Speedlearning für bessere Noten - Sven Frank - E-Book

Speedlearning für bessere Noten E-Book

Sven Frank

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Beschreibung

Wie soll man den ganzen Lernstoff schaffen?Die Anforderungen in der Schule nehmen immer mehr zu. Hoher Lerndruck führt bei knapp zwei Drittel aller Schülerinnen und Schülern zu regelmäßigem Stress. Dieses Buch hilft dabei, das Schulwissen so schnell wie möglich und so zuverlässig wie nötig zu lernen. Es ist eine ideale Ergänzung zum Schulunterricht, da nicht erklärt wird, was man lernen soll, sondern wie der Lernstoff viel schneller, leichter und nachhaltiger erarbeitet werden kann.In diesem Buch zeigt Sven Frank, wie Schülerinnen und Schüler vom Hoffnungslerner zum Speedlearner werden. Abgestimmt auf das jeweilige Unterrichtsfach werden verschiedene Methoden, die das gehirngerechte Lernen unterstützen, sowie Techniken zur Konzentrationsverbesserung vorgestellt. Es wird dargestellt, wie Düfte, Musik und Getränke eingesetzt werden können, um den Lernstoff schnellstmöglich zu verinnerlichen. So macht Lernen nicht nur Spaß, sondern es funktioniert auch auf eine beinahe verblüffende Weise.Dieses Buch ist auch im Homeschooling ein besonders wertvoller Begleiter.

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INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung

Kapitel 1 Einführung in das Speedlearning für bessere Noten

Kapitel 2 Warum Mathematik total berechenbar ist

Kapitel 3 Wie du dich in Deutsch richtig ausdrücken kannst

Kapitel 4 Wie es dir bei Englisch nie wieder die Sprache verschlägt

Kapitel 5 Wie dich Physik plötzlich magnetisch anzieht!

Kapitel 6 Wie du es in Chemie richtig knallen lässt

Kapitel 7 Wie du dir in Biologie nie wieder die Blöße geben musst

Kapitel 8 Wie du in Geschichte genauso gut wirst wie Julius Cäsar und Napoleon

Kapitel 9 Wie du in Erdkunde immer die Orientierung behältst

Kapitel 10 Wie du in Sozialkunde immer die richtige Wahl triffst

Kapitel 11 Spezialkapitel: Ankertechniken, die nicht nur Kapitänen gefallen

Kapitel 12 Wie du in Französisch eine kleine Revolution beginnen kannst

Kapitel 13 Wie plötzlich alles Musik in deinen Ohren wird

Kapitel 14 Wie du beim Malen und Zeichnen immer im richtigen Bild bist

Kapitel 15 Wie sich bei dir im Religionsunterricht plötzlich alles von selbst offenbart

Kapitel 16 Wie du Latein zu einer lebenden Sprache werden lässt

Kapitel 17 Interlingua – Fremdsprachenkunde der modernen Schule

Kapitel 18 Wie sich dein Körper zukünftig auf Sport freut

Kapitel 19 Teste dein Gedächtnis

Kapitel 20 Spezialwissen für Schüler

Kapitel 21 Geheimes Kapitel für Lehrer

Kapitel 22 Geheimes Kapitel für Eltern

Register

EINLEITUNG

Wie überlebt man die Schule? Was? – fragst du dich jetzt vielleicht – man muss die Schule überleben? Naja, auf jeden Fall muss jede Schülerin und jeder Schüler es irgendwie schaffen, den angestrebten Schulabschluss zu erreichen. Gelingt das nicht, so könnte man doch sagen, dass sie oder er die Schule nicht überlebt hat, oder?

Also davon ausgehend noch einmal die Frage: Wie überlebt man die Schule – oder etwas konkreter formuliert: Wie überlebt man seine Schulzeit?

Zunächst einmal behauptet man sich in der Schule, indem man in den Klassenarbeiten und Tests ausreichend gute Noten schreibt, um in die nächste Klassenstufe versetzt zu werden. So wackelt man durch die Jahre der Schulzeit, um am Ende einen Schulabschluss zu bekommen. Das ist die Annahme der meisten Menschen.

Tatsächlich glaubt ein Großteil der Schüler, Eltern und Lehrer, dass man so die Schule übersteht. Aber es geht nicht einfach nur darum, Noten zu schreiben, die gut genug sind, um zuhause keinen Stress mit den Eltern zu bekommen, um ein Zeugnis zu haben, welches einem erlaubt, in die nächste Klassenstufe versetzt zu werden oder um am Ende den gewünschten Schulabschluss zu haben, um eine Ausbildung oder ein Studium beginnen zu können.

In der Tat gibt es viel mehr Situationen während eines Schullebens, in denen man vor Herausforderungen gestellt wird, die eigentlich gar nichts mit dem eigentlichen Lernen zu tun haben.

Zahlreiche Schüler müssen sich tagtäglich behaupten – gegenüber ihren Mitschülern und leider auch oft gegenüber Lehrern oder den eigenen Eltern (was aus meiner Sicht das Schlimmste ist). Viele Schüler haben in einzelnen Fächern so große Schwierigkeiten, dass es an ihrem Selbstvertrauen kratzt. Schlimmstenfalls haben sie sogar geradezu Angst vor eben diesen Fächern.

