Sonyeuse - Jean Lorrain - E-Book

Sonyeuse E-Book

Jean Lorrain

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Beschreibung

Jean Lorrains 1891 verfasste, 1903 um einen Prolog erweiterte unheimliche Meisternovelle über eine Kindheit in einer kleinen Provinzstadt entführt den Leser in eine märchenhafte Welt. Nun zum ersten Mal auf Deutsch.

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Seitenzahl: 73

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Jean Lorrain

Sonyeuse (1903)

Aus dem Französischen von Sylvia Schiewe

MSeB Fiction bei Matthes & Seitz Berlin

Inhaltsverzeichnis
Sonyeuse
Anmerkungen
Weitere eBooks bei MSeB
Philipp Schönthaler: Ein Lied in allen Dingen
Volker Braun: Zukunftsrede
Emmanuel Carrère: Davos
Byung-Chul Han: Bitte Augen schließen
Guillaume Paoli: Mao siegt
Alexander Pschera: Dataismus. Kritik der anonymen Moral
Andi Schoon: sujet imaginaire. Ein Figurenentwurf
Impressum

An Antonio de la Gandara.

Blätter einer weit zurückliegenden Kindheitsgeschichte,

wiedererinnert vor zwei seiner Portrait

In Eifer und Melancholie,

Sein Freund,

Jean Lorrain.

Sonyeuse

Vor gut einem Jahrzehnt am Marsfeld1, in eben dem Saal, wo der Wahn der Spanierinnen von Dannat sich in den Hüften wiegte und verdrehte, in dämonenhafter und rasender Bewegung den Bürger zur Verzweiflung trieb, der diesem überschäumenden, brutal aufs Blau geworfenen Bild fast Auge in Auge gegenüberstand; an derselben Ausstellungswand, wo Boutet de Monvel die auf Porzellan gebannte Nichtigkeit seiner vaselinierten Dianen und emailäugigen Mondänen offenlegte, jedoch Seite an Seite mit den gewollten Verwegenheiten und gekonnten Lichtspielen eines wahren Malers, Mister Alexander, hingen drei große, gleich hohe Portraits, die mich unter allen durch die achatgebänderte Preziosität ihrer Atmosphäre anzogen. Noch bevor ich die inmitten ihrer Rahmen stehenden Personen unterschied, hatte mich ein halluzinatorischer Ausdruck von Traum und Wirklichkeit angesichts der drei Gestalten übermannt, die nicht länger durch mehr oder weniger ingeniöse Verfahren auf der Leinwand fixiert waren, sondern lebendig wirkten, ein geheimnisvolles Leben in der kalten Strenge weitläufiger, unmöblierter Zimmer zu führen schienen, in den Salons verlassener Patrizierhäuser, wie gemacht, um Erinnerungen heraufzubeschwören; zwischen den hohen Rahmen, die sich gleich Türen zur Leere eines mir nicht verortbaren hochherrschaftlichen Innenraums hin öffneten, herrschte jene undefinierbare Atmosphäre aus flüssigem Bernstein und milchigem Grau, eine befremdliche Atmosphäre, in der das Fleisch den Glanz von Perlmutt annimmt und die Blautöne irisieren, als stünden sie im Mondlicht, und die ich weltweit nur von drei Malern kannte: Reynolds, Burne-Jones und Whistler.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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