Sonnenzeit - Dieter Broers - E-Book

Sonnenzeit E-Book

Dieter Broers

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Beschreibung

Auf faszinierende Weise erläutert Dieter Broers, dass wir in einem holografischen Universum leben, in dem an jedem Punkt die Information und die gestaltende Energie des Ganzen enthalten sind. Unsere Welt ist alles andere als determiniert, sie entsteht auch durch uns selbst – vorausgesetzt, wir transformieren unser eigenes Sein und verschmelzen wieder mit dem kosmischen Bewusstsein. Mit hochaktuellen Forschungsergebnissen untermauert Dieter Broers seine revolutionären Thesen. Dabei greift er auf allerneueste, bisher nur in engsten Kreisen der wissenschaftlichen Fachwelt bekannte Erkenntnisse aus Biophysik, Quantenphysik und Heliobiologie zu. Das erstaunliche Ergebnis dieser einzigartigen, interdisziplinären Gesamtschau: Der immerwährende Schöpfungsprozess ist alles andere als eine Einbahnstraße – indem der menschliche Geist unaufhörlich mit der Energie aller kosmischen Ebenen kommuniziert, wird er buchstäblich zum Mit-Schöpfer des Universums!

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DIETER BROERS

SONNEN

ZEIT

AUFBRUCH IN EINE NEUE ÄRA

1. eBook-Ausgabe 2023

2. Auflage 2013

© 2013 Trinity Verlag in der

Scorpio Verlag GmbH & Co. KG, Berlin · München

Umschlaggestaltung: Hauptmann & Kompanie, Werbeagentur, Zürich

Satz: BuchHaus Robert Gigler, München

Konvertierung: Bookwire

ePub-ISBN: 978-3-95550-015-3

Das eBook einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.

Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes

ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere

für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und

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Alle Rechte vorbehalten.

www.trinity-verlag.de

INHALT

Einleitung

1 KINDER DER SONNE. DIE GROSSEN MYTHEN

Sehnsucht nach dem Licht – am Anfang war die Sonne

Die Reise zur Sonne – erste Sonnenkulte in Nordeuropa

Das Licht der Erkenntnis – persischer und indischer Sonnenkult

Im Namen der Sonne – der Aufstieg der Inka

Blutopfer und Blumenkrieg – der launische Sonnengott der Azteken

Verhängnisvolle Sonne – die Kalender der Maya

Das große Leuchten – sumerischer und ägyptischer Sonnenkult

2 FLAMMENDES INFERNO. DIE SONNE, UNSER SCHICKSALSSTERN

Das Prinzip Leben – Sonnentheologie und moderne Naturwissenschaft

Mehr als eine glühende Kugel – das Kernkraftwerk Sonne

Frostige Beziehung – wenn die Sonne träge wird

Einstürzende Neubauten – die Zunahme von Kataklysmen

Schutzlos unter der Sonne – Anzeichen eines Polsprungs

Kein sonniges Gemüt – warum die Psyche jetzt »verrückt spielt«

3 GEIST UND BEWUSSTEIN. MIT DER SONNE IN EINE NEUE DIMENSION

Apokalyptiker und Pioniere – die Sonne im Fokus neuer Theorien

Im Sonnenlabor – Experimente mit verblüffendem Ausgang

Hinschauen und Wegschauen – der Simpson-Effekt

Die Sonne der Seele – wie sich das Bewusstsein erweitert

Brüder, zur Sonne, zur Freiheit – der kollektive Wunschzettel

Strahlende Zeiten – die Sonne als Manifestation von Geist

4 IM RHYTHMUS DER SONNE. DAS GEHEIMNIS DES LEBENS

Gehet hin und mehret euch – Sonne und Wachstum

Der Schlüssel der Gesundheit – meine Sonnentherapie

Krieg und Frieden – die Sonne als Feldherr

Die Fieberkurven der Börse – Sonne und Aktienmarkt

Krankheitszyklen – wann die Sonne zum Risiko wird

5 SPIRITUELLE EVOLUTION. AUF DEM WEG IN EINE NEUE EXISTENZ

Vom Einzeller zu Einstein – das Prinzip der Evolution

Die Chancen der Krise – was die Sonne uns lehrt

Chaos und Ordnung – Krisen aus wissenschaftlicher Sicht

Erhellende Einsichten – die Grenzen des Verstands

Besonnter Geist – im Kontakt mit dem höheren Selbst

Und sie bewegen sich doch – altes Denken versus neue Konzepte

6 SONNENZEIT. EMPFEHLUNGEN FÜR EINE ENERGETISCHE LEBENSWEISE

Heilende Sonne – die fundamentale Naturmedizin

Pure Sonnenenergie – die Kunst des Sungazing

Kann man Sonne essen? – Biophotonen in der Nahrung

Die Kraft der Kristalle – gespeichertes Sonnenlicht

Die Sonne des Körpers – der Solarplexus

Erleuchtete Liebe – was die Sonne für unsere Beziehungen bedeutet

Nachwort und Dank

EINLEITUNG

Am Himmel ist die Hölle los. Sonnige Zeiten? Es sieht nicht danach aus. Neuerdings macht die Sonne eher negativ von sich reden. Fachleute sind aufgeschreckt, weil die Sonnenaktivitäten auf ein Maximum zudriften. Über unseren Köpfen braut sich offenbar etwas zusammen. Alles deutet darauf hin, dass ein gigantischer Ausbruch auf der Sonne bevorsteht, eine Megaeruption ungekannten Ausmaßes.

Eine oder gleich mehrere Explosionen werden dann mit unvorstellbarer Gewalt elektrisch geladenes Plasma in den Weltraum schleudern. Wenig später erreicht der Sonnensturm die Erde. Wie Geschosse prallen die elektrisch geladenen Teilchen des Plasmaauswurfs auf unseren Schutzschirm, die Magnetosphäre. Blitzartig schwächt sich das Erdmagnetfeld ab, und es dauert eine Weile, bis es sich wieder auf den Normalwert einpendelt. Je heftiger die Eruption und der anschließende solare Strahlungsausbruch, desto dramatischer die Folgen.

Die Aktivitäten der Sonne ordnen sich zu Zyklen. Jeder Zyklus dauert etwa elf Jahre. Im Verlauf dieser elf Jahre steigern sich die Eruptionen der Sonne, sichtbar als Sonnenflecken. Gerade stehe wir kurz vor dem Maximum. Erfahrungen zeigen: Immer dann, wenn die Sonnenaktivitäten ein Maximum erreichen, ist nicht nur am Himmel die Hölle los. Auch auf der Erde tut sich dann einiges: Vulkanausbrüche, Erdbeben, Überschwemmungen ereignen sich, Seuchen und andere Infektionskrankheiten brechen aus, Hochkulturen geraten in Krisen und gehen unter.

