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Logopädiespiele und -übungen für Kinder: Mit spaßigen, altersgerechten und einfachen Übungen im Alltag gezielt & spielerisch sprachliche Fähigkeiten fördern Bemerken Sie bei Ihrem Kind Aussprachefehler, Stottern oder Ähnliches? Fragen Sie sich, ob es mit seiner sprachlichen Entwicklung auf einem alterstypischen Stand ist? Vor allem möchten Sie es jedoch aktiv, zwanglos und mit Spaßfaktor beim Sprechen unterstützen? Das wird mit diesem Praxisratgeber zum familienfröhlichen Kinderspiel! Ob Lesenlernen, schulischer Erfolg, die Fähigkeit, sich und die eigenen Gefühle ausdrücken zu können oder gelungene Kommunikation mit Gleichaltrigen: Solide Sprachfähigkeiten sind in fast jedem Bereich des Lebens eine unverzichtbare Grundlage, und bei Defiziten leiden langfristig Privat- und Bildungsleben. Die gute Nachricht: Wenn das bei Ihrem Nachwuchs gerade von selbst nicht optimal rund läuft, können Sie als Eltern ganz einfach unter die Arme greifen und mit zahlreichen, spielerisch in den Alltag integrierten Übungen die Sprachentwicklung effektiv unterstützen. Erfahren Sie zunächst das Wichtigste rund um gesunde Sprachentwicklung und lernen Sie die Grundlagen der Logopädie kennen, um anschließend mit zahlreichen Übungen, Spielen und kreativen Anregungen Schwierigkeiten gezielt auf die wichtigsten Themen bei Ihrem Kind einzuwirken. Als Laie? Aber ja! Denn Sprachenlernen ist ein natürlicher Prozess, der den ganzen Tag über stattfindet, und mit genau angeleiteten Methoden sowie verständlichem Hintergrundwissen werden Sie im Handumdrehen zum idealen Sprachlernbegleiter für alle Lebenslagen. Sprachentwicklung kompakt: Machen Sie sich mit den wichtigsten Grundlagen rund um sprachlich-kognitive Kindesentwicklung vertraut, lernen Sie die wichtigsten Meilensteine und Stolperfallen kennen und arbeiten Sie sich in kürzester Zeit in die entscheidenden Logopädie-Basics ein. Im Kindergartenalter: Mit vielfältigen Übungen und Spielen zu Aussprache und Wortschatzerweiterung mit Geschichten, Reimen und Liedern unterstützen Sie effektiv die alterstypischen Entwicklungsschritte und legen den Fokus auf Freude an der Sprache. Grundschulalter und gezielte Hilfen: Fröhliche Familienspiele unterstützen Grundschulkinder zuhause, und mit passgenauen Übungen zu Schwierigkeiten wie Ausspracheproblemen oder Stottern fördern Sie gezielt einzelne Fähigkeiten. Alltagsunterstützung & Mehrsprachigkeit: Entdecken Sie, wie Sie Sprachförderung zum selbstverständlich begleitenden Alltagstool machen und mit welchen konkreten Praxismaßnahmen mehrsprachige Kinder optimal unterstützt werden können. Dieses Buch kombiniert Freude an der Sprache mit zielgerichteter Förderung und bringt Spaß in den Familienalltag. Zusätzliche Bonus-Materialien wie Checklisten, Spielvorlagen oder auch effektive Sofort-Hilfe-Tipps machen Ihnen die Übung noch leichter und ermöglichen Ihrem Nachwuchs schon bald erste Ergebnisse, auf die er stolz sein kann.Also, worauf warten Sie noch?Klicken Sie nun auf "Jetzt kaufen mit 1-Click" und öffnen Sie Ihrem Kind mit guten Sprachfähigkeiten das Tor zu einer erfolgreichen Zukunft!