Hinzu kommt, dass unzählige Schüler Leidenschaften haben, die im Schulunterricht niemanden interessieren, sodass sie keine Chance haben, ihre wahren Stärken auszubilden. Dazu muss man jetzt auch noch die Corona-Pandemie überleben. Oh je, eigentlich wollte ich dieses Wort in diesem Buch gar nicht verwenden, weil ich gehofft habe, dass die Corona-Pandemie bis zum Erscheinen dieses Buches zu Ende ist. Aber wenn ich eines gelernt habe, dann die Tatsache, dass Hoffnung keine Lösung ist.

»Hoffnung ist aufgeschobene Enttäuschung«, hat einmal jemand zu mir gesagt. Und an diesem Satz ist viel Wahres dran. Nicht die Hoffnung bringt uns durch die Schule oder durch eine Krise, sondern eine Strategie. Strategien sind Handlungen, Maßnahmen und Tätigkeiten, die zu einem bestimmten Ergebnis führen. Wenn du beispielsweise gerne Fußball spielst, dann sind die Spielzüge solche Strategien. Wenn du zum Beispiel für ein Fach lernst, dann ist die Art, wie du dir den Lernstoff merkst, die Strategie.

Und wenn du in der Schule den gesamten Lernstoff mit einer guten Strategie aufbereitest, dann wirst du zumindest die Klassenarbeiten und die Tests mit guten bis sehr guten Ergebnissen meistern. Denn wenn du den Kopf frei hast, weil du dir um deine Noten keine Sorgen machen musst, deine Eltern zufrieden sind und dein Lehrer deine Leistungen zu schätzen weiß, dann kannst du dich mit den Dingen beschäftigen, die du sonst noch brauchst, um gesund und stark durch die Schule zu kommen.

Du kannst sowohl dein Selbstvertrauen verbessern als auch deine soziale Kompetenz, also die Art und Weise wie du Freunde gewinnst und mit Menschen umgehst, mit denen du dich nicht so gut verstehst. Du kannst deine privaten Interessen ausbauen, für die es bisher noch kein Unterrichtsfach gibt, und du kannst Kompetenzen entwickeln, also z.B. handwerklich geschickter werden, körperlich fitter, künstlerisch begabter oder im Umgang mit deinen Mitmenschen einfühlsamer. Das alles wird dir außerhalb der Schule und vor allem nach Beendigung deiner Schullaufbahn viele Vorteile im Leben verschaffen.

Und damit beginnt nun das Buch: »Speedlearning für bessere Noten«. Du sollst das, was du an Wissen in der Schule lernen musst, so schnell wie möglich und so zuverlässig wie nötig lernen können. Darum geht es in diesem Buch. Egal in welchem Fach, egal in welcher Klassenstufe. Unabhängig davon, ob du bislang dachtest, dass du besonders begabt in Mathematik, Fremdsprachen oder Sport bist oder ob diese Fächer für dich bislang immer sehr schwierig waren.

Dieses Buch hilft dir, von jedem Ort der Welt aus den Schulstoff zu meistern, egal ob du in der Schule sitzt oder zuhause im Homeschooling. Egal ob du am Strand liegst, weil du gerade im Urlaub bist und die Ferien nutzt, um etwas Neues zu lernen oder ob du im Krankenhaus bist, weil du dir bei einem allzu mutigen Versuch, mit einem Skateboard eine Rutsche herunterzufahren, das Schienbein gebrochen hast (so ging es mir etwa mit dreizehn Jahren und ich musste dann meine Latein-Hausaufgaben im Krankenhaus erledigen).

Speedlearning hat schon vielen Schülern geholfen, die Schule zu überstehen. Deshalb wünsche ich mir, dass auch du und deine Freunde mit diesem Buch schneller und besser lernen könnt. Such dir einfach das Kapitel raus, auf das du gerade Lust hast, probiere die Techniken aus und sollte irgendwas nicht funktionieren, dann schreibe mir gerne eine E-Mail und wir überlegen uns gemeinsam eine Lösung.

So, jetzt hast du vermutlich die längste Einleitung deines Lebens gelesen und zur Belohnung fangen wir jetzt mit den Techniken an.

Ich wünsche dir viele merk-würdige Momente!

Sven Frank Selzen, an einem bewölkten Tag im Januar, der die Chance hat, der schönste Tag meines Lebens zu werden.

Ein abschließender Hinweis: Zur besseren Lesbarkeit habe ich auf eine gendergerechte Sprache in diesem Buch verzichtet.

KAPITEL 1

EINFÜHRUNG IN DAS SPEED LEARNING FÜR BESSERE NOTEN

Was ist das Wichtigste beim Lernen?

Das Wichtigste beim Lernen ist, dass du vermeidest, das Gelernte wieder zu vergessen. Denn tatsächlich bekommt dein Gehirn jeden Tag, in jeder Minute so viele Informationen, dass es eine sehr schlaue Strategie entwickelt hat, um die Informationen nach wichtig und unwichtig zu filtern. Nehmen wir zum Beispiel an, dass du zu Fuß zur Schule gehst.