Für uns heißt das aber auch: Kommt es zu einem Maximum der Sonnenaktivitäten, gehen buchstäblich die Lichter aus. Innerhalb von Sekunden schmoren elektrische Transformatoren durch. Flächendeckende Stromausfälle sind zu erwarten, Störungen des Funkverkehrs und der Telefonnetze, irreparable Schäden an Satelliten. Wir spüren hautnah, wie die Frequenz des Erdmagnetfelds absinkt. Kopfschmerzen und Schwindelgefühle sind möglich, Unruhe und Nervosität. Auch leichte Halluzinationen sind denkbar, die sogar zu genialen Eingebungen führen könnten.

Woher ich das weiß? In den Neunzigerjahren begann ich, mit sehr schwachen elektromagnetischen Feldern zu experimentieren, unter anderem mit freiwilligen Testpersonen. Ich hatte nicht vor, als ein moderner Dr. Frankenstein in die Geschichte einzugehen: Die Sicherheit der Probanden stand an erster Stelle. Mir ging es darum, die Wirkung bestimmter elektromagnetischer Felder auszuprobieren, in Frequenzbereichen, wie sie nach Sonnenstürmen auftreten.

Die Ergebnisse waren verblüffend. Denn nicht nur Irritationen traten auf. Etliche Testpersonen berichteten nahezu euphorisch vom Licht der Klarheit, das sie durchflutete. Einige erzählten von übersinnlichen Wahrnehmungen, von einem erweiterten Bewusstsein. Es war das erste Mal, dass ich über eine spirituelle Dimension der Sonne nachdachte.

Diese Versuche führte ich durch, weil der Einsatz ähnlicher elektromagnetischer Felder bereits erhebliche Therapieerfolge bei verschiedenen organischen Störungen möglich gemacht hatte. Das Geheimnis besteht darin, dass diese Felder den Selbstheilungsprozess anregen können. Sehr oft berichteten die therapierten Patienten aber auch über intensive Wahrnehmungsveränderungen. Das hatte mich bewogen, diesem Phänomen näher nachzugehen.

Was passiert, wenn ein Megasonnensturm auf die Erde trifft, lässt sich zwar relativ gut simulieren, genau berechnen lässt es sich nicht. Experimente müssen enden, wenn die Grenze der Gesundheitsgefährdung erreicht ist. Alles andere wäre fahrlässig. Schützen können wir uns jedenfalls nicht gegen die Sonnenstürme. Niemand entkommt ihnen. Fast könnte man meinen, die Sonne spiele mit uns. Doch warum?

Eines ist unbestritten: Die Sonne ist keine konstante Größe. Vielmehr ist sie ein lebendiges Kraftwerk, dessen Strahlung sich unaufhörlich verändert. In welchem Maße, ist abhängig von den Sonnenaktivitäten. Sie verändern unser Klima, unsere Umwelt, unsere Wahrnehmungen, Stimmungen und Gedanken. Unser Schicksal ist direkt an die Sonne geknüpft. Immer wieder hat sie kraftvoll in die Menschheitsgeschichte eingegriffen. Sie wird auch unsere Zukunft mitgestalten. Ich bin davon überzeugt, dass es eine strahlende Zukunft ist, die sich durch die hochaktive Sonne ankündigt. Manche sprechen sogar vom Goldenen Zeitalter. Andere wiederum stehen im Bann diffuser Ängste. Weltweit ist man wachsam geworden. Immer mehr Menschen verfolgen, was sich hoch oben auf der Sonne tut. Die Reaktionen reichen von Faszination bis Hysterie.

Im März 2013 veröffentlichte der Informationsdienst »Zeitenwende« folgende Warnung: »Am frühen Morgen des 15. März ist ein magnetisches Filament rund um den Sonnenfleck AR 1692 ausgebrochen. Die sehr langsame Explosion dauerte einige Stunden und produzierte eine M1-Klasse-Sonneneruption und einen sehr hellen CME (koronanen Massenauswurf). Die Lage der Explosion weist darauf hin, dass die Wolke sich fast direkt mit Kurs auf die Erde bewegt und in zwei bis drei Tagen auf das Magnetfeld auftreffen könnte.«

Kein Wunder, dass eine uralte Furcht in uns aufsteigt. Schon diese sachliche Schilderung hat das Zeug für ein Katastrophenszenario à la Hollywood. Eine Strahlungswolke, die auf uns zuschießt und der wir nicht entrinnen können, das gemahnt an außerirdische Mächte, an mythisches Verhängnis. Soviel wir der Sonne auch verdanken, zu nahe kommen darf sie uns nicht. Schon eine harmlose Kerzenflamme kann einen Flächenbrand auslösen. Umso mehr fürchten wir die Sonne, ihre alles verzehrende Hitze, ihre verheerenden Magnetstürme.

Die Medien schüren solche Ängste. Ein jüngst produzierter ZDF-Film hieß: »Sonnenstürme: Bedrohung aus dem All«. Eine große Boulevardzeitung titelte im Juni 2012: »Achtung, heute Sonnensturm!«: Der große Blackout wurde beschworen, dazu Naturkatastrophen und Flugzeugabstürze. Das klingt in der Tat wie der Plot eines Science-Fiction-Films. Doch es ist keine Hollywoodfantasie, es ist eine Realität, die wir ernst nehmen sollten. Auch wenn ich nichts von der modischen Hysterie rund um die Sonnenstürme halte: Wir werden Krisen und Katastrophen erleben und verstehen müssen, bevor wir in ein hoffentlich Goldenes Zeitalter gehen.

Am Himmel ist die Hölle los, und nicht nur die Sonne bereitet uns einiges Kopfzerbrechen. Der Meteoriteneinschlag in der russischen Uralregion Mitte Februar 2013 schockierte die Weltöffentlichkeit. Mehr als 1000 Menschen wurden durch zerberstende Fensterscheiben verletzt, so enorm war die Druckwelle. Noch am selben Tag raste ein riesiger Asteroid an der Erde vorbei. Im März folgte der Komet C/2011 L4 Panstarrs, und wir entgingen knapp einer Katastrophe: In nur 28000 Kilometer Entfernung zur Erde zog er seine feurige Bahn.

Ende 2013 wird ein weiterer Komet unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken. Dann erwarten Astronomen C/2012 S1 (ISON). Er wird sich auf – für kosmische Verhältnisse – sehr nahe 1,8 Millionen Kilometer der Sonne nähern. Was anschließend geschieht, ist schwerlich vorauszusagen. ISON könnte auseinanderbrechen. Dann würden sich seine Teile als heißer Funkenregen im Universum ausbreiten. Möglich, dass einige Fragmente auch die Erde treffen. Oder der Komet erhitzt sich durch die Nähe zur Sonne so stark, dass er fortan strahlend hell und glühend heiß weiterzieht. In welche Richtung?

Kometen stammen überwiegend aus der Oortschen Wolke am äußersten Ende unseres Sonnensystems. Was passiert, wenn größere Himmelsgeschosse als in Russland die Erde treffen, kann man mittlerweile recht genau beschreiben. Archäo-Astronomen rekonstruierten vor Kurzem einen Kometeneinschlag im bayerischen Chiemgau. Er hat sich vor rund 2000 Jahren ereignet – ein himmlischer Paukenschlag mit vernichtenden Folgen.