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Seitenzahl: 187
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Für Fragen und Anregungen:
Auflage 2025
Inhalt
Vorwort
Warum Sprachförderung von klein auf so wichtig ist
Die kindliche Sprachentwicklung verstehen
Meilensteine im Kindergartenalter
Typische Herausforderungen im Grundschulalter
Warnsignale: Wann Sprachförderung nötig wird
Spielend lernen: Grundlagen der Logopädie
Die wichtigsten Methoden aus der Logopädie
Eltern als Sprachvorbilder
Sprachförderung im Kindergartenalter
Laut für Laut: Spielerische Ausspracheübungen
Wortschatz erweitern leicht gemacht
Geschichten, Reime und Lieder als Sprachmagie
Sprachförderung im Grundschulalter
Spaßige Ideen für zuhause
Sprachspiele, die Kinder begeistern
Gezielte Hilfe bei Sprachproblemen
Übungen für eine klare Aussprache
Stottern und andere Redeflussstörungen meistern
Sprachförderung in den Alltag integrieren
So fördern Sie das Sprachverständnis Ihres Kindes
Sprachspiele für den Familienalltag
So bleibt Sprachförderung immer spannend
Mehrsprachigkeit fördern
Herausforderungen und Chancen der Mehrsprachigkeit
Übungen, die beide oder mehrere Sprachen einbeziehen
Praktische Tipps für Eltern
Besondere Unterstützung für mehrsprachige Kinder mit Sprachproblemen
Bonus: Praktische Tools und Materialien
Kreative Spielideen und Vorlagen zum Mitmachen
Fortschritt beobachten: Hilfreiche Checklisten
Sofort-Hilfe Tipps
Gemeinsam wachsen – Wort für Wort
Sprache wächst nicht plötzlich, sie entsteht – jeden Tag, in kleinen Momenten, in Begegnungen, in Spielen, in Geschichten. Ihr kommt dabei mehr Bedeutung zu als nur der bloßen Kommunikation. Sie ist Verbindung, Ausdruck, Verstehen sowie Interaktion.
Vielleicht halten Sie dieses Buch aus Interesse in Ihren Händen, vielleicht aus Sorge oder aus dem Wunsch heraus, Ihr Kind bestmöglich zu begleiten. Genau dafür ist dieses Buch geschrieben: Es soll Sie stärken, Ihnen Wissen vermitteln, Orientierung geben und vor allem Mut machen.
Viele Eltern fragen sich: „Entwickelt sich die Sprache meines Kindes altersgemäß?“ oder: „Wie kann ich mein Kind beim Sprechen unterstützen, ohne Druck aufzubauen?“ Die gute Nachricht: Sprachförderung gelingt nicht nur in der Therapie, sondern vor allem im Alltag, spielerisch und mit Freude; und nicht zuletzt in einem sicheren Umfeld.
Dieser Ratgeber zeigt Ihnen, wie einfach und wirkungsvoll sprachfördernde Impulse in ganz alltägliche Situationen eingebettet werden können. Der Kontext spielt dabei nicht die übergeordnete Rolle: Sei es beim Frühstück, im Garten, auf dem Weg zum Kindergarten oder beim abendlichen Vorlesen. Sprache findet überall statt. Es bietet Ihnen konkrete Übungen, kreative Spielideen, wissenschaftlich fundiertes Hintergrundwissen und praktische Hilfsmittel für unterschiedliche Altersstufen, denn: Jedes Kind bringt eigene Stärken und ein individuelles Sprachtempo mit. Manches entwickelt sich wie von selbst, anderes braucht gezielte Unterstützung. Beides ist normal – und beides ist mit liebevoller Begleitung gut zu bewältigen. Als Eltern spielen Sie dabei eine zentrale Rolle. Nicht als Therapeutinnen oder Therapeuten, sondern als feinfühlige, sprechfreudige Alltagsbegleiter.
Hinweis: In diesem Buch finden Sie an verschiedenen Stellen QR-Codes, die Sie zu Audiodateien führen. Falls Sie keine Möglichkeit haben, diese zu scannen, können Sie alle Dateien auch über diesen Link finden: https://bit.ly/3Fzt3sg
Sprache bildet das Fundament unserer zwischenmenschlichen Verständigung und ist der Schlüssel zur sozialen sowie schulischen Weiterentwicklung. Besonders bei Neugeborenen und Kleinkindern spielt die alltagsnahe Förderung hier eine zentrale Rolle für eine gesunde Entwicklung. Durch den Erwerb sprachlicher Fähigkeiten wird die Basis für effektive Kommunikation geschaffen, was den Weg für gelungene soziale Interaktionen und schulische Erfolge ebnet.
Darüber hinaus stimulieren das Hören und Verstehen von Sprache das Gehirn, fördern die kognitiven Denkprozesse und tragen zum Aufbau eines reichen Wortschatzes bei. Somit legt die Sprachförderung den Grundstein für zahlreiche Entwicklungsbereiche und ermöglicht es Kindern, ihr volles Potenzial zu entfalten.