Auf deinem Schulweg siehst du jede Menge Dinge, die dein Gehirn natürlich aufnimmt und nach wichtig und unwichtig sortiert. Da siehst du zum Beispiel verschiedene Autos, die Nummernschilder, die Farben, die Anzahl der Insassen und die Geschwindigkeit, mit der das Auto durch die Straße fährt. Allerdings wirst du die meisten dieser Autos, wenn du in der Schule angekommen bist, wieder vergessen haben.

Der Schulbus, der vorbeifährt und aus dem dir ein Freund zuwinkt, wird hingegen in deinem Gedächtnis hängenbleiben. Ebenso der Krankenwagen, der mit Blaulicht und Martinshorn an dir vorbeifährt oder das Auto deiner Mutter, welches dich auf dem Weg zur Schule überholt, wenn deine Mutter zur Arbeit oder zum Einkaufen fährt. Warum ist das so?

Damit sich dein Gehirn eine Information merkt, muss das Gehirn diese Information als wichtig beziehungsweise merk-würdig im Sinne von des Merkens würdig erkennen. Das passiert entweder, weil sich eine Information ständig wiederholt, also zum Beispiel der Schulbus, der jeden Tag zur gleichen Uhrzeit an derselben Stelle vorbeifährt, oder aber wenn die Situation bestimmte Gefühle bei dir auslöst, also eine emotionale Reaktion wie zum Beispiel Freude, weil im Schulbus jemand sitzt, den du kennst und gerne magst, oder Schreck, weil ein Auto gerade einen Fahrradfahrer angefahren hat. Diese Informationen bleiben in deinem Gedächtnis hängen.

Unser Gehirn ist darauf programmiert, sich Informationen zu merken, die wichtig für unser Leben sind. Also quasi überlebenswichtig. Früher war es notwendig, Situationen zu erkennen, die bedrohlich waren, weil uns zum Beispiel ein wildes Tier angreifen konnte, oder Situationen, in denen wir besonders reichhaltige Nahrungsquellen, wie beispielsweise Heidelbeersträucher oder andere essbare Pflanzen im Wald, gefunden haben. Diese Informationen haben uns emotional berührt, also uns fröhlich, ängstlich oder nervös gestimmt, und deswegen konnten wir uns das im Gehirn besser merken. Wir fassen also noch einmal zusammen:

Damit sich unser Gehirn etwas merkt, muss die Information, also der Lernstoff oder das, was wir uns merken möchten, entweder Gefühle bei uns hervorrufen oder regelmäßig wiederholt werden.

Nun ist es leider so, dass der Unterricht in der Schule so aufbereitet ist, dass unser Gehirn zum Vergessen gezwungen wird. Unser Gehirn verfügt nämlich über so etwas wie Spam-Filter, vergleichbar mit einem Sicherheitssystem oder einer Eingangskontrolle, die nach bestimmten Zeiträumen entscheidet, ob eine Information wichtig oder unwichtig ist. Diese Überprüfung findet in unserem Gehirn zum Beispiel nach zwanzig Sekunden zum ersten Mal statt.

Das heißt, alle Informationen, die du auf deinem Schulweg aufnimmst, zum Beispiel das Wetter, die Fassaden der Häuser, die Beschaffenheit der Straße, der Zustand der Bäume, die Geschäfte und Personen, denen du begegnest, werden nach zwanzig Sekunden vergessen, sofern sie nicht noch einmal wiederholt in Erscheinung treten oder dich emotional berühren.

So eine emotionale Berührung findet zum Beispiel statt, weil eine neue Eisdiele auf deinem Schulweg eröffnet hat und du dir merken möchtest, dass du später dort vorbeigehen willst.

Die nächste Überprüfung von Informationen auf deren Wichtigkeit findet nach zwanzig Minuten statt. Kommst du also zum Beispiel in die Schule und dort erzählt dir ein Klassenkamerad, dass eine neue Eisdiele eröffnet hat, dann wird die Erinnerung an diese im Gehirn noch einmal aktiviert.

Nun kommt die nächste Überprüfung des Gehirns nach vier Stunden. Du bist also vielleicht auf dem Heimweg und läufst wieder an dieser Eisdiele vorbei und schwuppdiwupp wird die Informationen noch einmal verstärkt. In diesem Zusammenhang wird dein Gehirn die nächste Überprüfung nach einem Tag vornehmen. Am nächsten Tag gehst du also wieder in die Schule, kommst an diesem Eisladen vorbei und jetzt ist diese Eisdiele für dein Gehirn schon ziemlich wichtig geworden. Wie geht es weiter?

Nach einer Woche überprüft dein Gehirn die Information aufs Neue. Ist dieser Eisladen also nach einer Woche noch da, wird das Geschäft für dein Gehirn immer wichtiger und wenn du dann irgendwann auf die Idee kommst, ein Eis zu essen, wird deine Entscheidung wahrscheinlich genau auf diese Eisdiele fallen. Du wirst also diese anderen Eisläden vorziehen.

Nach einem Monat kommt es zur nächsten Kontrolle, dann nach sechs Monaten, nach einem Jahr und zum Schluss nach fünf Jahren. Wie du sicherlich merkst, hat dein Gehirn zum einen eine sehr schlaue Strategie entwickelt, um sich Informationen gut merken zu können, und zum anderen kannst du dieses Wissen nutzen, wenn du zum Beispiel möchtest, dass sich jemand aus deiner Familie oder aus deinem Freundeskreis an etwas besonders gut erinnert.