Man errechnete, dass der Komet etwa einen Kilometer Durchmesser hatte und mit einer Geschwindigkeit von 40 000 Stundenkilometern auf die Erde zuflog. Als er die Atmosphäre erreichte, explodierte er über der Erdoberfläche. Die anschließende Hitzewelle setzte ein riesiges Areal in Brand und löschte alles Leben aus, Pflanzen, Menschen, Tiere. Der »schmutzige Schneeball« – er besteht aus Eis, Gestein, Metallteilchen und Staub – ließ unzählige Trümmer herabregnen. Die Erde bebte, im Chiemsee entstand ein Tsunami. Mit seiner unvorstellbaren Zerstörungskraft hinterließ der Komet einen unbewohnbaren Landstrich.

Diese Beschreibung gleicht einem höllischen Inferno, der jede menschliche, ja, jede teuflische Fantasie übersteigt. Ausschließen können wir nicht, dass sich solch eine Katastrophe wiederholt. Seltsam. Warum werden wir gerade jetzt daran erinnert, dass wir nicht allein im Universum sind?

Schalkhafte Zeitgenossen halten es mit Obelix, der schon immer befürchtete, der Himmel könnte ihm auf den Kopf fallen. Andere deuten diese Phänomene als Omen, so, wie es jahrtausendelang üblich war. Die frühen Astronomen verstanden sich als Sterndeuter. Systematisch beobachteten sie das Himmelsgeschehen und sagten aufgrund von Erfahrungswissen voraus, welche außergewöhnlichen Ereignisse bevorstanden. Ein Komet mit einem weithin sichtbaren, leuchtenden Schweif kündigte vor rund 2000 Jahren die Geburt Jesu an. Als Stern von Bethlehem wird er in unzähligen Gemälden dargestellt. Steht die Ankunft eines neuen Lichtbringers bevor?

Die Hoffnungen sind so groß wie die Ängste. Der Mensch hat sich die Erde untertan gemacht, den Himmel beherrschen kann er nicht. Wir senden Forschungssatelliten bis auf den Mars, doch gegen Bedrohungen aus dem All sind wir machtlos. Was hat es mit den jüngsten Kometen auf sich? Und was sollen wir davon halten, dass die Sonne momentan einem Pulverfass gleicht, das jederzeit explodieren könnte? Schickt der Himmel uns Zeichen?

Unsere Vorfahren hätten dies so gesehen. Sie waren gewohnt, den Himmel und seine Botschaften in den Blick zu nehmen. Vor allem die Sonne interessierte sie. Die Sonne, das stand für sie außer Frage, ist ein göttliches Gestirn: mächtig, segensreich, aber auch beängstigend launisch. Sie ist Heil und Unheil in einem, schöpferisch und zerstörerisch. Aber sind solche Mythen nicht längst überholt und im wissenschaftlichen Zeitalter nur noch historisch interessant?

Vor vielen Jahren saß ich in Griechenland am Strand. Gedankenverloren sah ich dem Spiel der Wellen zu. In Hunderten von Schattierungen färbte der Sonnenuntergang Himmel und Wasser rötlich. Ein wunderbarer Anblick. Meine Gedanken kamen zur Ruhe, bis ich in einen entspannten, fast meditativen Zustand geriet. Ich war ganz allein am Strand. Einsam fühlte ich mich nicht. Ganz im Gegenteil: Es war einer dieser Momente, in denen ich mich eins wusste mit dem Universum. Es gab keine Grenzen mehr zwischen mir und der gesamten Schöpfung. Ich war im Einklang.

Solche Erfahrungen könnte man als Träumerei abtun, als sentimentale Anwandlung eines Wissenschaftlers, der in einem schwachen Moment seinen Verstand in den Dämmermodus versetzt. Aber so war es nicht. Ich war hellwach. Im Angesicht der rot glühenden Sonne spürte ich, was andere vor mir empfunden hatten, wenn sie ihren Blick zum Himmel erhoben. Gerade in Griechenland, wo man einst Helios, den Sonnengott, verehrte, wurde mir das spirituelle Wissen unserer Vorfahren bewusst. Die Mythen vergangener Götterwelten. Die Idee, dass Götter herabsteigen und sich unter die Menschen mischen könnten. Ja, dass die Geschicke von Göttern und Menschen, von Himmel und Erde verschränkt seien.

Vor meinem inneren Auge sah ich Helios, der den Sonnenwagen über das Firmament trieb, vor sich Eos, die Göttin der Morgenröte, hinter sich Selene, die Mondgöttin. Ich sah den ägyptischen Sonnengott Aton, an dessen Strahlen tätige Hände wirken. Ich sah den Sonnenwagen von Trundholm und wie sich seine Räder kraftvoll vorwärtsdrehten. Ich hörte die Gebete und Gesänge von Priestern, die sich der Sonne zuwandten, in der Gewissheit, dass sie erhört wurden.

Es schien mir, als könnte ich an diesen Vorstellungen teilhaben. Aber auf welche Weise? Gedankenübertragung? Telepathie? Daraufhin wurde mir klar, dass der Kosmos weder Zeit noch Raum kennt. Jahrtausende können vergehen, und doch ist alles Gegenwart. Millionen von Kilometern können zwei Orte trennen, trotzdem stehen sie im direkten Austausch miteinander. Es war ein vertrauter Gedankengang. Ich kannte ihn von David Bohm, einem der Pioniere der Quantenmechanik.

Als Biophysiker neige ich natürlich dazu, wissenschaftlichen Erklärungen den Vorzug zu geben. Doch im Bewusstsein des gesammelten Wissens alter Kulturen bekamen die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse einen neuen Sinn. Die Erfahrung, dass ich spontan Zugang zu einem höheren Wissensspeicher hatte, war fundamental. Wie ein Puzzle fielen die Teile ineinander, fügten sich zu einer neuen Sicht auf die Welt. Darin waren Spiritualität und exaktes Wissen kein Gegensatz mehr. Vielmehr ergänzten sie sich zu einem Gesamtbild.

Es gehört zu den spannendsten Momenten im Leben eines Naturwissenschaftlers, wenn die großen spirituellen Lehren eine tiefe Wahrheit offenbaren. Jetzt begriff ich: Mit fast traumwandlerischer Sicherheit formulierten unsere sonnentrunkenen Ahnen Erkenntnisse, die den heutigen Anforderungen an wissenschaftliche Exaktheit standhalten.

Betrachten wir beispielsweise die Überzeugung, dass alles mit allem verbunden ist und in Wechselwirkung miteinander steht. Wir finden sie in sämtlichen kosmologischen Weltbildern. Sie gehen davon aus, dass Himmel und Erde miteinander in Verbindung stehen – wie oben, so unten. Und das bedeutet nichts anderes, als dass Informationen ohne jede räumliche Beschränkung ausgetauscht werden können. Mittlerweile ist dies durch die Quantenphysik hinreichend belegt. Und je weiter ich in diese Thematik vordrang, desto klarer wurde mir: Die Sonne ist das Leitmedium des kosmischen Austauschs.