Definition: Kognitive Entwicklung
Hier wird der Prozess bezeichnet, durch den ein Individuum seine geistigen Fähigkeiten und Fertigkeiten im Laufe seines Lebens ausbildet und verändert. Dies umfasst die Entwicklung von Wahrnehmung, Denken, Lernen, Problemlösen, Gedächtnis, Sprache und anderen geistigen Prozessen. Der Prozess beginnt dabei schon im Säuglingsalter und setzt sich über die Kindheit und das Erwachsenenalter hindurch fort.
In der kognitiven Entwicklung werden dabei die nachfolgenden Fähigkeiten ausgebaut:
Wahrnehmung und Aufmerksamkeit
Gedächtnisleistung
Problemlösefähigkeiten
Denken und Schlussfolgern
Sprache
Langfristig fördert dies auch das Verständnis für komplexe Satzstrukturen und stellt die Basis für logische Denkprozesse und die Herausbildung kreativer Fähigkeiten dar. Im Umkehrschluss ist Sprache damit das Medium für Lernen und Bildung. Wird diese bereits früh gefördert, zeigen Kinder häufig bessere schulische Leistungen. Hier wird bereits der Grundstein für schulischen Erfolg gelegt. Darüber hinaus ist Sprache wichtig, wenn es darum geht, sozial integriert zu werden. Diese Entwicklung ist untrennbar mit der emotionalen Entwicklung verknüpft. Kann ein Kind leicht kommunizieren, findet es leichter Zugang zu sozialen Gruppen. Bedürfnisse können geäußert und Gefühle besser ausgedrückt werden. Sprache ermöglicht es Ihrem Kind demnach, seine Gedanken zu ordnen, Fragen zu stellen und aktiv am Lernen und sozialen Miteinander teilzuhaben. Dabei legt eine gezielte und frühzeitige Förderung in jungen Jahren die Basis für einen langfristigen Erfolg. Zusätzlich können Sprachstörungen vermieden werden. Weitere, langfristige Vorteile sind:
Weist Ihr Kind gute sprachliche Fähigkeiten auf, kann es leichter Freundschaften schließen und Konflikte lösen.
Beispiel:
Ihr Kind, das sich gut ausdrücken kann, sagt im Streit mit einem Freund: „Ich möchte auch mit dem Ball spielen. Können wir abwechseln?“ Ein sprachlich unsicheres Kind hingegen könnte aus Frustration schweigen oder aggressiv reagieren und den Ball einfach wegnehmen.
Sprache ist die Grundlage für das Verstehen von Aufgaben und den Erwerb neuer Inhalte.
Beispiel:
Ein Kind mit gut entwickeltem Sprachverständnis versteht eine Matheaufgabe schneller, weil es die Fragestellung problemlos erfassen kann. Ein Kind, das Sprachdefizite aufweist, braucht dagegen länger, um die Aufgabe zu entschlüsseln.
Wer sich sprachlich sicher fühlt, traut sich eher, in Gruppen zu sprechen und eigene Ideen einzubringen.
Beispiel:
Ein sprachlich gefördertes Kind meldet sich im Kindergarten von sich aus und erzählt von seinem Wochenende. Ein Kind mit Sprachproblemen bleibt lieber im Hintergrund, weil es Angst hat, sich falsch auszudrücken und unsicher ist, weil es vielleicht ausgelacht werden könnte.
Sprachliche Defizite können langfristig zu Lese- und Rechtschreibproblemen führen.
Beispiel:
Kinder, die frühzeitig viele Wörter hören und benutzen, sind später leichter in der Lage, Buchstaben und Laute zu ordnen. Kinder mit eingeschränktem Wortschatz haben größere Schwierigkeiten beim Lesenlernen.
Frühe Sprachförderung unterstützt auch Kinder, die mehrsprachig aufwachsen.
Beispiel:
Ein Kind, das zu Hause eine andere Sprache spricht, profitiert von gezielter Sprachförderung im Kindergarten und kann sich schneller auf Deutsch verständigen.
Wenn Kinder sich präzise ausdrücken können, müssen sie seltener auf nonverbale oder impulsive Reaktionen zurückgreifen. Die Verständigung wird damit insgesamt leichter und eindeutiger.
Beispiel:
Ein Kind mit guter Sprachkompetenz sagt: „Ich bin traurig, weil du mir das Spielzeug weggenommen hast.“ Ein Kind mit eingeschränktem Wortschatz könnte in Ermangelung der angemessenen Sprachfähigkeiten stattdessen weinen oder wütend reagieren.