Angenommen du möchtest, dass deine Familie irgendeinen bestimmten Ausflug unternimmt, dann solltest du nach zwanzig Sekunden, nach zwanzig Minuten, nach vier Stunden, nach einem Tag, nach einer Woche und nach einem Monat dieses Ausflugsziel immer wieder erwähnen, damit deine Familie diese Information als wichtig abspeichert.

Okay, doch was machen wir mit den Informationen wie Englischvokabeln, Matheformeln oder geschichtlichen Fakten, die dich emotional deutlich weniger berühren als eine Eisdiele?

In den nächsten Kapiteln wirst du für jedes Unterrichtsfach Techniken lernen, mit denen du auch schwierigen, langweiligen oder für dich nicht so interessanten Lernstoff spannend gestalten kannst, damit sich dein Gehirn das leichter merkt. Jetzt gibt es beim Lernen in der Schule nur ein klitzekleines Problem, welches dein Gehirn zwingt, den Lernstoff immer wieder zu vergessen. Das ist dein Stundenplan!

Nehmen wir einmal an, dass du in der ersten Stunde Unterricht in Erdkunde hast und in der zweiten Stunde Mathematik. Dann in der dritten Stunde Englisch und in der vierten Stunde Deutsch. Zum Schluss gibt es in der fünften und sechsten Stunde noch Sportunterricht. Was passiert nun?

Stellen wir uns mal vor, dass du in der ersten Stunde im Erdkundeunterricht lernst, welche Staaten es in Afrika gibt und wo sie genau liegen. Der Lehrer wiederholt diesen Lernstoff im Laufe der Stunde immer wieder und die ersten beiden Vergessens-Zeiträume von 20 Sekunden und 20 Minuten werden somit übersprungen.

Das heißt, du hast eine gute Chance, dir diesen Lernstoff zu merken, aber nach 45 Minuten beginnt der Mathematikunterricht und dort lernst du etwas über Geometrie. Plötzlich merkt dein Gehirn, dass die Themen, die du vorher im Erdkundeunterricht durchgenommen hast, überhaupt keine Rolle mehr spielen.

Also betrachtet es den Lernstoff als nicht so wichtig und fängt an, das Ganze wieder zu vergessen. Dafür ist Mathematik jetzt ganz groß im Rennen. Allerdings nur bis zur dritten Stunde, denn dann hast du plötzlich Englischunterricht und da geht es möglicherweise um verschiedene Regionen, in denen Englisch gesprochen wird und die jeweiligen Dialekte. American English, British English, usw.

Dies ist zwar sehr spannend, allerdings vergisst dein Gehirn in der Zwischenzeit bereits wieder das, was du in Mathe gelernt hast und Erdkunde ist noch ein Stückchen weiter nach hinten gerutscht. Es folgt in der vierten Stunde Deutsch – wunderbar! Ihr sprecht über verschiedene Arten von Erzählungen oder ähnliches. Vielleicht sprecht ihr sogar über Kurzgeschichten, Reiseberichte oder Heldensagen – alles ganz spannende Themen.

Das Dumme ist nur, dass jetzt der Lernstoff aus dem Englischunterricht langsam, aber sicher vergessen wird. Mathe rutscht weiter nach hinten und Erdkunde ist zu diesem Zeitpunkt kaum noch abrufbar. Anschließend hast du zwei Stunden Sport und während des Sportunterrichts wird das, was du im Deutschunterricht hattest, noch einmal auf magische Weise in deinem Gehirn gefestigt, denn beim Sport musst du dich nicht so konzentrieren.

Dein Körper ist in Bewegung, dein Gehirn wird gut durchblutet und so wird Lernstoff automatisch wiederholt und prägt sich so besser ein. Prima!

Du kommst also nach Hause, bist ganz erschöpft vom Sport – froh, dass die Schule zu Ende ist und denkst jetzt gerade an die schönen Sachen, die du am Nachmittag noch erledigen möchtest. Währenddessen fragt dich deine Mutter, wie es in der Schule war und was ihr in der Schule gemacht habt. Du sagst ihr, dass du es nicht weißt. Und das stimmt sogar! Du weißt es tatsächlich nicht. Vielleicht weißt du noch, was ihr im Deutschunterricht und im Sport gemacht habt, aber die Wahrscheinlichkeit, dass du den Matheunterricht, den Englischunterricht und den Erdkundeunterricht vergessen hast, ist ziemlich groß.

Der Grund dafür besteht darin, dass jedes Fach den Stoff des anderen Fachs sozusagen in deinem Gehirn überschrieben hat. Erst, wenn du zuhause deine Unterlagen wieder herausholst und den Stoff noch einmal wiederholst, aktivierst du die Erinnerungen wieder.

Es wäre also besser, wenn du in der ersten Stunde Erdkunde hättest und dort etwas über die verschiedenen Länder Afrikas lernst. In der zweiten Stunde in Mathematik wird euch Geometrie anhand der Landesgrenzen der afrikanischen Staaten beigebracht, denn man kann wunderbar geometrische Flächen ausrechnen und bestimmen, indem man sich die Karte Afrikas hernimmt.

In der darauffolgenden Stunde, im Englischunterricht, wird darüber gesprochen, in welchen Ländern Afrikas Englisch gesprochen wird und vielleicht gibt es sogar Hörproben oder Berichte auf Englisch über die Besonderheiten der verschiedenen Länder.

