Spice in Space - Lena Morell - E-Book

Spice in Space E-Book

Lena Morell

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Beschreibung

Der Weltraumfrachterkapitän Spice will Pie, seine große Liebe, heiraten, lernt jedoch einige Wochen vor der Hochzeit Sally, eine Raumschifftechnikerin, kennen und lieben. Sein zukünftiger Schwager entdeckt ihn zufällig bei einem wilden Liebesakt mit Sally und bedroht ihn, sollte er Sally nicht sofort für immer verlassen. Spice kann sich jedoch nicht entscheiden. Da wird er plötzlich von einem Maskierten entführt, auf seinen Frachter gebracht und mit Sally in einen Laderaum gesperrt. Der Maskierte verlangt, dass er unter seiner Aufsicht - und Mitwirkung! - achtundvierzig Stunden lang Sex mit Sally haben soll ...

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Lena Morell

SPICE IN SPACE

© 2015 Plaisir d’Amour Verlag

Am Gassenkopf 8

D-64686 Lautertal

www.plaisirdamourbooks.com

[email protected]

© Covergestaltung: Sabrina Dahlenburg

(www.art-for-your-book.weebly.com)

ISBN eBook: 978-3-86495-207-4

Als Taschenbuch lieferbar in der Anthologie „Unterworfen“ von Lena Morell.

ISBN: 978-3-938281-26-0

Sämtliche Personen in diesem Roman sind frei erfunden. Dieses eBook darf weder auszugsweise noch vollständig per E-Mail, Fotokopie, Fax oder jegliches anderes Kommunikationsmittel ohne die ausdrückliche Genehmigung des Verlages oder der Autorin weitergegeben werden.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 1

Es war nach Mitternacht – Erdzeit – als Michael, von seinen Freunden Spice genannt, aus dem Flugtaxi sprang, das ihn direkt von Sallys modernem Appartement bis hierher zu seiner Wohnung gebracht hatte. Mann oh Mann, hatten sie beide es vielleicht miteinander getrieben!

Zuerst hatten sie sich in einer kleinen Kneipe getroffen, dort wie zwei alte Kumpels ein gutes Bier miteinander getrunken und dann, er wusste selbst nicht weshalb, gingen sie im Central Starlight Park spazieren. Er grinste, als er sich erinnerte, wie Sally ihn hinter einen Busch gezerrt hatte, um ihn ungestört küssen zu können. Daraufhin hatte er sie einfach flachgelegt. Es war das erste Mal zwischen ihnen beiden gewesen. Und das nur einige Schritte vom Weg entfernt, wo jederzeit jemand vorbeikommen konnte. In der Nacht waren dort zwar nur wenige Leute unterwegs, da der Park keinen guten Ruf hatte – es trieb sich viel reisendes Gesindel dort herum – aber die Gefahr entdeckt zu werden, gab ihnen beiden einen besonderen Kick.

Sally hatte sich in seine Schulter verbissen, als sie endlich gekommen war, um nicht die Wache, die dort gelegentlich ihre Runden drehte, durch Schreien und Stöhnen auf sich aufmerksam zu machen. Noch eine Stunde später, als sie in ihrer Wohnung ankamen, waren ihre tiefen Zahnabdrücke zu sehen gewesen. Er hatte er sie auf der Stelle ins Schlafzimmer gezogen, um ihr dort den mit Erde, Grasflecken und seinem Erguss beschmutzten Arbeitsoverall herunterzuzerren und sie gleich auf dem Boden vor dem Bett noch ein weiteres Mal zu vernaschen. Und dann noch einmal im Wohnzimmer, als sie auf dem Weg zur Küche waren, um etwas zu trinken zu holen.

Die Nacht war vorübergegangen, der Tag war angebrochen. Sie hatten nur wenig geschlafen, bestenfalls ineinander verschlungen geschlummert. Er war bei ihr geblieben. Noch einmal vierundzwanzig Stunden. Und noch einmal. Drei Tage lang.

Und nun war er hier, daheim. Immer noch feucht und klebrig von ihren Küssen, ihrer Zunge, ihrer weiblichen Nässe, ihrer beider Säfte, die sie so ungeniert und freizügig verteilt hatten. Eigentlich schade, Sallys verführerischen, weiblichen Geruch abzuwaschen.

Er stellte sich dennoch in die Duschkabine, drehte das Wasser auf und ließ sich von den Massagedüsen den ganzen Körper durchwalken, hielt seinen Schwanz in den Strahl, quasi als Erinnerung an Sally, die so gut mit ihm umgehen konnte. Dabei pfiff und stöhnte er abwechselnd genussvoll und dachte zufrieden an die Stunden, die hinter ihm lagen. Plötzlich hielt er inne, als ihm das Wort „zufrieden“ längere Zeit im Kopf herumspukte.

Zufrieden? War er wirklich zufrieden?