Wer früh gut sprechen lernt, profitiert auch später in der Schule, im Studium und im Beruf.
Beispiel:
Ein Jugendlicher mit sicherem Sprachgebrauch kann sich bei einem Bewerbungsgespräch selbstbewusst präsentieren. Jemand mit anhaltenden Sprachproblemen hingegen hat Schwierigkeiten, seine Stärken darzustellen und wird den Job daher wahrscheinlich nicht erhalten.
Es zeigt sich also, dass vor allem Kinder mit sprachlichen Defiziten oft auf soziale Hürden stoßen, weil sie sich eben nicht so ausdrücken können, wie sie es gerne würden. Meist ist Frustration und sozialer Rückzug die Folge. Auch schulisch zeigt sich häufig, dass Schwierigkeiten in der Sprachentwicklung mit Problemen im Lesen, Schreiben und Verstehen von Aufgaben einhergehen. Ohne gezielte Unterstützung ziehen sich diese Herausforderungen meist durch die gesamte Schulzeit und darüber hinaus. Eine frühe Sprachförderung gibt Ihrem Kind demnach die Chance, sein Potenzial voll auszuschöpfen und sich bestmöglich auf das schulische und berufliche Leben vorzubereiten.
Wird ein Kind sprachlich nicht angemessen gefördert, wirkt sich das in der Regel negativ auf seine Entwicklung aus. Die Auswirkungen reichen dabei von Schwierigkeiten im schulischen Bereich bis hin zu sozialen Problemlagen. Da Sprache eng mit den kognitiven Fähigkeiten Ihres Kindes verbunden ist, bleibt das Denken und Problemlösen meist eingeschränkt.
Ein Kind, das Schwierigkeiten hat, einfache Sätze zu bilden, ist auch beim Lösen von Aufgaben und beim Verstehen komplexer Zusammenhänge langsamer. Dies beeinträchtigt seinen Lernprozess und wirkt sich auf die allgemeine Entwicklung des Denkens aus. Zudem erschwert die fehlende Sprachförderung das Verstehen von Unterrichtsinhalten im schulischen Kontext. Oftmals können Aufgaben nicht gelöst werden. Auch das Ausdrücken der eigenen Gedanken fällt Kindern in diesem Kontext schwerer.
Stellen Sie sich vor, Ihr Kind hat Probleme mit der Sprache. Hieraus ergeben sich Lese- und Schreibdefizite beim Bearbeiten von Aufgabenstellungen, weil Wörter und die dazugehörige Bedeutung nur bedingt verstanden werden. Die Folge: Schulfrust und mangelnder Lernerfolg. Kann sich ein Kind sprachlich nicht artikulieren, erlebt es in der Interaktion mit anderen Kindern oftmals Probleme. Aufgrund der fehlenden Fähigkeit sich zu verständigen, ergeben sich Missverständnisse, die zusätzlich frustrierend sind.
Ist ein Kind beispielsweise nicht in der Lage, anderen zu erklären, was es möchte, könnte es in der Kita oder in der Schule isoliert werden, weil es seine Bedürfnisse nicht vermitteln kann. Dies kann zu Konflikten oder Rückzug aus sozialen Situationen führen. Hinzu kommt, dass Kinder, die sprachlich von Gleichaltrigen „abgehängt“ werden, ein weniger ausgeprägtes Selbstwertgefühl aufweisen. Dies liegt darin begründet, dass sie aufgrund ihrer fehlenden Mitteilungsfähigkeit frustriert zurückbleiben.
Kann Ihr Kind seine Gedanken nur schwer äußern, sind seine Sätze meist wirr und unklar. Da es von seinem Umfeld nur selten verstanden wird, fühlt es sich minderwertig und unsicher. Wenn Gedanken nicht klar geäußert werden können, hat dies oftmals auch Auswirkungen auf die emotionale Ausdrucksfähigkeit Ihres Kindes. Wird Sprache nicht ausreichend gefördert, ist Ihr Kind nicht in der Lage, seine eigenen Gefühle zu benennen und aufkommende Emotionen zu regulieren. Die Folge sind Schwierigkeiten in der Emotionsverarbeitung.
Es gibt auch Kinder, die nicht in Worte fassen, wenn sie wütend sind. Stattdessen werfen sie mit Spielzeug um sich und versuchen auf diese Weise ihre Emotionen zu kanalisieren. Das beeinflusst ihre emotionale Entwicklung negativ.
Die hier abgebildeten Auswirkungen stellen nur einen Ausschnitt dessen dar, was sprachliche Defizite bewirken können. Nicht selten gehen mit diesen Verhaltensauffälligkeiten einher. Insgesamt kann daher gesagt werden, dass eine mangelnde sprachliche Förderung es Ihrem Kind schwerer macht, sich in der Gesellschaft zu orientieren und seinen Platz zu finden. Die Liste von Lebensbereichen, die dann für Ihr Kind betroffen sind, ist dabei lang: von schulischen Herausforderungen über soziale Probleme bis hin zu emotionalen Schwierigkeiten. Eine frühe und gezielte Förderung ist daher entscheidend, um diesen negativen Folgen vorzubeugen und Ihrem Kind die bestmöglichen Entwicklungschancen zu bieten.
Innerhalb der kindlichen Entwicklung stellt Sprache einen der wichtigsten Bestandteile dar. Sie ist eng mit der Kognition, sozialer Interaktion und emotionaler Ausdrucksfähigkeit verknüpft. Auf den ersten Blick gibt es einige Kinder, die sich Sprache mühelos aneignen. Wieder andere benötigen dabei wesentlich mehr Unterstützung. Damit Sie Ihr Kind bestmöglich im Verlauf seiner Sprachentwicklung unterstützen können, ist es von Vorteil, wenn Sie die typischen Entwicklungsschritte kennen. Auf diese Weise sind Sie in der Lage, Probleme nicht nur frühzeitig zu erkennen, sondern auch mit den sprachlichen Unsicherheiten Ihres Kindes besser umzugehen. Im Rahmen der nachfolgenden Kapitel lernen Sie daher die wichtigsten Grundlagen im Hinblick auf die kindliche Sprachentwicklung kennen.
Meilensteine im Kindergartenalter
Grundsätzlich verläuft die Sprachentwicklung im Kindergartenalter in einem zwar festen, aber dennoch individuell variierenden Muster. Sie ist demnach dynamisch. Mit Blick auf die Entwicklung in den unterschiedlichen Altersphasen wird die „echte“ Sprachentwicklung auf einen Zeitraum vom dritten bis sechsten Lebensjahr datiert. Innerhalb dieser Phase machen Kinder besonders große Fortschritte in ihrer Sprache. Der Wortschatz wächst mit rasantem Tempo und Ihr Kind lernt, seine ersten vollständigen Sätze zu bilden. Natürlich erwirbt Ihr Kind auch schon vor dem dritten Lebensjahr erste Sprachkompetenzen. Es reagiert beispielsweise sicher auf seinen Namen, versteht einfache Sätze und Anweisungen und verfügt über einen Wortschatz von etwa 50 bis 500 Wörtern. Im Anschluss werden die ersten Zwei-Wort-Sätze („Mia spielen“) gebildet und auch Verneinungen werden häufiger („will nicht“). Typisch für diese Lebensphase sind außerdem sogenannte Zwei-Wort-Fragen wie beispielsweise „ist das?“. Diese Fähigkeiten reifen mit der Zeit bis zum 3. Lebensjahr dann zu einfachen Sätzen heran. Viele Wörter werden jedoch noch nicht ganz korrekt und deutlich ausgesprochen.
Hinweis:
Dieser Entwicklungsprozess ist nicht bei allen Kindern gleich. Jedes Kind hat seine eigene Geschwindigkeit und lernt in unterschiedlichen Kontexten sowie unter unterschiedlichen Voraussetzungen. Machen Sie sich keine Sorgen, wenn Ihr Kind in manchen Bereichen etwas mehr Zeit benötigt. Jedes Kind entwickelt sich in seinem eigenen Tempo, und das ist völlig in Ordnung.
Da es in diesem Kapitel um die Meilensteine der Sprachentwicklung im Kindergartenalter geht, werden wir uns nicht weiter in das vorherige Lebensalter vertiefen.
Im Alter von etwa drei Jahren verfügt Ihr Kind in der Regel über einen Wortschatz von rund 1.000 bis 1.200 Wörtern. Es kann einfache Sätze bilden, etwa „Ich will Ball spielen“ oder „Mama, wo bist du?“ Die Aussprache ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht perfekt – häufig werden Laute wie „k“ oder „r“ noch nicht korrekt ausgesprochen. Statt „Kuh“ hören Sie vielleicht „Huh“ oder „Karotte“ wird als „Tarotte“ ausgesprochen.
Diese sogenannten Lautveränderungen sind im Entwicklungsverlauf völlig normal und verschwinden meist im Laufe der nächsten Jahre.
Definition: Lautveränderung
Dieser Begriff bezeichnet eine sprachliche Anpassung von Lauten, die Ihr Kind in der frühen Phase seiner sprachlichen Entwicklung verwendet. Hierbei handelt es sich um die Abweichung von der korrekten (phonetischen) Aussprache eines Wortes. Lautveränderungen sind ein natürlicher Bestandteil des Spracherwerbsprozesses Ihres Kindes. Sie treten daher häufig in Verbindung der Entwicklung der Artikulation auf. Ihr Kind ersetzt hierbei bestimmte Laute durch andere oder lässt wieder andere weg, bis die richtige Lautbildung erlernt wurde.
Beispiel:
Und statt Hund
Waum statt Raum (R wird durch W ersetzt)
Bau für Baum
Tata für Papa
…
Mit etwa vier Jahren erweitert Ihr Kind seinen Wortschatz und beginnt, die Satzstruktur zu verfeinern. Es verwendet mehr Verben und Adjektive und ist sogar in der Lage, einfache Fragen zu formulieren, wie „Warum ist das so?“ oder „Was machst du?“. In dieser Zeit wird auch die Grammatik zunehmend komplexer, allerdings sind noch einige Fehler im Satzbau zu erwarten, was dem noch jungen Alter Ihres Kindes geschuldet ist. Beispielsweise könnte Ihr Kind „Ich habe das gemacht“ statt „Ich mache das“ sagen oder den Gebrauch von Artikeln und Präpositionen nicht immer korrekt anwenden. Im Alter von fünf Jahren sind die meisten Kinder in der Lage, längere und detaillierte Sätze zu bilden. Sie nutzen komplexere Satzkonstruktionen, wie etwa „Ich habe das Buch gefunden, das du mir gestern gegeben hast.“ Die Aussprache verbessert sich zunehmend, und Ihr Kind beginnt zunehmend, schwierige Laute wie „s“ und „sch“ korrekt auszusprechen.
Im Alter von sechs Jahren sollte Ihr Kind in der Lage sein, nahezu alle Laute korrekt zu bilden und Sätze mit mehreren Nebensätzen zu bilden. Das ist auch für den weiteren schulischen Verlauf von zentraler Bedeutung. Die grammatikalischen Strukturen sind dann weitgehend korrekt, auch wenn es zwischendurch kleinere Fehler geben kann.
Im Verlauf seiner Sprachentwicklung lernt Ihr Kind in mehreren Phasen. Hierzu ein kurzer Überblick:
Phase
Alter
Inhalt
Vorstufe
Geburt bis 1 Jahr
Erste Laute wie Schreien; nach etwa acht Wochen Entwicklung unterschiedlicher Schreie für unterschiedliche Bedürfnisse
Lallmonologe
6 Monate bis 1 Jahr
Bildung einfacher Silbenketten, die auch als Lallmonologe bezeichnet werden, bildet die Grundlage für die weitere sprachliche Entwicklung; Bildung bestimmter Laute wie „ma“ und „da“; nach etwa neun Monaten Bildung erster einfacher Worte aus ein bis zwei Silben (Mama, Papa, da, …)
Ein-Wort-Sätze
1 Jahr bis 18 Monate
Entstehung erster Worte; Worte werden aus den bereits bekannten Silbenketten gebildet; einfache Worte aus dem Umfeld werden nachgesprochen; der Sinn der Worte wird oft noch nicht erfasst;
Zwei- und Mehrwortsätze
18 Monate bis 2 Jahre
Erstes Fragealter; Frage nach Begriffen und Namen zur Wortschatzerweiterung
Auf- und Ausbau der Grammatik
2 bis 3 Jahre
Bildung einfacher Sätze; Grammatikfehler verbessern sich; das Kind kann am Ende der Stufe Fragen stellen, Zusammenhänge erklären und hat seine Kommunikationsfähigkeiten erweitert
Stufe der Festigung
3 bis 4 Jahre
Zweites Fragealter; Warum-Fragen; Grammatik, Wortschatz und Satzbau werden weiter gefestigt; Fragen stellen, Erweiterung des Vokabulars
Abschluss der Sprachentwicklung
5 bis 6 Jahre
Die grobe Sprachentwicklung ist abgeschlossen; das Kind kennt Ober- und Unterbegriffe und kann verschiedene Namen für Gegenstände, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft benennen
Vieles, was Ihr Kind sich in diesen Lebensphasen aneignet, lernt es durch Nachahmung. Umso wichtiger ist es, dass Sie als Vorbild in der Interaktion mit Ihrem Kind auf eine deutliche und saubere Aussprache achten.