Später dann im Deutschunterricht könnte man das Ganze noch auf Deutsch wiederholen oder sogar Reiseberichte und Heldenerzählungen aus den jeweiligen afrikanischen Staaten behandeln. Vielleicht ergänzend dazu auch aus denen, in denen kein Englisch gesprochen wird, damit das Bild komplett wird. Und am Ende des Tages im Sportunterricht wird das Ganze noch gefestigt, indem du bewusst oder unbewusst das Gesamtbild des Lernens noch einmal durch die verbesserte Durchblutung deines Gehirns im Gedächtnis abspeichern kannst.

Dann kommst du nach Hause und wenn deine Mutter dich fragt, was du in der Schule gelernt hast, dann antwortest du: »Heute haben wir sehr viel über die Staaten Afrikas gelernt – was möchtest du genau wissen? Soll ich bei den ägyptischen Pharaonen anfangen und beim Zulukrieg aufhören oder gibt es ein afrikanisches Land, das dich ganz besonders interessiert?«

Zudem wäre es ideal, wenn du an den darauffolgenden vier Tagen in der Schule genau an demselben Thema weiterarbeitest, beispielsweise anhand von Geschichtsunterricht, Kunst und Musik. Alles sollte sich um das Thema der Woche (in unserem Beispiel die Staaten Afrikas) drehen. Jedes Unterrichtsfach wäre dann darauf zugeschnitten.

In der darauffolgenden Woche würden deine Lehrer dann einen anderen Schwerpunkt behandeln, vielleicht das Thema Garten- und Landschaftsbau. Auch dazu werden alle Unterrichtsfächer an diesem Thema ausgerichtet. Tja – und in der dritten Woche wiederholst du noch einmal die Staaten Afrikas eine Woche lang und Garten- und Landschaftsbau kommt dann ein weiteres Mal in Woche vier an die Reihe.

Glaub mir, wenn der Unterricht in der Schule so aufgebaut wäre, dann würdest du viel schneller, viel effektiver und viel umfangreicher und auch fächerübergreifend lernen.

Doch bis alle Schulämter in Deutschland dieses Buch gelesen haben und den Unterricht entsprechend umstellen, gebe ich dir in den nachfolgenden Kapiteln ganz konkrete Tipps, was du machen kannst, um dir den Lernstoff im Gedächtnis abzuspeichern, auch wenn der Schulunterricht noch nicht optimal auf dein Gehirn und das Lernen abgestimmt ist.

KAPITEL 2

WARUM MATHEMATIK TOTAL BERECHENBAR IST

Mathematik gehört zu den Fächern, in denen du das, was du in der ersten Klasse gelernt hast, bis zum Abschluss deiner Schullaufbahn brauchst. In den meisten Fächern hast du mit Beginn eines neuen Schuljahres wieder so etwas wie einen Neustart.

Wenn du zum Beispiel im Geschichtsunterricht in einer Klassenstufe den Unterrichtsstoff über das Römische Reich durchgenommen hast, dann brauchst du dieses Wissen nicht unbedingt, um in der nächsten Klassenstufe gute Noten zum Thema Französische Revolution zu schreiben. In Mathematik hingegen musst du die Grundrechenarten beherrschen, um später beispielsweise Bruchrechnen zu können.

Das heißt, dass alle Inhalte und Unterrichtsthemen früherer Klassen Voraussetzung für das Verstehen und Meistern der Inhalte der nächsten Klassenstufe sind. Aus diesem Grund gehört Mathematik zu den Fächern, in denen es vielen Schülern schwerfällt, den Unterricht zu verstehen, wenn sie in einer früheren Klassenstufe die Grundlagen nicht verstanden haben oder aufgrund von Fehlzeiten, verursacht durch Krankheit oder andere Gründe, Teile des Unterrichts verpasst haben.

Doch es gibt noch einen Grund, weshalb dir das Fach besonders viel Spaß machen sollte. Mathematik gehört nämlich mit zu dem wichtigsten Wissen unserer Allgemeinbildung, welches wir für unseren Alltag brauchen. Unser Leben wird dank Mathematik berechenbar und gibt unserem Leben eine Ordnung.

Der Tag ist in Stunden, Minuten und Sekunden aufgeteilt. Die Woche in Tage, das Jahr in Wochen und Monate. Auch das ist Mathematik. Das Haus, in dem du wohnst, ist nach mathematischen Grundsätzen gebaut worden. Man hat sich überlegt, wie groß die Fläche der Zimmer sein sollen, wie hoch die Zimmerdecke. Man hat berechnet, wie man zum Hausbau möglichst viel Raum auf dem Grundstück nutzen kann. Es wurde ausgerechnet, wie viel Baumaterial gebraucht wurde und an welcher Stelle die Fenster sein müssen, damit möglichst viel Licht und Wärme in das Haus kommt, es aber gleichzeitig im Sommer nicht zu heiß im Gebäude wird.

Mathematik findet aber auch statt, wenn du ausrechnest, wann du morgens aufstehen musst, um zur Schule zu gehen. Wie lange du brauchst, um dich im Bad fertig zu machen, wie viel Zeit du für dein Frühstück hast und wie lange dein Schulweg sein wird.