Lange schon hatte ich mich mit den physikalischen Eigenschaften der Sonne beschäftigt. Wir alle wissen: Mit der Sonne beginnt und endet jegliches irdische Leben. Wenn ihre unvorstellbaren Energien eines Tages versiegen – was in etwa zehn Milliarden Jahren der Fall ist –, wird sich tödliches Dunkel über unseren Blauen Planeten legen. Alles wird wieder so sein wie zu Anfang der Schöpfung, bevor die Sonne unser Heimatgestirn zum Leben erweckte.

Doch die Sonne ist mehr als ein glühender Gasball, der unsere Erde erwärmt. Sie ist ein geistiges Prinzip. Die Sonne spricht zu uns Menschen. Auf welch fantastische, wunderbare Weise, davon handelt dieses Buch.

Dafür unternahm ich eine mentale Reise. Sie begann bei den großen Sonnenreligionen der Völker, bei Priestern und Schamanen. Meine Reise führte mich weiter in die Welt der Quantenphysik, wo das Geheimnis der kosmischen Information gelüftet wurde. Und ich reiste in Gedanken zurück in jene Labore, wo ich meine ersten Experimente mit ganz bestimmten Sonnenfrequenzen durchführte, mit Probanden, die euphorisch vom Licht der Erkenntnis erzählten. Schließlich erkläre ich, wie wir den unerschöpflichen Energiespeicher der Sonne persönlich für uns nutzen. Wir können zu einer energetischen Lebensweise gelangen, die uns Gesundheit und inneres Strahlen schenkt.

Sonnenkulte sind so alt wie die Menschheit. Jetzt haben wir wieder allen Grund, unsere Augen auf die Sonne zu richten. Ihre auffällig gesteigerten Aktivitäten markieren eine Zeitenwende. Wir stehen am Beginn einer neuen Ära – der Sonnenzeit. Sie hält ungeheure Chancen bereit, vorausgesetzt, wir erkennen die kosmischen Botschaften, die von der Sonne ausgehen.

Die Sonnenzeit ist das Zeitalter einer allumfassenden Transformation. Möglich wird das durch solare Einflüsse, die nachweislich unsere Gehirnkapazität erhöhen. Als Folge erweitert sich unser Bewusstsein. Wir werden ganz neue Fähigkeiten entwickeln: gesteigerte Wahrnehmungsqualitäten, übersinnliche Empfindungen, eine neue Form von Intelligenz und Bewusstsein. Der Gegensatz von Verstand und Gefühl wird sich auflösen. Wir werden unsere Lebensformen neu überdenken und neu gestalten können.

Wie lässt sich dies erklären? Inzwischen ist erforscht, dass die Sonne so komplexe Vorgänge wie Körperfunktionen, Denkprozesse und Gefühle steuert. Meine eigenen Experimente haben mir gezeigt, wie weit die Einflüsse reichen. Selbst gesellschaftliche und ökonomische Entwicklungen sind abhängig von der Sonne. Wie die mythischen Götter greift die Sonne aktiv in das Schicksal der Menschen ein, gibt Richtungen vor, lässt aber auch Spielraum für eigene Entscheidungen.

Diese Erkenntnis ist relativ neu und einer größeren Öffentlichkeit unbekannt. Die Konsequenzen sind noch gar nicht in ihrer ganzen Tragweite absehbar. Eines aber kann man schon jetzt mit Bestimmtheit sagen: Die Sonne wird mehr denn je Taktgeber unserer weiteren Evolution werden – körperlich und geistig. Und je besser wir verstehen, wie die Sonne mit uns kommuniziert, desto besser können wir auch unser Leben meistern. Dafür müssen wir lernen, auf die Signale zu achten, die die Sonne uns sendet. Sobald wir unser Bewusstsein auf Empfang stellen, sind wir verbunden mit den Naturgesetzen des Universums. Dann können wir diese Gesetze zum Vorteil des Einzelnen und der gesamten Menschheit nutzen.

Heute haben wir uns angewöhnt, bei den Kräften des Universums vorrangig an die Planeten unseres Sonnensystems zu denken, an Jupiter, Venus oder Mars. Astronomen und Astrologen beschäftigen sich daher mit den Planetenlaufbahnen und leiten daraus Handlungsmaximen ab. Auch der Mond ist solch eine Quelle der Orientierung. Je nach Stellung zur Erde lassen sich Phasen bestimmen, in denen bestimmte Tätigkeiten günstig oder ungünstig verlaufen.

Fast in Vergessenheit geriet, dass weit mehr noch die Sonne unser Schicksal bestimmt. Sie ist im umfassenden Sinne des Wortes unser Zentralgestirn – ein ungeheures Energiezentrum, dessen Kräfte uns durchpulsen.

Seit sich die moderne Astrophysik mit der Sonne beschäftigt, konnte das intuitive Wissen vergangener Kulturen wissenschaftlich untermauert werden. Was lange fehlte, war eine systematische Analyse der Konsequenzen. Jetzt rückt in den Fokus, wie sich die Vorgänge auf der Sonne konkret auf unsere Zivilisation auswirken. Auf diesem relativ neuen Forschungsgebiet arbeiten Pioniere wie der Chronobiologe Prof. Franz Halberg und der Geophysiker Prof. Elchin Khalilov. Die Sonnenforscher der Gegenwart untersuchen, was die Sonnenaktivitäten für uns bedeuten: für unsere Gesundheit, unsere Gesellschaft, unser Zusammenleben.

Vor allem das bahnbrechende Werk Schuld ist die Sonne von Felix Sigel ist äußerst aufschlussreich. Darin wurden beispielsweise Sonnenaktivitäten und Gesundheitsstatistiken miteinander verglichen. Ganz offensichtlich ist etwa die Häufigkeit von Herzinfarkten kein Zufall, sondern stehen nachweislich im Zusammenhang mit bestimmten Sonnenaktivitäten.

Auf diesen Untersuchungen baute ich auf, als ich in den Achtzigerjahren begann, die Sonne zu erforschen. Sehr schnell stellte ich fest, dass ich als Biophysiker die Grenzen meines Fachbereichs überschreiten musste. Wenn man die Zusammenhänge konsequent zu Ende denkt, gelangt man unweigerlich auf eine spirituelle Ebene. Denn die Energien, die nachweislich wirken, beeinflussen ja nicht nur den Körper, sondern auch das Bewusstsein. Deshalb muss man davon ausgehen, dass die Sonnenaktivitäten auch unsere geistige Evolution vorantreiben.

An der Schnittstelle von Physik und Spiritualität entdeckte ich ein ganzheitliches Gesetz: Die Sonne setzte die Entstehung von Leben in Gang und beeinflusste die Entwicklung der Arten. Auch die geistige Entwicklung des Menschen ist ohne die Sonne nicht denkbar, weil sie unserem Gehirn entscheidende Impulse gibt.