Tipp:
Um die Sprachentwicklung sowie die korrekte Aussprache von Lauten zu fördern, sollten Sie mit Ihrem Kind regelmäßig Geschichten vorlesen. Zudem ist es wichtig, dass Sie sich viel mit Ihrem Kind austauschen, um die Sprache im Alltag zu fördern.
Die Sprachentwicklung an sich ist stark von der sozialen Interaktion abhängig. Kinder lernen Sprache nicht nur durch das Hören von Worten, sondern auch durch das aktive Sprechen und Nachahmen. Dabei spielen Eltern, Erzieher und andere Bezugspersonen eine zentrale Rolle. Gespräche, Lieder, Reime, das Vorlesen von Geschichten und vor allem das Spielen fördern den Wortschatz und die sprachliche Kompetenz. Im Alltag ist es für Sie daher wichtig, so viel wie möglich mit Ihrem Kind zu sprechen. Und das gilt nicht nur für das fortgeschrittene Alter, denn bereits im Säuglingsalter beginnt Ihr Kind, Laute nachzuahmen. Im Kindergartenalter werden diese Nachahmungen zunehmend differenzierter. Kinder wiederholen Wörter, die sie hören, und erweitern dadurch ihre Sprachkenntnisse. Sie bauen auf diese Weise ihren Wortschatz aktiv aus. Gleichzeitig erlernt Ihr Kind in Interaktionen, wie Sprache in unterschiedlichen Kontexten eingesetzt wird, beispielsweise beim Austausch von Wünschen, beim Erzählen von Erlebnissen oder beim Lösen von Konflikten und nicht zuletzt beim Vortragen einer fantasievollen Geschichte. Je häufiger Sie Ihr Kind in Ihre Gespräche einbinden, desto schneller entwickelt es die Fähigkeit, seine Gedanken klar und präzise auszudrücken.
Der Schlüssel zu dieser Entwicklung sind dabei interaktive Gespräche, bei denen Sie als Erwachsener auf die Aussagen Ihres Kindes reagieren. Das fördert sein Sprachverständnis. Es erhält die Chance, nachzufragen und Antworten zu finden. Zudem kann es sich abschauen, auf welche Weise Äußerungen strukturiert werden. Natürlich ist es dabei wichtig, dass die sprachliche Umgebung, in der sich Ihr Kind bewegt, auch wirklich kindgerecht ist. Mit der sprachlichen Umgebung ist dabei der Raum gemeint, in dem sich Ihr Kind sprachlich entwickelt – also die Gespräche, die es führt, hört und erlebt – nicht nur im häuslichen Umfeld, sondern auch im Verwandtenkreis oder aber in Betreuungseinrichtungen wie dem Kindergarten. Dies umfasst die Art und Weise, wie Sie mit Ihrem Kind sprechen, welche Wörter verwendet werden und wie regelmäßig und abwechslungsreich Ihr Kind mit Sprache in Kontakt kommt.
Diese sollten Sie demnach so gestalten, dass sie für Ihr Kind verständlich ist und das Alter, der Entwicklungsstand sowie die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes berücksichtigt werden. Der Schlüssel liegt dabei in Einfachheit und Klarheit. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Ihr Kind die Sprache nicht nur hört und versteht, sondern auch sprechen lernt. Folgende Tipps können Sie hierzu berücksichtigen:
Wählen Sie eine einfache und klare Sprache, die leicht zugänglich ist. Verwenden Sie einfache Wörter und formulieren Sie kurze Sätze.
Nutzen Sie bekannte Worte und vermeiden Sie Fremdwörter.
Sagen Sie gemeinsam mit Ihrem Kind Reime auf oder singen Sie Lieder. Lesen Sie ihm Märchen vor, sodass es mit unterschiedlichen Wortbestandteilen in Kontakt tritt.
