzentrale, Tisch, 2 Stühle, Telefon, Adventskranz

Linke Seite: Flur, Tisch, Telefon

Requisiten: Zeitung, Klingel

Kostüme:

Wachtmeister Meyer: Feuerwehranzug, blinkende Adventsmütze, Schal

Anruferin: Hauskleidung

Dauer: 5-6 Minuten

In der Notrufzentrale sitzt Wachtmeister Meyer vor dem Telefon und blättert in einer Zeitung. Er hat eine Nikolausmütze mit Blinklicht an. Es klingelt.

Wachtmeister gelangweilt:

„Hallo, hier spricht Wachtmeister Meyer. Was kann ich für Sie tun?“

Anruferin außer Atem:

„Ich möchte einen Einbruch melden?“

Wachtmeister zweifelnd:

„Einen Einbruch, heute?“

Anruferin bestätigt:

„Ja, einen Einbruch.“

Wachtmeister verständnislos:

„Wer soll denn an so einem Tag bei Ihnen einbrechen?“

Anruferin empört:

“Das weiß ich doch nicht.“

Wachtmeister:

„Und wen wollen Sie dann anzeigen?“

Anruferin aufgeregt:

„Ich will keine Anzeige erstatten, bei mir wird gerade eingebrochen. Hören Sie, Sie müssen ganz schnell kommen!“

Wachtmeister:

„So eingebrochen. Woher wollen Sie das denn wissen? Wir kommen heute nur, wenn auch wirklich ein Einbrecher bei Ihnen ist.“

Anruferin aufgeregt:

„Im Wohnzimmer kracht es, jemand hat „Hoho“ gerufen und alles ist voller Ruß.“

Wachtmeister jetzt interessiert:

„Voller Ruß? Brennt es vielleicht?“

Anruferin:

„Nein, es brennt nicht, jemand poltert und ruft Hoho!“

Wachtmeister:

„Gepoltert hat es, so, so. Haben Sie vielleicht ein Haustier?“

Anruferin:

„Wir haben eine Katze. Was hat denn die Katze mit dem Einbruch zu tun?“

Wachtmeister:

„Vielleicht ist ihre Katze herumgesprungen, hat geschnauft und es ist etwas hingefallen.“

Anruferin:

„Das kann nicht sein, es war ein lautes Holterdipolter?“

Wachtmeister:

„Ach, ein Holterdipolter, kein Traritrara, der Winter der ist da?“

Anruferin empört:

„Nein, ein Holterdipolter, Winter haben wir schon.“

Wachtmeister:

„So, so. Was hat denn gepoltert, hat die Katze etwas umgeworfen?“

Anruferin wird immer aufgeregter:

„Aber ich sage doch, dass es ein Einbrecher ist und nicht meine Katze. Die sitzt doch in der Küche.“

Wachtmeister:

„Ja, ja, jetzt regen Sie sich nicht so auf, sonst muss ich noch den Notarzt rufen. Öffnen Sie doch mal die Wohnzimmertür.“

Anruferin voller Angst:

„Was, ich soll die Tür öffnen?“

Wachtmeister:

„Jawohl, die Tür, was denn sonst? Bis wir ankommen, ist der doch schon weg. Oder wollen Sie vielleicht durch das Kamin einsteigen?“

Anruferin ängstlich:

„Aber der Einbrecher ist doch da drin, vielleicht hat er eine Waffe?“

Wachtmeister:

„Woher wollen Sie denn wissen, ob er eine Waffe hat? Hat er schon geschossen?“

Anruferin erleichtert:

„Nein, Gottseidank noch nicht.“

Wachtmeister:

„Ja dann öffnen Sie jetzt ganz vorsichtig die Tür und wenn es knallt, laufen Sie schnell davon.“

Anruferin mutig:

„Gut, auf Ihre Verantwortung. Wenn ich verletzt werde, tragen Sie die Kosten. Inklusive Schmerzensgeld.“

Wachtmeister:

„Und, was sehen Sie?“

Anruferin berichtet:

„Alles voller Ruß und Wind. Fängt an zu husten. Ich kann gar nichts sehen.“

Wachtmeister:

„Haben Sie vielleicht vergessen, den Adventskranz auszumachen?“

Anruferin:

„Nein, er war doch gar nicht an!“ Wachtmeister:

„Wo kommt dann der Ruß her?“

Anruferin:

„Das weiß ich doch nicht!“ Wachtmeister:

„Ist der Feuermelder angegangen?“

Anruferin wieder empört:

„Nein, er hat nicht gewarnt.“

Wachtmeister:

„Na, dann hat es auch nicht gebrannt. Dann machen Sie mal ein Fenster auf.“

Anruferin:

„Ein Fenster? Gut, aber nur auf Ihre Verantwortung.“

Wachtmeister:

„Und, können Sie jetzt etwas sehen?“

Anruferin beruhigt sich:

„Ja, der Rauch zieht ab.“

Wachtmeister:

„Und, was sehen Sie?“

Anruferin:

Hier liegen überall Socken herum?“

Wachtmeister:

„Socken? Haben Sie Besuch gehabt?“

Anrufer:

„Nein, niemand war hier.“

Wachtmeister:

„Dann riechen Sie doch mal daran?“

Anrufer:

„Was, ich soll an fremden Socken riechen?“

Wachtmeister:

„Ja, riechen Sie doch mal an einer Socke.“

Anruferin nimmt eine in die Hand:

„Igitt, die ist ja ganz kalt und feucht. In den anderen stecken lauter Süßigkeiten.“

Wachtmeister:

„Und Sie sagen, es war kein Besuch im Haus? Haben Sie vielleicht Halloween gefeiert?“

Anruferin verärgert:

„Aber ich sage ihnen doch, ich hab niemand eingeladen. Außerdem ist Halloween schon lang vorbei.“

Wachtmeister:

„Wenn das so ist, sammeln sie die Socken ein und bringen sie mir die Beweise aufs Revier oder glauben Sie vielleicht noch an den Weihnachtsmann?“

Anruferin irritiert:

„Weihnachtsmann, ich bin doch kein Kind mehr.“

Wachtmeister:

„Eben, bringen Sie alle gefüllten Socken zu mir.“

Anruferin erstaunt:

„Und was ist mit dem Einbruch?“

Wachtmeister:

„Wenn nichts gestohlen wurde, gab es auch keinen Einbruch. Im Gegenteil, Sie haben etwas bekommen, ohne zu wissen von wem. Wollen Sie vielleicht eine Anzeige gegen den Weihnachtsmann aufgeben?“

Anruferin:

„Gegen den Weihnachtsmann? Den gibt es doch gar nicht.“

Wachtmeister:

„Eben. Und weil Sie etwas bekommen haben, das Sie gar nicht bestellt haben, gehört es Ihnen auch nicht und Sie können die Socken deshalb zu mir bringen.“

Anruferin:

„Weshalb soll ich Ihnen denn die Sachen bringen, die mir irgendjemand geschenkt hat? Ist es neuerdings eine Straftat, ein Geschenk zu behalten?“

Wachtmeister:

„Nur, wenn Sie nicht an den Weihnachtsmann glauben.“

Anruferin:

„Aber den Weihnachtsmann gibt es ja auch nicht.“

Wachtmeister:

„Dann bringen Sie die Sachen ganz schnell zu mir, noch vor heute Abend.“

Anruferin:

„Wie, ganz schnell?“

Wachtmeister:

„Sehen Sie mal auf den Kalender? Und?“

Anruferin:

„Es ist der 5. Dezember.“

Wachtmeister:

„Eben. Es ist Sankt Nikolaus und ich bin heut Abend der Weihnachtsmann.“

Das Krippeli

Zwei Personen: Wachtmeister Meyer, Anruferin

Bühnenbild:

1 Tisch, 2 Stühle, Telefon. Auf dem Tisch steht eine Krippe.

Requisiten: Zeitung, Krippe, Karton

Kostüme:

Wachtmeister Meyer: Feuerwehranzug, blinkende Adventsmütze, Schal

Anruferin: Winterkleidung

Dauer: 5-7 Minuten

Musik im Hintergrund: ihr Kinderlein kommet

In der Notrufzentrale sitzt Wachtmeister Meyer mit Schal und blinkender Mütze vor dem Adventskranz und blättert in einer Zeitung. Im Hintergrund läuft das Lied „Ihr Kinderlein kommet.“

Eine Frau in Winterkleidung kommt mit einem Karton herein. Die Musik wird ausgeblendet.

Touristin:

„Grüezi, so sagt man doch in der Schweiz?“

Wachtmeister Meyer:

„So sagt man hier. Von wo kommen Sie denn?“

Touristin:

„Aus Berlin.“

Wachtmeister Meyer:

„Ach, eine Preußin. Nehmen Sie doch Platz.“ Frau setzt sich hin „Was wollen Sie denn von mir?“

Touristin:

„Also, ik bin auf der Suche nach eenem Haus.“

Wachtmeister Meyer:

„Dafür sind wir nicht zuständig. Sie müssen zum Fremdenverkehrsamt gehen. Ich bin die Notrufzentrale.“

Touristin:

„Dat is ja een Notfall.“

Wachtmeister Meyer:

„So, so. Dann sagen Sie mal, um was es sich handelt.“

Touristin:

„Mein Freund braucht ein eijenes Haus im Haus. Sonst wird dat zu unjemütlich.“

Wachtmeister Meyer:

„Ungemütlich? Ist ihr Freund ein Schläger? Hat er Sie verprügelt und kommen deshalb zur Notrufzentrale oder?“

Touristin:

„Er kann janz schön picken, wa. Da muss ick uffpassen und Vorsorge treffen.“

Wachtmeister Meyer:

„Vorsorge, vor einem Freund?“

Touristin:

„Wat sich lieb hat, dat neckt sich halt.“

Wachtmeister Meyer:

„Was sich liebt, das schlägt sich bei Ihnen? Vorsorge, so nennt man das jetzt wieder in Berlin. Wir sorgen hier nur gegen Corona vor.“

Touristin:

„Ick bin negativ jetestet, da brauchen Sie keene Bedenken zu haben. Also haben Sie een Haus im Haus?“

Wachtmeister Meyer:

„Es ist Weihnachtssaison. Bei uns ist alles wieder ausgebucht.“

Touristin: