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Sue starb fast bei einem schweren Autounfall. Als sie aus dem Koma erwacht fehlt es ihr an jeglicher Erinnerung. Ohne Vergangenheit versucht Sue das fremde Leben anzunehmen. Frank ihr Ehemann scheint jedoch kein großes Interesse zu haben, dass sie sich wieder erinnert. Im Gegenteil, er hat viele Geheimnisse zu verbergen. So erfährt Sue, dass Frank erst kürzlich das Haus gekauft hatte und die Vergangenheit an einen anderen Ort stattfand. Ebenso ist in keiner Behörde ein Autounfall registriert. Gemeinsam mit ihrer Nachbarin macht sie sich auf die Suche, was schließlich noch mehr Fragen aufwirft. Wird Sue ihre Vergangenheit wieder finden und wer ist Frank wirklich?
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Seitenzahl: 247
Veröffentlichungsjahr: 2020
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Gabriele Schillinger
Spuren im Nebel
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Spuren im Nebel
Mexiko
Der Therapeut
Analyse
Die schönste Nacht
Die Flucht
Argentinien
Neue Bleibe
Die unheimliche Begegnung
Die unbekannte Bekannte
Neue Spur
Ann ist weg
Suizid
Der neue Arzt
Der Einbruch
Sues Vergangenheit
Der Hinweis
Das gefährliche Projekt
Das Ende, oder der Anfang?
Impressum neobooks
Spuren im Nebel
Thriller/Krimi
von Gabriele Schillinger
Neuauflage 2020
Autorin: Gabriele Schillinger
Lektorin: Lisa Grötzl
Cover: Gabriele Schillinger
Coverbild: Franz Schillinger
Bilder: Gabriele Schillinger
www.kunst-galerie-schillinger.at
Sue öffnete ihre Augen. Verschwommen nahm sie ihre Umgebung wahr.
Es war kalt und die Luft fühlte sich beim Einatmen fast eisig an. Langsam gewöhnten sich die Augen an das grelle Licht.
Eine Krankenschwester kam ins Zimmer, lächelte die Patientin an, begrüßte sie und streichelte mütterlich über ihre Wange. Sue war verwirrt, hatte keine Ahnung wo sie sich befand und wie sie dorthin gelangt ist. Die Krankenschwester fragte, wie es ihr geht, ob sie Schmerzen hatte. Sue konnte es nicht sagen, sie stammelte nur, dass ihr fröstelte. Es wurde eine weitere Decke gebracht, die aber nur die äußerliche Kälte linderte.
Der zuständige Arzt kam an Sues Bett und untersuchte ihre Reflexe. Er schien zufrieden zu sein. Sue wollte wissen, was passiert war. Man sagte ihr, dass sie einen schweren Autounfall hatte.
Ihr Ehemann Frank fand sie unweit vom Haus. Sie war mit dem Auto in einen Graben gefahren. Zum Glück kam schnell Hilfe, denn die Verletzungen waren lebensbedrohlich.
Sue konnte sich an nichts erinnern, nicht einmal an ihren Namen. Susan Grimes.
Eine Schwellung im Kopf drückte aufs Gehirn und die Verletzungen am Körper waren sehr schmerzhaft. Deswegen zogen es die Ärzte vor, sie ins künstliche Koma zu versetzen. Erst nach zwei Monaten wurde sie langsam wieder aufgeweckt.
Der Gedächtnisverlust kam von der Schwellung. Es wurde ihr erklärt, dass die meisten Patienten recht rasch wieder zum vollen Gedächtnis fanden.
Dass die Ärzte sie bereits aufgegeben hatten, erzählte ihr jedoch niemand. Ihr Ehemann gab keine Einwilligung, die Geräte abzuschalten und er hatte Recht.
Ein fremder Mann in Anzug stand bei der Türe. Sue schaute ihn skeptisch an. War es ein neugieriger Patient? Nein, er war viel zu schick gekleidet, also konnte er nicht vom Krankenhaus sein.
Der Mann lächelte, setzte sich neben Sue auf das Bett und küsste sie auf die Stirn. Er nahm ihre Hand und bemerkte schnell, dass Sue ihn nicht erkannte. Skeptisch sah Sue den Fremden an. Er stellte sich als ihren Ehemann Frank vor und sagte, wie sehr er sich freute, dass es ihr besser ging. Sue wusste nicht, ob es ihr besser ging. Sie konnte sich ja an nichts erinnern, auch nicht an die Schmerzen, welche sie laut Erzählungen gleich nach dem Unfall gehabt hatte.