Mathematik findet überall in deinem Leben statt und bildet sozusagen die Grundlage unseres Lebens.

Wer als Schüler nicht richtig rechnen lernt oder keinen Spaß an diesem Fach hat, der wird mit großer Wahrscheinlichkeit als Erwachsener weniger Geld haben als jemand, der sich gut damit auskennt.

Hier sind drei Beispiele, die dir beweisen sollen, wie sich Mathematikkenntnisse bei Erwachsenen auf deren Reichtum auswirken:

1.) Der Einkauf

Katharina geht einkaufen. Vor dem Einkauf hat Katharina ausgerechnet, wie viel Geld sie brauchen wird, um alles zu kaufen, was auf ihrer Einkaufsliste steht. Ist der Betrag höher als das, was sie sich leisten kann, streicht sie ein paar Dinge von ihrer Liste, die sie aktuell nicht unbedingt braucht, oder überlegt, ob sie diese Dinge irgendwo günstiger bekommen kann als dort, wo sie den Rest kauft.

So holt sie vielleicht das Obst und Gemüse im Bioladen, die Nudeln und den Reis aber im Discounter. Katharina rechnet während des Einkaufs im Kopf aus, was das, was sie in den Einkaufswagen gelegt hat, ungefähr kostet. Liegt der Preis für Bananen zum Beispiel bei 2,48 €, dann rechnet sie mit 3,00 €. Liegt der Preis für die Äpfel bei 4,05 €, dann rechnet sie mit 4,00 €. Folglich weiß sie, dass sie derzeit Waren im Wert von ca. 7,00 € im Einkaufswagen liegen hat und behält so den Überblick, ob das Bargeld, das sie im Geldbeutel hat, für den Einkauf reicht.

Sandra geht auch einkaufen. Allerdings war sie nie gut in Mathe und ihr hat Rechnen auch nie Spaß gemacht. Es ist ihr zu stressig, beim Einkaufen im Kopf zu überschlagen, was die Einkäufe kosten. Sie will auch nicht in verschiedene Geschäfte gehen, sondern kauft alles in ihrem Lieblingssupermarkt. Sandra packt alles in den Wagen, was auf ihrer Liste steht und noch ein paar weitere Sachen, die ihr so während des Einkaufs auffallen und auf die sie Lust hat. An der Kasse zahlt sie mit ihrer EC-Karte oder mit ihrer Kreditkarte.

Sandra wird vermutlich viel mehr Geld ausgeben als Katharina. Untersuchungen haben gezeigt, dass Menschen, die so einkaufen gehen wie Katharina, 100,00 € ausgeben, während Menschen wie Sandra 150,00 € bezahlen. Die Differenz beträgt 50,00 € und das ist viel Geld.

Sandra wird oft mehr kaufen als sie braucht und mehr Geld ausgeben als sie sich leisten kann. Sie wird im Supermarkt wahrscheinlich sehr impulsiv einkaufen. Das bedeutet, dass sie sich von Sonderangeboten und gut gemachter Werbung beeinflussen lässt. Außerdem wird sie, wenn sie hungrig einkaufen geht, deutlich mehr Lebensmittel kaufen, als sie vielleicht tatsächlich braucht oder als sie sich auch leisten könnte. Gleichzeitig wird Sandra das Gefühl haben, dass es ja jetzt auf das ein oder andere Teil nicht mehr ankommt, weil sie kein Gefühl für das Geld hat, welches sie ausgeben muss, um die Lebensmittel, die sie gerade kauft, zu bezahlen.

Menschen wie Sandra handeln in Bezug auf Geld sowie auf Einkäufe, nicht nur bei Lebensmittel, sondern dann auch bei Kleidung oder Accessoires, aus dem Gefühl heraus, selbst wenn das Konto bereits überzogen ist und sie hohe Zinsen für einen sogenannten Dispo bezahlen müssen. So nennt man das Geld, was die Bank einem gibt, wenn man eigentlich gar kein Geld mehr hat, bevor man einen Kredit aufnehmen muss.

Am Ende wird Sandra mit großer Wahrscheinlichkeit über viele Monate so viel Geld ausgeben und über kurz oder lang verschuldet sein, weil sie nie gelernt hat, die Gesetze der Mathematik im Alltag anzuwenden und ihr Leben berechenbar zu machen. Vermutlich wird sie niemals ihre Schulden loswerden und somit auch keine Möglichkeit haben, wirklich reich zu werden.

2.) Der Autokauf

Manfred möchte sich ein neues Auto kaufen. Er geht ins Autohaus und hat im Vorfeld ausgerechnet, wie viel Geld er jeden Monat zur Verfügung hat, um ein Auto zu finanzieren. Der Verkäufer überzeugt ihn, dass er, wenn er noch 30 € mehr jeden Monat ausgibt, deutlich mehr Komfort in seinem neuen Auto haben wird. Manfred ist überzeugt und denkt sich, dass diese 30 € mehr schon irgendwo herkommen werden. Er unterschreibt den Vertrag und kauft das Auto.