Nicht ganz, musste er zugeben. Wenn er es recht bedachte, dann war da ein nagendes schlechtes Gewissen, weil er soeben drei Tage lang Pie betrogen hatte. Und das auf das Heftigste. Zum ersten Mal seit Pie und er ein Paar waren. Und immerhin waren sie schon fast vier lange Jahre zusammen. Wegen seiner Reisen mit seinem Spacefrachter waren sie auch oft monatelang getrennt gewesen, und doch hatte er selbst im Zustand äußerster und schmerzhaftester Notgeilheit Pie niemals hintergangen.

Bis Sally aufgetaucht war.

Er stand minutenlang wie erstarrt in der Dusche, spürte kaum den Strahl, der soeben noch so neckisch seinen Schwanz umspielt und dabei Erinnerungen an Sallys Hände und Zunge hervorgerufen hatte.

Er hatte Pie betrogen.

Pie. Die große Liebe seines Lebens, die er in wenigen Wochen heiraten wollte.

Spice lehnte sich an die Wand der Duschkabine und schloss die Augen. Er hatte von dem Moment an, an dem Sally ihn hinter die Büsche gezerrt hatte, bis zu dem Augenblick, als er sie mit einem heißgelaufenen, aber zufriedenen Schwanz verließ, keinen Gedanken mehr für Pie gehabt. Sein ganzer Kopf war nur mit Sally ausgefüllt gewesen und mit dem, was sie miteinander getrieben hatten. Jetzt jedoch war er abgekühlt, und sein Gehirn arbeitete wieder. Mit dem Ergebnis, dass das kleine Quäntchen schlechten Gewissens sich mit jeder Sekunde potenzierte und bald seinen ganzen Körper einnahm.

Ihm wurde speiübel.

Er hatte Pie betrogen. Mit einem Genuss, der für einen Mann, der in Kürze heiraten wollte, geradezu verbrecherisch war. Aber seit er vor drei Wochen Sally im wahrsten Sinn des Wortes im Spacecenter vor die Füße gestolpert war, hatten weder sein Gehirn, noch sein Gewissen gesprochen – sondern nur sein Körper. Ein ganz gewisser Teil davon jedenfalls. Und das sehr überzeugend.

Dabei hatte sie zuerst gar nicht so toll ausgesehen. Eine rothaarige Frau, die mit in die Hüften gestemmten Armen vor ihm gestanden, auf den fluchend am Boden Liegenden hinuntergesehen und dämlich gelacht hatte. Kein guter erster Eindruck.

Erst der zweite Blick hatte Einsicht gebracht: Schlanke Beine in einem hautengen Arbeitsoverall, ein göttlicher Hintern und ein Busen, der seinen Blick angezogen und nicht mehr losgelassen hatte.

Trotzdem. Ein Mann wie er war treu. Er hatte sich von diesem Anblick losgerissen, schief gegrinst und war davongetrottet, fest davon überzeugt, dass er dieses Wunder an Weiblichkeit ohnehin kein zweites Mal sehen würde.

Und dann tauchte sie am Tag darauf plötzlich wieder auf. Sie war Mechanikerin auf einem der Service-Schiffe, die im Erdorbit kreisten und dort wie flinke Flugwiesel von einem Sternenschiff zum anderen eilten, um die nötigen Reparaturen durchzuführen. Auch bei seinem Frachter. Er konnte es kaum fassen, als sie tatsächlich durch die Schleuse geklettert kam. Er starrte sie an wie ein Weltwunder und wurde sich erst nach einer geschlagenen Minute bewusst, dass sie ebenso zurückstarrte.

Die darauf folgende Zeit arbeitete sie auf seinem Schiff, koordinierte das Service-Team und unterhielt sich ganz kameradschaftlich mit ihm über Technik. Und dann – nach drei Wochen, als die Arbeiten abgeschlossen waren und er schon jede Nacht feuchte Träume von ihr hatte – verfiel er auf die Idee, sie auf einen Drink einzuladen.

Und der war dann auf diese Art ausgegangen.

Spice schluckte. Nicht, dass er es bereute, was Sally betraf. Die war ein feiner Kerl, oder besser – ein feines Mädchen. Nett, gescheit und nicht der Typ, der sich mit jedem gleich ins Bett legte. Aber dieser Typ war er ja auch nicht. Sally jedoch hatte ihn glatt umgeschmissen – und das im übertragenen und realen Sinn. Und unter anderen Umständen hätte aus diesem erfreulichen Beginn eine tolle Beziehung werden können. Aber so ...

Mitten in seine nagenden Gewissensbisse und das Gefühl wachsender Frustration hörte er das Summen seines Computers.

„Was gibt's?“

„Es ist Besuch für dich da, Spice.“ Er hatte seinem Computer eine weibliche Stimme gegeben und ihn Peggy genannt – nach seiner Schwester. Das war am unverfänglichsten, fand er. Da kam keiner auf die Idee, dumme Bemerkungen dazu zu machen. Er mochte die Computer-Peggy fast ebenso wie die echte. Sie war wie ein guter Kumpel für ihn, lebte virtuell mit ihm in seiner Wohnung, begleitete ihn überall hin und half ihm sogar dabei, sein Raumschiff zu fliegen. Ohne Peggy wäre er aufgeschmissen. Er verließ sich völlig auf sie. Genauso, wie er sich als kleiner Junge auf seine große Schwester verlassen hatte.