Unsere Evolution ist längst noch nicht abgeschlossen. Wir befinden uns auf der Etappe eines langen Weges. Es spricht alles dafür, dass wir uns mithilfe der Sonne auf dem Weg zu einer höheren Daseinsform befinden. Es ist ein Prozess, der uns von unserem rationalen Weltbild erlöst und dem kosmischen Bewusstein Raum gibt. Mehr und mehr werden wir begreifen, welche Mächte uns steuern und wie wir uns mit diesen Mächten verbünden. Dann haben wir unser Schicksal in der Hand und können uns entscheiden: Wie wollen wir leben? Wie gelangen wir in den Einklang mit Natur und Universum? Wie verwirklichen wir unsere Sehnsucht nach einem glücklichen, gesunden und erfüllten Leben?

Materialistische Weltbilder helfen nicht mehr weiter. Dass der Mensch lediglich ein Zellhaufen sei, kann nicht die ganze Wahrheit sein. Wir sind kosmischen Ursprungs. Wir sind aus dem Stoff gemacht, aus dem das Universum und auch die Sonne bestehen. Der Philosoph Khalil Gibran fragte deshalb: »Wird der Mensch auch in Zukunft dabei verharren, den Staub der Erde anzustarren? Oder wird er – um den Schatten seines Körpers nicht inmitten von Dornen und Totenschädeln zu sehen – seine Augen zur Sonne erheben?«

Ein Zeichen dafür, dass unser Bewusstsein von der Sonne auf eine höhere Ebene geleitet wird, sind die vielen Krisen, die wir heute erleben. Sie sollten uns nicht ängstigen. Vielmehr zeigen sie uns, dass sich weitreichende Veränderungen ankündigen. Unsere Zivilisation steht am Scheideweg. Finanzkrise, soziale Gegensätze, Umweltzerstörung und die Zunahme von Krankheiten und Depressionen sind ein Alarmsignal.

Umso wichtiger ist es, uns für neue Perspektiven zu öffnen. Die Sonne unterstützt uns dabei. Sie schult unser Bewusstsein für das, was uns guttut und was uns schadet. Sie sensibilisiert uns für unsere Gesundheit, unsere Gefühle, unsere Beziehungen. Auf der obersten Ebene geht es schließlich um unser spirituelles Bewusstsein. Deshalb stehen wir kurz davor, das Geheimnis unseres Daseins zu ergründen.

Durch die Sonne sind wir direkt mit dem gesamten kosmischen Geschehen verbunden. Was auf den ersten Blick chaotisch und irrational erscheint – die Zyklen des Stirb und Werde –, offenbart bei näherem Hinsehen eine geheime Logik. Aufstieg, Blüte und Niedergang aller großen Kulturen lassen sich in Beziehung zu veränderten Sonnenaktivitäten setzen. Das alles ist kein Zufall. Es folgt einer universalen Gesetzmäßigkeit. Dabei geht es nicht um Zerstörung, es geht um die Chance auf Weiterentwicklung – um unsere Bestimmung als denkende und fühlende Wesen.

Dieses Buch versteht sich als Wegbegleiter in die Sonnenzeit. Ich erläutere, warum der Sonnenkult in allen großen Kulturen so wichtig war. Detailliert erkläre ich außerdem, wie die moderne Physik das Wirken der Sonne entschlüsselte. Und schließlich zeige ich, wie wir uns mit den heilenden Energien der Sonne versorgen können.

Die Sonnenzeit ist eine Ära, in der wir die Fesseln unserer selbst gewählten Knechtschaft sprengen werden. Wir müssen uns nicht länger Zwängen unterwerfen, die uns unfrei und krank machen. Was uns erwartet, ist ein Leben in Freiheit und Harmonie. Danach strebt der Mensch, seit er zum erstenmal vor der Sonne niederkniete. Heute müssen wir nicht mehr niederknien. Selbstbewusst und furchtlos können wir den Aufbruch in eine neue Zeit mitgestalten, im vollen Bewusstsein unserer kosmischen Bestimmung. Willkommen in der Sonnenzeit.

1 KINDER DER SONNE. DIE GROSSEN MYTHEN

SEHNSUCHT NACH DEM LICHT – AM ANFANG WAR DIE SONNE

Klar und rein wölbt sich die Sternennacht über den Anden. Ein kühler gewordener Wind streicht zwischen den Häusern und Tempeln von Machu Picchu entlang. Die Stille der Nacht wird nur vom Plätschern der Bewässerungsanlagen auf dem heiligen Berg unterbrochen. Ein Priester steht hoch oben auf dem Dach eines Tempels. In Gedanken versunken, betrachtet er den Sternenhimmel, das Funkeln jener fernen Gestirne, die so viel Macht über die Menschen haben.

Am Horizont ist schon ein erster Streifen Helligkeit sichtbar. Langsam breitet er sich aus. Der Priester zieht sein Gewand aus feiner Alpakawolle etwas fester um die Schultern. Die ganze Nacht hat er ausgeharrt, hat gebetet und die Sternbilder gedeutet, jetzt fröstelt es ihn. Bald wird die Sonne aufgehen, so wie an jedem Morgen. Und doch ist da jedes Mal diese unbestimmte Furcht. Wird der große Init sich wieder über das Land der Inka erheben? Wird der Sonnengott wieder seine Segnungen über das gewaltige Reich bringen? Der Priester weiß: Ohne Init, der wie ein Ball aus flüssigem Gold hinter den Andengipfeln erscheint und seine Reise über den Taghimmel beginnt, wäre alles verloren. Viel haben die Inka diesem Gott zu verdanken. Alles haben sie ihm zu verdanken. Jetzt sehnt sich der Priester nach dem Licht. Seit Tagen fastet er. Seine Sinne sind überreizt. Er wird dem König Rede und Antwort stehen müssen, der einen Feldzug plant. Der günstigste Zeitpunkt für einen Angriff muss ermittelt werden, und nur Init weiß um diese Dinge.

Doch neben solchen Tagesgeschäften ist der Priester noch mit weit existenzielleren Fragen beschäftigt. Woher kommen wir? Warum sind wir hier? Was ist unser Auftrag?

Seit Anbeginn der Menschheit wurden diese Fragen gestellt. Es lag auf der Hand, dass die Antworten nicht in der irdischen Sphäre zu finden waren. Jenseits von Überleben und Fortpflanzung musste es einen tieferen Sinn geben, warum der Mensch als geistiges Wesen sein Dasein reflektieren kann. Die Lösung des Rätsels schien buchstäblich in den Himmel geschrieben zu sein: im Universum mit seinen Gestirnen.

Die Verbindung mit den Kosmos war für Naturvölker und viele vergangene Hochkulturen selbstverständlich. Auserwählte Schamanen, Heiler und Hohepriester verstanden sich darauf, mit kosmischen Energien Kontakt aufzunehmen. Deshalb vollbrachten sie Dinge, die schier unglaublich schienen: Sie konnten Kranke heilen, die Zukunft vorhersagen, Geister beschwören. Der Grund lag darin, dass diese Auserwählten ein holistisches Weltbild hatten. Sie sahen mehr als das, was das Auge sieht. Daher besaßen sie Zugriff auf erweiterte Ebenen des Seins, auch auf das kosmische Wissen. Und, was noch wichtiger ist: Sie konnten dieses Wissen zum Wohl ihrer Völker einsetzen.