Diesem Mann soll sie also die ewige Treue geschworen haben? Sue sah ihn prüfend an. Nichts an ihm erweckte auch nur die kleinste Erinnerung. Eigentlich mochte sie seinen Geruch nicht besonders. Sollte sie ihn jetzt mit „du“ ansprechen? Natürlich, er war doch ihr Ehemann. Zum Glück blieb er nicht lange, denn Sue hatte keine Lust mit ihm zu reden. In Wirklichkeit wusste sie auch nicht, was sie mit dem fremden Mann anfangen sollte.
Die darauffolgenden Tage waren anstrengend, denn die Patientin musste alles neu lernen. Das lange Liegen im Bett ließ die Muskeln schrumpfen. Zudem kamen da noch die erst kürzlich verheilten Brüche und überdehnten Sehnen dazu, welche beim Belastungstraining nicht gerade hilfreich waren. Therapeuten halfen ihr zunächst mit Übungen, um die Muskulatur zu durchbluten und ein wenig zu kräftigen. Später begannen dann die ersten Schritte. Sue dachte nicht, dass es so schwierig war. Sie wackelte hin und her. Ohne Hilfe konnte sie nicht einmal von der Bettkante aufstehen.
Die Krankenschwestern waren sehr bemüht, versuchten ihre Patientin zum Essen und Trinken zu überreden, aber die Küche vom Haus schmeckte ihr so gar nicht. Lediglich das Obst verschlang sie mit Genuss, solange es nicht als Kompott serviert wurde. Sie konnte sich zwar nicht an die Vergangenheit erinnern, aber dass man so viel bei einem Kompott falsch machen konnte, wunderte sie sehr.
Es war bereits ein Monat vergangen, doch wollte sich kein Stück der Erinnerung zurückmelden. Ein Psychologe der Klinik kam zu Sue und sollte ihr schonend beibringen, dass vielleicht nicht mehr alles aus ihrer Vergangenheit zum Vorschein kommen würde. Die Chancen hatte man zwar gering eingestuft, aber möglicherweise half ihr eine vertraute Umgebung. Deswegen entschieden sich die Ärzte sie nach Hause zu entlassen.
Sue musste weiterhin Medikamente einnehmen und regelmäßig einen Psychotherapeuten besuchen. Ebenso konnte sie jederzeit zu einer physikalischen Therapie ins Krankenhaus kommen. Wenn sie wollte, konnte sie natürlich auch von zu Hause aus ihre Muskeln weiter trainieren.
Frank holte Sue ab. Es war ihr nicht ganz wohl bei der Sache. Irgendwie widerstrebte es ihr, mit diesem fremden Mann in ein gemeinsames Heim zu fahren. Seine Versuche, bei den Besuchen im Krankenhaus ihr Vertrauen zu gewinnen, scheiterten kläglich.
Er erklärte seiner Frau, dass sie sich in Mexiko befanden. Die Krankenschwestern hatten sie diesbezüglich bereits unterrichtet, doch sie erwähnte es ihm gegenüber nicht. Sue hatte keine Lust mit diesem Mann zu reden. Irgendwie verspürte sie Ablehnung und Hass, wenn sie seine Stimme hörte. Warum dies so war, konnte sie sich selbst nicht erklären.
Frank parkte vor einem überaus gepflegten Haus.
Wie ein wohlerzogener Herr öffnete er die Wagentüre auf Sues Seite und bot seine Hand hilfreich an. Seine Frau zog es jedoch vor, alleine auszusteigen. Sie betrachtete das Haus und fand dessen Ausstrahlung irgendwie kalt. Die Hoffnung, dass es im Inneren gemütlicher war, bestätigte sich leider nicht.
Frank folgte ihr auf Schritt und Tritt. Sie bemerkte sehr wohl, dass er auf jubelnde Äußerungen wartete, doch diesen Gefallen wollte sie ihm nicht machen. Zudem fand sie die Einrichtung ungemütlich und einfallslos. Um ihrem Ehemann zu entkommen, verabschiedete sie sich ins Bad, um zu duschen. Zum Glück war die Türe versperrbar, was Sue nur zu gerne nutzte. Keine Ahnung, auf welche Gedanken Frank vielleicht kommen würde. Die Dusche schien bislang das schönste an diesem Haus zu sein. Es tat ihrer Seele unheimlich gut, unbeobachtet Zeit für sich zu haben. Sie ließ lange das warme Wasser über den Körper fließen. Ihre Beine waren jedoch noch nicht so kräftig, also setzte sie sich in die Duschwanne und genoss weiter.
Es dauerte nicht lange, Frank klopfte an der Türe. Er wollte wissen, ob alles in Ordnung war. Konnte er sie nicht einfach in Ruhe lassen?
Als sie nach einer Weile wieder aus dem Bad kam, erwartete sie der Ehemann bereits. Er hatte den Tisch im Wohnzimmer gerichtet und bat sie höflich zum Essen. Sue konnte diese übertriebene zuvorkommende Art nicht leiden. Dennoch setzte sie sich. Frank schob ihr den Sessel unter den Po, was fast in einer Katastrophe endete, weil Sue erschrak.
Sie stocherte in dem seltsamen Grünzeug herum. Es war nicht wirklich definierbar, was diese Speise enthielt. So wie es aussah, so schmeckte es auch. Sue beschloss sich ins Bett zu verabschieden. Sie gähnte auffällig, sodass Frank derjenige war, der ihr diesen Vorschlag machte. Komisch, dass es ihr so Freude bereitete, wenn sie vor ihrem Ehemann flüchten konnte.
Die Tage vergingen und es wollte sich einfach keine Erinnerung melden. Frank war nicht sehr hilfreich, er glaubte seine Frau von allem fernhalten zu müssen.
Sue stand im Wohnzimmer, drehte sich im Kreis. Keine der vorhandenen Gegenstände erweckte nur im Geringsten Vertrautheit. Auch die Einrichtung war weder ihr Stil, noch farblich ansprechend. Was jedoch war denn eigentlich ihr Stil? Welche Farben mochte sie? Sue fühlte sich leer und dennoch überfordert.
Die Möbeln, das Sofa und sogar die Bilder an der Wand wirkten kalt und unnahbar auf sie. Nichts in diesem Raum lud einen zum Erholen ein. All die vielen teuren Kleider im Schrank, welche Sue keineswegs gefielen. Sie suchte nach gemeinsamen Fotos, vielleicht von einem Urlaub, oder ihrer Hochzeit. Da nirgendwo eines zu finden war, fragte sie Frank danach. Der jedoch hatte gerade dann nie Zeit, wenn Sue etwas brauchte. Abends vertröstete er sie immerzu auf den nächsten Tag.
Am nächsten Morgen weckte er sie mit einem ausgiebigen Frühstück auf. Sue leerte sich Kaffee in die Tasse. Erstaunt schaute sie das recht durchsichtige Gebräu an. Dieser Kaffee konnte einfach kein Muntermacher sein. Frank schüttete ihr Milch dazu und meinte, sie mochte ihn immer sehr hell. Damit dieser Kaffee hell wurde, bedarf es lediglich einen Tropfen Milch. Sie kostete vorsichtig, denn es lag ihr fern, Franks gute Absicht zu kritisieren. Ein Schluck genügte, um zu bemerken, dass mit dem Kaffee etwas nicht stimmte. Sie fragte vorsichtig, ob dies ein Entkoffeinierter ist und Frank begann zu lachen. Er erklärte ihr, dass sie einen Tee vor der Nase hätte, denn Kaffee mochte sie eigentlich nicht. Seltsam, Kaffee und Fleisch war ihr doch sehr vertraut und auf diese Dinge sollte sie freiwillig verzichtet haben? Besser sie widmete sich dem Obst und mit dem Kuchen zusammen schaffte sie sogar den Tee. Am Ende waren ihre Geschmacksknospen zwar nicht zufrieden, aber sie war immerhin satt.
Inzwischen konnte sie sich überhaupt nicht vorstellen, was sie an Frank jemals fand und weshalb sie ihn dann auch noch heiratete. Ein Mann, der selbst zu Hause in Anzug und Krawatte herumlief. Jemand, der Glasränder am Tisch nicht leiden konnte und seine Socken nach Farben sortierte. Ein richtiger Spießer. Selbst wenn er Sue einen Kuss auf die Wange gab, dann wirkte es perfekt und antrainiert. Viel zu perfekt, als dass dieser Wärme spenden könnte.
Nach langem Drängeln sagte Frank, dass Sues Eltern vor ein paar Jahren verstarben, was die Erinnerung an Vergangenes auch nicht gerade leichter machte. Fotos aus ihrer Kindheit hätten ihr vielleicht helfen können. Doch da gab es nichts mehr. Frank erzählte, dass Sues Eltern starben, als ihr zu Hause abbrannte. Vom Haus soll nichts mehr übrig geblieben sein. Diese Nachricht stimmte sie traurig. Also war da nur dieser fremde Mann, für den sich keine positiven Gefühle entwickeln wollten.
Sue wollte wissen, auf welchem Friedhof ihre Eltern lagen, doch die beiden waren ja bereits eingeäschert und Sue soll die Asche ins Meer gestreut haben. Jegliches Hilfsmittel, die Erinnerung an ihr Leben wieder zu finden, löste sich in Luft auf. Mit den kärglichen Informationen ihres Ehemanns konnte sie auch nicht viel anfangen.
Sue ging in die Küche. Im Kühlschrank waren wieder nur vegetarische Speisen zu finden. Es hieß, dass sie aus Überzeugung kein Fleisch aß. Komisch nur, dass sie einen richtigen Heißhunger auf Wurst hatte. Selbst auf ihr Bitten weigerte sich Frank, Fleisch zu kaufen.
Der Arzt meinte, es könnte schon vorkommen, dass frühere Eigenschaften zum Vorschein kommen. In diesem Fall war es die Lust etwas anderes zu essen.
Noch am selben Abend stellte sie ihren Ehemann Fragen über ihre finanzielle Situation. Sie wusste zwar, dass er sich diese Woche noch frei genommen hatte, aber wie verdiente er eigentlich sein Geld? Zudem konnte doch unmöglich sein, dass sie selbst immer nur zu Hause war.
Wie erwartet bekam Sue wieder keine schlüssige Antwort. Frank meinte, es wäre zu früh, um sie mit solchen Sachen zu belasten. Er versicherte, dass sie genug Geld hatten. Nein, eigentlich sagte er, sie wären reich und deswegen war es nicht nötig, seine Frau arbeiten zu schicken. Doch irgendetwas musste sie doch einmal beruflich gemacht haben? Genau das wollte er ein anderes Mal erzählen.
Sue dachte nach, sie musste doch wenigstens eine gute Freundin haben, der sie sich anvertraute. Aber auch hierbei sollte sie erfahren, dass es niemand derartigen gab. Weder Freunde noch Familie. Frank und sie hatten sich bei einer Selbsthilfegruppe kennengelernt, in der nur familienlose Mitglieder teilnahmen. Als Sue die Gruppe besuchen wollte, hieß es, dass der Leiter verstorben war und deshalb die Gruppe aufgelassen wurde. Jeder Hoffnungsschimmer, einen Hinweis auf die Vergangenheit zu bekommen, scheiterte. Es war, als hätte es Sue noch nie gegeben. Irgendetwas stimmte da doch nicht.
Sue stand meist spät auf. Sie ging in den Garten, ließ sich in einen Sessel nieder. Jede Faser in ihrem Körper schmerzte. Auch die verheilten Knochenbrüche meldeten sich beim Wetterumschwung. Die einen Ärzte rieten ihr zu viel Bewegung, um die Muskeln wieder aufzubauen, die Anderen verordneten viel Ruhe, um das leere Chaos im Kopf zu schlichten. Es war beides anstrengend.
Am liebsten wollte Sue schlafen, um nichts von diesem unzufriedenstellenden Leben mitzubekommen. Aber auch diese Flucht gelang nicht immer, denn ein richtig tiefer Schlaf wollte sich nur in der Nacht einstellen. Was Sue nicht wusste, Frank gab ihr regelmäßig eine Schlaftablette in das Abendessen. Eigentlich sollte sie nur ab und zu einmal eine davon nehmen, wenn das Schlafen gar nicht funktionierte.
So kam es auch dazu, dass Frank eines Morgens plötzlich auf Sues Bettseite lag und seinen Körper an den ihren schmiegte. Sue hatte diese Annäherung nicht bemerkt, deswegen erschrak sie, als sein Geruch so nahe schien. Vorsichtig versuchte sie seine Hand von ihrem Bauch zu heben. Doch irgendwie rutschte sie ihr aus den Fingern und landete genau auf ihrem Po. Ein grummeln war zu vernehmen, Frank wurde langsam wach. Er begann Sue zu streicheln, wanderte wieder auf ihren Bauch und schließlich weiter hinauf zu den Brüsten. Sie versuchte seine Hand wieder dort wegzunehmen, doch je mehr sie daran zog, desto fester wurde sein Griff.
Frank wurde zunehmend gröber und quetschte ihre Brüste schmerzhaft zusammen. Sue bat ihn darum, aufzuhören. Er murmelte nur, dass sie sich nicht so zieren muss, er wüsste doch, dass sie es hart mochte. Nun glitt seine Hand in ihre Shorts und obwohl sie die Beine fest zusammenpresste, gelang es ihm, diese brutal auseinanderzuziehen. Sue schrie, hielt sich die Hände vor die Augen. Gerade als er kurz davor war, in sie einzudringen, ließ er plötzlich von ihr ab. Er sagte, dass es ihm furchtbar leidtäte. Sie wäre wahrscheinlich noch nicht so weit.
Sue rollte sich zusammen und weinte. Danach ging sie ins Badezimmer, um seinen Geruch vom Körper abzuduschen. Die Brüste schmerzten ihr noch eine ganze Weile und auf den Innenschenkeln bildeten sich blaue Flecken.
Sie konnte den Montag kaum erwarten, denn da wollte Frank wieder arbeiten gehen.
Der Herbst war bereits eingezogen. Die Blätter schimmerten in verschiedenen Farben und raschelten leise, wenn der Wind an den Bäumen vorbei blies. Frank kam in den Garten, um Sue eine Decke zu bringen, damit sie sich nicht erkältete. Er packte sie fest ein und streichelte über ihre Wange. Sue erschrak und zuckte zusammen. Keine Ahnung, ob Frank es bemerkte, er küsste ihre Stirn und ging wieder ins Haus zurück.
Es war sehr seltsam, dass sie ein fremder Mann so oft berührte. Wie lange waren sie eigentlich schon verheiratet? War möglicherweise die große Liebe schon vorbei? Konnte sie sich deswegen nicht an ihn erinnern und ekelte ihr vielleicht deshalb, wenn er sie berührte?
Die Grübelei machte sie müde. Sue nickte ein, träumte von den bunten Blättern und einem saftigen Steak. Nach dem Sonnenuntergang trug Frank sie vorsichtig ins Bett, wo sie dann gleich weiterschlief.
An einem Nachmittag fuhr Frank seine Frau zu einem Psychotherapeuten. Er selbst hielt nicht viel davon, aber die Ärzte drängelten dazu. Sie meinten, es wäre wichtig für Sue, denn auch wenn sie sich aufgrund des Unfalls vielleicht nie wieder an die Vergangenheit erinnern würde, bräuchte sie Hilfe, um mit der Situation zu Recht zu kommen. Sue wusste noch nicht, dass die Chance, sich wieder an die Vergangenheit zu erinnern, fast bei null lag. Der Therapeut sollte es ihr vorsichtig beibringen.
Als Sue die Praxis betrat, hatte sie gleich ein komisches Gefühl. Ein Mann um die 40 kam auf sie zu und begrüßte sie freundlich. Der Mann war groß gewachsen und sein Lächeln schien nicht ehrlich zu sein. Sue wusste gleich, dass sie ihn nicht mochte. Sie gab ihm absolut keine Chance in ihr Inneres zu sehen. Frank fuhr sie trotzdem zweimal die Woche in seine Praxis, was Sue zudem sehr auf die Nerven ging. Ihr Ehemann ließ sie nirgendwo alleine hinfahren. Langsam kam sie sich wie eine Gefangene vor. So kam es dann auch bald zum Streit. Sue wollte ihre Arztwege und auch den zum Therapeuten alleine beschreiten, außerdem hin und wieder einmal alleine spazieren gehen. Frank gefiel das gar nicht. Er wollte sie nicht aus den Augen lassen. Sue erklärte warum. Sie empfand dies als sehr einengend. Ein wenig Freiheit und Selbständigkeit musste er ihr schon einräumen. Er blieb stur.
Sue beschloss nicht mehr mit Frank zu reden, bis er aufhörte, sie wie ein kleines Kind zu behandeln. Ein paar Tage später, kam er plötzlich mit einem Straßenplan in der Hand nach Hause. Frank breitete den Plan am Küchentisch aus und rief nach seiner Frau. Er hatte Sue die Route zum Arzt rot eingezeichnet und die zum Therapeuten in blau. Sue schüttelte den Kopf und meinte nur, dass sie sich lediglich an die Vergangenheit nicht mehr erinnern konnte, aber nicht verrückt, oder tatsächlich unselbständig geworden war.
Sue wusste jedoch, dass Frank es nur gut meinte. Wenn er sich besser fühlte, dann nahm sie halt den dummen Plan mit. Erleichtert machte sie sich im Bad fertig und ging gleich los. Frank stand am Fenster, so als wollte er seinem Kind winken, welches gerade in die Schule ging.
Sue war sehr erleichtert, als das Haus hinter ihr verschwand. Die Fahrt mit dem Bus gefiel ihr. Keiner der Mitfahrenden wusste, dass sie einen Autounfall hatte. Niemand sah sie bedauernd an, weil sie ihre Vergangenheit nicht kannten. Sie war nur eine erwachsene Frau, welche mit dem Bus fuhr. Beim Arzt angekommen, setzte sie sich ins Wartezimmer. Einmal alleine im Wartezimmer sitzen, ohne Frank, der ständig mit zum Arzt hineinging. Zum ersten Mal seit ihrem Unfall huschte ein kleines Lächeln über ihre Lippen.
Sue wurde aufgerufen und ging ganz stolz ins Untersuchungszimmer. Der Arzt stelle mit Erstaunen fest, dass sie diesmal alleine zu ihm kam. Sie erzählte von ihrem Kummer, dass sie sich kontrolliert und eingesperrt fühlte. Ebenso klagte sie, dass sie sich dem Therapeuten nicht anvertraute, weil er ihr äußerst unsympathisch war. Der Arzt fragte, woher sie den Therapeuten hatte. Sie erklärte, dass den ihr Ehemann ausgesucht hatte und er angeblich ein guter Freund eines Freundes war. Sue begann zu weinen, sie wollte nicht mehr zu dem Therapeuten gehen, geschweige, ihm von ihren Gefühlen erzählen. Der Arzt kramte in einer seiner Schubladen und zog eine Visitenkarte hervor. Darauf stand eine Psychotherapeutin, die er empfahl. Er griff gleich zum Telefonhörer und machte einen Termin mit ihr aus, dann gab er Sue die Karte.
Fröhlich ging sie nach Hause. Frank wollte sie lieber nichts von der neuen Therapeutin erzählen, sonst gab es wieder nur Streit. Beim Heimweg ging sie bei einer Fleischerei vorbei. Der Geruch von Wurst und Speck lockte sie ins Geschäft. Sue kaufte sich eine Leberkäsesemmel, Frank musste ja nicht alles wissen. Genussvoll biss sie in die Semmel. Ihr Gaumen fühlte sich wie im zehnten Himmel. Wie konnte sie nur Vegetarierin geworden sein? Kurz vorm Haus kontrollierte sie noch schnell, ob sie keine Reste in den Mundwinkeln hatte. Es war schade um den guten Geschmack im Mund, aber sie kaute sicherheitshalber noch an einem Kaugummi, bevor sie die Türe öffnete. Nun fühlte sie sich wirklich wie ein Kind, welches sein erstes Geheimnis vor den Eltern verbarg.
Am nächsten Tag war sie zum letzten Mal bei Franks Therapeut. Sie sagte ihm, dass es wahrscheinlich besser wäre, wenn sie den nächsten Termin bei jemand anderen hätte. Sichtlich war er genauso erleichtert wie Sue, versuchte aber sein Bedauern auszudrücken. Er hatte einem Freund den Gefallen getan, Sue zu betreuen, doch wenn die Sympathie zwischen Klienten und Therapeut nicht stimmte, konnte es auch kein gutes Ergebnis geben.
Sue verabschiedete sich und freute sich darüber, dass sie noch gut eine Stunde für sich hatte. Sie ging in die Stadt, sah sich Schaufenster an, ging in einige Geschäfte, probierte Kleidung an und kaufte sich eine Wurstsemmel, denn den Leberkäse schien sie doch nicht so gut vertragen zu haben. Als sie so durch die Straßen schlenderte, fiel ihr ein, dass sie keine einzige Jeanshose in ihrem Kleiderschrank hatte. Gleich wurde dies geändert und eine gekauft. Frank staunte nicht schlecht, als sie ihm die Hose vorführte. Er dachte, Sue hätte sich etwas gekauft, was ihre Weiblichkeit unterstrich, stattdessen kam sie mit einer Jean an. Der Ehemann lästerte und Sue war enttäuscht. Sie war überzeugt, dass sie betrunken gewesen sein musste, als sie diesen Mann heiratete.
Da Frank das schlechte Gewissen wegen seiner Äußerungen plagte, näherte er sich langsam seiner Frau. Er schlang von hinten seine Arme um sie und flüsterte ihr eine Entschuldigung ins Ohr. Sue zog den Hals ein, sie mochte nicht, wenn er so nah war.
Franks Hände rutschten auf ihre Brüste und Sue versuchte sie vorsichtig daran zu hindern. Seltsamerweise schien ihn die sanfte Abwehr zu erregen, was ja nicht gerade ihre Absicht war. Sue begann sich immer heftiger zu wehren und stieß Frank von sich weg. Der jedoch zog sie erneut zu sich. Seine Stimme schien vor Erregung zu zittern, Sue bekam Angst. Seine Hände schienen schon wieder überall zu sein. Erneut riss sie sich los und lief in den Garten. Sie hörte noch, wie Frank irgendetwas gegen die Wand schmiss, dann knallte eine Türe. Er war gegangen. Sue dachte nur, er sollte sich doch einfach eine Freundin nehmen und sie besser in Ruhe lassen.
Sie ging Frank besser aus dem Weg. Gesprochen wurde nicht viel und auch, wenn er sich sichtlich Mühe gab, lag Spannung in der Luft. Sue war durcheinander, denn bislang gab er sich ruhig und geduldig. In dieser Situation jedoch bekam er einen seltsamen Blick, der sie noch zusätzlich schaudern ließ. Sue wich bei jeglicher, auch zufälliger, Berührung zurück. Das verrückte war nur, obwohl sie sich vor ihm ekelte, hinterließ der Übergriff keinerlei Schock. Natürlich erweckte Franks Verwandlung ein wenig Angst, aber seltsamerweise konnte sie schnell wieder in ihren Alltag übergehen. Wobei gesagt werden muss, dass dieser Alltag nicht besonders aufregend war.
Es war soweit, Sue ging stolz in ihrer Jeans zu der neuen Therapeutin. Frank wusste von beiden nichts, denn zum Glück musste er länger arbeiten. Ansonsten hätte es vielleicht wieder Diskussionen gegeben. Ihr Ehemann war einer dieser Sorte, der nur zufrieden war, wenn die Frau sich nach seinen Wünschen richtete.
Die Therapeutin war gleich von Beginn an sympathisch. Sie schien recht natürlich und einfühlsam zu sein. Sue erzählte von ihrem Autounfall und dem Koma. Sie berichtete von dem Gedächtnisverlust und ihrem fremden Ehemann, für den sie so überhaupt nichts Positives empfand. Die Therapeutin riet ihr, offen mit Frank darüber zu sprechen. Es war wichtig, ihm zu sagen, wie sie sich fühlte. Er selbst hatte es sicherlich auch nicht leicht, mit der Situation umzugehen. Wenn er über Sues Gefühle Bescheid wüsste, dann gäbe sie ihm die Möglichkeit, besser auf sie einzugehen. Unter Umständen bekam sie dann auch mehr hilfreiche Antworten auf ihre Fragen.
Aus der ersten Therapiestunde wurden spontan zwei, denn Sue sprach wie aufgezogen. All das, was sie bislang unterdrückte und nur mit sich selbst ausmachte, brach auf einmal heraus. Sue dachte bei der Heimfahrt noch über den Vorschlag nach, mit Frank mehr über ihre Gefühle zu sprechen. Vielleicht sollte sie einmal darüber schlafen. Sie würde erst am nächsten Tag entscheiden, ob sie Frank so viel anvertrauen wollte.
Zu Hause angekommen überraschte es sie, dass ihr Mann doch früher als gedacht von der Arbeit zurück war. Er hing schon wieder am Telefon und wie immer ging er gleich in ein anderes Zimmer, damit Sue nicht mithören konnte. Er meinte, dass er bei geschäftlichen Telefonaten absolute Ruhe benötigte. Im Prinzip war es ihr sowieso egal, mit wem er sprach. Sie hatte genug mit sich selbst zu tun. Als er das Gespräch beendete, erfuhr Sue von seinen Plänen. Frank hatte auswärts an einem Projekt zu arbeiten und würde deswegen für eine Woche verreisen. Was arbeitete er eigentlich? Sue fragte nach, aber ihr Ehemann winkte erneut ab und meinte, dass er sie nicht mit Unnötigem belasten wollte. Zudem könne er seinen Beruf nicht in kurzen Worten erklären. Komisch, warum machte er aus seinem Beruf so ein Geheimnis, ein paar Informationen hätten ihr vielleicht beim Erinnern geholfen. Frank war schon ein eigenartiger Mann. Sein dominantes Verhalten machte ihn nicht wirklich beliebter, sondern drängte ihn noch weiter vom Herzen seiner Frau weg. Seine ständigen Entscheidungen, was für sie gut war und was nicht, nervten. Irgendwie passten sie überhaupt nicht zusammen.
Sue richtete sich etwas zum Essen her, danach setzte sie sich vor den Fernseher. Wenn Frank nichts von sich preisgab, dann wollte sie auch nicht mehr mit ihm reden. Irgendwann schlief sie ein und als sie erwachte, war ihr Ehemann bereits abgereist. Der Himmel erhellte sich und ein paar Vögel zwitscherten im Garten. Sue zog sich den Morgenmantel über, öffnete die Türe zum Garten und ging hinaus. Die Luft roch nach Freiheit. Eine ganze Woche konnte sie machen wozu sie Lust hatte. Aber wozu hatte sie denn Lust?
Im Haus gegenüber stand eine Frau und winkte freundlich. Sue dachte sofort darüber nach, ob sie die Nachbarin vielleicht kannte? Die Frau kam näher und grüßte erneut. Sie hieß Sue in der Nachbarschaft Willkommen. Ah, war die Frau erst eingezogen?
Wie sich jedoch herausstellte, wohnte sie bereits seit vielen Jahren in dieser Straße und Sue war die neue Nachbarin. Jetzt war sie verwirrt. Frank hatte nie erwähnt, dass sie erst kürzlich hergezogen waren. Er ließ sie im Glauben, schon vor längerer Zeit in diesem Haus zu wohnen. Wo waren sie vorher, noch bevor der Unfall passierte?
Die Nachbarin lud spontan zu einer Tasse Kaffee ein. Sue war begeistert, eine Tasse Kaffee! Sie nahm die Einladung gerne an, ging ins Haus zurück, zog sich was Anständiges über und machte sich auf den Weg zum gegenüberliegenden Haus. Die Nachbarin stellte sich als Ann vor und da sie es vorzog, mit einem freundschaftlichen Du zu reden, tat es ihr Sue gleich.
Die Beiden verstanden sich auf Anhieb. Ann war Schriftstellerin, deswegen arbeitete sie vorwiegen von zu Hause aus. Sie lebte zudem alleine in dem großen Haus, deswegen freute sie sich über ein wenig Gesellschaft. Das Haus war vorwiegend aus Holz gebaut, strahlte daher eine wunderbare Wärme ab. Anns Garten war nicht so kahl rasiert wie bei Sue, sondern naturbelassener, aber nicht chaotisch, sondern richtig romantisch mit Blumen, welche auch noch in der kühleren Zeit Bienen anlockten. Der Gehweg war ein einzigartiges Mosaik und schlängelte sich um den Gemüsegarten. Mittendrinn war eine alte Schaukel für zwei Personen, rechts und links Laternen, die abends brannten. Sue konnte gar nicht genug bekommen. Augen und Nase waren hell wach und sogen all die schönen Eindrücke ein. Die Frauen beschossen jedoch den Kaffee drinnen zu trinken, denn es zog ein frischer Wind auf.
Im Haus, mit Blick in den Garten, erzählte Sue dann ihre Geschichte. Es fiel ihr überraschend leicht zu reden. Ann war eine gute Zuhörerin, sie schaute kein einziges Mal uninteressiert aus, oder unterbrach Sues Redefluss.
Ihre neue Freundin wunderte sich, dass Frank nichts von ihrem erst kürzlichen Einzug erzählte. Unter diesen Umständen war es kein Wunder, weshalb Sue hier alles so fremd vorkam und keine Erinnerung hochkommen wollte.
Sie schlug vor, einmal ins Internet zu schauen, vielleicht könnten sie Spuren von Sues Vergangenheit finden. Ach ja. Internet gab es ja auch in dieser Welt.
Beide saßen mit großen Augen vor dem Laptop und suchten nach Sues Namen, aber es wollte sich kein Eintrag finden. Ann fragte nach Sues Mädchennamen, aber den wusste sie natürlich nicht. Sie versuchte Frank anzurufen, er müsste ihn doch wissen, aber es ging niemand ans Telefon. Die Frauen gingen ins andere Haus, um in Sues Habseligkeiten nachzusehen, ob sich ein Dokument finden ließ. Die Sachen waren schnell durchgesehen, denn eigentlich besaß sie nur Kleidung, ein paar Bücher und Schuhe. Aber sie musste doch eine Geburtsurkunde, Heiratsurkunde, oder einen Pass haben. Es war nichts zu finden, auch nicht im Wohnzimmer und Franks Arbeitsraum war wie immer versperrt. Dort konnten sie leider nicht nachschauen. Weshalb machte es ihr Frank so schwer, sich an Vergangenes zu erinnern? Was wenn etwas passierte, sie ihre Dokumente brauchte und er war wie gerade eben nicht erreichbar?
Die Beiden saßen am Boden, rundum aktuelle Rechnungen und Belege, die absolut keinen Hinweis auf die Vergangenheit gaben. Auch jetzt war kein einziges Foto zu finden, nicht einmal von der Hochzeit. In dieser extremen Ordnung war absolut nichts Gefühlsbetontes zu sehen, jedoch das Durchsuchen ging schnell.
Ratlos sahen sie sich an. Ann sprang plötzlich auf und meinte, sie sollten noch einmal ins Internet schauen, ob etwas vom Autounfall zu finden wäre. Die Journalisten bauten meist unwichtiges in die Nachrichten hinein. Genau dieses Unwichtige könnte eine interessante Information für Sue sein. Sie gingen erneut in Anns Haus zurück, aber auch diesmal konnten sie nichts finden. Es war, als hätte es nie einen Autounfall in der Gegend gegeben. Der Ort wurde in den letzten Jahren kein einziges Mal in den Medien erwähnt.
Die Zeit verging und Ann musste noch an ihrem Buch weiterschreiben. In einem Monat hatte sie Abgabetermin und den wollte sie nicht versäumen. Also verabschiedeten sich die Frauen, versprachen aber den Kaffeetratsch bald zu wiederholen.
Ann war die erste Person, welche aktiv versuchte, etwas über Sue herauszufinden. Es tat gut, nicht immer alleine grübeln zu müssen.
Sue dachte nach, was konnte sie mit dem angebrochenen Tag anfangen? Frank hatte ihr doch eine Kreditkarte dagelassen, also konnte sie auch damit einkaufen gehen. Kurz darauf saß sie im Bus in die Stadt und kaufte sich einen Laptop mit Internetzugang. Sie fühlte sich lebendig, wie schon lange nicht mehr. Mit Anns Zuversicht, etwas zu finden, wuchs ihr eigener Tatendrang.
Was konnte ihr Besseres passieren? Frank war weg und Ann trat in ihr Leben. Eine gute Nachbarin, die sich jetzt schon wie eine Freundin anfühlte.
Auf der Heimfahrt dachte Sue nach, weshalb sie eigentlich immer mit dem Bus unterwegs war. Wenn sie einen Autounfall hatte, dann müsste doch Autofahren kein Problem sein.