Nach ungefähr einem Jahr stellt Manfred fest, dass er zum einen Schwierigkeiten hat, die monatlichen Raten zu bezahlen und zum anderen, dass das Auto deutlich mehr Benzinkosten produziert, weil die Benzinpreise inzwischen gestiegen sind. Hinzu kommt, dass sein Arbeitgeber Probleme hat und er deswegen Kurzarbeit anmelden muss und somit nicht mehr das volle Gehalt bekommt. Außerdem ist seine Frau schwanger geworden und das Gehalt, was durch sie bislang in die Familie gekommen ist, entfällt somit.

Wenn Manfred die Raten für sein Auto gar nicht mehr bezahlen kann, dann wird er den Vertrag von seiner Bank, über die das Fahrzeug finanziert wurde, gekündigt bekommen und am Ende ohne Auto, aber dafür mit einer Menge Schulden dastehen.

Andreas möchte ebenfalls ein Auto kaufen. Er hat in den letzten Monaten Geld auf die Seite gelegt und hat sich ausgerechnet, wie viel ein Auto kosten darf, damit er es in bar bezahlen kann. Er geht zum Autohändler und verhandelt.

Der Autohändler versucht, Andreas ein Auto zu verkaufen, welches teurer ist als der Betrag, den Andreas sich vorgenommen hat. Dieser legt selbstbewusst das Geld auf den Tisch und sagt dem Verkäufer, dass er bereit ist, diesen Betrag für das vorgestellte Auto zu bezahlen und das Auto auch gerne für diesen Preis kaufen möchte, allerdings ebenfalls bereit ist, bei einem anderen Autohändler ein Alternativangebot einzuholen, falls dieser sich nicht auf den Deal einlässt. Am Ende willigt der Autoverkäufer ein, dass Andreas das vorgestellte Auto zu dem festgelegten Preis bekommt.

Andreas hat somit ein Fahrzeug, was bereits abgezahlt ist und für ihn, außer den laufenden Kosten (so nennt man zum Beispiel die Versicherung und die Steuer, die man für das Auto bezahlen muss, aber auch Inspektionen, Reparaturen, Reifenwechsel und Rechnungen für Pannen oder Auto) keine weiteren Ausgaben anfallen. Wenn die Spritpreise nun teurer werden, wird Andreas mit dem Auto vermutlich weniger oder spritsparender fahren.

Wenn die Versicherung teurer wird, wird er sich nach einer günstigeren Versicherung umschauen. Wenn das Auto irgendwann so teure Reparaturen braucht, die nicht mehr bezahlt werden können, wird er das Auto verkaufen und aufgrund der Rücklagen, die er seit dem Autokauf für das nächste Auto schon getätigt hat, ein neues Auto anschaffen können.

3.) Der Urlaub

Familie Deutschländer plant ihren Sommerurlaub. Sie geht in ein Reisebüro und erkundigt sich nach dem Preis. Die Familie hat im Vorfeld bereits ausgerechnet, wie viel Geld sie gespart hat, um einen schönen 14-tätigen Urlaub in ihrem Lieblingsland zu verleben. Sie bucht die Reise und wenn sie im Urlaub zusätzlich Essen geht, wird im Restaurant mit Kreditkarte bezahlt.

Die Familienmitglieder kaufen zahlreiche Souvenirs, sodass letztendlich der Koffer beim Rückflug zu schwer ist und sie noch Übergepäck bezahlen müssen. Außerdem werden kurzfristig noch verschiedene Ausflüge dazu gebucht, die im Hotel angeboten werden und die Familie legt sich einen kleinen Mietwagen zu, um im Urlaub mobiler zu sein als ursprünglich geplant.

Nach ihrer Rückkehr aus dem Urlaub ist die Erholung ziemlich schnell verflogen, als die Familie Deutschländer die Kreditkartenabrechnung bekommt und feststellt, dass hier nochmal ungefähr genauso viel Geld ausgegeben wurde, wie für den eigentlichen Urlaub. Mit dieser unplanmäßigen Ausgabe hat sie nicht gerechnet.

Familie Schweizer bucht ebenfalls im Reisebüro einen Urlaub in ihrem Lieblingsland. Gleichzeitig nimmt sie einen festgelegten Geldbetrag mit, den sie sich als Budget (so nennt man die Menge an Geld, die man für eine bestimmte Anschaffung oder eine bestimmte Aktivität ausgeben möchte)setzt, mit dem sowohl zusätzliche Kosten für Restaurantbesuche, Ausflüge, Souvenirs und sonstige Zusatzaktivitäten, wie Kosmetikbehandlungen, Massage oder Hobbyreiten, abdeckt sind.

Die Familie nimmt diesen Betrag deswegen in bar mit, damit sie jeden Tag sieht, wie viel Geld sie noch zur Verfügung hat und ob sich die Familienmitglieder eine bestimmte Aktivität im Urlaub noch leisten können oder ob sie darauf verzichten müssen.

Nach der Rückkehr aus ihrem Urlaub bleiben sie noch sehr lange erholt und denken an die schöne Zeit zurück, da die Familie finanziell alles sehr gut organisiert hat und somit im Alltag so weiterleben kann wie vorher auch.

Grundsätzlich muss an dieser Stelle gesagt werden, dass das Bargeld in den nächsten Jahren vermutlich in immer mehr Ländern abgeschafft wird. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, dass man bei Einkäufen, bei größeren Anschaffungen und bei Urlaubsplanungen genau wissen sollte, wie viel Geld man zur Verfügung hat und zwar unabhängig davon, ob man mit Bargeld bezahlt oder mit einer Bankkarte.