Die größte Aufmerksamkeit richtete sich von jeher auf die Sonne. Wie grundlegend ihr Wirken eingeschätzt wurde, sieht man an den ersten Sonnenkalendarien. Der Wechsel von Tag und Nacht, die Abfolge der Jahreszeiten, die Scheitelpunkte von Sommer- und Wintersonnenwende bestimmten den Rhythmus des täglichen Lebens. Von der Sonne hing ab, wann der beste Zeitpunkt für Aussaat und Ernte war. Sie entschied darüber, ob es fette Jahre gab oder ob Dürren die Ernte vernichteten.

Die Sonne ist unser Zentralgestirn, unsere Lebensgrundlage, unsere Hauptenergiequelle. Nichts, was auf der Erde existiert, gäbe es ohne sie. Von der Intensität ihrer Strahlung hängt alles ab. Wärmeperioden und Eiszeiten bestimmen Flora und Fauna, ermöglichen oder verhinderten Besiedlungen und kulturelle Entwicklungen. Verlassen hat die Sonne uns nie. Mit Freude und Dankbarkeit wird sie daher seit Jahrtausenden von den Menschen verehrt.

»Einst lagen Finsternis und Stille über der Erde, und nichts regte sich auf ihrer öden Oberfläche. In einer tiefen Höhle unter der Nullarbor-Ebene schlief eine wunderschöne Frau, die Sonne. Der mächtige All-Vater weckte sie sanft und gebot ihr, aus ihrer Höhle zu steigen und die Welt zum Leben zu erwecken. Mutter Sonne schlug ihre Augen auf, und die Finsternis verschwand, als ihr strahlender Blick über die Erde glitt.«

Mit diesen poetischen Worten huldigen die australischen Aborigines der Sonne. Die strahlende Mutter, die das irdische Leben spendet, gehört zu den vielen Schöpfungsmythen, in denen der Sonne ein hoher, wenn nicht der höchste Stellenwert eingeräumt wird.

Solche Mythen begleiteten den Menschen von Anfang an. Die Sonne wurde als Gottheit betrachtet. Man betete sie in Zeremonien an und brachte ihr Opfer dar. Mit der Sonne kamen Licht und Wärme in eine Welt, in der die Menschen den Kräften der Natur ausgeliefert waren. Umso beängstigender wirkte es, wenn die Sonne am Abend unterging. Totale Sonnenfinsternisse verbreiteten Furcht und Schrecken. Sie wurden als böses Vorzeichen gedeutet. Wandte sich die Sonne für immer von der Erde ab? Bang erhoben die Menschen dann ihre Augen zum Himmel und erflehten die Rückkehr dieser mächtigen Gottheit.

Von Anfang an ging es um eine spirituelle Dimension. Die fundamentale Bedeutung der Sonne fand daher in allen alten Hochkulturen ihre Entsprechung in religiösen Kulten. Ob Kelten, Sumerer oder Ägypter, ob Azteken, Inka oder Maya, immer stand die Sonne im Zentrum transzendenter Weltdeutung.

Die Sonne wurde als erschaffende Kraft und Schicksalsgestirn betrachtet. Die Sumerer verehrten den Sonnengott Utu, die Ägypter die Sonnengötter Re und Aton. Man baute Tempel und Observatorien, stellte die Sonne in heiligen Gegenständen dar. Auch die griechische und die römische Kultur wussten um die Bedeutung der Sonne als spirituelle Kraft. Der römische Dichter Seneca schrieb:

»Wie die Strahlen der Sonne zwar die Erde erreichen, aber noch ihrem Ausgangspunkt angehören, so steht eine große, heilige Seele, die herabgesandt wurde, um uns das Göttliche besser verstehen zu lassen, zwar mit uns in Austausch, bleibt aber ihrem Ursprungsort verhaftet: Von dort geht sie aus, hierher blickt sie und nimmt Einfluss, unter uns wirkt sie gleichsam als höheres Wesen.«

Die Annahme, es gebe ein »höheres Wesen«, das der Sonne gleicht, war ein Widerhall der großen Sonnenkulte. Mit Beginn des rationalen Zeitalters verblassten die alten Mythen. Zur neuen Leitdisziplin wurden die Naturwissenschaften. Man räumte ihnen uneingeschränkte Interpretationshoheit ein. Die Götter mussten abdanken, entthront, bespöttelt, vergessen. An die Stelle des Glaubens trat das Wissen. Statt magischer Praktiken bevorzugte man nun das Experiment und die Analyse. Wahr war nur, was beweisbar war. Alles andere verwarf man als faulen Zauber.

Auch die Sonne wurde auf diese Weise entzaubert. Man untersuchte ihre physikalischen Eigenschaften und ihren sichtbaren Einfluss auf das irdische Leben; eine darüber hinausgehende Funktion maß man ihr kaum noch zu.

Heute herrschen materialistische Weltanschauungen vor. Von Sonnenanbetern sprechen wir nur noch ironisch, wenn wir an Strände voller sonnenhungriger Touristen denken. Doch mit dem Wissen um den spirituellen Charakter der Sonne haben wir auch einen wichtigen Teil unseres intuitiven Wissens verloren. Befangen im Glauben, dass wir nichts als Materie seien, ist uns die bewusste Verbindung zum Kosmos abhandengekommen.

Dennoch sind wir noch immer fasziniert vom Licht. Sobald es erstrahlt, fühlen wir nicht nur seine Wärme. Das Licht verbreitet auch in einem weiteren Sinn Wahrheit und Klarheit. Es hatte immer eine Doppelbedeutung: Es steht für die mit dem Auge wahrnehmbare Helligkeit, aber auch für Erkenntnis. »Licht ins Dunkel« zu bringen bedeutet, eine Sache zu erklären. Wenn etwas »einleuchtet«, erscheint es uns plausibel. Die Epoche der Aufklärung heißt im Französischen »Eclaircissement«, im Englischen »Enlightenment«, also Erleuchtung.

Zahlreiche Redewendungen zeigen unsere Wertschätzung des Lichts. Wir sprechen davon, dass uns »ein Licht aufgeht«. Wenn jemand lächelt, sagen wir, dass er »strahlt«. Das Licht ist ausnahmslos positiv besetzt. Heilsbringer werden auch »Lichtbringer« und »Lichtgestalten« genannt. Das gegenteilige Prinzip dagegen ist das Dunkle, Rätselhafte, Bedrohliche. Zu Recht fürchten wir es. Wer lässt sich schon mit »dunklen Gestalten« ein? Und wer mag schon seine »dunkle Seite«?

In unserer Sprache ist sehr viel altes Wissen gespeichert. Die Lichtmetaphern entstanden daher nicht rein zufällig. Ebenso wenig ist es ein Zufall, dass die großen Religionen und spirituellen Lehren, ja, selbst die Aufklärung, von »Erleuchtung« sprachen. Erleuchtung ist der höchste Zustand, den das Bewusstsein des Menschen erreichen kann. Letztlich beruhen alle Sonnenkulte darauf, dass das Licht eine feinstoffliche und damit eine geistige Dimension besitzt. Es erscheint als lebendiges Wesen, das göttergleich zu uns herabsteigt. Dieses feinstoffliche Licht können wir erkennen, wenn unser Bewusstein bereit dafür ist.

