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Wer ein Werk erwartet, das die allseits propagierte mediale Mainstream-Meinung predigt, der sollte dieses Buch gleich jetzt wieder zur Seite legen. ----Sie sind noch da? Dann sind Sie wohl jemand, der sich nicht so einfach etwas vormachen lässt und der politisch, gesellschaftlich und geschichtlich interessiert ist. In diesem Buch wird nämlich über genau das gesprochen, über das was eigentlich nicht gesprochen werden darf. *Das Phänomen des Spiegelrassismus wird zum ersten Mal überhaupt beschrieben und analysiert. *Es wird beschrieben, warum Spiegelrassismus entstehen musste und wer diesen als Gefährt für ganz andere Ziele nutzt. *Warum und wie findet Verdrängung statt und wer ist Nutznießer und Anheizer? *Worin besteht der Zusammenhang zwischen der aktuellen und geschichtlichen Verdrängung? *Die destruktive Rolle der Großkonzerne innerhalb von Verdrängungsvorgängen wird offengelegt. *Es wird verdeutlicht, warum Propaganda viel intensiver eingesetzt wird als in Diktaturen. *Die egoistische Motivation hinter den "guten Taten" vieler Mitbürger wird enttarnt. *Es wird beschrieben, wie gefährlich harmlose Erscheinungen wie Kopftuch oder Nationalflaggen innerhalb von Verdrängungsvorgängen sein können. *Die aktuelle Flüchtlings-, Asyl- und Zuwanderungsproblematik wird aus einer neuartigen Perspektive betrachtet. *Die zukünftigen gesellschaftlichen Entwicklungen werden prognostiziert Dies sind nur einige Aspekte, aber längst nicht alles! Seien Sie gespannt! Dieses Buch ist anders als andere Bücher. Es ist echter Augenöffner und eines der wenigen Bücher, in dem der Leser eine wirklich neu- und andersartige Perspektive präsentiert bekommt. Diskutieren Sie mit. Sie dürfen wieder eine Meinung haben. Sie haben ein Recht dazu. Erik Hansen
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Seitenzahl: 455
Veröffentlichungsjahr: 2018
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Erik Hansen
Man kann dieses Buch lieben, man kann dieses Buch hassen, man kann aber nicht behaupten, es sei belanglos.
Es enthält Dinge, über die in unseren westlichen, spiegelrassistischen Gesellschaften nicht gesprochen werden darf. Es besteht sozusagen nur aus Tabus.
Wobei es nicht Ziel sein soll zu provozieren, vielmehr sollen gesellschaftliche Diskrepanzen aufgedeckt werden – und dies führt unweigerlich zu neuartigen und provokanten Thesen. Ich bewege mich fast ausschließlich auf sehr dünnem Eis, also in Themengebieten, in denen man sich in spiegelrassistischen Gesellschaften besser nicht aufhalten sollte, wenn man keine Schwierigkeiten bekommen möchte.
Was Spiegelrassismus ist und wem es nützt, dass es in unseren scheinbar so freiheitlichen Gesellschaften sehr wohl so etwas wie Propaganda gibt, dass die Völker des Westens (und mit ihnen ihre Werte) mit großen Schritten dem Aussterben entgegengehen, wie Verdrängung funktioniert und wie wirkungsvoll sie ist, dass so etwas wie Integration gar nicht stattfindet, was minderheiterspezifische Insignien sind und vieles mehr, wird in diesem Buch detailliert und schlüssig aufgedeckt.
Dieses Buch ist gefährlich, denn es stößt die Tür zu einem verbotenen Raum auf und kann das Denken und Ihre Einstellungen für immer verändern. Vieles wurde vielleicht noch nie so beschrieben und eröffnet Ihnen eine ganz andere, neue Perspektive.
Dieses Werk ist ausdrücklich nicht wissenschaftlich und hat keinen wissenschaftlichen Anspruch. Ja, es hat nicht einmal den Anspruch, vollständig richtig oder der Wahrheit letzter Schluss zu sein. Vielmehr soll der Leser zu etwas angeregt werden, was ihm in unserer westlichen Gesellschaft immer mehr abtrainiert wurde: dem selbstständigen Denken! Es bleibt Ihnen selbst überlassen, ob Sie die Thesen ablehnen oder befürworten, ob Sie sie durch Erfahrungen oder Beweise unterstützen oder widerlegen. Der Leser soll wachgerüttelt werden und seiner Rolle als inaktiver Zuschauer entfliehen. Er soll wieder mitgestalten und mitreden dürfen. Dieses Buch soll ein Impulsgeber sein. Bleiben Sie wachsam, denn als Einschlaflektüre ist dieses Buch vollkommen unbrauchbar.
Manches mag Ihnen wie Abschweifungen vorkommen, doch auch die geschichtlichen Ausflüge sind von essenzieller Bedeutung für das weitere Verständnis. Aber selbst diese bergen unerwartete und abenteuerliche Aussichten. Sie werden recht schnell merken, dass es nicht so ist, wie es scheint, und dass auch die wenigen geschichtlichen Ausflüge in diesem Buch bei genauerem Hinsehen eine klare Verbindung zu topaktuellen Themen haben.
Sie begeben sich nun in eine faszinierende Welt, aber bedenken Sie: Sie können den Gedanken, den Sie einmal gedacht haben, nicht zurücknehmen!
Ist es nicht erstaunlich, dass die Finnen Finnisch sprechen? Dies ist kein Scherz, denn es ist in der Tat erstaunlich! Finnisch ist nämlich nicht mit anderen europäischen Sprachen (ausgenommen Ungarisch) verwandt. Selbst die Sprache der schwedischen Nachbarn ist beispielsweise mit Deutsch weit näher verwandt als mit Finnisch. Finnisch gehört zu einer zentralasiatischen Sprachengruppe und weist große Differenzen zu den sonst gesprochenen Sprachen Europas auf. Wie kommt das?
Die Erklärung ist einfach: Die Finnen wanderten aus ihrer zentralasiatischen Heimat aus dem Gebiet des Urals auf das Territorium des heutigen Finnland aus. Dort verbreiteten sie sich und definierten sich später als einheitliche Gruppierung: den heutigen Finnen. Diese Erklärung ist völlig einleuchtend und plausibel. Sie hat nur einen Haken: Sie ist nachweislich falsch!
Genetische Untersuchungen haben ergeben, dass die heutigen Finnen (bis auf Minderheiten) keine verwandtschaftliche Verbindung zu zentralasiatischen Völkern haben. Sie sind vielmehr europäischen Ursprungs und genetisch von den Einwohnern ihrer europäischen Nachbarländer nicht zu unterscheiden.
Es stellt sich daher unmittelbar die Frage, wie die Finnen dann zum Finnisch kamen. Letztlich bleibt für dieses Phänomen nur ein plausibles Szenario: Auf dem Gebiet des heutigen Finnland lebte tatsächlich ehemals ein Volk mit zentralasiatischer Sprache. Gleichzeitig hielt sich auf diesem Territorium eine europäisch stämmige Minderheit auf. Diese Minderheit muss klein gewesen sein – sehr wahrscheinlich im einstelligen Prozentbereich. Eine Übernahme der Sprache (oder große Teile davon) musste daher zwangsläufig erfolgen.
Sicher ist, und das ist erstaunlich, dass es zu keiner Vermischung beider Gruppierungen kam. Das lässt sich heute eindeutig nachweisen.
Noch erstaunlicher ist aber, dass es dieser sehr kleinen (aber in sich geschlossenen Minderheit) gelang, die asiatisch stämmige Mehrheit vom Großteil des Territoriums des heutigen Finnland komplett zu verdrängen. Was übrig blieb, ist nur eine für andere Europäer exotisch wirkende Sprache.
Das Beispiel der Finnen ist in vielerlei Hinsicht überaus interessant, denn es wirft viele Fragen auf und eine Vielzahl von Annahmen lassen sich daraus ableiten.
Es stellt sich zum Beispiel unmittelbar folgende Frage:
Wenn die ursprüngliche Bevölkerung Finnlands vom abgestammtem Territorium verdrängt worden ist und wenn sich dies nur durch diese ganz speziellen Rahmenbedingungen heute nachweisen lässt, könnte es dann nicht auch ebenso wahrscheinlich sein, dass Verdrängungsprozesse dieser Art auch bei vielen anderen Völkern stattgefunden haben? Wir wissen nur nichts davon, weil es sich eben nicht so eindeutig nachweisen lässt wie bei den Finnen.
Vielfach erscheinen die Gründe für das Verschwinden oder Kollabieren von Hochkulturen ein wenig konstruiert. Meist kann man sich des Eindruckes nicht erwehren, dass irrelevante Ereignisse als Begründung herangezogen werden. Insbesondere bei antiken Kulturen ist es meist umgekehrt: Der Niedergang hat bereits lange vor dem finalen Ereignis begonnen. Beispielsweise kann man für den Niedergang Roms ein ganzes Sammelsurium von mehr oder weniger stichhaltigen Gründen finden. Die meisten dieser Gründe sind zwar nachweisbar, aber nur wenig überzeugend. Höchstwahrscheinlich haben bei dem Verschwinden aller Hochkulturen Verdrängungsmechanismen gewirkt. Genau hier liegt das Problem der Verdrängung.
Sie ist enorm effizient, aber eben kaum nachweisbar!
Nur in den beschriebenen Ausnahmefällen, wie eben bei den Finnen.
Wenn aber Verdrängung dort stattgefunden hat, muss es bei Kulturen, bei denen die Fluktuation der Bevölkerung aufgrund der Gegebenheiten und Möglichkeiten deutlich größer war, in einem noch stärkeren Ausmaß stattgefunden haben. Viele Umstände (welche natürlich keine Beweise sind) sprechen dafür, dass es so gewesen sein muss.
In vorindustrieller Zeit konnten Hochkulturen nicht auf Maschinen zur Erbringung von Produktionsleistungen zurückgreifen. Daher bedienten sich praktisch alle Hochkulturen menschlicher Arbeitskraft. Die eigene Bevölkerung reichte dazu keinesfalls aus. Daher wurden Menschen verschleppt und zur Arbeit gezwungen. In den meisten Zentren von Hochkulturen war die Anzahl der verschleppten Sklaven größer als die Anzahl der angestammten Bevölkerung, sodass Verdrängungsmechanismen wirken konnten. Dafür sprechen auch weitere Tatsachen: So wurden Sklaven gewöhnlich nicht zum Kriegsdienst verpflichtet. Das Risiko, bei einem kriegerischen Konflikt zu sterben, war für einen Sklaven so viel geringer als für ein Mitglied der Ursprungsbevölkerung. Weiterhin gab es für Sklaven auch keine Form des Wehrdienstes, welcher zu antiken Zeiten durchaus mehrere Jahre dauern konnte. Unfreie hatten schon aus reinen Zeitgründen viel mehr Möglichkeiten am Reproduktionsprozess teilzunehmen. Selbst eine feindliche Besetzung war für die besitzlosen Unfreien viel risikoärmer als für die angestammte Bevölkerung. Die Invasoren wussten, dass die Sklaven meist keinerlei Motivation hatten, ihnen feindlich gegenüberzustehen – die angestammte Bevölkerung schon. In nicht wenigen Fällen unterstützen die Unfreien feindliche Invasoren sogar.
Paradoxerweise waren die Chancen, dass Sklaven erfolgreicher am Reproduktionsprozess teilnehmen konnten als ihre Herren, ausgesprochen groß. Man kann also davon ausgehen, dass die Bevölkerung von Hochkulturen, von den eigenen verschleppten Unfreien im Laufe der Zeit verdrängt worden ist. Dies ist für sich genommen nicht weiter erwähnenswert, aber diese Aussage birgt eine gewisse Brisanz. Denn es bedeutet, dass die Bewohner eines Landes, welche auf dem gleichen Territorium leben wie einst die Bewohner einer Hochkultur, genetisch genauso viel mit den Schöpfern dieser Hochkultur zu tun haben wie die Bewohner eines beliebigen Nachbarlandes: nämlich annähernd nichts.
Auch diese Aussage ist für sich genommen nicht weiter dramatisch. Wen kümmert es schon, ob die Vorfahren vor langer Zeit Sklaven oder Adlige waren? Politisch brisant wird diese Aussage durch die Tatsache, dass die Regierungen und auch die Bewohner solcher Länder ihren Anspruch auf die Errungenschaften und Kulturgüter dieser Hochkulturen genau von dieser Tatsache ableiten.
Wenn aber die einzige Gemeinsamkeit zwischen den gegenwärtigen Bewohnern eines Landes und den ausgestorbenen Schöpfern von Kulturgüter ist, dass beide auf dem gleichen Territorium leben beziehungsweise lebten, dann besteht für die gegenwärtigen Bewohner auch kein Rechtsanspruch auf eben diese Kulturgüter. Daher sind Regierungen solcher Länder auch stets bemüht, einen möglichst ununterbrochenen Faden von der Hochblüte einer einstigen Hochkultur bis in die Jetzt-Zeit zu konstruieren. Wenn man solchen Beschreibungen folgt, wird man feststellen, dass in praktisch allen Fällen mehrere Jahrhunderte schlichtweg unterschlagen werden. Tatsache ist aber auch, dass genau diese Volksgruppen, welche heute sehr bemüht sind, Gemeinsamkeiten zwischen sich und einer einstigen Hochkultur zu finden, vor nicht allzu langer Zeit genau diese wenig schätzten, ja sogar verachteten.
Eine Vielzahl von Kulturgütern wurde zerstört, weil sich die Bewohner mitnichten als Nachfolger vergangener Kulturen sahen – was sie höchstwahrscheinlich auch nicht waren. Interessanterweise begannen die Bewohner von Territorien, auf denen einstige Hochkulturen beheimatet waren, sich erst dann mit diesen zu identifizieren, als sie bemerkten, dass gänzlich Andere (insbesondere Nordeuropäer) diese hoch einschätzten. Vorher war dies ganz und gar nicht der Fall und entsprechend freizügig wurde mit den Kulturgütern umgegangen.
Heute klagen die Regierungen solcher Länder andere des Kunstraubes an. Aber von Raub kann in den meisten Fällen keine Rede sein – oft müsste man eher von Kunstrettung sprechen. Viele Kulturgüter wären schlichtweg zerstört worden, hätten sich nicht Ausländer darum bemüht, diese Kunst- und Kulturgüter zu erhalten und zu bewahren. Heute wollen die Bewohner und Regierungen solcher Territorien nichts mehr davon wissen, dass sie diese Kulturgüter auf ihren Territorien im 19. Jahrhundert für annähernd wertlos hielten. Auch von Raub kann keine Rede sein. Diese Kunstrettungen waren zumeist völlig legal und hatten rein gar nichts mit „Nacht und Nebel-Aktionen“ zu tun. Für die Bewohner solcher Territorien waren diese Kulturgüter damals fremdartig und sie sahen mit den Erschaffern von diesen und sich selbst keinerlei Verbindung (was heute natürlich vehement bestritten wird). Die geistige Aneignung eines eigentlich fremden Kulturgutes ist vermutlich deutlich verwerflicher als deren materielle.
Obwohl Verdrängung überall wirkt, ist sie dennoch nur in wenigen Fällen überhaupt nachweisbar. Wenn sie aber nachgewiesen wird, liefert dieser Nachweis oft geradezu unglaubliche Ergebnisse. Dies liegt schlichtweg daran, dass Verdrängung einerseits höchst wirkungsvoll und andererseits für das einzelne Individuum nicht wahrnehmbar ist. Zum Beispiel haben genetische Untersuchungen an den Einwohnern der britischen Inseln Ergebnisse erbracht, welche demonstrieren, wie wirkungsvoll Verdrängung sein kann.
So kamen diese genetischen Untersuchungen zu dem verblüffenden Ergebnis, dass man relativ leicht zwischen Engländern und Walisern unterscheiden kann, nicht aber zwischen (Süd-)Engländern und norddeutschen Friesen. Dies ist überaus erstaunlich, denn es legt den Schluss nahe, dass die angestammte Bevölkerung der britischen Inseln in großen Gebieten komplett genetisch von angelsächsischen Invasoren verdrängt worden ist. Diese genetischen Untersuchungen kamen zu dem unerwarteten Ergebnis, dass die englische Bevölkerung zum überwiegenden Teil von den angelsächsischen Invasoren und nicht von der angestammten keltischen Urbevölkerung abstammt. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die angelsächsischen Invasoren anfangs zahlenmäßig eine geradezu unbedeutende Minderheit gegenüber der keltischen Urbevölkerung darstellten. Die keltische Urbevölkerung machte sicherlich mehrere Millionen aus (man schätzt sie auf etwa vier bis fünf Millionen), während die angelsächsischen Invasoren bei großzügigen Schätzungen bestenfalls 200000 Individuen ausmachten. Selbst diese Zahl ist ziemlich hoch geschätzt. Wahrscheinlich war die Zahl der Invasoren deutlich kleiner.
Sicher ist, dass die Zahl der Invasoren sich gegenüber der Zahl der angestammten Bevölkerung im unteren einstelligen Prozentbereich bewegte. Trotzdem schafften es die angelsächsischen Invasoren, (welche übrigens nicht nur aus Angeln und Sachsen bestanden, sondern auch aus Friesen und Jüten) die keltische Urbevölkerung innerhalb erstaunlich kurzer Zeit und zahlenmäßig deutlich unterlegen, zu verdrängen. Dieser Tatbestand ist kaum zu erklären. Man muss daher davon ausgehen, dass die Invasoren (bewusst oder unbewusst) evolutionstheoretische Instrumente gezielt eingesetzt haben. Offensichtlich wurde der männliche Teil der angestammten Bevölkerung ganz gezielt aus dem Reproduktionsprozess ausgeschlossen. Wie das geschah, ist rätselhaft – möglicherweise durch Vertreibung. Andererseits müssen die Invasoren mit den keltischen Frauen reichlich Nachwuchs gezeugt haben, denn die Reproduktionsraten der wenigen angelsächsischen Frauen hätten bei weitem nicht ausgereicht.
Aus den Untersuchungen ergibt sich ein heute nur schwer nachvollziehbares Szenario: Die angelsächsischen Invasoren errichteten auf dem südlichen Teil der britischen Inseln eine Gewaltherrschaft und hinderten den männlichen Teil der Bevölkerung durch Vertreibung oder Unterdrückung gezielt daran, ihre Gene weiterzugeben, während sie gleichzeitig mit keltischen Frauen nicht nur Nachwuchs zeugten, sondern sich auch um diese Frauen kümmerten, sie beschützten und ernährten.
Anders ist der schnelle genetische Erfolg der Invasoren kaum zu erklären. Hätten sie eine brutale und rücksichtslose Haltung auch gegenüber der angestammten weiblichen Bevölkerung gezeigt, hätten sie es kaum zu einer so schnellen und vollständigen Verbreitung ihrer eigenen Gene gebracht. Man kann durch Vergewaltigung, Plünderung und anderweitiger Unterdrückung die Einwohner recht schnell von einem bestimmten Gebiet vertreiben, hohe Reproduktionsraten erreicht man damit allerdings nicht. Es bleibt daher nur der Rückschluss, dass die Invasoren zum weiblichen Teil der Bevölkerung ein, gegenüber dem männlichen Teil der Bevölkerung, diametral entgegengesetztes Verhältnis gehabt haben müssen. Das Verhältnis war daher janusköpfig: brutal und rücksichtslos gegenüber dem männlichen Teil der Bevölkerung, fürsorglich und bemüht gegenüber dem weiblichen Teil. Die keltischen Frauen trugen damit allerdings zur ethnischen Auslöschung ihrer eigenen Volksgruppe auf großen Teilen ihres eigenen Territoriums bei.
Hier tut sich ein Widerspruch auf: Denn die keltischen Frauen haben ihre Gene ja zumindest genauso weitergeben können wie die angelsächsischen Invasoren. Die Kinder waren also zur Hälfte keltisch. Dies stimmt zunächst auch so. Hier kann man aber leicht zu einer Fehlannahme kommen: Der Multikulti-Gedanke trifft nämlich nur auf das Individuum, nicht aber auf die Gruppierung zu. Würde man von der theoretischen Vorstellung ausgehen, dass die angelsächsischen Invasoren in ihrem Herrschaftsgebiet wirklich alle keltischen Männer aus dem Reproduktionsprozess ausgeschlossen haben, wäre in der Folgegeneration mit einem Schlag die Hälfte der Individuen genetisch angelsächsischen Ursprungs. Diese angelsächsische Hälfte war vorher aber auf diesem Gebiet gar nicht vorhanden. Wären angelsächsischen Männer nachgerückt, und davon ist recht sicher auszugehen, wäre aus der Hälfte ein Viertel geworden. So linear laufen Verdrängungsvorgänge zwar nicht ab, aber mit der Zeit kommen auch die realen Vorgänge zum gleichen Ergebnis. Vermischung kann daher zu Auslöschung führen. Hierzu folgen später noch weitere Beispiele.
Beim Themengebiet der Verdrängung muss man zwischen Männern und Frauen unterscheiden. Männer haben bei Verdrängungsvorgängen eine offensive, Frauen eine defensive Funktion. Je nachdem, wie die Individuen einer Gruppierung dieser Funktion gerecht werden, können Verdrängungsvorgänge in Gang kommen oder nicht.
Bei der angelsächsischen Invasion Englands nutzten die Invasoren diese Gelegenheit und verbreiteten ihre Gene sehr schnell und nachhaltig. Die Gründe für diesen Verlauf lagen aber primär gar nicht auf der angelsächsischen, sondern vielmehr auf der keltischen Seite. Die keltischen Frauen nahmen einerseits ihre Defensiv-Funktion kaum wahr und die keltischen Männer wurden erfolgreich daran gehindert, ihre offensive Rolle auszufüllen. Ob dies gerecht oder ungerecht war, ob dies unter Zwang oder freiwillig erfolgte, spielt keine Rolle. Einen Gerechtigkeitsgedanken gibt es bei menschlich sozialen, nicht aber bei natürlichen Vorgängen.
Beachtenswert ist in diesem Zusammenhang die Erkenntnis, dass Männer (wenn sie denn die Gelegenheit dazu haben) viel stärker an den Verdrängungsprozessen beteiligt sind als Frauen. Man könnte sogar behaupten, dass Verdrängung nur über Männer stattfindet. Wenn der männliche Teil einer Gruppierung gegenüber einer konkurrierenden Gruppierung ständig ein „evolutionäres Plus“ erwirtschaftet, wird dies langfristig zur Auflösung der bedrängten Gruppierung führen.
Es hat den Anschein, dass es während der angelsächsischen Invasion zu einer Art „Idealverdrängung“ kam. Die Invasoren, welche wohl überwiegend (möglicherweise ausschließlich) aus Männern bestanden, konnten offensichtlich die Reproduktionsmöglichkeiten voll nutzen. Wenn ein Mann beispielsweise mehrere Frauen hatte, pflanzten sich seine Gene in Relation viel stärker fort als die der Frauen. Tötet diese Person keltische Männer oder hindert sie diese anderweitig am Reproduktionsprozess teilzunehmen, pflanzen sie sich gar nicht mehr fort. Die Reproduktionsressourcen wurden von den Invasoren annähernd optimal genutzt. Dies konnten sie aber auch nur deshalb, weil die Bedrängten unfähig oder unwillig waren, sie daran zu hindern.
Die angelsächsische Verdrängung konnte deshalb so nachhaltig gelingen, weil neben den rein genetischen noch weitere Aspekte hinzukamen, welche die Verdrängungsprozesse beschleunigen, zum Beispiel der Großelterneffekt.
Obwohl Großeltern nicht aktiv am Reproduktionsprozess teilnehmen, müssen sie positive, evolutionäre Effekte ihr Eigen nennen, sonst würde sich die Lebenserwartung kaum über den Reproduktionszeitraum erstrecken. Reproduktion oder auch Verdrängung funktionieren also besser, wenn sie von Mitgliedern unterstützt werden, welche an den eigentlichen Prozessen gar nicht beteiligt sind. Dies müssen aber nicht unbedingt Großeltern oder nahe Verwandte sein, sondern können sogar von Mitgliedern der Gruppierung erfolgen, welche selbst gerade verdrängt wird. Das heißt, dass keltische Knechte durch ihre Arbeitskraft diejenigen unterstützen, die gerade dabei waren, ihre ethnische Gruppierung auszulöschen. Ob dies freiwillig oder unter Zwang geschah, ist schwer zu sagen. Aus evolutionärer Perspektive ist dieser Umstand aber egal.
Der Umstand, dass man selbst die eigene Auslöschung unterstützt, kommt uns heute dumm und absurd vor, kam und kommt aber in der Geschichte oft vor und wird auch aktuell praktiziert. Beispielsweise unterstützten die nordamerikanischen Indianer die Ausrottung der Urbevölkerung teilweise kräftig, indem sie sich mit den Europäern einließen. Übrig blieben bei diesem Prozess fast ausschließlich die Europäer.
Auch während der Zeit der muslimischen Besetzung Spaniens im Frühmittelalter war die Unterstützung der eigenen Verdrängung üblich. Es gab zwar theoretisch eine Form der Religionsfreiheit, aber die Christen mussten derart hohe Steuern abgeben, dass nur die Muslime prosperierten. Hier war die Unterstützung sicher unfreiwillig. Auch heute erwirtschaften viele Bürger Steuergelder, welche letztlich Gruppierungen unterstützen, die aktiv an Verdrängungsprozessen beteiligt sind. Wie bereits erwähnt, spielt es bei der Unterstützung von Verdrängungsprozessen keine Rolle, ob dies freiwillig, unfreiwillig, bewusst oder unbemerkt erfolgt. Aus evolutionärer Sicht ist es nur von Belang, ob es erfolgt oder nicht.
Es scheint so, dass insbesondere das Nachrücken, also der stetige Zustrom von außen, für Verdrängungsvorgänge von entscheidender Bedeutung ist.
Die angelsächsischen Invasoren der zweiten Generation zeugten Kinder mit den Nachkommen der ersten Generation. Diese waren aber wie bereits erwähnt nur noch zur Hälfte keltischen Ursprungs. Erfolgt ein stetiger Zustrom von außen, verschwindet die ursprüngliche Bevölkerung genetisch recht schnell. Wobei „männliche“ Verdrängung besser funktioniert. Diese ist aber davon abhängig, ob die einheimischen weiblichen Reproduktionsressourcen genutzt werden können oder nicht.
Es gibt aber auch durchaus „weibliche“ Verdrängung. Auch Frauen beteiligten sich an Verdrängungsvorgängen, insbesondere weil auch sie Ressourcen beanspruchten, welche dann den Kelten nicht mehr zur Verfügung standen. Der Fall, dass ein keltischer Mann eine angelsächsische Frau hatte, kam vermutlich überhaupt nicht vor. Verdrängung ist eine recht einseitige Angelegenheit.
Heute werden Kinder nicht selten als persönliche Belastung wahrgenommen und nicht wenige entscheiden sich daher ganz bewusst gegen Kinder Der Gedanke, dass Verdrängungsmechanismen bewusst und gezielt angewandt wurden, erscheint uns daher fremdartig, geradezu bizarr. Genetische Untersuchungen beweisen aber recht eindrucksvoll, dass es so etwas wie gezielte Reproduktion wohl gab.
Bei genetischen Untersuchungen im asiatischen Raum stießen Wissenschaftler auf einen seltsamen Umstand: Offensichtlich teilen sich Millionen von Menschen einen gemeinsamen Vorfahren, welcher vor einigen hundert Jahren lebte. Diese Untersuchungen führten zu dem Ergebnis, dass dieser Urvater mehrere hundert (möglicherweise auch mehrere tausend) Kinder gezeugt haben muss. Man kam bei der Suche nach möglichen Kandidaten recht schnell auf Dschingis Khan. Heute sind bewiesenermaßen ganze sechzehn Millionen Männer (und damit 0,5% der kompletten männlichen Weltbevölkerung) direkte Nachfahren von Dschingis Khan. Damit noch nicht genug: Aufgrund dieses geradezu unglaublichen Ergebnisses machten sich die Wissenschaftler auf die Suche nach weiteren Urvätern – und sie wurden fündig. Es gab noch weitere Stammväter, welche heute Millionen von Nachfahren haben, insbesondere im asiatischen Raum. Dass jemand hunderte oder gar tausende von Kindern gezeugt haben soll, erscheint unglaubwürdig. Noch unglaubwürdiger erscheint es, dass dies ungesteuert geschehen sein soll. Vor allen wenn man bedenkt, dass natürlich nicht jeder Geschlechtsverkehr zu Zeugung führt.
Selbst bei gesunden und fruchtbaren Partner ist die tatsächliche Zeugung eher die Ausnahme. Vorausgesetzt allerdings, der Geschlechtsverkehr findet ungesteuert und nicht gezielt statt. Daher liegt die Vermutung nahe, dass die nachgewiesenermaßen enorme Anzahl von Kindern des Dschingis Kahn durch gezielte Reproduktion entstanden sind. Die bewiesenen Zahlen bewegen sich ohnehin schon am Rande der Unglaublichkeit. Geht man von gezielter Reproduktion aus, rückte das mögliche Szenario mehr in den Bereich des tatsächlich Machbaren. Es ist also durchaus möglich und sogar wahrscheinlich, dass sich die Frauen des Dschingis Kahn bewusst haben schwängern lassen. Höchstwahrscheinlich ging das mit ganz konkreten Vorteilen für die jeweilige Frau einher. Vermutlich hatten diese Frauen ausgesorgt, waren gesellschaftlich aufgestiegen und in vielen Bereichen unangreifbar. Das „Besenkammer-Phänomen“ unserer Tage ist daher eigentlich ein ganz alter Hut und dieses gab es vermutlich, wie auch die Prostitution, schon immer. Für mittellose Frauen konnte es schon immer vorteilhaft sein, einem Prominenten ein Kind unterzujubeln. Es gibt in diesem Zusammenhang aber einen besonders wichtigen Punkt zu beachten:
Da es beim Menschen (anders als bei anderen Säugetieren) keine äußeren Anzeichen dafür gibt, ob die weiblichen Individuen gerade empfänglich sind oder nicht, kann man gezielte Reproduktion nur von der Frau ausgehen. Die Frau kann nämlich recht gut abschätzen, wann sie fruchtbar ist, der Mann ist diesbezüglich komplett ahnungslos.
Wenn er also, wie beim sprichwörtlichen „Besenkammer-Phänomen“, über wenig Weitblick oder Eigenkontrolle verfügt, kann die Frau, auch ganz ohne Einverständnis des Mannes, gezielt reproduzieren. Für solche Frauen ist es schwierig, entsprechende Männer zu finden, denn Männer mit diesen wenig schmeichelhaften Eigenschaften kommen selten in Positionen, bei denen sich dieser Aufwand lohnen würde. Daher sind von solchen Vorfällen oft Männer betroffen, die aufgrund von herausragenden motorischen und weniger aufgrund von kognitiven Fähigkeiten in hochrangige gesellschaftliche Positionen gekommen sind.
Bei Dschingis Kahn war die Ausgangslage eine andere. Betrugsversuche kann man hier aufgrund der tödlichen Folgen ausschließen. Vielmehr hatte in diesem Fall auch der männliche Part ein Interesse daran, möglichst viele Nachkommen zu zeugen. Es könnte auch sein, dass es ihm egal war und nur die Frauen die treibende Kraft waren. Auf jeden Fall hatte er nichts dagegen. Das kann man wohl als sicher erachten. Bei Verdrängungsvorgängen müssen also der männliche und weibliche Part an einem Strang ziehen. Es ist daher auch ein einigendes Band nötig. Das kann beispielsweise Religion sein. Dazu aber später mehr.
Die Bevorzugung von Söhnen in vielen Kulturen liegt vermutlich in den dargelegten Zusammenhängen begründet: Jungen können mehr Kinder zeugen. Insbesondere in Kulturen, in denen Bigamie gestattet ist. Söhne können sich so zum evolutionären Jackpot entwickeln – Töchter eher nicht.
Das angenommene Szenario in Zusammenhang mit der Nachkommenschaft des Dschingis Khan erscheint uns heute wenig glaubwürdig.
Allerdings muss es so oder so ähnlich gewesen sein. Anders sind die Ergebnisse der genetischen Untersuchungen kaum zu erklären. Dies ist aber hier auch nicht weiter von Belang. Entscheidend ist die Erkenntnis, dass es starke Indizien dafür gibt, dass so etwas wie die gezielte Anwendung von Reproduktionsmechanismen in der Geschichte vorgekommen ist.
Das heißt, dass Verdrängung bewusst, praktisch als Waffe, eingesetzt wurde. Im Grunde ist dies auch nicht weiter verwunderlich. Millionen von Nachfahren zeigen, wie wirksam Verdrängung sein kann.
Frauen können sich zwar nicht wie Männer zum evolutionären Jackpot entwickeln, aber genau deshalb sind sie ein entscheidender Faktor bei Verdrängungsvorgängen. Ihre Reproduktionskapazitäten sind limitiert. Eine Frau kann nicht hunderte von Nachkommen in der ersten Generation hervorbringen. Genau deshalb ist aber die Frau von entscheidender Bedeutung. Für den evolutionären Erfolg oder Misserfolg ist es von entscheidender Bedeutung, wohin (in politischer, religiöser und kultureller Hinsicht) die Frauen einer Gruppierung tendieren. Stehen diese Frauen zu ihrer Gruppierung, kann eine Gruppierung auch unter widrigsten Umständen überleben. Räumen sie dem keinen hohen Stellenwert ein, kann das für die jeweilige Gruppierung (siehe Kelten) eine existenzielle Bedrohung sein.
Derjenige der den Zugriff auf diese limitierten Ressourcen hat (wie Dschingis Khan) oder derjenige, der zumindest Einfluss darauf nehmen kann, der hat die Macht und dem gehört die Zukunft – nicht nur evolutionär gesehen. Das bezieht sich nicht nur auf Einzelpersonen, sondern auch auf Gruppierungen. Sie können beispielsweise Ehen außerhalb dieser Gruppierung verbieten oder nur dann erlauben, wenn man sich der Gruppierung anschließt.
Die Reproduktionskraft einer Gruppierung ist eine limitierte und damit wertvolle Ressource. Eine Gruppierung wäre schlecht beraten, wenn sie diese Ressource Gefahren aussetzen würde. Das ist auch der Grund dafür, dass es kaum Kulturen gab, bei denen Frauen zu kriegerischen Handlungen oder Militärdiensten herangezogen wurden. Männliche Verluste sind relativ schnell wieder ausgeglichen. Weibliche Verluste sind praktisch unersetzlich. In Gefahrensituationen wurden Frauen und Kinder aus gutem Grund stärker geschützt als Männer.
Gruppierungen, bei denen die Mitglieder sich so verhielten, wie wir es heute als traditionell bezeichnen würden, prosperierten stärker als Gruppierungen, die dies eben nicht taten und verdrängten diese. Es stellt sich auch heute die Frage, ob es zukunftsweisend ist, in einer Gesellschaft ein Milieu zu etablieren, in dem Frauen bestrebt sind, immer männlicher zu werden, beispielsweise durch Eintritt in den militärischen Dienst, oder Männer immer weiblicher. Für westliche Gesellschaften wäre es vermutlich sehr viel besser, wenn diese den hohen gesellschaftlichen Status der Frau und Mutter als solches wiederentdecken und neu beleben würden, wenn sie nicht Gefahr laufen wollen, von Gruppierungen mit ganz anderen Vorstellungen langfristig verdrängt zu werden. Diese Vorstellung wir vielen westlich orientierten Frauen nicht gefallen, wäre aber aus Sicht des Überlebens ihrer ethnischen Gruppe sinnvoll. Geschichtlich gesehen kann man jedenfalls feststellen, dass es bei allen Unternehmungen und Gesellschaften, bei denen es um die Reproduktionskraft schlecht bestellt war (wie beispielsweise bei den Kreuzrittern), es letztlich immer zum Scheitern kam.
Auch heute reagieren die Mitglieder von Volksgruppen ausgesprochen nervös oder gar aggressiv, wenn sich Partnerschaften zwischen Frauen ihrer eigenen Volksgruppierung mit Männern anderer Volksgruppierungen anbahnen. Man sollte ein solches Verhalten nicht verurteilen, denn es ist im wahrsten Sinne natürlich und musste sich evolutionär so entwickeln. Es ist ein natürliches Abwehrverhalten gegenüber Verdrängung. Ein solches Verhalten hatte (und hat) evolutionäre Vorteile und konnte sich daher auch evolutionär manifestieren. Volksgruppierungen, die nicht so streng reagieren und sich mit anderen vermischen, laufen viel mehr Gefahr verdrängt zu werden. Das betrifft nicht nur genetische Aspekte, sondern auch religiöse und kulturelle.
Es hat den Anschein, dass sich beispielsweise die keltischen Frauen während der angelsächsischen Invasion ohne viel Widerstand mit den angelsächsischen Invasoren einließen. Wären sie zu stolz gewesen, hätten diese nicht so enorm erfolgreich sein können. Es gibt andererseits viele Beispiele dafür, dass sich eine Gruppierung vehement gegenüber einer Vermischung wehrt und letztlich (fast immer) als Sieger hervorgeht. Beim Großteil der keltischen Frauen war eine solche Einstellung scheinbar nicht oder nicht ausreichend vorhanden. Aber nicht bei allen!
An den Grenzen zum heutigen Wales stoppte die angelsächsische Invasion abrupt. Diese keltische Restbevölkerung wehrte sich mit Nachdruck gegen eine Vermischung und gegen Unterdrückung – und dies bis heute erfolgreich. Selbst heute definiert sich ein Waliser als ein Waliser, selbst wenn er oder sie in England geboren wurde oder dort lebt. Auch umgekehrt würde ein Engländer sich niemals als Waliser bezeichnen, selbst wenn er sein ganzes Leben in Wales zugebracht hat. Ein solches Verhalten ist einerseits erstaunlich, andererseits konnte sich nur genau dieses Verhalten evolutionär manifestieren. Diejenigen, die nicht so dachten, sind schlichtweg genetisch verschwunden und mit ihren Genen auch ihre vererblichen Verhaltensweisen. Als die walisische Bevölkerung zur Minderheit im eigenen Land geworden war, musste sie sich abgrenzen, um zu überleben. Da sie nun selbst Minderheit war, hätte eine tolerante Haltung gegenüber der angelsächsischen Mehrheit zu einer vollständigen Auslöschung der keltischen Kultur, Sprache und eigenständigen Erbinformationen geführt.
Während die Waliser dazu übergingen, mit Nachdruck ihre bedrängte Kultur zu verteidigen, haben die Schotten weniger Widerstand gegenüber den Invasoren aufgebracht: Nur etwa 1% der dort lebenden Bevölkerung spricht eine der ursprünglichen Sprachen. Wenn man sich eine Karte der Sprachverdrängung ansieht, wird man feststellen, dass die Verdrängung umso vollständiger ist, je näher man sich am Verdränger befindet: In einem einhundert Kilometer breiten Streifen entlang der schottisch-englischen Grenze spricht so gut wie niemand eine der ursprünglichen Sprachen. Je weiter man sich von der Grenze entfernt, umso hoher wird der Anteil derer, die dies noch können. Könnte man eine Karte der genetischen Verdrängung erstellen, so würde diese vermutlich ähnlich aussehen wie die Karte der sprachlichen Verdrängung.
Man kann aus den beschriebenen Sachverhalten ganz unmittelbar den Rückschluss ziehen, dass Erscheinungen wie Nationalstolz, Gefühle der religiösen Auserwähltheit, Stolz auf die eigene Herkunft oder Ethnie und der damit verbundenen Abgrenzung gegenüber Individuen außerhalb der eigenen Gruppierung überaus positive Auswirkungen auf das Überleben der jeweiligen Gruppierung hatten und immer noch haben.
Es ist daher äußerst fraglich, ob insbesondere westliche Gesellschaften vernünftig und verantwortungsvoll handeln, wenn sie solche Erscheinungen in der eigenen Mehrheitsgesellschaft bewusst unterdrücken, während sie sie in den verschiedenen Minderheitsgruppierungen tolerieren beziehungsweise ignorieren.
Man kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die keltische Bevölkerung (zumindest ein großer weiblicher Teil davon) zu Beginn der angelsächsischen Invasion keine besonderen Aversionen gegenüber den angelsächsischen Invasoren hatte – also keine Abgrenzung an den Tag legten. Es liegt natürlich die Vermutung nahe, dass auch gegenüber der weiblichen Bevölkerung Gewalt im Spiel war und die Frauen durch Vergewaltigung geschwängert wurden und durch Zwang dazu genötigt wurden, bei ihren angelsächsischen Männern zu bleiben. Dies ist allerdings ein wenig realistisches Szenario. Dagegen spricht schon das blanke Zahlenverhältnis. Die keltischen Frauen müssen freiwillig bei ihren angelsächsischen Männern geblieben sein, denn Gelegenheit zur Flucht gab es sicher reichlich. Es kann unmöglich sein, dass die angelsächsischen Männer permanent bei ihren Frauen blieben, um Kontrolle über sie auszuüben und gleichzeitig (bei zahlenmäßiger deutlicher Unterlegenheit) erfolgreich gegen die keltischen Männer kämpften. Vielmehr muss es so gewesen sein, dass die Frauen keine (oder eine nur wenig ausgeprägte) Verbundenheit zu ihrem eigenen Volk an den Tag legten. Es dürfte wohl so gewesen sein, dass sie freiwillig den Nachwuchs ihrer angelsächsischen Männer großzogen. Diese Nachkommen verstanden sich als Angelsachsen und nicht als Kelten. Auch müssen sie gewusst haben, dass die Invasoren die Männer ihres eigenen Volksstammes töteten. Diese Sachverhalte dürften aber auf die Mehrheit der angelsächsischen Männer zutreffen, denn die Zahlen legen nahe, dass der durchschnittliche angelsächsische Mann mehrere keltische Männer tötete und auch mehrere Kinder mit keltischen Frauen zeugte. Anders ist die vollständige Verdrängung der keltischen Kultur innerhalb weniger Generationen kaum zu erklären.
Hätten die keltischen Frauen aber so etwas wie einen Stammesstolz, Volksstolz, Patriotismus oder dergleichen an den Tag gelegt, wären die Invasoren vollkommen chancenlos gewesen. Zwar waren sie ihren keltischen Gegnern offensichtlich militärisch überlegen, aber ihre Erfolge hätten nicht ewig andauern können. Bei diesem zahlenmäßigen Ungleichgewicht wäre es früher oder später zu einer entscheidenden Niederlage gekommen, welche bei einer solchen zahlenmäßigen Unterlegenheit irreversible Folgen gehabt hätte. Durch einen solchen militärischen Sieg beflügelt, wäre es zu weiteren Schlägen gegen die Invasoren gekommen, welche mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit das Ende der Angelsachsen auf den britischen Inseln bedeutet hätte. Dazu kam es aber nicht. Vielmehr müssen die Kelten die Angelsachsen als Bedrohung unterschätzt haben und daher mehr oder weniger widerwillig und defensiv bekämpft haben. Aufgrund des Zahlenverhältnisses müssen die Kelten Gelegenheiten gehabt haben, den Gegner entscheidend zu schlagen. Diese haben sie aber offensichtlich ungenutzt verstreichen lassen. Wenn sie geschlossen und auch entschlossen aufgetreten wären, wäre ihre zahlenmäßige Überlegenheit derart erdrückend gewesen, dass auch die besten Waffen, Kämpfer und Taktiken des Gegners keine Aussicht auf Erfolg gehabt hätten.
Die Angelsachsen müssen hingegen strategisch vorgegangen sein und die Gelegenheiten, die sich ihnen darboten, sofort militärisch genutzt haben. Während die Angelsachsen so etwas wie einen Stammesstolz hatten, musste bei den Kelten eine eher pragmatische Denkweise vorgelegen haben. Sie machten sozusagen immer genau das, was unmittelbar Sinn ergab – und genau das führte scheinbar in den Untergang.
Was nützt es, getötete Landsleute zu rächen? Die werden dadurch auch nicht mehr lebendig.
Würde es sich lohnen, ein verlorenes Gebiet zurückzuerobern? Eher nicht.
Was würde es bringen, sich gegenüber der angelsächsischen Herrschaft aufzulehnen? Wohl nichts.
Keltische Frauen haben sicher auch ganz opportunistisch die Vorzüge der angelsächsischen Männer bedacht. Diese konnten ihnen Schutz bieten und vor allen Dingen Ressourcen wie erbeutetes Land, Vieh und derlei Dinge.
Es ist erstaunlich, dass die logisch-pragmatische Denkweise der Kelten der ideologisch verblendeten Denkweise der Angelsachsen unterlegen war. Es scheint so, als ob die Angelsachsen ihrerseits alles Keltische ablehnten und bekämpften. Die Tatsache, dass Ideologie der Logik überlegen sein soll, ist mit unserer westlichen, von Logik geprägten Welt, schwer zu vereinbaren.
Evolutionär ist aber eine ideologische Denkweise einer logisch-pragmatischen eindeutig überlegen und daher auch genetisch in uns allen mehr oder weniger stark verankert.
In welcher Art und Weise und in welcher Intensität diese prinzipiell verankerte Veranlagung ausgelebt wird, steht bei Geburt natürlich noch nicht fest. Allerdings gibt es schon eine Weichenstellung hinsichtlich der Auslebung der bereits vorhandenen Veranlagungen.
Es könnte also sein, dass eine Person bei bestimmten Veranlagungen eher dazu tendiert, ein freiheitlich denkender Buddhist oder ein Anhänger der Feng-Shui-Lehre zu werden. Andere Veranlagungen könnten dazu führen, dass eine Person eher dazu neigt, sich zum Waffennarr oder IS-Kämpfer zu entwickeln. Wie diese bereits vorhandenen genetischen Veranlagungen im späteren Leben ausgelebt werden, hängt davon ab, auf welche Angebote die Person im späteren Leben stößt. Diese Angebote können die bereits vorhandenen Anlagen mehr oder weniger befriedigen. Eine beliebige Person wird sich also je nach Veranlagung innerhalb einer bestimmten ideologischen Gruppierung zu einem besonders radikalen oder besonders liberalen Mitglied entwickeln – oder die Gruppierung verlassen, weil diese nicht den sich entwickelnden Veranlagungen entspricht.
Dieser Zusammenhang kann beispielsweise dazu führen, dass eine Person, welche sich in einer bestimmen Gruppierung besonders engagierte, dort keine wirkliche Befriedigung mehr findet und in eine andere Gruppierung wechselt. Also beispielsweise zu einem militanten Islamisten wird, weil in unserer westlichen Welt keine adäquaten Angebote für die entsprechende genetische Veranlagung zur Verfügung stehen. Es kann daher durchaus vorkommen, dass sich Personen ohne entsprechenden religiösen oder kulturellen Hintergrund scheinbar spontan dem IS zuwenden. Sie sind schlichtweg auf keine adäquaten Angebote in ihrem Leben gestoßen. Die gleichen Personen hätten sich daher auch zum Rechtsradikalen entwickeln können und wären dann wahrscheinlich gesellschaftlich besser unter Kontrolle gewesen. Alle Vorstufen zur Entwicklung zum Rechtsradikalen sind gesellschaftlich geächtet, die Vorstufen zur Entwicklung zum IS-Kämpfer aber kaum, obwohl die gesellschaftliche Gefahr, die ihnen ausgeht, vermutlich viel größer ist. Es gibt keinen nationalsozialistischen Staat, dem sich Rechtsradikale aller Länder anschließen könnten und von dem eine Gefahr für andere Staaten ausgeht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass sich rechtsradikale (ebenso linksradikale) Tendenzen im Laufe des Lebens verlieren oder abschwächen. Beim IS-Sympathisanten oder IS-Kämpfer sieht die Sache aber ganz anders aus. Die Gefahr für die Gesellschaft ist daher bei Weitem größer.
Obwohl wir uns in unserer westlichen Welt für freiheitlich und tolerant halten, reglementieren wir viele Dinge so sehr, dass genetische Veranlagungen nicht auf entsprechende Angebote stoßen und daher einige Personen in unserer westlichen Welt keine Erfüllung finden können. Eine solche Reglementierung ist beispielsweise das Verbot von Kriegsspielzeug in vielen westlichen Ländern. Viele Eltern sind besorgt über die Neigung ihres (meist) männlichen Nachwuchses zu Kriegsspielzeug. Diese Neigung wird daher von vielen Eltern gezielt unterdrückt und dem Kind werden entsprechende Angebote bewusst entzogen. Es stellt sich die Frage, ob diese erzwungene Unterdrückung für die Entwicklung des Kindes tatsächlich förderlich sein kann. Vermutlich ist das nicht der Fall.
Sie machen vermutlich den gleichen Fehler wie die Elterngenerationen zuvor: Sie glauben, es nun besser zu machen.
An diesem Beispiel kann man aber recht gut sehen, dass bestimmte Neigungen genetisch verankert sind und nicht anerzogen wurden. Denn gerade pazifistisch eingestellte Eltern sind über die Neigung ihres Sprösslings zu Kriegsspielzeug alles andere als glücklich und die Ursache für die Neigung des Kindes dazu kann daher nicht aus dem sozialen Umfeld stammen, sondern muss aus einer genetisch verankerten Veranlagung stammen. Manche Menschen sind schon seit der Kindheit von Gewalt fasziniert, andere lehnen diese ab und streben eine möglichst große Harmonie an. Um es überspitzt zu formulieren: Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass sich der Sohn eines salafistischen Hasspredigers zum weltoffenen, toleranten Buddhisten entwickelt, selbst dann nicht, wenn er in einem anderen Elternhaus aufwachsen würde.
Ideologische Verhaltensweisen scheinen also genetisch verankert und deren Ausleben hängt möglicherweise von der Art und Anzahl der Angebote in späteren Lebensphasen ab. Wenn ein Individuum in einer Gesellschaft aufwächst und nicht auf Angebote stößt, welche den genetischen Neigungen entsprechen, dann ist es wahrscheinlich, dass „Alternativangebote“ wahrgenommen werden. Angebote, welche gesellschaftlich nicht konform sind. Da aber die Bandbreite dessen, was gesellschaftlich konform ist, aus rein systemischen Gründen immer kleiner wird, wird auch die Anzahl der Individuen stetig größer, welche der Gesellschaftsordnung als solches kritisch begegnen, sich von ihr abwenden oder ihr gar feindlich gegenüberstehen, Auf diesen Punkt werde ich zu einem späteren Zeitpunkt noch genauer eingehen.
Wenn man sich wieder dem Beispiel der angelsächsischen Invasion Englands zuwendet, wird man feststellen, dass die Denkweise der Angelsachsen gegenüber der Denkweise der Kelten eine völlig anders gewesen sein muss. Sie müssen so etwas wie einen Stammesstolz oder dergleichen besessen haben. Alles Keltische war ihnen zuwider und sie haben es bekämpft und systematisch ausgelöscht wo sie nur konnten. Das beweist die Tatsache, dass sich heute nur noch einige wenige Worte keltischen Ursprungs in der englischen Sprache finden. Dies weist auf eine ganz systematische, planvolle Verdrängung hin. Sprache erweist sich im Allgemeinen gegenüber Verdrängungsmechanismen als ausgesprochen zäh. In vielen Fällen wird die Sprache, oder große Teile davon, von den Verdrängern übernommen. Zwar bleibt genetisch von den Verdrängten oft nichts oder nicht viel übrig, aber meist bleiben große Bestandteile der Sprache erhalten (siehe Finnland). Wenn selbst die Sprache, wie im Falle der keltischen Sprache, regelrecht ausgerottet worden ist, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um ein systematisches Vorgehen gehandelt haben muss. Ähnlichkeiten dieser Tatbestände kann man auch bei der Einstellung der Engländer gegenüber den Schotten und Iren beobachten, wenn auch weniger dramatisch.
Kaum ein Schotte spricht noch seine ursprüngliche Sprache (Schottisch-Gälisch oder Scots). Hier wurde die Sprache stärker verdrängt als die Individuen. Aber auch hier sieht man, dass eine Gruppierung immer schwächer wird, je weniger sie dazu bereit ist, Widerstand gegen alles Fremdartige aufzubringen. Vieles, was die Schotten mehr oder weniger widerstandslos auf sich nehmen mussten, wäre im umgekehrten Fall für die Engländer undenkbar gewesen und nur mit brachialer Gewalt und unter erbittertem Widersand, wenn überhaupt, durchzusetzen gewesen. Es ist den Engländern gelungen, einen erheblichen Teil der schottischen Sprache und der schottischen Identität zu verdrängen. Solche Verdrängungsvorgänge führen schließlich zur kompletten Auflösung der Gruppierung als solche. Übrig bleibt nur die Verdrängergruppierung. Die bedrängte Gruppierung verschwindet mit der Zeit und mit ihr ihre Sprache oder ihr Dialekt, ihre Kultur, ihre Errungenschaften (diese werden nämlich später anderen Gruppierungen zugeordnet) und all das, was eben diese Gruppierung ausmacht hat. So sind die Verdrängungsvorgänge im Falle Schottland schon so weit fortgeschritten, dass in einem Unabhängigkeitsreferendum aus dem Jahr 2014 eine, wenn auch kleine, Mehrheit gegen die Unabhängigkeit Schottlands stimmte.
Obwohl die Abspaltung von England für die Schotten mit ganz konkreten wirtschaftlichen Vorteilen verbunden wäre, stimmte die Mehrheit gegen die Abspaltung von Großbritannien. Es stellt sich die Frage warum?
Schließlich würden ganz erhebliche Einnahmen aus der Ölindustrie dem kleinen Schottland ganz allein zufallen, während diese nun auf das ganze Vereinigte Königreich verteilt werden und nur ein kleiner Teil der Einnahmen wieder zurückfließt. Auch müssten die Engländer für zahlreiche Einrichtungen, zum Beispiel Militärhäfen, Flugplätze oder Ähnlichem, Pacht zahlen, da sie diese im Ausland betreiben – was sie im Inland natürlich nicht tun müssen.
Wenn man die einstigen Kolonien Englands näher betrachtet, wird man feststellen, dass diese nicht aus Humanismus in die Unabhängigkeit entlassen wurden, sondern aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Zu Beginn der Kolonisierung erbrachten die Kolonien nämlich teileweise enorme Gewinne und erforderten nur vergleichsweise geringe Aufwendungen. Die Gewinne wurden aber immer kleiner und die Aufwendungen immer größer. Dies schwankte von Kolonie zu Kolonie, tendenziell war dies aber bei allen der Fall, insbesondere nach dem teuren zweiten Weltkrieg.
Wahlen vermitteln immer den Eindruck absoluter Gerechtigkeit. Aber das Ergebnis einer Wahl schwankt, je nachdem welche Konditionen für eben diese Wahl aufgestellt wurden. Man kann zum Beispiel bestimmte Gruppierungen oder Regionen ausschließen oder andere ganz bewusst mit in die Wahl einbeziehen. Oder es werden so lange Wahlen abgehalten, bis das gewünschte Ergebnis erreicht wird. Bei dem erwähnten Referendum durften nicht nur die Schotten abstimmen, sondern alle in Schottland mit Wohnsitz registrierten Personen. Also auch die in Schottland lebenden Engländer. Nur ganz wenige davon haben natürlich für ein unabhängiges Schottland gestimmt. Dies trifft auch auf andere Zugezogene wie Inder oder Pakistanis zu. Die überwiegende Mehrheit hat selbstverständlich gegen die Unabhängigkeit gestimmt. Würde man die „englischen Stimmen“ herausrechnen, wären die Schotten heute unabhängig!
Hätte man als Kriterium für die Wahlberechtigung nicht alle Personen mit schottischem Wohnsitz genommen, sondern alle Personen, welche einen schottischen Wohnsitz haben und in Schottland geboren wurden, hätten das Ergebnis dieses Referendums vermutlich ganz anders ausgesehen. Dies hat man natürlich wohlweislich nicht getan.
Ebenso macht es bei Volksabstimmungen dieser Art einen Unterschied, wie die Frage formuliert wird. Es ist nämlich erweisen, dass dort eine starke Tendenz vorherrscht, vermehrt mit „Nein“ zu stimmen. Das heißt, es macht einen Unterschied, ob die alles entscheidende Frage so formuliert wird: „Soll Schottland unabhängig werden?“ oder: „Soll Schottland Teil von Großbritannien bleiben?“ Wenn man also bei einem Volksentscheid ein bestimmtes Ergebnis wünscht, sollte man die Frage so formulieren, dass ein „Nein“ das gewünschte Ergebnis liefert
Wahlen vermitteln nur den Eindruck von Gerechtigkeit – sie sind es meistens jedoch nicht. Die Verdränger-Gruppierung bestimmt größtenteils die beschriebenen Rahmenbedienungen, denn sie kann größeren Einfluss gelten machen. Wenn die Verdränger-Gruppierung sogar größer ist als die bedrängte Gruppierung (wie im Falle Schottlands), dann bestimmt die Verdränger-Gruppierung die Spielregeln. Ein wie auch immer geartetes Wahlverfahren suggeriert dann nur eine sachliche Gleichbehandlung.
Durch die Kenntnis von Verdrängungsmechanismen kann man heute schon zu dem Schluss kommen, dass Schottland niemals seine Unabhängigkeit bekommen wird. Denn die Verdrängung wird weiter fortschreiten und die Schotten werden, in Relation gesehen, immer weniger Einfluss in ihrem eigenen Land haben.
Bei den Katalanen in Spanien ist die Verdrängung noch nicht so weit fortgeschritten wie bei den Schotten in Großbritannien. Die Zentralregierung lehnt daher eine Volksabstimmung ab. In Katalonien wird es erst ein Unabhängigkeitsreferendum geben, wenn die Verdrängung so weit fortgeschritten ist, dass eine Volksabstimmung ein von der Zentralregierung gewünschtes Ergebnis liefert – also so wie in Schottland.
Eine Gegenmaßnahme gegen Unabhängigkeitsbestrebungen ist beispielsweise die gezielte Verbesserung für die Zuwanderung von Ausländern in bestimmte Regionen. Diese identifizieren sich eher mehr mit dem Zentralstaat und nicht mit einer Region. Das heißt, dass der überwiegende Teil von Personen, welche nicht aus Großbritannien stammten und bei dem Schottland-Referendum teilnahmen, gegen eine Unabhängigkeit Schottlands gestimmt hat.
Dass die ideologische Denkweise der Angelsachsen über die logisch-pragmatische Denkweise der Kelten eindeutig siegte, erscheint uns in unserer vernunftgeprägten Welt erstaunlich. In den westlichen Gesellschaften wird uns von klein auf gepredigt, dass derjenige, der vernünftig und rational handelt, richtig handelt. Uns erscheint das Handeln kleiner Minderheiten wie der Basken in Spanien oder der Korsen in Frankreich, welche zeitweise einen erbitterten Widerstand gegenüber den Zentralregierungen leisteten (der übrigens jederzeit auch wieder aufflammen kann) als unlogisch und unvernünftig. Schnell tut man solche Verhaltensweisen als Separatismus oder gar als Terrorismus ab. Es wird dabei aber vergessen, dass diese Völker schlichtweg verschwunden wären, hätten sie sich vollständig assimiliert. In der Geschichte findet man immer wieder Fälle davon, dass ideologische Denkweise über die rationale Denkweise siegt.
Umgekehrt ist es für beispielsweise für einen Besatzer von besonderer Wichtigkeit, die ideologische Gruppenzugehörigkeit der eigenen Gruppe zu stärken und gleichzeitig die Identität der Besetzten zu zerstören. Der Besatzer hält seine Sache immer für gut und gerecht und der Unterlegene wird immer als böse wahrgenommen. Daher siegt am Ende immer das Gute.
So gab es in den USA Umerziehungsschulen für die indianische Urbevölkerung. Die Zerstörung der indianischen Identität ging dabei so weit, dass junge Indianer jubelten, wenn in Cowboyfilmen Indianer erschossen worden. Wenn diese meist nationale Gruppenidentität zerstört wird, ist das der sichere Untergang dieser Gruppierung. Wenn es gelingt, eine Gruppenidentität (beispielsweise Nationalstolz) aufrechtzuhalten, dann haben selbst kleine Gruppierungen unter widrigsten Bedingungen Bestand.
Umgekehrt haben Mehrheitsgruppierungen großes Interesse daran, jedes Anzeichen von Identität von kleineren Gruppierungen zu zerstören. Beispielsweise war in Frankreich das Sprechen von Normannisch in der Normandie und das Sprechen von Deutsch im Elsass zeitweise verboten. Erst wenn diese Identität größtenteils zerstört ist und sozusagen nur noch den Status einer altertümlichen Folklore hat, wird die Einstellung der Mehrheitsgruppierungen gegenüber solchen Erscheinungen wieder toleranter.
So wurden früher Indianer in amerikanischer Literatur und in amerikanischen Verfilmungen meist als dumm und aggressiv dargestellt. Ein edles Image wie bei Karl May gab es in Amerika nicht. Erst als die indianische Identität fast zur Gänze zerstört wurde und als die indianische Bevölkerung in Relation zu Gesamtbevölkerung fast ausgerottet war, konnten Filme wie „Der mit dem Wolf tanzt“ entstehen, in dem amerikanischen Indianern ein positives Antlitz verpasst wurde. Eine Darstellung die der Realität vermutlich genauso wenig nahe kommt wie die Darstellungen zuvor.
Obwohl die amerikanischen Indianer fast vollständig ausgerottet wurden, haben sie sich willfährig vor den Karren ihrer Besatzer spannen lassen. So wurden sie beispielsweise im zweiten Weltkrieg für die Übermittlung von Botschaften eingesetzt. Ihre Sprachen waren teilweise so exotisch, dass der Gegner selbst bei einer Entschlüsselung des Funkcodes kaum etwas mit der Nachricht hätte anfangen können. Interessant dabei ist, dass jeder in dieser Weise eingesetzte Indianer einen weißen Offizier an die Seite bekam. Nicht etwa um diesen zu schützen, vielmehr hatte dieser die Aufgabe, den Indianer bei einer drohenden Gefangennahme zu erschießen. Es scheint paradox, dass einige Indianer stolz darauf waren, für die eigenen Besatzer in den Krieg gezogen zu sein. Dies ist ein Beleg dafür, dass nicht nur Sprache, sondern auch Identifikation und Stolz angenommen werden.
Widerstand scheint ein ganz wichtiges Element in diesem Zusammenhang zu sein. Derjenige, der sich mit den Situationen abfindet und keinen Widerstand gegenüber den Umständen leistet, geht zunächst den Weg des geringsten Widerstandes. Er handelt logisch-pragmatisch. Aber dieser Weg scheint, zumindest evolutionär, in den Untergang zu führen. Froh darüber zu sein, dass die eigene Gruppierung besiegt wurde und Angehörige der eigenen Gruppierung getötet wurden, ist aus evolutionärer Sicht höchst frevelhaft – aber genau im Sinne des Besatzers. Dieser handelt aber aus evolutionärer Sicht löblich und richtig und nur diejenigen der unterlegenen Gruppierung bekommen Unterstützung, die sich eben in dieser Art und Weise verhalten.
Es ist daher für die Überlegenen wichtig, die Geschichte, die Errungenschaften und Taten des Unterlegenen in möglichst schlechtem Licht darzustellen. Dazu hat der Überlegene auch alle Möglichkeiten. Denn er kann bestimmen, welche Informationen der Unterlegene bekommt oder nicht. Er kann die Errungenschaften der Unterlegenen Gruppierung kleinhalten und die eignen überhöhen, er kann die Schandtaten des Unterlegenen aufbauschen und die eigenen kleinreden oder sie komplett verneinen. Am besten ist es für ihn, wenn die Angehörigen der unterlegenen Gruppierung sich für ihre Identität schämen und möglichst als Angehörige der überlegenen Gruppierung wahrgenommen werden möchten und daher auch die deren Lebensweise annehmen.
Erst wenn der beschriebene Prozess der Zerstörung der Gruppenidentität weit fortgeschritten ist, ändert sich die Einstellung des Überlegenen. Das öffentliche Bild des Unterlegenen wird zum Positiven hin verschoben. Dann werden solchen Minderheiten oft Minderheitenrechte eingeräumt oder sie bekommen andere Vergünstigungen. Auch kann es zu einer öffentlichen Diskussion über die Ungerechtigkeiten der Vergangenheit kommen. Dabei übernimmt der Überlegene aber keine konkrete Verantwortung. Die Taten werden als Taten Einzelner in einer schweren Zeit dargestellt. Zu einer finanziellen Wiedergutmachung, oder gar der Rückgabe von Land, kommt es natürlich nicht.
Gelingt es, die Gruppenidentität (also beispielsweise den Nationalstolz) einer Gruppierung zu zerstören, ist dies praktisch gleichbedeutend mit der Auslöschung ihrer selbst. Sie wird als Gruppierung keinen Bestand haben.
Andererseits können auch Minderheiten ihre Gruppenidentität stärken und die Absonderung zur Mehrheitsgruppierung ausbauen.
So wurde beispielsweise in der Türkei extra ein Ministerium nur für Auslands-Türken eingerichtet, dessen Ziel es ist, eine Assimilation mit dem Gastland zu verhindern und die eigene Gruppenidentität zu stärken und auszubauen. Was offensichtlich ist, aber natürlich bestritten wird.
Die gezielte Stärkung der Gruppenidentität wird auch mit Einführungen wie der „blauen Karte“ verdeutlicht, welche Auslands-Türken fast alle Rechte (mit praktisch unbedeutenden Ausnahmen) einräumt, genau wie den in der Türkei lebenden Türken. Dies ist überaus geschickt, denn im Gegensatz zu einer doppelten Staatsbürgerschaft, welche Regelungen enthalten könnte, die die Bindung an die Türkei schwächen, muss man dies bei der „blauen Karte“ nicht fürchten. Was diese Karte beinhaltet und wer sie bekommt, bleibt eine rein nationale Angelegenheit. Man kann also alles nach Gutdünken steuern, ohne sich mit anderen Staaten auseinandersetzen zu müssen. Ziel solcher Maßnahmen ist es, dass sich Türken im Ausland nicht mit dem jeweiligen Gastland identifizieren – sich also nicht als Niederländer, Franzose oder Deutscher verstehen, sondern weiterhin als Türke – und dies möglichst über Generationen hinweg – und dies gelingt offenbar auch.
Religion hat sich hierzu als überaus guter Gefährte entpuppt. Was paradox ist, denn die Türkei ist ein überaus weltlicher Staat, mit strikter Trennung zwischen Staat und Religion. Es ist also kein Wunder, dass in der seit Atatürk säkularen Türkei die Politiker aus rein pragmatischen Gründen immer religiöser werden. Regelungen in der „blauen Karte“ verhindern auch, dass ausländischer Einfluss auf die in der Türkei Lebenden Einzug hält. So haben Auslands-Türken zwar so gut wie alle Rechte wie Inlands-Türken. Sie können dort arbeiten oder Grundstücke erwerben, Beamte werden oder sich politisch betätigen (indem sie sich zum Beispiel bei einer Wahl als Kandidat aufstellen lassen), können sie allerdings nicht. So können sich keine westlichen Ideen, Gedanken und Einstellungen in die türkische Innenpolitik einschleichen. Die „blaue Karte“ ist im Grunde eine ziemlich rassistische Angelegenheit: Personen, welche beispielsweise in dritter Generation in Deutschland leben, haben in Deutschland selbstverständlich die gleichen Rechte wie Personen, welche einen jahrhundertealten Stammbaum innerhalb Deutschlands nachweisen können. Sie sind natürlich vollkommen gleichgestellt. Allerdings ist diese Gleichstellung einseitig. Bei der Beantragung der „blauen Karte“ würden sich in diesen Fall nämlich doch Unterschiede zeigen: Der eine kann sie bekommen, der andere nicht. Die Herkunft scheint also bei der Vergabe der derselben ein zu beachtender Faktor zu sein. Würde man umgekehrt so verfahren, also jemanden aufgrund seiner deutschen Herkunft bevorzugen, würde dies vermutlich einen Sturm der Entrüstung auslösen.
Die Türkei ist mit der konkreten Umsetzung von evolutionären Wirkzusammenhängen schon deutlich weiter als andere Staaten. So forderte der türkische Ministerpräsident Erdogan, dass jede türkische Frau drei Kinder bekommen solle, um die Nation zu stärken. Während einer privaten Veranstaltung wurde er noch deutlicher: Er bezeichnete Geburtenkontrolle als Landesverrat. Es soll möglichst viel Einfluss nach außen geltend gemacht werden und gleichzeitig jeglicher Einfluss nach innen verhindert werden.
Diese Grundeinstellungen führen dazu, dass sich die nationalen Gebilde auf Staatsebene immer weiter entfernen. Die Türkei macht eine Politik für die Türken. Sie können sich sozusagen gar nichts Schöneres vorstellen, als wenn die gesamte Welt türkisch wäre. Sie versuchen ihren Einfluss so groß wie möglich zu gestalten und andere in möglichst vielen Bereichen zurückzudrängen. Die Türkei verhält sich aus staatspolitischer Sicht vollkommen natürlich. Sie nimmt ihre Chancen wahr und gewinnt damit stetig an Macht und Einfluss. Vor nicht allzu langer Zeit war die Türkei ein außenpolitischer Zwerg. Mittlerweile strahlt sie einen ganz erheblichen Einfluss aus. In bestimmten Bereichen ist man sogar schon abhängig vom Wohlwollen der Türkei.
Andere Staaten, beispielsweise Russland, verhalten sich vernünftigerweise ebenso. Diejenigen Staaten aber, welche sich selbst nicht gegen Verdrängung schützen und keine Ambitionen zeigen, die eigene Kultur zu exportieren, werden langfristig in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Selbst gestandene Industriestaaten werden davon betroffen sein. Es wird langfristig zu einer massiven Verschiebung der Kräfte kommen.
Bezüglich der Türkei geht die Verdrängung so weit, dass türkische Politiker außerhalb der Türkei (also auf fremdem Staatsterritorium) Wahlkampfveranstaltungen abhalten. Die Verdrängung und Kolonisierung ist so weit fortgeschritten, dass sich Kolonien in Größenordnungen gebildet haben, dass sich dieser Aufwand lohnt. Die Angehörigen dieser Kolonien identifizieren sich nicht mit dem Wahlstaat, sondern mit dem Ursprungsland. Menschen, welche keine Kenntnis über evolutionäre Wirkmechanismen haben, dürften darüber erstaunt sein: Schließlich hat der Staat, in dem diese Menschen aufgewachsen sind, erhebliche Investitionen für sie getätigt. Er hat ihnen eine Schulbildung finanziert, gibt ihnen die Sicherheit eines Rechtsstaates und hat ihnen unzählige Vorteile verschafft, welche den Betreffenden in ihrem Ursprungsland nicht, oder nicht in dem Maße zur Verfügung gestanden hätte. Trotzdem identifizieren sich türkische Einwanderer über Generationen hinweg nicht mit ihrem Wahlland, sondern weiterhin mit der Türkei und dies trifft auch auf alle folgenden Generationen zu.
Die Einstellung, dass man nur lange genug in einer Kultur mit all ihren Vorzügen leben müsse, um diese anzunehmen, ist falsch!
Dieser Irrtum ist aber keinesfalls neuartig. Viele Hochkulturen unterlagen diesem Irrtum. Dass sich die Angehörigen nicht mit den Vorzügen einer anderen Kultur ködern lassen, ist integrierter Bestandteil von Verdrängungsmechanismen. Genau aus diesen Grund konnten kleine religiöse Gruppierungen in den USA über Jahrhunderte Bestand haben, konnte das Judentum unter widrigsten Bedingungen überleben, konnten sich winzige ethnische Gruppierungen wie die Basken behaupten. Die Mitglieder all dieser Gruppierungen hätten fast nur Vorteile gehabt, wenn sie einfach das getan hätten, was die Mehrheit gerne gesehen hätte. Aber genau weil sie das nicht getan haben, gibt es sie heute noch. Einige Gruppierungen haben es sogar geschafft, von der Minderheit selbst zur Mehrheit zu werden. In praktisch allen Fällen brachte diese neue Mehrheitsgruppierung gegenüber den einstigen Mehrheitsgruppierungen keinesfalls mehr die Toleranz auf, die ihnen entgegengebracht wurde.
Dies ist auch das Schicksal, das den meisten westlichen Staaten droht, da sie unfähig sind, diese Gefahr zu erkennen!
Dass in Deutschland massiv Verdrängung und keinesfalls Integration stattfindet, kann man kaum an Statistiken feststellen, sondern vielmehr an ganz banalen Tatbeständen. So wird man bei Hochzeiten von türkisch-stämmigen Deutschen fast ausschließlich türkische Fahnen und nationale Symbole wahrnehmen, obwohl die meisten Beteiligten in Deutschland geboren worden und in Deutschland ausgewachsen sind.
Einheimische, welche sich nicht über evolutionäre Wirkzusammenhänge bewusst sind, nehmen solche Phänomene nicht selten als Undankbarkeit wahr und sind echauffiert. Schließlich hat ihnen dieser Staat alles gegeben und ihr Ursprungsstaat meistens nichts. Dies hat aber nicht mit Undankbarkeit oder anderen sozialen Eigenschaften zu tun, sondern vielmehr etwas mit Verdrängung und mit Verdrängungsmechanismen. Wohlwollend nehmen einheimische Passanten auch wahr, dass sich einige Fahnen des Gastlandes (eigentlich ist es ja ihr Heimatland, aber die Beteiligten schließen dies ja offensichtlich selbst aus) unter die türkischen Fahnen mischen. Diese Passanten unterliegen aber einer Fehleinschätzung.