Wenn du ein eigenes Konto hast, dann sorge immer dafür, dass deine Bank dir keinen Dispokredit einräumt, denn wenn du kein Geld hast, dann kannst du auch keins ausgeben. Versuche im Idealfall, ohne Schulden durch dein Leben zu kommen.

Vielleicht hast du jetzt verstanden, warum Mathematik ein so wichtiges Schulfach ist. Man hat deswegen beschlossen, Mathematik an den Schulen zu unterrichten, um dich genau vor solchen Situationen, wie sie Sandra, Manfred oder Familie Deutschländer passiert sind, zu beschützen.

Aber auch in anderen Situationen kann ein fehlendes Verständnis für Mathematik zu Nachteilen führen. Stell dir vor, dass du nach deiner Schule eine Ausbildung in einem Handwerksbetrieb machst. Nehmen wir an, du arbeitest bei einer Gartenlandschaftsbaufirma und sollst nun einen Zaun setzen. Dieser Zaun geht nun von einer Hauswand bis zu einem Baum und von diesem Baum bis zu der Grenze des Grundstückes. Die Entfernung von der Hauswand bis zu einer Seite des Baums beträgt 1,73 Meter und die Entfernung von der anderen Seite des Baumes bis zum Ende des Grundstücks beträgt 2,28 Meter.

Jetzt sollst du ausrechnen, wie groß das Stück Zaun insgesamt sein soll, das gebraucht wird, um von der Hauswand bis zur Grundstücksgrenze und der Aussparung des Baumes einen Zaun zu setzen. In der Schule lernst du, je nachdem in welchem Bundesland du zur Schule gehst, ab der 7. Klasse mit dem Taschenrechner zu rechnen. Im Alltag musst du aber immer wieder im Kopf Dinge ausrechnen können.

Bei dem eben genannten Beispiel wirst du wahrscheinlich im Kopf ausrechnen, wie lang der Zaun sein muss. Wenn du dich verrechnest, dann kostet das Material, Zeit und dir vielleicht, wenn das öfter passiert, deinen Job.

Oder nehmen wir einmal an, du möchtest nach der Schule studieren und verdienst dir nebenbei dein Studium, indem du als Kellner oder Kellnerin arbeitest. Auch hier wirst du immer mal wieder in die Situation kommen, dass du im Kopf ausrechnen musst, was die Getränke gekostet haben. Vielleicht weil du an einem Getränkestand arbeitest und es keine digitale Kasse gibt oder diese einfach an dem Tag ausgefallen ist. Es gibt unzählige Gründe, warum man im Kopf Dinge ausrechnen soll. Auch hier kann es passieren, dass du dich verrechnest.

Wenn du dich zu Ungunsten des Kunden verrechnest, wird er dich vermutlich darauf hinweisen, weil es sein Geld ist, das er dann unnötig ausgibt. Wenn du dich aber zu Ungunsten von dir verrechnest, könnte es sein, dass der Gast dich nicht auf den Fehler hinweist und du dann ebenfalls wieder Gefahr läufst, langfristig deinen Job zu verlieren.

Und noch ein letztes Beispiel: Stell dir vor, du beschließt während der Schulzeit oder danach deine eigene Firma zu gründen. Dann musst du in der Lage sein, auszurechnen, wie viel Geld du brauchst, um das, was du als Geschäftsidee hast, umsetzen zu können. Dabei geht es um ganz viele komplexe Dinge, die berücksichtigt werden müssen. Also fasse ich noch einmal an dieser Stelle zusammen:

Mathematik ist vielleicht das wichtigste Fach in der ganzen Schule, denn alles im Leben ist auf Mathematik aufgebaut. Mathematik macht dein Leben berechenbar und wenn du die Zahlen im Griff hast, dann hast du die Kontrolle über dein Leben und über deinen Beruf. Aus diesem Grund ist es wichtig, sich für Mathematik zu interessieren und zu begeistern.

Im Idealfall sollten es deine Eltern oder deine Freunde schaffen, in dir die Liebe zur Mathematik zu wecken. Ebenfalls sollte dich dein Lehrer dafür begeistern können und dir die Wichtigkeit dieses Faches klar machen, indem er es vorlebt und dir anhand von praktischen Beispielen zeigt, wo Mathematik dein Leben zum Guten oder zum Schlechten beeinflussen kann. Falls jene Personen dies nicht schaffen, dann suche dir jemanden, der dir hilft in Mathe ein richtiges Genie zu werden.

Nun gelingt es aber den wenigsten Mathematiklehrern, diese Begeisterung für Mathematik in den Kindern zu wecken.. Vielleicht, weil ihnen nicht immer bewusst ist, wie lebendig Mathematik sein kann, wenn man sie richtig unterrichtet.

Hast du dir zum Beispiel schon einmal überlegt, warum wir mit dem Dezimalsystem rechnen, also aus welchem Grund wir als Kinder bis zehn zählen lernen und wir dann quasi immer zehn Zahlen bis zur nächsten vollendeten Zehnerziffer haben? Das liegt einfach daran, dass wir zehn Finger haben und die Menschen schon seit jeher ihre Finger benutzt haben, um zu rechnen.