Für die Hindus war der Königsweg dorthin das Suraya Yoga. Inzwischen wird es wiederentdeckt und von vielen Anhängern weltweit praktiziert. Sie sind überzeugt, dass diese Variante des Yoga aufnahmefähig für transzendente Lichtqualitäten macht. Jede spirituelle Entwicklung setze in der meditativen Versenkung ein. Aus den Tiefen der Meditation werde der Geist dann emporgetragen, der Sonne entgegen, in immer höhere Bewusstseinsgrade. Die Übungen finden bevorzugt im Angesicht der aufgehenden Sonne statt: für Inder von jeher ein heiliger Moment. Sie glauben, dass die Sonnenstrahlen dann eine erhöht Heilkraft haben.

Das Suraya Yoga steht nicht allein mit solchen Vorstellungen. Wenn wir gleich in die Welt der großen Sonnenreligionen aufbrechen, werden wir noch oft den Blick nach oben wenden. So bunt, so vielgestaltig und sinnenfroh die Erde auch ist, der Mensch sehnt sich nach Höherem. Er will sein erdenschweres Dasein hinter sich lassen. Er will Mühsal und Pein überwinden und dem Licht entgegengehen, am liebsten entgegenfliegen, leicht und mühelos wie einst Ikarus.

Zu den überlieferten Vorstellungen gehört daher die wiederkehrende Erzählung, dass erleuchtete Seelen gleichsam auf den Sonnenstrahlen zur Sonne gleiten. Es ist ein wunderbares Bild. Und unser Schicksal erfüllt sich tatsächlich dadurch, dass wir uns mit der Sonne vereinigen. Natürlich nicht mithilfe einer Rakete. Die würde schon nach kurzer Zeit verglühen. Wir verschmelzen mit der Sonne durch unser Bewusstsein.

Ganz gleich, was wir glauben, ganz gleich, welche Götter wir anbeten: Die moderne Physik hat uns gezeigt, dass die Elektronen unseres Gehirns mit der Sonne im Kontakt stehen. Die Reise zur Sonne bedeutet: Wir sind im Kontakt mit ihren Energien, ihren Heilkräften, ihren bewussteinserweiternden Wirkungen. Die Bildhauer zur Zeit des Pharaos Echnaton meißelten Hände ans untere Ende der Sonnenstrahlen, dort, wo sie auf Erde und Mensch treffen. Genauso dürfen wir uns die Sonne nach heutigem wissenschaftlichem Erkenntnisstand vorstellen: als ein Kraftzentrum, das uns die Hand reicht.

Schauen wir zurück auf die vergangenen Sonnenkulte, so erfahren wir, welche tieferen Vorstellungen einst mit der Sonne verknüpft waren. Auf geheimnisvolle Weise schien das Leben der Menschen mit der Sonne verschränkt zu sein. Ja, der Mensch selbst schien ein »Sonnenkind« zu sein. »Wär’ nicht das Auge sonnenhaft, / Die Sonne könnt’ es nie erblicken«, dichtete noch Johann Wolfgang von Goethe.

Was so poetisch klingt, lässt sich heute wissenschaftlich belegen. Wie wir später sehen werden, gibt es tatsächlich eine Reihe von Übereinstimmungen, die Sonne und Mensch verknüpfen. Wir sind Kinder der Sonne. Wir sind aus dem Stoff gemacht, aus dem bis in fernste Galaxien unser Universum besteht. Vor allem aber sind wir auf geheimnisvolle Weise mit den Aktivitäten der Sonne verknüpft. Nichts, was auf der Sonne passiert, bleibt ohne Folgen für uns. Wie durch eine Nabelschnur sind wir mit unserem Muttergestirn verbunden.

Selbst Skeptiker verstummen, wenn man sie auf die wissenschaftliche Basis dieser Theorie hinweist: Auf der subatomaren Eben laufen auf der Sonne und im menschlichen Körper die gleichen Quantenprozesse der Elektronen ab. Zum anderen lassen sich die Eruptionen auf der Sonne als komplexes, dynamisches Systems beschreiben. Dessen Gesetze bestimmen auch alles irdische Leben, vom Wetter bis hin zur Volkswirtschaft. Und da die Erde wesentlich von solarer Strahlung beeinflusst wird, ermöglichen solche Übereinstimmungen auch eine wechselseitige Beziehung.

Die spirituelle Überzeugung, dass alles mit allem verbunden ist, gehört also längst nicht mehr ins Reich der Spekulation. Sie ist eine Realität.

Wenn ich dieses Kapitel den Sonnenmythen widme, so geht es mir nicht um eine möglichst vollständige Darstellung. Das würde den Rahmen sprengen. Daher habe ich mich auf Vorstellungen konzentriert, die meine Gedanken über die Sonnenzeit verdeutlichen. Beim Blick zurück können wir wahre Schätze heben. Für mich waren es geradezu Aha-Erlebnisse. Oft fand ich Bilder und Glaubenssätze, die mir unerklärlich bekannt waren. So, als trüge ich ein uraltes Wissen in meinem Genom.

Seit sich die Epigenetik mit solchen Fragen beschäftigt, sind meine Erfahrungen erklärbar. Die Epigenetik konnte nachweisen: Starke Eindrücke, einschneidende Erlebnisse und intensive Gefühle prägen sich in die DNA ein. Deshalb sind auch die Sonnenkulte, die ältesten Kulte überhaupt, in uns gespeichert. Also machen wir uns daran, dieses schlummernde Wissen aufzuwecken.

DIE REISE ZUR SONNE – ERSTE SONNENKULTE IN NORDEUROPA

Für unsere Vorfahren war die enge Beziehung zwischen Mensch und Sonne eine Gewissheit. Wer jemals vor den monumentalen Felsblöcken von Stonehenge stand, der ahnt, welche Bedeutung die Menschen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit der Sonne zugestanden. Wie Giganten ragen die Megalithen in den Himmel. Noch immer wird darüber gerätselt, wie die Menschen es vor mehr als drei Jahrtausenden schafften, dieses Heiligtum zu erbauen. Über Hunderte von Kilometern mussten die gigantischen Felsen transportiert werden, durch sumpfiges Gebiet, über Hügel und Flüsse hinweg. Kein Wunder, dass mancher dachte, Stonehenge sei das Werk vorzeitlicher Riesen.

Die Anfänge von Stonehenge werden auf 3100 v. Chr. datiert. Trotz intensiver Forschungen ist Stonehenge dennoch bis heute geheimnisumwittert. Allerdings ist die Sonne der wichtigste Anhaltspunkt. Die gewaltigen Steinblöcke sind auf die Sonnenwenden und auf die Tages- und Nachtgleiche ausgerichtet. Zudem weiß man, dass für Kelten wie auch für die Germanen Sonnenwenden die höchsten Festtage waren. Wir haben es mit einem gewaltigen Sonnentempel zu tun.

