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Jesse und Marcus waren immer die besten Freunde, schon seit sie denken konnten. Sie verbringen jeden Tag gemeinsam, liegen am Bach im Wald herum und tun nichts. Während Jesse jedoch immer mehr Interesse für Mädchen, Partys und andere Dinge hegt, scheint Marcus sich gar nicht zu verändern.
Was Jesse anfangs nicht einmal seltsam vorkommt, entpuppt sich nach einem Streit als bittere Wahrheit ...
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Veröffentlichungsjahr: 2018
Er saß auf einem umgefallenen Baumstamm auf der Wiese und beobachtete, wie die Sonne die Grashalme um ihn herum in ein goldgelbes Licht tauchte. Es war ein schöner Frühlingstag, doch obwohl es noch früh im Jahr war, brannte die hoch oben im Zenit stehende Sonne erbarmungslos auf Jesse herab.
Die Tennissocken hatte er nur bis knapp über seine Knöchel gezogen, seine Füße steckten in hellen Sneakers, die er sich erst neulich gekauft hatte. Obwohl er nur ein T-Shirt und eine kurze Jeanshose, die kurz über seinen Knien aufhörte, trug, schwitzte er. Als er sich mit der Hand durch die dunklen, nach hinten gegelten Haare fuhr, merkte er, wie heiß sie vom Sonnenschein geworden waren.
Er legte seinen Handrücken an seine Wangen und spürte die Hitze. Er musste in keinen Spiegel sehen, um zu wissen, wie rot sein Gesicht war und dass er bald einen Sonnenbrand bekommen würde, wenn Marcus nicht endlich auftauchen würde.
Jesse seufzte. Es war doch immer dasselbe mit seinem besten Freund. Schon hunderte Male hatte Jesse Marcus versucht zu erklären, wie nervenaufreibend es war, hier zu sitzen und auf ihn zu warten. Jedes Mal hatte Marcus versprochen, sich das nächste Mal zu beeilen und doch wartete Jesse jedes Mal wieder auf ihn.
So langsam machte die Hitze ihm zu schaffen. Er seufzte. Der umgestürzte Baum, auf den er saß, war das einzige, was etwas Schatten hätte spenden können, doch der Baum war schon letzten Sommer umgekippt. Niemand hatte sich die Mühe gemacht, den verwahrlosten Baumstumpf wegzuräumen und jetzt saß Jesse hier.