Sport und Gewalt. Sozialwissenschaftliche Ansätze zur Erklärung eines prekären Phänomens - Julia Huber - E-Book

Sport und Gewalt. Sozialwissenschaftliche Ansätze zur Erklärung eines prekären Phänomens E-Book

Julia Huber

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Beschreibung

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sport - Sportsoziologie, Note: 15 Punkte, Philipps-Universität Marburg (Institut für Soziologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Gewalt wird dort offensichtlich, wo es zu Verletzungen von Personen, großen Sachbeschädigungen oder gar Toten kommt. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Gewalt im Bereich des Sports hauptsächlich mit Zuschauerausschreitungen in Verbindung gebracht wird. Doch nicht nur in den Reihen der Zuschauer und Fans, sondern auch im Sport selbst lässt sich gewalttätiges Verhalten erkennen. Häufig kann man beobachten, dass Sportler auf dem Spielfeld die Beherrschung verlieren, ihre Gegner ernsthaft attackieren oder sie beschimpfen. In einer subtilen Art und Weise wird Gewalt zunehmend als Mittel zum Zweck eingesetzt. Auch die Praxis des Dopings, durch welche Sportler sich selbst in gewisser Weise Gewalt zufügen,scheint in manchen sportlichen Disziplinen Gang und Gebe zu sein.Womit hängt eine solche Entwicklung zusammen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen und derjenigen die im Sport selbst auftritt? Wodurch entsteht überhaupt gewalttätiges Verhalten bzw. was sind dessen Ursachen?

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Veröffentlichungsjahr: 2008

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Inhaltsverzeichnis

 

Einleitung

1. Einführung in die Thematik

1.1 Einführung in die Thematik der Gewalt

1.1.1 Formen der Gewalt

1.1.2 Definition von Gewalt und der Bezug zur Aggression

1.2 Einführung in die Thematik des Sports

1.2.1  Zur Genese und gesellschaftlichen Bedeutung des modernen Sports

2. Die „klassischen“ Modelle zur Erklärung von Aggression und Gewalt

2.1 Das trieb- und instinkttheoretische Modell aggressiven Verhaltens

2.2 Die Frustrations-Aggressions-Theorie

2.3 Lerntheoretische Ansätze der Aggression

2.4 Kritik an den klassischen Modellen zur Erklärung aggressiven Verhaltens

3. Sport, Aggressionen und Gewalt

3.1 Gewalt im Sport – Sportlergewalt

3.2 Ansätze zur Erklärung von gewalttätigem Verhalten im Sport

3.2.1 Gesellschaftliche Voraussetzungen für Gewalt im Sport

3.2.2 Der pluralistische Ansatz

3.3 Gewalt im Umfeld von Sport – Zuschauergewalt

3.3.1 Die Differenzierung der Fanszene im Fußball

3.4 Erklärungsansätze zur Gewalt im Umfeld von Sport

3.4.1 Das Bedingungsgefüge aggressiver Zuschauerhandlungen

3.4.2 Gewalttätiges Verhalten von Hooligans

3.4.3 Gewaltfördernde Selbstkonzepte in der Erfolgsgesellschaft

3.4.4 Das FLOW-Erlebnis

4. Gesamtzusammenfassung – Fazit

Literaturverzeichnis

 

Einleitung

Gewalt wird dort offensichtlich, wo es zu Verletzungen von Personen, großen Sachbeschädigungen oder gar Toten kommt. Deshalb verwundert es auch nicht, dass Gewalt im Bereich des Sports hauptsächlich mit Zuschauerausschreitungen in Verbindung gebracht wird.

Seit den 1980er Jahren werden vor allem Fußballspiele immer wieder von schwerwiegenden Zuschauerausschreitungen überschattet. Dabei rücken vor allem drei Ereignisse in den Vordergrund: Im Mai 1985, kamen bei Ausschreitungen im Brüsseler Heysel Stadion 39 Menschen ums Leben und mehrere Hundert wurden verletzt. Vier Jahre später, im April 1989 starben 96 Personen, als bei einem Spiel im Hillsborough Stadion in Sheffield eine Panik ausbrach. Und schließlich die tragischen Ereignisse im Rahmen der Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich. Hier lieferten sich deutsche Fans eine Straßenschlacht mit französischen Polizisten. Einer der Polizisten wurde schwer verletzt und ist seitdem schwer behindert (vgl. Brüggemeier 2006, S.39). Doch solche Ereignisse lassen sich bis in die Gegenwart verfolgen. Besonders im Zusammenhang mit der italienischen Fußballliga wurde vor nicht allzu langer Zeit von heftigen Ausschreitungen berichtet. Erst im Februar dieses Jahres kam bei Randalen im Umfeld eines italienischen Fußballspiels ein Polizist ums Leben. Aber auch in Deutschland kam es vermehrt zu Ausschreitungen in Verbindung mit Fußballspielen, wovon nicht nur die Bundesliga, sondern auch untere Spielklassen betroffen sind, wie die Medien berichten. Das es gerade im Umfeld von Fußballspielen häufig zu Ausschreitungen kommt, mag daran liegen, dass Fußball als populärster Sport dieser Zeit große heterogene Massen anzieht. Dunning geht davon aus, dass dieses Phänomen unter anderem mit der Berichterstattung zusammenhängt. So wird über den populären Fußball häufiger berichtet, als über andere Sportarten und dementsprechend auch über damit einhergehende Ausschreitungen (vgl. Dunning 2002, S.1148).

Doch nicht nur in den Reihen der Zuschauer und Fans, sondern auch im Sport selbst lässt sich gewalttätiges Verhalten erkennen. Häufig kann man beobachten, dass Sportler auf dem Spielfeld die Beherrschung verlieren, ihre Gegner ernsthaft attackieren oder sie beschimpfen. In einer subtilen Art und Weise wird Gewalt zunehmend als Mittel zum Zweck eingesetzt. Begriffe wie „Taktisches Foul“ oder auch „Fair Foul“, die sich in den sportlichen Sprachgebrauch eingeschlichen haben, können dies verdeutlichen. Aber auch die Praxis des Dopings, durch welche Sportler sich selbst in gewisser Weise Gewalt zufügen, wie später noch aufgezeigt werden soll, scheint in manchen sportlichen Disziplinen Gang und Gebe zu sein, wie z.B. die aktuelle Debatte im Radsport verdeutlicht.

Womit hängt eine solche Entwicklung zusammen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen der Gewalt im Umfeld von Sportveranstaltungen und derjenigen die im Sport selbst auftritt? Wodurch entsteht überhaupt gewalttätiges Verhalten bzw. was sind dessen Ursachen?