Man vermutet, dass die Anlage für Begräbniszeremonien genutzt wurden, um Angehörige von Königsgeschlechtern zu bestatten. Skelettfunde und reiche Grabbeigaben deuten darauf hin. Schickte man die Toten auf die Reise zur Sonne? Wurde das Leben selbst als ein Weg zur Sonne aufgefasst? Welches Mysterium verbirgt sich in den grob behauenen Steinblöcken?

Immerhin: Das Motiv der Reise zieht sich durch viele frühe Sonnenkulte in Nordeuropa. Besonders eindrucksvoll ist der Sonnenwagen von Trundholm, ein Artefakt der älteren Nordischen Bronzezeit. Er entstand etwa um 1400 v. Chr. 1902 wurde er von einem Bauern entdeckt, als er seinen Acker pflügte. Später fand man weitere Fragmente, die den einzigartigen Fund ergänzten. Archäologen rekonstruierten einen sechsachsigen Wagen aus Bronze mit einem Pferd, das eine vergoldete Sonnenscheibe zieht. Sie ist reicht verziert mit spiralförmig angeordneten Mustern, ein faszinierend exaktes Sonne-Mond-Kalendarium.

Die Schönheit dieser Skulptur ist überwältigend. Man kann kaum ermessen, mit wie viel Geschick und Leidenschaft sie gefertigt wurde, trotz der primitiven Werkzeuge jener Zeit. Die Symbolkraft steht außer Frage: Hier wird die Sonne als Urkraft des Lebens beschworen, als Gestirn, das jeden Tag aufs Neue seine Reise über den Himmel antritt. Doch der Wagen ist auch ein irdisches Gefährt. So kann man folgern, dass die Sonne den Menschen ebenfalls auf eine Reise schickt, auf die Sonnenfahrt. Offenbar war den Erdenbewohnern vor mehr als 3500 Jahren bewusst, dass wir uns auf einer kosmischen Reise befinden, in der die Sonne den Weg vorgibt.

Kaum kann es Zufall sein, dass das Rad der Sonnescheibe gleicht? Sonnenkulte gab es überall auf der Welt. Die Erfindung des Rads ließ nicht lange auf sich warten, übrigens fast zeitgleich in verschiedenen Ländern, auf verschiedenen Kontinenten. Erste Wagen mit Rädern kennt man in der zweiten Hälfte des 4. Jahrtausends v. Chr. in Norddeutschland und im Alpenvorland, im Kaukasus und in Mesopotamien, auch an den Ufern des Indus.

Oft wird die Sonne selbst daher als Speichenrad dargestellt, etwa auf bronzezeitlichen Höhlenzeichnungen. Auf Sonnenrädern zu fahren – was konnte mehr Energie versprechen?

Die Himmelsscheibe von Nebra ist weltweit der älteste kultische Gegenstand, auf dem der Himmel und seine Gestirne abgebildet sind. Entstanden um 1600 v. Chr., zeigt es die Reise der Sonne. Es ist die älteste bekannte Darstellung des Himmels überhaupt. Die Bronzeplatte ist mit Gold belegt und wurde mehrfach überarbeitet. Anfangs waren auf einem Sternenhimmel der Vollmond und der zunehmende Mond abgebildet. Dann wurden Horizontbögen ergänzt, eine Sonnenbarke hinzugefügt – Illustration des Sonnenlaufs vom Aufgang bis zum Untergang.

Es ist wahrscheinlich, dass auch in symbolischer Hinsicht der Lauf der Zeit gemeint war, untrennbar verbunden mit der Zeitreise der Sonne. In einer Barke, einem einfachen Holzboot, zieht sie ihre Bahn. Seltsam, dass die Sonnenbarke wenig später in der ägyptischen und der minoischen Kultur auftauchte. Und das, obwohl es nach Ansicht von Historikern keinen direkten Austausch zwischen diesen Kulturen gab. Man kann also davon ausgehen, dass an ganz verschiedenen Orten ähnliche Vorstellungen über die Sonne herrschten. Ein paralleler Bewusstseinssprung?

Vieles spricht dafür. Wie bei der Erfindung des Rads betrachten wir ein Phänomen, dem wir im Lauf dieses Buchs noch öfter begegnen werden. Auf den ersten Blick unerklärlich, kommt es nahezu zeitgleich an verschiedenen Orten der Erde zu ähnlichen Erfahrungen und Erkenntnissen. Ganz so, als ob es eine unsichtbare Kommunikation gäbe, über große geografische Distanzen hinweg. Kann so etwas möglich sein? Nach Maßgabe des Verstands und der newtonschen Physik eher nicht. Was also ist eine plausible Erklärung?

Wir haben allen Grund, die Sonnenbarke als frühen Beleg kosmischen Bewusstseins zu interpretieren. Man muss sich dieses Bewusstsein als eine Art universalen Informationspool vorstellen. Der Biologe Rupert Sheldrake nennt es morphogenetisches, also formgebendes Feld. Alles, was Menschen denken, fühlen und erfinden, wird darin abgespeichert. Stehen auch andere Menschen mit dem kosmischen Bewusstsein in Verbindung, können sie diese Informationen abrufen.

Die Sonnenbarke als Weltenmodell konnte sich daher verankern und weitergegeben werden. Das ist umso wahrscheinlicher, als die Priester des Sonnenkults »übersinnliche« Fähigkeiten besaßen. Sie verfügten über ein erweitertes Bewusstein und große mentale Kräfte – die Voraussetzung dafür, dass ihre Gedanken und Ideen im kosmischen Informationspool abgelegt wurden.

Die Sonnenkulte korrespondierten miteinander. Und alle, die sich ihnen anschlossen, waren ebenfalls durch eine »goldene Schnur« miteinander in Verbindung. Das wirkte nach außen, aber auch nach innen – in die Gemeinschaften hinein, die den heiligen Sonnenriten folgten. Die Sonne war im wahrsten Sinn des Wortes der gemeinsame Leitstern, ein Stück gemeinsamer Identität. Das spürt man beim Anblick germanischer Sonnenheiligtümer. Tempelanlagen aus Felsblöcken und wuchtige Hünengräber bildeten meist eine Einheit. Wie Stonehenge sind es Sonnenkult-Monumente. In der Regel lagen sie auf Hügeln, sichtbar erhöht, der Sonne etwas näher, Zeichen ewiger Sehnsucht nach dem Licht.

Wie in allen Sonnenkulten eigneten sich auch nordeuropäische Sonnenpriester astronomische Kenntnisse an. Nötig war das ohne Frage. Schließlich musste der günstigste Zeitpunkt für die Bebauung der Felder bestimmt werden, Lebensgrundlage der Ackerbaukulturen. In den frühen Sonnentempeln waren Visiersteine deshalb unerlässlich. In eingravierten Runen fingen sie das Sonnenlicht ein: frühe jahreszeitliche Sonnenuhren. Die zeigten unseren Vorfahren, wann die wichtigen Sonnenfeste anbrachen: Sonnenwendfeiern und weitere Kulttage. Sie sollten reiche Ernten bringen, Mensch und Natur im Namen der Sonne versöhnten.