Der prozentuale Anteil der nationalen Symbole des Gastlandes ist abhängig von dem Grad des Fortschrittes der Verdrängung. Das heißt: Ist in einem bestimmten territorialen Bereich die Verdrängung der einheimischen Bevölkerung schon weit fortgeschritten (zum Beispiel im Berliner Stadtteil Neukölln), wird man bei türkischen Veranstaltungen auch relativ viele deutsche Fahnen sehen. Ist diese Mischung annähernd ausgeglichen dann kann davon ausgegangen werden, dass die Verdrängung in diesem Bereich fast vollendet ist. Das heißt, dass sich einheimische Passanten, beispielsweise bei türkischen Hochzeiten, eher über den hohen Anteil von türkischen Fahnen freuen sollten, da dies darauf hindeutet, dass die Verdrängung ihrer eigenen Ethnie noch nicht weit fortgeschritten ist.
Ebenso banal, aber viel aussagekräftiger als offizielle Statistiken, ist es, sich die Vornamen von Neugeborenen näher anzuschauen. Wenn man die relativ wenigen europäischen Einwanderer, welche in die USA übersiedelten, genauer anschaut, fällt auf, dass sie ihren neugeborenen Kindern sehr selten Vornamen geben, welche typisch für ihr Herkunftsland sind.
Vielmehr vergeben sie Vornamen, welche typisch für ihr Wahlland (also in diesem Fall die USA) sind. Man kann hieraus schließen, dass hier keinerlei Verdrängung stattfindet. Die europäischen Einwanderer integrieren sich nahtlos in die amerikanische Gesellschaft.
Ganz anders ist aber die Situation von türkischen Einwanderern in Europa. Sie vergeben höchst selten typische Vornamen ihres Wahllandes, sondern bleiben bei den türkischen Vornamen – und dies über Generationen hinweg. Die Namen von Neugeborenen türkischstämmiger Eltern unterscheiden sich klar von den Namen Neugeborener einheimischer Eltern. Obwohl es sich hierbei um ein ganz klar erkennbares Phänomen handelt, ist es in westlichen Gesellschaften verpönt, dies zu thematisieren. In Demokratien ist die Freiheit des Wortes eine Selbstverständlichkeit, trotzdem scheint es so, als ob über bestimmte Themen nicht gesprochen werden darf.
Hier liegt die große Schwäche von westlichen Gesellschaften begründet. Sie schätzen nur das hoch ein, was sich mit Zahlen stichhaltig beweisen lässt. So etwas wie das Verhältnis von Fahnen bei einer Hochzeit oder die Art der vergebenen Namen bei Neugeborenen wird als irrelevant abgetan. Die westlichen Gesellschaften sind offensichtlich unfähig zu erkennen, welche Gefahren für sie daraus entstehen könnten. Sie verlassen sich nur auf Zahlen und verlieren zunehmend die Fähigkeit, die wirkliche Stimmung von Gruppierungen in ihrem Heimatland zu erkennen.
Durch ihre Blindheit werden sie zunehmend von bestimmten Entwicklungen überrollt werden. Es werden in Zukunft immer wieder neue derartige Phänomene, scheinbar aus dem Nichts, auftreten. Da deren Erscheinen aufgrund der zunehmenden Blindheit der nationalen Führungen für diese völlig überraschend sein wird, werden ihre Reaktionen entsprechend unbeholfen ausfallen. Deren Vertreter, die Regierungen, wären gut beraten, wenn sie sich zukünftigen Entwicklungen zuwenden und heute schon die richtigen Schritte für kommende Situation einleiteten. Dies ist im Grunde genau das, wozu Regierungen eigentlich da sein sollten. Wenn sie aber von der Bevölkerung nur noch als herzloser Verwaltungsapparat ohne Gefühl für ihre Stimmung wahrgenommen wird und deren Äußerungen nur noch als sinnentleerte Phrasen, dann werden sie an die Wand gedrängt und können nur noch reagieren statt zu agieren.
Je toleranter eine Gruppierung ist, umso eher läuft sie Gefahr verdrängt zu werden. Dies gilt insbesondere für Minderheiten innerhalb einer Gruppierung. Ist die Minderheit zu tolerant, läuft sie Gefahr, sich schlichtweg in der Mehrheit aufzulösen. Dies führt zu paradoxen Situationen, in denen Minderheiten innerhalb größerer Gruppierungen eine Toleranz entgegengebracht wird, welche sie selbst eigenen Minderheiten niemals einräumen würden. Innerhalb von Minderheiten können extrem intolerante Regeln gelten, gerade weil die Mehrheit eine tolerante Haltung ihr gegenüber hat. Beispielsweise genießen radikale religiöse Gruppierungen innerhalb der USA Minderheitenschutz. Innerhalb dieser Minderheiten können aber Regeln gelten, zum Beispiel Zwangsehen, Prügelstrafen oder Zensur, welche den allgemeinen Regeln der amerikanischen Gesellschaft widersprechen. Einige Dinge, die dort geschehen, sind sogar schlichtweg illegal – was dazu führt, dass solche Minderheiten oft so etwas wie eine eigene Rechtsprechung einführen. Also einen Staat im Staat bilden.
Prinzipiell kann man zwei Gruppierungen unterscheiden: Gruppierungen, welche einer Verdrängung unterliegen und Gruppierungen, welche Verdrängung betreiben. Diese lassen sich meist recht klar voneinander unterscheiden. Allerdings gibt es bei Verdrängungsmechanismen keine Absolutheit. Beispielsweise können Gruppierungen, welche massiv von Verdrängung betroffen sind, im kleinen Rahmen (meist regional beschränkt) selbst andere verdrängen. Es kann aber auch sein, dass Verdränger-Gruppierungen selbst regionaler Verdrängung unterliegen. Trotzdem lassen sich diese meist recht zuverlässig in Verdrängte und Verdränger unterteilen.
Beispielsweise versucht die Türkei durch das bereits erwähnte Auslandsministerium die Integration der im Ausland lebenden Türken zu verhindern, gleichzeitig wird insbesondere in der Osttürkei teilweise massiv versucht, dort lebende Minderheiten zu assimilieren. Aus westlich geprägter Weltsicht ist dies natürlich ein Paradoxon: Einerseits Toleranz und Freiheit für die Angehörigen der eigenen Gruppierungen im Ausland einzufordern, aber nicht im Mindesten dazu bereit sein, diese Toleranz und Freiheit den eigenen Minderheiten einzuräumen. Im Grunde genommen ist diese Einstellung aber viel natürlicher als die westliche Einstellung.
Die westlichen ethnisch-moralischen Vorstellungen sind kaum kompatibel mit der Evolutionsmoral. Daher werden die meisten westlichen Länder in Zukunft vermehrt Verdrängung ausgesetzt sein. Obwohl praktisch die gesamte Welt heute kulturell westlich geprägt ist, obwohl praktisch alle technischen Innovationen wie Computer, Flugzeug, Auto oder Internet in westlichen Ländern erfunden und entwickelt wurden, obwohl westlicher Einfluss, auch militärischer, weltweit spürbar ist, so unterliegen besonders die westlichen Länder massiver Verdrängung. Wir halten uns selbst für beispielhaft für die ganze Welt und glauben, dass alle Menschen, wenn sie sich nur weit genug entwickeln, solche Einstellungen erlangen werden wie wir.
Dies ist aber ein Trugschluss, dem praktisch alle Hochkulturen unterlagen. Vielmehr ist es so, dass wir uns fragen sollten, ob nicht vielleicht die Moralvorstellungen anderer richtiger sind als unsere, weil sie näher an der Evolutionsmoral sind.
Die USA ist heute die einzige verbliebene Supermacht.
Die Gründer-Gruppierung der USA hat es geschafft, die amerikanischen Ureinwohner praktisch vollständig von ihrem angestammten Territorium zu verdrängen.
Sie hat es geschafft, das Land so zu entwickeln, dass es zur weltweit führenden Wirtschaftsnation wurde.
Sie hat es geschafft, dass die USA einen weltumspannenden Einfluss geltend machen kann.
Sie hat ganze Weltkriege für sich entscheiden können und trotz all dieser Erfolge, welche zum ganz überwiegenden Teil einer Gruppierung der Nachfahren europäischer Einwanderer zuzuschreiben sind, ist diese Gruppierung gegenüber Verdrängung komplett hilflos.
Sie wird von Gruppierungen verdrängt, die wirtschaftlich und technisch keinesfalls zu diesen Leistungen fähig gewesen wären.
Sie wird von Gruppierungen verdrängt, die bei einem militärischen Konflikt nicht den Hauch einer Chance hätten.
Zum ersten Mal in der Geschichte der USA waren die Mehrheit der neugeborenen Babys zwischen Juli 2010 und Juli 2011 nicht Nachkommen der europäischen Einwanderer. Diese Gruppierung ist zum ersten Mal von anderen Gruppierungen reproduktiv geschlagen worden. Die europäischstämmige Bevölkerung hat das Land zu dem gemacht, was es heute ist und wird in Zukunft doch verschwinden. Dieser Prozess ist unumkehrbar.
Denn es ist nicht so, dass die verdrängte Gruppierung wieder reproduktiver werden kann und erneut mehr Kinder zeugt als andere Gruppierungen. Im Gegenteil: Hat dieser Verdrängungsprozess einmal eingesetzt, ist er irreversibel, denn die Verdränger-Gruppierung ist reproduktiver. Da die aus der Verdränger-Gruppierung stammenden Nachkommen selbst ins reproduktive Alter vorrücken werden, wird das Ungleichgewicht immer weiter zu Ungunsten der verdrängten Gruppierung verschoben.
Daraus folgt, dass das Schicksal der Nachkommen der Staatsgründer der USA besiegelt ist.
Die Verdränger-Gruppierungen werden sich aber die Errungenschaften der USA auf die eigenen Fahnen schreiben, auch wenn sie im Grunde genetisch so gut wie nichts mit ihnen gemeinsam haben.
Solche Prozesse sind aber nichts Neues. Praktisch alle Hochkulturen (wie zum Beispiel die griechische oder ägyptische Hochkultur) unterlagen diesen Verdrängungsprozessen. Bemerkenswert ist hingegen die enorme Geschwindigkeit, mit der die Verdrängung in den USA abläuft. So kann von einer starken Einwanderung von nicht europäisch-stämmigen Personen gerade einmal seit einigen Jahrzehnten die Rede sein. Die Auswirkungen dieses Verdrängungsprozesses kann man leicht prognostizieren: Wie andere vergangene Hochkulturen auch, wird auch die USA zukünftig an Einfluss verlieren. Sie wird wirtschaftlich von anderen Gruppierungen bedrängt und schließlich überholt werden.