„Wer ist es?“

Der kleine Bildschirm neben der Dusche aktivierte sich wie von selbst. Er wischte sich das Wasser aus den Augen, um klarer zu sehen. Aber das Bild blieb. Ein dunkelhäutiger Mann mit einem entschlossenen – um nicht zu sagen grimmigen – Gesichtsausdruck. Er sah mit schmalen Augen in die Kamera, als Spice nicht gleich reagierte. Dann betätigte er abermals den Summer. Spice zuckte zusammen.

„Willst du, dass ich öffne, Spice?“ Peggy klang immer geduldig, auch wenn sie eine Frage fünfmal stellen musste. Das war etwas, was sie von der echten Peggy unterschied. Und auch von ihm selbst.

Spice war noch dabei über eine Antwort nachzudenken, als der Besucher offenbar die Geduld verlor. Er brüllte förmlich ins Mikro: „Ich weiß, dass du daheim bist, Michael. Ich habe dich vorhin beobachtet, als du heimgekommen bist. Und ...“, er machte eine Pause, um die nachfolgenden Worte noch zu betonen, „... und nicht nur dabei. Mach sofort auf! Ich muss mit dir reden!“

„Das klingt wichtig“, ließ sich Peggy vernehmen.

„Hm. Ja. Mach ihm auf.“

„Willst du ihn in der Dusche empfangen?“ Peggy machte keine Scherze. Peggy war immer absolut ernst.

„Nein.“ Spice knurrte noch etwas anderes, was die Computer-Peggy ebenso überhörte wie die richtige Peggy das getan hätte, dann aktivierte sich die Föhnanlage.

Als er nur wenige Minuten später frisch gewaschen, geföhnt, mit zerstrubbelten Haaren und einem alten Bademantel seinem Besucher gegenübertrat, schüttelte dieser den Kopf, während sein Blick über Spice wanderte.

„Ich kann mir nicht helfen, Michael, aber ich habe bis heute nicht begriffen, was Pie an dir findet.“

Spice sah seinen zukünftigen Schwager stirnrunzelnd an. Allein schon dieser Ton milden Erstaunens war ein Insult erster Klasse. Spice hätte sonst was drum gegeben, um sich ebenfalls so von oben herab ausdrücken zu können, aber das war nun mal nicht sein Stil. Im Grunde hatte er gar keinen Stil. Er war ein simpler Frachterkapitän, der mit harten Burschen umgehen konnte, auf seinen Reisen in dünn besiedelte Gebiete des Systems oft sein Leben aufs Spiel setzte und einer kleinen Schlägerei – wenn es nötig war – nicht aus dem Weg ging. Aber Pies Familie und Pie selbst waren anders. Richtige Intellektuelle – Ärzte, Lehrer, sogar Künstler und Philosophen. Im Grunde wusste er selbst nicht, was Pie an ihm fand.

Umso schmählicher kam ihm sein Verrat vor.

„Bist du nur gekommen, um dich zu wundern?“, fragte er scharf zurück. „Oder hast du wirklich was zu besprechen?“ Diesen Bruder von Pie mochte er am wenigsten. Vielleicht weil er so viel größer war als er, vielleicht weil er der Intellektuellste von ihnen war. Schrieb doch tatsächlich Bücher, der Angeber, und quatschte darüber hinaus auch noch stundenlang davon.

„Das Wundern kommt ganz von selbst, dazu muss ich dich nicht erst aufsuchen und von Angesicht zu Angesicht vor dir stehen“, erwiderte Rembrandt von oben herab. „Ich habe etwas mit dir zu besprechen. Nämlich dieses würdelose Benehmen, bei dem ich dich beobachtet habe. Nicht gerade die feine Art, was du da tust, Michael.“ Spice hasste es, wenn ihn jemand Michael nannte, das klang so gespreizt. Aber so war Pies Familie. Pure Snobs. Sie selbst hatten den Brauch, den Nachwuchs mit Namen längst verstorbener Künstler zu schmücken und Rembrandt war eben nach irgendeinem alten Ölkleckser benannt worden.

„Würdeloses Benehmen?“ Spice verdrehte die Augen. Hatte er auf die Strasse gespuckt, ein dreckiges Taschentuch verwendet, oder was?

„Ich spreche von dir und dieser – nun, ich würde die Bezeichnung ‚Nutte’ verwenden, wenn er mir nicht zu gewöhnlich wäre – jungen Frau, mit der du dich so schamlos aufgeführt hast.“

Spices sarkastische Meldung, die er schon vor Tagen für ein potenzielles Treffen mit Rembrandt ausgedacht hatte, blieb ihm im Hals stecken. Er schluckte, räusperte sich, brauchte dringend ein Bier. Nein, kein Bier, das erinnerte ihn zu sehr an Sally und die vergangenen Tage. Seltsamerweise war der Ärger über diesen abfälligen Ausdruck für Sally größer als sein Entsetzen, dass Rembrandt ihn offenbar mit ihr beobachtet hatte. „Ich kenne keine Nutte“, brachte er gereizt hervor.