Damit sich die Sprache entwickeln kann, ist es außerdem wichtig, dass Sie mit Ihrem Kind interagieren. So fördern Sie Ihr Kind und fordern es auf, aktiv am Gespräch teilzunehmen. Geben Sie Ihrem Kind dabei die Möglichkeit, selbst zu antworten, egal wie lange die Antwort dauert. Lassen Sie Ihr Kind Geschichten erzählen und hören Sie aufmerksam zu, um am Ende der Geschichte Rückfragen zum weiteren Verlauf stellen zu können.
Wiederholen Sie neue Wörter häufiger, damit Ihr Kind diese in seinen Wortschatz integrieren kann.
Stellen Sie innerhalb der Worte, die Sie nutzen, einen Bezug zur Sprache Ihres Kindes her. Wenn Sie Wörter nutzen, die zur Lebensrealität Ihres Kindes passen, wird es ihm leichter fallen, diese zu integrieren.
Agieren Sie bei all Ihrer Interaktion als Vorbild. Zeigen Sie durch Ihren Sprachgebrauch, wie korrekte Sprache angewendet wird.
In den einzelnen Verläufen der sprachlichen Entwicklung gibt es, wie bereits erwähnt, individuelle Unterschiede. Jedes Kind geht hierbei seinen eigenen Entwicklungsweg. Es gibt keine feste „einheitliche“ Strecke, die jedes Kind in der gleichen Geschwindigkeit durchläuft. Dennoch bieten die typischen Entwicklungsverläufe und Meilensteine eine gute Orientierung für Sie, die Rahmenbedingungen im Blick zu halten und die Wortschatz- und Sprachentwicklung Ihres Kindes bestmöglich zu fördern.
Genetik, familiäre Sprachumgebung und frühe Erfahrungen – all dies sind Faktoren, die für die Entwicklung der Sprache Ihres Kindes eine wichtige Rolle spielen. Wenn Kinder in einer mehrsprachigen Umgebung aufwachsen, entwickeln sie möglicherweise unterschiedliche Sprachverläufe, da sie mehr Zeit benötigen, um zwischen den Sprachen zu wechseln und beide Sprachen korrekt zu beherrschen. Hier kann es auch schon einmal zu Vermischung der gesprochenen Sprachen kommen. Mit der Zeit wird sich aber auch hier eine korrekte Verwendung einstellen. Auch Kinder, die mit besonderen Herausforderungen wie Hörbeeinträchtigungen oder Entwicklungs-verzögerungen konfrontiert sind, entwickeln in vielen Fällen ihre sprachlichen Fähigkeiten langsamer als gleichaltrige Kinder. Doch nur, weil Ihr Kind sich möglicherweise nicht so schnell entwickelt, wie ein gleichaltriges Kind, muss dies noch nicht zwangsläufig auf eine dauerhafte Störung innerhalb seiner Sprachkompetenz hinweisen. Kinder sind in der Regel sehr anpassungsfähig und können durch gezielte Förderung ihre sprachlichen Fähigkeiten verbessern. Unterschiede im sprachlichen Entwicklungsverlauf sind dabei genauso normal wie Unterschiede in der motorischen Entwicklung. Auch hier ist jedes Kind individuell. Die sprachliche Entwicklung folgt oft dem individuellen Tempo Ihres Kindes. Es ist entscheidend, dass Sie als Eltern aufmerksam auf den Entwicklungsverlauf Ihres Kindes achten, ohne dabei verängstigt zu sein. Im Kindergartenalter sollte Ihr Kind dabei Folgendes beherrschen:
Ihr Kind sollte in der Lage sein, Ihren Aufträgen und Aussagen zu folgen. Geschichten, die Sie Ihrem Kind erzählen, kann es aufmerksam aufnehmen. Sie werden in dieser Phase der sprachlichen Entwicklung Ihres Kindes feststellen, dass die Sätze, die es in der Interaktion mit Ihnen und anderen bildet, immer länger und komplexer werden. Zudem wird sich die Grammatik entwickeln. Das beinhaltet auch die Bildung von Präpositionen, die Verwendung verschiedener Zeitformen und die Unterscheidung zwischen Ein- und Mehrzahl. Natürlich ist zu diesem Zeitpunkt die Grammatik noch nicht fehlerfrei. Darüber hinaus wird Ihr Kind zunehmend in der Lage sein, kleine Geschichten selbstständig zu erzählen und von Erlebnissen des Tages zu berichten. Im Alter von vier Jahren wird Ihr Kind dann so weit sein, dass es die allermeisten Laute korrekt bilden kann. Ausnahmen bilden hier „sch“, „s“, „z“ und „ch“.